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Buggingen ist eine Gemeinde im Markgraflerland im Sudwesten von Baden Wurttemberg nahe Mullheim Wappen Deutschlandkarte47 848055555556 7 6369444444444 239 Koordinaten 47 51 N 7 38 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk FreiburgLandkreis Breisgau HochschwarzwaldHohe 239 m u NHNFlache 15 31 km2Einwohner 4448 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 291 Einwohner je km2Postleitzahl 79426Vorwahlen 07631 07634Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen FR MUL NEUGemeindeschlussel 08 3 15 022LOCODE DE UG4Gemeindegliederung 2 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Hauptstrasse 31 79426 BuggingenWebsite buggingen deBurgermeister Johannes Ackermann CDU Lage der Gemeinde Buggingen im Landkreis Breisgau HochschwarzwaldKarteDie Seefelder Kirche evangelisch Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Geologie 1 3 Ausdehnung des Gemeindegebiets 1 4 Nachbargemeinden 1 5 Gemeindegliederung 2 Geschichte 2 1 Kelten und Romer 2 2 Alemannen und Franken 2 3 Zahringer und Staufer 2 4 Die Grafen von Freiburg und von Strassberg 2 5 Markgrafschaft 2 6 Grossherzogtum Baden 2 7 Deutsches Reich Weimarer Republik Drittes Reich 2 8 Besatzungszone und Bundesrepublik 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Verwaltungsverband 4 Religionen 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Bohrung nach Erdol Thermalwasser gefunden 5 2 Giftmulldeponie 5 3 Kalisalzgewinnung 5 4 Verkehr 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Gemeinde Buggingen ist ein landwirtschaftlich gepragter Ort Weinbau im Suden der Oberrheinischen Tiefebene in der Markgrafler Vorbergzone des Schwarzwaldes Ostlich des Ortes erstrecken sich Rebberge Wiesen und Obstanlagen bis hin zum Schwarzwald Westlich findet man die Fluren der Rheinebene Durch den Kernort fliesst der Ehebach welcher ostlich der Schwarze einem Bergpass des Schwarzwaldes zwischen Britzingen und Badenweiler und der Ruine Neuenfels entspringt Dieser Bach floss in fruheren Zeiten auch durch Seefelden in die westlich gelegenen Felder wo sich Seen bildeten was dem Ort Seefelden den Namen gab Wegen des oft auftretenden Hochwassers wurde 1963 hinter Buggingen ein Schutzdamm errichtet und der Bach um Seefelden herumgeleitet Der Ort Buggingen liegt 226 m u NN Seefelden liegt 221 m u NN und Betberg liegt 279 m u NN Geologie Bearbeiten Der Ort liegt am Rand des fruchtbaren losshaltigen Hugelgelandes welches dem Schwarzwald vorgelagert ist Die tiefer liegenden Teile des Orts liegen in der Rheinebene welche ebenfalls losshaltig ist Der westliche Teil der Gemarkung geht zum Rhein hin in sand und kieshaltigen Boden uber Geologisch ist das ein Schwemmlossgebiet eines Flusstals Ausdehnung des Gemeindegebiets Bearbeiten Die Gemarkungsflache der Gesamtgemeinde betragt 15 31 km Ausserdem werden auf der Gemarkung Sulzburg noch 0 513 km Wald bewirtschaftet Nachbargemeinden Bearbeiten Im Norden liegt die Stadt Heitersheim Im Osten liegt die Gemeinde Ballrechten Dottingen und die zur Stadt Sulzburg gehorenden Orte St Ilgen und Laufen Im Sudosten und Suden die Orte Dattingen Zunzingen und Hugelheim die Stadtteile von Mullheim im Markgraflerland sind Im Westen liegen die Orte Grissheim und Zienken Stadtteile von Neuenburg am Rhein Gemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde Buggingen gehort seit der Verwaltungsreform 1974 der Nachbarort Seefelden mit dem Weiler Betberg Der Ortsteil Seefelden