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Die Geschichte Kataloniens reicht bis in das Jahr 1000 v Chr zuruck als die Iberer die Pyrenaenhalbinsel besiedelten Vor der Besiedelung durch Cro Magnon Menschen Homo sapiens war die Region bereits von Neandertalern bewohnt wie Funde in der Hohle Cova Gran de Santa Linya belegen In historischer Zeit war Katalonien ursprunglich von Iberern besiedelt spater lag das Kustengebiet im Einflussbereich Karthagos Ende des 3 Jahrhunderts v Chr gewann Rom die Vorherrschaft die Romer erhoben 19 n Chr die Gegend zur Provinz Hispania Tarraconensis Bereits im 1 Jahrhundert n Chr fasste das Christentum Fuss im Bereich des heutigen Katalonien Die Corts Catalanes aus einer Inkunabel aus dem 15 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Fruhgeschichte und vorromische Zeit 1 1 Die Phonizier und Griechen 1 2 Die Iberer 2 Romische Zeit 2 1 Romische Eroberung 2 2 Romanisierung 2 3 Entwicklung in der Kaiserzeit 2 4 Volkerwanderung und Ende der romischen Herrschaft 3 Das Westgotenreich 4 Maurische Herrschaft 4 1 Die Eroberung Kataloniens durch die Mauren 4 2 Der Zerfall der maurischen Herrschaft in Katalonien 4 3 Nordkatalonien 5 15 bis 18 Jahrhundert 6 Zeit Napoleons 7 20 Jahrhundert 8 21 Jahrhundert 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseFruhgeschichte und vorromische Zeit Bearbeiten nbsp Griechische Amphore in Empuries gefundenDie Phonizier und Griechen Bearbeiten Die ersten schriftlichen Zeugnisse uber das Gebiet des heutigen Katalonien stammen aus den Zeiten als Phonizier und Griechen beide im ostlichen Mittelmeerraum beheimatet die Iberische Halbinsel erreichten Im 8 Jahrhundert v Chr hatten sich die Phonizier bereits an mehreren Orten im Suden der Halbinsel niedergelassen In den folgenden Jahrhunderten wurden die phonizischen Kolonien von Karthago ubernommen einer machtigen Stadt phonizischen Ursprungs in Nordafrika Die Karthager wandten sich entlang der Kuste nach Nordosten um eine Ausbreitung der Griechen in den Suden zu verhindern In Ibusim Eivissa Ibiza grundeten sie eine wichtige Kolonie die lange bestand Die Griechen erreichten die Halbinsel kurze Zeit nach den Phoeniziern Der Handel entwickelte sich aber erst im 6 Jahrhundert v Chr unter den Ioniern den Grundern der Stadt Massalia Marseille An der Kuste des heutigen Katalonien grundeten sie zwischen 750 v Chr und 550 v Chr unter anderem Emporion Empuries als wichtigsten Handelsposten Die erste Ansiedlung entstand auf einer kleinen Insel in der Bucht von Roses das schnelle Wachstum und der Handel mit der einheimischen Bevolkerung erzwang aber bald eine Verlagerung auf das Festland Wenige Kilometer von Emporion entstand die Niederlassung Rhode Roses Die Siedler von Emporion entwickelten Landwirtschaft und Handel sowohl in Emporion als auch in Rhode wurden Silbermunzen gepragt Auch wurde eine besondere Keramik hergestellt die eine weite Verbreitung fand Die Iberer Bearbeiten Die im 5 und 4 Jahrhundert v Chr aus Gallien eingewanderten Kelten verschmolzen mit den einheimischen Iberern nach vielen Kampfen zum Volk der Keltiberer Sie drangen an die Sud und Ostkuste der Halbinsel Nordlich des Ebro hatten die iberischen Volker einige kulturelle Gemeinsamkeiten wie Sprache und Schrift Beherrschung der Eisenverarbeitung Topferei sowie die Landwirtschaft als Grundlage Das soziale Gefuge bildeten die einzelnen Stamme Die bereits stadtisch gepragten Siedlungen wurden auf Anhohen gebaut um die Verteidigung zu erleichtern nbsp Indibil und Mandoni iberische HerrscherIm Gebiet der heutigen Provinz Barcelona liessen sich die Laietaner nieder Die wichtigsten Stadte waren Barcino der Ursprung des heutigen Barcelona Baetulo Badalona Egara Terrassa und Blanda