www.wikidata.de-de.nina.az
Der Brief des Paulus an die Romer kurz Romerbrief abgekurzt Rom ist eine Schrift des Neuen Testaments der christlichen Bibel verfasst in der damaligen Verkehrssprache des ostlichen Mittelmeerraumes dem Koine Griechischen Der Romerbrief gehort zu jenen sieben Briefen bei denen die Verfasserschaft des Paulus von Tarsus kaum umstritten ist Im Romerbrief prasentiert er eine grundlegende Darstellung des von ihm verkundeten Evangeliums von Jesus Christus ohne wie in seinen anderen Briefen auf konkrete Fragen oder Konflikte in der Empfangergemeinde Bezug zu nehmen Unzial 0220 recto mit dem Text Rom 4 23 5 3 3 Jahrhundert Paulus stellt zunachst die Heillosigkeit der ganzen Welt ohne das Evangelium dar Nichtjuden und Juden scheitern gleichermassen Aber durch Jesu Tod am Kreuz werden alle Glaubenden gerettet Die Taufe deutet Paulus als Mitsterben mit Christus Der Getaufte hat danach Anteil am Leben des auferstandenen Christus Er kann zuruckblicken auf sein scheiterndes Leben vor der Taufe und lebt in der Gegenwart zwar als schwacher Mensch aber gestarkt durch den Geist Christi in der Hoffnung auf die zukunftige Verherrlichung Nichts was Angst macht kann ihn von der Liebe Gottes trennen Ausfuhrlich geht Paulus auf das Problem ein dass die Mehrheit des judischen Volkes Jesus ablehnt Trotzdem bleibe die Erwahlung Israels bestehen und in der Zukunft werde ganz Israel ebenso wie die christusglaubigen Nichtjuden gerettet werden Der Romerbrief enthalt auch eine Grundlegung der christlichen Ethik Paulus empfiehlt einerseits Abgrenzung von der Mehrheitsgesellschaft andererseits Anpassung an gesellschaftliche Normen und Unterordnung unter die staatliche Gewalt Es kann in Alltagsfragen unterschiedliche christliche Lebensstile geben hier ist Rucksichtnahme gefragt Besonders in der Reformationszeit wurde der Romerbrief als zeitlos gultiges Kompendium der christlichen Heilsbotschaft gelesen Die neuere Exegese lost sich von der Tradition der reformatorischen Pauluslekture mit ihrem Fokus auf Sunde und Rechtfertigung und sucht Paulus von den Fragestellungen seiner eigenen Zeit her zu verstehen Inhaltsverzeichnis 1 Einleitungsfragen 1 1 Verfasser und literarische Integritat 1 2 Entstehungsort und zeit 1 3 Adressaten 1 4 Literarischer Charakter 1 5 Zweck des Schreibens 1 6 Textuberlieferung 2 Gliederung 2 1 Briefeingang 2 2 Briefkorpus 2 3 Briefschluss 3 Inhalt 3 1 Thema des Briefs 3 2 Heillosigkeit der Welt ohne das Evangelium 3 3 Evangelium als Erschliessung des Heils 3 4 Neues Leben der Getauften 3 5 Gottes bleibend erwahltes Volk Israel 3 5 1 Zuverlassigkeit der einstigen Erwahlung Israels 3 5 2 Grunde fur das Scheitern des Evangeliums in Israel 3 5 3 Rettung ganz Israels 3 6 Praxis des Evangeliums 3 6 1 Grundlegung 3 6 2 Charismen Obrigkeitsgehorsam Nachstenliebe 3 6 3 Akzeptanz unterschiedlicher Lebensstile 4 Wirkungsgeschichte 4 1 Fruhe Christen und spatantike Reichskirche 4 1 1 Origenes 4 1 2 Augustinus 4 1 3 Beitrage des Romerbriefs zur altkirchlichen Theologie 4 2 Mittelalter 4 3 Fruhe Neuzeit 4 3 1 Martin Luther 4 3 2 Philipp Melanchthon 4 3 3 Johannes Calvin 4 3 4 Willem Hessels van Est 4 3 5 Domingo de Soto 4 3 6 Fruhe Jesuiten 4 3 7 Peter Martyr Vermigli 4 3 8 David Pareus und Hugo Grotius 4 3 9 August Hermann Francke 4 3 10 John Wesley 4 3 11 Johann Albrecht Bengel 4 4 Das lange 19 Jahrhundert 4 5 Barth versus Bultmann 4 6 Neuere Entwicklungen 5 Judische Romerbrief Lekturen 6 Philosophische Romerbrief Lekturen 7 Literatur 7 1 Uberblicksdarstellungen 7 2 Kommentare 7 3 Klassische Auslegungen 7 4 Einzelstudien 8 Weblinks 9 AnmerkungenEinleitungsfragen BearbeitenVerfasser und literarische Integritat Bearbeiten Neues Testament Evangelien Matthaus Markus Lukas Johannes Apostelgeschichte Paulusbriefe Romer 1 Korinther 2 Korinther Galater Epheser Philipper Kolosser 1 Thessalonicher 2 Thessalonicher 1 Timotheus 2 Timotheus Titus Philemon Hebraer Katholische Briefe Jakobus 1 Petrus 2 Petrus 1 Johannes 2 Johannes 3 Johannes Judas Offenbarung Es besteht ein breiter Konsens dass Paulus von Tarsus den Romerbrief verfasst hat 1 Versuche ihn dem Paulus abzusprechen haben sich ebenso wenig durchsetzen konnen wie Teilungshypothesen die den Romerbrief als Kombination von zwei oder mehr Briefen erklaren oder grossere Interpolationen im Text des Briefes annehmen 2 Die Schlussdoxologie Rom 16 25 27 EU gilt vielen Exegeten als sekundarer Zusatz 3 Es handelt sich ansonsten um Minderheitsmeinungen William O Walker Jr pladiert dafur Rom 1 18 2 29 als Interpolation anzusehen 4 daruber hinaus halt er Rom 13 1 7 EU und Rom 16 25 27 EU fur interpoliert 5 Eine literarkritische Teilung des Romerbriefs schlagt beispielsweise Walter Simonis vor 6 Ian J Elmer sieht in dem Schreiber Tertius der sich Rom 16 22 EU selbst zu Wort meldet einen Mitverfasser des Romerbriefs 7 Diese These hat zwei Schwierigkeiten Sie kann die sprachlichen Ubereinstimmungen mit anderen Paulusbriefen nicht erklaren und sie muss dem sonst unbekannten Tertius eine aktive Rolle in der paulinischen Mission zuweisen 8 Wie immer man sich die Arbeit des Tertius vorstellt als Niederschrift nach Diktat oder Ausarbeitung stenografischer Notizen Paulus behielt ein hohes Mass an Kontrolle uber den Text so dass dieser nicht nur seine Gedanken sondern auch seine Formulierungen enthalt 9 Entstehungsort und zeit Bearbeiten Mehrere Indizien im Text des Romerbriefs weisen auf Korinth als Abfassungsort Paulus erwahnte in Rom 16 23 EU einen Gaius bei dem er zu Gast war Vermutlich war er mit dem laut 1 Kor 1 14 EU von Paulus getauften Korinther Gaius identisch 10 Phoibe aus Kenchreai dem Vorhafen von Korinth brachte den Brief nach Rom Sie ware ohnehin in ihren eigenen Geschaften nach Rom gereist Paulus nutzte die Gelegenheit ihr seinen Brief mitzugeben Phoibes Reise war der Anlass fur die Abfassung des Romerbriefs 11 Der Abfassungsort Korinth wird fur die Exegese auch dadurch interessant weil in Kapitel 14 Themen angesprochen werden die in Korinth aktuell waren 12 Phoibe und eventuell auch Tertius falls er ihr Sklave war vertraute Paulus die Erlauterung des Briefs in den romischen Hausgemeinden an 13 Schwieriger ist die Bestimmung der Abfassungszeit Paulus blickte voraus auf seine bevorstehende Jerusalemreise Das versteht man meist so dass der Brief geschrieben wurde wahrend im Winter die Seefahrt ruhte die im Fruhjahr wieder aufgenommen wurde 14 Der Brief wird heute mehrheitlich auf den Winter 55 56 n Chr datiert mit einer Schwankungsbreite von ein oder zwei Jahren 15 Diese Datierung hangt aber daran dass man die Angaben der Apostelgeschichte zur Begegnung des Paulus mit dem Statthalter von Achaia Gallio Apg 18 12 17 EU und die weiteren Reisenotizen in diesem Werk fur historisch belastbar halt Dann kann man namlich von der bekannten Amtszeit des Gallio Juli 51 bis Juni 52 aus weiterrechnen Bei grosserer Skepsis gegenuber der Apostelgeschichte bleibt nur eine grobe Datierung in die zweite Halfte der 50er Jahre 16 Paulus plante in Jerusalem eine Kollekte zu ubergeben die er in seinen heidenchristlichen Missionsgemeinden gesammelt hatte Er liess die Adressaten des Romerbriefs an seiner Unsicherheit teilhaben ob die Jerusalemer Muttergemeinde dieses Geld denn annehmen wurde Rom 15 31 EU Aus Sicht des Paulus ging es hier um die Akzeptanz seiner Gemeindegrundungen Aus Sicht der Jerusalemer Judenchristen konnte die Annahme heikel sein denn dort nahmen die politischen Spannungen im Vorfeld des Judischen Krieges zu Umstritten war dabei ob vom romischen Staat finanzierte Opfer im Jerusalemer Tempel dargebracht werden durften Das betraf dann auch generell die Annahme der Spenden von Nichtjuden 17 Paulus sah seine Tatigkeit im ostlichen Mittelmeerraum als beendet an und wollte Rom als Basis fur eine kunftige Mission in Spanien nutzen In der Situation des Romerbriefs scheint weniger Rom auf Paulus als der Apostel auf die romische Gemeinde angewiesen zu sein folgert Horst Balz 18 Adressaten Bearbeiten Im Gegensatz zu den Adressaten seiner anderen Briefe hatte Paulus die romische Gemeinde nicht gegrundet Nirgends gibt der Romerbrief zu erkennen dass den Verfasser konkrete Nachrichten uber die Christen in Rom erreicht hatten Dort wo Paulus sonst uber die Adressaten seiner Briefe spricht spricht er im Romerbrief uber sich selbst 19 Die intendierten Leser in Rom an die sich Paulus wandte waren Heidenchristen 20 Zwar gab es in Rom auch Judenchristen doch Paulus setzte sich in seinem Brief nicht mit deren Fragestellungen auseinander sondern befasste sich ausfuhrlich mit dem Judentum das Jesus Christus ablehnte Diese Interpretation wird pointiert von Michael Wolter vertreten Der historische Sachverhalt dass es in Rom Judenchristen gab und der theologische Dialog mit dem Judentum den Paulus auf der literarischen Ebene des Romerbriefs fuhrt mussen darum sorgfaltig auseinandergehalten werden 21 Auch wenn man annimmt dass die Leser als Gottesfurchtige aus dem Umkreis der Synagoge kamen und deshalb uber judisches Wissen verfugten setzte Paulus im Romerbrief viel Bibelkenntnis voraus Vielleicht uberforderte er sein Publikum doch moglicherweise geschah das mit Absicht um sie mit der eigenen Schriftgelehrsamkeit zu beeindrucken 22 Vor allem aus der Grussliste in Kapitel 16 lassen sich einige Informationen zu den romischen Christen erheben Sie waren in Hausgemeinden organisiert 23 eine Vollversammlung aller Christen in Rom ist im Romerbrief ebenso wenig bezeugt wie gesamtgemeindliche Amter Die Namen der Gegrussten deuten auf Personen die aus dem Osten zugewandert waren es gibt in der Liste einige typische Sklavennamen Paulus nannte funf Manner aber sieben Frauen die in Rom missionarische oder gemeindebezogene Aufgaben hatten 24 Eigentliche Adressaten des Romerbriefs waren die Mehrheit der romischen Christen die Paulus nicht kannten Die ausfuhrliche Grussliste sollte im Sinn des Paulus zeigen dass er mit den Christen in Rom trotzdem durch ein soziales Netzwerk verbunden war Das sollte Nahe und Vertrauen zwischen Briefschreiber und Adressaten schaffen 25 Literarischer Charakter Bearbeiten Der Romerbrief lasst sich am ehesten als antiker Freundschaftsbrief bezeichnen wie ihn Pseudo Demetrios von Phaleron beschrieb Freundschaftlich schreiben konnte in dieser Weise auch der Hochgestellte an den Untergebenen und der Absender an einen ihm personlich unbekannten Empfanger 26 Versuche die Briefstruktur als rhetorische Disposition zu bestimmen haben keine allgemein anerkannten Ergebnisse erbracht Doch wird durch eine solche Fragestellung deutlich dass Rom 1 16 17 EU als Leitsatz propositio fungiert Hier wird das Thema des gesamten Schreibens benannt 27 Wenn Paulus schreibt als antworte er auf Zwischenrufe so nimmt er Anleihen beim Vortrag zeitgenossischer Wanderphilosophen der Diatribe Als Diatribe bezeichnet man eine popularphilosophische eklektizistische Abhandlung Ublich sind Dialogelemente und ein lebhafter Ton Umstritten ist ob Paulus seinen fiktiven Gesprachspartner Meinungen vorbringen lasst die eine bestimmte Position erkennen lassen oder ob die Einwande und Fragen den Text nur lebendiger gestalten sollen 28 In Kapitel 7 erkennt man eine Prosopoiie eine Art Rollenspiel wobei der Verfasser verschiedene Standpunkte in der Ich Form zu Wort kommen liess Seine Leser kannten dies aus dem antiken Drama Wenn Paulus so in wechselnde Rollen schlupfte zeigte er jeweils Typisches und bezog seine Leser emotional mit ein 27 Seine Aussagen belegte Paulus im Romerbrief haufig mit Zitaten aus den heiligen Schriften des Judentums Am beliebtesten ist das Jesajabuch 18 Zitate dann folgt das Buch der Psalmen 13 Zitate und mit je sieben Zitaten teilen sich die Genesis und das Deuteronomium Platz drei 29 Der Text den er las lasst sich recht genau als judische Septuaginta Rezension hebraisierenden Charakters bestimmen 30 Seine Exegese verrat seine theologische Pragung durch das hellenistische Diasporajudentum typische Merkmale der rabbinischen judisch alexandrinischen und qumranischen Textauslegung fehlen weitgehend Eine Ausnahme ist Kapitel 4 wo Paulus zwei Hillel zugeschriebene Auslegungsregeln anwandte den Analogieschluss Gezera schawa und den Schluss aus dem Kontext Dabar ha lamed me injano 31 Zweck des Schreibens Bearbeiten Was Paulus mit dem Romerbrief bezweckte wird unterschiedlich bestimmt Das hat aber Auswirkungen auf die Gesamtinterpretation Hier einige neuere Deutungen 32 Paulus stellt sein zeitlos gultiges Evangelium ohne aktuelle Bezuge dar Eduard Lohse 2003 Paulus wendet sich gegen eine judenchristliche Partei die in Rom ahnlich wie in Galatien an Einfluss gewinnt Diese in der alteren Forschung haufige These vertritt Peter Stuhlmacher in seinem Kommentar 1989 Paulus hat vor den Jerusalemer Judenchristen die Kollekte aus seinem Missionsgebiet zu uberbringen Er weiss aber nicht wie die Empfanger ihn aufnehmen Was er den Jerusalemern eigentlich gerne sagen wurde im Zusammenhang dargestellt schreibt er nach Rom Gunther Bornkamm 1971 ahnlich Ulrich Wilckens in seinem Kommentar 1978 1982 Bornkamm bezeichnete den Romerbrief als Testament des Paulus da dieser sich der Gefahr bewusst gewesen sei in die er sich in Jerusalem begab 33 Die romischen Hausgemeinden waren nicht von Paulus gegrundet und bildeten in der Metropole Rom keine gemeinsame Ekklesia Der Romerbrief schafft nun das apostolische Fundament Gunter Klein 1969 34 er macht aus den verstreuten Hauskreisen eine Ortskirche die im Sinn des Paulus Mission treiben soll Angelika Reichert 2001 In einer Zeit eskalierender Spannungen zwischen Juden und Nichtjuden kurz vor dem Beginn des Judischen Krieges enthalt der Romerbrief eine Versohnungsbotschaft Klaus Haacker 2006 Paulus steht an einem biographischen Wendepunkt und klart fur sich selbst seine Botschaft als Apostel und sein Verhaltnis zu seinem eigenen judischen Hintergrund Michael Wolter 2014 2019 Wolter verfasste den ersten deutschsprachigen Romerbrief Kommentar der die New Perspective on Paul berucksichtigt ohne allerdings die darauf aufbauende weitgehend im englischsprachigen und im skandinavischen Raum gefuhrte Diskussion uber Paulus innerhalb des Judentums Paul within Judaism aufzunehmen 35 Textuberlieferung Bearbeiten nbsp Papyrus 46 der alteste Textzeuge des Romerbriefs Doppelblatt links Rom 11 24 33 EU rechts das Ende des Philipper und der Beginn des Kolosserbriefs Chester Beatty Library Der alteste Textzeuge des Romerbriefs ist P displaystyle mathfrak P nbsp 46 zwischen 175 und 225 n Chr Ihm kommt aus zwei Grunden eine besondere Bedeutung zu Er ist der fruheste Zeuge fur eine Sammlung der Paulusbriefe Corpus Paulinum mit dem Romerbrief an der Spitze Ausserdem fliesst die Uberlieferung des Romerbriefs auf Papyrus von P displaystyle mathfrak P nbsp 46 abgesehen sparlich Aus dem 3 Jahrhundert stammen die schlecht erhaltenen Fragmente der Papyri P displaystyle mathfrak P nbsp 40 P displaystyle mathfrak P nbsp 113 und P displaystyle mathfrak P nbsp 118 und Unzial 0220 die obere Halfte eines Blattes aus einem Pergamentcodex 36 Die grossen Pergamentcodices des 4 und 5 Jahrhunderts enthalten den vollstandigen Text des Romerbriefs Codex Sinaiticus Codex Alexandrinus Codex Vaticanus Graecus 1209 der Codex Ephraemi Rescriptus hat allerdings grossere Lucken 37 Der Schluss des Romerbriefs bietet besonders schwierige Probleme der neutestamentlichen Textkritik 38 Die handschriftliche Uberlieferung geht in den Kapiteln 15 und 16 weit auseinander doch lassen sich die insgesamt 14 verschiedenen Fassungen zwei Grundtypen zuordnen eine Langfassung in der auf Kapitel 1 14 das Kapitel 15 folgt eine Kurzfassung in der die Schlussdoxologie Rom 16 25 27 EU direkt auf Kapitel 1 14 folgt Die Langfassung ist nach Michael Wolter die ursprungliche Das Fehlen der Kapitel 15 und 16 in der Kurzfassung ist demnach auf einen Blattverlust zuruckzufuhren der am Ende antiker Manuskripte ofter vorkam 39 Das heisst auch dass Kapitel 15 und 16 zusammengehoren Wer aus inhaltlichen Uberlegungen nur die Grussliste in Kapitel 16 abtrennt 40 hat laut Wolter die gesamte Textuberlieferung gegen sich 41 Gliederung Bearbeiten nbsp Papyrus 26 mit dem Anfang des Romerbriefs Im Novum Testamentum Graece hat der Romerbrief den Titel Inscriptio PROS RWMAIOYS pros Rhōmaious An die Romer Er ist bezeugt durch P displaystyle mathfrak P nbsp 26 um 600 Codex Sinaiticus und Codex Vaticanus 42 Bei den Paulusbriefen wird ein brieflicher Rahmen und das Briefkorpus unterschieden Zum Rahmen gehoren Briefeingang Praskript und Proomium sowie Briefschluss mit Reiseplanen und Postskript Hierfur galten in der Antike bestimmte Konventionen Dazwischen steht das Briefkorpus das vom Verfasser selbstandiger gestaltet werden konnte Die Disposition des Briefkorpus im Romerbrief gilt mit seiner ruhigen und durchdachten Abfolge der Themen als besondere Leistung des Paulus Der folgende Bauplan des Briefs folgt Michael Theobald 43 und dem Romerbrief Kommentar von Michael Wolter Briefeingang Bearbeiten 1 1 7 Praskript Absender Adressat Gruss die Visitenkarte 44 des Paulus 1 8 17 Proomium Dank Selbstempfehlung Briefthema in Rom 1 16 17 Briefkorpus Bearbeiten Rom 1 18 EU Rom 3 20 EU Heillosigkeit der Welt ohne das Evangelium 1 18 32 Prophetische Gerichtsrede gegen die nichtjudische Welt 2 1 29 Prophetische Gerichtsrede gegen die judische Welt 3 1 8 Bleibende Erwahlung Israels Jude Sein und Beschneidung behalten ihren Wert 45 3 9 20 Schlusspladoyer der Anklage 46 Rom 3 21 EU Rom 5 21 EU Evangelium als Erschliessung des Heils 3 21 31 Erlosung der Glaubenden durch Jesu Tod am Kreuz Gesetz des Glaubens 4 Abraham als biblische Identifikationsfigur fur Juden und Nichtjuden 5 Hoffnung der Gerechtfertigten Adam und Christus Rom 6 1 EU Rom 8 39 EU Neues Leben der Getauften 6 1 7 6 Taufe als Mit Sterben und befreites Mit Leben mit Christus 