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Die Quartarforschung betreibt systematisch Untersuchungen zum erdgeschichtlichen Zeitabschnitt des Quartars bzw der jungsten geologischen Periode Diese Periode ist durch eine Serie von Kaltzeiten mit grossflachigen Vergletscherungen gekennzeichnet die sich mit relativ warmen interglazialen Zeitabschnitten abwechseln wie dem gegenwartigen Holozan Die Erforschung des Quartars begann im spaten 18 Jahrhundert wobei sich dieser Forschungszweig erst im Laufe des 19 Jahrhunderts zusammen mit der Palaontologie etablierte Wie in vielen anderen Wissenschaftsdisziplinen kampften auch die fruhen Pioniere der Quartarforschung mit der Uberwindung festgefahrener Ideen und dogmatischer Vorstellungen die vor allem auf einer wortlichen Auslegung der Bibel mit der Sintflut als reales weltweites Ereignis beruhten Die moderne Quartarforschung ist stark interdisziplinar gepragt und integriert Informationen aus verschiedenen Wissenschaften wie Palaoklimatologie Geologie Ozeanographie aber auch aus der Archaologie oder Anthropologie Die Einbeziehung dieser Forschungsbereiche bei der Auswertung der quartaren geologischen Archive hat seit Beginn des 20 Jahrhunderts massgeblich dazu beigetragen wie die jungere Erdgeschichte heute interpretiert wird Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Quartarforschung 1 1 Die Entdeckung der pleistozanen Inlandvergletscherungen 1 1 1 Vulkanismustheorien 1 1 2 Schlammflut und Rollfluttheorien 1 1 3 Drifttheorie 1 1 4 Gebirgs und Inlandvergletscherungen 1 2 Die ausgestorbenen pleistozanen Saugetiere 1 3 Theorien zur Entwicklung von Kaltzeiten 1 3 1 Orbitaltheorie von James Croll 1 3 2 Milankovic Zyklen 2 Analysewerkzeuge der Quartarforschung 2 1 Datierungsmethoden 2 1 1 Uran Zerfallsreihen 2 1 2 Radiokarbondatierung 2 1 3 Lumineszenzdatierung 2 1 4 Atom Trap Trace Analysis 2 2 Standardproxys 3 Gegenwartige Quartarforschung 4 Siehe auch 5 Literatur 5 1 Referenzwerke und Ubersichten 5 2 Einfuhrungen 5 3 Methodenorientierte Literatur 5 4 Geschichte 5 5 Wissenschaftliche Zeitschriften 6 EinzelnachweiseGeschichte der Quartarforschung Bearbeiten nbsp Findling Siebenschneiderstein auf Rugen nbsp Gletscherschrammen beim Gletschertor des AletschgletschersDer Begriff Quartar wurde gepragt vom italienischen Bergbauingenieur Giovanni Arduino 1714 1795 Er unterschied vier geologische Ordnungen die die gesamte Erdgeschichte umfassten Primar Sekundar Tertiar und Quartar 1 Diese vier Schichten die ubereinander zu liegen schienen manifestierten sich in Italien regional unterschiedlich So identifizierte Arduino die Glimmerschiefer der Atesinischen Plattform im Umkreis der norditalienischen Stadte Bozen und Trient als Primar das Sekundar als die fossilreichen Ablagerungen der Sudlichen Kalkalpen das Tertiar als die fossilreichen Sedimentgesteine der Taler und das Quartar mit den Schottern der Po Ebene 2 Der Begriff Quartar wurde danach erst wieder im Jahr 1829 vom franzosischen Geologen Jules Desnoyers aufgegriffen um die tertiaren von den jungeren Ablagerungen im Pariser Becken zu unterscheiden 3 Der Begriff Quartar wurde kurze Zeit spater im Jahr 1833 vom Franzosen Henri Reboul 1763 1839 dahingehend beschrieben dass die quartaren Schichten die rezente Flora und Fauna aufweisen 4 Der erdgeschichtliche Zeitabschnitt des Quartars ist gegenwartig in die geochronologischen Epochen des Pleistozans und des Holozans unterteilt Die Begriffsgeschichte dieser Zeitabschnitte gestaltete sich ebenfalls sehr langwierig Die Bezeichnung Pleistozan wurde 1839 durch den schottischen Geologen Charles Lyell gepragt 5 Lyell definierte das Pleistozan als jungste geologische Ara Als sich die Theorie der Gletscherentstehung etablierte wurde im Jahr 1846 das Pleistozan von Edward Forbes mit dem Zeitalter der Gletscher Glacial epoch gleichgesetzt 6 Moriz Hoernes fuhrte 1853 den Begriff des Neogens ein 7 und bildete damit das ubergeordnete System zu Lyells Miozan und Pliozan Darauf Bezug nehmend spezifizierte Lyell im Jahr 1873 dass der Begriff Pleistozan strictly synonymous with post Pliocene streng synonym zu Postpliozan verwendet werden sollte In derselben Publikation trennte Lyell explizit das Pleistozan Glazial von der gegenwartigen Zeit Postglazial Paul Gervais ersetzte kurze Zeit spater den Begriff gegenwartig durch Holozan 1 Demzufolge bestand zum Ende des 19 Jahrhunderts bereits die stratigraphische Nomenklatur des Quartars Allerdings war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt wann das Tertiar endete und das Quartar begann In der Geologie werden zu diesem Zweck Typlokalitaten bestimmt die Grenzen zwischen unterschiedlichen stratigraphischen Einheiten bilden Wahrend des 18th International Geological Congress in London im Jahr 1948 wurde beschlossen eine solche Typlokalitat fur die Pliozan Pleistozan Tertiar Quartar Grenze zu finden Nach knapp drei Jahrzehnten wurde im Jahr 1985 an der Lokalitat Vrica in Kalabrien ein solches stratigraphisches Referenzprofil festgelegt und ursprunglich auf ca 1 64 Millionen Jahre datiert 8 9 Eine genaue Altersbestimmung wurde erst durch die Einbeziehung radiometrischer Datierungsmethoden moglich die seitdem einen zentralen Bestandteil der Quartarforschung bilden Die Entdeckung der pleistozanen Inlandvergletscherungen Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung von Eisrandlagen der Inlandvereisungen im norddeutschen Tiefland Eisrandlage der Weichsel Kaltzeit Eisrandlage der Saale Kaltzeit Eisrandlage der Elster KaltzeitDie pleistozanen Inlandvergletscherungen waren eines der grossten Ratsel der Geologie denn es lag ausserhalb jeder Vorstellungskraft dass grosse Teile des flachen Landes von machtigen Eisschilden bedeckt waren Etwas Vergleichbares war nicht bekannt und deshalb war das sich in der Wissenschaft durchsetzende aktualistische Prinzip nicht anwendbar Bereits gegen Ende des 18 Jahrhunderts war fur die zahlreichen Findlinge und Geschiebe in den nordmitteleuropaischen Ebenen ihre Herkunft bekannt 10 11 Fur die durch Horace Benedict de Saussure 12 allgemein bekannt gewordenen erratischen Blocke im Bereich des Schweizer Jura war ihre Herkunft aus der Kristallinzone der Alpen ebenfalls fruh gesichert aber wie waren sie uber das breite und bis zu 700 m tiefere Becken des Schweizer Mittellandes gelangt Die Losung des Ratsels war bereits Anfang der 1830er Jahre nahe und spatestens Mitte der 1840er Jahre erreicht Aber die scharfsinnigen Vorstellungen Einzelner und selbst eindeutige Belege konnten sich lange nicht gegen den Widerstand der Autoritaten durchsetzen Von der Entdeckung oder besser Wahrnehmung dieser markanten Erscheinungen bis zur weitgehend unbestrittenen Akzeptanz der Inlandeistheorie vergingen deshalb fast 100 Jahre Vorwiegend anhand der Primarliteratur werden die Irrungen und Wirrungen der Entdeckungsgeschichte der Inlandvereisungen nachvollzogen Am weitesten an der Realitat vorbei gingen die Vorstellungen der Vertreter der Vulkanismustheorie sowie der Schlammflut und Rollfluttheorien weil sie sich auch die Gesetze der Mechanik ausser Acht lassend an Katastrophentheorien anlehnten Vulkanismustheorien Bearbeiten Fur die Herkunft und den Transport der erratischen Blocke wurden bis in die Mitte der 1840er Jahre auch vulkanische Ereignisse herangezogen Von Johann Esaias Silberschlag 13 wurden wie er schreibt in Ubereinstimmung mit der biblischen Schopfungsgeschichte die im norddeutschen Flachland haufigen Crater Toteislocher und Solle auf Ausbruche unterirdischer Krafte zuruckgefuhrt Die an diesen wallartig aufgeschutteten Geschiebe Feldsteine sollen Auswurflinge aus tiefer anstehenden Schichten sein Fur die Verlagerung der erratischen Blocke auf das Jura nahm Jean Andre Deluc 14 grosse Eruptionen gasformiger Flussigkeiten beim Einsturz unterirdischer Hohlungen an Diese Ideen wurden mehr als 70 Jahre spater durch Johann Georg Forchhammer und Ernst Boll erneut aufgegriffen 15 16 obwohl die Diskussion uber die Inlandvergletscherung bereits weit fortgeschritten war War diese Vorstellung einer vulkanischen Sprengkraft ohne den Austritt von Magma und so grosser Flachenwirkung schon ziemlich abwegig wurde sie noch von der Annahme in den Rollflut und Schlammfluttheorien ubertroffen dass fliessendes Wasser im flachen Gelande so grosse Blocke bewegen konnte Schlammflut und Rollfluttheorien Bearbeiten Der bereits von De Saussure 12 geausserte Gedanke dass die Verlagerung der in den meisten Alpentalern zu findenden erratischen Blocke durch eine grosse Stromung erfolgt sei wurde von Leopold von Buch 17 aufgegriffen Obwohl seine uberschlagige Berechnung ergab dass fur den Transport der Granitblocke von ihrem Herkunftsgebiet auf die Hohen des Jura durch Wasser eine unvorstellbare Kraft erforderlich ware sah er nur die Moglichkeit dass diese Blocke durch einen gewaltigen Stoss bewegt wurden Auch die Findlinge in den nordostdeutschen Ebenen seien durch eine Stromung in welcher gewaltsame Stosse erfolgten uber das baltische Meer hingeflogen In der Katastrophe des Gletscherseeausbruchs vom 16 Juni 1818 im Val de Bagnes 18 bei der die bis 30 m hohe Schlammflut