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Der Scheich Said Aufstand kurdisch Serhildana Sex Seide Pirani turkisch Seyh Said Isyani war ein Aufstand in der Turkei im Jahre 1925 unter der Fuhrung Scheich Saids 1 Der Aufstand war eine Reaktion mehrerer kurdischer Stammesgruppen unter der Leitung des streng sunnitischen Ordensscheichs gegen die Sakularisierungspolitik der fruhen turkischen Republik unter Mustafa Kemal Pascha Der Aufstand wurde binnen weniger Wochen durch die turkische Armee niedergeschlagen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Literatur 4 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Vorbereitungen fur den Aufstand begannen im Jahre 1924 In diesem Jahr wurde die religiose Institution des Kalifats durch die Nationalversammlung abgeschafft Ebenfalls in diesem Jahr wurde die kurdische Sprache in der Offentlichkeit verboten Die Azadi Organisation betrieb eine intensive Propaganda Nach einer Meuterei von Kurden im 7 Armeekorps wurden grosse Teile der Azadi Fuhrung verhaftet Scheich Said ubernahm ab da die Fuhrung Da die turkische Regierung die lokale kurdische Bevolkerung in der Mosul Frage hinter sich wissen wollte war sie bereit ihnen einige ihrer Forderungen zu erfullen die einer Autonomie nahe kamen Am 1 August 1924 wurde in Diyarbakir zwecks Bestimmung des Ausmasses der Rechte der Kurden eine Konferenz abgehalten Dort wurde ihnen eine Generalamnestie Sonderzahlungen aus dem Budget funfjahrige Steuerfreiheit sowie die Wiedereinfuhrung der Schari a Gerichte zugesagt Die Vertreter der kurdischen Bevolkerung willigten ein und versprachen im Gegenzug die Turkei in der Mosul Frage zu unterstutzen Bevor das Abkommen in der Grossen Nationalversammlung der Turkei ratifiziert werden konnte brach jedoch der Aufstand aus Somit spielte der Aufstand in die Hande der Briten da die Turkei einerseits ihre militarische Kapazitat fur die Beendigung des Aufstandes einsetzen musste und somit eine mogliche Intervention in den Nordirak unmoglich wurde 2 Eine Mischung aus kurdischem Nationalismus und Islamismus war der Ausloser fur den Aufstand der Kurden unter Scheich Said Dieser hatte daruber hinaus Kontakte zu vielen wichtigen Kurdenfuhrern der damaligen Zeit so wie Aliser aus Kocgiri Said Riza aus Tunceli Simko Schikak aus Ostkurdistan und Mahmud Barzandschi aus Suleymania im Irak Verlauf Bearbeiten nbsp Turkische Soldaten umzingeln das aufstandische Gebiet Zeichnung aus der Cumhuriyet vom 30 Marz 1925 Die Aufstandischen eroberten nach und nach die umliegenden Stadte Am 17 Februar 1925 wurde der Gouverneur von Genc in der heutigen Provinz Bingol gefangen genommen Scheich Said eroberte Genc Maden und Siverek und zog dann in Richtung Diyarbakir Andere Einheiten eroberten Varto in der Provinz Mus und zogen dann zur Stadt Mus Am 23 Februar wurde das Kriegsrecht verhangt Am 24 Februar wurde Elazig erobert Wenige Tage spater nahm Scheich Saids Bruder Ebdurrehim die Stadt Cermik ein und erhielt hier Verstarkung durch Scheich Eyub mit Mannern aus dem Distrikt Siverek Gemeinsam eroberten sie Ergani 3 Am 25 Februar erliess die Regierung das Gesetz zur Festigung der Ordnung Takrir i Sukun Kanunu mit aussergewohnlichen Machtbefugnissen fur die Regierung Am 27 Februar startete die turkische Armee Luftangriffe und eine grosse Bodenoffensive insgesamt wurden schliesslich 50 000 gut ausgerustete turkische Soldaten aufgeboten Der Aufstand konnte gegen die turkische Armee aufgrund fehlender schwerer Waffen nicht lange bestehen Am 27 April geriet Scheich Said mit 47 Mitkampfern in seinem Hauptquartier in Genc in Gefangenschaft und wurde durch ein turkisches Unabhangigkeitsgericht zum Tode verurteilt und am 4 September gehangt 4 Tausende weniger einflussreiche Kurden wurden ohne Gerichtsverfahren getotet und die Bevolkerung ganzer Distrikte wurde deportiert 4 Auf Seiten des turkischen Staates kampften auch drei alevitische Kurdenstamme der Xormek 5 Haydaran und der Lolan gegen den Aufstand Hintergrund waren alte Stammesrivalitaten mit dem sunnitischen Stamm der Cibran die auf Seiten der Aufstandischen kampften 6 Diese Stamme verhinderten die Einnahme Erzincans und Erzurums 7 Nach dem Aufstand wurden tausende Kurden in den westlichen Teil der Turkei vertrieben Kleine Verbande die entkommen konnten setzten den Kampf als Guerilla fort Diese Aktivitaten dauerten bis 1927 an Literatur BearbeitenGunter Max Behrendt Nationalismus in Kurdistan Vorgeschichte Entstehungsbedingungen und erste Manifestationen bis 1925 Schriften des Dt Orient Instituts Hamburg 1993 ISBN 3 89173 029 2 bes Kap 5 ab S 375 Martin van Bruinessen Agha Scheich und Staat Politik und Gesellschaft Kurdistans editionParabolis Berlin 2003 ISBN 3 88402 259 8 Neuauflage Yasar Kalafat Sark meselesi isiginda Seyh Sait olayi karakteri donemindeki ic ve dis olaylar In Bogazici ilmi arastirmalar serisi 11 Bogazici Yayinlari Ankara 1992 ISBN 975 451 083 0 S 407 Robert Olson The Emergence of Kurdish Nationalism and the Sheikh Said Rebellion University of Texas Press Austin TX 1989 ISBN 978 0 292 77619 7 S 229 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Kreiser Christoph Neumann Kleine Geschichte der Turkei 2009 S 388 Mim Kemal Oke Belgelerle Turk Ingiliz iliskilerinde Musul ve Kurdistan sorunu 1918 1926 In 123 1 Auflage Band III A 33 Turk Kulturunu Arastirma Enstitusu Ankara 1992 ISBN 975 456 052 8 Besinci Bolum Seyh Sait Isyani Nesturiler ve Meselenin Devletlerarasi Hakemlige Havalesi S 159 turkisch Martin van Bruinessen Agha Scheich und Staat Berlin 1989 S 415 a b Martin van Bruinessen Agha Scheich und Staat Berlin 1989 S 418 Vgl Mehmet Serif Firat Dogu Illeri ve Varto Tarihi Ankara 1970 Reprint Dort auch ein Brief von Scheich Said an die Xormek Fuhrer Martin van Bruinessen Agha Scheich und Staat Berlin 1989 S 411 Martin Strohmeier Lale Yalcin Heckmann Die Kurden Geschichte Politik Kultur Beck Verlag Munchen 2003 S 97 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scheich Said Aufstand amp oldid 237927921