7 7 25 Ruckblick auf das Ich unter Sunde und Gesetz Wollen und Tun im Widerspruch 8 1 39 Hoffnungsstruktur christlicher Existenz Rom 9 1 EU Rom 11 36 EU Gottes bleibend erwahltes Volk Israel 9 1 29 Zuverlassigkeit der einstigen Erwahlung Israels Vergangenheit 9 30 10 21 Grunde fur das Scheitern des Evangeliums in Israel Gegenwart 11 1 36 Rettung ganz Israels Zukunft Rom 12 1 EU Rom 15 13 EU Praxis des Evangeliums 12 1 2 Grundlegung der Paraklese 12 3 13 14 Glaube im Alltag Unterordnung unter staatliche Obrigkeit Liebe als Erfullung des Gesetzes 14 1 15 13 Akzeptanz unterschiedlicher christlicher Lebensstile Rucksicht der Starken auf die Schwachen Briefschluss Bearbeiten Rom 15 14 EU Rom 16 23 EU Schlussparanese und Grusse Rom 16 25 27 EU Schlussdoxologie nicht in allen Handschriften enthalten Inhalt BearbeitenThema des Briefs Bearbeiten Der Leitsatz des Briefes propositio wird in Rom 1 16 17 vorgestellt Oὐ gὰr ἐpaisxynomai tὸ eὐaggelion dynamis gὰr 8eoῦ ἐstin eἰs swthrian pantὶ tῷ pisteyonti Ἰoydaiῳ te prῶton kaὶ Ἕllhni dikaiosynh gὰr 8eoῦ ἐn aὐtῷ ἀpokalyptetai ἐk pistews eἰs pistin ka8ὼs gegraptai ὁ dὲ dikaios ἐk pistews zhsetai Ou gar epaischynomai to euangelion dynamis gar theoũ estin eis sōterian panti tỗ pisteuonti Ioudaiō te prỗton kai Elleni dikaiosyne gar theoũ en autỗ apokalyptetai ek pisteōs eis pistin kathṑs gegraptai ho de dikaios ek pisteōs zḗsetai Denn ich schame mich des Evangeliums nicht denn es ist eine Macht Gottes zum Heil fur jeden der glaubt fur den Juden vor allem und auch fur den Griechen Denn Gottes Gerechtigkeit wird in ihm offenbar aus Glauben zum Glauben wie geschrieben steht Der aus Glauben Gerechte wird leben 47 48 Mit Evangelium ist hier wie ofter im Romerbrief der Inhalt von Paulus Verkundigung gemeint Paulus hat somit den Anspruch dass seine Verkundigung nicht nur uber das Heil informiert sondern es auch herbeifuhrt Es ist eine Macht Gottes zum Heil Die dynamis Macht oder Kraft Gottes ist nach dem Sprachgebrauch der Septuaginta den Paulus hier aufgreift ein wirksames Handeln Gottes Panti tỗ pisteuonti jedem der glaubt prazisiert als dativus commodi wem diese Macht Gottes zum Heil zugutekommt kann aber auch als dativus iudicantis ubersetzt werden Jeder der glaubt nimmt das Evangelium als Macht Gottes zum Heil an darin besteht sein Glaube Der Glaube ist Reaktion auf das Evangelium und zugleich die einzige aber notwendige Bedingung damit die Macht Gottes am Glaubenden ihre heilvolle Wirkung entfaltet Das gilt fur alle Menschen gleichermassen Mit der Formulierung Ioudaiō te prỗton kai Elleni fur den Juden vor allem und auch fur den Griechen betont Paulus den bleibenden Vorrang den Juden aufgrund ihrer Erwahlung durch Gott haben Das Evangelium ist in der Geschichte Israels verankert Paulus wird das in den Kapiteln 9 bis 11 noch genauer darstellen 49 Gerechtigkeit Gottes dikaiosyne theoũ ist ein Zentralbegriff des Paulus In der Auseinandersetzung mit den Gegnern des Galaterbriefs hatte Paulus ausgehend von Gen 15 6 EU argumentiert dass Gott die glaubenden Menschen rechtfertigt Er rechnet ihren Glauben als menschliche Gerechtigkeit an Dass Gerechtigkeit Gottes von der im Galaterbrief entwickelten Rechtfertigungslehre her verstanden werden soll macht die Lutherbibel durch ihre Ubersetzung von Rom 1 16 LUT eindeutig die Gerechtigkeit welche vor Gott gilt Diese Interpretation wird auch in der neueren Exegese vertreten beispielsweise durch Rudolf Bultmann der mit Verweis auf Phil 3 9 EU die Gerechtigkeit als Gabe Gottes an den Menschen verstand 50 Bultmann bezog Gerechtigkeit strikt auf das Individuum und begrundete eine im 20 Jahrhundert einflussreiche existenztheologische Paulusauslegung die aber daran vorbeiging dass Paulus im Romerbrief nicht von Einzelpersonen sondern von Kollektiven wie Griechen und Juden handelt 51 Eine andere vom Alten Testament ausgehende Interpretationslinie versteht dikaiosyne theoũ als Eigenschaft Gottes die in seinem rettenden Eingreifen zugunsten seines Volkes Israel Gestalt gewinnt Ernst Kasemann vertrat die Gegenposition zu Bultmann Paulus habe eine im Judentum seiner Zeit ubliche Formulierung ubernommen dikaiosyne theoũ sei keine Gabe sondern eine heilsetzende Macht Gottes 52 Wolter betont mit Kasemann dass Paulus das alttestamentliche Konzept des Israel rettenden Gottes aufnehme und auf seine Evangeliumsverkundigung beziehe Dadurch dass der Glaube das im Evangelium vergegenwartigte Heilshandeln Gottes als solches wahrnimmt tritt Gottes Gerechtigkeit gewissermassen aus ihrer Verborgenheit in Gott heraus und wird unter den Menschen als Heilsmacht wirksam 53 Die Formulierung aus Glauben zum Glauben bestimmt den Anfang und das Ziel dieses Geschehens und somit das ganze Geschehen als Glauben dies wird bekraftigt durch ein alttestamentliches Zitat Hab 2 4 EU im Wortlaut der Septuaginta Sollte einer sich zuruckhalten hat meine Seele keine Freude an ihm der Gerechte aber wird aus dem Glauben an mich leben 54 Heillosigkeit der Welt ohne das Evangelium Bearbeiten nbsp Paulus mit den Attributen eines Philosophen 4 Jahrhundert Domitilla Katakomben 55 Die Schwierigkeit dem Gedankengang des Romerbriefs in den ersten vier Kapiteln zu folgen ruhrt daher dass Paulus in Kapitel 1 und 4 wie ein allwissender Erzahler die Menschheitsgeschichte und Gottes rettendes Handeln in Christus beschreibt sich zwischendurch aber auch in Dialoge begibt wobei die Identitat des fiktiven Gegenubers schillert Die grundlegende Kommunikationsachse Briefschreiber Empfanger ist in diesen Dialogen unklar 56 Paulus erlautert zunachst warum alle Menschen aus Glauben gerettet werden weil sie allesamt aufgrund ihrer Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit dem vernichtenden Gericht Gottes das ist gemeint mit Gottes Zorn verfallen sind 57 Paulus zufolge ist es fur alle Menschen moglich Gott aus seiner Schopfung und aus seinen Taten in der Geschichte zu erkennen Verehrung und Dankbarkeit waren die angemessene menschliche Antwort gewesen Diese blieb aber aus Gottes Strafe geschieht als ein Dahingeben der Menschen an ihr verkehrtes Denken so dass einerseits ihre Schuld weiter anwachst andererseits die Menschen die Strafe fur ihre Schuld aneinander vollziehen Und da sie es nicht fur wert erachteten sich gemass ihrer Erkenntnis an Gott zu halten lieferte Gott sie einem haltlosen Denken aus sodass sie tun was sich nicht gehort Rom 1 28 EU Die Argumentation des Paulus nimmt einen Grundgedanken der stoischen Ethik auf Richtiges Handeln setzt richtige Einsicht voraus Die Beschreibung der menschlichen Unheilssituation schillert etwas Teils hat sie ein deutlich nichtjudisches Kolorit und ubernimmt Stereotypen heidnischer Lasterhaftigkeit die sich auch in hellenistisch judischer Literatur finden teils scheint Paulus die Situation aller Menschen zu thematisieren 58 Ingo Broer urteilt dass es Paulus nicht gelinge der zeitgenossischen heidnischen Religiositat gerecht zu werden Das gilt nicht nur wegen der Pauschalitat und des topischen Charakters der Vorwurfe sondern auch weil uns aus den antiken Quellen auch noch ein ganz anderes Heidentum bekannt ist auf dessen Hintergrund die paulinischen Satze als ausserst pauschalisierende Verzeichnung angesehen werden mussen 59 Im zweiten Kapitel setzt sich Paulus mit einem fiktiven Gesprachspartner auseinander der in Vers 1 als Mensch wer du auch bist der du richtest angesprochen wird also ein Jedermann Dann wird aber immer deutlicher dass das fiktive Gegenuber des Paulus sich Jude nennt sich auf das Gesetz verlasst und sich Gottes ruhmt vgl Rom 2 17 EU Hierzu werden unterschiedliche Interpretationsmodelle vertreten Simon J Gathercole sieht ebenso wie Ulrich Wilckens und andere im Kapitel 2 stets die gleiche fiktive Person angeredet 60 Stanley K Stowers dagegen betont dass in Rom 2 17 ein neuer fiktiver Gesprachspartner auf der Buhne erscheint Dieser beansprucht als judischer Lehrer des Gesetzes Nichtjuden darin unterrichten zu konnen Die heidenchristlichen Leser belauschen also eine Debatte zwischen Paulus und seinen judischen Mitbewerbern um Herz und Verstand der Heiden 61 Vertreter der Paul within Judaism Forschungsrichtung kommen zu einem ganz anderen Textverstandnis Sie nehmen namlich an dass die fiktive Person die sich Jude nennt ein Nichtjude ist der sich der Beschneidung unterzogen hat und nun meint andere Nichtjuden im Gesetz unterrichten zu konnen Paulus behaupte dagegen dass Nichtjuden ob beschnitten oder nicht gar nicht imstande seien nach der Tora zu leben 62 Das optimistische Selbstbild des fiktiven Gegenubers findet sich beispielsweise im fruhjudischen Buch der Weisheit 63 Wir werden aber nicht sundigen da wir wissen dass wir dir o Gott zugerechnet sind Dich zu kennen ist namlich vollkommene Gerechtigkeit und um deine Kraft zu wissen ist Wurzel der Unsterblichkeit Weish 15 2 3 EU 64 Paulus kritisiert diese Selbstsicherheit Auch das hat ein Vorbild im hellenistischen Judentum Eine Warnung vor falscher Sicherheit liest man beispielsweise in Sir 5 4 7 EU mit dem Unterschied dass Paulus nicht zur Verhaltensanderung motivieren sondern rettungslose Verlorenheit aufzeigen will 65 Fur die Plausibilitat der paulinischen Argumentation ist grundlegend dass er sich einen fiktiven individuellen judischen Gesprachspartner konstruiert hat der Diebstahl Ehebruch und Tempelraub begeht An diesem Extrembeispiel kann er seinem Lesepublikum zeigen dass die Zugehorigkeit zum Judentum nicht vor Gottes Strafe schutzt Denn Gottes Urteil uber alle Menschen erfolgt gemass ihren Werken 66 In Rom 3 1 EU meldet sich erstmals ein fiktiver Fragesteller zu Wort der wissen will ob Paulus mit dieser Argumentation dem Jude Sein und der Beschneidung ihre Bedeutung abspricht Paulus verneint entschieden Gottes Bundeszusage an Israel bleibt bestehen und damit auch die Besonderheit Israels Nach Wolter gelingt es Paulus allerdings im ganzen Romerbrief nicht die Unterschiedslosigkeit von Juden und Nichtjuden einerseits die Besonderheit der Erwahlung Israels andererseits zusammenzudenken Die Aporie bleibe bestehen 67 Rom 3 1 8 EU steht wie Halvor Moxnes es formuliert im Zentrum des Sturms der Paulusforschung Der Streit geht darum ob der Begriff Gerechtigkeit Gottes im Leitsatz des Briefes von dem Kontext her verstanden werden kann in dem er hier begegnet Dann kommt man zu einem Konzept der Gerechtigkeit Gottes das die Vertrauenswurdigkeit Gottes in seinen Worten und in seiner Beziehung zu seinem Volk betont 68 In Rom 3 9 20 EU fasst Paulus die bisherigen Ausfuhrungen zu einer Anklage der gesamten Menschheit zusammen und unterstutzt dies durch Zitate aus den heiligen Schriften des Judentums Sein Fazit lautet dass die ganze Welt vor Gott schuldig wird Denn aus Werken des Gesetzes wird niemand vor ihm gerecht werden denn durch das Gesetz kommt es nur zur Erkenntnis der Sunde Rom 3 19 20 EU Die paulinische Formulierung Werke des Gesetzes ἔrga nomoy erga nomou erhalt durch 4QMMT eine der Schriftrollen vom Toten Meer klarere Konturen Dieser jachadische Lehrbrief erlautert ein bisschen vom Tun der Tora und dieses Tora Tun scheint im Sinn von Tora Vorschrift Halacha gemeint zu sein 69 James D G Dunn erlautert dass erga nomou zwar an sich alle Ge und Verbote der Tora seien covenantal nomism as a whole praktisch seien das aber fur Paulus die Gebote welche als Identitatsmarker des Judentums in der nichtjudischen Welt fungierten vor allem Beschneidung Speisegebote Sabbatheiligung Er vertritt also eine Einschrankung von erga nomou auf ein Segment der Tora 70 Wolter schlagt vor in Rom 1 18 3 20 zwei Lektureebenen zu unterscheiden Einerseits fuhrt Paulus einen Dialog mit seinem judischen Ich das mit Israels Erwahlung und Sonderstellung ringt andererseits rechnet Paulus in Rom mit mehrheitlich nichtjudischen Lesern die auf dieses Problem nur von aussen schauen Da diese Leser zugleich allesamt Christen sind steht Rom 1 16 17 EU als Vorzeichen vor der Klammer in der Paulus die Notlage der ganzen Menschheit dargelegt hat Damit ist die Losung des Problems bereits klar Paulus wird sie nun ausfuhrlich entfalten 71 Evangelium als Erschliessung des Heils Bearbeiten Rom 3 21 EU ist sprachlich als Neueinsatz gekennzeichnet nyni de nyni de jetzt aber Mit Gerechtigkeit Gottes und Glauben werden zentrale Begriffe aus dem Leitsatz des Briefs Rom 1 16 17 EU in Erinnerung gerufen Neu ist im Gedankengang des Romerbriefs der Bezug von Glauben Erlosung und Rechtfertigung auf Jesus Christus In Rom 3 21 26 EU legt Paulus eine christologische Grundlage fur die Rettung der Glaubenden 72 Ein exegetisches Problem stellt sich dadurch dass Paulus Christus in Rom 3 25 EU mit einem aus dem Opferkult stammenden Begriff als ἱlasthrion hilastḗrion d h als einen Ort oder ein Mittel durch das die Gottheit gnadig gestimmt wird bezeichnet 73 Als Ubersetzung von כ פ ר ת kapporaet bezeichnet hilastḗrion in der Septuaginta meist die mit Cheruben geschmuckte Deckplatte der Bundeslade Exegeten die annehmen dass Paulus darauf anspielt sehen einen typologischen oder metaphorischen Bezug zum Blutritus den der Jerusalemer Hohepriester am Jom Kippur zur Entsuhnung Israels vollzog 74 Ein weiterer Interpretationstyp geht von 4 Makk 17 21 22 aus wo dem Tod der makkabaischen Martyrer mit der Bezeichnung als hilastḗrion suhnende Wirkung zugeschrieben wird 75 Demnach ware Jesus Christus den Tod eines Martyrers gestorben um Israel von seinen Sunden zu befreien Wurde das 4 Buch der Makkabaer allerdings erst nach dem Romerbrief im ausgehenden 1 Jahrhundert n Chr geschrieben so erubrigt sich eine Bezugnahme darauf durch Paulus und es kann sich hochstens um eine Analogie handeln Schliesslich kann hilastḗrion allgemein eine Weihegabe sein wie sie von Besuchern im Jerusalemer Tempel und in anderen antiken Tempeln aufgestellt wurde um die Gottheit gnadig zu stimmen Nach Wolter setzt Paulus in diesem Abschnitt zwei Akzente Erstens ist Gott der einzige Akteur der zur Rettung der Menschen handelt Zweitens hat er den Tod Jesu sein Blut zu einem Gnadenmittel hilastḗrion gemacht Christus Glaube 76 ist demnach die Gewissheit dass es sich so verhalt Damit wird der in der Vergangenheit liegende Tod Jesu vom Glaubigen in seiner Gegenwart angeeignet und fur ihn wirksam 77 nbsp Drei Reisende zu Gast bei Abraham und Sara Mosaik 5 Jahrhundert Santa Maria Maggiore Paulus bietet in Kapitel 4 die biblische Abrahamsgestalt den an Christus glaubenden Nichtjuden als Vater und Identifikationsfigur an auch diese sollen sich mit einer judischen Selbstbezeichnung als Nachkommenschaft Abrahams verstehen 78 Abraham vertraute entgegen dem ausseren Anschein Gottes Zusage dass er Vater vieler Volker werden solle Gen 17 5 EU und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet Die Beschneidung erfolgte erst danach als ausseres Zeichen von Gottes Bund mit Abraham Dieser Glaube der die Lage wieder ins Lot bringt wurde dem Abraham gegeben als er Nichtjude war 79 Wenn das alte nach menschlichen Massstaben nicht mehr fortpflanzungsfahige Paar Abraham und Sara einen Sohn bekommt ist das ein Wunder das auf die Auferstehung hinweist 80 Das Kapitel zeigt dass die Christen aus Juden und Heiden in der Kontinuitat der Erwahlung Abrahams stehen und dass sie auf die Erfullung der Verheissung hoffen durfen die Abraham zuteil wurde Es hat wenig Zweck in Abrede zu stellen dass Paulus damit den Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden suspendiert hat 81 Das bedeutet aber nicht dass er Juden die nicht an Christus glauben aus der Nachkommenschaft Abrahams ausgeschlossen hatte Rom 5 1 11 EU ist das positive Gegenstuck zu Rom 1 18 3 20 Rom 3 21 26 EU steht wie ein Scharnier in der Mitte zwischen diesen Zustandsbeschreibungen Alle die an Christus glauben haben demnach Frieden mit Gott Sie konnen auf die menschliche Existenz unter Gottes Zorn Rom 1 18 3 20 als auf ihre personliche Vergangenheit vor der Bekehrung zuruckblicken 82 In Rom 5 12 21 EU stellt Paulus Adam und Jesus Christus als Antitypen einander gegenuber Beide verandern die ganze Menschheitsgeschichte Wie durch den Ungehorsam eines einzigen namlich Adams der im Garten Eden die verbotene Frucht nahm der Tod uber alle Menschen kam so befreit der Gehorsam eines einzigen Jesus Christus alle Menschen von der Macht der Sunde Auch die Todverfallenheit haben Juden und Nichtjuden also gemeinsam Das mosaische Gesetz kam demnach erst spater in diese von Sunde und Tod gepragte Realitat konnte die Menschen nicht davor bewahren und machte ihre Situation noch auswegloser 83 Neues Leben der Getauften Bearbeiten Im folgenden Hauptteil behandelt Paulus die Konsequenzen fur die christliche Lebensgestaltung Was es heisst der Sunde gestorben zu sein verdeutlicht er anhand der Taufe Als Bekehrungstaufe markiert dieser Akt eine biografische Zasur Die gesamte Taufhandlung also nicht nur das Untertauchen sei ein Mitsterben und Mitbegrabenwerden mit Christus In der Gegenwart folgt fur die Getauften daraus ein Wandeln in der Neuheit des Lebens fur die Zukunft wird die Teilhabe am Leben des auferstandenen Christus erhofft 84 Paulus stellt sich diese Zasur auch raumlich vor Gottes Gnade entreisst durch die Taufe das Leben des gerechtfertigten Sunders dem Herrschaftsbereich der Sunde und stellt ihn hinein in den Lebensraum der mit der Auferstehung Christi angebrochenen neuen Schopfung 85 Ulrich Wilckens Paulus betont in Rom 6 12 23 EU dass es fur die Getauften keinen Freibrief fur beliebiges Verhalten gebe Vielmehr stelle sich christliche Identitat in einer bestimmten Lebensfuhrung erkennbar dar so wie auch Israels Identitat in einer Lebensfuhrung gemass der Tora erkennbar wird Nur macht Paulus in Kapitel 6 noch nicht konkret was fur eine ethische Praxis seiner Meinung nach die Christen kennzeichnet und spricht allgemein von Gerechtigkeit Konkreter allerdings nicht so konkret wie die Tora wird