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Dieser Artikel beschaftigt sich mit dem Wetzlarer Stadtteil Hermannstein fur weitere Bedeutungen siehe unter Hermannstein Begriffsklarung Hermannstein ist ein Stadtteil der Kreisstadt Wetzlar im mittelhessischen Lahn Dill Kreis HermannsteinStadt WetzlarWappen des Ortes Hermannstein Schild durch einen silbernen Freizinnenschragbalken geteilt oben in Blau ein bunter hessischer Lowenkopf unten in Rot ein silbernes Muhlrad Das Muhlrad ist Hinweis auf die alteste Geschichte die Zinnen erinnern an die Burg Hermannstein der Lowenkopf zeigt die Zugehorigkeit zu Hessen an Koordinaten 50 35 N 8 29 O 50 583888888889 8 4877777777778 163 Koordinaten 50 35 2 N 8 29 16 OHohe 163 m u NHNFlache 9 3 km 1 Einwohner 4058 31 Dez 2020 2 Bevolkerungsdichte 436 Einwohner km Eingemeindung 1 August 1977Eingemeindet nach LahnPostleitzahl 35586Vorwahl 06441Karte Lage von Hermannstein in Wetzlar Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemarkungs und Landesgrenzen 1 3 Nachbarorte 1 4 Geologie 1 5 Bergbau 2 Geschichte 2 1 Vor und Fruhgeschichte 2 2 Mittelalter 2 2 1 Mulenheim 2 2 1 1 Gerichtszugehorigkeit 2 2 1 2 Kirche und Kloster 2 2 2 Hermannstein 2 2 2 1 Die Freiherren von Schenck und die Grafen von Solms 2 2 2 2 Die Schenck zu Schweinsberg und die Hermannsteiner 2 3 Neuzeit 2 4 20 Jahrhundert 2 5 21 Jahrhundert 2 6 Historische Strassen und Wege 2 6 1 Die Strasse zwischen Asslar und Wetzlar 2 6 2 Die Strasse nach Blasbach 2 6 3 Die Dillbrucke 2 7 Hessische Gebietsreform 2 8 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 9 Gerichte seit 1803 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 3 3 Religionszugehorigkeit 3 4 Staatsangehorigkeit 4 Religion 4 1 Christentum 4 2 Judentum 4 3 Weitere Religionen 5 Politik 5 1 Ortsbeirat 5 2 Schultheissen und Burgermeister 5 3 Ortsvorsteher 5 4 Wappen 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Theater 6 2 Bauwerke 6 2 1 Burg Hermannstein 6 2 2 Paulskirche 6 2 3 Pfarrhaus 6 2 4 Hofgut Hermannstein 6 2 5 Rathaus und Backhaus des Oberdorfes 6 2 6 Backhaus des Unterdorfes 6 2 7 Kulturdenkmaler 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Verkehr 7 1 1 Strassenverkehr 7 1 2 Bahnverkehr 7 1 3 OPNV 7 1 4 Luftverkehr 7 2 Offentliche Einrichtungen 7 3 Bildung 7 3 1 Schulen 7 3 2 Kindertagesstatten 8 Personlichkeiten 8 1 Sohne und Tochter des Stadtteils 8 2 Personlichkeiten die in Hermannstein gewirkt haben 9 Literatur 10 Weblinks 11 Anmerkungen 12 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Die NachbargemeindenGeographische Lage Bearbeiten Hermannstein liegt im unteren Dilltal am sudlichen Rand des Gladenbacher Berglandes zwischen Asslar im Nordwesten und der Wetzlarer Kernstadt mit dem Stadtbezirk Niedergirmes im Sudosten Mit Niedergirmes ist der Stadtteil Hermannstein zusammengewachsen und auch von Asslar trennt ihn kein Landschaftsraum mehr sondern nur noch die Trasse der Autobahn 480 Die Dill fliesst am westlichen Ortsrand auf der anderen Flussseite schliessen sich grosse gewerblich und teils auch agrarisch genutzte Gebiete des Wetzlarer Dillfelds an Das Siedlungsgebiet Hermannsteins liegt zwar grosstenteils im Dilltal zieht sich aber auch die anliegenden Berghange Richtung Galgenberg im Norden und Simberg im Osten hinauf Gemarkungs und Landesgrenzen Bearbeiten Bis 1866 waren die Hermannsteiner Gemarkungsgrenzen zum grossten Teil auch Landesgrenzen zwischen Solms und Hessen Bei jahrlich stattfindenden Grenzgangen wurden die Grenzsteine kontrolliert Nachdem Wetzlar und die ehemals solmsischen Nachbargemeinden Niedergirmes Blasbach und Asslar 1815 preussisch geworden waren mussten umfangreiche Protokolle uber die