Blanes Nordlich der Laietaner und im Gebiet der heutigen Provinz Tarragona lebten die Indigeten Ihre Hauptsiedlung lag bei Ullastret in der Provinz Girona Aber das machtigste iberische Volk waren die Ilergeten Ihr Siedlungsgebiet lag zwischen den Talern des Cinca und des Segre und die Hauptstadte waren Iltirda Lleida und Atanagrum die genaue Lage ist nicht mehr bekannt Unter ihrem Konig Indibil beteiligten sich die Ilergeten an den Kriegen zwischen dem Romischen Reich und den Karthagern Die strategische Lage ihres Siedlungsgebiets ermoglichte wechselnde Bundnisse mit Rom oder meistens Karthago Mit dem romischen Sieg gegen Karthago im Zweiten Punischen Krieg wurden die Iberer schrittweise dem Romischen Reich einverleibt Romische Zeit BearbeitenNach dem Ersten Punischen Krieg 264 bis 241 v Chr beherrschten die Karthager die gesamte Mittelmeerkuste der Iberischen Halbinsel Ihre Belagerung von Sagunt und damit der Bruch des Ebro Vertrags von 226 v Chr zwischen Rom und Hasdrubal fuhrte 218 v Chr zur Landung zweier romischer Legionen in Emporion Empuries und damit zum Beginn des Zweiten Punischen Krieges bis 201 v Chr Daraufhin eroberten die Romer das Land Romische Eroberung Bearbeiten nbsp Eroberung Hispaniens durch die Romer 220 v Chr bis 27 v Chr nbsp Romische Provinzen in Hispanien nach der ersten Teilung 180 v Chr 218 v Chr landete Gnaeus Cornelius Scipio Calvus in Emporion um dem Karthager Hannibal den Weg nach Italien zu versperren Wahrend des Zweiten Punischen Krieges versuchten sowohl die Romer als auch die Karthager die iberischen Volker auf ihre Seite zu ziehen Von Tarraco Tarragona aus kontrollierten die romischen Truppen bald die gesamte Kuste des heutigen Katalonien Unter Scipio dem Alteren drangen die Romer 209 v Chr bis nach Sudspanien vor Nach dieser erkennbaren Ubermacht der Romer schlugen sich zahlreiche Anfuhrer der iberischen Stamme auf die Seite der Romer Dennoch mussten die neuen Herren noch eine Revolte der Ilergeten unter der Fuhrung von Indibil und Mandoni niederschlagen 206 v Chr wurde der letzte karthagische Feldherr von der Halbinsel vertrieben und vier Jahre spater mit Ende des Krieges war die gesamte Mittelmeerkuste Spaniens unter romischer Herrschaft Die unterworfenen Volker wurden zu Tributzahlungen verpflichtet und die Bergwerke gingen in das Eigentum des Romischen Reiches uber Der von den Romern nach dem Keltiberischen Krieg 197 v Chr bis 179 v Chr kontrollierte Teil der Halbinsel wurde in zwei Provinzen aufgeteilt Hispania citerior im Nordosten Hispania ulterior im Sudwesten In der folgenden Zeit kam es noch zu einigen Aufstanden die erst 133 v Chr endgultig niedergeschlagen werden konnten Das letzte vorchristliche Jahrhundert war gepragt von internen politischen Konflikten der Romer in Italien die auch auf der iberischen Halbinsel ausgetragen wurden In den Jahren 80 bis 70 v Chr war das Gebiet des heutigen Katalonien der letzte Schauplatz im Krieg zwischen den Anhangern des Marius und Sulla der vor Sulla gefluchtete Marianer Sertorius organisierte eine letzte grosse Widerstandsbewegung gegen Rom die erst nach seiner Ermordung definitiv besiegt wurde Im folgenden Romischen Burgerkrieg ab 49 v Chr errang Gaius Iulius Caesar gegen Pompeius bei Ilerda Lleida den entscheidenden Sieg Dieser Sieg eroffnete eine nahezu dreihundertjahrige Friedensperiode die eine Verbreitung der romischen Kultur ermoglichte nbsp Romische Provinzen in Hispanien nach der zweiten Teilung 27 v Chr nbsp Pont del Diable bei Tarragona nbsp Romischer Tempel in Vic nbsp Romische Therme in Caldes de Montbui nbsp Arc de Bera an der Via Augusta an der heutigen Nationalstrasse N340 Romanisierung Bearbeiten Nachdem Hispania erobert und befriedet war fuhrten die Romer