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Zu den Bevolkerungsgruppen in der Turkei zahlen Turken Kurden Zaza Assyrer Aramaer Lasen Armenier Griechen Tscherkessen Albaner Pomaken Bosniaken Georgier Araber Tschetschenen Juden Roma und zahlreiche weitere Ethnien deren Anteil an der Gesamtbevolkerung sehr gering ist Peter Andrews listete 1989 insgesamt 51 ethnische Gruppen auf 1 Bei der 1923 ausgerufenen Republik Turkei und ihrem Vorganger Osmanisches Reich handelte es sich stets um einen Vielvolkerstaat Insbesondere die Kustenbereiche Grenzgebiete und Ostanatolien waren mehrheitlich von anderen Ethnien bewohnt Bis weit ins 20 Jahrhundert lebte in Istanbul eine bedeutende griechische Minderheit Phanarioten Trotz der ethnischen Vielfalt stellen mit etwa 70 77 2 3 Turken die Mehrheit Die zahlenmassig grosste Minderheit der Kurden in der Turkei 19 2 Stand 2022 3 wird vom Staat nicht als Minderheit anerkannt ebenso wenig mehrere andere Minderheiten darunter die indigene Minderheit der Assyrer Aramaer In der Turkei wird bei Volkszahlungen seit 1985 nicht mehr nach der Muttersprache gefragt die Ergebnisse wurden nach der Volkszahlung 1965 nicht mehr veroffentlicht 4 Inhaltsverzeichnis 1 Im Osmanischen Reich 2 Turkischer Nationalismus 3 Situation in der Republik Turkei 3 1 Rechtssituation 3 2 Turken 3 3 Anerkannte Minderheiten 3 3 1 Armenier 3 3 2 Griechen 3 3 3 Juden 3 4 Nicht als Minderheit anerkannt 3 4 1 Kurden 3 4 1 1 Geschichte 3 4 1 2 Politische Lage 3 4 1 3 Religionen 3 4 2 Suryoye Suryaniler 3 4 2 1 Westsyrer 3 4 2 2 Ostsyrer 3 4 3 Tscherkessen 3 4 4 Osseten 3 4 5 Tschetschenen 3 4 6 Araber 3 5 Ubergriffe 3 5 1 Gegen Armenier 3 5 2 Gegen Griechen 3 5 3 Gegen Kurden 3 5 4 Gegen andere Minderheiten 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseIm Osmanischen Reich Bearbeiten nbsp Karte der Volker im Osmanischen Reich des Jahres 1911von William R ShepherdIm Osmanischen Reich waren die Turken die Titularnation Allerdings lebten aufgrund der Grosse des Reiches West Ost Ausdehnung von Marokko bis Persien Nord Sud Ausdehnung von der Ukraine bis zum Sudan zahlreiche verschiedene Volker im Land Der Vielvolkerstaat war stark ausgepragt und das Land bildete daher ein ethnisches Mosaik Selbst das Gebiet der heutigen Turkei wurde von zahlreichen Ethnien bevolkert Zu den grossten muslimischen Gruppen zahlten die Albaner und Bosnier in Sudosteuropa Araber in Nordafrika die Turken und Kurden in Anatolien und Thrakien Zu den Juden zahlten die Karaim Krimtschaken auf der Krim und die Sephardim Ladinos in Kleinasien Die Serbokroaten die Ukrainer die Georgier die Armenier in Ostanatolien die Griechen auf der Peloponnes und die Aramaer im Nahen Osten sowie weitere diverse slawische und Kaukasusvolker zahlten zu den Christen Entsprechend ausgepragt war damals auch die Minderheitengesetzgebung Anerkannte Volksgruppen und Minderheiten wurden entsprechend ihrer Religionszugehorigkeit in Millets organisiert und rechtlich eingeordnet Dieses System gewahrte diesen religiosen Gruppen gewisse Rechte ihre Angelegenheiten selbst zu regeln Bei Fragen und Streitigkeiten die sowohl muslimische als auch christliche Untertanen betrafen galt das islamische Recht die Scharia Nicht muslimische Untertanen wurden Dhimmi genannt Die Steuerlast der Dhimmi war hoher als die der Muslime Zudem gab es eine Reihe von diskriminierenden Vorschriften und Verboten etwa das Verbot bestimmter Reittiere 5 Nicht muslimische Minderheiten hatten durch Konversion im Rahmen der Knabenlese bessere soziale Aufstiegsmoglichkeiten als die meisten Muslime Allerdings hing die Garantie des Minderheitenschutzes aufgrund des bis 1876 absolutistischen Systems des Reiches von der Politik der jeweiligen Herrscher ab Turkischer Nationalismus BearbeitenEin turkischer Nationalismus existierte bereits in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts im Osmanischen Reich Zu den turkischen Nationalisten zahlten unter anderem die Jungosmanen Jungturken die zwar in erster Linie fur den Konstitutionalismus standen aber auch Verbrechen gegen religiose Minderheiten zu verantworten hatten Auch das Komitee fur Einheit und Fortschritt war nationalistisch ausgerichtet und stand der ethnisch religiosen Vielfalt ablehnend gegenuber Der damalige Freiheitskampfer fur die Turken und spatere Staatsgrunder Mustafa Kemal Ataturk lehnte beide Bewegungen ab und wollte einen modernen turkischen Nationalstaat Er erkannte dabei die Gleichheit aller Burger ungeachtet der Religion oder des Geschlechts an 6 Mit dem Ubergang zur Turkei bildete der turkische Nationalismus in der Form des Kemalismus eine wichtige Grundlage des neuen Staates 1924 wurde die neue Verfassung verabschiedet die allen Burgern gleiche Rechte zusprach Turke war wer sich ohne Ansehen der ethnischen oder religiosen Zugehorigkeit zur Staatsburgerschaft der Turkei bekannte Angehorige ethnischer Minderheiten ab 1928 auch religioser Minderheiten konnten das Bekenntnis zum Turkentum und damit zur Staatsburgerschaft vorausgesetzt in hochste Staatsamter aufsteigen 6 Gleichzeitig wurden Plane erarbeitet die auf rassistischen Kriterien fussten Armeniern wurde der Aufenthalt ostlich der Linie Samsun Silifke verboten Araber mussten die Grenzregion zu Syrien verlassen georgische Turken sollten aus den Provinzen Rize Kars und Ardahan ausgeschlossen werden Griechen wurden nur noch in Istanbul geduldet Umgesetzt wurde schliesslich die Vertreibung der nicht