Wiederaufrichtung der Grenzsteine geschrieben werden Grenzstreitigkeiten gab es haufig mit Niedergirmes da die Dill die einen Teil der Grenze bildete ihr Flussbett nach Osten verlagerte Nach dem grossen Brand in Wetzlar 1643 wurde ein von den Schencken zu Schweinsberg an der Gemarkungsgrenze errichtetes Zollhaus zu einer schweren Belastung fur die Wetzlarer die vor allem die Brandgeschadigten traf Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte des Wetzlarer Stadtteils Hermannstein sind im Uhrzeigersinn im Norden die Gemeinde Hohenahr im Osten die Wetzlarer Stadtteile Blasbach und Naunheim im Suden die Kernstadt Wetzlar selbst mit den Stadtbezirken Niedergirmes und Dillfeld und im Westen die Stadt Asslar Geologie Bearbeiten nbsp Die Geologie des Lahn Dill GebietsGeologisch gehort das Gebiet von Hermannstein zum Ostteil des Rheinischen Schiefergebirges zum sogenannten Hessischen Synklinorium Dieses hat den kompliziertesten Aufbau des Rheinischen Schiefergebirges uberhaupt und wird in Dillmulde Horre und Lahnmulde untergliedert Hermannstein liegt in der Lahnmulde die hier uberwiegend aus devonischen Gesteinen besteht Es sind vor allem Kalksteine und Schalsteine Bergbau Bearbeiten Um die Mitte des 19 Jahrhunderts wurden fur die Hermannsteiner Gemarkung viele Antrage fur Schurf und Mutrechte gestellt 14 Bergwerke wurden im Berggrundbuch der Gemeinde eingetragen Die Braun und Roteisenfunde waren aber nicht so machtig dass uber Jahrzehnte hatte abgebaut werden konnen Sichtbare Zeichen des historischen Hermannsteiner Bergbaus sind nicht erhalten In der Gegenwart wird im Osten des Ortes in einem mittlerweile uber funf Hektar grossen Steinbruch Kalkstein abgebaut Geschichte BearbeitenVor und Fruhgeschichte Bearbeiten Die altesten Funde in der Hermannsteiner Gemarkung werden in die Zeit der alteren bis jungeren Steinzeit datiert Bei den vier Fundstucken vom Westhang des Galgenbergs handelt es sich um einen Nasenschaber oder Bohrer einem kleinen Schaber mit deutlicher Retusche einem kleinen Abspliss alle aus grauem Kieselschiefer und einer kleinen Klinge aus hellgrauem feinem Quarzit Im Bereich der Dreiherrensteine befinden sich 14 Hugelgraber die in die Hallstattzeit zwischen 800 und 450 v Chr datiert werden Die in der Nahe befindlichen Ackerraine weisen ebenfalls auf eine fruhe Besiedlung hin Mittelalter Bearbeiten Mulenheim Bearbeiten Bevor die Gemeinde unter ihrem heutigen Namen bekannt wurde hiess der Ort Mulenheim Uber das genaue Alter lassen sich keine Aussagen machen es durfte aber eine frankische Siedlung gewesen sein Darauf deuten Bodenfunde die bis in das 6 7 Jahrhundert zuruckreichen und das heim im Ortsnamen hin Im Gegensatz zu einigen Nachbargemeinden wird Mulenheim nicht im Lorscher Codex erwahnt Die erste urkundliche Erwahnung von Mulenheim stammt aus der Schiffenberger Urkunde von 1150 Vom 12 bis in das 15 Jahrhundert wird Mulenheim in den Schreibweisen Mulinheim Mulnheim Muhlheim Molnheym Molinheim und Molenheim in verschiedenen Urkunden erwahnt Der Ort durfte innerhalb der heutigen Gemarkungsgrenzen gelegen haben Die in den Urkunden erwahnten Mulenheimer Flurbezeichnungen sind mit den Hermannsteiner Flurnamen identisch In Mulenheim waren unter anderem das Wetzlarer Marienstift das Kloster Altenberg Kloster Schiffenberg das Rittergeschlecht Lesch von Muhlheim die Wetzlarer Patrizierfamilie von Driedorf und etliche Wetzlarer Burger begutert Nach dem Bau der Burg Hermannstein errichteten die Mulenheimer Burger wahrscheinlich unterhalb der Burg neue Hauser um in den unruhigen Zeiten schnell Schutz zu finden Eine Reihe alter Gehofte wird zunachst weiterbestanden haben In einer Urkunde aus dem Jahr 1399 wird von