ihre politische administrative soziale und okonomische Organisation ein Das Vulgarlatein loste die iberischen Sprachen ab und es wurde der Kaiserkult eingefuhrt Das gleichzeitig eingefuhrte romische Recht sollte fur lange Zeit einen starken Einfluss haben Auf dem Lande wurde der Grund und Boden enteignet und an romische Siedler Veteranen und verbundete Einheimische verteilt Es entstanden private Latifundien Landguter die mit Sklavenarbeit bewirtschaftet wurden Die reichen Besitzer wohnten uberwiegend in den Stadten und uberliessen die Arbeit den Verwaltern Diese fuhrten neue Techniken zur Aufzucht und Bewasserung ein Die ersten Landguter villae rusticae in Katalonien entstanden bereits im zweiten vorchristlichen Jahrhundert im Hinterland des heutigen Barcelona und im Camp de Tarragona Ihre grosste Verbreitung erlebten sie unter Augustus An der katalanischen Kuste wurde vor allem Wein angebaut und vertrieben was wiederum die Herstellung und den Vertrieb von Amphoren erforderte Die zahlreichen Strassen und Kastelle fuhrten seit Caesar und besonders unter Augustus zu einer raschen Romanisierung des Landes das bald ein Zentrum romischer Kultur wurde Gleichzeitig liess der Aufbau des Strassennetzes und der Gebrauch einer einheitlichen Wahrung den Handel expandieren und die Bevolkerung wuchs stark an Die Romer fuhrten wichtige Neuerungen in der Organisation der ebenfalls schnell wachsenden Stadte ein die sich zu Produktions Handels und Verwaltungszentren entwickelten Erkennbar ist dies an den zahlreichen offentlichen Bauten jener Zeit wie Foren Theatern und Amphitheatern Cirkusarenen und Basiliken wie in Tarragona Tempeln wie in Vic Thermen wie die von Caldes de Montbui Aquadukten und Brucken wie in Tarragona der Aqueducte de les Ferreres und in Martorell etc Die Hauptachse des romischen Strassennetzes bildete die Via Augusta die ab Carthago Nova Cartagena der Mittelmeerkuste folgte und uber Valencia bei Dertosa Tortosa den Ebro erreichte Nachdem Tarraco durchquert war wandte sie sich am ostlichen Stadtrand beim spater Arc de Bera genannten Ehrenbogen zum Landesinneren nach Martorell wo noch heute die damalige Brucke erhalten ist Danach fuhrte sie bei Barcino wieder an die Kuste und folgte ihr bis Gerunda Girona Von da ab wandte sie sich den Pyrenaen zu und erreichte bei La Jonquera die gallische Provinz Narbonensis en Entwicklung in der Kaiserzeit Bearbeiten In den Jahren 27 bis 25 v Chr erfolgte eine Neuordnung der Provinzen durch Augustus Aus Hispania Citerior wurde die Kaiserliche Provinz Hispania Tarraconensis die sich von der katalanischen Kuste entlang des Ebro bis in das heutige Galicien erstreckte Die Hauptstadt dieser Provinz wurde die reiche Kolonie Tarraco die sich bereits uber 70 Hektar ausdehnte und uber zahlreiche monumentale Bauwerke verfugte 27 v Chr ist dort die Errichtung eines Tempels zu Ehren des Augustus und Jupiters nachgewiesen In dieser Zeit entstand auch das romische Barcino Barcelona und in Empuries wurden verdiente Kriegsveteranen angesiedelt Unter der Herrschaft Neros wurde im Jahre 60 Galba Statthalter der Provinz Er schloss sich 68 dem Aufstand des Gaius Iulius Vindex an und liess sich zum Kaiser ausrufen Der entthronte Kaiser Nero beging daraufhin Selbstmord Mit der durch Kaiser Caracalla erlassenen Constitutio Antoniniana erhielten 212 alle freien Bewohner des Romischen Reichs das romische Burgerrecht Es folgte auch in der Tarraconensis bis zum Ende des Jahrhunderts eine nahezu ungestorte Blutezeit der Entwicklung und des Aufschwungs Das aufkommende Christentum wurde unter den Kaisern Decius und Valerianus bekampft und so starb 259 Fructuosus der Bischof des kurz zuvor gegrundeten Bistums Tarraco als Martyrer Das gleiche Schicksal