turkischen Elemente aus dem Grenzgebiet zu Syrien 7 Extreme Auspragungen des turkischen Nationalismus fanden in der Turkischen Geschichtsthese Turk Tarih Tezi und in der sogenannten Sonnensprachtheorie ihren Ausdruck Man betrachtete die fruhen Hochkulturen Anatoliens als das Ergebnis einer fruhen turkischen Einwanderung und versuchte den Beweis anzutreten dass das Turkische die Ursprache sei von der alle anderen Sprachen abstammten Diese Politik begann auch damit die Geografie zu turkisieren Ortsnamen und Flurnamen die nicht turkisch nicht muslimisch herabsetzend oder unverstandlich waren wurden zunachst sporadisch geandert Doch 1956 wurde eine eigene Kommission im Innenministerium gegrundet Harun Tuncel gibt in einer Studie an dass bis 1968 12 000 von 40 000 Dorfern umbenannt worden sind Des Weiteren wurde 1977 eine Liste mit 2000 umgeanderten Flurnamen veroffentlicht 8 Hauptziel war durch Tilgung von Namenszusatzen wie Kirche oder Ethnonymen den nichtturkischen oder nichtmuslimischen Charakter der Orte auszuloschen Situation in der Republik Turkei BearbeitenIn der Turkei gibt es 47 Schulen der Minderheitengemeinden davon gehoren 22 Schulen der armenischen 22 der griechischen und drei der judischen Gemeinde Der Unterricht fur die Facher Chemie Physik und Mathematik findet in der jeweiligen Minderheitensprache statt alle anderen Facher werden auf Turkisch gelehrt 9 Das dem Minister Huseyin Celik unterstehende Erziehungsministerium fiel im April 2003 der EU Kommission 10 negativ auf Die Minderheiten sahen sich gewissen diskriminierenden Praktiken seitens der Behorden ausgesetzt Es wurde beklagt dass der Inhalt der vom Staat herausgegebenen Geschichtsschulbucher Feindseligkeiten gegen Minderheitengruppen schure Zudem verpflichtete das Ministerium die turkische Lehrerschaft zur Teilnahme an Fortbildungsmassnahmen turkisch nationalistischer Art und hat Neuauflagen eigentlich veralteter turkischer Schulbucher veranlasst in denen Nicht Muslime in der Turkei als Spione Verrater sowie Barbaren bezeichnet werden Es fehlt auch nicht der Hinweis dass deren Schulen Kirchen sowie Synagogen schadliche Gemeinden sind Obwohl die Turkei inzwischen von der EU fur diese Verfugungen gerugt worden ist blieb der umstrittene nationalistische Erziehungsminister Huseyin Celik im Amt 11 12 Rechtssituation Bearbeiten Seit der Reform 2005 entsprechen das Strafgesetzbuch tStGB und die Strafprozessordnung bezuglich der Minderheitenpolitik rechtsstaatlichen Normen Die Rechtspraxis und einige umstrittene Artikel sind jedoch weiterhin Gegenstand der Kritik Der Art 301 tStGB der die Beleidigung der turkischen Nation der turkischen Republik und der Institutionen und Organe des Staates unter Strafe stellt Der Art 81 lit c des Parteiengesetzes 13 der Parteien vorschreibt in Schriften und Publikationen ihrer Satzungen und Programme auf ihren Parteitagen auf Tagungen in der Offentlichkeit oder in geschlossenen Raumen auf ihren Demonstrationsversammlungen und in ihrer Werbung ausschliesslich die turkische Sprache zu verwenden Der Art 215 tStGB der das Loben von Straftaten und Straftatern sucu ve suclulari ovme unter Strafe stellt Gerichte konnen Haftstrafen verhangen wenn Personen beispielsweise die Anrede Sehr geehrter Herr Ocalan Sayin Ocalan verwenden Die Sperrklausel von 10 Prozent verhindert dass Parteien ins Parlament einziehen die landesweit diese Wahlhurde nicht schaffen Christliche Gemeinschaften werden nicht als Rechtspersonen anerkannt und mussen deshalb immer eine Privatperson als Besitzer von Liegenschaften haben Auf solchen Wegen sind die christlichen Minderheiten standig vom Verlust ihrer Einrichtungen neben den Gebetsstatten auch der Schulen bedroht 14 Das Antiterrorgesetz 15 das dem Staat die Moglichkeit einraumt Zeitungen vorubergehend zu verbieten Turken Bearbeiten Siehe auch Sprachen der Turkei und Turkische Staatsburgerschaft Die Turken sind das staatstragende Volk und bilden mit einem Anteil von 70 bis 80 an der Gesamtbevolkerung die Titularnation 16 Sie sprechen Turkisch eine Turksprache Turkisch ist gleichzeitig die alleinige Amtssprache Die Turken sind in der Mehrzahl sunnitische Muslime daneben gibt es auch turkische Aleviten Nur sehr kleine Minderheiten sind Christen oder Juden Ursprunglich wanderten die Turken als Oghusen aus Zentralasien ein und bildeten nach Gefechten mit den ortsansassigen Byzantinern das Seldschuk Sultanat von Rum als Teil des Grossreichs der Furstenfamilie Seldschuk mit Konya als Hauptstadt Auch im Vielvolkerstaat des Osmanischen Reiches welches auch als Turkisches Reich bezeichnet wurde bildeten sie die Titularnation In der Turkei wurden und werden die Turken seit langer Zeit vom Staat bewusst bevorzugt behandelt So bilden die Turken offiziell die turkische Nation 17 Zahlreiche Menschen aus turkischen und aus assimilierten Familien anderer muslimischer Volksgruppen wanderten hauptsachlich nach osmanischem Verlust rumelischer und anderer Gebiete als Vertriebene und Uberlebende von Massakern Muhacir Fluchtlinge in Anatolien ein Allein in den Jahren 1855 bis 66 waren es in der Folge des Krimkriegs eine Million 18 Infolge des Russisch Turkischen Kriegs von 1877 1878 waren es 80 000 90 000 Turken und Tataren die in die Turkei und nach Bulgarien fluchteten und viele Tscherkessen die nach Anatolien umgesiedelt wurden 19 Assimilierte muslimische Familien die die turkische Sprache beherrschen bezeichnen sich oft ebenfalls als Turken obwohl