Paulus in ethischen Fragen ab Kapitel 12 86 In Rom 7 1 6 EU liest Paulus den Gesetzesdiskurs in den Sundendiskurs ein und weist dem Gesetz damit eine zusatzliche bislang nicht thematisierte Wirkung zu es rufe die Leidenschaften der Sunde im Menschen hervor Das ist ein so radikaler Gedankengang dass Paulus vor den Konsequenzen zunachst selbst zuruckzuschrecken scheint Ist das Gesetz Sunde Keineswegs Rom 7 7 EU 87 Nun folgt ein Exkurs In Rom 7 7 25 EU lasst Paulus ein idealtypisches Ich auftreten 88 das von seinem scheiternden Leben unter dem Rechtsanspruch des Gesetzes erzahlt Dieses Ich ist erkennbar judisch das Gesetz ist die Tora wenn die Forderung der Tora nicht zu begehren erst die Begierden wachruft Rom 7 7 EU bleibt Paulus allerdings die Antwort schuldig wie die Begierden von Nichtjuden zu erklaren sind 89 Die Sunde instrumentalisierte das an sich gute Gesetz fur ihre Zwecke so die These des Paulus Er scheint dabei an die Sundenfallerzahlung im Buch Genesis zu denken vgl Gen 3 1 7 EU nur dass die Rolle der Schlange von der Sunde gespielt wird 90 Das Einspielen der Sundenfallerzahlung hebt nun die Erfahrung des Scheiterns gegenuber dem Gesetz von einer so Paulus judischen Erfahrung auf die Ebene einer allgemein menschlichen Erfahrung des Scheiterns 91 nbsp Medea plant die Ermordung ihrer spielenden Kinder Fresko aus Pompeji Archaologisches Nationalmuseum Neapel Klaus Haacker weist darauf hin dass Paulus hier an Traditionen antiker Anthropologie anknupfen konnte klassisch formuliert in Euripides Tragodie Medea 1077b 1080 Ich werde durch das Bose uberwaltigt Und ich begreife es zwar wohl welche Schlechtigkeit ich zu begehen im Begriff bin aber meine Leidenschaft ist starker als meine Uberlegungen Die Faszination und Bekanntheit des Medea Stoffs zur Zeit des Paulus ist durch Fresken aus Pompeji und Herculaneum belegt 92 Um den Widerspruch zwischen Wollen und Tun zu beschreiben gebraucht Paulus in Rom 7 22 EU die Metapher des inneren Menschen ἔsw ἄn8rwpos esō anthrōpos der das Gute will und am Gesetz Gottes Freude hat das aber nicht nach aussen hin in Handlungen umsetzen kann 93 So endet dieser Durchgang mit einem Hilferuf des ohnmachtigen Ich Rettung muss von aussen kommen und sie ist bereits durch Jesus Christus geschehen dafur dankt Paulus Gott Indes die Grunderfahrung menschlicher Zerrissenheit zwischen Wollen und Tun bleibt Mit Rom 8 1 EU nimmt Paulus den in Rom 7 6 EU unterbrochenen Gedankengang wieder auf und entfaltet was Leben in der Neuheit des Geistes bedeutet Der Geist Gottes bzw Christi durchzieht Kapitel 8 wie ein Leitmotiv Paulus kann mit der Rede vom Geist Christi zum Ausdruck bringen dass der auferstandene Christus fur die Christen nicht weit weg sondern in ihnen ist 94 Ahnlich wie bei der Taufe knupft er an eigene Erfahrungen seiner Leser an Denn in den fruhchristlichen Gottesdiensten gab es Phanomene wie Ekstase Prophetie und Zungenrede Sie galten als Wirkungen des Geistes 95 In Rom 8 1 17 EU treten Gottes Geist und das Fleisch der Sunde wie zwei Gegenspieler auf der Geist bewirkt Leben die Sunde bewirkt den Tod Jesus Christus trug dasselbe Fleisch der Sunde mit sich herum wie alle anderen Menschen blieb aber sundlos 96 Seine Auferstehung hat die Sunde entmachtet Die Christen durch die Taufe mit Christus verbunden haben schon Anteil an diesem Auferstehungsleben Sie sind jetzt schon vom Geist Christi bestimmt und Paulus bezeichnet sie mit einem Ehrentitel Israels als Kinder Gottes 97 Trotzdem bleiben sie sterblich und werden nicht nur als Christen bedrangt sondern sind schwach und hinfallig wie alle Menschen Paulus versichert seinen Lesern dass Gott sie bereits verherrlicht habe Rom 8 30 EU Was noch aussteht ist lediglich ihre Transformation in eine die Christenmenschen auch leiblich ergreifende Realitat 98 Paulus nennt in Rom 8 35 36 EU neun Bedrohungen die sich teils inhaltlich uberlagern und zusammen gesehen werden sollten Was immer Angst macht kann trotzdem nicht die Beziehung Gottes zu seinen geliebten Menschen zerstoren Damit steht Paulus auch vor der Frage die er im nachsten Hauptteil angeht Was ist mit Gottes geliebtem Volk Israel das Christus mehrheitlich nicht anerkennt hat Gott diese Beziehung gekappt 99 Michael Theobald betont In den Kapiteln 9 bis 11 gehe es um die Zuverlassigkeit der Erwahlung Gottes Wenn Gott mit der Erwahlung Israels sozusagen gescheitert ware ware auch die Glaubwurdigkeit des Evangeliums beschadigt 100 Gottes bleibend erwahltes Volk Israel Bearbeiten Zuverlassigkeit der einstigen Erwahlung Israels Bearbeiten Emphatisch betont Paulus in Rom 9 1 5 EU seine Solidaritat mit dem judischen Volk dem er sich zugehorig fuhlt Die Rede von Israel ist im Romerbrief auf die Kapitel 9 bis 11 beschrankt und ebenso wie Gottes Volk strikt auf das judische Volk bezogen die Bezeichnung der Kirche als wahres oder geistliches Israel kann sich also nicht auf den Romerbrief berufen 101 Was Paulus Sorge bereitet wird nur indirekt angesprochen Die Mehrheit des Bundesvolks Israel konnte von Christus weg verbannt sein Die Klage des Paulus endet mit einem Lobpreis Gottes der schon ahnen lasst dass eine positive Wende moglich ist 102 Bei diesem Lobpreis dem Vers Rom 9 5b EU stellt sich ein wirkungsgeschichtlich bedeutendes Spezialproblem Der griechische Text hat keine Satzzeichen Je nachdem ob man vor der Formulierung ὁ ὢn ἐpὶ pantwn 8eὸs ho ṑn epi pantōn theos der uber allem seiende Gott einen Punkt oder ein Komma liest gelangt man zu einem unterschiedlichen Textverstandnis was sich an der Einheitsubersetzung veranschaulichen lasst 1980 Sie sind Israeliten sie haben die Vater und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus der uber allem als Gott steht er sei gepriesen in Ewigkeit Amen 2016 Sie sind Israeliten ihnen gehoren die Vater und ihnen entstammt der Christus dem Fleische nach Gott der uber allem ist er sei gepriesen in Ewigkeit Amen Fur die zweite Ubersetzung spricht so Wilckens dass alle sonstigen paulinischen Doxologien Gott nicht Christus preisen Ferner ist der Partizipialsatz der da ist uber allem ein Gottespradikat Schliesslich gibt es stilistische Analogien sowohl fur die Stellung des Subjekts vor dem Pradikat als auch fur den eingeschobenen Partizipialsatz 103 Im nachsten Argumentationsschritt Rom 9 6 13 EU halt Paulus daran fest dass die Erwahlung Israels durch das Christusgeschehen nicht aufgehoben ist Das steht fur ihn fest weil es ein Rest Israel innerhalb Israels gibt die Judenchristen zu denen auch er selbst gehort Die Auslegung der Erzelternerzahlungen im Buch Genesis zeige dass Gottes nach freiem Ermessen ohne menschliche Vorleistungen Isaak und nicht Ismael Jakob und nicht Esau erwahlt habe 104 Einen fiktiven Gesprachspartner lasst Paulus einwenden dass Gott mit seinem Erwahlen willkurlich handle Wenn er beispielsweise beim Auszug der Israeliten aus Agypten den Pharao verwerfe und ins Verderben laufen lasse sei der Pharao ja nicht schuld daran Paulus bestreitet in Rom 9 14 26 EU seinem Gesprachspartner die Moglichkeit sich als Mensch zum Richter uber den allmachtigen Gott aufzuschwingen Diese Betrachtungen uber Gottes Erwahlungs und Verstockungshandeln in den Buchern Genesis und Exodus hatten die Frage was mit dem nicht christusglaubigen Israel ist in den Hintergrund treten lassen In Rom 9 27 29 EU kommt Paulus darauf zuruck Die christusglaubige Minderheit in Israel verburgt durch ihre Existenz dass Gottes Erwahlung weiter Bestand hat Aber noch hat Paulus keine Antwort darauf was das fur die nicht christusglaubige Mehrheit Israels bedeutet 105 Grunde fur das Scheitern des Evangeliums in Israel Bearbeiten Ab Rom 9 30 EU bis zum Ende von Kapitel 10 argumentiert Paulus mit einem anderen Israel Begriff als zuvor Er bezeichnet damit in diesem Textabschnitt ausschliesslich nicht christusglaubige Juden Was mit der Minderheit der Judenchristen ist wird vorlaufig weggeblendet 106 In Rom 9 30 10 4 kontrastiert er nicht christusglaubiges Israel und christusglaubige Nichtjuden Heidenchristen Ihre Situation habe sich spiegelbildlich entwickelt indem die Heidenchristen das Heil erlangten wonach sie gar nicht suchten Israel aber das Heil verfehlte obwohl es dieses erstrebte Der Kritikpunkt ist nicht Werkgerechtigkeit sondern die ausbleibende Reaktion auf das Evangelium bzw auf Christus Hatte Israel das Evangelium angenommen hatte es nach Meinung des Paulus mit der Tora auf neue Weise im Glauben umgehen konnen 107 Nun folgt in Rom 10 5 15 EU ein Einschub der mit einer Kette von Zitaten 108 aus den heiligen Schriften Israels begrundet dass die Annahme des Evangeliums und das Bekenntnis zu Christus rettet 109 Nach Rom 10 16 21 EU hat das nichtchristlich gebliebene Israel das Evangelium von Jesus Christus abgelehnt weil es furchtete die Exklusivitat seiner Gottesbeziehung zu verlieren 110 Damit hat Paulus so Wolter zutreffend erkannt dass die Erwahlung und Sonderstellung Israels nicht mehr erkennbar ist wenn die glaubige Annahme des Evangeliums das einzige ist was zahlt Am Ende dieses Durchgangs versteht Paulus besser warum Israel zum Evangelium mehrheitlich nein sagte hat aber immer noch keine Losung fur die Frage wie es mit diesem nicht christusglaubigen Israel weitergeht Rettung ganz Israels Bearbeiten In Rom 11 1 10 EU nimmt Paulus den Gedanken aus Kapitel 9 wieder auf dass die Existenz der Judenchristen verburgt dass Gottes Erwahlung Bestand hat Neu kommt nun der Gedanke hinzu dass die Ablehnung des Evangeliums durch die Mehrheit Israels von Gott selbst veranlasst sei In Rom 11 11 30 EU stellt sich Paulus der Frage was aus der Mehrheit Israels wird die Christus ablehnt 111 Charakteristisch fur diesen Abschnitt ist dass Paulus das gegenwartige und zukunftige Geschick der nichtchristlichen Juden und das gegenwartige Geschick der christlichen Heiden miteinander verbindet Dabei stellt er das Heilsgeschick der christlichen Heiden als Folge des Unheilsgeschicks der nichtchristlichen Juden dar 112 Gott habe nur einen Teil der Juden verstockt um auf diese Weise den Heiden die Moglichkeit zu geben von Jesus zu horen und zum Glauben zu finden Erst dann werde auch Israel gerettet Das stellt sich Paulus in einem ersten Anlauf als dreistufigen Prozess vor Israel lehnt das Evangelium ab es stolpert und Heiden erlangen das Heil Israel wird dadurch eifersuchtig Israel nimmt das Evangelium an und wird gerettet Paulus kann seine eigene Mission unter Nichtjuden so als Teil eines Prozesses zur Rettung ganz Israels verstehen er ist aber immer noch ratlos wie das gute Ende erreicht werden soll 113 nbsp Romisches Olbaum Relief 1 Jahrhundert n Chr Altar fur die Manen der Iulia Victorina Louvre Mit Rom 11 17 24 EU folgt nun ein in sich geschlossener eigenstandiger Abschnitt in dem Paulus das Bild von Gottes Olbaum entfaltet Angeredet sind wie im Romerbrief insgesamt die Heidenchristen um die Eindringlichkeit zu steigern greift sich Paulus nun einen von ihnen als Gesprachspartner heraus Die Grundaussage ist klar Aus dem edlen Olbaum wurden Zweige herausgebrochen die nicht christusglaubigen Juden und das Reis eines wilden Olbaums der als du angesprochene Heidenchrist an ihrer Stelle eingepfropft Alles weitere ist in der Exegese Gegenstand der Diskussion 114 Schon Origenes fiel auf dass bei der Veredlung des Olbaums das edle Reis in den wilden Olbaum gepfropft wird und nicht umgekehrt Paulus wusste das wahrscheinlich auch nahm aber darauf keine Rucksicht weil er die einzelnen Metaphern in seinem Sinn gebrauchen wollte Paulus stellt namlich auch ein Wiedereinpfropfen der ausgebrochenen Zweige als moglich dar was jeder gartnerischen Praxis widerspricht 115 Wenn man den Olbaum als Metapher fur Israel versteht wurde Paulus hier im Gegensatz zum Rest des Briefes die Ansicht vertreten dass nicht christusglaubige Juden ihren Israel Status verloren hatten Deshalb verzichtet Michael Wolter auf eine allegorische Dekodierung der Olbaum Metaphorik und liest den Textabschnitt als Warnung an das eingepfropfte Reis den exemplarischen Heidenchristen selbstsicher uberheblich auf nicht christusglaubige Juden herabzublicken und sie vom Heil auszuschliessen 116 Nicht du tragst die Wurzel sondern die Wurzel tragt dich Rom 11 18 EU Demnach bleibt der in der Erwahlung begrundete Unterschied zwischen Israel und der Volkerwelt weiterhin bestehen und dass Gott sogar Nichtjuden einpfropft eroffnet die Perspektive dass er dann erst recht die nicht christusglaubigen Juden retten wird 117 Im Schlussabschnitt Rom 11 25 32 EU eroffnet Paulus seinen Lesern ein Geheimnis mysthrion mystḗrion d h was jetzt kommt ist der Diskussion entzogen es steht fest 118 Die Verhartung pwrwsis pṓrōsis der nicht christusglaubigen Juden hat Gott befristet bis die Vollzahl der Heiden tὸ plhrwma tῶn ἐ8nῶn to plḗrōma tỗn ethnỗn das Evangelium angenommen hat danach hebt er ihre Verhartung auf und wendet ihnen sein Erbarmen zu so dass ganz Israel und ein von Gott bestimmter Teil der Nichtjuden am Ende gerettet werden Wie das geschehen wird bleibt im Romerbrief eine Leerstelle die von den Exegeten unterschiedlich gefullt wird 119 Franz Mussner formulierte 1979 Der in der Endzeit wiederkehrende Christus rettet ganz Israel ohne vorausgehende Bekehrung der Juden zum Evangelium Gott rettet Israel auf einem Sonderweg 120 Krister Stendahl vertrat 1984 mit Bezug auf Rom 11 26 27 EU die These dass ganz Israel gerettet werde auch ohne Jesus als Messias anzunehmen 121 Ed Parish Sanders der wie Stendahl der New Perspective on Paul zugerechnet wird wies auf den Kontrast zwischen der von Paulus erhofften Rettung von ganz Israel im Gegensatz zur Rettung eines Teils und nicht aller Heiden hin 122 Damit war in den 1980er Jahren die Debatte um einen judischen Sonderweg zur Erlosung ohne Bekenntnis zu Jesus als Messias eroffnet Reidar Hvalvik fasste den Stand der Diskussion 1990 so zusammen Dass Israel als Volk gerettet werde sei in der Tat eine Besonderheit doch impliziere dies nicht dass diese Rettung zu einem bestimmten Zeitpunkt etwa bei der Wiederkunft Christi stattfinde dies sei eine Spekulation die mit Rom 11 26 27 nicht begrundbar sei 123 Michael Theobald formuliert zehn Jahre spater dass die Sonderweg Hypothese wonach Paulus prophetisch die Rettung von ganz Israel bei der Parusie ansage dem Text am ehesten zu entsprechen scheine doch angesichts einer jahrhundertealten gegenlaufigen Auslegungsgeschichte konne sich dieses neue Auslegungsparadigma nur allmahlich durchsetzen 124 Laut Klaus Wengst soll die Rettung Israels unabhangig vom Bekenntnis zu Jesus Christus geschehen 125 Berndt Schaller zufolge vertritt Paulus die Ansicht die Juden wurden am Jungsten Tag den wiederkommenden Jesus als Messias erkennen 126 Praxis des Evangeliums Bearbeiten Grundlegung Bearbeiten Mit Rom 12 1 2 EU beginnt ein neuer Hauptteil des Briefes In diesen beiden Versen legt Paulus sein ethisches Grundsatzprogramm vor 127 Er appelliert 128 an die Leser alle Aktivitaten des Lebens 129 Gott zur Verfugung zu stellen Das sei ihr vernunftgemasser Gottesdienst logikὴ latreia logikḕ latreia Paulus spielt mit dieser Formulierung auf ein Konzept der stoischen Philosophie an und fordert seine Leser auf ihre ganze Lebensfuhrung als religiose Praxis zu verstehen die keine kultisch rituellen Vollzuge braucht 130 Vers 2 setzt zwei Akzente erstens die Distanzierung von der Mehrheitsgesellschaft Die Leser sollen ihrer Identitat eine ethische Gestalt geben die sie innerhalb ihres lebensweltlichen Kontextes zu Aussenseitern macht 131 Zweitens konnen Christen selbst herausfinden was in der jeweiligen Situation gut Gott wohlgefallig und vollkommen ist Hier zeigt sich eine fur die paulinische Ethik kennzeichnende Offenheit Sie verzichtet auf ein Inventar von institutionalisierten Handlungen die feststehen sowie zeit und kulturunabhangige Verbindlichkeit beanspruchen und leitet zu eigener ethischer Urteilsfindung an 132 Charismen Obrigkeitsgehorsam Nachstenliebe Bearbeiten Paulus greift nun in Rom 12 3 8 EU eine in der Antike gelaufige Metaphorik auf die verschiedene Aufgaben in einem Gemeinwesen mit den vielen Gliedern bzw Organen des menschlichen Korpers begrundete Die Ausfuhrungen uber die Charismen im 1 Brief des Paulus an die Korinther Kapitel 12 sind im Romerbrief weiterentwickelt Hatte er dort die Individual Charismen den Gemeinde bauenden Charismen zu und untergeordnet so ist nun vorausgesetzt dass der Ort der Charismen die Gemeinde nicht das Selbstbewusstsein des einzelnen ist 133 Paulus wusste dass die individuellen Charismen in der Gemeinde von Korinth Prestige brachten er halt die daraus folgende Konkurrenz der Charismatiker auch in Rom fur moglich und mahnt deshalb jeden einzelnen Leser zu Bescheidenheit und verantwortungsvollem Umgang mit der jeweiligen Begabung 134 Genau wie im 1 Korintherbrief folgt auch im Romerbrief den Ausfuhrungen uber die vielfaltigen Charismen eine Anleitung zu christlicher Liebe die alle gleichermassen angeht So gesehen ist Rom 12 9 21 EU das Hohelied der Liebe im Romerbrief 135 Die einzelnen nicht sehr stringent angeordneten Empfehlungen betreffen das Verhalten der Christen untereinander und gegenuber der nichtchristlichen Umwelt Christen sollen sich um gute Beziehungen zu ihren nichtchristlichen Nachbarn bemuhen auch indem sie sich in ethischen Fragen an den gesellschaftlichen Konsens halten Das in Rom 12 2 EU geforderte Aussenseitertum der Christen erhalt hier ein Gegengewicht 136 Stefan Krauter zufolge ist diese Komplementaritat typisch fur eine Minderheitensituation Die teilweise Anpassung ist sozusagen der Preis den man willig bezahlt damit man als abweichende Minderheit uberleben und die eigenen Ziele verfolgen kann 137 Rom 13 1 7 EU schliesst an das Vorhergehende gut an denn es beschreibt einen gesellschaftlichen Konsens Alle Menschen gleichermassen sollen sich der Obrigkeit ἐ3oysiai