erlitten unter anderem die Diakone Augurius und Eulogius Dennoch breitete sich das Christentum zunehmend aus bis es 313 unter Kaiser Konstantin I mit dem Toleranzedikt von Mailand legitimiert und in Folge zur vorherrschenden Religion im Romischen Reich wurde Die politische und wirtschaftliche Krise in die das Romische Reich ab dem 3 Jahrhundert geriet hatte auch fur die Provinz Tarraconensis und fur die Hauptstadt Tarraco unumkehrbare Folgen Volkerwanderung und Ende der romischen Herrschaft Bearbeiten nbsp Romische Provinzen in Hispanien nach der dritten Teilung 395 n Chr nbsp Wanderungen des zweiten bis funften JahrhundertsAnfang 3 Jahrhundert begann im Romischen Reich eine Periode des Niedergangs die als Reichskrise bezeichnet wird Wechselnde Machtubernahmen verschiedener Kaiser fuhrten zu Aufstanden in den Provinzen die zusatzlich durch Invasionen germanischer Volksstamme geschwacht wurden Fur eine expandierende Wirtschaft hatte sich das System der Sklaverei schon vor langerer Zeit als ungeeignet erwiesen da die Romer kaum noch neue Gebiete eroberten und immer weniger Sklaven auf den Markt gelangten Im Gebiet des heutigen Kataloniens litten besonders die Stadte Tarraco und Emporion unter den Invasionen und konnten sich davon nicht mehr erholen Gerunda und Barcino errichteten daraufhin Stadtmauern Der Handel mit Rom schwachte ab und die wirtschaftliche Krise sowie die Unsicherheit zwang viele Familien zur Flucht auf das Land Dort wiederum hatte die Angst vor Ubergriffen zur Folge dass die Anzahl kleiner und mittelgrosser Landguter zuruckging Grosse Domanen entstanden auf denen die Arbeit von Sklaven durch Kleinbauern ersetzt wurde denen die Grossgrundbesitzer das Land gegen Pacht auf Zeit uberliessen Die Reformen der Kaiser Diokletian und Konstantin des Grossen ab dem Ende des 3 Jahrhunderts erlaubten fur einige Zeit eine gewisse Stabilitat Die Tarraconensis wurde in vier Provinzen aufgeteilt Insulae Baleares Gallaecia Carthaginiensis und Tarraconensis wobei die letzte wieder das Gebiet des heutigen Kataloniens einschloss Um 409 drangen Alanen Sueben und Wandalen in das Land ein und begrundeten verschiedene kurzlebige unabhangige Staatswesen Im Zuge des romischen Feldzuges gegen die Eindringlinge zogen bis 415 die Westgoten als Foederaten des romischen Imperiums aus ihrem Siedlungsgebiet in Aquitanien in die Tarraconensis ein Unter ihrem Konig Athaulf liessen sie sich zunachst bei Barcino Barcelona nieder 429 zogen daraufhin die Vandalen und Alanen nach Nordafrika weiter und die Sueben errangen ausser in der Tarraconensis die Vorherrschaft auf der Halbinsel 449 drangen sie mit Unterstutzung der Bagauden bis nach Lleida vor Eurich Konig der Westgoten eroberte 475 Tarraco und zerstorte es vollstandig Die politischen und gesellschaftlichen Strukturen der hispanischen Provinzen losten sich allmahlich auf und mit dem Untergang des Westromischen Reiches im Jahr 476 wurde das Westgotenreich welches bereits das heutige Katalonien einschloss eigenstandig Das Westgotenreich BearbeitenIm Zuge des Auflosungsprozesses des Imperium Romanum kamen 418 die Westgoten erstmals mit Polizeiaufgaben betraut nach Spanien aber erst nach der Schlacht von Vouille 507 setzten sie sich auf der Iberischen Halbinsel fest Das Erbe dieses Westgotenreiches behauptete sich am Sudhang der Pyrenaen am zahesten Bis in das 11 Jahrhundert blieb der gotische Rechtskodex Liber Iudicum von 654 in Gebrauch auch die Einbeziehung der sudlichen Pyrenaenregion in das frankische Markensystem Spanische Mark anderte nichts daran Die Bewahrung lokaler Eigenstandigkeit war jedoch nicht gleichbedeutend mit kultureller Isolation Der Pyrenaenraum war von jeher ein bevorzugtes Durchzugsgebiet fur Kultur und Handel