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Die peinliche Befragung oder auch hochnotpeinliche Befragung war ein Verfahrenselement der Blutgerichtsbarkeit des hohen und spaten Mittelalters sowie der Fruhen Neuzeit Die peinliche Befragung wird auch scharfe Frage oder Tortur genannt Der Begriff peinlich ist dabei abgeleitet von Pein lasst sich also im heutigen Sprachgebrauch mit schmerzhaft ubersetzen Ursprunglich war die peinliche Befragung die Hauptvernehmung des Angeklagten bei Inquisitionsprozessen Spater verstand man unter der peinlichen Befragung allgemein den Einsatz der Folter um von einem Angeklagten ein Gestandnis zu erwirken Die Verwendung der Folter als Verhormethode lasst sich in vielen Epochen und Erdteilen nachweisen entwickelte sich jedoch in ihren Auspragungen regional hochst unterschiedlich Schriftlich beurkundet wird die peinliche Befragung 1499 in der Tiroler Malefizordnung unter Konig Maximilian I und sodann 1532 unter Kaiser Karl V in der reichseinheitlichen Halsgerichtsordnung Damit gilt die sogenannte Constitutio Criminalis Carolina oder auch Halsgerichtsordnung von Karl V als erstes allgemeines deutsches Strafgesetzbuch Beruhmtheit erlangte sie in Europa in der fruhen Neuzeit im Zuge der Inquisition und der Hexenverfolgung Die peinliche Befragung sollte erst dann eingesetzt werden wenn zuvor weder durch ein Gestandnis das Urgicht genannt wurde noch durch die Verfahrensmethode der Beweisung der Angeklagte uberfuhrt worden war Ausserdem musste dringender Tatverdacht vorliegen Vom ursprunglichen Prinzip her konnte die peinliche Befragung also nicht willkurlich eingesetzt werden Ausgeschlossen von der peinlichen Befragung als Anwendung waren Kinder unter 14 Jahren Behinderte Greise schwangere Frauen Geisteskranke stumme Menschen sowie kranke Personen welche die peinliche Befragung aller Wahrscheinlichkeit nach nicht uberlebt hatten Als Vorstufe der peinlichen Befragung gilt die Territion Schreckung bei der dem Angeklagten die Folterinstrumente vorgefuhrt und erlautert werden Eine mildere Form der peinlichen Befragung war die Bamberger Tortur Literatur BearbeitenEdward Peters Folter Geschichte der Peinlichen Befragung Europaische Verlagsanstalt 2001 ISBN 3 434 50004 9 Heinrich Institoris Der Hexenhammer Verlag BiblioBazaar 2009 ISBN 978 1 110 07364 1 Die peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V und des Heiligen Romischen Reichs von 1532 Carolina Hrsg und erl von Friedrich Christian Schroeder Reclam Stuttgart 2014 ISBN 978 3 15 018064 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Constitutio Criminalis Carolina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Keyser Karls des funfften vnnd des heyligen Romischen Reichs peinlich gerichts ordnung Quellen und Volltexte Historicum net Hexenforschung Artikel von Michael StrohmerNormdaten Sachbegriff GND 4173608 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peinliche Befragung amp oldid 238945039