Ackerland gesprochen das bei dem Hermannstein um das Dorf Molenheim gelegen ist 1404 wird bereits ein Rule von Hirmansteyn erwahnt Man kann also nicht von einem Untergang des Ortes Mulenheim sondern einer Verlagerung und Umbenennung ausgehen Gerichtszugehorigkeit Bearbeiten Mulenheim gehorte mit Bechlingen Asslar Kleinaltenstadten und Niedergirmes zum Cent und Gerichtsbezirk Lohe Gerichtsherren waren zunachst nur die Grafen von Solms 1359 verpfandete aber Graf Heinrich von Solms Braunfels seinen Anteil an den Dillcenten Dillheim Lohe und Blasbach an den Grafen Johann von Nassau Weilburg Dieser uberliess wenig spater seine Rechte an den Dillcenten dem Landgrafen von Hessen sodass sich fortan Solms und Hessen die Gerichtsbarkeit an der Dill teilten Die Richtstatte des Loher Gerichts befand sich auf einer Anhohe zwischen Asslar und Hermannstein dem Galgenberg der heute noch diesen Namen tragt Das alteste erhaltene Protokollbuch des Loher Gerichts in dem die Gerichtsgrenzen beschrieben werden wurde 1512 begonnen Hermannstein gehorte vermutlich bis 1629 zum Loher Gericht Trotz der niederen Gerichtsbarkeit die die Freiherren Schenck besassen wurden alle Grundstucksangelegenheiten der Hermannsteiner Bewohner am Loher Gericht verhandelt Kirche und Kloster Bearbeiten Mulenheim besass eine Kirche die zum Archipresbyterat Wetzlar und damit zum Erzbistum Trier gehorte Der erste urkundlich erwahnte Pfarrer ist Gottfried von Driedorf der 1279 sein ganzes Eigentum dem Stift zu Wetzlar ubereignete Aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts sind vier weitere Pfarrer bekannt Hartmann genannt Gonse bis 1365 Wygand von Girmes 1365 bis 1383 Johann Schreiber ab 1383 und der Wetzlarer Kleriker Konrad ab 1388 Im 15 Jahrhundert waren das Deutschordenshaus und die Familie Schenck zu Schweinsberg Patrone der Kirche 1427 prasentierten die Bruder Schenck zu Schweinsberg Valentin von Lotich aus Hadamar als Pfarrer der Kirche St Paulini zu Hermannstein Bei dieser Kirche konnte es sich einerseits um die alte Mulenheimer Kirche handeln die nach der Umsiedlung der Mulenheimer Bevolkerung dem Paulini geweiht worden sein konnte Andererseits konnte sie auch eine Vorlauferkirche der heutigen Hermannsteiner Paulskirche sein die diese Bezeichnung aber in fruheren Zeiten nicht trug Ausserdem besass Mulenheim wie das spatere Hermannstein ein Beginen Kloster das 1255 zum ersten Mal urkundlich erwahnt wird Hermannstein Bearbeiten Der Ort geht zuruck auf die Burg Hermannstein die der hessische Landgraf Hermann II im 14 Jahrhundert als Schutz gegen marodierende Ritterbunde und zur Sicherung der Gebietsanspruche seines Hauses im Raum Wetzlar und im Lahntal gegenuber Graf Johann von Dillenburg erbauen liess Begonnen wurde der Bau 1373 noch unter der Herrschaft von Heinrich II der 1367 Hermann II bereits eine Mitregentschaft gestattet hatte 1379 konnte die Burg auf dem Schwarzenberg vollendet werden In der Folge beendete Johann von Dillenburg die Auseinandersetzung mit Hermann II beide vereinbarten den Aufbau eines gemeinsamen Ortes am Fusse der Burg Somit fallt die Grundung Hermannsteins in die Zeit nach 1380 In den folgenden Jahren wechselten die Burg und der Ort Hermannstein mehrfach den Besitzer Hermanns Nachfolger Ludwig I fuhrte kostspielige Kriege gegen den Mainzer Erzbischof und musste Teile seiner Besitzungen verpfanden Im spaten 15 Jahrhundert gingen sie schliesslich in den Besitz von Johann Schenk zu Schweinsberg uber dessen Nachfahren sich spater nach der Burg als Hermannsteiner Linie bezeichneten Unter der Herrschaft von Johann Schenk zu Schweinsberg wurden 1491 bis 1492 die noch heute erhaltene ortliche Kirche nach der Reformation Paulskirche