exousiai Plural das Imperium Romanum mit allen die es reprasentieren von den Angestellten der munizipalen Verwaltungen bis hinauf zum Caesar 138 unterordnen Die Vorstellung dass Herrscher ihre Macht von Gott erhalten haben und selbst nicht gottlich sind ist dem antiken Judentum gelaufig aber auch der griechisch romischen Umwelt nicht fremd Paulus fordert von den Untertanen unbedingten Gehorsam und begrundet das mit einem hellenistisch romischen Staatsideal Die Obrigkeit belohnt die Guten und bestraft die Bosen 139 Wie sich das Ideal zur Wirklichkeit verhalt ist eine Leerstelle des Romerbriefs Die Regierungsform oder die Legitimitat der Herrschaft problematisiert Paulus ebenfalls nicht 140 In Rom 13 5 EU motiviert Paulus den Gehorsam gegenuber der Obrigkeit doppelt Wer ihr nicht widerstrebt und nichts Boses tut zieht auch nicht ihren Zorn auf sich und was wichtiger ist er wird von einer inneren Instanz seinem Gewissen syneidhsis syneidesis freigesprochen 141 Dass Rom 13 1 7 EU Uberlegungen aus Rom 12 17 21 EU weiterfuhrt heisst nach Wolter auch dass diese Ausfuhrungen nicht durch die aktuelle politische Situation der romischen Christen motiviert sind und alle diesbezuglichen Spekulationen keinen Anhalt am Text haben 142 Wolter erwagt dass der Romerbrief wenn er einmal unter stadtromischen Christen zirkulierte auch den Behorden in die Hande geraten konnte Das sei ein Szenario das Paulus bei seinen staatsfreundlichen Ausfuhrungen vielleicht im Blick gehabt habe 143 Rom 13 8 10 EU nimmt ein Stichwort aus dem vorherigen Abschnitt nichts Boses tun auf und formuliert grundsatzlich Alle Einzelgebote der Tora sind im Gebot der Nachstenliebe Lev 19 18 EU zusammengefasst Damit ist ein Weg aufgewiesen wie Nichtjuden die Tora erfullen konnen 144 Ein Weckruf angesichts des nahen Weltendes Rom 13 11 14 EU schliesst den ersten Teil der ethischen Weisungen im Romerbrief ab 145 Akzeptanz unterschiedlicher Lebensstile Bearbeiten nbsp Zwei Feigen und ein Laib Brot als Inbegriff frugaler Ernahrung Fresko aus Herculaneum Archaologisches Nationalmuseum Neapel In Kapitel 14 und 15 geht es um Starke und Schwache unter den Christen in Rom Sie unterscheiden sich im Blick auf die Beachtung bzw Nichtbeachtung von Speisetabus und bestimmten Tagen Die Identifikation dieser beiden Gruppen ist in der Forschung umstritten Wenn Paulus namlich schreibt dass Schwache nur Gemuse essen Rom 14 2 EU so war das in der Antike keine Beschreibung der judischen Speisegesetze aber als besonders konsequenter judischer Ernahrungsstil mehrfach bezeugt 146 Vegetarismus war ausserdem ein Ernahrungsideal der Neupythagoreer 147 Wie sich die Kalenderobservanz konkret aussert bleibt unausgefuhrt das Stichwort Sabbat fallt nicht Carl N Toney vertritt die Mehrheitsmeinung die voraussetzt dass Paulus uber die Verhaltnisse in Rom informiert war Starke und Schwache des Glaubens bemisst sich bei Paulus daran ob der Geist Gottes den Alltag mehr oder weniger stark pragt 148 Demnach waren die stadtromischen Christen mehrheitlich stark das heisst sie hatten meist einen nichtjudischen Hintergrund und hielten sich nicht an die judischen Speisegesetze und an den judischen Kalender Das ermachtige sie aber auch der Minderheit der Schwachen zu helfen Das sind Toney zufolge vor allem Judenchristen und einige fruhere Proselyten die sich nach wie vor an die judischen Speise und Sabbatgebote als identity marker gebunden fuhlen Paulus hatte Auseinandersetzungen zwischen beiden Gruppen in Korinth miterlebt und dort mit einer Stark schwach Polemik zugunsten der Judenchristen interveniert Den Romerbrief sieht Toney als Vorbereitung fur die Spanienmission dazu brauche Paulus die Unterstutzung der Mehrheit Er vertrete deshalb ein inklusives Modell in dem die Starken die Toraobservanz der Schwachen respektieren und Spaltungen unter den stadtromischen Christen vermeiden 149 Die Minderheitsmeinung sieht dagegen in den Starken und Schwachen unterschiedliche christliche Lebensstile Weil Paulus die Erfahrung gemacht hatte dass es bei einer christlichen Lebensfuhrung immer wieder um Speisetabus und Kalenderobservanzen ging konnte er auch ohne Kenntnis der Verhaltnisse in Rom davon ausgehen dass es auch dort so sei Hier ordnet sich Michael Wolter ein der ja insgesamt die These vertritt dass Paulus die Situation in Rom nicht genauer kenne Demnach vertritt Paulus grundsatzlich die Ansicht dass Essen und Trinken fur die Darstellung von christlicher Identitat bedeutungslos seien aber Christen die Speisetabus beachten trotzdem nicht dazu gedrangt werden durfen sie zu ubertreten 150 Michael Theobald stellt diese Ausfuhrungen des Paulus unter das Motto Gegenseitige Akzeptanz fasst sie zusammen als Niemand soll dem anderen seinen Lebensstil aufdrangen und sieht darin ein ekklesiologisches Grundprinzip 151 Wirkungsgeschichte BearbeitenFruhe Christen und spatantike Reichskirche Bearbeiten Dass der Romerbrief seine Leser fand erkennt man in den Schriften der Paulusschule Eph 2 11 21 EU ist eine Reaktion auf Rom 9 11 das Proomium des Romerbriefs diente dem Verfasser des 2 Timotheusbriefs als Vorbild fur sein eigenes Proomium 2 Tim 1 1 2 4a EU Kenntnis des Romerbriefs besassen der in Rom schreibende Verfasser des Ersten Clemensbriefs Justin der Martyrer 165 und der syrische Bischof Ignatius von Antiochien Irenaus von Lyon um 200 bezog sich in seinen Schriften mehrfach direkt auf den Romerbrief Etwa zeitgleich mit Irenaus setzt auch die handschriftliche Uberlieferung des Briefs ein 152 In der Sammlung der Paulusbriefe Corpus Paulinum kam der Romerbrief fruh an die erste Stelle erstmals bezeugt durch P displaystyle mathfrak P nbsp 46 um 200 n Chr Damit war die inhaltliche Entscheidung verbunden den ganzen Paulus von diesen ruhigen Darlegungen her zu verstehen und nicht von seinem Kampfbrief an die Galater wie es Marcion und seine Anhanger bevorzugten 153 Origenes Bearbeiten Der fruheste erhaltene Romerbriefkommentar stammt von Origenes 253 254 freilich blieb er ausser in einigen griechischen Fragmenten nur in der gekurzten lateinischen Ubersetzung des Rufinus von Aquileia erhalten Origenes Romerbriefkommentar bietet den vergleichsweise besten Zugang zu seinem grosstenteils vernichteten exegetischen Werk Seine Rezeption ist allerdings marginal da er im Osten als nicht rechtglaubig galt und im Westen bald die Diskussion um die Gnadenlehre zwischen Augustinus und Pelagius das Interesse auf sich zog Dazu leistete Origenes direkt keinen Beitrag 154 Als Hauptthema des Romerbriefs machte Origenes die Ubertragung translatio oder Umformung der einen wahren Religion von den Juden zu den Nichtjuden aus und wehrte damit die Position Marcions ab der einen Gegensatz zwischen Judentum und Christentum annahm Origenes verstand Paulus so dass Juden die nach dem Gesetz leben wirklich das Heil empfangen ganz im Gegensatz zur spateren Exegese Er las den Romerbrief wie ein Drama in dem Christen mit judischem und mit nichtjudischem Hintergrund um das Heil streiten und Paulus in der Position des Schiedsrichters der beide Gruppen in ihrem Zugang zum Glauben bestarken mochte 155 Augustinus Bearbeiten nbsp Augustinus 6 Jahrhundert San Giovanni in Laterano Augustinus von Hippo beschrieb in der bekannten Gartenszene seiner Confessiones wie er im Sommer 386 in Mailand in einer Lebenskrise mit dem Entschluss zu sexueller Enthaltsamkeit rang Da horte er den Singsang einer Kinderstimme Nimm und lies Tolle lege Er offnete einen Kodex der Paulusbriefe aufs Geratewohl und las Rom 13 13 14 EU Damit war der Entschluss zum asketischen Leben gefallen 156 Im Streit mit Pelagius drang Augustinus als erster altkirchlicher Theologe tiefer in die paulinische Begrifflichkeit ein und machte die Polaritat von Gesetz und Gnade zum Vorzeichen des Paulusverstandnisses 157 Pelagius und Caelestius behaupteten neugeborene Kinder seien sundlos Augustinus hielt dagegen an der traditionellen Auffassung fest dass mit der Taufe immer die Sundenvergebung verbunden sei und stand vor dem Problem diese Auffassung mit der schon zu seiner Zeit praktizierten Kindertaufe zu verbinden Als Sunde die neugeborenen Kindern zuzurechnen sei kam nur eine von Adam auf alle Menschen ubertragene Ursunde in Betracht die spater sogenannte Erbsunde Den Schriftbeleg fur diese Konzeption fand Augustinus in Rom 5 12 EU Der lateinische Text den Augustinus las enthielt allerdings eine Fehlubersetzung Aus dem griechischen ἐf ᾧ pantes ἥmarton eph hỗ pantes hḗmarton insofern als alle sundigten wurde lateinisch in quo omnes peccaverunt in dem alle gesundigt haben und das bezog Augustinus auf Adam Er argumentiert dass alle Menschen in diesem einen Menschen Adam gewesen und somit auch mit der Sunde Adams behaftet sind 158 Am Anfang der Expositio quarundam propositionum ex epistola ad Romanos stellte Augustinus seinen Schlussel zum Verstandnis der Paulusbriefe vor den er mit Rom 3 20 EU begrundete Alle exegetischen Einzelentscheidungen werden sich fortan dem zuordnen 159 Es gibt demnach vier Stufen gradus des individuellen menschlichen Wegs zum Heil dem entspricht eine Periodisierung der Menschheitsgeschichte Bevor es das Gesetz gab ante legem Der Mensch geht infolge der Erbsunde ungehindert und mit innerer Zustimmung seinen Begierden nach Unter dem Gesetz sub lege Der Mensch kampft gegen die Sunde an aber die Versuchungen sind starker Unter der Gnade sub gratia Der Mensch hat nun die Kraft der Sunde zu widerstehen Die Versuchungen sind aber immer noch spurbar Im Frieden in pace Am Ende der Zeiten wird der Mensch von keiner Versuchung mehr angefochten Beitrage des Romerbriefs zur altkirchlichen Theologie Bearbeiten nbsp Johannes Chrysostomos 9 Jahrhundert Hagia Sophia Der Romerbrief lieferte der sich herausbildenden christlichen Dogmatik einige Anknupfungspunkte Rom 11 33 36 EU wurde in der altkirchlichen Trinitatslehre immer wieder herangezogen die dreigliedrige Doxologie wurde auf die drei Personen der Trinitat gedeutet 160 Mehrere Verse des Romerbriefs wurden in den christologischen Diskussionen aufgegriffen Besonders Rom 9 5 EU belegte aus Sicht der altkirchlichen Ausleger die Gottheit Christi Ein Problem war dass einige Aussagen des Paulus so klingen als sei Jesus Christus Gott Vater untergeordnet Es erforderte besonderen exegetischen Aufwand um diese Bibeltexte nicht als subordinatianistisch zu verstehen 161 In der Ekklesiologie begrundete eine allegorisch mystische Interpretation von Rom 7 1 6 EU die Freiheit der als Leib Christi verstandenen Kirche vom judischen Gesetz Rom 9 9 11 EU lieferte den typologischen Gegensatz von Kirche und Synagoge und Rom 10 18 EU motivierte seit Origenes die weltweite Mission 162 Das Verhaltnis von Glauben und Werken wurde von den altkirchlichen Exegeten anders bestimmt als von Paulus Betonte Paulus das Tun Gottes so ruckte bei seinen altkirchlichen Interpreten das Tun des Menschen ins Zentrum Beispielsweise formulierte Paulus in Rom 8 10 EU dass der Leib des Menschen tot sei durch die Sunde und die Auslegung machte daraus dass der Leib tot sein musse fur die Sunde Liebe Gottes und Liebe Christi waren im Sprachgebrauch des Paulus die Menschenliebe Gottes bzw Christi bei den altkirchlichen Autoren ist es uberwiegend die Liebe die der Mensch zu Gott bzw zu Christus haben soll 163 Wo Paulus den Glauben als menschliche Grundhaltung versteht versteht die Exegese Glauben je spater je ofter und je mehr als Zustimmung zum christlichen Glaubensbekenntnis als intellektuellen Akt 164 Die altkirchliche Exegese betonte im Gegensatz zu Paulus die menschliche Willensfreiheit freilich nicht im Sinne einer modern gedachten ethischen Autonomie des Menschen sondern als Abwehr zeitgenossischer Philosophien und einer Einwilligung in ein Fatum dem der Mensch ausgeliefert sei 165 Daraus ergibt sich ihr Verstandnis der Pradestination Von Anfang an sagen die Vater und wiederholen es mit unbeirrbarer Sicherheit dass Gott die erwahlt und vorausbestimmt von denen er zum voraus weiss sie werden sich der Wahl wurdig bewahren 166 Die endzeitliche Rettung ganz Israels die Paulus im Romerbrief vertrat wurde in der altkirchlichen Exegese zunehmend als Problem empfunden Theodoret behauptete im Gegensatz zu Paulus dass Gott seine Erwahlung sehr wohl wieder zurucknahme und Ambrosiaster kommentierte Rom 9 5 EU Sie haben die Erwahlung der Vater verloren und sind schlimmer als die Heiden Besonders Chrysostomos setzte in seiner Romerbriefauslegung immer wieder antijudische Akzente Generell seien Juden frech unverschamt handelsuchtig und anmassend Wahrend Origenes in der Beschneidung noch ein Mysterium der Abrahamskindschaft sehen konnte war diese fur Chrysostomos ohne christlichen Glauben einfach nur lacherlich 167 Mehrere Lateiner lasen im Romerbrief Hinweise auf die Tatigkeit des Petrus in Rom und verstanden beispielsweise Rom 1 12 EU als Hinweis auf die Vorzugsstellung der Kirche von Rom Aus dem Rahmen fallt Ambrosiaster der vermutete die Kirche von Rom sei in judenchristlichen Irrtumern befangen gewesen von denen Paulus sie habe reinigen wollen 168 Mittelalter Bearbeiten Mehrere byzantinische Exegeten verfassten griechische Romerbriefkommentare alle beziehen sich ausgiebig auf die Homilien des Johannes Chrysostomos Johannes von Damaskus Oecumenius Theophylakt von Ohrid und Euthymios Zigabenos 169 Lateineuropa las den Romerbrief im Wortlaut der Vulgata Die altere meditativ kreisende klosterlich gepragte Bibellekture erschloss sich den Sinn des Textes durch Zitate von Autoritaten Am Ende dieser Art von Kommentierung steht die Glossa ordinaria Im 12 Jahrhundert setzte sich eine neue Art der Bibellekture durch die die vom Text aufgeworfenen Fragen quaestiones selbstandig durch Abwagen des Pro und Contra zu losen versuchte Fur diese neue Methode steht Petrus Abaelardus mit seinem Romerbriefkommentar Expositio in epistulam ad Romanos Er geht so vor dass er den Romerbrief in der bisher ublichen Weise glossiert und dabei sprachlich schwierige Stellen und Sachfragen klart um den historischen Sinn herauszuarbeiten Nur gelegentlich bringt er auch allegorisch typologische Deutungen namlich dort wo Paulus selbst das Alte Testament so liest Neu sind die an passender Stelle eingeschobenen Exkurse in denen Abaelardus philosophisch theologische Fragen behandelt Die Absicht intentio des Paulus sei es Juden und Heidenchristen in Rom zu Demut und Bruderlichkeit aufzurufen seine Methode modus tractandi sei es die Gaben der gottlichen Gnade herauszustellen und die Verdienste unserer Werke herabzusetzen und sein Gegenstand materia somit die Verhaltnisbestimmung von Gottes Gnade und den Werken des Menschen 170 Anhand von Rom 3 21 26 EU erortert Abaelardus warum der Tod Christi die Menschen erlost und rechtfertigt Er antwortet dass Gott dem Menschen so seine Liebe zeige und der Mensch dadurch so verandert werde dass er aus Gottesliebe nicht aus Furcht handle Dies sei keine Leistung des Menschen sondern durch Gottes zuvorkommende Gnade gratia praeveniens ermoglicht Aus Rom 14 23 EU zieht Abaelard die Konsequenz dass Sunde nur das sei was der Mensch gegen das Urteil seines eigenen Gewissens tue Omne autem quia non est ex fide peccatum est Die aussere Handlung ist wie er in seiner Ethica ausfuhrt moralisch indifferent aber gegen sein Gewissen handeln ist Sunde und beleidigt Gott 171 Als Thomas von Aquin im 13 Jahrhundert seinen Romerbriefkommentar Super Epistulam B Pauli ad Romanos verfasste tat er das in einer veranderten Situation Neu war das Interesse an einer evangeliumsgemassen Lebensform welches die Armutsbewegung und die Bettelorden hervorbrachte und andererseits eine Verwissenschaftlichung der Theologie durch Rezeption arabischer und griechischer Autoren Letzteres zeigt sich im Vorwort des Romerbriefkommentars in dem Thomas das Corpus Paulinum als systematische Entfaltung der Theologie des Paulus versteht Er sieht darin keine Briefsammlung sondern eine Reihe von Traktaten so als habe Paulus wie ein Magister an einer Universitat seinen Stoff in mehreren Vorlesungen dargeboten Thema des Romerbriefs sei die Gnade Thomas Kommentierung von Rom 3 21 26 EU betont im Unterschied zu Abaelardus dass der Tod Christi am Kreuz eine durch die Sunden der Menschen notwendig gewordene Genugtuungsleistung sei zugleich aber auch wie Abaelardus ein Zeichen der Liebe Gottes zu den Menschen 172 Vom Romerbrief liess sich Thomas sein Verstandnis der Rechtfertigung vorgeben das er in der Summa theologica I II q 113 darstellte Die Vermittlung der Gnade die den Akt der Freiheit bewirkt der als Glaube zugleich Hinkehr zu Gott und Abkehr von der Sunde ist und als solcher die Nachlassung der Sunden bewirkt und damit die Rechtfertigung zum Ergebnis hat wird von Thomas als ein Geschehen verstanden das sich zugleich ereignet 173 Fruhe Neuzeit Bearbeiten nbsp Huldrych Zwinglis private Abschrift des Romerbriefs Einsiedeln 1517 Zentralbibliothek Zurich Im fruhen 16 Jahrhundert kam es im Zeichen des Humanismus zu einer vertieften Beschaftigung mit dem griechischen Neuen Testament Erasmus von Rotterdams Novum Instrumentum omne Ein besonderes Interesse am griechischen Text zeichnete Huldrych Zwingli und Philipp Melanchthon aus wahrend Martin Luther stark durch den Vulgata Wortlaut gepragt war und im Griechischen die Hilfestellung Melanchthons benotigte Hatte der Romerbrief in Antike und Mittelalter keine grossere Aufmerksamkeit auf sich gezogen als andere biblische Schriften so stand er seit dem 16 Jahrhundert im Zentrum des Interesses Da evangelische Theologen den Romerbrief als Kompendium ihrer Glaubenslehre ansahen wurde die Romerbrief Kommentierung zum Kampfplatz der Kontroverstheologie 174 Die protestantische Beschaftigung mit dem Romerbrief fuhrte zu einem Echo auf altglaubiger Seite das auch von theologisch gebildeten Laien getragen wurde So verfasste der vor allem als Kartograf bekannte