auch grosse Gesteinsblocke mit sich fuhrte sah er eine Bestatigung seiner Theorie 19 In Abwandlung dieser Schlammfluttheorie wurde bis zum Ende der 1830er Jahre fur den Transport der Findlinge in den nordmitteleuropaischen Ebenen eine Rollfluttheorie entwickelt nach der unter Ausserachtlassung aller hydromechanischen Gesetze eine mysteriose Katastrophe erfolgte Vertreter waren Gustav Adam Bruckner 20 und Nils Gabriel Sefstrom 21 22 Die auf den Felsen in Skandinavien haufigen Furchen Gletscherschrammen sollen durch diese petridelaunische Gerollfluth entstanden sein Am deutlichsten hat Georg Gottlieb Pusch 23 eine solche Rollflut charakterisiert wenn er auf Seite 589 schreibt so mochte es als Gewissheit betrachtet werden dass die grosse Fluth welche die nordischen Felsblocke uber das einst schmalere baltische Meer heruber schleuderte von Nordost nach Sudwest gegangen seyn muss und dass ein plotzlicher Durchbruch grosser nordischer Gewasser in dieser Richtung mit einer zwar grossen aber doch wohl nicht grosseren Geschwindigkeit als sie noch in unserer Zeit beim Durchbruche der durch Gletscherbruche aufgedammten Alpenflusse stattfand recht wohl im Stande war diese nordischen Felstrummer auf ihre jetzige Lagerstatte zu schleudern ebenso gut als solche Durchbruche hoher Alpenseen die Uralpenblocke uber die ganze flache Schweiz weg auf die Hohen des Jura warf Drifttheorie Bearbeiten nbsp Der britische Geologe Charles Lyell einer der einflussreichsten Geologen des 19 Jahrhunderts und Verfechter der DrifttheorieDem aktualistischen Prinzip entsprach schon eher die Drifttheorie die sich die Ablagerung erratischer Blocke in Nordeuropa durch den Transport von Gesteinsblocken in Eisbergen schollen erklarte Solche Transporte waren wie bei den Gesteinsblocken in den von Gronland nach Suden driftenden Eisbergen schon fruh bekannt Bereits Johann Jakob Ferber 24 und Georg Adolph von Winterfeld 10 hatten an diesen Transport grosser Findlinge durch Eisschollen gedacht Aber erst Ernst Friedrich Wrede 25 einer der Vater des Aktualismus hat anhand von Beobachtungen und durch Berechnungen nachgewiesen dass die Findlinge nur durch Eisschollen verfrachtet werden konnten Karl Friedrich von Kloden hat 1829 also 35 Jahre spater fur die Findlinge der sudbaltischen Ebene den Transport durch Eisschollen ubernommen 26 aber bereits 5 Jahre spater fuhrte das Ergebnis seiner Untersuchung der Geschiebe zur Schlussfolgerung dass das grosse geognostische Phanomen der Geschiebe und Blocke in der sudbaltischen Ebene nicht durch einen einfachen Vorgang zu erklaren ist und dass viel complicirtere Ursachen und Krafte dabei mitgewirkt haben mussen als man bisher glaubte Mit eben so grosser Evidenz ergiebt sich dass wir von der Losung des Problems weiter entfernt sind als zu vermuthen stand und dass anscheinend der Schlussel zu dem grossen Rathsel noch nicht gefunden ist welches unerforschter dasteht als jemals 27 nbsp Drifttheorie nach Archibald Geikie 1858 ein Eisberg schrammt den Grund eines flachen Meeres und verfrachtet dadurch am Boden liegende GesteinsblockeNachdem Charles Lyell im Jahre 1834 Norddeutschland und Danemark bereist hatte publizierte er ohne auf die Vorganger einzugehen 1835 seine Drifttheorie 28 die er kraft seiner Autoritat zur allgemeinen Anerkennung brachte 29 Obwohl Leopold von Buch bereits 1815 den Transport der erratischen Blocke durch Eisschollen auf dem ehemaligen inneren Meer der Schweiz auf das Jura ausgeschlossen hatte wird in der Publikation von 1839 30 eine solche Annahme vertreten Ausserdem blieben die in bekannten Zeitschriften erschienenen Arbeiten von Jens Esmark 1824 und Albrecht Reinhard Bernhardi 1832 unberucksichtigt siehe weiter unten Auch bei den fuhrenden deutschen Geologen fand die Drifttheorie schnell Anhanger und Verteidiger und das fuhrte dazu dass sich die Anerkennung der Inlandeistheorie um 40 Jahre verzogerte Charles Lyell hat bis zuletzt an der Drifttheorie festgehalten 31 nur fur die Alpen und Schottland konnte er fur einen Transport der Findlinge durch Gletscher uberzeugt werden Gebirgs und Inlandvergletscherungen Bearbeiten nbsp Der schweizerisch amerikanische Geologe Louis Agassiz einer der bekanntesten Erforscher der AlpengletscherZur Losung des Ratsels der Inlandvergletscherungen reichten wie weiter oben dargestellt die Findlinge nicht aus Dazu mussten als weitere Merkmale die Gletscherschrammen und Gletscherschliffe in ihrer Bedeutung erkannt werden Der Weg dazu fuhrte insbesondere uber die Gletscher der Alpen Bis in die 2 Halfte des 18 Jahrhunderts beherrschte tiefster Aberglaube die Bewohner der Alpen So wurde berichtet dass man ernsthaft erwog den weiteren Vorstoss des Grindelwaldgletschers in den Jahren 1768 bis 1770 mit einer Teufelsaustreibung zu verhindern 32 Gleichzeitig wurde durch Bernhard Friedrich Kuhn einem der Vater des Aktualismus die Gletscherkunde begrundet 33 34 Bei strenger Anwendung des aktualistischen Prinzips beschrieb er den Mechanismus der Gletscher die Moranen und die Gletscherschrammen an den Talwanden Endmoranenwalle im genutzten Land sah er als Beleg fur fruhere Gletschervorstosse z B den kraftigen Vorstoss im Jahre 1600 Mit dem Nachweis von Altmoranen war die Suche nach den Schwankungen der Vergletscherung eingeleitet Diese Untersuchungen wurden erst durch Ignaz Venetz fortgesetzt der die Schwankungen der Vergletscherung auf Temperaturveranderungen zuruckfuhrte 35 36 Im Jahr 1829 trug Ignaz Venetz auf einer Tagung der Allgemeinen schweizerischen Gesellschaft fur die gesamten Naturwissenschaften die Hypothese vor dass die erratischen Blocke in den Alpen und auch die Findlinge im nordlichen Europa die Hinterlassenschaft einer grossen Vergletscherung seien Dies soll auf strikte Ablehnung gestossen sein insbesondere durch Leopold von Buch und Johann von Charpentier 37 und das ist wohl auch der Grund dass uber den Inhalt des Vortrags nur ein sehr kurzes Referat erschien 38 Dadurch ist nicht sicher welche Beweise er fur die Alpen vorgelegt hat und fur die Findlinge der nordmitteleuropaischen Ebenen kann es sich nur um eine kuhne Vision gehandelt haben Haufig wird er aber als Begrunder der Vergletscherungstheorie bezeichnet Bahnbrechend fur die Losung des Problems hatten eigentlich schon viel fruher die Beobachtungen von Jens Esmark sein konnen 39 40 der anhand von weit verbreiteten grossen erratischen Blocken und glatt geschliffenen Felsen fur die er eine fluviatile Ursache aus transportdynamischen Grunden ausschloss schlussfolgerte dass das gesamte skandinavische Gebirge ursprunglich vergletschert war Fur Albrecht Reinhard Bernhardi war es von da nur noch ein Schritt bis zur Annahme dass auch das gesamte Verbreitungsgebiet der Findlinge vergletschert gewesen sein musste 41 Obwohl in einer der bedeutendsten Zeitschriften publiziert blieb diese logische Schlussfolgerung vollig unbeachtet sie passte wohl ebenfalls nicht zur damaligen Lehrmeinung Der direkte Beweis fur eine Einwirkung des Inlandeises im Verbreitungsgebiet der Findlinge fehlte zwar noch aber damit war die Inlandeistheorie zum zweiten Mal begrundet Der Beweis dass der Rhonegletscher die gesamte Talweitung des Schweizer Mittellandes ausgefullt hat und dadurch die erratischen Blocke auf das Jura gelangten wurde von Karl Friedrich Schimper erbracht indem er die fur die Tatigkeit von Gletschern untruglichen Gletscherschliffmale weitverbreitet von Neuchatel bis Olten aufgefunden hat Bereits am 15 Februar 1837 hatte er die damit bewiesene grosse Vergletscherung der Alpen und ihre Folgen in der Ode Die Eiszeit der Begriff Eiszeit ist heute noch gebrauchlich in poetischer Form dargestellt 42 Von der umfangreichen Darstellung die er in einem Brief an Louis Agassiz dem Prasidenten der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft zur Vorbereitung der Jahresversammlung im Juli 1837 zugesandt hatte wurde nur ein kurzer Auszug publiziert 43 Unter Weglassung wesentlicher Teile hat sich Louis Agassiz des Themas angenommen und in der Eroffnungsrede im Vorgriff auf seine umfangreiche Darlegung von 1840 44 und 1841 in deutscher Ubersetzung 45 eine eigene Eiszeit Hypothese entwickelt 46 K F Schimper hat er darin nur kurz erwahnt und in spateren Publikationen ganz weggelassen 47 48 Agassiz hat seine Hypothese mit so viel Nachdruck verbreitet dass er bald als Begrunder der Eiszeittheorie gefeiert wurde In den USA wird er z B auch heute noch als deren Begrunder bezeichnet obwohl sich seine Hypothese als falsch erwiesen hat Denn als Ergebnis seiner Gletscherstudien 49 hat er postuliert dass vor der Hebung der Alpen fast die gesamte nordliche Halbkugel in Europa von der Polarregion uber das Mittelmeer bis zum Atlasgebirge durch eine ungeheure Eiskruste bedeckt gewesen sei Die aufsteigenden Alpen sollen das Eis durchstossen haben und die auf das Eis fallenden Felsblocke waren gleitend auf das Jura gelangt nbsp Carl Friedrich Naumann Lithographie von Rudolf Hofmann 1857Als Bernhard von Cotta im Jahr 1843 die Alpen bereiste und ihm durch Louis Agassiz auch die Gletscherschliffe bei Neuchatel gezeigt wurden kam ihm der Gedanke ob an der Nordgrenze des Verbreitungsgebiets