genannt sowie ein Kloster erbaut Die Freiherren von Schenck und die Grafen von Solms Bearbeiten Zwischen den Freiherren Schenck und den Grafen von Solms kam es im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zum Streit uber die Besitzverhaltnisse in Hermannstein 1610 reichte Graf Wilhelm zu Solms gegen die Herren Schenck zu Schweinsberg am Reichskammergericht Klage ein In 130 Punkten legte er seine Auffassung uber die Besitzverhaltnisse dar Dabei kam er zu dem Schluss dass die Mulenheimer Mark und das Loher Gericht also auch der Ort Hermannstein solmsischer Besitz seien weil Solms und Hessen seit 1350 gemeinsam Herren der Mulenheimer Zent gewesen der hessische Landgraf aber 1468 die Solmser mit seiner Halfte belehnt hatte Seiner Ansicht nach gehorten den Landgrafen von Hessen nur die Burg und der Berg auf dem sie erbaut war Folglich verstiessen die Schencken gegen geltendes Recht wenn sie sich in der Mulenheimer Zent der Obrigkeit anmassten Erst 1637 kam es zu einem aussergerichtlichen Vergleich in dem den Schencken die Zivilgerichtsbarkeit und die damit verbundene Obrigkeit uber Hermannstein zuerkannt wurden Den Schencken wurden auch die hohen und niederen Jagden im Hermannsteiner Wald zugesprochen ausserdem das Fischereirecht in der Dill dies allerdings wie von alters her gegen einen namhaften Zins Da Caspar Magnus Schenck zu Schweinsberg der mit 25 am Hermannsteiner Lehen beteiligt war am Dreissigjahrigen Krieg teilnahm konnte er den Abmachungen dieses Vergleichs nicht zustimmen 1718 nahm dies der Graf zu Solms zum Anlass den Vergleich fur nichtig zu erklaren und die Schencken und ihre Bediensteten vor allem an der Ausubung der Jagd zu hindern Ein weiteres Streitobjekt zwischen Solms und den Schencken war der Niedergirmeser Wald der auf hessischem Gebiet lag Die Hermannsteiner besassen das Recht gemeinsam mit den Niedergirmesern in diesem Wald ihr Vieh zu huten Im Siebenjahrigen Krieg war der Baumbestand durch die in der Nahe stationierten Truppen stark dezimiert worden Solms bat die Schencken im Namen der Gemeinde Niedergirmes den Wald zu schonen diese waren aber nur zur Schonung eines Teilstuckes bereit Diese Uneinigkeit machten sich die Hermannsteiner zunutze Sie huteten nach wie vor ihr Vieh im Wald und schlugen dort auch Holz Die Schenck zu Schweinsberg und die Hermannsteiner Bearbeiten Uber das Verhaltnis zwischen den neuen Herren auf Burg Hermannstein und den Bewohnern des Ortes liegen aus dem 16 Jahrhundert keine Berichte vor Die Hermannsteiner Einwohner waren zu Hand und Spanndiensten verpflichtet wahrend die Schencken ihrerseits die Dorfbewohner mit Holz versorgen mussten Wegen dieser Dienste kam es zu Auseinandersetzungen die 1612 durch einen Vergleich beigelegt wurden 1819 wurden die Verpflichtungen der Dorfbewohner gegenuber den Freiherren erneut genau festgelegt Die Schencken waren Inhaber des Patrimonialgerichts Hermannstein also des Gerichts erster Instanz 1707 erstellten sie eine Gerichtsordnung in der Straftaten und entsprechende Bussen geregelt wurden 1822 traten die Schencken ihre Gerichtsrechte an den hessischen Staat ab 3 Wegen der unklaren Besitz und Rechtsverhaltnisse zwischen den Schencken und den Hermannsteiner Einwohnern kam es immer wieder zu Rechtsstreiten 1710 stritten sich Gemeinde und Schencken um den Galgenberg Eine Prufungskommission wurde eingerichtet die die alten Ortsburger befragte Um 1750 wurde ein Prozess um das Weiderecht der Gemeinde auf Schenckschem Grund gefuhrt Christian Caspar Schenck wollte 1771 eine Strasse durch seinen Wald bauen lassen Grund dafur war der angerichtete Schaden der entstanden war weil die Bauern neben dem schlechten Fahrweg durch den Wald