sie ethnisch einer anderen Gruppe zuzurechnen sind Zu solchen zahlen vor allem im 19 und 20 Jahrhundert immigrierte Balkan Albaner Bosniaken und die Gagausen die einen Dialekt des Turkischen sprechen und Kaukasusvolker Tscherkessen Mescheten und Lasen In Anatolien migriert waren auch turkischstammige Menschen die wahrend der Ausbreitung des Osmanischen Reichs von Anatolien zum Balkan oder zum Kaukasus umgesiedelt waren dazu gehoren Balkan Turken und Adschara Turken Anerkannte Minderheiten Bearbeiten Nach den Bestimmungen des noch heute gultigen Vertrages von Lausanne haben folgende Gruppen den Minderheitenstatus und geniessen demnach alle Minderheitenrechte nbsp Armenische Schule in Kumkapi IstanbulArmenier Griechen Juden siehe dazu Turkische Juden Armenier Bearbeiten Hauptartikel Armenier in der Turkei Etwa 60 000 Turken armenischer Herkunft leben in der Turkei Allein in Istanbul sind es 45 000 Armenier Sie haben nach turkischem Recht die gleichen Rechte wie alle Turken werden aber in der Praxis wie auch die christliche Minderheit haufig diskriminiert und benachteiligt Die Diskriminierung von Minderheiten ist Thema bei den Beitrittsverhandlungen der Turkei mit der Europaischen Union Auch die armenischen Kirchen sind keine juristischen Personen und konnen daher keine Rechtsgeschafte tatigen wie etwa Immobilien oder sonstiges Eigentum kaufen Die Kirchen durfen ihr Personal nicht selbst ausbilden und immer wieder wird ihr Eigentum entschadigungslos enteignet Der grosste Teil der 1912 13 registrierten rund 2200 Kloster und Kirchen sowie armenische Schulen wurden seit 1915 teilweise auch nach Grundung der Republik Turkei zerstort oder zweckentfremdet 20 z B der Abriss Hl Stepanos Kirche und der ihr angeschlossenen Grundschule des Hl Nerses 1971 in Istanbul 21 die Hl Gregor der Erleuchter Kirche in Kayseri als Sporthalle 22 das Kloster von Chtsgonk als Artilleriezielscheibe des turkischen Militars 23 die Hl Muttergottes Kirche in Talas als Moschee 24 das Varak Kloster bei Van als Teil eines Bauernhofs 25 26 das Kaymakli Kloster bei Trabzon als Stall 27 das Hl Garabed Kloster und das Hl Apostel Kloster von Mus als Weideflache und Stallungen 25 die Hl Erleuchter Kirche in Mudurga bei Erzurum als Gefangnis 28 Die armenischen Gemeinden besitzen zurzeit nur noch 55 Kirchen apostolisch katholisch und evangelisch Es gibt eine Vorschule 17 Grundschulen und 5 Gymnasien Insgesamt werden an diesen Schulen 2906 Schuler von 488 Lehrern unterrichtet Stand 2008 Es gibt 52 armenische Stiftungen und 3 Zeitungen und eine Zeitschrift Daruber hinaus gibt es auch noch zwei armenische Krankenhauser Die in den letzten Jahren zunehmenden Morde an christlichen Priestern und Missionaren sind nicht vom Staat sondern von fanatischen Burgern begangen worden Sie sind keineswegs vom Recht gedeckt Diese Situation bestatigen diverse Menschenrechtsorganisationen 29 30 31 Griechen Bearbeiten nbsp Ethnien im europaischen Teil der Turkei 1861 griechische Minderheit in Westanatolien und Ostthrakien in DunkelblauDie anatolischen Griechen werden auf Turkisch Rum genannt hingegen heissen die Griechen in Griechenland Yunan Zu unterscheiden sind die Griechen in Ostthrakien Istanbul und Izmir von den Pontos Griechen im Norden und Nordosten der Turkei Pontosgebirge Noch vor knapp einem Jahrhundert lebten in den Kustengebieten Kleinasiens Millionen von Griechen Im Jahr 1914 haben in der Turkei noch etwa 1 73 Millionen griechischsprachige Menschen gelebt 32 Die griechische Minderheit spielte eine bedeutende Rolle im wirtschaftlichen und sozialen Leben des Osmanischen Reiches Wahrend des Ersten Weltkrieges kam es jedoch zu Griechenverfolgungen Nach der Niederlage der griechischen Armee im Griechisch Turkischen Krieg 1922 wurde der Bevolkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Turkei so wie er im Lausanner Vertrag vorgesehen war beschlossen und ausgefuhrt Dabei wurden alle Griechen bis auf 120 000 vertrieben 32 Damit endete die eigentliche Geschichte der Griechen in Kleinasien nach rund 4000 Jahren Griechenland war seit der griechischen Kolonisation mit Beginn im 11 vorchristlichen Jahrhundert immer das Land rund um das agaische Meer gewesen mit herausragenden und fur die europaische Geschichte bedeutenden Personlichkeiten der Stadte Kleinasiens der heutigen Turkei wie Homer wie den meisten vorsokratischen Philosophen z B Thales von Milet wie den Atomisten die die moderne Atomtheorie vorwegnahmen und vielen anderen Eines der bedeutendsten Heiligtumer Griechenlands war der Tempel der Artemis in Ephesos der zu den Sieben Weltwundern gezahlt wurde Schon ab den 1930er Jahren besonders seit 1932 werden Griechen in der Turkei zunehmend diskriminiert So wurden sie nur noch in Istanbul geduldet Es wurden Gesetze verabschiedet um die griechische Minderheit zum Auswandern zu zwingen Die Einfuhrung der Vermogenssteuer Varlik Vergisi 1942 die bei Nichtmuslimen viel hoher war als bei Muslimen trieb viele Griechen in den finanziellen Ruin 33 Bis 1955 lebten etwa noch 55 000 Griechen in Istanbul das sie aber nach einer Reihe von Ausschreitungen im September 1955 grosstenteils verlassen mussten 34 In der Turkei leben heute nicht mehr als 3000 bis 4000 Griechen die meisten davon in Istanbul und auf der Agaisinsel Gokceada Sie unterhalten heute 15 Grundschulen und 6 Gymnasien Insgesamt gibt es 217 Schuler und 103 Lehrer Es erscheinen zwei griechischsprachige Zeitungen Die Griechen besitzen 75 