der Findlinge in Deutschland nicht auch solche vorkommen 50 Da er selbst krankheitsbedingt verhindert war bat er Carl Friedrich Naumann um eine Uberprufung und dieser fand in den Hohburger Bergen bei Wurzen auf den anstehenden Porphyr Felsen an mehreren Stellen die charakteristischen Gletscherschliffe und schrammen 51 Im Ergebnis der Begutachtung durch den gerade in Freiberg anwesenden schweizerischen Geologen Adolph von Morlot bestatigte dieser die Unverwechselbarkeit der Schliffmale und leitete daraus ab dass es einen grossen Inlandeisgletscher gegeben haben muss der vom Norden bis zum Vorland des Erzgebirges reichte 52 Damit war die Inlandvergletscherung zweifelsfrei bewiesen 53 54 Der Widerstand der Autoritaten verhinderte aber die Anerkennung und selbst die ausfuhrliche Beschreibung von C F Naumann im Jahr 1847 55 konnte daran nichts andern Die Genese von vorwiegend an senkrechten Felswanden vorkommenden und signifikant abweichenden Schliffmalen die er noch nicht erklaren konnte hat erst spater Albert Heim als Windschliffe gedeutet Der offensichtlich zeitlebens von der Richtigkeit der Inlandeistheorie uberzeugte C F Naumann unternahm Anfang der 1870er Jahre einen erneuten Versuch diese zur Anerkennung zu bringen und hat die Schliffmale in den Hohburger Bergen auch Charles Lyell gezeigt 56 Aber Albert Heim der die Hohburger Berge allein bereiste bestatigte im Ergebnis seiner Untersuchung dass die Schliffmale keinesfalls von Gletschern verursacht wurden 57 58 59 Wahrend einer Exkursion im Jahr 1874 wurde dies ebenfalls festgestellt 60 und noch im Jahr 1875 wurde von Hermann Credner die Sudgrenze des sogenannten Diluvialmeeres weiter nach Suden verlegt 61 Der Vortrag von Otto Martin Torell auf der Tagung der Deutschen geologischen Gesellschaft im November 1875 in Berlin 62 brachte endlich den Durchbruch Die auf der Exkursion festgestellten Gletscherschliffe auf dem Muschelkalk von Rudersdorf bei Berlin waren ein eindeutiges Indiz fur die Inlandvergletscherung und Otto Torell wird seitdem als Begrunder der Inlandeistheorie gefeiert 29 Der Bann war gebrochen und bis Anfang der 1880er Jahre war im deutschsprachigen Raum die Drifttheorie weitgehend uberwunden So beschrieb z B im Jahr 1879 Hermann Credner Gletscherschliffe auf mehreren Bergkuppen des nordlichen Erzgebirgsvorlandes 63 allerdings ohne die auf den Hohburger Bergen und C F Naumann zu erwahnen und Albrecht Penck stellte eine mindestens dreimalige Vergletscherung der norddeutschen Tiefebene fest 64 Fur den Polyglazialismus die mehrmalige Vergletscherung gab es aber bereits viel fruher Befunde Schon Ignaz Venetz hatte vermutet dass der Fund von Schieferkohle zwischen zwei Moranenbanken ein Hinweis auf die mehrmalige grosse Vergletscherung der Alpen sei Eine mindestens zweimalige Vergletscherung der Alpen hat in den 1850er Jahren Adolph von Morlot nachgewiesen 65 66 Die Erforschung der Alpen Vergletscherungen wurde von Albrecht Penck 1882 auf eine neue Grundlage gestellt 67 und zusammen mit Eduard Bruckner im Standardwerk Die Alpen im Eiszeitalter 68 69 70 auch die noch heute gultigen Namen fur die vier jungsten alpinen Kaltzeiten Gunz Mindel Riss und Wurm eingefuhrt Die damals schon bekannten drei nordeuropaischen Vergletscherungen wurden durch Konrad Keilhack und Jakob Stoller mit den ebenfalls noch gultigen Namen Elster Kaltzeit Saale Kaltzeit und Weichsel Kaltzeit belegt Die Reise von Louis Agassiz nach Schottland im Jahr 1840 forderte die in den Anfangen steckende Erforschung der pleistozanen Vergletscherungen Schottlands und Nordirlands 71 Die dominierende Drifttheorie behinderte den weiteren Fortschritt aber stark 72 sie konnte erst durch James Geikie uberwunden werden 73 Mit der Emigration von Louis Agassiz in die USA im Jahr 1846 begann die Erforschung der Vergletscherung von Nordamerika die aber ebenfalls durch die Drifttheorie behindert wurde Wesentliche Fortschritte wurden erst in den 1870er Jahren durch James Geikie und Thomas Chrowder Chamberlin 74 erreicht Im Jahr 1894 wurde durch Thomas Chrowder Chamberlin der Name Wisconsin fur die jungste Vergletscherung eingefuhrt 75 Langere Zeit war angenommen worden dass in Nordamerika vier Vergletscherungen mit denen von Europa kompatibel sind und es wurden die Namen Nebraskan glacial Kansan glacial Illinoian glacial und Wisconsin glacial verwendet Die aktuelle Gliederung weicht davon stark ab 76 Die ausgestorbenen pleistozanen Saugetiere Bearbeiten nbsp Rekonstruktion von Wollhaarmammut links und Amerikanischem Mastodon rechts Einer der Forschungszweige die zur modernen Quartarforschung fuhrten war die Wirbeltierpalaontologie Insbesondere die Fossilreste der im Pleistozan ausgestorbenen Grosssauger haben fruh das Interesse geweckt Der Fund ungewohnlich grosser Skelettteile hat schon immer die Fantasie angeregt bis zum Ende des 18 Jahrhunderts wurden sie meist mit Sagen oder der biblischen Sintflut in Verbindung gebracht 77 So sollten die im Jahr 1577 beim Kloster Reiden im Wiggertal Schweiz gefundenen Knochenstucke von einem 6 m hohen Riesen dem Riesen von Reiden stammen Erst im Jahr 1799 wurden sie von Johann Friedrich Blumenbach als Wollhaarmammut Mammuthus primigenius und zur Familie der Elefanten gehorend bestimmt Die vom Mammut im Schweizer Mittelland bereits im fruhen 19 Jahrhundert gefundenen Fossilreste 78 dienten anfangs als Begrundung fur die Kataklysmentheorie nbsp Georges Cuvier der Verfechter der Kataklysmentheorie und Begrunder der PalaontologieNach der insbesondere von Georges Cuvier 79 80 vertretenen und ursprunglich von den Vorstellungen mythologischer Sintfluten abgeleiteten Kataklysmentheorie wurde angenommen dass in grossen Katastrophen das Leben fast vollstandig ausgeloscht wurde und sich erst danach wieder neu entwickeln konnte Hatte man doch zunachst fur die Fundschichten mit den Elephanten ein mit Afrika vergleichbares Klima angenommen das sich durch eine grosse Katastrophe anderte und zum plotzlichen Aussterben fuhrte Durch die nahere Untersuchung der Fundschichten der im Jahr 1806 erstmals bekannt gewordenen und im gefrorenen Zustand im Permafrostboden Sibiriens erhaltenen Wollhaarmammute wurde aber nachgewiesen dass es sich um ein an kaltes Klima angepasstes Tier handelte Als Entdecker des Amerikanischen Mastodons gilt Charles de Lougueuil der Kommandant einer franzosischen Militarexpedition der 1739 den Fundort im Big Bone Lick State Park am Ohio River in Kentucky USA aufsuchte 81 82 Eine Beschreibung von Fundstucken stammt von Nicholas Cresswell aus dem Jahr 1775 83 Nachdem die USA im Jahr 1803 das zentrale Gebiet von Nordamerika die Louisiana Kolonie von Frankreich gekauft hatte sandte der damalige Prasident der Vereinigten Staaten Thomas Jefferson die Forscher Meriwether Lewis und William Clark aus um dieses neue amerikanische Gebiet zu erkunden und zu kartieren Thomas Jefferson war ein begeisterter Naturforscher er zeigte grosses Interesse an den fossilen Knochenfunden von Big Bone Lick 81 und er erwartete moglicherweise die Entdeckung einiger lebender Exemplare des Mastodons sowie anderer grosser Saugetiere nbsp Ausgrabung des ersten amerikanischen Mastodons Gemalde von Charles Willson Peale um 1806Im Anschluss an die Lewis und Clark Expedition beauftragte Thomas Jefferson William Clark mit einer umfassenden Grabungskampagne am Big Bone Lick die etwa 300 Exemplare unterschiedlichster Fossilien zum Vorschein brachte und eine Grundlage fur die Erforschung der pleistozanen Grosssauger bildete Theorien zur Entwicklung von Kaltzeiten Bearbeiten Zum Ende des 19 Jahrhunderts wurde von der Wissenschaft die Tatsache grossraumiger Vergletscherungen allgemein akzeptiert allerdings blieben die Ursachen und die genaue zeitliche Dauer der glazialen und interglazialen Phasen weiterhin unklar Als gesichert galt lediglich dass die wechselnden Klimazustande der jungeren Erdgeschichte viele Jahrtausende beanspruchten Zur Erklarung dieser Zyklen wurden mehrere Hypothesen entwickelt so zum Beispiel Anderungen der atmospharischen Kohlenstoffdioxid Konzentration oder periodische Schwankungen der Sonnenaktivitat Orbitaltheorie von James Croll Bearbeiten Eine der fruhesten Theorien uber den periodischen Wechsel zwischen Glazialen und Interglazialen stammt vom schottischen Naturforscher James Croll 1821 1890 In der Korrespondenz mit Charles Lyell schilderte Croll seine Idee uber den Zusammenhang der Vergletscherungen mit Anderungen der orbitalen Bahnelemente Lyell war von dieser Annahme beeindruckt und ermoglichte Croll im Jahr 1867 eine Anstellung beim Geological Survey of Scotland Hier wurde er von dem Geologen Archibald Geikie ermutigt seine Theorie weiter auszubauen Croll korrespondierte zu dieser Zeit regelmassig mit Charles Darwin wovon beide Wissenschaftler profitierten Croll begann seine Theorie ab dem Jahr 1867 im Rahmen mehrerer Abhandlungen und Werke zu veroffentlichen Als seine bekanntesten Publikationen gelten Climate and Time in their Geological Relations im Jahr 1875 und Climate and Cosmology im Jahr 1885 84 1846 publizierte der franzosische Astronom Urbain Le Verrier Formeln zur Berechnung der Bahnelemente