liegt nordlich des Kernorts Buggingen zwischen den Weinbergen an der Bundesstrasse 3 und der Bahnstrecke Mannheim Basel Betberg liegt mit seiner von weitem sichtbaren alten sehenswerten romanischen Kirche aus dem 8 Jahrhundert erhaben auf einem Hugel ostlich von Seefelden Geschichte BearbeitenKelten und Romer Bearbeiten Dieses Gebiet wurde durch verschiedene Stamme der Kelten besiedelt Im Jahre 70 eroberten die Romer dieses Gebiet Es wurde unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus kultiviert Die zuvor hier lebenden Kelten wurden assimiliert Die Romer errichteten auf den Hugeln Siedlungen und Gehofte Diese wurden Villa Urbana genannt Die Reste einer Villa Urbana ist ostlich des Heitersheimer Malteserschlosses zu sehen Das Gebiet wurde von Soldaten Offizieren Beamten Handlern Gutsherren und Veteranen besiedelt Die Veteranen erhielten fur ihre Dienste vom Senat oder Kaiser Grundstucke in den eroberten Gebieten um das Gebiet und die Urbevolkerung so schneller zu romanisieren Fur die Besiedelung des Gebiets wahlte man die Hugel aus Diese boten aufgrund der strategisch gunstigen und erhabenen Lage einen Uberblick uber das Oberrheintal Ein weiterer Aspekt war das Klima und die Gesundheit Das Oberrheintal war damals ein ausgedehnter Auwald mit unzahligen Seen und Tumpeln mit abgestandenem Wasser Diese wurden nur beim Hochwasser des Fluvius Rhenus Rhein mit neuem Wasser gespeist Sie waren voll von Stechmucken und das abgestandene Wasser roch dementsprechend Das Klima war im Sommer in der Rheinebene schwulwarm Die Romer umgaben sich in ihren besetzten Gebieten gerne mit ihrer von zu Hause aus gewohnten Kultur Sie gestalteten ihre Siedlungen wie eine kleine romische Provinzstadt Da sie unter anderem auch den Wein liebten brachten sie Reben mit um sie hier anzubauen Reste von romischen Bauten sind noch heute in diesem Gebiet zu besichtigen z B die Villa Urbana in Heitersheim oder die romischen Badruinen in Badenweiler Alemannen und Franken Bearbeiten Das hiesige Gebiet war ein Teil des rechtsrheinischen romischen Agri decumates auf deutsch das Zehntland Dieses Gebiet war durch den Rhein die Donau und den nordostlich gelegenen Limes gesichert Dieser Limes wurde um 100 von den Romern errichtet Die Alemannen ein Stamm der Germanen eroberten um 230 das sudliche rechtsrheinische Gebiet Die Romer gaben Agri decumates auf und zogen sich 260 hinter den Rhein zuruck Dort errichteten sie den Donau Iller Rhein Limes Die verlassenen romischen Bauten wurden zerstort oder gerieten in Vergessenheit Die Alemannen hielten zunachst nichts von der romischen Kultur Die romischen Gebaude wurden abgerissen und meist als Steinbruch verwendet Spater bauten die Alemannen so genannte Hohenburgen auf um das Gebiet zu uberwachen Sie errichteten Gutshofe und eine Verwaltung nach romischem Vorbild Die Alemannen unternahmen oft Raubzuge vom ehemaligen Zehntland aus ins benachbarte romische Gallien Sie wurden aber dabei von romischen Heeren abgewehrt Erst 455 gelang es den Alemannen von hier aus uber den Rhein zu expandieren Sie eroberten Teile der romischen Provinz Gallien Es folgten Konflikte mit den Franken welche nach Suden expandierten Die Alemannen fuhrten mit den Franken von 496 bis 507 Krieg Die Franken errangen den entscheidenden Sieg bei Zulpich unter ihrem Konig Chlodwig I Das alemannische Gebiet kam an das Frankenreich der Merowinger Aus dieser Zeit stammt hoch uber Buggingen im Gewann Weckersgraben ein merowingerzeitliches Graberfeld das 