Stiftungen 90 Gebetshauser und ein Krankenhaus Hauptartikel Osmanische Griechen Juden Bearbeiten nbsp Bet Israel Synagoge in Izmir Hauptartikel Turkische Juden Parallel zur Laizisierung des turkischen Staates nach 1923 erfuhr auch die judische Gemeinschaft eine Wandlung von einer religiosen Gemeinschaft zu turkischen Juden dann zu judischen Turken und schliesslich zu Turken mosaischen Glaubens 35 Die meisten turkischen Juden Yahudi oder Musevi sind Nachfahren der 300 000 sephardischen Juden die nach der Vertreibung der Juden aus Spanien 1492 bzw Portugal 1497 die Iberische Halbinsel verlassen mussten oder vor der Nazi Herrschaft geflohen waren Die spanischen Juden sprechen ursprunglich das iberoromanische Ladino dem im Laufe der Zeit turkische Elemente hinzugefugt wurden Als Bildungssprache dominiert das Franzosische Die aschkenasischen Juden stammen aus Russland Die judische Gemeinschaft zahlte 1920 rund 100 000 Angehorige Bedingt durch die Judenverfolgung der Nationalsozialisten fanden in den 1930er Jahren viele Juden vor allem Wissenschaftler und Akademiker Zuflucht in der Turkei Ab 1941 folgte die Emigration nach Palastina die nach der Grundung des Staates Israel ihren Hohepunkt erreichte Allein 1949 wanderten 20 000 Juden aus Der Zensus von 1965 zahlte insgesamt noch 38 000 Juden Heute leben in der Turkei etwa 17 000 18 000 Juden Stand 2016 36 37 vor 2010 waren es noch 26 000 36 38 Die judische Gemeinschaft unterhalt dort 36 Synagogen eine Vorschule eine Grundschule ein Gymnasium und zwei Krankenhauser Dort erscheint auch die Wochenzeitung Salom Das Oberhaupt der turkischen Juden heisst seit etwa 1835 Hahambasi Gegen Ende des 17 Jahrhunderts einige Jahre nach dem Tod von Schabbtai Zvi bildete sich in Thessaloniki eine Gruppe zum Islam konvertierter Juden die man Donme nennt Ebenso existiert bis zum heutigen Tage in Istanbul eine karaimische Gemeinde Eine Studie des Zentrums fur Turkeistudien berichtet von De facto Zugangsbeschrankungen fur Juden bei hoheren Beamtenstellen oder hohen militarischen Positionen Nicht als Minderheit anerkannt Bearbeiten Bedingt dadurch dass die Turken erst im Hochmittelalter in Kleinasien eingewandert sind wie auch durch die spatere Nationalitatenpolitik existiert in der Turkei ein ethnisch religioses Mosaik Die meisten Volker welche in der Turkei leben werden nicht als eigenstandige ethnische Gruppen anerkannt Die wesentlichen Gruppen sind Iranier Kurden Zaza Osseten Angehorige diverser Turkvolker Oghusen Aserbaidschaner Gagausen Mescheten und Turkmenen Kiptschaken Balkaren Karatschaier Kasachen Kirgisen Kumyken Nogaier und Tataren Sudost Turken Uiguren und Usbeken Slawen Bosniaken Mazedonier Pomaken und Thrakische Bulgaren Turkeipolen Kaukasier Nordwestkaukasier Tscherkessen mit Abasinen Adygejer Kabardiner und Abchasen Tschetschenen mit Inguschen Sudkaukasier Georgier und Lasen Semiten Araber Assyrer Suryoye Albaner Hemsinli Roma und DomKurden Bearbeiten nbsp Drei Manner in traditioneller kurdischer Kleidung rechts aus Mesopotamien in der Mitte aus Mardin links die Kleidung eines Hirten aus Diyarbakir Die Fotografie wurde 1873 von dem osmanischen Hoffotografen Pascal Sebah gemacht und in demselben Jahr bei der Weltausstellung in Wien gezeigt Hauptartikel Kurden in der Turkei Geschichte Bearbeiten Zu den entscheidenden Ereignissen der turkisch kurdischen Beziehungen gehort das Jahr 1514 Als der sunnitische Sultan Selim I gegen den schiitischen Schah Ismail I in die Schlacht bei Tschaldiran zog verbundeten sich die ebenfalls sunnitischen Kurden mit den Osmanen Infolgedessen akzeptierten sie die osmanische Oberhoheit uber ihre Gebiete im Gegenzug zu festgelegten Privilegien 39 Nach einem ersten gescheiterten Versuch 1876 begann der turkische Parlamentarismus mit der jungturkischen Revolution von 1908 Auch nach der Republikgrundung 1923 wurde kurdischen Notabeln Stammesfuhrern unter der Bedingung die Unteilbarkeit der Nation nicht zu bekampfen die Vertretung ihrer Interessen in Ankara gestattet 40 Schon vor der Republikgrundung gab es Aufstande der Kurmandschen und Zaza getrieben durch nationale und religiose Motive 1920 der Kocgiri Aufstand 1925 der Scheich Said Aufstand 1926 der Ararat Aufstand 1937 der Dersim Aufstand 1984 der bewaffnete Kampf und Krieg der PKKDie Turkei reagierte oft mit militarischer Harte Daneben griff der Staat zu folgenden Massnahmen Die Existenz eines kurdischen Volkes wurde jahrzehntelang staatlicherseits geleugnet Zahlreiche Ortsnamen die meisten davon Kurmandschi und Zazaki wurden turkisiert Kurmandschen und Zaza erhielten turkische Nachnamen Der Gebrauch des Kurmandschi und Zazaki in der Offentlichkeit wurde 1983 gesetzlich verboten 41 Das Verbot wurde 1991 aufgehoben 42 Mit dem sogenannten Tunceli Gesetz 43 wurden Regionen in Westanatolien fur die Ansiedlung wortlich Assimilierung der kurdischen Bevolkerung ausgewiesen Andere Regionen sollten ganzlich evakuiert werden Weitere Zonen wurden fur die Neuansiedlung turkischstammiger Siedler freigegeben Traditionen wurden verboten und Stammesrechte aufgehoben vgl Franz Kurdische Parteien wurden mehrfach verboten HEP HADEP DEHAP DEP DTP kurdische Politiker inhaftiert und Dutzende von ihnen ermordet Wahrend seiner Liberalisierungsphase ging Ministerprasident Erdogan auf die Kurden zu Das Verbot der kurdischen Sprache wurde aufgehoben 44 das Unterrichten der kurdischen Sprache wurde als Wahlfach in den Lehrplan aufgenommen 45 staatliche