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Wittkulle ist ein aus einer Hofschaft hervorgegangener Wohnplatz im Stadtteil Wald der bergischen Grossstadt Solingen An der Wittkulle lag der Unternehmenssitz der bedeutenden Rasiermesserfabrik Carl Friedrich Ern die um die Jahrhundertwende 19 20 Jahrhundert durch die Erfindung der Schleifmaschine fur Rasiermesser die Massenproduktion ermoglichte und dadurch weltweit erfolgreich wurde 1 102WittkulleStadt SolingenKoordinaten 51 11 N 7 2 O 51 1865 7 0339722222222 185 Koordinaten 51 11 11 N 7 2 2 OHohe ca 185 m u NHNPostleitzahl 42719Vorwahl 0212Wittkulle Solingen Lage von Wittkulle in SolingenVerschieferte Fachwerkhauser an der WittkulleVerschieferte Fachwerkhauser an der Wittkulle Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Etymologie 3 Geschichte 4 Weblinks 5 QuellenGeographie BearbeitenWittkulle befindet sich im Westen des Walder Stadtkernes die ursprungliche Hofschaft Wittkulle lag an der Einmundung der Mittelitterstrasse in die Wittkuller Strasse nordlich des Walder Stadions Der Ort liegt auf einem Hohenzug sudlich des Ittertals auf etwa 185 Metern uber NHN Nordlich am Ufer der Itter befindet sich Mittelitter mit dem Freibad und der Eislaufbahn Ittertal Im Osten liegen Friesenhauschen und Rolsberg Sudostlich von Wittkulle liegt Krausen sudlich befinden sich Alten und Wiedenhof Im Westen Itterberg Felder Hof und Adamsfeld Etymologie BearbeitenDer Ortsname wird 1624 als Uff der Weidt Koulen 1727 als Auf der Witkuhlen und 1828 als Wittkuhl erwahnt Der Namenszusatz Auf der Wittkulle deutet auf die Hohenlage des Ortes hin Eine Kulle ist eine Grube vermutlich ist damit eine Lehmgrube gemeint deren Lehm fur den Bau von Fachwerkhausern von grosser Wichtigkeit war Von diesen Lehmgruben waren in den 1930er Jahren in den Itterhohen wohl noch einige vorhanden die jedoch zumeist zugeschuttet wurden 2 Zusatzlich wuchsen um die Gruben haufig Weidenbaume Vermutlich die Weiden in der Absicht in der Nahe der Gruben gepflanzt wurden dass deren Zweige beim Fachwerkbau verwendet werden konnten In der Mundart wird fur die Weiden das Wort Witt gebraucht Die Wittkulle ist demnach wohl eine von Weiden umstandene Lehmgrube in deren Nahe ein Bauernhof angelegt wurde 2 Geschichte BearbeitenDie Geschichte der Wittkulle kann bis in das 15 Jahrhundert zuruckverfolgt werden 3 Wittkulle war im 16 Jahrhundert wohl einer der Wohnorte fur die Messermacher die in den Schleifkotten an der Itter arbeiteten 2 Der Ort ist im Jahre 1715 in der Karte Topographia Ducatus Montani Blatt Amt Solingen von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als Witkul benannt Er gehorte zur Honschaft Itter innerhalb des bergischen Amtes Solingen Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Witkul Die Preussische Uraufnahme von 1844 verzeichnet ihn als Wittkull in der Topographischen Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf von 1871 ist der Ort erneut als Wittkull verzeichnet 4 Nach Grundung der Mairien und spateren Burgermeistereien Anfang des 19 Jahrhunderts gehorte der Ort zur Burgermeisterei Wald dort lag er in der Flur I Wittkull 1815 16 lebten 40 im Jahr 1830 48 Menschen im als Weiler bezeichneten Wittkull 5 6 1832 war der Ort Teil der Ersten Dorfhonschaft innerhalb der Burgermeisterei Wald 5 Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besass zu dieser Zeit elf Wohnhauser eine Fabrikationsstatte bzw Muhle und sieben landwirtschaftliche Gebaude Zu dieser Zeit lebten 62 Einwohner im Ort davon einer katholischen und 61 evangelischen Bekenntnisses 5 Die Gemeinde und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz fuhrt den Ort 1871 mit 16 Wohnhauser und 85 Einwohnern auf 7 Im Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland von 1888 werden fur Wittkulle 21 Wohnhauser mit 132 Einwohnern angegeben 8 1895 besitzt der Ortsteil 14 Wohnhauser mit 101 Einwohnern 9 1905 werden 13 Wohnhauser und 133 Einwohner angegeben 10 nbsp Verwaltungsgebaude der ehem Rasiermesserfabrik Carl Friedrich ErnDie Geschichte der nach ihrem Grunder Carl Friedrich Ern 1850 1924 benannten Fabrik fur Rasiermesser an der Wittkulle begann im Jahre 1876 als Ern seinen Firmensitz vom Ernenkotten im Ittertal auf die Wittkulle verlegte 2 Ern entwickelte die 1893 einsatzfahige Schleifmaschine fur Rasiermesser und konnte so mit einer Fertigung von tausend Rasierklingen pro Tag zur Massenproduktion ubergehen Mit der von Ern