1973 bei Baggerarbeiten in einem Neubaugebiet entdeckt wurde 59 Bestattungen wurden ausgegraben und dokumentiert darunter Graber mit reichen Beigaben wie Waffen Schmuck und einem Goldblattkreuz Buggingen gehort so zu den wenigen Gemarkungen im Breisgau wo eine Besiedlung seit dem spaten 5 Jahrhundert bis zum Ende des 7 bzw Anfang des 8 Jahrhunderts belegt ist 2 Frankische Adlige beschenkten um 775 verschiedene Kloster mit Grundbesitz aus diesem Gebiet insbesondere wie im Lorscher Codex beurkundet das Kloster Lorsch Am 17 Juni 778 erhielt es Guter in Buchinger marca Gemarkung Buggingen 3 789 die Dorfer Wilere Weiler Nieder und Ober ostlich von Mullheim und Padaperc Betberg in pago Brisgowe im Breisgau 4 819 schenkte ein Ruthart eine Hube in Sevelden Seefelden ebenfalls dem Kloster Lorsch 5 Es folgten weitere Schenkungen von Personen aus diesen Orten an das Kloster Lorsch und die Furstabtei St Gallen in der heutigen Schweiz Von 900 bis 955 fielen die Ungarn mit Verwustungen und Plunderungen in dieses Gebiet ein Danach wurde das Gebiet von Gaugrafen verwaltet die der Kaiser einsetzte Kaiser Otto I konfiszierte Gebiete darunter Puckinga Buggingen von Guntram einem abtrunnigen Gaugrafen des Breisgaus Der Kaiser vermachte sie 962 an Bischof Konrad aus Konstanz einem Welfen Dieser setzte fur seine Guter einen Lehens Meier ein der auch als Vogt dieses Gebiet verwaltete Nach dem Tode Konrads 975 ubernahmen die Dompropste seiner Kirche seine Gebiete welche damals Dompropsteiguter genannt wurden Im Jahr 993 wurde das Kloster St Cyriak in Sulzburg durch den Breisgau Grafen Birchtilo gegrundet Graf Birchtilo erwarb von den Dompropsten Gebiete in und um Buggingen welche er an dieses Kloster vermachte Graf Birchtilo der Jungere ubergab 1008 das Kloster St Cyriak und dessen Besitz an den Bischof Adelbero von Basel welcher selbst erworbene Gebiete in Seefelden und Bischoffingen am Kaiserstuhl dem Kloster St Cyriak zufuhrte Zahringer und Staufer Bearbeiten Die Herzoge von Zahringen eroberten im 11 Jahrhundert viele Gebiete darunter auch Buggingen und Seefelden Der bekannteste unter ihnen war der von 1078 bis 1111 regierende Berthold II von Zahringen Von 1075 bis 1122 fand der Investiturstreit statt die Zahringer standen auf der siegreichen papstlichen Seite Sie konnten somit viele klosterliche und weltliche Besitze der Verlierer an sich bringen Seit 1122 wurden diese Gebiete unter anderem auch Buggingen und Seefelden durch Vogte der Herren von Zahringen verwaltet welche auf der Burg in Badenweiler residierten Ab 1130 erwahnt die Ortschronik ein Bugginger Adelsgeschlecht welches seinen Wohnsitz bis 1471 in Buggingen hatte Die Herrschaft Badenweiler mit Buggingen und Seefelden wurde 1147 als Mitgift fur die Prinzessin Clementine von Zahringen an Heinrich den Lowen einem Welfenfursten vermacht Kaiser Friedrich I Barbarossa zwang Heinrich den Lowen diese Gebiete 1157 gegen Besitzungen im Harz zu tauschen Damit kam dieses Gebiet in die Hande der Hohenstaufer Sie schufen von hier aus Verbindungen zu ihren Besitzungen im benachbarten Elsass Dies gefiel den Zahringern nicht sie grundeten 1175 die Stadt Neuenburg am Rhein um den Rheinubergang ins Elsass fur sich zu sichern und um von fremden Benutzern Tribut zu verlangen Im 12 Jahrhundert vermachten einige Ortsadelige aus Buggingen und Seefelden Teile ihres Besitzes an verschiedene Kloster die dies wiederum an andere Kloster verschenkten Nach dem Tod von Bertold V im Jahr 1218 erlosch die mannliche Linie