Investitionen in den uberwiegend von Kurden bewohnten Gebieten massiv verstarkt 46 47 sowie erstmals ein Friedensprozess mit der PKK gestartet der jedoch nach zwei Jahren scheiterte Zu einer offenen kurdischen Vertretung im Parlament kam es nach 1991 als die SHP einige HEP Mitglieder als unabhangige Kandidaten in ihre Listen aufnahm Die kurdische Partei HEP scheiterte an der Zehn Prozent Hurde Durch die Zusammenarbeit mit der SHP schafften es 14 HEP Politiker als Unabhangige ins Parlament Einige Zeit danach beendete die SHP die Zusammenarbeit mit der HEP Grund dafur waren verschiedene nationalistische Ausserungen der kurdischen Parlamentarier und vor allem solche die aus Sicht der SHP nicht genugend Distanz zur PKK aufwiesen 40 Politische Lage Bearbeiten Durch das Vorgehen gegen kurdische Politiker im Rahmen des Kampfes gegen die separatistische PKK hat sich die Turkei mehrfach moglicher Ansprechpartner fur die Losung der Kurdenfrage beraubt Kurdische Parteien durfen nach wie vor keine Verlautbarungen in kurdischer Sprache verfassen Die Verwendung des Kurdischen ist trotz Aufhebung des Sprachenverbots in der Praxis weiterhin Restriktionen unterworfen Diese Restriktionen umfassen unter anderem Geldstrafen wegen der Verwendung verbotener kurdischer Buchstaben W Q und X 48 polizeiliche Beschlagnahmung von Nouruz Einladungen die den Buchstaben W enthalten 49 Ermittlung wegen kurdischsprachiger Seiten auf der Website von Diyarbakir 50 und Massnahmen gegen kurdische politische Parteien die in ihren Verlautbarungen die kurdische Sprache verwenden 51 Kurdische Park Strassen und Ortsnamen werden von der zustandigen Provinzverwaltung Valilik oder Landkreisverwaltung Kaymakamlik haufig mit der Begrundung verboten sie leisteten dem Separatismus Vorschub 52 53 54 Der turkische Verwaltungsgerichtshof Danistay verbot im September 2000 einstimmig solche Orts und Strassennamen da sie separatistisch aufwieglerisch oder kurdisch seien 55 Die Wiederverwendung fruherer nicht turkischer Ortsnamen ist laut Art 2 des Provinzverwaltungsgesetzes 56 ebenfalls verboten Muttersprachlichen Kurdisch Unterricht an staatlichen Schulen gibt es nicht und er ist laut Art 42 Absatz 9 der Verfassung verboten Wie Human Rights Watch am 20 Dezember 2006 berichtete ist die Regierung ihrer selbstgesetzten gesetzmassigen Verpflichtung von 2004 bis heute nur unzulanglich nachgekommen Hunderttausende von Menschen zumeist kurdische Dorfbewohner fur die turkischen Militarmassnahmen gegen Aufstandische in den 1980er und 1990er Jahren zu entschadigen Damals waren die Dorfbewohner im Sudosten des Landes vertrieben worden Human Rights Watch berichtete dass die Reparationszahlungen willkurlich und unfair waren oder den Fluchtlingen ganzlich vorenthalten wurden 57 Im April 2013 raumte der turkische Staatsprasident Abdullah Gul schwere Fehler des Staates im Umgang mit der kurdischen Minderheit ein 58 Religionen Bearbeiten Die grosse Mehrheit der Kurden sind sunnitische Muslime Daneben gibt es auch alevitische Gemeinschaften unter den Kurden Eine religiose Minderheit unter der Kurden sind die Jesiden eine synkretistische Religionsgemeinschaft mit Elementen aus allen orientalischen Religionen wie dem Mithraismus Zoroastrismus Manichaismus Judentum und dem Christentum Sprachlich sind die Jesiden in der Turkei regelmassig den Kurden zuzurechnen Sie bewohnen noch einige Dorfer in Sudostanatolien Bedingt durch ihre Religionszugehorigkeit waren die Jesiden in ihrer Geschichte vielfach Verfolgungen durch ihre muslimischen Nachbarn ausgesetzt In der heutigen Turkei nehmen sie durch ihre ethnische und religiose Zugehorigkeit eine doppelte Aussenseiterposition ein und haben Diskriminierungen zu ertragen Vielfach werden sie falschlicherweise auch als Teufelsanbeter Seytana tapan bezeichnet Eine staatlich gelenkte Verfolgung gibt es nicht mehr dennoch sind die meisten Jesiden in den letzten Jahrzehnten nach Europa ausgewandert Suryoye Suryaniler Bearbeiten Hauptartikel Aramaer in der Turkei Die Suryoye Eigenbezeichnung turkisch Suryani bilden eine christliche Minderheit in der Turkei Gruppen unter diesen nehmen fur sich auch die aus dem Altertum stammenden Nationalbezeichnungen Aramaer und Assyrer in Anspruch wobei sich aber die jeweiligen Anhanger spinnefeind sind welche Bezeichnung die richtige ist 59 Ihre Zahl hat durch Vertreibung und Abwanderung in den letzten Dekaden des 20 Jahrhunderts stark abgenommen Ihre traditionelle Siedlungsgebiete sind die Provinzen Mardin Tur Abdin Siirt und Hakkari Sie werden nach ihrer Konfession in Westsyrer und Ostsyrer Chaldaer sowie Assyrer unterteilt Ostsyrische Christen gibt es in der Turkei nicht mehr 60 Westsyrer Bearbeiten Die Westsyrer gehoren mehrheitlich zur Syrisch Orthodoxen Kirche Ihr traditioneller Siedlungsraum ist der Tur Abdin Die Zeitschrift fur Turkeistudien 1 95 schatzt ihre Zahl in der Turkei auf 20 000 Personen von denen bedingt durch Binnenwanderung die Halfte in Istanbul lebt Ihre Sprache heisst Turoyo und gehort zum neu aramaischen Zweig des Semitischen 1997 erliess der Gouverneur der Provinz Mardin ein Verbot gegen die Kloster Zafaran und Mor Gabriel auslandische Gaste zu beherbergen und Religions sowie muttersprachlichen Unterricht zu erteilen Internationale Proteste bewirkten dass zumindest das Beherbergungsverbot wieder aufgehoben wurde Sprachunterricht in Aramaisch ist aber weiterhin untersagt 61 Ostsyrer Bearbeiten Die Ostsyrer bekennen sich