entwickelten Maschine zum gleichmassigen Hohlschleifen der Klingen gelang es der Firma die Vormachtstellung der Briten auf dem Weltmarkt zu brechen In Solingen loste die Erfindung einen regelrechten Boom in der Branche aus Wahrend von 1853 bis 1873 lediglich dreissig Arbeiter in der Rasiermesserfertigung im Solinger Raum tatig waren stieg ihre Zahl zum Ende des 19 Jahrhunderts auf 2 000 an Die in C F Erns Betrieb ausgebildeten Arbeiter machten sich auch vielfach selbstandig grundeten eigene Firmen 1 102 Von 1913 bis 1916 errichtete der erfolgreiche Unternehmer Ern bei Mittelitter in Eigeninitiative ein fur die Offentlichkeit bestimmtes Freibad das Strandbad Ittertal 11 Im Jahre 1895 wurde an der Wittkulle eine evangelische Volksschule eingeweiht Nach dem Zweiten Weltkrieg eroffnete die Schule zunachst als katholische Volksschule bevor sie schliesslich 1968 als stadtische Gemeinschaftsgrundschule Wittkulle neu gegrundet wurde Die Schule wurde infolge rucklaufiger Schulerzahlen im Jahre 2012 geschlossen 12 Sie dient seit 2015 als Dependance der stadtischen Forderschule Wilhelm Hartschen Schule Mit der Stadtevereinigung zu Gross Solingen im Jahre 1929 wurde Wittkulle ein Ortsteil Solingens Im zweiten Viertel des 20 Jahrhunderts entstand am Talhang der Wittkulle hinunter ins Ittertal eine Kleingartenanlage Historische Bausubstanz ist heute an der Wittkulle nur noch wenig vorhanden Neben dem ehemaligen Fabrikgebaude der C F Ern das heute als Gewerbepark genutzt wird stehen am oberen Ende der Mittelitterstrasse noch einige wenige verschieferte Fachwerkhauser viele andere wurden abgerissen 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Solingen Wittkulle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten a b Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Aus der Zeit von der Mitte des 19 Jahrhunderts bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1975 Band 3 Braun Duisburg 1975 ISBN 3 87096 126 0 a b c d e Marina Alice Mutz Wittkulle In Zeitspurensuche Abgerufen am 13 Marz 2017 Stadt Solingen Strassen und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen Eigenverlag Solingen 1972 Topographische Karte des Regierungsbezirks Dusseldorf Entworfen und ausgefuhrt nach den Katastral Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl Regierungssekretar W Werner Hrsg von dem kgl Regierungssekretar F W Grube 4 rev Auflage Verlag von A Bagel in Wesel 1859 Ddf 17 Dez 1870 J Emmerich Landbaumeister Nach den ministeriellen Abanderungen berichtigt Ddf d 1 Sept 1871 Bruns a b c Johann Georg von Viebahn Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Dusseldorf 1836 Friedrich von Restorff Topographisch statistische Beschreibung der Koniglich Preussischen Rheinprovinz Nicolai Berlin und Stettin 1830 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevolkerung Die Rheinprovinz Nr XI Berlin 1874 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1888 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1897 Konigliches Statistisches Bureau Preussen Hrsg Gemeindelexikon fur die Provinz Rheinland Auf Grund der Materialien der Volkszahlung vom 1 Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen Gemeindelexikon fur das Konigreich Preussen Band XII Berlin 1909 Marina Alice Mutz Strandbad Ittertal In Zeitspurensuche Abgerufen am 11 Dezember 2016 Marina Alice Mutz Schule Wittkulle In Zeitspurensuche Abgerufen am 13 Marz 2017 Hofschaften und Wohnplatze in der ehemaligen Burgermeisterei und Stadt Wald Adamsfeld Altenhof Backesheide Bauskotten Bausmuhle Buckert Buschberg Buxhaus Delle Demmeltrath Dingshaus Dorpskotten Dultgenstal Ehrener Muhle Eigen Eigener Berg Eigener Feld Eipass Eschbach Felder Hof Furkeltrath Fuhr Friesenhauschen Gutchen Hahnenhaus Hecken Heidufer Henshaus Herberg Hohe Holz Igelsforst Itterberg Itterbruch Kleinenberg Knynsbusch Kotzert Kotzerter Stocken Kratzkotten Krausen Kreuzweg Lauterjungskotten Lehn Lindersberg Loch Locher Hammer Locher Kotten Maiseiche Mittelgonrath Mittelitter Mummenscheid Neu Eipass Neuenkotten Obengonrath Obenitter Obenmangenberg Obenscheidt Rolsberg Rosenkamp Schlagbaum Scheider Muhle Scheiderfeld Scheuer Schneppert Sonnenkamp Sonnenschein Sorgenhaus Stubben Strauch Tiefendick Untengonrath Untenitter Untenmangenberg Untenscheidt Vogelsang Wald Waldheim Westersburg Wiedenhof Wiedenkamp Widerschein Wittkulle Zieleskotten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wittkulle amp oldid 224726066