der Zahringer die Gebiete kamen an die Grafen von Freiburg Die Grafen von Freiburg und von Strassberg Bearbeiten Nachdem Egino II ein Sohn Konrads I Graf von Freiburg gestorben war wurde das Gebiet 1272 aufgeteilt Graf Heinrich ein Sohn von Egino II Graf von Freiburg erhielt die sudlichen Gebiete mit der Herrschaft Badenweiler worin sich auch Buggingen und Seefelden befanden Die Grafen aus der Nachkommenschaft Heinrichs von Freiburg starben 1303 ohne mannliche Nachkommen aus Ihr Gebiet ging an die in diese Linie eingeheirateten Grafen von Strassberg aus der Nahe des heutigen Neuenburg in der Schweiz Durch diese kam der Sparren in das Wappen von Badenweiler und vieler Orte unter deren Herrschaft auch Buggingen und Seefelden Im Jahr 1363 ubernahmen die Grafen von Furstenberg bei Donaueschingen die Herrschaft von den inzwischen ausgestorbenen Grafen von Strassberg Nach kurzer Zeit kam das Gebiet wieder an die Grafen von Freiburg zuruck Durch deren Schulden wechselte der Besitz ofter unter anderem auch fur kurze Zeit an die Habsburger welche es wieder an den Konrad III Graf von Freiburg zuruckgaben Markgrafschaft Bearbeiten Am 8 September 1444 wurde das Gebiet von dem letzten Grafen Johann von Freiburg an die Sohne des Markgrafen Wilhelm Rudolf IV Hachberg Sausenberg und Hugo vermacht Dieser verband Rotteln Sausenburg und Badenweiler zum Markgraflerland Im Jahr 1503 kam das Markgraflerland an die Markgrafschaft Baden unter Christoph I Die Bauernkriege wuteten 1525 in diesem Gebiet dabei wurden auch Buggingen und Seefelden nicht verschont Nachdem die aufstandischen Bauern den Krieg verloren hatten musste jedes Haus in der Markgrafschaft funf Gulden an den Markgrafen zur Entschadigung entrichten Von 1529 bis 1545 wutete die Pest auch in Buggingen und Seefelden Im Jahr 1556 wurde die Reformation im Markgraflerland eingefuhrt Von 1618 bis 1648 tobte der Dreissigjahrige Krieg in diesem Gebiet Das Gebiet wurde abwechselnd von den schwedischen den kaiserlichen den franzosischen Truppen verschiedenen Hilfstruppen und marodierenden Soldaten plundernd und mordend durchzogen Der Bevolkerungsverlust war enorm und wurde durch Zuzug von Einwanderern aus dem Gebiet der Eidgenossenschaft aufgefullt Im Hollandischen Krieg 1672 bis 1679 ruckten wieder franzosische Truppen ins Markgraflerland ein Diese forderten hohe Tribute an Futtermitteln und Geld Dabei wurde am 8 Juni 1677 Seefelden ausgeplundert und fast ein Jahr spater die Burg in Badenweiler von den Truppen des franzosischen Marschalls Francois de Crequy zerstort Im pfalzischen Krieg von 1689 bis 1697 geschah das gleiche nun auch von den heranruckenden kaiserlichen Truppen welche die Franzosen zuruckwarfen Danach kamen die zuvor franzosisch besetzten Gebiete wieder zuruck an das Reich In den Jahren 1701 bis 1714 fand der Spanische Erbfolgekrieg statt welcher 1702 auch Buggingen und Seefelden mit Plunderungen und Requirierungen nicht verschonte Von 1733 bis 1738 fand der Polnische und von 1740 bis 1746 der Osterreichische Erbfolgekrieg statt welche wahrend der erneuten franzosischen Besatzung von Buggingen und Seefelden wenn auch in geringerem Ausmass Tribut forderten Von 1746 an waren Buggingen und Seefelden wieder ohne Besatzung und wurden als Teil der Markgrafschaft Baden Durlach durch Markgraf Karl Friedrich von Karlsruhe aus regiert Markgraf Karl Friedrich schaffte 1783 in seinem Gebiet die Leibeigenschaft ab und forderte den Weinbau er hatte unter anderem eigene Weinberge auch in