Universalgelehrte Gerhard Mercator in den 1580er Jahren das Manuskript eines Romerbrief Kommentars Knut Backhaus zufolge erlebte die romisch katholische Exegese im 16 Jahrhundert insbesondere in den romanischen Landern eine Blutezeit Der Romerbrief stand im Mittelpunkt des Interesses damit auch die Fragen von Glauben und Gnade Nachdem allerdings in Spanien die reformatorische Bewegung zuruckgedrangt worden war habe die Inquisition dort auch der philologischen und historischen Erforschung der Bibel ein Ende bereitet 175 Martin Luther Bearbeiten Luther schrieb 1545 ruckblickend auf seine Jugend im Augustinerorden dass er um 1519 beim Studium des Romerbriefs in seinem Wittenberger Kloster ein Bekehrungserlebnis gehabt habe Seine Ausbildung hatte ihm vermittelt die Gerechtigkeit Gottes in Rom 1 16 17 LUT als formale oder aktive Gerechtigkeit zu verstehen mit der Gott die Sunder strafe Aber nun wurde er auf den Kontext aufmerksam und begriff dass dies der Sinn ist Offenbart wird durch das Evangelium die Gerechtigkeit Gottes namlich die passive durch die uns Gott der Barmherzige durch den Glauben rechtfertigt Das sei wie eine Neugeburt gewesen 176 In der Romerbriefvorlesung von 1515 1516 hatte Luther einige spater wichtige exegetische Einsichten gewonnen darunter ein Augustinus folgendes aber radikalisiertes Verstandnis des menschlichen Ringens mit der Sunde in Kapitel 7 Zu Rom 7 25 LUT kommentierte er Siehe da ein und derselbe Mensch dient zugleich dem Gesetze Gottes und dem Gesetz der Sunde er ist zugleich gerecht und ein Sunder Die Heiligen sind zugleich indem sie gerecht sind Sunder gerecht weil sie an Christus glauben dessen Gerechtigkeit sie deckt und ihnen zugerechnet wird aber Sunder weil sie das Gesetz nicht erfullen nicht ohne sundliche Begier sind 177 Luthers Verstandnis von Romer 7 wurde von fast allen Reformatoren ubernommen 178 und so zum Kernbestand evangelischer Theologie mit weitreichenden Auswirkungen auf die Frommigkeit Kapitel 7 wurde als taglicher Beichtspiegel im Zusammenhang mit der ebenfalls taglichen Tauferinnerung gemass Kapitel 6 gelesen 179 In einer Vorrede seiner 1522 veroffentlichten Ubersetzung des Neuen Testaments Septembertestament erklarte Luther der Romerbrief sei das rechte Hauptstuck des Neuen Testaments und das allerlauterste Evangelium Er bot als Leseanleitung eine Erlauterung der Schlusselbegriffe Anschliessend ging er den Brief kapitelweise durch und erklarte die Argumentation des Paulus 180 Hauptartikel Gnadenstuhl Bibel Philipp Melanchthon Bearbeiten Melanchthons Neuentdeckung war die Autorenpersonlichkeit des Paulus der den ganzen Romerbrief nach didaktischen und rhetorischen Regeln verfasst habe Es sei daher verfehlt sich einzelne Satze herauszugreifen ohne die Gesamtdisposition des Briefs zu berucksichtigen Der rhetorischen Komposition des Romerbriefs widmete Melanchthon einen eigenen Kommentar Dispositio orationis in epistola Pauli ad Romanos 1529 In seinem Romerbriefkommentar von 1532 stellte Melanchthon folgende Gliederung vor Rom 1 1 15 LUT exordium Eroffnung Rom 1 16 3 20 propositio Themenstellung Rom 3 21 31 LUT status Sachverhalt des gesamten Briefs Rom 4 1 5 11 confirmatio Beweisfuhrung Rom 5 12 8 39 digressio Exkurs eine den Regeln der Logik folgende Abhandlung Rom 9 11 neue Frage Rom 12 15 ethische Vorschriften Rom 16 Grussliste Die rhetorische Analyse des Romerbriefs erlaubte es Melanchthon die einzelnen Verse unterschiedlich stark zu gewichten Er bekraftigte dieses Vorgehen gegen die Kritik des juristisch geschulten Johannes Calvin der auf einer Vers fur Vers Kommentierung bestand 181 Melanchthon nutzte seine rhetorische Analyse des Romerbriefs auch um die Gliederungspunkte seiner Dogmatik Loci communes aus diesem biblischen Buch zu erheben 182 Johannes Calvin Bearbeiten Als Reformator der jungeren Generation verdankte Johannes Calvin sowohl Melanchthons als auch Martin Bucers Romerbriefkommentaren viel In das Lob mischte sich aber Kritik weil Calvin Melanchthons rhetorische Behandlung des Bibeltextes missbilligte An Bucer storte ihn dass dieser umfangreiche Exkurse in die Kommentierung einflocht Calvin erhob dagegen in seinem Widmungsbrief an Simon Grynaeus verstandliche Kurze perspicua brevitas zusammen mit Benutzerfreundlichkeit facilitas zum Kennzeichen des eigenen Romerbriefkommentars der 1540 in Strassburg gedruckt wurde 183 Der Exeget musse sich darauf beschranken die Intention des Autors so genau wie moglich herauszuarbeiten 184 Das Thema des Romerbriefs sei Wir werden durch den Glauben gerechtfertigt Fide nos iustificari Den paulinischen Schlusselbegriff der Gerechtigkeit Gottes Rom 1 17 ZB interpretierte Calvin als jene Gerechtigkeit die vor Gottes Gericht bestehen soll iustitia quae apud Deo tribunal approbetur 185 Willem Hessels van Est Bearbeiten Bei den Dozenten der Universitat Leuven kam ein humanistisches Interesse am lateinischen und griechischen Bibeltext und eine Pragung durch die Theologie des Augustinus zusammen Der bekannteste Kommentator der Paulusbriefe der hier studierte und lehrte war Willem Hessels van Est Estius 1582 erhielt er eine Professur an der Universitat Douai Sein Kommentar zu den Briefen an die Romer Korinther und Galater wurde 1614 postum veroffentlicht Estius zog die Kirchenvater vor allem Augustinus bei der Kommentierung heran aber auch mittelalterliche Autoritaten wie Thomas von Aquin Estius Kommentare zu den Paulusbriefen wurden bis ins spate 19 Jahrhundert immer wieder nachgedruckt vor allem in den Zentren des franzosischsprachigen Jansenismus Douai Paris und Rouen 186 Domingo de Soto Bearbeiten Der Dominikaner und fuhrende Vertreter der Spanischen Spatscholastik Domingo de Soto war als Konzilstheologe massgeblich an der Erstellung des Dekrets uber die Rechtfertigung des Konzils von Trient 1547 beteiligt Aus der Arbeit am Rechtfertigungsdekret entstanden zwei sich erganzende Werke de Sotos die systematische Abhandlung De natura et gratia und ein Kommentar uber den Romerbrief In Epistolam divi Pauli ad Romanos commentarii Antwerpen 1550 187 Im Vorwort erklarte de Soto dass er sich mit der Bibelexegese nur befasse um die scholastische Spekulation zu verbessern die bose Zeit und die neuen Haresien zwangen ihn dazu Immerhin hat de Soto einen theologischen Kommentar zu einer neutestamentlichen Schrift verfasst Keiner seiner dominikanischen Mitbruder oder Nachfolger auf einem scholastischen Lehrstuhl schrieb je wieder einen solchen Kommentar 188 Fruhe Jesuiten Bearbeiten Fast alle fruhen Jesuiten hielten Vorlesungen uber die Bibel Dazu waren sie durch ihre Kenntnis der Alten Sprachen qualifiziert die Hermeneutik folgte den traditionellen Wegen Romerbriefvorlesungen hielten Nicolas Bobadilla Diego Lainez Andre de Freux Paolo d Achille und Jerome Nadal Kommentare verfassten Francisco de Toledo Alfonso Salmeron Benedictus Pererius Cornelius a Lapide und Jacobus Tirinus Und dann war Stille so Alice L Laffey mit Verweis auf das Konzil von Trient das nur dem Lehramt zubilligte die Bibel zu erklaren Deshalb gab es nach dem Konzil bis zum Ende des 19 Jahrhunderts wenig romisch katholische Bibelinterpretation Was sich auf dem Feld der Bibelstudien in den rund 250 Jahren von Mitte des 17 Jahrhunderts bis Ende des 19 Jahrhunderts tat fand in protestantischen Kreisen statt 189 Peter Martyr Vermigli Bearbeiten Der 1558 gedruckte Romerbrief Kommentar Peter Martyr Vermiglis ist das Hauptwerk dieses Theologen und wurde bis 1613 achtmal nachgedruckt Vermigli reagierte damit einerseits auf das Rechtfertigungs Dekret des Konzils von Trient andererseits auf die katholische Restauration in England unter Maria Tudor die ihn 1553 zwang Oxford zu verlassen Er ging von einem forensischen Verstandnis von Rechtfertigung aus sah diese aber uber Luther und seine theologischen Schuler hinausgehend in Verbindung mit zwei den Menschen verandernden Wirkungen der inneren Erneuerung von Willen und Verstand regeneratio und der Heiligung sanctificatio 190 Vermigli lehrte dass sich als Folge der Rechtfertigung eine dem Menschen innewohnende Gerechtigkeit iustitia inhaerens entwickle Damit kam er in die Nahe zu den reformkatholischen Auffassungen einer doppelten Rechtfertigung 191 Kennzeichnend fur Vermiglis Bibelkommentierung sind die eingeschobenen systematisch theologischen Exkurse loci zu den im Bibeltext angesprochenen Themen diese Methode wurde in der calvinistischen Exegese vorbildlich David Pareus und Hugo Grotius Bearbeiten Der Heidelberger reformierte Theologe David Pareus veroffentlichte 1608 einen Romerbrief Kommentar der sich explizit gegen Positionen des Jesuiten Robert Bellarmin und des in Leuven lehrenden Thomas Stapleton richtete Stapleton hatte 1595 einen Romerbrief Kommentar veroffentlicht welcher ein Gegengift Antidota zu den Kommentaren von Calvin und Theodore de Beze sein sollte Dabei vertrat er einen gemassigten Augustinismus und suchte die Nahe zu Thomas von Aquin und den Positionen jesuitischer Theologen Wim Francois zufolge war Stapleton hauptsachlich ein unermudlicher Kontroverstheologe weniger ein talentierter Bibelkommentator Er versuchte seinen Schulern und Mitklerikern beim Kampf gegen die Haresie zu helfen indem er die katholische Antwort zu den aktuell meistdiskutierten exegetischen Fragen veroffentlichte 192 Pareus bot in jedem Kapitel zunachst eine knappe Vers fur Vers Kommentierung und dann die kontroverstheologischen Streitfragen Dubia Bei Romer 13 sind das folgende Fragen Sind Papst und Klerus der weltlichen Gewalt untergeben Hat der Papst eine den weltlichen Fursten ubergeordnete Gewalt ist alle Gewalt von Gott eingesetzt Ist es legitim der weltlichen Gewalt und dem Papst Widerstand zu leisten Hat die weltliche Gewalt Herrschaftsgewalt in Religionssachen circa religionem Hat die Kirche Schwertgewalt und kann diese durch Richten und Kriegfuhrung vollzogen werden Konnen einerseits weltliche andererseits kirchliche Gesetze die Gewissen binden Sind Kleriker von der Steuerzahlung befreit Das Hauptinteresse Pareus galt Frage 5 Zeitgeschichtlich konkret wurde die Problematik durch Landgraf Moritz von Hessen der in seinem Territorium die reformierte Konfession einfuhrte und Konig Jakob I von England dessen Gegensatz zum Parlament 1605 im Gunpowder Plot englischer Katholiken eskalierte Pareus differenzierte zwischen den Glaubensfragen in dem der Furst keine andere Kompetenz habe als jede Privatperson und der Ordnung der Kirche letztere ist nochmals differenziert in die Ordnung von Amtern und Aufgaben in der Kirche Oeconomia Ecclesiastica generalis die laut Pareus von der Bibel vorgegeben und von Fursten nicht zu andern sei und Schaffung von Rahmenbedingungen Oeconomia Ecclesiastica specialis indem zum Beispiel fur die Besetzung von Pfarrstellen Sorge getragen wird Dies obliege den Fursten Als Kurpfalzer Theologe war Pareus auch dem Ausgleich zwinglianischer und calvinistischer Traditionen verpflichtet was sich an der Behandlung von Frage 7 zeigte Die engen Beziehungen der Kurpfalz zu den Stuarts hatten eine starke Rezeption von Pareus Werk in England zur Folge Hugo Grotius bezog sich in De imperio summarum potestatum circa sacra 1647 explizit auf Pareus Romerbrief Kommentar doch fand eine Bedeutungsverschiebung statt Hatte Pareus gegen vor allem jesuitische Gegner eine beschrankte Kompetenz weltlicher Fursten in Religionsangelegenheiten postuliert so dehnte Grotius diese aus Die Obrigkeit solle in dem Streit zwischen Remonstranten und Contraremonstranten massigend wirken und sich fur Toleranz abweichender Meinungen einsetzen 193 August Hermann Francke BearbeitenIn der evangelischen Frommigkeit des 17 Jahrhunderts wurde Romer 7 so verstanden als wurde der Christ gerade weil er ganz von der Vergebung Gottes lebte auf der Stelle treten und kame zu keinen Fortschritten im Kampf gegen die Sunde Der Pietismus entwickelte eine fur ihn kennzeichnende Losung Kapitel 7 des Romerbriefs beschreibt demnach das Durchgangsstadium im Christenleben nach der Taufe als Saugling und vor der Wiedergeburt Romer 7 fuhrt in die existenzielle Krise hinein die durch das Bekehrungserlebnis uberwunden wird und danach lebt der Christ in der vom Geist Gottes bestimmten Realitat von Romer 8 194 August Hermann Francke vertrat seit 1688 in Predigten und Lektionen gegen den Widerspruch der altlutherischen Orthodoxie dass Romer 7 den Zustand des angefochtenen noch nicht wiedergeborenen Christen beschreibe und eine besondere Pointe des Hallischen Pietismus es reiche nicht diese personliche Erfahrung dem Paulus nachzusprechen man musse diese Krise selbst erleben Wahrend Luther meinte der Christ wurde lebenslang das in Romer 7 beschriebene Scheitern erfahren sah Francke darin ein Merkmal der falschen lauen Christen die nicht zur Wiedergeburt gelangten 195 nbsp Aldersgate Flame Denkmal fur Wesleys Bekehrungserlebnis vor dem Museum of London John Wesley Bearbeiten John Wesley ist ein bekanntes Beispiel fur dieses pietistische Bekehrungserlebnis Seine Frommigkeit war durch Kontakte mit Herrnhutern gepragt Er hoffte eine augenblickliche Bekehrung zu erleben in der er zur Glaubensgewissheit gelangen wurde Dies ereignete sich seinen Tagebuchaufzeichnungen zufolge als er am Abend des 24 Mai 1738 eine Gesellschaft von Herrnhutern in der Londoner Aldersgate Street besuchte wo jemand Luthers Vorrede zum Romerbrief vorlas Wesley verspurte eine Warme des Herzens ein festes Vertrauen auf Christus und die Gewissheit der Sundenvergebung er legte daruber sofort vor den Anwesenden Zeugnis ab 196 Johann Albrecht Bengel Bearbeiten In seinem klassischen Kommentar zum Neuen Testament Gnomon Novi Testamenti Tubingen 1742 gelangte Johann Albrecht Bengel von einigen Beobachtungen am griechischen Text ausgehend zu einer eigenstandigen Interpretation von Romer 7 So fiel ihm auf dass Paulus Rom 7 14 LUT ins Prasens wechselte er kommentierte Die Rede lenket sich eben desto schicklicher von der vergangenen Zeit auf die gegenwartige weil man erst alsdann wenn man unter die Gnade gekommen ist die Beschaffenheit jenes gesetzlichen Zustandes recht versteht und aus dem gegenwartigen das Vergangene deutlicher beurtheilen kann Endlich hat Ein und derselbe Zustand und Prozess verschiedene Stufen und er seufzt und strebet und rucket der Freiheit nach und nach weiter entgegen daher die Rede des Apostels wie wir sehen werden immer etwas heiterer wird 197 Bengel betonte also in der religiosen Biografie des Christen die Entwicklung und nicht den Bruch Das lange 19 Jahrhundert Bearbeiten August Tholuck veroffentlichte zwischen 1824 und 1856 mehrere Auflagen seines umfangreichen das ganze 19 Jahrhundert pragenden Romerbriefkommentars Mit Ruckgriff auf Bucer Francke und Bengel vertrat Tholuck gegen Luther Melanchthon und Calvin die Deutung des Ich von Romer 7 auf den Menschen unter dem Gesetz der nach Heiligung strebt und schon auf dem Weg zur Erlosung ist 198 Diese Interpretation unterstutzte er durch zahlreiche Belege aus der antiken Literatur in der vom inneren Zwiespalt des Menschen zwischen Sittengesetz und Begierde die Rede ist Tholucks Hauptwerk machte den Auftakt zu einer Reihe einander ahnlicher umfangreicher Romerbriefkommentare von Hermann Olshausen 1835 Wilhelm Martin Leberecht de Wette 1835 und Karl Friedrich August Fritzsche 1836 1843 Sie bieten grundliche grammatisch philologische Analysen judische und griechisch romische Parallelen und Hinweise zur Rezeption besonders in der Alten Kirche 199 Ferdinand Christian Baur unternahm 1836 einen ersten Versuch den Romerbrief historisch kritisch zu lesen und die dogmatische Exegese hinter sich zu lassen Uber Zweck und Veranlassung des Romerbriefs und die damit zusammenhangenden Verhaltnisse der romischen Gemeinde Baur zufolge standen sich im Urchristentum eine petrinisch judenchristliche und eine paulinische Partei gegenuber die unter dem Druck der Gnosis zu einer altkatholischen Synthese zusammenfanden In diesem Gesamtbild wendet sich der Romerbrief gegen eine judenchristliche Partei in Rom und pladiert fur ein universalistisches bzw antipartikularistisches Christentum Paulus habe sich mit Abfassung des Romerbriefs auch auf die grosse Auseinandersetzung vorbereitet die ihm in der judenchristlich dominierten Gemeinde in Jerusalem bevorstand 200 Als katholischer Ordinarius fur Neues Testament in Munchen hielt Johann Adam Mohler 1836 und 1837 Vorlesungen uber den Romerbrief Die kontroverstheologische Auseinandersetzung mit Zentralbegriffen der lutherischen und reformierten Rechtfertigungslehre hatte Mohler schon in seiner Symbolik 1832 gefuhrt die philologische Arbeit am griechischen Text diente nun der Absicherung seiner Positionen Franz Xaver Reithmayr veroffentlichte 1846 unter Mohlers Namen eine stark bearbeitete Vorlesungsmitschrift Mohlers Vorlesung zum Romerbrief erschien erst 1990 im Druck 201 Im ausgehenden 19 Jahrhundert wurden zwei viel gelesene Romerbriefkommentare veroffentlicht William Sanday Arthur Headlam A Critical and Exegetical Commentary on the Epistle of the Romans 1895 sowie Karl Cornely Commentarius in S Pauli Apostoli epistolas I 1896 Nach der Jahrhundertwende erschienen mehrere Romerbriefkommentare unter denen Hans Lietzmanns Kommentar An die Romer 1906 als philologische Fundgrube gilt Im romisch katholischen Raum ersetzte der Kommentar von Marie Joseph Lagrange Saint Paul Epitre aux Romains 1916 das Werk Cornelys 202 Barth versus Bultmann Bearbeiten nbsp Karl Barth Der Romerbrief Auch im 20 Jahrhundert wurden theologisch dogmatische Auslegungen verfasst unter denen Karl Barths Romerbriefkommentar erste Auflage 1919 zweite Auflage 1922 eine besonders grosse Wirkung entfaltete Barths Zugang zum Bibeltext war 1919 von personlicher Betroffenheit gekennzeichnet die wissenschaftliche Distanz zwischen Verfasser und Ausleger war aufgegeben Rhetorisch gesehen benutzt er die