Croll benutzte diese Veroffentlichung zur Rekonstruktion des Erdorbits Exzentrizitat wahrend der vergangenen drei Millionen Jahre Dabei entdeckte er dass Muster hoher Exzentrizitat uber hunderttausend Jahre Bestand hatten und sich mit Mustern geringer Exzentrizitat abwechselten so wie sie zum Zeitpunkt seiner Berechnungen vorlagen Je starker der Orbit von einer Kreisform abwich umso grosser war der Unterschied der solaren Einstrahlung im jahreszeitlichen Wechsel Croll begriff die Bedeutung der Saisonalitat der solaren Einstrahlung und erzielte damit einen der wichtigsten Erkenntnisgewinne der Palaoklimatologie 84 Anderungen des Erdorbits fuhrten demnach zu einer Verlangerung des Winters so dass grossere Schneemengen in den hohen Breiten fielen Eine umfangreichere Schneedecke reflektiert mehr Sonnenstrahlung und verstarkt damit die orbitalen Effekte Eis Albedo Ruckkopplung Croll sah in dieser Verstarkung den Ausloser fur das Wachstum von Eisschilden Crolls Theorie war von grosser Bedeutung fur die Klimatologie allerdings zeigten nachfolgende Untersuchungen auch deutliche Mangel auf Das Auftreten der pleistozanen Vergletscherungen konnte auf dieser Basis nur unzureichend dargestellt werden zum anderen war Crolls Chronologie der Vergletscherungen fehlerhaft Vor allem stufte er die jungste Glazialphase weitaus alter ein als die geologischen Untersuchungen von James Geikie dem jungeren Bruder von Archibald Geikie und anderen zeigten Croll konnte den Grossteil seiner zeitgenossischen Kollegen nicht uberzeugen und in der Folge wurden seine Ideen bis in die 1940er Jahre weitgehend ignoriert 84 Milankovic Zyklen Bearbeiten nbsp Diagramm der Milankovic Zyklen mit Ubersicht derPrazession Precession Schiefe der Ekliptik Obliquity Exzentrizitat Excentricity Schwankungen der Solarstrahlung auf die Erde Solar Forcing sowie den Kalt und Warmzeiten Stages of Glaciation Milutin Milankovic 1879 1958 war ein jugoslawischer Mathematiker der sich auf Geophysik und Astronomie spezialisierte Im Jahr 1909 wurde er Mitglied an der Fakultat fur Angewandte Mathematik an der Universitat Belgrad Durch seine Inhaftierung wahrend des Ersten Weltkriegs durch Osterreich Ungarn konnte er seine Forschungstatigkeit uber die mathematische Theorie des Klimawandels basierend auf fruheren Arbeiten von Joseph Alphonse Adhemar und James Croll erst 1920 fortsetzen und 1941 abschliessen Jedoch erklarte Adhemar das glaziale Klima ausschliesslich uber die Prazession wahrend Milankovic die zyklischen Veranderungen der drei Bahnelemente des Erdorbits um die Sonne berucksichtigte Exzentrizitat Ekliptik und Prazession Auf der Grundlage dieser Orbitalparameter entwickelte er ein umfassendes mathematisches Modell um damit die Abhangigkeit der solaren Einstrahlung von der geographischen Breite und den dazugehorigen Oberflachentemperaturen der letzten 600 000 Jahre zu berechnen 85 Sein nachster Schritt lag im Versuch der Korrelation der veranderlichen Orbitalparameter mit den Glazial Interglazial Zyklen In Zusammenarbeit mit dem deutschen Klimatologen Wladimir Koppen ging Milankovic davon aus dass Schwankungen der Einstrahlung in gewissen Breitengraden und Jahreszeiten in der Lage sind Vergletscherungsprozesse zu verstarken oder abzuschwachen Dieser Ansatz fand in der Fachwelt jahrzehntelang nur geringe Resonanz und galt weitgehend als spekulativ 85 Erst im Jahr 1976 publizierte der Geologe James Hays eine interdisziplinare Studie uber Tiefseesedimentbohrkerne Darin postulierten Hays und seine Forschungskollegen eine grosse Ubereinstimmung mit Milankovics Vorhersagen im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt und der Intensitat von veranderten klimatischen Bedingungen in den vergangenen 450 000 Jahren Die Untersuchung belegte dass signifikante Klimaveranderungen eng mit den orbitalen Parametern Exzentrizitat Ekliptik und Prazession verknupft sind 86 Diese orbitalen Veranderungen sind heute bekannt als Milankovic Zyklen Allerdings gab es wahrend des Quartars mehrere Klimawandel Ereignisse die offenbar nicht mit allen astronomischen Parametern korrelierten sondern nur mit einem einzigen Zyklus ubereinstimmten wobei auch ein Umspringen vom 40 000 Jahre Zyklus Neigungswinkel der Erdachse auf den 100 000 Jahre Zyklus Anderung der Exzentrizitat nachgewiesen wurde Eine 2019 veroffentlichte Studie postuliert als Hauptursache fur diesen Wechsel eine signifikante Abschwachung der Tiefenwasserzirkulation vor allem in den subpolaren Regionen des sudlichen Ozeans Als Folge dieser Prozesse gelangte deutlich weniger Kohlenstoffdioxid aus der Tiefsee an die Meeresoberflache und von dort in die Atmosphare was zu einer Verlangerung der Kaltzeitbedingungen fuhrte 87 Seit den 1980er Jahren sind die Milankovic Zyklen in modifizierter und erweiterter Form ein fester Bestandteil von Palaoklimatologie und Quartarforschung und werden vielfach zur Rekonstruktion der Eiszeitphasen herangezogen 88 Analysewerkzeuge der Quartarforschung BearbeitenDatierungsmethoden Bearbeiten Ohne eine absolute Altersbestimmung ware es beispielsweise kaum moglich gewesen die verschiedenen Komponenten der Milankovic Zyklen auf ihre klimatische Relevanz hin zu uberprufen Bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts konnte die Quartarforschung keine fundierten Aussagen uber die genaue zeitliche Abfolge sowie uber die Dauer der verschiedenen Kalt und Warmzeiten treffen 85 Die Chronologie quartarer Ereignisse wurde ausschliesslich uber relative Datierungsmethoden bestimmt und beschrankte sich auf eine Sequenz von Ereignissen die aufgrund von Fossilfunden einem bestimmten stratigraphischen Profil zugeordnet wurden Dabei blieb jedoch zwangslaufig offen ob ein geologisches Ereignis 50 000 oder 150 000 Jahre zurucklag Uran Zerfallsreihen Bearbeiten Die Entwicklung der radiometrischen Datierung revolutionierte nicht nur die Quartarforschung sondern fuhrte auch zur Etablierung der Subdisziplinen Geochronologie und Chronostratigraphie und erlangte somit grosse Bedeutung fur alle Perioden des 541 Millionen Jahre umfassenden Phanerozoikums und daruber hinaus Die Anfange dieser Analysemethode reichen bis in das Jahr 1902 zuruck als die Physiker Ernest Rutherford und Frederick Soddy die Zerfallsreihe von radioaktiven Elementen entdeckten Die Moglichkeit einer praktischen Nutzung fur die Altersdatierung wurde von Rutherford erstmals 1904 erwahnt Zwei Jahre spater begann Rutherford mit der Berechnung des radioaktiven Zerfalls des Elements Uran Dabei bilden sich Nuklide mit unterschiedlichen Halbwertszeiten und darauf basierend weitere Zerfallsreihen So entstehen aus dem Mutterisotop 234U verschiedene Tochterisotope wie zum Beispiel das Thorium Isotop 230Th Mittels der Zerfallsreihen von Uran war es fortan moglich das numerische Alter von magmatischen Gesteinen und vulkanogenen Sedimenten zu bestimmen die vor Jahrmillionen durch eruptive Prozesse ausgestossen und abgelagert worden waren Indirekt konnte dadurch auch das Alter von benachbarten fossil fuhrenden Sedimentgesteinen definiert und somit die geologische Zeitskala mit numerischen Altersdaten versehen werden Gegenwartig gebrauchliche Methoden sind die Uran Thorium Datierung oder die Uran Blei Datierung Um moglichst genaue Resultate zu erzielen werden vielfach Zirkonkristalle verwendet Diese eignen sich aufgrund ihrer Hitzeresistenz und ihrer dadurch stabil gebliebenen Gitterstruktur zur prazisen Analyse der darin eingeschlossenen radioaktiven Nuklide wie 235U 238U oder 232Th Radiokarbondatierung Bearbeiten Den wohl wichtigsten Beitrag zur Datierung quartarer Fossilien und Sedimente lieferte die Entdeckung der Radiokarbonmethode auch 14C Methode genannt Im Jahr 1940 entdeckten die Physiker Martin Kamen und Sam Ruben das langlebige radioaktive Kohlenstoffisotop 14C 85 Kamen verwendete 14C als Tracer in biologischen Systemen und fand heraus dass unter dem Einfluss von kosmischer Strahlung das Stickstoff Isotop 14N in der Atmosphare zu 14C umgewandelt wird Die Existenz des Kohlenstoffisotops 14C wurde bereits 1934 postuliert allerdings konnte es anfangs weder beobachtet noch charakterisiert werden Kamen gelang es als erstem die Halbwertszeit von 14C mit etwa 5 730 Jahren zu bestimmen Basierend auf Kamens Entdeckungen stellte der Chemiker Willard Libby 1947 fest dass Pflanzen wahrend ihrer Kohlenstoffaufnahme bei der Photosynthese Spuren von 14C absorbieren 89 Nach ihrem Absterben endet die Absorption von Kohlenstoff und das enthaltene 14C zerfallt in seiner gewohnten Rate ohne ersetzt zu werden Im Jahr 1952 entdeckte Libby schliesslich dass durch die Messung der verbliebenen 14C Konzentration in den pflanzlichen Uberresten der Absterbezeitpunkt bestimmt werden konnte Zusatzlich wurden Konzentrationen von 14C auch im Gewebe von Tieren entdeckt da diese durch ihre Nahrung direkt oder indirekt pflanzliches Material aufgenommen hatten Die Radiokarbondatierung ermoglicht eine absolute Altersbestimmung von fossilen tierischen oder pflanzlichen Funden der letzten ca 50 000 Jahre deckt damit jedoch nur einen relativ kleinen Bereich des Quartars ab Zusatzlich konnen aus den naturlichen Schwankungen