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Die Aramaer in der Turkei aramaisch ܣܘܪ ܝܝܐ turkisch Turkiye Suryanileri sind die Angehorigen von Kirchen syrischer Tradition und bilden eine besondere autochthone Gruppe innerhalb der turkischen Christen Die Assyrer sind auch bekannt unter den Bezeichnungen Aramaer oder Chaldaer 1 Die Suryoye sind in der Turkei als Minderheit nicht anerkannt Eigentumserwerb Bau und Erhalt ihrer Kirchen sind von jeher mit Schwierigkeiten verbunden 2 Von der griechischen und der armenischen Minderheit unterscheiden sie sich durch ihren Rechtsstatus denn im Gegensatz zu jenen sind ihre Gemeinschaften nicht durch den Vertrag von Lausanne als religiose und ethnische Minderheit volkerrechtlich geschutzt Die syrischen Christen gehoren heute vor allem drei Kirchenorganisationen an 1 der Syrisch orthodoxen Kirche 2 der Syrisch katholischen und 3 der Chaldaisch katholischen Kirche Die Assyrische Kirche des Ostens besteht als Organisation in der Turkei nicht mehr ihr fruheres Zentrum Qudschanis in Hakkari aramaisch Akkare ist heute ohne christliche Einwohner Insgesamt leben heute 15 000 Aramaer in der Turkei davon 12 000 in Istanbul 3 Chaldaische St Anton Kirche in DiyarbakirInhaltsverzeichnis 1 Siedlungsgebiete 2 Heutige Situation 3 Enteignungen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 QuellenSiedlungsgebiete BearbeitenSuryoye lebten hauptsachlich im Sudosten und im Osten der Turkei in Kilikien Edessa Mardin Diyarbakir im Tur Abdin und Gebirge von Hakkari 1915 flohen die semi autonomen Bergstamme der Assyrischen Kirche des Ostens aus ihren Siedlungen um Hakkari und Qudschanis in die Ebene von Urmia spater in den Irak und die Diaspora Im Schatten des osmanischen Vorgehens gegen die Armenier kam es wahrend des Ersten Weltkriegs auch zu einer Verfolgung der ubrigen Christen Durch den Volkermord an den Assyrern und Aramaern verloren zahlreiche Angehorige der syrisch orthodoxen und der chaldaisch katholischen Kirche Gesundheit Heimat oder Leben darunter z B Addai Scher Von den Uberlebenden emigrierten viele 1922 und 1924 nach Syrien und in den Libanon Der traditionell im Kloster Zafaran bei Mardin residierende syrisch orthodoxe Patriarch von Antiochia sah sich 1924 gezwungen die Turkei zu verlassen und verlegte seinen Sitz nach Syrien Heute leben im Sudosten der Turkei kaum mehr als 2 000 bis 3 000 syrisch orthodoxe Christen vor allem in einigen Dorfern der Landkreise Midyat Nusaybin und Idil Wegen der Unterdruckung und Unsicherheit sind Zehntausende ins Ausland uberwiegend nach Syrien Europa und Amerika gefluchtet oder fanden ihre neue Heimat in Istanbul wo heute etwa 12 000 Aramaer leben und ein syrisch orthodoxes Bistum gegrundet wurde Patriarchalvikariat von Istanbul und Ankara Weitere Diozesen bestehen in Mardin Sitz Kloster Zafaran Midyat Sitz Kloster Mor Gabriel und Adiyaman 1925 2006 vakant ersetzt die zwolf untergegangenen Diozesen Malatya Elazig Adana Mersin Iskenderun Antakya Gaziantep Urfa Kahta Genger Venk und Siverek Die chaldaisch katholische Gemeinschaft zahlt nur noch etwa 8000 Mitglieder in 15 Pfarreien oder Seelsorgestationen Fur sie wurde 1966 das seit 1918 vakante Erzbistum Diyarbakir Amida gegrundet 1553 wiederbelebt jetzt mit Sitz in Istanbul Fur die etwa 2000 Syrisch Katholischen besteht ein Patriarchalvikariat in Istanbul Heutige Situation Bearbeiten nbsp Syrisch orthodoxe Kirche und Friedhof in Zeytinburnu IstanbulAuf Turkisch werden die syrischen Christen Suryaniler von syr Suryoyo syrischer Christ genannt Im Tur Abdin wird heute noch ein aramaischer Dialekt das Turoyo gesprochen An der Mardin Artuklu Universitesi in Mardin wurden jungst am Institut fur lebende Sprachen Lehrstuhle fur die kurdische und die aramaische Sprache und Literatur eingerichtet Lange litten die christlichen Aramaer unter den Auseinandersetzungen zwischen turkischem Militar und der kurdischen PKK Die PKK hatte sich in den Sudosten der Turkei die Heimat der Aramaer zuruckgezogen Durch die standigen Angriffe der PKK auf turkisches Militar und die Operationen des turkischen Militars im Sudosten wurden auch Aramaer zu Opfern der Angriffe So gerieten sie bis Ende 2012 zwischen die Fronten da beide Parteien die Aramaer der Unterstutzung des jeweils anderen bezichtigten Enteignungen BearbeitenIm Juni 2017 wurde bekannt dass der turkische Staat in einer Enteignungsoperation mindestens 50 fruhchristliche Kirchen Kloster Friedhofe umfangreiche Landereien sowie Monumente beschlagnahmt und die Kirchen als Gotteshauser dem staatlichen sunnitischen Religionsamt Diyanet uberschrieben hatte Die Bauten sind damit moglicherweise der Zerstorung oder Umwandlung in Moscheen ausgeliefert 4 5 Bei den Wahlen am 12 Juni 2011 wurde der Aramaer Erol Dora als Abgeordneter der Kurdenpartei BDP ins Turkische Parlament gewahlt als der erste christliche Abgeordnete seit mehr als einem halben Jahrhundert in der Turkischen Republik Siehe auch BearbeitenMinderheiten in der Turkei Religionen in der Turkei Aramaer in Deutschland Assyrer in der SchweizLiteratur BearbeitenHelga Anschutz Die syrischen Christen vom TurʿAbdin Eine altchristliche Bevolkerungsgruppe zwischen Beharrung Stagnation und Auflosung Das ostliche Christentum Abhandlungen NF 34 Augustinus Verlag Wurzburg 1984 ISBN 3 7613 0128 6 Michel Chevalier Les montagnards chretiens du Hakkari et du Kurdistan septentrional Publications du Departement de Geographie de l Universite de Paris Sorbonne 13 Departement de Geographie de l Universite de Paris Sorbonne Paris 1985 ISBN 2 901165 13 3 Johannes Roldanus De Syrisch Orthodoxen in Istanbul Een volk uit een ver verleden overgebleven Kok Kampen o J ca 1984 ISBN 90 242 2655 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Assyrians in Turkey Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienQuellen Bearbeiten Svante Lundgren Die Assyrer Von Ninive bis Gutersloh Lit Verlag Munster 2016 ISBN 978 3 643 13256 7 S 175 Aramaer Turkei enteignet massenhaft Kirchen und Kloster evangelisch de abgerufen am 23 Juli 2017 World Directory of Minorities and Indigenous Peoples Turkey Assyrians Christliche Statten enteignet Turkei beschlagnahmt Kirchen Westdeutsche Allgemeine Zeitung 29 Juni 2017 Ausverkauf des christlichen Erbes fr de abgerufen am 23 Juli 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aramaer in der Turkei amp oldid 221863184