Buggingen und Seefelden Von 1791 bis 1815 fanden die Franzosenkriege statt Napoleon I eroberte die rechtsrheinischen Gebiete Grossherzogtum Baden Bearbeiten Das Markgraflerland und damit auch Buggingen und Seefelden kamen 1806 an das neu gegrundete Grossherzogtum Baden Im Jahr 1819 fanden im Grossherzogtum und auch in Buggingen und Seefelden die ersten Wahlen zum badischen Landtag statt wahlberechtigt waren damals nur Manner ab 25 Jahren Am 17 Mai 1836 wurde per Vertrag der zu Buggingen gehorende Weiler Betberg von Buggingen gelost und mit Seefelden vereinigt Buggingen und Seefelden waren 1848 von dem uber dieses Gebiet verhangte Kriegsrecht betroffen Es fand der Aufstand des badischen Revolutionars Friedrich Hecker statt Die Orte mussten Manner fur die Regierungstruppen stellen welche versuchten den Aufstand niederzuschlagen Im Februar 1850 wurde in Erfurt ein deutsches Parlament nach dem Dreiklassenwahlrecht gewahlt Buggingen erhielt 1861 eine eigene Bahnstation an der Bahnstrecke Mannheim Basel und 1863 eine eigene Poststation Buggingen und Seefelden mussten Manner stellen welche in badischen Regimentern auf Seiten der Bundesarmee und Osterreichs im Preussisch Osterreichischen Krieg von 1866 kampften Nach dem Sieg der Preussen ubernahm der Norddeutsche Bund die Fuhrung in Deutschland Die Burger von Buggingen und Seefelden nahmen an der Wahl zum Deutschen Zollparlament teil Das Grossherzogtum Baden kam 1868 an den Norddeutschen Bund nachdem mehrheitlich dafur abgestimmt worden war Deutsches Reich Weimarer Republik Drittes Reich Bearbeiten Nach dem gewonnenen Deutsch Franzosischen Krieg von 1871 wurde das Deutsche Reich unter Preussens Fuhrung gegrundet In den Jahren 1914 bis 1918 mussten Manner aus Buggingen und Seefelden in den Ersten Weltkrieg ziehen Die Orte hatten zudem kriegswichtige Guter abzuliefern und die Dinge des taglichen Lebens wurden rationiert Bugginger und Seefelder wurden 1919 Burger der Weimarer Republik Das Kalibergwerk Buggingen wurde 1922 eroffnet Dadurch wurden neue Arbeitsplatze geschaffen und so wurde die Not nach dem Ersten Weltkrieg und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise in diesem Gebiet etwas gelindert Ein schweres Bergbauungluck am 7 Mai 1934 ausgelost durch einen Brand in einem der Schachte totete 86 Menschen im Kalibergwerk Wahrend des Baus des Westwalls 1938 waren in Buggingen 140 und in Seefelden 100 Manner aus anderen Teilen des Reichs einquartiert Im Jahr 1939 begann der Zweite Weltkrieg Buggingen und Seefelden kamen in eine Teil Evakuierung Diese wurde bald darauf aufgehoben und es wurden Lebensmittelmarken verteilt Mit dem Beginn des Angriffs auf Frankreich 1940 und durch den Beschuss franzosischer Artillerie kam der Zweite Weltkrieg in dieses Gebiet Im Jahr 1944 verscharfte sich die Situation wegen des totalen Kriegseinsatzes Die Gemeinden mussten alle Manner von 16 bis 65 Jahren und alle Frauen von 17 bis 50 Jahren entbehren Sie wurden in kriegswichtige Dienste eingeteilt Besatzungszone und Bundesrepublik Bearbeiten nbsp Rathaus Buggingen Altbau mit Staffelgiebeln das Obergeschoss beherbergt das ortliche KinoAm 22 April 1945 nahmen die franzosischen Truppen Buggingen und Seefelden ein Damit endete der Zweite Weltkrieg und das Grossdeutsche Reich in Buggingen und Seefelden Die Franzosen bildeten eine Besatzungszone mit ihrer Kommandantur in Karlsruhe Nachdem die Besatzungszonen im Juli 1945 aufgeteilt worden waren verlegten sie ihre Kommandantur nach Freiburg Sie bildeten