des 14C Isotops und des stabilen Kohlenstoffisotops 12C die Zyklen der Sonnenaktivitat Veranderungen des geomagnetischen Dipolfeldes sowie der Austausch zwischen Kohlenstoffsenken und Atmosphare berechnet werden 90 Fur die Entdeckung der Radiokarbondatierung erhielt Willard Libby 1960 den Nobelpreis fur Chemie Gegenwartig fuhren die zunehmenden anthropogenen CO2 Emissionen zu einer deutlichen Verringerung der 14C Anteile in der Atmosphare Dieser Effekt wird kunftige Radiokarbondatierungen voraussichtlich betrachtlich erschweren beziehungsweise signifikant verfalschen 91 Lumineszenzdatierung Bearbeiten Die Lumineszenzdatierung ist eine physikalische Altersbestimmung fur quartare Sedimente Diese Methode basiert auf einem mit dem Probealter anwachsenden Strahlenschaden der durch die emittierte Lumineszenz quantifiziert wird Innerhalb dieser Form der Altersbestimmung wird je nach verwendeter Stimulationsenergie zwischen Thermolumineszenzdatierung TL und Optisch Stimulierter Lumineszenz OSL unterschieden Die TL Methode hat ihren Ursprung in den 1950er Jahren und wurde erstmals fur die Datierung von gebrannter Keramik eingesetzt Von grosser Bedeutung speziell in der Quartarforschung ist die OSL Methode Sie basiert auf dem Prinzip dass bei ausreichender Lichtexposition beispielsweise Sonnenlicht das gesamte Lumineszenzsignal zuruckgesetzt wird Das bedeutet dass im Gegensatz zur Oberflachenexpositionsdatierung das Alter der Sedimentation bestimmt werden kann 92 Die OSL Datierung wurde Mitte der 1980er Jahre entwickelt 93 Die Lumineszenzdatierung hat einen signifikanten Beitrag zur Quartarforschung geleistet da es mit ihr erstmals moglich war einzelne Mineralkorner zu datieren und nicht nur organische Bestandteile wie bei der Radiokarbondatierung 94 Die Lumineszenzdatierung deckt einen Messbereich von einigen Jahrhunderten bis etwa 150 000 Jahren ab Atom Trap Trace Analysis Bearbeiten Die Kryptondatierung unter Verwendung des Isotops 81Kr in Verbindung mit dem stabilen Isotop 83Kr wird in der Praxis seit dem Jahr 2011 eingesetzt Den Durchbruch brachte eine neue Detektortechnologie auf der Grundlage der Atom Trap Trace Analysis ATTA 95 Mit einer Halbwertszeit von 230 000 Jahren eignet sich 81Kr innerhalb des quartaren Zeitrahmens vor allem zur Untersuchung von Gletschern und alten Eisschichten wie sie zum Beispiel auf Gronland und in der Antarktis vorkommen und liefert dabei erheblich prazisere Resultate als herkommliche Datierungsverfahren Ein weiterer Anwendungsbereich dieser Methode ist die gegenwartig sich noch im Anfangsstadium befindliche Detektierung des Argon Isotops 39Ar zur Analyse von Gletschereis und ozeanischem Tiefenwasser 96 Bei der Atom Trap Trace Analysis handelt es sich um eine magneto optische Atomfalle MOT unter Einsatz von Laserphysik zur Spurenanalyse seltener Edelgasisotope Dabei wird jedes Atom des Probenmaterials einzeln gezahlt wobei zum Beispiel auf eine Billiarde Argon Atome lediglich ein 39Ar Isotop entfallt Standardproxys Bearbeiten Um fundierte Aussagen uber Klima Umweltbedingungen und geophysikalische Ereignisse fruherer Epochen treffen zu konnen verfugt die Quartarforschung uber eine Vielzahl spezieller Mess und Bestimmungsmethoden Zum Standardinstrumentarium zahlen Klimaproxys die in naturlichen Archiven wie Baumringen Tropfsteinen Eisbohrkernen Korallen See oder Ozeansedimenten zu finden sind Diese werden nicht nur zur Rekonstruktion von Kalt und Warmzeiten eingesetzt sondern liefern daruber hinaus Informationen zur Sonnenaktivitat Niederschlagsintensitat sowie zur Luftzusammensetzung Um falsche Resultate moglichst auszuschliessen mussen Klimaproxys mit modernen instrumentell ermittelten Datenreihen verglichen und an ihnen kalibriert werden Nachfolgend ist eine Reihe von Proxys aufgefuhrt die zu den Grundlagen der Quartarforschung zahlen nbsp Hohlbohrer fur die Entnahme dendrochronologischer Proben darunter zwei BohrkerneMit der Dendrochronologie lasst sich durch eine Jahresring Auswertung das jahrliche Baumwachstum in Abhangigkeit von Witterung Umwelt und Klima rekonstruieren Fur einzelne europaische Baumarten wurden luckenlose Jahresringtabellen uber einen Zeitraum von 10 000 Jahren erstellt Momentaner Rekordhalter ist der Hohenheimer Jahrringkalender 97 an dem die mitteleuropaische Klimaentwicklung von der Gegenwart bis in die Jungere Dryaszeit zuruckverfolgt werden kann 98 Die Palynologie Pollenanalyse ist unter der Bezeichnung Pollenstratigraphie ein Teilbereich der Palaontologie und hat in der Quartarforschung und Palaoklimatologie ebenfalls an Bedeutung gewonnen Dank ihrer globalen Verbreitung und ihrer grossen Widerstandsfahigkeit gegenuber Umwelteinflussen und geologischen Prozessen eignen sich urzeitliche Pollen Sporen und Mikrofossilien bis in die geologische Gegenwart als Leitfossilien Daruber hinaus konnen anhand der lokalen Haufigkeit und Artenvielfalt der Pollen auch komplexe Okosysteme rekonstruiert werden Die Warvenchronologie auch Bandertondatierung genannt basiert auf der genauen Zahlung von Ablagerungsschichten Warven in Still und Fliessgewassern wie Seen oder Flussen Falls die Zahlung in einen absoluten Zeitrahmen eingebunden werden kann ermoglicht dies eine Altersangabe in Warvenjahren Der Anwendungsbereich der Warvenchronologie erstreckt sich uber einen Zeitrahmen von etlichen hundert bis etwa 30 000 Jahren und reicht in Einzelfallen daruber hinaus 99 Eisbohrkerne gehoren zu den genauesten Klimaarchiven und werden deshalb sehr methodisch analysiert und ausgewertet Neben Gebirgsgletschern aus deren Bohrkernen unter gunstigen Bedingungen die regionalen Klimaverlaufe der letzten Jahrtausende rekonstruiert werden konnen eignen sich der gronlandische und der antarktische Landeisschild zu detaillierten Analysen uber langere Zeitraume Wahrend das bisher alteste untersuchte Gronland Eis rund 123 000 Jahre abdeckt und damit die Eem Warmzeit einschliesst konnte im Rahmen des Projekts EPICA ein Antarktis Bohrkern mit einem Gesamtalter von uber 800 000 Jahren geborgen werden 100 Die fossilen Luftblaschen innerhalb eines Eisbohrkerns sind Archive fur die Zusammensetzung der Atmosphare und hier vor allem fur die Kohlenstoffdioxid und Methan Konzentrationen die gekoppelt an die Kalt und Warmphasen eines Eiszeitzyklus starken Schwankungen unterlagen und zusammen mit den Milankovic Zyklen einen wesentlichen Klimafaktor bilden 101 Ausserdem liefern Eisbohrkerne Daten zur Sonnenaktivitat zu Lufttemperaturen zu Verdunstungs und Kondensationsprozessen sowie zu Anomalien des Erdmagnetfeldes Ozeanische Sedimente Die uber langere Zeitraume auf den Kontinentalschelfen oder in der Tiefsee entstandenen Ablagerungsschichten werden in biogene lithogene und hydrogene Sedimente unterteilt Je nach Ursprung erlauben die Bohrkernproben Ruckschlusse auf die geographische Verbreitung von Lebewesen Zustandsanderungen von Meeresstromungen oder Klimaschwankungen der Vergangenheit Die genaue Datierung ozeanischer Bohrkernproben schwankt normalerweise sehr stark und ist abhangig von deren Alter und von der Geschwindigkeit der jeweiligen Sedimentationsprozesse Ablagerungen aus dem Holozan erlauben unter gunstigen Bedingungen eine zeitliche Auflosung von einigen Jahrzehnten Tropfsteine wie Stalagmiten und Stalaktiten kommen weltweit vor und sind fast zwangslaufig in den Hohlen von Karst und Kalkgesteingebieten zu finden Tropfsteine entstehen aus dem mit Kohlenstoffdioxid angereicherten Oberflachenwasser das auf seinem Weg durch Spalten und poroses Material organische Sauren aufnimmt die im Verbund mit dem Kohlenstoffdioxid das im Gestein enthaltene Calciumcarbonat losen Das Verhaltnis der Sauerstoffisotope im Tropfsteinkalk die Dicke der Wachstumslagen und die Anteile diverser Spurenelemente summieren sich zu einem auf Jahrzehnte genauen Umweltarchiv das auch abrupte und kurzzeitige Umschwunge wie die Dansgaard Oeschger Ereignisse der letzten Kaltzeit verzeichnet Tropfsteine konnen je nach Dauer der Wasser und damit der Calciumcarbonatzufuhr sehr lange wachsen und erreichen mitunter ein Alter von mehreren Hunderttausend Jahren Das Palaothermometer d18O Delta O 18 mit dem in den 1970er Jahren erstmals die Temperaturen im Verlauf des Kanozoikums messtechnisch bestimmt wurden basiert auf dem Verhaltnis der stabilen Sauerstoff Isotope 18O und 16O Dieses vielfaltig einsetzbare Verfahren eignet sich fur die Rekonstruktion von Niederschlagstemperaturen und dient zudem als Indikator von Prozessen der Isotopenfraktionierung wie der Methanogenese In der Quartarforschung werden 18O 16O Daten als Temperaturproxy unter anderem von fossilen Foraminiferen von Eisbohrkernen Tropfsteinen und Susswassersedimenten verwendet 102 Gegenwartige Quartarforschung Bearbeiten nbsp Modelle fur die zukunftige Entwicklung der globalen Erwarmung basieren auf rekonstruierten Temperaturangaben aus der Vergangenheit Die Quartarforschung ist ein stark interdisziplinar gepragtes Forschungsfeld das sich mit Umweltveranderungen der letzten 2 6 Millionen Jahre der Zeitspanne des Quartars beschaftigt Ziel der Quartarforscher ist die Auswertung der geologischen Archive dieser