mehrheitlich zu einer Kirche des ostsyrischen Ritus namlich zur mit Rom unierten Chaldaisch Katholischen Kirche oder zur eigenstandigen Assyrischen Kirche des Ostens der sogenannten Nestorianer Das Zentrum fur Turkeistudien schatzt ihre Zahl auf etwa 2000 Personen 62 Sie haben ihre Dorfer im Sudosten der Turkei weitgehend verlassen und leben heute in Istanbul und Europa Ihre Sprache zahlt zu den neuaramaischen Dialekten Tscherkessen Bearbeiten nbsp Tscherkessen bei der Gedenkdemonstration fur die Vertreibungsopfer im Jahre 1864 Istanbul Hauptartikel Tscherkessen in der Turkei Das aus dem Kaukasus eingewanderte Volk der Tscherkessen bildet eine grossere ethnische Gruppe innerhalb der Turkei Tscherkessen leben verstreut in der gesamten Turkei und hauptsachlich in Dorfern Sie sind fast ausschliesslich sunnitische Muslime hanafitischer Richtung Die Tscherkessen kamen wie die Osseten und Tschetschenen nach dem Kaukasuskrieg 1817 1864 und dem Russisch Turkischen Krieg 1877 1878 als Fluchtlinge aus dem Nordkaukasus ins Osmanische Reich Zwischen den Jahren 1855 und 1880 kamen insgesamt etwa 600 000 tscherkessische Fluchtlinge im Osmanischen Reich an 63 Heute leben etwa 2 Millionen 64 65 Tscherkessen in der Turkei Zu den Tscherkessen werden in der Turkei auch die eng verwandten Ethnien der Abasinen und der Abchasen gezahlt Die grosse Mehrheit der Tscherkessen in der Turkei wurde assimiliert viele sprechen mittlerweile Turkisch als Muttersprache und nur knapp die Halfte beherrscht noch eine der tscherkessischen Sprachen uberwiegend Kabardinisch 550 000 Sprecher und an zweiter Stelle Adygeisch 275 000 Sprecher Osseten Bearbeiten Hauptartikel Osseten in der Turkei Die Osseten stellen mit etwa 100 000 Personen eine der kleineren ethnischen Minderheiten in der Turkei dar Sie leben hauptsachlich in den Grossstadten und verstreut in der gesamten Turkei in ihren Dorfern Die iranischsprachigen Osseten sind ein eingewandertes Kaukasusvolk die grosse Mehrheit spricht Ossetisch als Muttersprache Die Osseten in der Turkei sind im Gegensatz zu den christlichen Osseten in Georgien und Russland nahezu ausschliesslich sunnitische Muslime hanafitischer Richtung Tschetschenen Bearbeiten Hauptartikel Tschetschenen in der Turkei Die Tschetschenen stellen mit etwa 70 000 Personen eine der kleineren ethnischen Minderheiten in der Turkei dar Sie leben hauptsachlich in den Grossstadten und verstreut in der gesamten Turkei in ihren Dorfern Zu den Tschetschenen wird in der Turkei auch die eng verwandte Ethnie der Inguschen gezahlt Unter den Tschetschenen gibt es mit 1 000 Personen das grosste Kontingent der Burgerkriegsfluchtlinge aus dem Kaukasus Die Tschetschenen sind ein eingewandertes Kaukasusvolk die grosse Mehrheit spricht Tschetschenisch und Inguschisch als Muttersprache Die Tschetschenen in der Turkei sind nahezu ausschliesslich sunnitische Muslime schafiitischer Richtung Araber Bearbeiten Hauptartikel Araber in der Turkei Die Araber bilden eine grossere ethnische Gruppe innerhalb der Turkei Ihre ursprunglichen Siedlungsgebiete sind der Suden und Sudosten Anatoliens in den Provinzen Adana Batman Bitlis Gaziantep Hatay Mardin Mersin Mus Siirt Sanliurfa und Sirnak Vor dem syrischen Burgerkrieg lebten ca 800 000 66 Araber in der Turkei Die muslimischen Araber bilden die grosste Gruppe innerhalb dieser Ethnie Des Weiteren gibt es 300 000 bis 350 000 Nusairier 67 und 18 000 Christen 68 Zeitschriften oder Bucher in arabischer Sprache und Schrift existieren in der Turkei nicht Als Schulsprache war Arabisch bis 1929 zugelassen Am 4 April 2010 ging TRT at Turkiyya der erste staatliche Fernsehsender der Turkei in arabischer Sprache und nach TRT 6 der zweite staatliche Fernsehsender der Turkei fur Minderheiten auf Sendung 69 Heute wird Arabisch als Kultsprache des Islam an den Fachschulen fur Imame und Prediger und an den theologischen Fakultaten gelehrt Zu den alteingesessenen Personen arabischer Volkszugehorigkeit kamen mit dem Krieg in Syrien ab 2011 mehrere Millionen Fluchtlinge vorzugsweise arabischer Volkszugehorigkeit in die Turkei deren Verbleib ungeklart ist und deren Integration in die turkische Bevolkerung in Frage steht 70 71 Ubergriffe Bearbeiten Siehe auch Rechtsextremismus in der Turkei Gegen Armenier Bearbeiten Siehe auch Volkermord an den Armeniern Massaker an den Armeniern 1894 1896 und Massaker von Adana Am 19 Januar 2007 wurde der als prominentestes Sprachrohr der Armenier bekannte Journalist Hrant Dink erschossen Polizisten liessen sich zusammen mit dem Morder des Journalisten und einer turkischen Fahne triumphierend fotografieren und filmen was weltweite Proteste ausloste Der Tater brustete sich damit einen Unglaubigen 72 getotet zu haben der die Turkei beleidigt hatte Gegen Griechen Bearbeiten Siehe auch Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914 1923 In der Nacht vom 6 auf den 7 September 1955 fand in Istanbul aber auch anderen Orten der Turkei ein Pogrom vor allem gegen die griechische Minderheit statt Im Zuge der Verbrechen wurden aber auch Armenier und Juden zu Opfern Mord Vergewaltigung und schwerste Misshandlung gingen mit Zerstorungen einher Die fanatisierte muslimische Bevolkerung setzte allein in Istanbul rund 72 orthodoxe Kirchen und mehr als 30 christliche Schulen in Brand Weiterhin schandete sie christliche Friedhofe Gebeine der Geistlichkeit verwustete rund 3500 Wohnhauser 110 Hotels 27 Apotheken und 21 Fabriken und geschatzte 