in ihrer Besatzungszone eine neue Regierung und das Land von Baden Im Jahr 1949 wurden Bugginger und Seefelder Burger der neu gegrundeten Bundesrepublik Deutschland Aus den franzosisch besetzten Gebieten Baden und Wurttemberg Hohenzollern und dem amerikanisch besetzten Gebiet Wurttemberg Baden wurde 1953 das Bundesland Baden Wurttemberg gegrundet Nach der Kreisreform 1973 kamen Buggingen und Seefelden zum neu gegrundeten Landkreis Breisgau Hochschwarzwald Auch in diesem Jahr am 30 April wurde das Kalibergwerk stillgelegt Am 10 Dezember desselben Jahres wurde die Bildung einer Gesamtgemeinde aus Buggingen und Seefelden mit Betberg vereinbart Dies wurde am 1 Januar 1974 rechtskraftig zur Gemeinde Buggingen 6 Buggingen ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Mullheim Badenweiler der Aufgaben der Unteren Verwaltungsbehorde wahrnimmt Ausser Mullheim und Badenweiler sind noch die Gemeinden Sulzburg und Auggen Mitglieder des Verbands Politik Bearbeiten nbsp Flagge von Buggingen seit 1974Gemeinderat Bearbeiten Die Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 fuhrte bei einer Wahlbeteiligung von 62 3 2014 52 3 zu folgendem Ergebnis 7 Freie Wahler 33 9 1 8 5 Sitze 0MUTige Burgerliste 32 0 5 6 4 Sitze 0CDU 18 7 2 5 3 Sitze 0SPD 15 4 1 4 2 Sitze 0Burgermeister Bearbeiten Bei der Burgermeisterwahl vom 19 Februar 2006 wurde Johannes Ackermann CDU im ersten Wahlgang mit 54 57 Prozent der Stimmen gewahlt Bei der Wahl am 23 Februar 2014 wurde er als einziger Kandidat mit 99 1 Prozent der Stimmen im Amt bestatigt Am 20 Februar 2022 wurde er mit 99 Prozent der Stimmen fur eine dritte Amtszeit wiedergewahlt Verwaltungsverband Bearbeiten Buggingen ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Mullheim Badenweiler der Aufgaben der Unteren Verwaltungsbehorde wahrnimmt Ausser Mullheim und Badenweiler sind noch die Gemeinden Sulzburg und Auggen Mitglieder des Verbands Religionen BearbeitenIn Buggingen gibt es neben einer katholischen Kirchengemeinde Kirche Sankt Marien in Buggingen zwei evangelische Gemeinden Kirchengemeinden Buggingen Grissheim sowie Betberg Seefelden mit der Evangelischen Kirche Betberg Im Gewerbegebiet Kaliwerk steht die Grosse Moschee in Tragerschaft des Turkisch Islamischen Vereins Buggingen die Platz fur 200 Glaubige zum Freitagsgebet bietet nbsp Evangelische Kirche Buggingen nbsp Altar der evangelischen Kirche Buggingen nbsp Katholische Kirche St Marien in Buggingen nbsp Evangelische Kirche Betberg nbsp Grosse Moschee im Gewerbegebiet Am Kali Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Zentrale der PEARL GmbH im Gewerbegebiet Kaliwerk nbsp Vom 1973 aufgelassenen Kalibergwerk ubrig gebliebene Abraumhalde Monte Kalino Juli 2011 Blickrichtung von Westen Im Hintergrund mit Sendemast der HochblauenNeben Landwirtschaft und Weinbau sind mittelstandische Gewerbebetriebe mit ihrer Neuansiedlung dank der Ausweisung verkehrs und preisgunstiger Gewerbeflachen sowie zunehmende Angebote im Fremdenverkehr wirtschaftliche und strukturelle Schwerpunkte der Gemeinde Grosster Arbeitgeber ist das Elektronik und Software Versandhaus Pearl Im Kernort wurde der letzte landwirtschaftliche Betrieb mit Milchwirtschaft Ende 2012 aufgegeben in der Umgebung der Gemeinde befinden sich mehrere Aussiedlerhofe 8 Bohrung nach Erdol Thermalwasser gefunden Bearbeiten 1936 wurde am nordostlichen Ortsrand im Oberen Muhlengraben bei der Unteren Muhle bis zu einer Tiefe von 671 Metern nach Erdol gebohrt man fand dabei eine warme