zwischen dem Vorderen Orient und den britischen Inseln nbsp Das Westgotenreich zu Beginn des 6 JahrhundertsDie gotische Landnahme in Katalonien begann schon im 5 Jahrhundert Nach der Schlacht von Vouille im Jahre 507 in der die vordringenden Franken die Westgoten entscheidend schlugen mussten die Besiegten jedoch den grossten Teil ihres gallischen Machtbereichs raumen In der Folgezeit waren die Westgoten auf die Iberische Halbinsel und Septimanien einen schmalen aber wertvollen Streifen an der Mittelmeerkuste nordostlich der Pyrenaen beschrankt Hauptstadt des neuen Westgotenreichs wurde Toledo daher nennen es die Historiker Toledanisches Reich Die unter westgotischer Herrschaft lebenden Romanen die als Katholiken den Arianismus der Westgoten ablehnten befanden sich zunachst in einer insbesondere religios motivierten Opposition Erst als die Westgoten unter Konig Rekkared I 589 zum katholischen Glauben ubertraten konnten diese Spannungen beseitigt werden Romanen und Goten lebten fortan relativ friedlich nebeneinander Das Westgotenreich erlebte um die Wende vom 6 zum 7 Jahrhundert eine Blutezeit Grundlage dafur war insbesondere der ca 475 in Kraft getretene Codex Euricianus eine germanische Rechtskodifikation die das Zusammenleben der Westgoten Romanen und Keltiberer regelte Als die Franken dann auch in Katalonien einfielen kampfte die romanische Elite an der Seite der Goten Sie hatten eine gemeinsame Identitat gefunden In der zweiten Halfte des 7 Jahrhunderts boten Thronwirren unter den Goten immer wieder Anlass fur Burgerkriege die teils mit ausserster Harte gefuhrt wurden Das Konigtum war bereits nachhaltig geschwacht Maurische Herrschaft BearbeitenIm Fruhjahr 711 begann die Invasion der muslimischen Mauren Araber und Berber aus der Region des heutigen Marokko die in wenigen Jahren die Iberische Halbinsel eroberten Sie schlugen das Heer des geschwachten westgotischen Konigs Roderich Rodrigo vernichtend und folgten bei ihren anschliessenden Eroberungszugen den Romerstrassen Nach der Eroberung von Saragossa wandten sich die Truppen auch dem heutigen Katalonien zu Die Eroberung Kataloniens durch die Mauren Bearbeiten nbsp Al Andalus das von den Mauren eroberte Gebiet der iberischen Halbinsel ca 910Bereits 714 war Tarragona zerstort und entvolkert Die eigentliche Besetzung verlief jedoch langsamer da die ersten muslimischen Siedler Nomaden waren die sich erst gegen Mitte des 9 Jahrhunderts endgultig niederliessen Innerhalb kurzer Zeit gelang es den Mauren die fruhere Tarraconensis vollstandig zu erobern Einige Orte wurden militarisch unterworfen die meisten unterzeichneten aber von sich aus Unterwerfungserklarungen Da die Bewohner ihre Lebensweise und Religion beibehalten konnten lebten im maurisch beherrschten Katalonien Muslime Juden und Christen nebeneinander Zur Sicherung ihrer Herrschaft uber die Orte stationierten die Mauren Truppen und erhoben Abgaben Nachdem sich Abd ar Rahman I zum Emir von Cordoba erhoben und den Statthalter von Saragossa zu entmachten drohte bat dieser Karl den Grossen um Unterstutzung Im Fruhjahr 778 marschierte dieser daraufhin mit einem Heer uber Pamplona nach Saragossa ein weiteres Heer zog zunachst erfolglos nach Barcelona Im Jahr 785 eroberten die Franken schliesslich Girona ohne auf grossen Widerstand zu stossen In der darauffolgenden Zeit wechselten auf beiden Seiten der Pyrenaen immer wieder kurzere Eroberungs und Beutezuge So nahmen die Araber im Jahr 795 Narbonne ein 801 eroberten die Franken wiederum Barcelona und grundeten 806 die Spanische Mark Dadurch konnte sich die frankische Herrschaft auch sudlich der Pyrenaen festigen Auch die Balearen waren seit 798 zwischen den Mauren und Franken umkampft In der Zeit des Kalifats