Zeit um jene Schlusselfaktoren die Veranderungsprozesse auslosen und steuern auf verschiedenen raumlichen und zeitlichen Skalen zu erfassen 103 Die Schlusselfaktoren konnen sowohl physikalischen chemischen biologischen atmospharischen aber auch anthropogenen Ursprungs sein Dieses breite Forschungsspektrum erfordert einen umfassenden Informationsaustausch zwischen zahlreichen naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen Zum Beispiel wurden die Grundlagen einer genauen Altersdatierung erst durch die Entwicklungen der Atomphysik des fruhen 20 Jahrhunderts geschaffen Erkenntnisgewinne in der Evolutionsbiologie oder prazise Analysemoglichkeiten von Biomolekulen liessen eine verbesserte Interpretation von quartaren Fossilfunden zu Neuerungen aus dem Ingenieurwesen nach Ende des Zweiten Weltkrieges fuhrten dazu dass Bohrkerne wie EPICA GISP und GRIP aus ozeanischen Sedimenten oder aus den gronlandischen und antarktischen Eisschilden gewonnen werden konnten Diese Bohrkerne lieferten unter anderem auch neue Hinweise zur Klimasensitivitat der Erde So kommen die Autoren einer 2016 veroffentlichten Studie nach einer Analyse der letzten 784 000 Jahre mit acht kompletten Warm und Kalt Zyklen zu dem Ergebnis dass die Klimasensitivitat in hohem Masse temperaturabhangig ist Danach liegt die Klimasensitivitat wahrend einer Kaltzeit wie dem Wurm beziehungsweise Weichsel Glazial bei rund 2 C und erhoht sich unter Warmzeitbedingungen um annahernd das Doppelte 104 Die Auswertung der quartaren geologischen Archive trug seit Beginn des 20 Jahrhunderts massgeblich dazu bei wie die jungere Erdgeschichte heute interpretiert wird 105 Das Instrumentarium zur Analyse dieser geologischen Gegebenheiten wuchs stetig an und ermoglichte Rekonstruktionen mit einer zeitlichen Auflosung wie sie vor wenigen Jahrzehnten noch undenkbar war vor allem im Hinblick auf abrupte Klimawandel Ereignisse Wahrend des Quartars hatte die Erde ihr gegenwartiges physisches Erscheinungsbild hinsichtlich der Grosse und Verteilung der Kontinente und Gebirge der Meeresstromungen der Zusammensetzung der Erdatmosphare oder der grossen Biome im Wesentlichen bereits angenommen Allerdings gaben die geologischen Archive auch daruber Aufschluss dass sich das irdische Klimasystem oftmals und zum Teil markant verandert hatte Im Laufe des Quartars entstand zudem der moderne Mensch der im Zuge seiner weltweiten Ausbreitung allmahlich zum dominierenden Einflussfaktor auf die irdische Biosphare wurde Die Tatsache des gegenwartigen Klimawandels in Verbund mit anderen Faktoren wie Artensterben Versauerung der Ozeane oder Reduzierung naturlicher Biotope fuhrte zum Entwurf des Anthropozans altgriechisch Das menschengemachte Neue das nach den Vorstellungen britischer Geologen und des niederlandischen Nobelpreistragers fur Chemie Paul J Crutzen als jungster Zeitabschnitt in das chronostratigraphische System der Erdgeschichte implementiert werden sollte 106 107 Auf dem 35 Internationalen Geologischen Kongress in Kapstadt 2016 schloss sich die 2009 gebildete Arbeitsgruppe zum Anthropozan dieser Position an wobei das Jahr 1950 als Startpunkt der neuen Epoche favorisiert wurde Im Mai 2019 entschied sich dieses Gremium mehrheitlich dafur bis 2021 einen Entwurf fur die Einfuhrung des Anthropozans bei der International Commission on Stratigraphy einzureichen Bis dahin soll auch ein geologisch definierter Startpunkt fur die neue Epoche festgelegt werden 108 109 Quartarforscher integrieren Informationen aus diversen Naturwissenschaften wie der Klimatologie Okologie Geologie physischen Geographie oder der Ozeanographie aber auch aus Humanwissenschaften wie der Archaologie oder Anthropologie Dahinter steht die Notwendigkeit eines inter und multidisziplinaren Ansatzes fur das Verstandnis des Erdsystems und schliesst die Herausforderung mit ein das Gefahrenpotenzial globaler Umweltveranderungen zu erkennen und einzugrenzen 103 Der deutsche Quartarforscher Paul Woldstedt merkte bereits im Jahr 1951 an dass die Quartarforschung zum Verstandnis der Gegenwart und unserer Stellung in ihr beitragt 110 Siehe auch BearbeitenInternational Union for Quaternary Research INQUA Deutsche Quartarvereinigung DEUQUA Literatur BearbeitenReferenzwerke und Ubersichten Bearbeiten Scott Elias und Cary Mock Hrsg Encyclopedia of Quaternary Science 2 Auflage Elsevier 2013 ISBN 978 0 444 53643 3 bedeutendes Nachschlagwerk zu dem Thema die ersten Kapitel befassen sich mit der Entwicklung der Quartarforschung selbst Vivien Gornitz Hrsg Encyclopedia of Paleoclimatology and Ancient Environments Encyclopedia of Earth Sciences Series 2009 ISBN 978 1 4020 4551 6 Abschnitte Glaciations Quaternary u a Mike Walker Quaternary Science 2007 a Fifty Year Retrospective In Journal of the Geological Society Dezember 2007 doi 10 1144 0016 76492006 195 Uberblick uber die Forschungsgeschichte seit Mitte des 20 Jh Einfuhrungen Bearbeiten deutschsprachig Jurgen Ehlers Das Eiszeitalter Spektrum Akademischer Verlag 2011 ISBN 978 3 8274 2327 6 einfuhrendes Werk das sich an ein breites Publikum richtet Karl N Thome Einfuhrung in das Quartar Das Zeitalter der Gletscher 2 Auflage Springer 2013 ISBN 978 3 642 58744 3 unveranderte Neuauflage der Ausgabe von 1999 berucksichtigt nur die Literatur bis Anfang der 1990er Jahre Albert Schreiner Einfuhrung in die Quartargeologie 2 Auflage Schweizerbart 1997 ISBN 3 510 65177 4 Jurgen Ehlers Allgemeine und historische Quartargeologie Enke 1994 ISBN 3 432 25911 5 englischsprachig J John Lowe und Michael J C Walker Reconstructing Quaternary Environments 3 Auflage Routledge 2014 ISBN 978 1 317 75371 1 stark methodenorientierte Einfuhrung und Ubersicht Neil Roberts The Holocene An Environmental History Wiley 2014 ISBN 978 1 4051 5521 2 Einfuhrung fur Undergraduate Studenten mit Schwerpunkt auf dem Holozan auch mit Kapiteln uber Methoden und das Pleistozan Raymond S Bradley Paleoclimatology Reconstructing Climates of the Quaternary International geophysics series Band 68 3 Auflage Academic Press 2013 ISBN 978 0 12 386995 1 Schwerpunkt auf Ubersicht uber palaoklimatischen Methoden haufig zitiertes Werk fur fortgeschrittene Studenten und fur Forscher hat 2015 einen Textbook Excellence Award Texty gewonnen William F Ruddiman Earth s Climate Past and Future W H Freeman 2008 ISBN 978 0 7167 8490 6 Einfuhrung in die Klimageschichte haufig zitiert fur das Quartar sind besonders die Teile III und IV relevant Harry John Betteley Birks und Hilary H Birks Quaternary Palaeoecology Blackburn Press 2004 ISBN 1 930665 56 3 Einfuhrung in die quartare Palaookologie Kapitel 1 und Kapitel 2 online Methodenorientierte Literatur Bearbeiten Mike Walker Quaternary Dating Methods An Introduction Wiley 2013 ISBN 978 1 118 70009 9 haufig zitiertes einfuhrendes Werk zu Datierungsmethoden Jay Stratton Noller Janet M Sowers und William R Lettis Quaternary Geochronology Methods and Applications Wiley 2000 ISBN 0 87590 950 7 Geschichte Bearbeiten Rodney H Grapes David Oldroyd Algimantas Grigelis Hrsg History of Geomorphology and Quaternary Geology Geological Society of London Special Publication 301 2008 Norman Henniges Die Spur des Eises eine praxeologische Studie uber die wissenschaftlichen Anfange des Geologen und Geographen Albrecht Penck 1858 1945 Beitrage zur regionalen Geographie Band 69 Leibniz Institut f Landerkunde Leipzig 2017 ISBN 978 3 86082 097 1 556 S online Tobias Kruger Die Entdeckung der Eiszeiten Internationale Rezeption und Konsequenzen fur das Verstandnis der Klimageschichte Schwabe Verlag Basel 2008 ISBN 978 3 7965 2439 4 Otfried Wagenbreth Geschichte der Geologie in Deutschland Springer Spektrum 1999 2015 Wissenschaftliche Zeitschriften Bearbeiten E amp G Quaternary Science Journal erschien zwischen 1951 und 2005 als Eiszeitalter und Gegenwart herausgegeben von der Deutschen Quartarvereinigung DEUQUA freier Zugang englisch und deutschsprachige Artikel darunter viele mit Bezug zu Deutschland Quaternary Science Reviews seit 1982 erscheinende englischsprachige Fachzeitschrift mit vielen Ubersichtsarbeiten hat unter den auf das Quartar spezialisierten Zeitschriften den mit Abstand hochsten Impact Factor Quaternary Research erscheint seit 1970 englischsprachig international und interdisziplinar ausgerichtete Zeitschrift des Quaternary Research Center der University of Washington mit einem Schwerpunkt auf Mensch Umwelt Wechselwirkungen im Quartar Boreas seit 1972 erscheinende auf das Quartar spezialisierte englischsprachige Zeitschrift Journal of Quaternary Science englischsprachig seit 1986 vor allem Originalarbeiten zur gesamten Quartarforschung wird fur die Quaternary Research Association QRA veroffentlicht mit einem Schwerpunkt auf interdisziplinare Arbeiten von internationalem Interesse Quaternary International erscheint seit 1989 englischsprachige Zeitschrift der International Union for Quaternary Research INQUA die das gesamte Spektrum der in der Quartarforschung zur Anwendung kommenden Naturwissenschaften abdecken will publiziert vor allem Forschungsarbeiten die zuvor auf Veranstaltungen der INQUA vorgestellt wurden The Holocene seit 1991 veroffentlicht