Quelle Das Bohrloch wurde unauffallig wieder verschlossen weil man nicht in Konkurrenz mit den benachbarten Heilbadern Badenweiler und Bad Krozingen geraten wollte 2012 kam die Nutzung des warmen Wassers zu energetischen Zwecken im Zusammenhang mit einem Kindergartenneubau wieder in die Diskussion 9 Giftmulldeponie Bearbeiten In den 1950er Jahren deponierte ein grosses Chemieunternehmen aus Basel schwer belastete Stoffe bei Buggingen Diese Giftmulldeponie wurde in den 1960er Jahren eingestellt und versiegelt Bei Hochwasser oder starken Regen werden im Grundwasser auch heute noch erhohte Schadstoffwerte nachgewiesen Diese Deponie befindet sich in Hohe des heutigen Haltepunktes Buggingen Im Herbst 1973 waren bis dato nahezu unbemerkt 570 von 1000 geplanten Tonnen cyanidhaltiger Hartesalze in fast 2900 Fassern in einem Schacht des Kalisalzbergwerks Buggingen Richtung Zienken verfullt worden Der Rest der drei Schachte sollte durch fast 75 000 m mit Bauschutt vermischtem Kies verfullt werden 10 11 Kalisalzgewinnung Bearbeiten nbsp Restaurierte Seilscheibe am westlichen OrtseingangDer industrielle Aufstieg Buggingens begann Anfang des 20 Jahrhunderts mit erfolgreichen Kalibohrungen in der Gemarkung Das 1922 entstandene Kalisalzbergwerk Buggingen war wahrend seines Betriebs das grosste Bergwerk in Suddeutschland Mit bis zu 1200 Beschaftigten einer der bedeutendsten Arbeitgeber der Region und bis 1973 in Betrieb Am 7 Mai 1934 ereignete sich ein schweres Grubenungluck mit 86 Toten Die weithin sichtbare Abraumhalde des ehemaligen Kaliwerkes der Monte Kalino erinnert an diese Ara Die Hinterlassenschaften des Kalibergbaus mit ihren andauernden Salzauswaschungen und eintragungen in das Oberrhein Aquifer sind in der Oberrheinischen Tiefebene weiterhin ein grosses Problem 12 13 Im Dezember 2020 wurde eine Vereinbarung zwischen dem Land Baden Wurttemberg und der Betreibergesellschaft K S geschlossen welche die Sanierung das heisst die vollstandige Abdeckung der Abraumhalde innerhalb der nachsten 8 Jahre vorsieht 14 15 Die Schachte des aufgelassenen Bergwerks wurden nach dessen Schliessung zum grossten Teil mit einem Bauschutt Kies Gemisch aber auch mit 1000 Tonnen in Fassern verpackter cyanidhaltiger Hartesalze verfullt 16 Heute gibt es ein Kalimuseum mit Besucherstollen in Buggingen das die Geschichte dokumentiert 17 Seit 2013 steht am westlichen Ortseingang eine restaurierte Seilscheibe des Fordergerusts der ehemaligen Kalimine Rudolphe im benachbarten Ungersheim Elsass flankiert von einer Lore und einem Teufkubel zur Erinnerung an die Kali Geschichte des Ortes Verkehr Bearbeiten Buggingen wird von der Bundesstrasse 3 sowie der Bahnstrecke Mannheim Basel tangiert Der Ort hat sowohl eine Ausfahrt an der Bundesstrasse als auch einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Literatur BearbeitenLothar Panterodt Das Kaliwerk Buggingen uber und unter Tage 18 Verschiedene Autoren Buggingen Eine Markgrafler Gemeinde im Wandel der Zeit Verlag Karl Schillinger Freiburg 1974 ISBN 3 921340 31 4 Michaela Jansen Das merowingerzeitliche Graberfeld auf Gewann Weckersgraben in Buggingen in Fundberichte aus Baden Wurttemberg Band 27 Stuttgart 2003 Ernst Scheffelt Aus der Geschichte Buggingens In Die Markgrafschaft Heft 7 1951 S 7 9 Digitalisat der UB FreiburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Buggingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Gerhard Fingerlin Buggingen Ein neuer merowingerzeitlicher Fundplatz im sudlichen