von Cordoba im 10 Jahrhundert stabilisierte sich die Nordgrenze gegenuber den frankisch beherrschten Grafschaften Lleida und Tortosa die zwei wichtigsten Stadte bildeten die Zentren der Verteidigung Viele der bisher uberwiegend christlichen Bewohner dieser maurischen Grenzregionen konvertierten zum Islam Besonders die Bewohner der Taler von Ebro Segre und Cinca sowie der Ebene von Lleida ubernahmen Lebensweise und Errungenschaften der Mauren wie die hoch entwickelte Bewasserungstechnik Die bedeutendsten maurischen Stadte in Katalonien waren Lleida Balaguer und Tortosa Diese Stadte entwickelten eine Altstadt Medina im nordafrikanischen Stil mit Moschee Verwaltungssitz und Gericht Sie besassen auch grosse Markte Suq mit Werkstatten und Wohnungen der Handwerker In einigen Stadten gab es offene Gebetsstatten Musalla und wie in Tortosa eine militarische Festung Uber den Hafen von Tortosa wurde Holz und Bleiglanz exportiert Obwohl es Friedensvertrage zwischen dem Kalifen in Cordoba und einige katalanischen Grafen gab hauften sich die gegenseitigen Uberfalle So plunderte 985 Almansor Barcelona und nahm mehrere Tausend Bewohner gefangen Der Zerfall der maurischen Herrschaft in Katalonien Bearbeiten nbsp Maurische Festung Suda von TortosaAb dem Beginn des 11 Jahrhunderts fuhrten die internen Machtkampfe zum Niedergang des Kalifats von Cordoba Nach dem Tod des letzten Kalifen Hischam III begann 1031 die Zeit der Taifa Konigreiche Die muslimischen Kleinkonigreiche entlang der Mittelmeerkuste wurden von Anhangern und Verwandten Almansors beherrscht An die katalanischen Grafschaften grenzten die Taifas von Saragossa Lleida und Tortosa In diesen herrschte der ortliche Adel und die katalanischen Grafen erkauften sich ein friedliches Nebeneinander durch Zahlung von Abgaben Als mit Raimund Berengar I 1023 1076 die Grafen von Barcelona erste Versuche unternahmen die Stadt Tarragona zu besetzen waren die Mauren gezwungen sich in sichere Festungen in die Berge zuruckzuziehen Die strategische Lage dieser Festungen insbesondere von Siurana verzogerte fur lange Zeit den Vormarsch der christlichen Eroberer Tarragona wurde zwar schon 1118 durch Raimund Berengar III 1082 1131 erobert eine auf Dauer angelegte Besetzung der Region fand aber erst ab 1146 statt In den Jahren 1148 und 1149 wurden Tortosa und Lleida erobert und 1151 hatten die christlichen Eroberer das Waliat Vizekonigreich Siurana eingekreist 1153 wurde es von den Truppen Raimund Berengars IV 1113 1162 als letztes in Katalonien zuruckerobert Die eroberten Gebiete wurden unter dem Adel und der Kirche verteilt und die maurische Bevolkerung vertrieben Tortosa und Lleida behielten ihre grosse Bedeutung und wurden zu unabhangigen Markgrafschaften innerhalb der Grafschaft Barcelona Die Monche des neuen Ordens der Zisterzienser siedelten sich im Camp de Tarragona an und grundeten die Kloster von Poblet und Santes Creus Nordkatalonien Bearbeiten Im Zuge der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Frankenreich und den Arabern entstanden Ende des 8 Anfang des 9 Jahrhunderts im nordlichen Teil des heutigen Katalonien und in Nordkatalonien die zum Karolingerreich gehorende Spanische Mark die aus mehreren Grafschaften bestand deren Bezeichnungen zum Teil bis heute benutzt werden In der Folgezeit gelang es aber die Abhangigkeit von den Franken zu losen Der Graf Wilfried der Haarige katalanisch Guifre el Pilos 11 August 897 vereinigte die Grafschaften Urgell Cerdanya Barcelona und Girona unter seiner Herrschaft und begrundete die Dynastie der Grafen von Barcelona Ende des 10 Jahrhunderts losten sich die katalanischen Grafschaften aus der Lehnsherrschaft des westfrankischen Konigs Neben diesen politischen Anfuhrern kommt