Strategie der Entfremdung von einem augenscheinlich bekannten Text um damit Raum fur das Neue zu schaffen Der Autor des Kommentars bleibt bewusst im Hintergrund damit klar wird dass sich niemand weder der Exeget noch der Leser in einer Zuschauerhaltung verstecken kann 203 Die zweite vollig umgearbeitete Auflage sucht eine neue Verhaltnisbestimmung zwischen christlichem Glauben und europaischer Kultur Barths radikalisierte Eschatologie betonte die Verborgenheit Gottes in seiner Offenbarung Gott bleibe der ganz andere jedem menschlichen Zugriff entzogen Soren Kierkegaards Einfluss auf Barth zeigt sich im Kommentar auch sprachlich Angst Argernis Augenblick Existentialitat Einzelner Ewigkeit Furcht und Zittern unendlich qualitativer Unterschied indirekt paradox absurd 204 Eine Besonderheit des Barthschen Kommentars ist es dass er in Kapitel 9 bis 11 Israel durchgangig mit der Kirche identifiziert Das funktioniert nur weil Barth antijudische Stereotypen bedient Rom 11 15 ZB beispielsweise kommentiert er in der zweiten Auflage Die Kirche hat Christus gekreuzigt Der vorausgesetzte Subtext ist dass die Juden Christus gekreuzigt hatten 205 Rudolf Bultmann rezensierte die zweite Auflage von Barths Romerbriefkommentar fur Die Christliche Welt recht freundlich Er vermisste allerdings die Sachkritik und damit die Fahigkeit neutestamentliche Texte geschichtlich zu lesen In der Auseinandersetzung mit Barth vertiefte Bultmann seine eigene Paulusinterpretation 206 wenn ich mich zu zeigen bemuhe wo Paulus abhangig ist von judischer Theologie oder vom Vulgarchristentum von hellenistischer Aufklarung oder hellenistischem Sakramentsglauben so treibe ich damit nicht nur historisch philologische Kritik sondern ich tue es unter dem Gesichtspunkt zu zeigen wo und wie die Sache zum Worte kommt damit ich eben die Sache erfasse 207 Barth lehnte es ab den Beamteneid auf Hitler zu leisten Er verlor im Juni 1935 deshalb seine Professur an der Universitat Bonn und wurde in den vorzeitigen Ruhestand versetzt Aus dieser Zeit datiert Barths Charakterisierung der Bekennenden Kirche Sie redet wenn sie redet noch immer nur in ihrer eigenen Sache Sie halt noch immer die Fiktion aufrecht als ob sie es im heutigen Staat mit einem Rechtsstaat im Sinne von Rom 13 zu tun habe 208 Selbstkritisch raumte Barth ein dieses Spiel zu lange mitgespielt zu haben Er nahm 1938 von der Schweiz aus mit dem Heft Rechtfertigung und Recht grundsatzlich zum Verhaltnis zwischen Kirche und Staat Stellung Die von Oscar Cullmann vorgeschlagene Interpretation der ἐ3oysiai exousiai in Rom 13 1 7 ZB Luther Obrigkeit mit damonischen Engelmachten exegetisch eine Minderheitsmeinung griff Barth auf um die Ambivalenz des Politischen zwischen Rom 13 und Apk 13 Offb 13 1 18 ZB zwischen der rechtsstaatlichen und der damonischen Erscheinungsweise des Staates zu deuten 209 In den 1950er Jahren kam es zwischen Barth und Bultmann zu einer heftigen Auseinandersetzung die um die Interpretation von Romer 5 ausgetragen wurde Auf Barths Schrift Rudolf Bultmann Ein Versuch ihn zu verstehen Christus und Adam nach Rom 5 Zurich 1952 antwortete Bultmann 1959 mit dem Aufsatz Adam und Christus nach Romer 5 210 Bultmann warf Barth vor die mythologische Rede des Paulus nicht angemessen zu erfassen Adam und Christus wurden bei Barth zu einer Idee reduziert Der Mythos des Urmenschen Adam sei bei Barth entmythologisiert worden aber in einer fragwurdigen Weise 211 Unter den historisch philologischen Kommentaren der 1930er Jahre sind die Kommentare von Charles Harold Dodd The Epistle of Paul to the Romans 1932 Patrick Boylan St Paul s Epistle to the Romans 1934 und Adolf Schlatter Gottes Gerechtigkeit 1932 zu nennen Anders Nygrens Romerbriefkommentar Pauli Brev Till Romarna 1944 erschien 1951 in deutscher Ubersetzung Unter den Romerbrief Kommentatoren der Nachkriegszeit sind Otto Michel 1955 Franz Jehan Leenhardt 1957 Charles Kingsley Barrett 1957 und Otto Kuss 1957 59 202 Drei akademische Schuler Bultmanns verfassten Romerbriefkommentare Ernst Kasemann 1973 Heinrich Schlier 1977 und Walter Schmithals 1988 Neuere Entwicklungen Bearbeiten Ruckblickend auf die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts sah Friedrich Wilhelm Horn 1995 drei grosse Trends der Paulusforschung die rhetorische Analyse sie lasse es nicht mehr zu die Paulusbriefe wie zeitlose theologische Werke zu lesen die Einbeziehung der antiken Lebenswelt dadurch werde der Paulustext starker in seiner Fremdheit wahrnehmbar die Beachtung der bleibenden judischen Identitat des Paulus dadurch stelle sich auch die religionsgeschichtliche Frage des Standortes der paulinischen Theologie neu 212 Der letztgenannte Trend ist seit den 1980er Jahren besonders mit der New Perspective on Paul verbunden etwa seit der Jahrtausendwende auch mit der darauf aufbauenden Forschungsrichtung Paul within Judaism Die New Perspective hatte im deutschsprachigen evangelischen Raum Schwierigkeiten sich gegenuber der dominierenden lutherisch existentialtheologischen Synthese in der Nachfolge Bultmanns durchzusetzen Kritik kam ausserdem von engagierten Vertretern reformatorischer Theologie insbesondere vom evangelikalen Flugel dieser Tradition Aber auch katholische Exegeten blieben gegenuber der von der New Perspective vorangetriebenen Ent Theologisierung der Paulusbriefe zuruckhaltend 213 Andererseits kann die New Perspective fur orthodoxe Exegeten attraktiv sein Sie kritisiert namlich die auf Augustinus zuruckgehende Pauluslekture mit dem hermeneutischen Schlussel einer Polaritat von Gesetz und Gnade Hier konvergiert sie mit vor augustinischen oder nicht lateinisch westkirchlichen Zugangen zu Paulus Das betrifft zwei Themenfelder Die paulinische Rechtfertigungslehre gehort in den Kontext seiner Ekklesiologie Paulus geht es demnach nicht um die Rettung von Individuen sondern um eine Moglichkeit die Heidenchristen dem Gottesvolk Israel zuzuordnen Das Gesetz wird positiver gesehen als in der Nachfolge des Augustinus ublich Die Negation der Werke des Gesetzes darf man gemass der New Perspective on Paul nicht als eine Polemik des Paulus gegen eine synergistische Soteriologie der judischen Religion auffassen so Athanasios Despotis Wenn Pistis Glaube nicht als Gegenpol zu den menschlichen Werken oder dem Sich Ruhmen der menschlichen Existenz aufgefasst wird bezieht sich die Rechtfertigung bei Paulus nicht auf eine forensische Rechtsprechung sondern auf eine Transformation des Menschen als Ganzes 214 Klaus Haacker charakterisiert 2019 den Stand der Diskussion folgendermassen Das vorubergehende Hochgefuhl eines Paradigmenwechsels ist offenbar verflogen und die Paulus Forschung ist zur Normalitat einer unubersichtlichen Vielfalt zuruckgekehrt Haacker pladiert dafur sowohl die reformatorische Paulusdeutung als auch die New Perspective als Fortschritt gegenuber den jeweiligen theologiegeschichtlichen Vorgaben zu respektieren in heutiger Forschung aber nach vorn zu blicken 213 Judische Romerbrief Lekturen BearbeitenDaniel Boyarin A Radical Jew 1994 sieht Paulus als Gesprachspartner weil er sich mit den Dichotomien im Judentum befasst mannlich weiblich Jude Nichtjude und Partikularismus Universalismus 215 Boyarin zufolge teilte Paulus die im hellenistischen Judentum verbreitete pessimistische Sicht der Sexualitat Er schlagt vor Romer 7 im Licht der Paradiesgeschichte im Buch Genesis zu sehen Adam und Eva empfingen das Gebot der Fortpflanzung Die Sunde nutzte dieses Gebot so Paulus um sexuelles Begehren zu wecken Wer an Christus glaubt habe die Moglichkeit des asketisch ehelosen Lebens und dadurch der geistlichen Fruchtbarkeit was in Romer 8 entfaltet werde 216 Das Abschlusskapitel ist ein personlicher Antwortbrief Boyarins der sich als post moderner Jude versteht an Paulus Wie kann ich eine partikulare Identitat die mir besonders wertvoll ist ethisch so konstruieren dass ich weder in Ethnozentrismus oder Rassismus der einen oder anderen Art verfalle 217 Zum Netzwerk Paul within Judaism gehoren mehrere judische Historiker und Neutestamentler darunter Mark D Nanos 218 Nanos legte 1996 einen Romerbrief Kommentar The Mystery of Romans vor der Paulus als praktizierenden Juden zeichnet Paulus wendet sich laut Nanos an eine heidenchristliche Leserschaft in Rom die sich im Kontext der Synagoge trifft Er bekampft die sich in diesen Kreisen ausbreitende These Gott habe Israel verworfen Die romischen Gegner des Paulus vertreten einen christlichen Exklusivismus der dafur wirbt absichtlich nicht so zu leben wie Juden es von gottesfurchtigen Nichtjuden erwarten Zu Romer 14 vertritt Nanos die These dass die Schwachen im Glauben eine respektvolle Bezeichnung fur die nicht christusglaubigen Juden in Rom sei 219 Philosophische Romerbrief Lekturen BearbeitenJacob Taubes bezog sich zeitlebens immer wieder auf die Paulusbriefe Seinem eigenen judischen Hintergrund entsprechend distanzierte er sich von der Deutung des Todes Jesu am Kreuz als Suhnopfer Romer 3 Er sah wie Albert Schweitzer in der Christusmystik des Paulus eine Uberwindung der alteren judischen Apokalyptik Im Unterschied zu Schweitzer war fur ihn Rom 5 1 8 EU die Gegenuberstellung von Adam und Christus der zentrale Text dieser Christusmystik Der erste Adam und Christus als der letzte Adam sind Momente Fixpunkte der Geschichte welche fur Paulus wesentlich Eschatologie ist Eschatologie aber ist Heilsgeschichte 220 Die Rede von Christus als des Gesetzes Ende Rom 10 4 EU interpretierte Taubes 1947 in der Abendlandischen Eschatologie als spirituelle Revolution gegen das Imperium Romanum 221 Giorgio Agambens Romerbrief Kommentar Die Zeit die bleibt 2000 deutsch 2006 liest den Paulustext mit einer aktualisierenden Hermeneutik Im Jetzt der Lesbarkeit Walter Benjamin also in der durch Globalisierung gekennzeichneten Jahrtausendwende erschliesst sich der volle Gehalt des Textes Agambens Ubersetzung von Rom 1 1 EU enthalt das ganze Programm des Kommentars in der Nussschale 222 Paulus Sklave des Jesus Messias berufen zum Apostel ausgesondert fur das Evangelium Gottes Der Titel Christus wird konsequent durch Messias wiedergegeben um die judische Tradition des paulinischen Denkens erkennbar zu machen Das Messianische im Sinn des Paulus erlautert Agamben mit Verweis auf 1 Kor 7 31 EU Indem das Messianische im Als ob nicht alles auf sich selbst bezieht loscht es dieses nicht einfach aus sondern lasst es vorubergehen bereitet sein Ende vor Es ist nicht eine andere Gestalt eine andere Welt sondern das Vorbeigehen dieser Welt 223 Das Berufen Sein des Paulus ist im Sinne des messianischen als ob nicht die Rucknahme jeder Berufung Paulus bezeichnet sich in Rom 1 1 ausserdem als ausgesondert In der messianischen Zeit sind soziale Trennungen relativiert Paulus pladiert nach Agamben nicht gegen judischen Partikularismus fur einen Universalismus sondern sein Ausgesondert Sein kennzeichnet ihn als Angehorigen des Rest Israel Agamben zieht aus diesem Rest Gedanken politische Konsequenzen das Volk der Demokratie sei weder Ganzes noch Teil weder Mehrheit noch Minderheit sondern eine Grosse die nie mit sich identisch sein konne 224 Literatur BearbeitenUberblicksdarstellungen Bearbeiten Horst Balz Romerbrief In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 29 de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 016127 3 S 291 311 Watson E Mills Romans Bibliographies for Biblical Research New Testament Series 6 Mellen Biblical Press Lewiston u a 1996 ISBN 0 7734 2418 0 Stefan Schreiber Der Romerbrief In Martin Ebner Stefan Schreiber Hrsg Einleitung in das Neue Testament Kohlhammer Studienbucher Theologie 6 Kohlhammer 3 uberarbeitete Auflage Stuttgart 2020 S 281 306 ISBN 978 3 17 036108 9 Michael Theobald Der Romerbrief Ertrage der Forschung 294 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 10912 0 Michael Theobald Romerbrief In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 7 Mohr Siebeck Tubingen 2004 Sp 611 618 Kommentare Bearbeiten Giorgio Agamben Die Zeit die bleibt Ein Kommentar zum Romerbrief edition suhrkamp 2453 Aus dem Italienischen von Davide Giuriato Suhrkamp Frankfurt a M 2006 ISBN 3 518 12453 6 William S Campbell Romans A Social Identity Commentary Bloomsbury London 2023 ISBN 978 0 567 66942 1 Joseph Fitzmyer Romans A New Translation with Introduction and Commentary The Anchor Bible 33 Doubleday New York u a 1993 ISBN 0 385 23317 5 Klaus Haacker Der Brief des Paulus an die Romer Theologischer Handkommentar zum Neuen Testament 6 5 Auflage EVA Leipzig 2019 ISBN 978 3 374 02455 1 Robert Jewett Romans A Commentary Hermeneia Fortress Minneapolis 2007 ISBN 978 0 8006 6084 0 Eduard Lohse Der Brief an die Romer Kritisch exegetischer Kommentar uber das Neue Testament 4 15 Auflage 1 Auflage dieser Auslegung Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2003 ISBN 3 525 51630 4 Mark D Nanos The Mystery of Romans The Jewish Context of Paul s Letter Fortress Minneapolis 1996 ISBN 0 8006 2937 X Thomas R Schreiner Romans Baker Exegetical Commentary on the New Testament 6 Baker Grand Rapids 1998 ISBN 0 8010 2149 9 Peter Stuhlmacher Der Brief an die Romer Das Neue Testament Deutsch 6 2 durchgesehene und aktualisierte Auflage der Neufassung Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1998 ISBN 3 525 51372 0 Digitalisat Ulrich Wilckens Der Brief an die Romer Evangelisch Katholischer Kommentar zum Neuen Testament 6 Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn u a 1978 1982 Teilband 1 Rom 1 5 1978 2 Aufl 1987 ISBN 3 545 23103 8 Teilband 2 Rom 6 11 1980 4 Aufl 2003 ISBN 3 545 23104 6 Teilband 3 Rom 12 16 1982 3 Aufl 2003 ISBN 3 545 23105 4 Ben Witherington III mit Darlene Hyatt Paul s Letter to the Romans A Socio Rhetorical Commentary Eerdmans Grand Rapids 2004 ISBN 0 8028 4504 5 Michael Wolter Der Brief an die Romer Evangelisch Katholischer Kommentar zum Neuen Testament Neubearbeitung 6 Teilband 1 Rom 1 8 Neukirchener Verlag und Patmos Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 ISBN 978 3 7887 2883 0 ISBN 978 3 8436 0566 3 Teilband 2 Rom 9 16 Vandenhoeck amp Ruprecht und Patmos Gottingen und Ostfildern 2019 ISBN 978 3 7887 3344 5 ISBN 978 3 8436 1106 0 Klassische Auslegungen Bearbeiten Petrus Abaelardus Expositio in epistolam ad Romanos Lateinisch deutsch Romerbriefkommentar 3 Bande Fontes Christiani 26 Herder Freiburg Basel Wien 2000 Karl Barth Der Romerbrief 15 Aufl TVZ Zurich 1989 ISBN 3 290 11363 9 Jean Calvin Der Brief an die Romer Ein Kommentar Calvin Studienausgabe 2 Bande Band 5 1 3 Aufl Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2012 ISBN 978 3 7887 2100 8 Jean Calvin Der Brief an die Romer Ein Kommentar Calvin Studienausgabe 2 Bande Band 5 2 2 Aufl Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2010 ISBN 978 3 7887 2175 6 Martin Luther Die Vorlesung uber den Romerbrief Weimarer Ausgabe Band 56 Digitalisat Origenes Commentarii in epistulam ad Romanos Lateinisch und deutsch Romerbriefkommentar 6 Bande Fontes Christiani 2 Herder Freiburg Basel Wien 1990 1999 Adolf Schlatter Gottes Gerechtigkeit Ein Kommentar zum Romerbrief 6 Auflage Calwer Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 7668 3113 5 Einzelstudien Bearbeiten Gary W Burnett Paul and the Salvation of the Individual Biblical Interpretation Series 57 Brill Leiden u a 2001 ISBN 90 04 12297 4 William S Campbell Paul s Gospel in an Intercultural Context Jew and Gentile in the Letter to the Romans Studien zur interkulturellen Geschichte des Christentums 69 Lang Frankfurt a M u a 1991 ISBN 3 631 42981 9 Simon J Gathercole Where is Boasting Early Jewish Soteriology and Paul s Response in Romans 1 5 Eerdmans Grand Rapids 2002 ISBN 0 8028 3991 6 Volker Gackle Die Starken und die Schwachen in Korinth und in Rom Zu Herkunft und Funktion der Antithese in 1 Kor 8 1 11 1 und Rom 14 1 15 13 Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament II 200 Mohr Siebeck Tubingen 2004 ISBN 3 16 148678 1 Anthony J Guerra Romans and the Apologetic Tradition The Purpose Genre and Audience of Paul s Letter Monograph Series Society for New Testament Studies 81 Cambridge University Press Cambridge u a 1995 ISBN 0 521 47126 5 Gertrud Yde Iversen Epistolaritat und Heilsgeschichte Eine rezeptionsasthetische Auslegung des Romerbriefs Theologie interaktiv 2 Lit Verlag Munster u a 2003 ISBN 3 8258 4928 7 Jacek Machura Die paulinische Rechtfertigungslehre Positionen deutschsprachiger katholischer Exegeten in der Romerbriefauslegung des 20 Jahrhunderts Eichstatter Studien Neue Folge 49 Pustet Regensburg 2003 ISBN 3 7917 1843 6 John D Moores Wrestling with Rationality in Paul Romans 1 8 in a New Perspective Monograph Series Society for New Testament Studies 82 Cambridge University Press Cambridge u a 1995 ISBN 0 521 47223 7 Lutz Pohle Die Christen und der Staat nach Romer 13 Eine typologische Untersuchung der neueren deutschsprachigen Schriftauslegung Matthias Grunewald Verlag Mainz 1984 ISBN 3 7867 1129 1 Angelika Reichert Der Romerbrief als Gratwanderung Eine Untersuchung zur Abfassungsproblematik Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments 194 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 53878 2 Digitalisat Michael Theobald Studien zum Romerbrief Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 136 Mohr Siebeck Tubingen 2003 ISBN 3 16 148148 8 Dierk Starnitzke Die Struktur paulinischen Denkens im Romerbrief Eine linguistisch logische Untersuchung Beitrage zur Wissenschaft vom Alten und Neuen Testament 163 Kohlhammer Stuttgart 2004 ISBN 3 17 018531 4 Krister Stendahl Das Vermachtnis des Paulus Eine neue Sicht auf den Romerbrief Theologischer Verlag Zurich 2001 ISBN 3 290 17275 9 Stanley K Stowers A Rereading of Romans Justice Jews and Gentiles Yale University Press New Haven u a 1997 ISBN 0 300 07068 3 Christian Strecker Joachim Valentin Hrsg Paulus unter den