fuhren Obwohl der Bau der Strasse bereits genehmigt war legte die Gemeinde gegen dieses Vorhaben Beschwerde ein Christian Caspar Schenck wandte sich daraufhin an Landgraf Ludwig IX Die Einwendungen der Gemeinde wurden seitens der Regierung verworfen und Christian Caspar Schenck das Recht eingeraumt den schon genehmigten Weg zu bauen 1778 drangen die Ortsburger in den Wald ein und schlugen eigenmachtig Holz Der Freiherr von Schenck verklagte sie daraufhin und die Gemeinde wurde zur Zahlung von 148 Gulden verurteilt 1796 fuhren die Ortsburger das an Asslarer und Niedergirmeser Burger verkaufte Holz ins Dorf Dabei beriefen sie sich auf ein von ihnen wenige Jahre zuvor erwirktes Urteil nachdem der Freiherr nur Holz aus seinem Wald verkaufen konnte wenn zuvor durch eine Kommission festgestellt wurde dass seine Waldungen einen Holzverkauf nach aussen zuliessen Am 24 Marz 1796 fand die Verhandlung dieser gesetzwidrigen Tat statt Die Gemeinde musste das weggenommene Holz bezahlen und alle Kosten tragen 1816 schlossen die beiden Parteien einen Vergleich um alte Irrungen zu beseitigen bei denen es um die Besitzverhaltnisse zweier Grundstucke ging 1851 stellte der Herr von Schenck den Antrag auf Teilung dieser Grundstucke Die Abhangigkeit der Gemeinde von den Schencken in Bezug auf die Holzzuteilung wurde 1852 aufgehoben Die Gemeinde erhielt 413 Morgen Wald von den Schencken und verzichtete dafur auf die Berechtigung der Losholzzuteilung Die Ablosung des den Schencken zu zahlenden Anteils am grossen Zehnten folgte 1853 Mit der Ablosung der Jagdberechtigung im Jahr 1860 durfte sich die Gemeinde aller Zehnt und Fronverpflichtungen entledigt haben Neuzeit Bearbeiten nbsp Hermannstein ca 1630 Kupferstich aus dem Thesaurus philopoliticus Durch die Teilung der Landgrafschaft Hessen in die Landgrafschaften Kassel Marburg Rheinfels und Darmstadt kam Hermannstein 1567 zu Hessen Marburg Als dessen Regent 1604 kinderlos verstarb wurde die Landgrafschaft Marburg zwischen Kassel und Darmstadt aufgeteilt Hermannstein fiel mit dem sogenannten Hinterland an Hessen Kassel und 1623 an Hessen Darmstadt Streitigkeiten zwischen Solms und Hessen blieben bedingt durch die gemeinsame Verwaltung nicht aus Sie fuhrten zu einem Vergleich der am 30 Oktober 1629 die Trennung besiegelte Hessen Darmstadt erhielt das Amt Konigsberg mit den Gemeinden Hermannstein Naunheim Waldgirmes Frankenbach Ober und Niederweidbach Rossbach und Wilsbach An Solms fiel das Amt Hohensolms zu dem die Orte Altenkirchen Altenstadten Blasbach Oberlemp Bermoll Erda Ahrdt und Mudersbach zahlten 1612 lebten in Hermannstein mehr als 160 Personen 1662 nur noch 69 Diese starke Reduzierung der Bevolkerung kann mit dem Dreissigjahrigen Krieg und seinen Folgen erklart werden Wahrend des Siebenjahrigen Krieges wurde Hermannstein 1759 zum Kriegsschauplatz Von September bis Dezember lagen sich die Heere der Franzosen und der Verbundeten der Preussen auf beiden Seiten der Lahn gegenuber Dabei wurden deutsche Offiziere im Hofgut im Pfarrhaus und einigen anderen Hausern einquartiert 1796 wurden Asslar Hermannstein Kleinaltenstadten und weitere Nachbargemeinden im Zuge der Koalitionskriege ausgeplundert und besetzt Die Bevolkerung musste die Wohnungen verlassen ihr Vieh wurde abgeschlachtet das Mobiliar aus den Hausern weggeschleppt oder zerstort Die Gemeinde musste 1797 ein Darlehen von 1400 Gulden zur Bestreitung der Kriegskosten und 1798 ein weiteres Darlehen von 500 Gulden zur Zahlung druckender Kriegslasten aufnehmen Aus dem Jahr 1796 stammt der Osterreicher Graben ein Dillkanal an der Grenze zwischen Hermannstein und Niedergirmes Dieser verhinderte Uberflutungen der fur Truppenverschiebungen