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Die Burgermeisterei Wald war im 19 Jahrhundert eine Burgermeisterei im Kreis Solingen der preussischen Rheinprovinz Sie ging aus Teilen des mittelalterlichen bergischen Amtes Solingen hervor das 1806 unter den Franzosen aufgelost wurde und in eigenstandige Kantone und Mairies unterteilt wurde Unter Preussen wurde die Mairie Wald in die Burgermeisterei Wald umgewandelt Das Gebiet der Burgermeisterei ist heute Teil der bergischen Grossstadt Solingen und erstreckt sich auf die Stadtteile Wald und Grafrath Hintergrund und Geschichte Bearbeiten nbsp Die Grenzen von 1808 1888 der sieben ehemaligen Stadte auf dem Gebiet der heutigen Stadt Solingen die Burgermeisterei und Stadt Wald im nordlichen BereichDas Herzogtum Berg gehorte zuletzt aufgrund von Erbfallen zum Besitz Konigs Maximilian I Joseph von Bayern Am 15 Marz 1806 trat er das Herzogtum an Napoleon Bonaparte im Tausch gegen das Furstentum Ansbach ab Dieser ubereignete das Herzogtum an seinen Schwager Joachim Murat der es am 24 April 1806 zusammen mit den rechtsrheinischen Grafschaften Mark Dortmund Limburg dem nordlichen Teil des Furstentums Munster und weiteren Territorien zu dem Grossherzogtum Berg vereinte Bald nach der Ubernahme begann die franzosische Verwaltung im Grossherzogtum neue und moderne Verwaltungsstrukturen nach franzosischem Vorbild einzufuhren Bis zum 3 August 1806 ersetzte und vereinheitlichte diese Kommunalreform die alten bergischen Amter und Herrschaften Sie sah die Schaffung von Departements Arrondissements Kantone und Munizipalitaten ab Ende 1808 Mairies genannt vor und brach mit den alten Adelsvorrechten in der Kommunalverwaltung Am 14 November 1808 war dieser Prozess nach einer Neuordnung der ersten Strukturierung von 1806 abgeschlossen die altbergischen Honschaften blieben dabei haufig erhalten und wurden als Landgemeinden den jeweiligen Mairies eines Kantons zugeordnet In dieser Zeit wurde die Munizipalitat bzw Maire Wald als Teil des Kanton Solingen im Arrondissement Elberfeld geschaffen Ihr gehorten neben dem Kirchdorf Wald die altbergischen Honschaften Itter auch Erste Dorfhonschaft genannt und Scheid Zweite Dorfhonschaft an 1813 zogen die Franzosen nach der Niederlage in der Volkerschlacht bei Leipzig aus dem Grossherzogtum ab und es fiel ab Ende 1813 unter die provisorische Verwaltung durch Preussen im sogenannten Generalgouvernement Berg die es 1815 durch die Beschlusse des Wiener Kongress endgultig zugesprochen bekamen Mit Bildung der preussischen Provinz Julich Kleve Berg 1816 wurden die vorhandenen Verwaltungsstrukturen im Grossen und Ganzen zunachst beibehalten und unter Beibehaltung der franzosischen Grenzziehungen in preussische Landkreise Burgermeistereien und Gemeinden umgewandelt die haufig bis in das 20 Jahrhundert Bestand hatten 1 Der Kanton Solingen wurde zum Kreis Solingen die Maire Wald zur Burgermeisterei Wald 1815 16 lebten zusammen 2 767 Einwohner in der Burgermeisterei Laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf besass die Burgermeisterei 1832 eine Einwohnerzahl von gesamt 3 339 die sich in 443 katholische 2 887 evangelische und neun judische Gemeindemitglieder aufteilten Die Wohnplatze der Burgermeisterei umfassten zusammen zwei Kirchen elf offentliche Gebaude 595 Wohnhauser 18 Fabriken und Muhlen und 420 landwirtschaftliche Gebaude 2 Zu den Wohnplatzen Hofen und Ortschaften der Burgermeisterei gehorten laut der Statistik zeitgenossische Schreibweise Honschaft Itter Erste Dorfhonschaft 2 010 Einwohner Wald Scheuer Altenhof Wiedenhof Krausen Friesenhaus Rolsberg Wittkull Adamsfeld Feld Sorgenhaus Honshaus Stubben Strauch Delle Buckert Westersburg Oben Itter Sonnenschein Igelsforst Kninsbusch Kotzert Stocken Backhausheide Mittel Itter Holz Gutgen Furkelrath Eipass Buxhaus Itterbruch Bausmuhle Zieleskotten Bauskotten Eschbach Ehrnermuhle und Fuhr Honschaft Scheid Zweite Dorfhonschaft 1 329 Einwohner Hanenhaus Demmeltrath Eignerfeld Vogelsang Eigen Lehn Herberg Hecken Oben Scheidt Unten Scheidt Schlagbaum Oben Mangenberg Unten Mangenberg Oben Gontrath Mittel Gonrath Unten Gonrath Dingshaus Hoh Kleinenberg Buschberg Kottgen Scheidermuhle Scheiderfeld Mummscheidt Loch Wiedenkamp und Sonnenkamp Die alten Honschaften traten im Burgermeistereigebiet ab den 1830er Jahren zunehmend in den Hintergrund und die gesamte Gemeindeflache wurde in die Flure I Wittkull II Holz III Scheid IV Gonrath und V Wald unterteilt 3 Am 4 September 1856 erhielt Wald aufgrund der in jenem Jahr in Kraft getretenen neuen Rheinischen Stadteordnung das Stadtrecht die Honschaften wurden in das Stadtgebiet eingegliedert Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt fur das Jahr 1867 6 904 Einwohner auf Fur 1871 werden 48 Wohnplatze mit insgesamt 1 473 Wohngebauden und 7 390 Einwohnern angegeben 6 273 evangelischen 1 101 katholischen 15 sonstig christlichen und einer judischen Glaubens 4 Das Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 gibt fur die Stadt und zugleich Burgermeisterei Wald eine Einwohnerzahl von 9 882 an 8 259 evangelischen 1 527 katholischen und 94 sonstig christlichen Glaubens die in 72 Wohnplatzen mit zusammen 1 399 Wohnhauser und 2 006 Haushaltungen lebten Die Flache der Stadt und Burgermeisterei 1 001 ha unterteilte sich in 749 ha Ackerland 85 ha Wiesen und 42 ha Wald 5 Zu den bereits 1832 genannten Wohnplatzen werden im Gemeindelexikon zusatzlich aufgelistet Dorpskotten Dultgensthal Eigenerberg Kreuzweg Lindersberg Neueneipass Neuenkotten Schneppert Waldheim und Wiederschein Die sudlichen Gebaude in Maiseiche lagen auch auf Walder Gebiet Mit Wirkung zum 1 August 1929 wurde die Stadt und Burgermeisterei Wald in die Stadt Solingen eingemeindet Einzelnachweise Bearbeiten Gemeindeverzeichnis de Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Charte von der Burgermeisterei Wald im Kreis Solingen 1830 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Die Rheinprovinz Nr XI Berlin 1874 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1888 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgermeisterei Wald amp oldid 215832421