3500 bis 4000 Geschafte Das Pogrom loschte das griechisch christliche Leben in der Turkei fast vollstandig aus da in der Folge rund 100 000 Griechen ihre alte Heimat verliessen Von 110 000 Griechen im Jahre 1923 ist ihre Zahl in der Turkei heute auf 2500 gesunken Siehe auch Brand von Smyrna Gegen Kurden Bearbeiten Am 10 November 2005 explodierte in den Mittagsstunden in der Kreisstadt Semdinli in der Provinz Hakkari eine Handgranate in einem von Kurden gefuhrten Buchladen Bei der Explosion wurde ein Mensch getotet der Ladenbesitzer konnte dem Anschlag entgehen Leute auf der Strasse konnten den mutmasslichen Bombenleger stellen als er versuchte in ein Auto zu steigen in dem zwei weitere Personen sassen Am 22 November 2004 wurden der Kurde Ahmed Kaymaz und sein 12 jahriger Sohn Ugur von turkischen Polizisten vor ihrem Haus in Mardin Kiziltepe erschossen Am 18 April 2007 wurden die vier verantwortlichen Polizisten freigesprochen 73 Am 27 April 2008 organisierte die prokurdische Partei DTP in der Provinz Sakarya eine Abendveranstaltung Eine Gruppe von etwa 100 turkischen Nationalisten versuchte den Saal zu sturmen Die Feiernden waren fur mehr als 5 Stunden im Saal gefangen weswegen 11 Personen Kreislaufprobleme bekamen Ein Mann erlitt einen Herzinfarkt und verstarb kurz darauf im Krankenhaus 74 Gegen andere Minderheiten Bearbeiten Siehe auch Volkermord an den Aramaern und Massaker von Diyarbakir Im Juni und Juli 1934 entflammte ein Pogrom gegen Juden in Ost Thrakien dessen Ziel die vollstandige Turkisierung der europaischen Turkei war 35 Am 2 Juli 1993 versammelte sich eine aufgebrachte Menschenmasse nach dem Freitagsgebet vor dem Madimak Hotel in Sivas in dem alevitische Musiker Schriftsteller Dichter und Verleger logierten Darunter war auch der umstrittene Schriftsteller Aziz Nesin der den fur Muslime ketzerischen Roman Die satanischen Verse ins Turkische ubersetzt hatte Mitten aus der wutend protestierenden Menschenmenge wurden schliesslich Brandsatze gegen das Hotel geworfen Das Feuer breitete sich schnell aus wobei 35 Personen davon 34 Aleviten lebendig verbrannten der Autor Aziz Nesin dem laut Angaben der Anschlag in erster Linie gegolten hatte uberlebte leicht verletzt Obwohl Polizei und Feuerwehr fruhzeitig alarmiert waren griffen sie erst nach acht Stunden ein Zeugenaussagen sowie Videoaufnahmen belegen wie vereinzelte Polizisten der Menge halfen und eine anruckende Militareinheit sich wieder zuruckzog Die Aleviten nennen diesen Anschlag das Sivas Massaker wobei aus ihrer Sicht der Brandanschlag ihnen gegolten hatte und fuhlen sich seither vom Staat im Stich gelassen Siehe auch Brandanschlag von SivasSiehe auch BearbeitenGeschichte der Turkei Religionen in der Turkei Christen in der Turkei Demografie der TurkeiLiteratur BearbeitenHuseyin Aguicenoglu Genese der turkischen und kurdischen Nationalismen im Vergleich Munster LIT 1997 Heidelberger Studien zur Internationalen Politik 5 ISBN 3 8258 3335 6 Peter Alford Andrews Hrsg Ethnic Groups in the Republic of Turkey Wiesbaden 1989 Wilhelm Baum Die Turkei und ihre christlichen Minderheiten Geschichte Volkermord Gegenwart Kitab Verlag Klagenfurt Wien 2005 ISBN 3 902005 56 4 Karl Binswanger Untersuchungen zum Status der Nichtmuslime im Osmanischen Reich des 16 Jahrhunderts Diss phil Munchen 1977 ISBN 3 87828 108 0 Erhard Franz Population Policy in Turkey Family Planning and Migration between 1960 and 1992 Hamburg Deutsches Orient Institut 1994 Klaus Peter Hartmann Untersuchung zur Sozialgeographie christlicher Minderheiten im Nahen Osten Wiesbaden 1980 Krisztina Kehl Bodrogi Die Kizilbas Aleviten Untersuchungen uber eine esoterische Glaubensgemeinschaft in Anatolien Islamkundliche Untersuchungen 126 Berlin Hans Krech Der Burgerkrieg in der Turkei 1978 1999 Koster Berlin 1999 ISBN 3 89574 360 7 Kai Merten Die syrisch orthodoxen Christen in der Turkei und Deutschland Hamburg 1987 Jurgen Nowak Europas Krisenherde Nationalitatenkonflikte vom Atlantik bis zum Ural Hamburg 1994 Vartkes Yeghiayan British Reports on Ethnic Cleansing in Anatolia 1919 1922 The Armenian Greek Section Center for Armenian Remembrance Glendale CA 2007 ISBN 978 0 9777153 2 9 Zentrum fur Turkeistudien Hrsg Das ethnische und religiose Mosaik der Turkei und seine Reflexionen auf Deutschland Munster 1998Weblinks BearbeitenLaw On Foundations No 5737 das neue Vereinsgesetz PDF 99 kB englisch Neuer Bericht des turkischen Aussenministeriums uber die Minderheiten der Griechen Armenier und Juden In der turkischen Milliyet 12 Dezember 2008 turkisch Greek Orthodox Minority in Turkey PDF 130 kB englisch Menschenrechtsreport der USA uber die Turkei fur das Jahr 2008 englisch Gesellschaft fur bedrohte Volker Tessa Hofmann Christliche Minderheiten in der TurkeiEinzelnachweise Bearbeiten Peter Alford Andrews Hrsg Ethnic Groups in the Republic of Turkey Wiesbaden 1989 a b CIA gov Turkey Memento des Originals vom 20 September 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cia gov abgerufen am 11 September 2018 a b TR100 2022 In KONDA Arastirma ve Danismanlik Abgerufen am 5 Mai 2023 turkisch Guus Extra Durk Gorter The other languages of Europe Demographic Sociolinguistic and Educational Perspectives Multilingual Matters 2001 ISBN 1 85359 509 8 S 39 Google Books abgerufen am 2 April 2010 Vgl dazu die Dissertation von Karl Binswanger Untersuchungen zum Status der Nichtmuslime im Osmanischen Reich des 16 Jahrhunderts Mit einer Neudefinition