Philosophen Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 027093 0 Gerd Theissen Petra von Gemunden Der Romerbrief Rechenschaft eines Reformators Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2016 ISBN 978 3 525 51013 1 Klaus Wengst Freut euch ihr Volker mit Gottes Volk Israel und die Volker als Thema des Paulus ein Gang durch den Romerbrief Kohlhammer Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019704 6 Angelika Winterer Verkehrte Sexualitat ein umstrittenes Pauluswort Eine exegetische Studie zu Rom 1 26 f in der Argumentationsstruktur des Romerbriefes und im kulturhistorisch sozialgeschichtlichen Kontext Europaische Hochschulschriften 23 810 Lang Frankfurt am Main u a 2005 ISBN 3 631 53766 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brief des Paulus an die Romer Sammlung von Bildern und Audiodateien Friedrich Wilhelm Horn Romerbrief In Michaela Bauks Klaus Koenen Stefan Alkier Hrsg Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet WiBiLex Stuttgart 2006 ff abgerufen am 31 Oktober 2023 Anmerkungen Bearbeiten Vgl beispielsweise Richard N Longenecker Introducing Romans Critical Issues in Paul s Most Famous Letter Eerdmans Grand Rapids Cambridge 2011 S 3 5 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 24 27 So beispielsweise Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 505 Die drei Verse wurden erganzt um nach dem Verlust von Kapitel 15 und 16 in einigen Handschriften fur die mit Kapitel 14 endende Kurzfassung des Romerbriefs einen Abschluss zu haben ausserdem konnte er bei einem Corpus Paulinum bei dem der Romerbrief nicht am Anfang sondern am Schluss einsortiert wurde als Abschluss des Romerbriefs und der ganzen Briefsammlung gedient haben William O Walker Jr Romans 1 18 2 29 A Non Pauline Interpolation In New Testament Studies 45 1999 S 533 552 William O Walker Jr Interpolations in the Pauline Letters In Stanley E Porter Hrsg The Pauline Canon Pauline Studies 1 Brill Leiden 2004 S 189 235 Zusammenfassung S 235 Walter Simonis Der gefangene Paulus Die Entstehung des sogenannten Romerbriefs und anderer Schriften in Rom Lang Frankfurt am Main u a 1990 Vgl die Rezension von Christoph Kahler in Theologische Literaturzeitung 1990 Nr 11 Sp 815 f Digitalisat Ian J Elmer I Tertius Secretary or Co author of Romans In Australian Biblical Review 56 2008 S 45 60 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2018 S 498 Richard N Longenecker Introducing Romans Critical Issues in Paul s Most Famous Letter Eerdmans Grand Rapids Cambridge 2011 S 10 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 28 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 56 Klaus Haacker Der Brief des Paulus an die Romer Leipzig 2019 S 19 Robert Jewett Romans A Commentary Minneapolis 2007 S 23 Stefan Schreiber Der Romerbrief Stuttgart 2020 S 292 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 27 Michael Theobald Romerbrief In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 7 Mohr Siebeck Tubingen 2004 Sp 611 618 hier Sp 612 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 30 Klaus Haacker Der Brief des Paulus an die Romer Leipzig 2019 S 9 f Horst Balz Romerbrief In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 29 de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 016127 3 S 294 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 43 William S Campbell Romans A Social Identity Commentary London 2023 S 18 The argumentation of the letter is designed to make a case for ethne in Christ linking themselves in some association with the Jewish people Whether or not there were mixed communities in Rome Paul chooses to write only to the ethne in Christ Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 45 Klaus Haacker Der Brief des Paulus an die Romer Leipzig 2019 S 14 Horst Balz Romerbrief In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 29 de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 016127 3 S 296 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 31 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 483 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 60 f mit Verweis auf Valentinus Weichert Hrsg Demetrii et Libanii qui feruntur TYPOI EPISTOLIKOI EPISTOLIMAIOI XARAKTHRES Teubner Leipzig 1910 S 2 19 3 5 Digitalisat a b Stefan Schreiber Der Romerbrief Stuttgart 2020 S 291 Zur rhetorischen Dispositionsanalyse vgl Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 54 62 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 71 f Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 83 f Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 85 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 87 f Vgl Gunter Stemberger Einleitung in Talmud und Midrasch 9 neubearbeitete Auflage Beck Munchen 2011 S 30 f Bei Gezera schawa werden zwei Satze der Tora in denen dieselbe im Kontext nicht notwendige Formulierung gebraucht wird zur wechselseitigen Interpretation herangezogen Dabar ha lamed me injano besagt dass Themen die in textlicher Nahe eines Satzes angesprochen werden auch zur Interpretation dieses Satzes dienen konnen Stefan Schreiber Der Romerbrief Stuttgart 2020 S 295f Horst Balz Romerbrief In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 29 de Gruyter Berlin New York 1998 ISBN 3 11 016127 3 S 297 298 Vgl Gunter Bornkamm Der Romerbrief als Testament des Paulus In Ders Geschichte und Glaube Band 2 Kaiser Munchen 1971 S 120 139 Vgl Gunter Klein Der Abfassungszweck des Romerbriefs In Ders Rekonstruktion und Interpretation Kaiser Munchen 1969 S 129 144 Vgl die Rezension von Markus Ohler in Evangelische Theologie 80 2020 S 472 478 Vgl William H P Hatch A Recently Discovered Fragment of the Epistle to the Romans In The Harvard Theological Revue 45 2 1952 S 81 85 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 6 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 17 f Vgl Kurt Aland Der Schluss und die ursprungliche Gestalt des Romerbriefs In Neutestamentliche Entwurfe Theologische Bucherei 63 Kaiser Munchen 1979 S 284 301 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 18 20 Vgl David Trobisch Die Entstehung der Paulusbriefsammlung Studien zu den Anfangen christlicher Publizistik Novum Testamentum et Orbis Antiquus 10 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1989 S 75 79 besonders S 76 Handschriften sind am Anfang und Ende so haufig defekt dass mechanischer Verlust eigentlich die nachstliegende Erklarung fur den Ausfall der letzten beiden Kapitel sein sollte Altere Vorschlage dass die Grussliste ein Brief des Paulus an die Gemeinde von Ephesus sei wurde von Hans Lietzmann abgelehnt Ein Brief konne nicht nur aus Grussen bestehen Vgl Hans Lietzmann Einfuhrung in die Textgeschichte der Paulusbriefe An die Romer Handbuch zum Neuen Testament 3 3 Auflage Mohr Siebeck Tubingen 1928 S 128 f Digitalisat Thomas Walter Manson variierte die alte These dahingehend dass Paulus eine Kopie des Romerbriefs mit zusatzlicher Grussliste nach Ephesus geschickt habe Vgl Thomas Walter Manson St Paul s Letter to the Romans and others In Bulletin of the John Rylands Library 31 2 1948 S 224 240 Download Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 20 Klaus Junack et al Das Neue Testament auf Papyrus Band 2 Die Paulinischen Briefe Teil 1 Rom 1 Kor 2 Kor De Gruyter Berlin New York 1989 S xxix f und S 1 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 48 50 Vgl die geanderten Uberschriften des Romerbriefs bei der Revision der Einheitsubersetzung 2016 bei der Theobald mitgearbeitet hat Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 48 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 223 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 48 Ubersetzung Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 101 Novum Testamentum Graece 28 Auflage Online Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 115 118 Rudolf Bultmann DIKAIOSYNH 8EOY In Journal of Biblical Literature 83 1964 S 12 16 Gertrud Yde Iversen Epistolaritat und Heilsgeschichte Munster Hamburg London 2003 S 102 Ernst Kasemann Gottesgerechtigkeit bei Paulus In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 58 1961 S 367 378 Zur Diskussion vgl Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 206 212 Zur Auseinandersetzung zwischen Kasemann und Bultmann vgl Friederike Portenhauser Bultmann und Ernst Kasemann In Christof Landmesser Hrsg Bultmann Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2017 S 115 125 hier S 123 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 123 125 Zitat S 124 Ubersetzung Septuaginta Deutsch hrsg von Wolfgang Kraus und Martin Karrer Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 2009 S 1204 Vgl Robin M Jensen Art In Stephen Westerholm Hrsg The Blackwell Companion to Paul Wiley Blackwell Chichester 2011 S 507 530 hier S 509 f Gertrud Yde Iversen Epistolaritat und Heilsgeschichte Munster Hamburg London 2003 S 120 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 130 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 138 162 Ingo Broer Toleranz im Neuen Testament Ein Versuch zum Toleranzgedanken in den paulinischen Briefen In Ders Hermeneutik in Geschichte Fallstudien Bonner Biblische Beitrage 171 V amp R unipress Gottingen 2014 S 269 291 hier S 289 Simon J Gathercole Where is Boasting Early Jewish Soteriology and Paul s Response in Romans 1 5 Grand Rapids 2002 S 198 Ulrich Wilckens Der Brief an die Romer Rom 1 5 Neukirchen Vluyn 1978 S 121 Paulus geht freilich so vor dass die Adressierung an den Juden erst schrittweise hervortritt Stanley K Stowers A Rereading of Romans Justice Jews and Gentiles New Haven 1997 S 37 Vgl Rafael Rodriguez If you call yourself a Jew Reappraising Paul s letter to the Romans Clarke Cambridge 2015 Matthew Thiessen Paul and the Gentile Problem OUP Oxford 2016 Paulus scheint das Buch der Weisheit zu kennen obwohl er nirgends wortlich daraus zitiert Zu diesem Spezialproblem der Paulusforschung vgl Folker Blischke Die Sapientia Salomonis und Paulus In Karl Wilhelm Niebuhr Hrsg Sapientia Salomonis Weisheit Salomos Mohr Siebeck Tubingen 2015 S 273 292 Open Access Ubersetzung Septuaginta Deutsch hrsg von Wolfgang Kraus und Martin Karrer Deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 2009 S 1080 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 166 171 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 207 209 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 223 Halvor Moxnes Theology in Conflict Studies in Paul s Understanding of God in Romans Supplements to Novum Testamentum 53 Brill Leiden 1980 S 37 Michael Bachmann 4QMMT und Galaterbrief מעשי התורה und ERGA NOMOY In Zeitschrift fur die Neutestamentliche Wissenschaft 89 2009 S 91 113 besonders S 109 113 James D G Dunn The Theology of Paul the Apostle T amp T Clark London New York 2003 S 358 und 363 f Vgl auch Michael Wolter Gesetz Werke des Gesetzes In Friedrich W Horn Hrsg Paulus Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2013 S 358 362 hier S 359 Paulus hat immer die eine Tora in ihrer ungeteilten Gesamtheit im Blick Auf der anderen Seite konnen wir aber mit guten Grunden davon ausgehen dass diese Funktion der Werke des Gesetzes in der lebensweltlichen Praxis immer nur von solchen Torageboten getragen wurde die ein Ethos begrundeten das Israel von den Volkern unterschied Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 238 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 240 Ausfuhrlich zum hilastḗrion Wolfgang Kraus Der Jom Kippur der Tod Jesu und die Biblische Theologie Ein Versuch die judische Tradition in die Auslegung von Rom 3 25f einzubeziehen In Altes Testament und christlicher Glaube Jahrbuch fur biblische Theologie 6 Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1996 S 156 172 Vgl beispielsweise Markus Tiwald Christ as Hilasterion Rom 3 25 Pauline Theology on the Day of Atonement in the Mirror of Early Jewish Thought In Thomas Hieke Tobias Nicklas Hrsg The Day of Atonement Its Interpretations in Early Jewish and Christian Traditions Themes in Biblical Narrative 15 Brill Leiden Boston 2012 S 189 209 Vgl beispielsweise Willem van Henten The Tradition Historical Background of Romans 3 25 In Martinus C de Boer Hrsg From Jesus to John FS Marinus de Jonge Journal for the Study of the New Testament Supplement Series 84 JSOT Press Sheffield 1993 S 101 128 Die in diesem Abschnitt zweimal vorkommende Formulierung pistis Xristoῦ pistis Christoũ wird traditionell als Genetivus obiectivus verstanden Glaube an Christus wahrend vor allem in der nordamerikanischen Paulusforschung auch die Interpretation als Genetivus subiectivus vertreten wird Glaubensgehorsam des Christus faithfulness of Christ Vgl zu dieser Diskussion Matthew C Easter The Pistis Christou Debate Main Arguments and Responses in Summary In Currents in Biblical Research 9 1 2010 S 33 47 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 265 Maria Neubrand Abraham Vater von Juden und Nichtjuden Eine exegetische Studie zu Rom 4 Forschungen zur Bibel 85 Echter Wurzburg 1997 S 291 Krister Stendahl Das Vermachtnis des Paulus Zurich 2001 S 54 Krister Stendahl Das Vermachtnis des Paulus Zurich 2001 S 55 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 315 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 338 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 362 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 370 374 Ulrich Wilckens Der Brief an die Romer Teilband 2 Neukirchen Vluyn 1980 S 12 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 405 408 Zitat S 407 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 422 f Grundlegend dafur dass Paulus hier nicht autobiografisch schreibt Werner Georg Kummel Romer 7 und die Bekehrung des Paulus Hinrichs Leipzig 1929 Digitalisat Dies ist weitgehender Konsens Doch wendet sich Gerd Theissen dagegen den autobiografischen Aspekt ganz auszublenden Psychologische Aspekte paulinischer Theologie Gottingen 1983 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 431 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 438 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 467 Klaus Haacker Der Brief des Paulus an die Romer Leipzig 2019 S 179 Vgl Hildebrecht Hommel Das 7 Kapitel des Romerbriefs im Licht antiker Uberlieferung In Theologia Viatorum 8 1961 62 S 90 116 Reinhard von Bendemann Die kritische Diastase von Wollen Wissen und Handeln Traditionsgeschichtliche Spurensuche eines hellenistischen Topos in Romer 7 In Zeitschrift fur die Neutestamentliche Wissenschaft 95 2004 S 35 63 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 459 f Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 245 Pointiert ebd S 248 Der Geist sei fur Paulus keinesfalls ein unnotiger Doppelganger Christi sondern Garant der Nahe des Christus Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 474 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 477 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 494 499 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 536 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 1 Neukirchen Vluyn und Ostfildern 2014 S 553 559 Zitat S 554 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 260 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 268 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 42 f Ulrich Wilckens Der Brief an die Romer Rom 6 11 Neukirchen Vluyn 1980 S 189 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 59 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 81 83 und 91 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 93 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 113 f Wie Paulus hier zitiert und argumentiert wirft Spezialfragen auf Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 132 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 141 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 157 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 160 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 174 176 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 178 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 180 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 198 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 199 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 202 204 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 224 226 Franz Mussner Traktat uber die Juden Kosel Munchen 1979 S 60 Krister Stendahl Meanings The Bible as Document and as Guide Fortress Philadelphia 1984 S 215 Ed Parish Sanders Paul the Law and the Jewish People Fortress Philadelphia 1983 S 196 Reidar Hvalvik A Sonderweg for Israel A Critical Examination of a Current Interpretation of Romans 11 25 27 In Journal fur the Study of the New Testament 12 1990 S 3 128 besonders S 101 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 278 Klaus Wengst Freut euch ihr Volker alle mit Gottes Volk Stuttgart 2008 S 373 Berndt Schaller Die Rolle des Paulus im Verhaltnis zwischen Christen und Juden In Florian Wilk J Ross Wagner Hrsg Between Gospel and Election Explorations in the Interpretation of Romans 9 11 Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 257 Mohr Siebeck Tubingen 2009 S 1 36 hier S 28 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 285 299 Parakalῶ Parakalỗ mit Inifinitiverganzung hat im Koine Griechischen eine grosse Bedeutungsbreite die von Bitten und Ersuchen uber Appellieren bis zu Auffordern und Ermahnen reicht Vgl Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 248 Vgl auch Franz Graf Stuhlhofer Basis predigen Grundlagen des christlichen Glaubens in Predigten dazu eine didaktische Homiletik fur Fortgeschrittene VTR Nurnberg 2010 Kap II 16 Gott arbeitet mit uns zusammen S 141 148 Dort auch die Erlauterung der Ubersetzung von parakaleo mit ich appelliere Wortlich ihre Leiber