ausschliesslich Arbeiten zum Holozan hat einen hohen Anteil an Beitragen uber das Wechselverhaltnis von Mensch und Umwelt Quaternary Geochronology seit 2006 spezialisiert auf Datierungsmethoden der QuartarforschungEinzelnachweise Bearbeiten a b S A Elias History of Quaternary Science In Encyclopedia of Quaternary Science Elsevier 2006 ISBN 0 444 51919 X S 11 PDF der zweiten Ausgabe 2013 M Allaby Earth Science A scientific History of the Solid Earth Facts On File 2009 ISBN 978 0 8160 6097 9 S 127 J Desnoyers Observations sur un ensemble de depots marins plus recents que les terrains tertiaries du bassin de la Seine et constituant une formation geologique distincte precedees d une apercu de la non simulaneite des bassins tertiares In Annals Sciences Naturelles Paris 16 1829 S 171 214 S 402 491 Henri Reboul Geologie de la periode Quaternaire et introduction a l histoire ancienne F G Levrault Paris 1833 S 1 2 Digitalisat F Gradstein J Ogg M Schmitz G Ogg The Geologic Time Scale 2012 Elsevier 2012 ISBN 978 0 444 59425 9 S 411 E Forbes On the connection between the distribution of existing fauna and flora of the British Isles and the geological changes which have affected their area especially during the epoch of the Northern Drift In Great Britain Geological Survey Memoir 1 1846 S 336 342 M Hornes Mittheilung an Prof Bronn gerichtet Wien 3 Okt 1853 Neues Jahrbuch Mineralogie Geologie Geognosie und Petrefaktenkunde 1853 S 806 810 E Aguirre G Pasini The Pliocene Pleistocene boundary In Episodes 8 1985 S 116 120 M G Bassett Towards a common language in stratigraphy In Episodes 8 1985 S 87 92 a b Georg Adolph von Winterfeld Vom Vaterlande des mecklenburgischen Granitgesteins In Monatsschrift von und fur Mecklenburg Jahrgang 3 Schwerin 1790 S 475 478 1 Von Arenswald Geschichte der Pommerischen und Mecklenburgischen Versteinerungen In Der Naturforscher 5 Stuck Halle Gebauer 1775 S 145 168 2 a b Horace Benedict de Saussure Voyages dans les Alpes precedes d un essai sur l histoire naturell des environs de Geneve Band 1 Neuchatel 1779 S XXXVI 1 540 3 Johann Esaias Silberschlag Geogenie oder Erklarung der mosaischen Erderschaffung nach physikalischen und mathematischen Grundsatzen 1 Teil Berlin Verlag Buchhandlung Realschule 1780 S X 1 194 4 Jean Andre de Luc Lettres physiques et morales sur les montagnes et sur l histoire de la terre et de l homme En Suisse Chez Les Libraires Associes 1778 S XXIV 1 224 5 Johann Georg Forchhammer Ueber Geschiebebildungen und Diluvial Schrammen in Danemark und einem Theile von Schweden In Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie Band 58 Leipzig 1843 S 609 646 6 Ernst Boll Geognosie der deutschen Ostseelander zwischen Eider und Oder Neubrandenburg Brunslow 1846 S VI 1 285 7 Leopold von Buch Ueber die Ursachen der Verbreitung grosser Alpengeschiebe In Abhandlungen der physikalischen Klasse der Koniglich Preussischen Akademie der Wissenschaften aus den Jahren 1804 1811 Berlin Realschul Buchhandlung 1815 S 161 186 8 Stefan Berchtold Peter Bumann Gedenkschrift Ignaz Venetz 1788 1859 Ingenieur und Naturforscher In Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Oberwallis Band 1 Brig Rotten Verlag 1990 S 1 144 9 Leopold von Buch Ueber die Verbreitung grosser Alpengeschiebe In Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie Band 9 Leipzig Barth 1827 S 575 588 10 Gustav Adam Bruckner Wie ist der Grund und Boden Mecklenburgs geschichtet und entstanden Neustrelitz Neubrandenburg Dummler 1825 S VIII 1 192 11 Nils Gabriel Sefstrom Ueber die Spuren einer sehr grossen urweltlichen Fluth In Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie Band 38 Nr 8 Leipzig Barth 1836 S 614 618 12 Nils Gabriel Sefstrom Untersuchung uber die auf den Felsen Skandinaviens in bestimmter Richtung vorhandenen Furchen und deren wahrscheinliche Entstehung In Poggendorffs Annalen der Physik und Chemie Band 43 Leipzig Barth 1838 S 533 567 13 Georg Gottlieb Pusch Geognostische Beschreibung von Polen so wie der ubrigen Nordkarpathen Lander 2 Teil Stuttgart Tubingen Cotta 1836 S XII 1 695 Johann Jakob Ferber Anmerkungen zur physischen Erdbeschreibung von Kurland Riga Hartknoch 1784 S XIV 1 196 14 Ernst Georg Friedrich Wrede Geologische Resultate aus Beobachtungen uber einen Theil der sudbaltischen Lander Halle Renger 1794 S XII 1 204 15 Karl Friedrich Kloden Ueber die Gestalt und die Urgeschichte der Erde nebst den davon abhangenden Erscheinungen in astronomischer geognostischer geographischer und physikalischer Hinsicht Berlin Nauck s Buchhandlung 1829 S XXVIII 1 384 16 Karl Friedrich Kloden Die Versteinerungen der Mark Brandenburg die sich in den Rollsteinen und Blocken der sudbaltischen Ebene finden Berlin Luderitz 1834 S X 1 378 17 Charles Lyell Principles of Geology Being an Inquiry how far the Former Changes of the Earth s Surface Vol I London 1835 S XVIII 1 441 18 a b Werner Schulz Die Entwicklung zur Inlandeistheorie im sudlichen Ostseeraum In Zeitschrift fur geologische Wissenschaften Jahrgang 3 Heft 8 Berlin 1975 S 1023 1035 Carl Lyell Elemente der Geologie aus dem Englischen von Carl Hartmann Weimar Voigt 1839 S 114 119 19 Charles Lyell Das Alter des Menschengeschlechts auf der Erde und der Ursprung der Arten durch Abanderung nebst einer Beschreibung der Eis Zeit in Europa und Amerika Autorisierte deutsche Ubertragung des Originals vom Jahre 1873 von Ludwig Buchner Leipzig Theodor Thomas 1874 S X 1 519 20 Johann Albrecht Hopfner Etwas uber den sittlichen und hauslichen Zustand der Einwohner des Grindelwaldthales und Oberlandes In Schweizerisches Museum 2 Jahrgang Heft 9 Zurich 1785 S 769 787 21 Bernhard Friedrich Kuhn Versuch uber den Mechanismus der Gletscher In Magazin fur die Naturkunde Helvetiens Band 1 Zurich Orell Gessner Fussli und Company 1787 S 117 136 22 Bernhard Friedrich Kuhn Nachtrag zu dem Versuche uber den Mechanismus der Gletscher im ersten Bande dieses Magazins In Magazin fur die Naturkunde Helvetiens Band 3 Zurich Orell Gessner Fussli und Company 1788 S 427 436 23 Ignaz Venetz Memoire sur les variations de la temperature dans les Alpes de la Suisse Vortrag von 1821 In Denkschriften der allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft fur die gesammten Naturwissenschaften 1 Band 2 Abteilung Zurich Orell Fussli amp Compagnie 1833 S 1 38 24 Ignaz Venetz Uber die Veranderungen der Temperatur in den Schweizer Alpen In Stefan Berchhold Peter Bumann Hrsg Gedenkschrift Ignaz Venetz 1788 1859 Ingenieur und Naturforscher Brig Rotten Verlag 1990 S 125 143 25 Stefan Berchhold Peter Bumann Hrsg Gedenkschrift Ignaz Venetz 1788 1859 Ingenieur und Naturforscher Brig Rotten Verlag 1990 S 101 Ignaz Venetz Sur l ancienne extension des glaciers et sur leur retraite dans leur limites actuelles In Actes de la Societe Helvetique des Sciences naturelles Quinzieme Reunion annuelle a l Hospice du Grand Saint Bernard les 21 22 et 23 juillet 1829 Lausanne 1830 S 31 26 Jens Esmark Bidrag til vor Jordklodes Historie In Magazin for naturvidenskaberne Band 2 Christiania 1824 S 28 49 27 Jens Esmark Remarks tending to explain the Geological History of the Earth In Edinburgh new philosophical journal Band 2 Edinburgh 1827 S 107 121 28 Albrecht Bernhardi Wie kamen die aus dem Norden stammenden Felsbruchstucke und Geschiebe welche man in Norddeutschland und den benachbarten Landern findet an ihre gegenwartigen Fundorte In Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde 3 Jahrgang Heidelberg 1832 S 257 267 29 Karl Magdefrau Karl Friedrich Schimper Ein Gedenken zu seinem 100 Todestag In Beitrage zur naturkundlichen Forschung in Sudwestdeutschland Band 27 Karlsruhe 1968 S 3 20 hier S 18 zobodat at PDF 1 2 MB abgerufen am 19 April 2023 Karl Friedrich Schimper Ueber die Eiszeit Auszug aus einem Brief an L Agassiz In Actes de la Societe Helvetique des Sciences Naturelles 22 Session Neuchatel 1837 S 38 51 30 Louis Agassiz Etudes sur Les Glaciers Neuchatel 1840 Jent und Gassmann S V 1 347 31 Louis Agassiz Untersuchungen uber die Gletscher Solothurn 1841 S XII 1 327 32 Louis Agassiz Discours prononce a l ouverture des seanes de la Societe Helvetique des Sciences Naturelles a Neuchatel le 24 Juillet 1837 par L Agassiz president In Actes de la Societe Helvetique des Sciences Naturelles 22 Session Neuchatel 1837 S V XXXII 33 Diebische Elster 34 Robert Lauterborn Der Rhein Naturgeschichte eines deutschen Stromes 1 Band Die erd und naturkundliche Erforschung des Rheins und der Rheinlande vom Altertum bis zur Gegenwart 2 Halfte Die Zeit von 1800 1930 In Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg Band 33 1934 S 1 324 hier S 92 zobodat at PDF 14 6 MB abgerufen am 22 April 2023 Robert Lauterborn Der Rhein Naturgeschichte eines deutschen Stromes 1 Band DNB 36652688X Louis Agassiz Untersuchungen uber die Gletscher Solothurn 1841 S 284ff 35 Bernhard von Cotta Fels Schliffe an Porphyr Hugeln bei Kollmen In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1844 Stuttgart 1844 S 558 561 36 Carl Friedrich Naumann Fels Schliffe an Porphyr Hugeln bei Kollmen In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1844 Stuttgart 1844 S 557 