auch dem geistlichen Fuhrer Abt Oliva der unter anderem dem damaligen kulturellen Zentrum Kataloniens der Abtei von Ripoll vorstand eine grosse Bedeutung zu Durch den Ehevertrag zwischen Raimund Berengar IV Graf von Barcelona und der erst einjahrigen Petronila Peronella Erbin der Krone Aragoniens entstand 1137 aus Aragonien und den im 12 Jahrhundert mit Katalonien weitgehend identischen Landern der Grafen von Barcelona eine Staatsgemeinschaft die als Krone Aragonien bekannt ist Durch weitere dynastische Verbindungen sowie Eroberungen wurde sie im Hoch und Spatmittelalter zur fuhrenden Macht des westlichen Mittelmeerraumes Ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum war der katalanische Teil der Staatsgemeinschaft das Prinzipat Katalonien dessen Handelsflotte den westlichen Mittelmeerraum beherrschte 15 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Teilung von Katalonien im Pyrenaenfrieden von 1659 1469 heirateten Ferdinand Erbe der Lander der Krone Aragoniens und Isabella Erbin der Lander der Krone Kastiliens Sie gingen als die Katholischen Konige Los Reyes Catolicos in die Geschichte ein Nachdem die beiden 1474 die Regierung in Kastilien und Ferdinand 1479 auch in den Landern der Krone Aragoniens ubernommen hatten wurden die Lander bis 1504 in einer Personalunion regiert Dabei blieb die innere politische Eigenstandigkeit Kataloniens erhalten Die Personalunion wurde nachdem Karl I 1516 Konig wurde unter ahnlichen Bedingungen erneut hergestellt Im Franzosisch Spanischen Krieg von 1635 1659 kam es zu separatistischen Bewegungen in Spanien Im Jahr 1640 konnte Portugal erfolgreich seine Unabhangigkeit wiedergewinnen nach dem Tod des letzten portugiesischen Konigs aus dem Haus Avis im Jahr 1580 wurde es in Personalunion mit Spanien regiert Katalonien bzw Aragon versuchten ebenfalls die fruhere Unabhangigkeit wiederzuerlangen waren darin aber nicht erfolgreich Im Pyrenaenfrieden musste Spanien die katalanischen Gebiete nordlich der Pyrenaen die historische Grafschaft Rossello oder Roussillon Nordkatalonien an Frankreich abtreten das restliche Katalonien blieb bei Spanien Im Spanischen Erbfolgekrieg 1700 1713 in dem es um die Thronfolge nach dem Tod des kinderlos gebliebenen Karl II von Spanien ging unterstutzte Katalonien den Habsburger Thronpratendenten Erzherzog Karl gegen den Bourbonen Philipp von Anjou Der im Frieden von Utrecht als Sieger hervorgegangene Philipp V bestrafte Katalonien dafur hart 1714 ergab sich das belagerte Barcelona den Truppen Philipps in den Folgejahren wurden die katalanischen Institutionen im Zuge der Decretos de Nueva Planta aufgelost wodurch die katalanische Selbstverwaltung endete Zum Gedenken dieses Ereignisses wird heute der 11 September der Tag der Kapitulation 1714 als katalanischer Nationalfeiertag Diada Nacional de Catalunya begangen Siehe auch Liste der Vizekonige von Katalonien 1479 1713 nbsp Departementseinteilung des franzosischen Kaiserreichs zur Zeit seiner grossten Ausdehnung 1812Zeit Napoleons BearbeitenIn den Jahren 1812 bis 1814 war Katalonien Teil des franzosischen Kaiserreichs und zuerst in vier spater in zwei franzosische Departemente eingeteilt 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Emblem der Generalitat de Catalunya nbsp Jordi Pujol Prasident von Katalonien 1980 2003 In der Zweiten Republik wurde Katalonien zunachst 1931 eine provisorische Autonomie mit Wiedererrichtung der Generalitat gewahrt diese wurde im Autonomiestatut von 1932 festgeschrieben Von 1934 bis 1936 war die Autonomie jedoch suspendiert und wurde mit dem Sieg Francisco Francos im Spanischen Burgerkrieg 1939 aufgehoben Wahrend des Burgerkrieges 1936 1939 war Katalonien vor allem Barcelona Schauplatz der einzigen