www.wikidata.de-de.nina.az
Dultgenstal ist ein Wohnplatz in der bergischen Grossstadt Solingen DultgenstalStadt SolingenKoordinaten 51 11 N 7 3 O 51 18025 7 0567222222222 Koordinaten 51 10 49 N 7 3 24 OHohe etwa 220 235 m u NHNPostleitzahl 42719Vorwahl 0212Dultgenstal Solingen Lage von Dultgenstal in SolingenDultgenstaler Strasse 125 127Dultgenstaler Strasse 125 127 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Etymologie 3 Geschichte 3 1 Fabrik Dultgen amp Schutte 3 2 Wohnplatz 4 Weblinks 5 QuellenLage und Beschreibung BearbeitenDultgenstal befindet sich Talgrund des Lochbachtals zwischen Wald und Solingen Mitte Durch den Ort verlauft die Grenze zwischen den beiden Stadtbezirken Der Wohnplatz befindet sich an der unterirdischenMundung des Demmeltrather Baches in den Lochbach am unteren Ende der Dultgenstaler Strasse sowie der heutigen Brucknerstrasse Am Ortsrand an der Brucknerstrasse befindet sich ein Industriekomplex der aus mehreren ein und zweigeschossigen Backsteinbauten teils mit Sheddachern besteht Es handelt sich dabei um die einstige Fabrikanlage der Gebruder Dultgen die heute zum Teil von der Jugendhilfewerkstatt Solingen genutzt wird 1 Entlang der Dultgenstaler Strasse befindet sich die denkmalgeschutzte Fabrikkolonie Dultgenstaler Strasse ein bedeutendes Zeugnis der Fruhindustrialisierung in Solingen Benachbarte Orte sind bzw waren von Nord nach West Strauch Demmeltrath Eigener Feld Eigen Lehn Kreuzweg Kleinenberg Buschberg Dorpskotten Mummenscheid und Scheiderfeld Etymologie BearbeitenDie Ortsbezeichnung ruhrt von dem Familiennamen Dultgen her Im dortigen Teil des Lochbachtals liessen sich im 19 Jahrhundert die Gebruder Dultgen nieder grundeten eine Fabrik und errichten eine Arbeitersiedlung Der gesamte Talabschnitt erhielt daraufhin zunachst im Volksmund spater amtlich den heutigen Namen Dultgenstal 2 3 30f Geschichte BearbeitenFabrik Dultgen amp Schutte Bearbeiten nbsp Ehem Schirmfurniturenfabrik Dultgen amp SchutteDer Ubergang zum Zeitalter der Industrialisierung im Solinger Raum spielte sich am Ende der 1820er Jahre unter anderem im heutigen Dultgenstal ab Die Gebruder Dultgen die aus Herberg stammten begannen zu dieser Zeit mit der Herstellung von Schirmfurnituren Dazu wurde 1830 zunachst der halbe spater der ganze Lauterjungskotten im Lochbachtal aufgekauft Die Firmengrunder arbeiteten zunachst noch mit Wasserkraft Neben der Herstellung von Schirmgestellen kam spater noch die Produktion von Taschenbugeln also der mit einem Schnappverschluss versehenen Einfassung von Geldtaschen oder Handtaschen hinzu Ab Mitte des 19 Jahrhunderts wuchs das Fabrikareal am Ufer des Lochbachs immer weiter moderne Fabrikgebaude in Ziegelbauweise entstanden 3 30f Durch den Bau einer Arbeitersiedlung sowie einer eigenen Fabrikschule wuchs die Belegschaft des Unternehmens rasch an im Jahre 1862 wurden bereits 230 Mitarbeiter beschaftigt Aufgrund der Beteiligung des Kaufmanns Hans Schutte am Unternehmen wurde der Name in Dultgen amp Schutte geandert Das Unternehmen expandierte Ende des 19 Jahrhunderts weiter ehe es in den 1920er Jahren von der Krise der deutschen Schirmindustrie erfasst wurde Nach mehreren Konsolidierungsphasen und Anpassungen an den geanderten Markt bluhte das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal auf Im Jahre 1958 wurden mehrere hundert Menschen beschaftigt Zu Beginn der 1970er Jahre wurde Dultgen amp Schutte schliesslich an das Unternehmen Kortenbach amp Rauh vom Weyer verkauft 4 75 79 Wohnplatz BearbeitenIn der Nahe der Fabrik an der heutigen Dultgenstaler Strasse legten die Firmengrunder ab den 1850er Jahren eine Arbeitersiedlung fur ihre Beschaftigten an Es handelte sich grossteils um zweigeschossige traufenstandige Fachwerkhauser mit Schieferverkleidung die im traditionellen Stil des Bergischen Hauses entstanden Einzelne Gebaude sind hingegen nicht verschiefert worden Die noch vorhandenen Gebaude Dultgenstaler Str 100 105 bis 109 110 110a 112 111 bis 117 114 116 119 121 121a und 123 bis 127 stehen seit 1984 1985 unter Denkmalschutz 5 Die Fabrikkolonie gilt als bedeutsames Beispiel einer Industrie und