Oberrheintal in Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 1974 S 34 39 online Michaela Jansen Das merowingerzeitliche Graberfeld auf Gewann Weckersgraben in Buggingen Kreis Breisgau Hochschwarzwald in Fundberichte aus Baden Wurttemberg 2003 Kerstin Kreutz Anthropologische Untersuchung der Skelette des Graberfeldes von Buggingen Weckersgraben in Fundberichte aus Baden Wurttemberg 2003 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 4 Urkunde 2690 17 Juni 778 Reg 1425 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 206 abgerufen am 25 April 2018 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 4 Urkunde 2658 26 Mai 789 Reg 2101 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 197 abgerufen am 25 April 2018 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 4 Urkunde 2693 10 April 819 Reg 3148 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 207 abgerufen am 25 April 2018 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 508 Badische Zeitung online 27 Mai 2019 Kommunalwahl 2019 in Buggingen Ergebnis abgerufen am 11 November 2019 Sigrid Umiger Mir blutet das Herz badische zeitung de Lokales Buggingen 27 November 2012 5 Januar 2012 Sigrid Umiger Buggingens vergessener Bohrturm 1936 wurde nach Ol gesucht In badische zeitung de Lokales Buggingen 18 April 2012 25 April 2012 agus markgraeflerland de Giftmull im KALI Buggingen in agus markgraeflerland de MULL 23 Januar 2014 Kreis Breisgau Hochschwarzwald In Badische Zeitung 7 November 1973 Nr 758 Im Kalibergwerk Buggingen wird seit Monaten Giftmull eingelagert PDF agus markgraeflerland de sowieDem kleineren Ubel den Vorzug gegeben PDF agus markgraeflerland de In Markgrafler Nachrichten Sigrid Umiger Monte Kalino 5 Meter dicke Schutzschicht Die Salzhalde von Buggingen soll saniert werden badische zeitung de 31 Mai 2010 Andreas Frey Breisach und Buggingen Furcht vor salzigem Erbe wachst badische zeitung de Sudwest 31 Dezember 2012 4 Januar 2013 Vereinbarung zwischen dem Landratsamt Breisgau Hochschwarzwald und dem Unternehmen unterzeichnet K S Aktiengesellschaft Abgerufen am 10 Dezember 2020 Sophia Hesser amp Max Schuler Bergbaukonzern saniert Kalimandscharo in Buggingen Badische Zeitung 9 Dezember 2020 abgerufen am 11 Dezember 2020 AGUS Arbeitsgemeinschaft Umweltschutz Markgraflerland e V Neues 12 August 2013 agus markgraeflerland de Giftmull im KALI Buggingen 7 September 2013 Museum und Stollen Bergmannsverein Buggingen e V seit 1974 Gluck Auf Abgerufen am 24 September 2013 Badische Zeitung 21 Januar 2014 badische zeitung de Die Geschichte des Kaliwerks 23 Januar 2014 Stadte und Gemeinden im Landkreis Breisgau HochschwarzwaldStadte Bad Krozingen Breisach am Rhein Heitersheim Loffingen Mullheim im Markgraflerland Neuenburg am Rhein Staufen im Breisgau Sulzburg Titisee Neustadt Vogtsburg im Kaiserstuhl nbsp Gemeinden Au Auggen Badenweiler Ballrechten Dottingen Botzingen Bollschweil Breitnau Buchenbach Buggingen Ebringen Ehrenkirchen Eichstetten am Kaiserstuhl Eisenbach Hochschwarzwald Eschbach Feldberg Schwarzwald Friedenweiler Glottertal Gottenheim Gundelfingen Hartheim am Rhein Heuweiler Hinterzarten Horben Ihringen Kirchzarten Lenzkirch March Merdingen Merzhausen Munstertal Schwarzwald Oberried Pfaffenweiler Schallstadt Schluchsee Solden Stegen St Margen St Peter Umkirch Wittnau Normdaten Geografikum GND 4080571 2 lobid OGND AKS LCCN n95066104 VIAF 153766719 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buggingen amp oldid 236319616