zumindest zeitweise gegluckten anarchistischen Revolution in der europaischen Geschichte In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Zeit der Franco Diktatur und Vertreibung von hundertausenden Katlalanen sowie Unterdruckung der Sprache Kanguru1890 Diskussion 14 24 2 Aug 2022 CEST Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Die Generalitat bestand wahrend der Franco Diktatur im Exil fort Im Zuge der nach Francos Tod einsetzenden Transition wurde 1977 die mit beschrankten Kompetenzen ausgestattete Generalitat de Catalunya provisorisch wiederhergestellt Der damalige Prasident der Generalitat Josep Tarradellas durfte aus dem Exil nach Barcelona zuruckkehren und bildete dort eine neue Einheitsregierung Auf der Grundlage der demokratischen spanischen Verfassung von 1978 erhielt Katalonien 1979 ein neues Autonomiestatut In dessen Rahmen wurden die Kompetenzen und auch die Finanzierung der Region immer weiter ausgebaut meist auf Druck der national katalanischen Gruppierungen 1 Die Politik in Katalonien wurde seit dem Jahr 1980 von dem christdemokratisch nationalkatalanisch gepragten Parteienbundnis Convergencia i Unio CiU unter ihrem Vorsitzenden Jordi Pujol gepragt Von 1980 bis zum Jahr 2006 erzielte CiU bei Wahlen viermal relative und dreimal absolute Mehrheiten und stellte mit Pujol bis 2003 ununterbrochen den Regierungschef Kataloniens katalanisch President de la Generalitat 21 Jahrhundert BearbeitenVon 2003 bis zum Jahr 2011 wurde Katalonien von den Sozialisten PSC in einer Koalition mit zwei weiteren Linksparteien regiert Prasident der Generalitat war 2003 bis 2006 Pasqual Maragall und 2006 bis 2010 Jose Montilla beide PSC 2006 erhielt Katalonien ein neues Autonomiestatut mit erweiterten Kompetenzen das 2010 vom spanischen Verfassungsgericht in Teilen fur verfassungswidrig erklart wurde Seit 2010 wird die Politik in Katalonien zunehmend von der Diskussion um eine staatliche Unabhangigkeit bestimmt dazu fanden Referenden und eine Volksbefragung statt Die katalanische Gesellschaft gilt in der Frage als tief gespalten 2 Seit der Parlamentswahl 2015 wurde Katalonien von einer separatistisch ausgerichteten Regierungskoalition regiert Nach einem umstrittenen Unabhangigkeitsreferendum am 1 Oktober 2017 das vom spanischen Verfassungsgericht fur verfassungswidrig erklart worden war und die Katalonien Krise eingeleitet hatte erklarte die Regionalregierung unter Carles Puigdemont am 27 Oktober 2017 die Unabhangigkeit wurde aber am selben Tag durch die Zentralregierung abgesetzt Gegen mehrere separatistische Politiker wurden von der spanischen Justiz seit 2017 Strafverfahren eingeleitet Siehe auch BearbeitenPublicacions del Departament de musica de la Biblioteca de Catalunya nbsp Portal Katalonien Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema KatalonienLiteratur BearbeitenWalther L Bernecker Torsten Esser Peter A Kraus Eine kleine Geschichte Kataloniens Suhrkamp Frankfurt 2007 ISBN 978 3 518 45879 2 Carlos Collado Seidel Kleine Geschichte Kataloniens C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54787 4 Andreu Varela Gine Albadalejo Antoni Bons Lluis Poudevila Joan Ramon Varela Historia de Catalunya Columna Barcelona 1991 ISBN 84 7809 075 4 Montserrat Llorens Rosa Ortega Joan Roig Historia de Catalunya Vicens Vives Barcelona 1993 ISBN 84 316 2624 0 Weblinks BearbeitenMuseu d Historia de Catalunya katalanisch spanisch englisch Einzelnachweise Bearbeiten Birgit Aschmann Das katalanische Problem In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18 Dezember 2017 S 6 Paul Ingendaay Die gespaltene Gesellschaft In Frankfurter Allgemeine Zeitung 9 Oktober 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Kataloniens amp oldid 237988834