Gewerbeortschaft aus der Zeit der Fruhindustrialisierung 4 80 81 nbsp Dultgenstaler Strasse 119 nbsp Dultgenstaler Str 100 nbsp Dultgenstaler Str 111 117 nbsp Dultgenstaler Str 105 107 109Aus dieser ursprunglichen Arbeitersiedlung entwickelte sich der Wohnplatz Dultgenstal der in der Burgermeisterei Wald lag die im Jahre 1856 das Stadtrecht erhielt Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort nicht die Preussische Uraufnahme von 1844 verzeichnet ihn als Unt Herberg benannt In derselben Karte tragt das heutige Herberg den Namen Ob Herberg In der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf von 1871 ist der Ort hingegen nicht verzeichnet 6 In der Preussischen Neuaufnahme von 1893 ist der Ort als Dultgensthal verzeichnet ab dem amtlichen Stadtplan von 1935 ist der Ort durchgehend als Dultgenstal benannt Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt den Ort als Duttgensthal 1871 mit 26 Wohnhausern und 160 Einwohnern auf 7 Im Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 werden fur Dultgensthal 29 Wohnhauser mit 167 Einwohnern angegeben 8 1895 besitzt der Ortsteil 30 Wohnhauser mit 174 Einwohnern 9 1905 werden 35 Wohnhauser und 268 Einwohner angegeben 10 Mit der Stadtevereinigung zu Gross Solingen im Jahre 1929 wurde Dultgenstal ein Ortsteil Solingens Das ehemalige Fabrikgelande des Unternehmens Dultgen amp Schutte beherbergt seit Aufgabe der industriellen Nutzung heute Kleingewerbe und Wohnraum Seit 1988 ist die Solinger Jugendhilfewerkstatt auf einem Teil der Anlage ansassig 4 79 Am Ortsrand von Dultgenstal befinden sich allerdings bis heute einzelne Gewerbe und Industriebetriebe darunter ein Galvanik Unternehmen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Solingen Dultgenstal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten Geschichte JHW Abgerufen am 14 Oktober 2021 deutsch Hans Brangs Erklarungen und Erlauterungen zu den Flur Orts Hof und Strassennamen in der Stadt Solingen Solingen 1936 a b Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1975 Band 3 Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 a b c Johannes Grossewinkelmann Wald vom Gewerbedorf zum Industriestandort Hrsg Landschaftsverband Rheinland Wanderwege zur Industriegeschichte 1 Auflage Klartext Essen 2008 ISBN 978 3 89861 231 9 Denkmalliste Solingen Memento vom 18 Dezember 2015 im Internet Archive Stadt Solingen 1 Juli 2015 abgerufen am 3 Juli 2016 PDF Grosse 129 kB Topographische Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf Entworfen und ausgefuhrt nach den Katastral Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl Regierungssekretar W Werner Hrsg von dem kgl Regierungssekretar F W Grube 4 rev Auflage Verlag von A Bagel in Wesel 1859 Ddf 17 Dez 1870 J Emmerich Landbaumeister Nach den ministeriellen Abanderungen berichtigt Ddf d 1 Sept 1871 Bruns Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Die Rheinprovinz Nr XI Berlin 1874 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1888 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1897 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1909 Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Wald Adamsfeld Altenhof Backesheide Bauskotten Bausmuhle Buckert Buschberg Buxhaus Delle Demmeltrath Dingshaus Dorpskotten Dultgenstal Ehrener Muhle Eigen Eigener Berg Eigener Feld Eipass Eschbach Felder Hof Furkeltrath Fuhr Friesenhauschen Gutchen Hahnenhaus Hecken Heidufer Henshaus Herberg Hohe Holz Igelsforst Itterberg Itterbruch Kleinenberg Knynsbusch Kotzert Kotzerter Stocken Kratzkotten Krausen Kreuzweg Lauterjungskotten Lehn Lindersberg Loch Locher Hammer Locher Kotten Maiseiche Mittelgonrath Mittelitter Mummenscheid Neu Eipass Neuenkotten Obengonrath Obenitter Obenmangenberg Obenscheidt Rolsberg Rosenkamp Schlagbaum Scheider Muhle Scheiderfeld Scheuer Schneppert Sonnenkamp Sonnenschein Sorgenhaus Stubben Strauch Tiefendick Untengonrath Untenitter Untenmangenberg Untenscheidt Vogelsang Wald Waldheim Westersburg Wiedenhof Wiedenkamp Widerschein Wittkulle Zieleskotten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dultgenstal amp oldid 228243243