558 561 562 37 Adolph von Morlot Ueber die Gletscher der Vorwelt und ihre Bedeutung Bern Ratzer 1844 S 1 18 38 Lothar Eissmann Die Begrundung der Inlandeistheorie fur Norddeutschland durch den Schweizer ADOLPHE VON MORLOT im Jahre 1844 In Abhandlungen und Berichte des Naturkundlichen Museums Mauritianum Altenburg Band 8 Heft 3 Altenburg 1974 S 289 318 Lothar Eissmann Ansgar Muller Gedenkexkursion 150 Jahre Inlandeistheorie in Sachsen Flussterrassen Endmoranen und Gletscherschliffe in Nordwestsachsen Exkursion B3 In Altenburger naturwissenschaftliche Forschungen Heft 7 DEUQUA Tagung in Leipzig 1994 Altenburg 1994 S 378 430 Carl Friedrich Naumann Uber die Felsenschliffe der Hohburger Berge unweit Wurzen In Berichte uber die Verhandlungen der Koniglich Sachsischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig Band 1 Leipzig 1847 S 392 410 39 Carl Friedrich Naumann Uber die Hohburger Porphyrberge in Sachsen In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1874 Stuttgart 1874 S 337 361 40 Albert Heim Die Schliff Flachen an den Porphyr Bergen von Hohburg In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1870 Stuttgart 1870 S 608 610 41 Carl Friedrich Naumann Die Felsenschliffe der Hohburger Berge In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1870 Stuttgart 1870 S 988 989 42 Albert Heim Uber die Schliffe an den Porphyrbergen von Hohburg In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1874 Stuttgart 1874 S 953 959 43 Hermann Credner Eine Excursion der Deutschen Geologischen Gesellschaft durch das sachsische Gebirge In Zeitschrift fur die gesamten Naturwissenschaften Neue Folge Band 10 Berlin 1974 S 212 222 44 Hermann Credner Uber den Verlauf der sudlichen Kuste des Diluvialmeeres in Sachsen In Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft Band 27 Berlin 1875 S 729 45 Otto Torell Uber einen gemeinschaftlich mit den Herren Behrendt und Orth nach den Rudersdorfer Kalkbergen unternommenen Ausflug In Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft Band 27 Berlin 1875 S 961 962 46 Hermann Credner Ueber Gletscherschliffe auf Porphyrkuppen bei Leipzig und uber geritzte einheimische Geschiebe In Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft Band 31 Berlin 1879 S 21 34 47 Albrecht Penck Die Geschiebeformation Norddeutschlands In Zeitschrift der Deutschen geologischen Zeitschrift Band 31 Berlin Hertz 1879 S 117 226 48 Adolph von Morlot Notice sur le quaternaire en Suisse In Bulletins des seances de la Societe Vaudoise des sciences naturelles Tome IV Lausanne Blanchard 1856 S 41 44 49 Adolph von Morlot Quartare Gebilde im Rhone Gebiet In Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geognosie Geologie und Petrefaktenkunde Jahrgang 1859 Stuttgart Schweizerbart 1859 S 315 317 50 Albrecht Penck Die Vergletscherung der Deutschen Alpen ihre Ursachen periodische Wiederkehr und ihr Einfluss auf die Bodengestaltung Leipzig Barth 1882 S VIII 1 484 51 Albrecht Penck Eduard Bruckner Die Alpen im Eiszeitalter 1 Band Die Eiszeiten in den nordlichen Ostalpen Leipzig Tauchnitz 1909 S XVI 1 393 52 Albrecht Penck Eduard Bruckner Die Alpen im Eiszeitalter 2 Band Die Eiszeiten in den nordlichen Westalpen Leipzig Tauchnitz 1909 S X 394 716 Albrecht Penck Eduard Bruckner Die Alpen im Eiszeitalter 3 Band Die Eiszeiten in den Sudalpen und im Bereich der Ostabdachung der Alpen Leipzig Tauchnitz 1909 S XII 717 1199 53 Louis Agassiz The Glacial Theory and its recent progress In The Edinburgh new philosophical journal Band 33 Edinburgh 1842 S 217 283 54 Gerd Luttig Geschiebestatistische Anmerkungen zur Quartarstratigraphie des nordischen Vereisungsgebietes In Eiszeitalter und Gegenwart Band 49 Hannover 1999 S 145 55 James Geikie The Great Ice Age and its relation to the Antiquity of Man New York Appleton 1874 S XXV 1 545 56 Thomas Chrowder Chamberlin On the extent and significance of the Wisconsin Kettle moraine In Transactions of the Wisconsin Academy of Sciences Arts and Letters Vol 4 Wisconsin 1878 S 201 234 57 Thomas Chrowder Chamberlin Glacial phenomena of North America In James Geikie Hrsg The great ice age and its relation to the antiquity of man 3 edition New York Appleton 1894 S 724 775 58 Nordamerika Subcommission on Quaternary Stratigraphy SQS 59 Ignaz Franz Maria von Olfers Uberreste vorweltlicher Riesenthiere in Beziehung zu Ostasiatischen Sagen und Chinesischen Schriften Berlin Nikolaische Buchhandlung 1840 S 1 31 60 Mammutmuseum Niederweningen 61 Georges Cuvier Recherches sur les ossements fossiles de quadrupedes ou l on retablit les caracteres de plusieurs especes d animaux Que les revolutions du globe paroissent avoir detruites Paris Deterville 1812 S VI 1 278 62 Jakob Noggerath Cuvier s Ansichten von der Urwelt nach der zweiten Originalausgabe verdeutscht und mit Anmerkungen begleitet Bonn Weber 1822 S 1 341 63 a b S A Elias Encyclopedia of Quaternary Science Elsevier 2006 ISBN 0 444 51919 X S 12 R F Noss Forgotten Grasslands of the South Natural 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Capron P Ferretti A Ganopolski J O Grimalt B Honisch K Kawamura A Landais V Margari B Martrat V Masson Delmotte Z Mokeddem F Parrenin A A Prokopenko H Rashid M Schulz N Vazquez Riveiros Past Interglacials Working Group of PAGES Interglacials of the last 800 000 years In Reviews of Geophysics AGU Publications 54 Jahrgang Nr 1 Marz 2016 S 162 219 doi 10 1002 2015RG000482 englisch cam ac uk PDF W F Libby Radiocarbon Dating University of Chicago Press Chicago 1952 K Hughen S Lehman J Southon J Overpeck O Marchal C Herring J Turnbull 14C Activity and Global Carbon Cycle Changes over the Past 50 000 Years In Science 303 Jahrgang Nr 5655 Januar 2004 S 202 207 doi 10 1126 science 1090300 englisch researchgate net PDF Heather D Graven Impact of fossil fuel emissions on atmospheric radiocarbon and various applications of radiocarbon over this century In pnas 112 Jahrgang Nr 31 Juli 2015 S 9542 9545 doi 10 1073 pnas 1504467112 englisch F Preusser Lumineszenzdatierung von Sedimenten als Beitrag 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Hohenheimer Jahrringkalender Marco Spurk Michael Friedrich Jutta Hofmann Sabine Remmele Burkhard Frenzel Hanns Hubert Leuschner Bernd Kromer Revisions and extension of the Hohenheim oak and pine chronologies New evidence about the timing of the Younger Dryas Preboreal transition Inː Radiocarbon 40 1998 S 1107 1116 A Brauer Weichselzeitliche Seesedimente des Holzmaares Warvenchronologie des Hochglazials und Nachweis von Klimaschwankungen In documenta naturae Munchen 1994 ISSN 0723 8428 S 85 F Wilhelms H Miller M D Gerasimoff C Druecker A Frenzel D Fritzsche H Grobe S B Hansen S A E Hilmarsson G Hoffmann K Hornby A Jaeschke S S Jakobsdottir P Juckschat A Karsten L Karsten P R Kaufmann T Karlin E Kohlberg G Kleffel A Lambrecht A Lambrecht G Lawer I Schaermeli J Schmitt S G Sheldon M Takata M Trenke B Twarloh F Valero Delgado D Wilhelms Dick The EPICA Dronning Maud Land deep drilling operation In Annals of Glaciology 55 Jahrgang Nr 68 2014 S 355 366 doi 10 3189 2014AoG68A189 englisch researchgate net PDF Jeremy D Shakun Peter U Clark Feng He Shaun A Marcott Alan C Mix Zhengyu Liu Bette Otto Bliesner Andreas Schmittner Edouard Bard Global warming preceded by increasing carbon dioxide concentrations during the last deglaciation In Nature 484 Jahrgang Nr 7392 April 2012 S 49 54 doi 10 1038 nature10915 englisch bc edu PDF Melanie J Leng Jim D Marshall Palaeoclimate interpretation of stable isotope data from lake sediment archives In Quaternary Science Reviews Band 23 Nr 7 8 April 2004 S 811 831 doi 10 1016 j quascirev 2003 06 012 a b S A Elias Encyclopedia of Quaternary Science Elsevier 2006 ISBN 0 444 51919 X S 28 Tobias Friedrich Axel Timmermann Michelle Tigchelaar Oliver Elison Timm Andrey Ganopolski Nonlinear climate sensitivity and its implications for future greenhouse warming In Science Advances 2 Jahrgang Nr 11 November 2016 doi 10 1126 sciadv 1501923 englisch gfz potsdam de PDF S C Porter INQUA and Quaternary Science at the millennium A personal retrospective In Quaternary International 62 1999 S 111 117 Jan Zalasiewicz Mark Williams Will Steffen Paul Crutzen The New World of the Anthropocene In Environmental Science amp Technology 44 Jahrgang Nr 7 2010 S 2228 2231 doi 10 1021 es903118j englisch lternet edu PDF Will Steffen Jacques Grinevald Paul Crutzen John McNeill The Anthropocene conceptual and historical perspectives In The Royal Society Philosophical Transactions A 369 Jahrgang Nr 1938 Januar 2011 doi 10 1098 rsta 2010 0327 englisch royalsocietypublishing org Meera Subramanian Anthropocene now influential panel votes to recognize Earth s new epoch In Nature Mai 2019 doi 10 1038 d41586 019 01641 5 englisch abgerufen am 24 Mai 2019 Subcommission on Quaternary Stratigraphy Working Group on the Anthropocene Results of binding vote by AWG abgerufen am 26 Mai 2019 P Woldstedt Quartarforschung einleitende Worte In Eiszeitalter und Gegenwart 1 1951 S 15 PDF nbsp Dieser Artikel wurde am 13 Januar 2018 in dieser Version in die Liste der 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