Synekdoche ihre gesamte menschliche Existenz Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 253 255 Die Formulierung logikḕ latreia ist ausserhalb des christlichen Schrifttums in der antiken Literatur nicht bezeugt die Stoa Diogenes Laertios Mark Aurel kennt aber das Konzept eines die Welt durchwaltenden gottlichen Vernunftprinzips Logos Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 256 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 259 Ulrich Wilckens Der Brief an die Romer Rom 12 16 Neukirchen Vluyn 1982 S 16 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 276 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 278 vgl Franz Graf Stuhlhofer Basis predigen 2010 S 145 148 ein Hohelied der Liebe Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 304 f Stefan Krauter Auf dem Weg zu einer theologischen Wurdigung von Rom 13 1 7 In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 109 2012 S 287 306 hier S 305 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 310 Die beispielsweise von Oscar Cullmann Der Staat im Neuen Testament 1961 vertretene Interpretation der exousiai als damonische Machte ist dagegen unwahrscheinlich vgl Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 308 Johannes Friedrich Wolfgang Pohlmann Peter Stuhlmacher Zur historischen Situation und Intention von Rom 13 1 7 In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 73 1976 S 131 166 zur Wirkungsgeschichte dieses Bibeltextes in der NS Zeit vgl Ernst Kasemann Romer 13 1 7 in unserer Generation In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 56 1959 S 316 376 Eine Ubersicht neuerer Interpretationen bietet Bernard C Lategan Romans 13 1 7 A Review of Post 1989 Readings In Scriptura 110 2012 S 259 272 Download Vgl Hubert Cancik Alle Gewalt ist von Gott Romer 13 im Rahmen antiker und neuzeitlicher Staatslehren In Burkhard Gladigow Hrsg Staat und Religion Patmos Dusseldorf 1981 S 53 74 Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 318 Gemeint ist nicht Gottes Zorn sondern der Zorn der Obrigkeit Vgl dagegen Mikael Tellbe Paul between Synagogue and State Christians Jews and Civic Authorities in 1 Thessalonians Romans and Philippians Coniectanea biblica New Testament series 34 Almqvist amp Wiksell International Stockholm 2001 S 207 209 es handle sich bei Rom 13 1 7 EU um ad hoc Regelungen um die christlichen Hausgemeinden nicht in stadtromische Konflikte um die Steuerzahlung unter Nero zu verwickeln Paulus erwahnt bei dieser Gelegenheit die Verpflichtung zur Zahlung der Jerusalemer Tempelsteuer aber nicht was die bereits voranschreitende Trennung von den stadtromischen judischen Gemeinden unterstutzte Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 328 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 330 f und 336 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 345 Vgl 2 Makk 5 27 EU die Septuaginta Version von Dan 1 12 EU Hulsenfruchte der Erde und die Vita des Flavius Josephus 14 Judische Priester ernahrten sich in romischer Gefangenschaft von Feigen und Nussen Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 354 Vgl Carl N Toney Paul s Inclusive Ethic Resolving Community Conflicts and Promoting Mission in Romans 14 15 Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 2 Reihe 252 Mohr Siebeck Tubingen 2008 S 89 Paul labels all these people as strong because their strong faith reflects their empowerment by God s Spirit Carl N Toney Paul s Inclusive Ethic Resolving Community Conflicts and Promoting Mission in Romans 14 15 Tubingen 2008 S 89 f Michael Wolter Der Brief an die Romer Teilband 2 Gottingen und Ostfildern 2019 S 391 393 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 293 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 4 f Michael Theobald Der Romerbrief In Friedrich W Horn Hrsg Paulus Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2013 S 213 227 hier S 214 Theresia Heither Einfuhrung in den Romerbriefkommentar des Origenes In Origenes Commentarii in epistulam ad Romanos Lateinisch und deutsch Romerbriefkommentar Band 1 Freiburg Basel Wien 1990 S 7 41 hier S 10 Theresia Heither Einfuhrung in den Romerbriefkommentar des Origenes In Origenes Commentarii in epistulam ad Romanos Lateinisch und deutsch Romerbriefkommentar Band 1 Freiburg Basel Wien 1990 S 7 41 hier S 28 32 Augustinus Confessiones 8 12 BKV Zur Gartenszene vgl ausfuhrlich Volker Henning Drecoll Die Bekehrung in Mailand In Ders Hrsg Augustin Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2007 S 153 164 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 315 Winrich Lohr Sundenlehre In Volker Henning Drecoll Hrsg Augustin Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2007 S 498 506 hier S 503 Dietmar Wyrwa Zugange Augustins zu Paulus und dem Romerbrief In Cilliers Breytenbach Hrsg Der Romerbrief als Vermachtnis an die Kirche Rezeptionsgeschichten aus zwei Jahrtausenden Neukirchener Theologie Neukirchen Vluyn 2012 S 49 99 hier S 95 zum Vierstufenschema vgl ausfuhrlich Paula Frederiksen Die fruhe Paulusexegese In Volker Henning Drecoll Hrsg Augustin Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2007 S 279 294 hier S 284 286 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 425 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 426 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 429 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 431 f Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 435 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 439 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 438 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 422 Ausfuhrlich zur Rettung ganz Israels in der altkirchlichen und mittelalterlichen Exegese Jeremy Cohen The Mystery of Israel s Salvation Romans 11 25 26 in Patristic and Medieval Exegesis In The Harvard Theological Review 98 2005 S 247 281 Karl Hermann Schelkle Paulus Lehrer der Vater Die altkirchliche Auslegung von Romer 1 11 Patmos Dusseldorf 1956 S 423 f Charles E B Cranfield A Critical and Exegetical Commentary on the Epistle to the Romans Band 1 T amp T Clark Edinburgh 1975 S 34 Ludger Honnefelder Der Romerbrief in der mittelalterlichen Theologie Petrus Abaelardus und Thomas von Aquin In Cilliers Breytenbach Hrsg Der Romerbrief als Vermachtnis an die Kirche Rezeptionsgeschichten aus zwei Jahrtausenden Neukirchener Theologie Neukirchen Vluyn 2012 S 101 118 hier S 105 Ludger Honnefelder Der Romerbrief in der mittelalterlichen Theologie Petrus Abaelardus und Thomas von Aquin In Cilliers Breytenbach Hrsg Der Romerbrief als Vermachtnis an die Kirche Rezeptionsgeschichten aus zwei Jahrtausenden Neukirchener Theologie Neukirchen Vluyn 2012 S 101 118 hier S 109 Ludger Honnefelder Der Romerbrief in der mittelalterlichen Theologie Petrus Abaelardus und Thomas von Aquin In Cilliers Breytenbach Hrsg Der Romerbrief als Vermachtnis an die Kirche Rezeptionsgeschichten aus zwei Jahrtausenden Neukirchener Theologie Neukirchen Vluyn 2012 S 101 118 hier S 116 f Ludger Honnefelder Der Romerbrief in der mittelalterlichen Theologie Petrus Abaelardus und Thomas von Aquin In Cilliers Breytenbach Hrsg Der Romerbrief als Vermachtnis an die Kirche Rezeptionsgeschichten aus zwei Jahrtausenden Neukirchener Theologie Neukirchen Vluyn 2012 S 101 118 hier S 117 Michael Theobald Der Romerbrief Darmstadt 2000 S 316 Knut Backhaus Reformation als Gewissensstachel Das Schriftprinzip im Spiegel katholischer Exegesegeschichte In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 113 2016 S 123 155 hier S 129 f Weimarer Ausgabe 54 185 f Digitalisat Vgl zu diesem Selbstzeugnis Volker Leppin Martin Luther 3 Auflage von Zabern WBG Darmstadt 2017 S 110 Martin Luther Vorlesung uber den Romerbrief 1516 16 deutsch hrsg von H H Borcherdt und Georg Merz Ubersetzung von Eduard Ellwein S 245 f Klassisch zu Luthers Auslegung dieses Kapitels Wilfried Joest Paulus und das Lutherische Simul Iustus et Peccator In Kerygma und Dogma 1 1955 S 320 269 Die grosse Ausnahme ist Martin Bucer Metaphrasis et enarratio in epist D Pauli Apostoli ad Romanos Basel 1562 Vgl hierzu Stefan Krauter Romer 7 in der Auslegung des Pietismus In Kerygma und Dogma 52 2006 S 126 150 hier S 133 Rom 7 beschreibt seiner Ansicht nach weder den homo carnalis noch den renatus sondern vielmehr den homo salvandus Ulrich Wilckens Der Brief an die Romer Rom 6 11 Neukirchen Vluyn 1980 S 109 f Heinrich Bornkamm Hrsg Luthers Vorreden zur Bibel Insel Frankfurt am Main 1983 S 177 196 Timothy J Wengert Biblische Ubersetzungen und Kommentare In Gunter Frank Hrsg Philipp Melanchthon Der Reformator zwischen Glauben und Wissen Berlin Boston 2017 S 233 250 hier S 239 242 Markus Wriedt Bildung Schule und Universitat In Gunter Frank Hrsg Philipp Melanchthon Der Reformator zwischen Glauben und Wissen Berlin Boston 2017 S 141 154 hier S 146 Raymond A Blacketer Kommentare und Vorreden In Herman J Selderhuis Hrsg Calvin Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2008 S 179 190 hier S 181 f Vgl Johannes Calvin Epistola 191 In Corpus Reformatorum Band 38 Sp 403 Digitalisat Hans Joachim Kraus Calvin s Exegetical Principles In Interpretation 31 1977 S 8 18 hier S 13 Andreas Lindemann Calvin als Exeget In Glauben Handeln Verstehen Studien zur Auslegung des Neuen Testaments Band 2 Mohr Siebeck Tubingen 2001 S 370 410 hier S 381 Wim Francois Augustine and the Golden Age of Biblical Scholarship in Louvain 1550 1650 In Bruce Gordon Matthew McLean Hrsg Shaping the Bible in the Reformation Books Scholars and their Readers in the Sixteenth Century Library of the Written Word 20 Brill Leiden 2012 S 235 289 hier S 263 266 Ulrich Horst Die Dominikanerschule von Salamanca und das Konzil von Trient In Ders Papstliche Unfehlbarkeit wider konziliare Superioritat Studien zur Geschichte eines ekklesiologischen Antagonismus vom 15 bis zum 19 Jahrhundert Schoningh Paderborn 2016 S 179 193 hier S 189 Fernando Dominguez Reboiras Biblical Criticism In Harald Ernst Braun et al Hrsg A Companion to the Spanish Scholastics Brill s Companions to the Christian Tradition 102 Brill Leiden 2022 S 165 198 hier S 181 Soto claimed in the prologue to his commentary on Paul s Epistle to the Romans that he had devoted himself to the study of Scripture only for the sake of improving scholastic speculation labores mutuae et vicaria The wretched times tempora infelicia calamitosa and the modern heresies demanded this Soto at least had written a theological commentary on a book of the New Testament None of his fellow Dominicans and successors on scholastic chairs ever wrote such a commentary Alice L Laffey Biblical Studies In Thomas Worcester Hrsg The Cambridge Encyclopedia of the Jesuits Cambridge University Press Cambridge 2017 S 96 101 Zitat S 98 Frank A James III Romans Commentary Justification and Sanctification In Torrance Kirby et al Hrsg A Companion to Peter Martyr Vermigli Brill s Companions to the Christian Tradition 7 Brill Leiden 2009 S 305 317 Christoph Strohm Vermigli Pietro Martire 1499 1562 In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 34 de Gruyter Berlin New York 2002 ISBN 3 11 017388 3 S 726 729 Wim Francois Augustinus Sanior Interpres Apostoli Thomas Stapleton and the Louvain Augustinian School s Reception of Paul In R Ward Holder Hrsg A Companion to Paul in the Reformation Brill s Companions to the Christian Tradition 15 Brill Leiden 2009 S 363 386 hier S 371 Christoph Strohm Kompetenz weltlicher Obrigkeiten in Religionsangelegenheiten Entstehung und Wirkung von David Pareus Uberlegungen zum Ius circa sacra In Robert von Friedeburg Mathias Schmoeckel Hrsg Recht Konfession und Verfassung im 17 Jahrhundert West und mitteleuropaische Entwicklungen Historische Forschungen 105 Duncker amp Humblot Berlin 2015 S 67 84 besonders S 72 76 und 79 82 Ulrich Wilckens Der Brief an die Romer Rom 6 11 Neukirchen Vluyn 1980 S 110 f und Anm 445 Stefan Krauter Romer 7 in der Auslegung des Pietismus In Kerygma und Dogma 52 2006 S 126 150 hier S 138 142 Richard P Heitzenrater John Wesley und der fruhe Methodismus Edition Ruprecht Gottingen 2007 S 100 104 Johann Albrecht Bengel Gnomon ubers von C F Werner 6 Auflage Band 2 1 EVA Berlin 1952 S 59 Vgl zu Bengels Romerbriefauslegung Stefan Krauter Romer 7 in der Auslegung des Pietismus In Kerygma und Dogma 52 2006 S 126 150 hier S 142 f Stefan Krauter Romer 7 in der Auslegung des Pietismus In Kerygma und Dogma 52 2006 S 126 150 hier S 144 Otto Michel Der Brief an die Romer 14 Auflage Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1978 S 58 Ekkehard W Stegemann Der Romerbrief Brennpunkte der Rezeption TVZ Zurich 2012 S 35 39 Vgl die Buchbesprechung von G L Muller in Munchener Theologische Zeitschrift 42 1991 S 190 Download a b Charles E B Cranfield A Critical and Exegetical Commentary on the Epistle to the Romans Band 1 T amp T Clark Edinburgh 1975 S 41 44 Cornelis van der Kooi Erster Romerbrief In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2016 S 189 194 Zitat S 190 Cornelis van der Kooi Zweiter Romerbrief In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2016 S 195 200 Zitat S 196 f Ekkehard W Stegemann Der Romerbrief Brennpunkte der Rezeption TVZ Zurich 2012 S 65 Christof Landmesser Rudolf Bultmann als Paulusinterpret In Zeitschrift fur Theologie und Kirche 110 2013 S 1 21 besonders S 9 f Hier zitiert nach Christof Landmesser Hrsg Bultmann Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2017 S 49 Hier zitiert nach Martin Greschat In der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2016 S 430 436 hier S 433 Hans Richard Reuter Ethik des Politischen In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2016 S 397 404 hier S 399 Rudolf Bultmann Adam und Christus nach Rm 5 In Zeitschrift fur die Neutestamentliche Wissenschaft 50 1959 S 145 165 Rudolf Bultmann Adam und Christus nach Rm 5 S 165 Wenn fur ihn Adam nicht das Haupt der vorchristlichen Menschheit ist sondern Einer unter Anderen der als solcher die Menschheit vertritt S 55 so ist im Grunde Adam zur Idee des Menschen geworden Wenn er Christus nach Barth wahrer Mensch schlechthin ist so ist er doch nicht der konkrete historische Mensch sondern die Idee des wahren Menschen Vgl Christof Landmesser Christus und Adam oder Adam und Christus Anmerkungen zur Auseinandersetzung zwischen Karl Barth und Rudolf Bultmann im Anschluss an Rom 5 In Zeitschrift fur dialektische Theologie Band 23 1985 S 153 171 uni tuebingen de Friedrich Wilhelm Horn Paulusforschung In Ders Hrsg Bilanz und Perspektiven gegenwartiger Auslegung des Neuen Testaments Beihefte zur Zeitschrift fur die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der alteren Kirche 75 De Gruyter Berlin New York 1995 S 30 59 hier S 30 f a b Klaus Haacker Verdienste und Grenzen der neuen Perspektive der Paulus Auslegung In Michael Bachmann Johannes Woyke Hrsg Lutherische und Neue Paulusperspektive Beitrage zu einem Schlusselproblem der gegenwartigen exegetischen Diskussion Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament 182 Mohr Siebeck Tubingen 2019 S 1 16 hier S 4 f Athanasios Despotis Die Bedeutung der New Perspective on Paul fur den okumenischen Dialog In Petra Bosse Huber et al Hrsg Im Dialog mit der Orthodoxie Festschrift fur Reinhard Thole EVA Leipzig 2016 S 257 277 hier S 276 Despotis sieht allerdings zwei Einschrankungen Einerseits sei die altkirchliche und orthodoxe Exegese in sich vielfaltig und es seien dort auch Stimmen einer alten Paulusperspektive vernehmbar Andererseits seien die Uberlegungen von Vertretern der New Perspective zu einem judischen Sonderweg der Erlosung ein grundsatzliches Missverstandnis des Paulus Daniel R Langton New Testament II B Modern Judaism In Encyclopedia of the Bible and Its Reception EBR Band 21 De Gruyter Berlin Boston noch nicht erschienen ISBN 978 3 11 031338 3 Sp 332 Daniel Boyarin A Radical Jew University of California Press Berkeley u a 1994 S 176 179 Vgl Adele Reinhartz Radical Dualism and the Reading of Paul In Prooftexts 18 1998 S 103 106 Daniel Boyarin A Radical Jew University of California Press Berkeley u a 1994 S 229 Emmanuel Nathan Two Pauls Three Opinions The Jewish Paul between Law and Love In Emmanuel Nathan Anya Topolski Hrsg Is there a Judeo Christian Tradition A European Perspective Perspectives in Jewish Texts and Contexts 4 De Gruyter Berlin Boston 2016 S 103 122 hier S 110 Open Access Vgl die Rezensionen von Amy Jill Levine in der Jewish Quarterly Review 89 1998 S 222 224 und James D G Dunn im Journal of Theological Studies 48 1997 S 599 602 Vgl auch Mark D Nanos The Jewish Context of the Gentile Audience Adressed in Paul s Letter to the Romans In Catholic Biblical Qarterly 61 1999 S 283 304 Jacob Taubes Abendlandische Eschatologie Munchen 1991 Erstausgabe 1947 S 63 hier zitiert nach Christoph Schulte Woher wissen Sie das Die Paulusdeutungen Jacob Taubes In Christian Strecker Joachim Valentin Hrsg Paulus unter den Philosophen Stuttgart 2013 S 120 131 Christoph Schulte Woher wissen Sie das Die Paulusdeutungen Jacob Taubes In Christian Strecker Joachim Valentin Hrsg Paulus unter den Philosophen Stuttgart 2013 S 120 131 hier S 127 Micha Brumlik Zwischen Schmitt und Benjamin Giorgio Agambens Kommentar zum Romerbrief In Daniel Loick Hrsg Der Nomos der Moderne Die politische Philosophie Giorgio Agambens Staatsverstandnisse 40 Nomos Baden Baden 2011 S 90 102 hier S 94 Giorgio Agamben Die Zeit die bleibt Frankfurt am Main 2006 S 36 Micha Brumlik Zwischen Schmitt und Benjamin Giorgio Agambens Kommentar zum Romerbrief In Daniel Loick Hrsg Der Nomos der Moderne Die politische Philosophie Giorgio Agambens Staatsverstandnisse 40 Nomos Baden Baden 2011 S 90 102 hier S 97 nbsp Dieser Artikel wurde am 21 Dezember 2023 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brief des Paulus an die Romer amp oldid 245053824