des Begriffs Dhimma Munchen 1977 a b Turkische Verfassung von 1924 Verfassungstext Memento vom 1 November 2016 im Internet Archive Vahe Tachjian Etat nation et minorites en Turquie kemaliste in Revue d histoire de la Shoah Centre de documentation juive contemporaine Paris 2003 Onlineausgabe des Artikels Renamed Villages in Turkey Memento des Originals vom 24 Oktober 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot web firat edu tr von Harun Tuncel AZINLIK OKULLARINA In http www cnnturk com CNN Turk 19 Juni 2009 abgerufen am 19 Juni 2009 turkisch Regelmassiger Bericht uber die Fortschritte der Turkei auf dem Weg zum Beitritt 2003 S 43 Memento vom 12 April 2007 im Internet Archive PDF Datei 602 kB Hans Lukas Kieser ORIENT Heft 1 2003 S 66 Hurriyet 12 Mai 2003 Gesetz Nr 2820 vom 22 April 1983 uber die politischen Parteien RG Nr 18027 vom 24 April 1983 Deutsche Ubersetzung von Ernst E Hirsch in Jahrbuch des offentlichen Rechts der Gegenwart Neue Folge Bd 13 Mohr Siebeck Verlag Tubingen 1983 S 595 ff Gesellschaft fur bedrohte Volker Antiterrorgesetz Nr 3713 vom 12 April 1991 RG Nr 20843 vom 12 April 1991 Klaus Kreiser Christoph K Neumann Kleine Geschichte der Turkei Stuttgart 2009 S 473 der Wert bezieht sich auf Turken sunnitischen Glaubens ohne Aleviten Michael Neumann Adrian Christoph K Neumann Die Turkei Ein Land und 9000 Jahre Geschichte Munchen 1990 Rezension Schon nach 1840 waren viele Muslime nach Massakern aus Europa geflohen In den Jahren 1855 bis 66 waren es in der Folge des Krimkriegs eine Million Hunderttausende flohen aus Serbien und Kreta und nochmals Tausende nach dem russisch osmanischen Krieg Und nun gab es die Massaker an Muslimen in den verbliebenen Balkangebieten Artikel Turks in Encyclopaedia of Islam Abschnitt The Turks outside Turkey from the late l9th century to the present Armenische Kulturdenkmaler in den Nachbarlandern Armeniens Memento vom 30 Juli 2004 im Internet Archive PDF 363 kB In ADK 117 Jg 2002 Heft 3 S 38 40 Gemeinderat der Kirche des Heiligen Stepanos in Haledjoglu in Pogrom Zeitschrift fur bedrohte Volker Nr 85 12 Jahrgang Okt Nov 1981 S 32 Armen Kurkdjian Die Turkifizierungspolitik der Turkei Memento vom 11 Juli 2010 im Internet Archive PDF 9 78 MB Seite 13 armenisch Dickran Kouymjian Die Zerstorung armenischer Kulturdenkmaler eine Fortsetzung der turkischen Volkermord Politik Seite 156 in Pogrom Reihe bedrohte Volker Hrsg Das Verbrechen des Schweigens Die Verhandlung des turkischen Volkermords an den Armeniern vor dem Standigen Tribunal der Volker Fuldaer Verlagsanstalt 2000 Originaltitel Le crime de Silence Le Genocide des Armeniens Astrig Tchamkerten The Gulbenkians in Jerusalem Calouste Gulbenkian Foundation Lisbon 2006 S 41 a b Jean V Gureghian Les monuments de la region Mouch Sassoun Van en Armenie historique Sigest 2008 ISBN 2 917329 06 8 Fotoserie vom Zustand des Klosters 2007 bei derStandard at abgerufen am 11 Juni 2009 Amalia van Gent Grenzfall Trabzon Die Handelsstadt ist Inbegriff dessen was von der Turkei nicht in die EU soll Sie gilt als Brutstatte von Radikalislamisten Ein klassischer Fall von Rufmord In NZZ Folio Juni 2009 S 52 Pars Tuglaci Tarih Boyunca Bati Ermenileri Cilt III 1891 1922 Pars Yayin ve Tic Istanbul und Ankara 2004 ISBN 975 7423 06 8 aidrupal aspdienste de Memento vom 1 November 2013 im Internet Archive gfbv de Memento vom 5 November 2013 im Internet Archive Hinrichtung im Namen des Propheten In Die Welt a b Shaw The Ottoman Empire Census System and Population 1831 1914 Varlik Vergisi Memento vom 26 Januar 2011 im Internet 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Rights Watch 14 Dezember 2006 Abdullah Gul gibt turkische Fehler in der Kurdenpolitik zu welt de 3 April 2013 Helga Anschutz Christliche Gruppen in der Turkei In Peter A Andrews Hrsg Ethnic Groups in the Republic of Turkey Reichert Verlag Wiesbaden 2002 ISBN 3 89500 297 6 Beihefte zum Tubinger Atlas des Vorderen Orients Reihe B Geisteswissenschaften Nr 60 1 Band 1 S 454 472 S 464 Svante Lundgren Die Assyrer Von Ninive bis Gutersloh Lit Verlag Munster 2016 ISBN 978 3 643 13256 7 Internationale Gesellschaft fur Menschenrechte Zentrum fur Turkeistudien Hrsg Das ethnische und religiose Mosaik der Turkei und seine Reflexionen auf Deutschland Munster 1998 S 128 W E D Allen Paul Muratoff Caucasian Battlefields A History of the Wars on the Turco Caucasian Border 1828 1921 Battery Press Nashville 1966 S 104 ISBN 0 89839 296 9 englisch UNPO Tscherkessien englisch Ulku Bilgin Azinlik haklari ve Turkiye Kitap Yayinevi Istanbul 2007 S 85 ISBN 975 6051 80 9 turkisch Ali Tayyar Onder Turkiye nin etnik yapisi Halkimizin kokenleri ve gercekler Kripto Kitaplar Istanbul 2008 S 103 ISBN 605412503 6 turkisch Die Nusairier weltweit und in der Turkei turkisch Memento vom 12 Oktober 2007 im Internet Archive Christen in der islamischen Welt Aus Politik und Zeitgeschichte APuZ 26 2008 TRT Arabisch geht auf Sendung Der neue Sender TRT Arabisch geht heute auf Sendung Luke Coffey Turkey s demographic challenge Abgerufen am 23 August 2018 The Impact of Syrian Refugees on Turkey Abgerufen am 23 August 2018 englisch Daily Telegraph 21 Januar 2007 Anliegen in Europa und Zentralasien Januar Juni 2007 TURKEI RTF 51 kB bei Amnesty tuerkei de abgerufen 23 April 2008 DTP nin duzenledigi gecede gerginlik auf cnnturk com abgerufen 27 April 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksgruppen in der Turkei amp oldid 234083533