wichtigen Strasse zwischen Wetzlar und Herborn Am 2 Juli 1803 fiel das halbe Dorf beim grossten Brand in Hermannstein den Flammen zum Opfer Wahrend der Befreiungskriege 1813 bis 1815 litt Hermannstein erneut stark unter der Einquartierung und Verpflegung durchziehender Truppen Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1830 uber Hermannstein Hermannstein L Bez Giessen evangel Pfarrdorf liegt auf einer Anhohe an der Dill so wie an der von Frankfurt uber Wetzlar nach Herborn ziehenden Chaussee und gehort dem Freiherrn Schenk von Schweinsberg Die Gemarkung ist beinahe ringsum von Preussischen Gebietstheilen umgeben liegt 3 St von Giessen und 1 St von Wetzlar hat 93 Hauser und 519 Einwohner die ausser 1 Katholiken und 38 Juden evangelisch sind Die Ruinen des Schlosses Hermannstein sind noch ziemlich gut erhalten Dieses Schloss wurde vom Landgrafen Hermann I angelegt ohne Zweifel um die Stadt Wetzlar uber welche er das Schutzrecht ausubte entweder kraftiger unterstutzen oder besser im Zaum halten zu konnen Die Grafen von Solms sahen diesen Bau als innerhalb ihres Territoriums oder doch innerhalb der Gemeinschaft als vertragswidrig und widerrechtlich an Es entstanden Streitigkeiten und Landgraf Hermann I gab zwar 1377 ein Austragalgericht zu nach dessen Ausspruch er den Bau entweder einstellen oder fortsetzen wollte Indessen entsagten die Grafen von Solms 1379 allen weitern Einspruchen und das Schloss Hermannstein sollte dem Landgrafen und seinen Erben auf immer eigen seyn Otto von Solms wusste es bei dem Landgrafen Heinrich III dahin zu bringen dass ihm dieser 1468 die Halfte des Schlosses und Amts Hermannstein zu Lehen ertheilte Gleichwohl kam Otto nicht zum Besitz denn Landgraf Heinrich hatte das Schloss 1466 an Ludwig von Mudersbach um 700 fl verpfandet und 1481 erfolgte durch Johann Schenk zu Schweinsberg damaligen Hofmarschall des Landgrafen die Losung um 1000 fl mit des Landgrafen Bewilligung Da aber Graf Otto die eine Halfte des Schlosses vermoge seines Lehenbriefs in Anspruch nahm so berief sich Johann Schenk unter andern auch darauf dass Otto nie im Besitz des Schlosses gewesen seye Indessen kam aber 1489 ein Vergleich zu Stande vermittelst dessen Graf Otto die Halfte des Schlosses zwar von Hessen zu Lehen nehmen aber sie wieder den Schenk Johann und seinen Erben zu Afterlehen geben sollte Dem zu Folge belehnte Landgraf Wilhelm III den Schenken Johann und dessen Nachkommen nach deren Ausgang aber den ganzen Stamm der Schenken von Schweinsberg mit der Halfte wozu die Solmsische Halfte als Afterlehen hinzu kam Es sind aber daruber zwischen den Grafen von Solms und den Schenken wovon sich eine Linie nach Hermannstein nannte mancherlei Streitigkeiten entstanden Im Jahr 1328 fiel bei Hermannstein eine Schlacht vor zwischen dem Landgrafen Otto und einem Mainzischen Heere das zur Wiedereroberung von Giessen heranzog die zwar unentschieden blieb Giessen aber rettete Der Freiherr von Schenk zu Schweinsberg hat 1822 die Patrimonialgerichtsbarkeit nebst den polizeilichen Gerechtsamen sammt Strafen mit Ausnahme der Forstbussen an den Staat abgetreten 4 Am 24 25 Juli 1844 richtete ein grosser Brand abermals hohen Schaden in Hermannstein an Wahrend des preussisch osterreichischen Krieges 1866 kampfte das Grossherzogtum Hessen Darmstadt auf der Seite Osterreichs gegen Preussen und damit auf der Seite der Verlierer Hessen Darmstadt musste einige hessische Gebiete an Preussen abtreten darunter auch Hermannstein Auch in diesem Krieg wurden preussische Truppen in Hermannstein einquartiert und verpflegt 15 Hermannsteiner nahmen aktiv am Krieg teil von denen einer nicht zuruckkehrte und als vermisst gemeldet wurde Mit der 1867 erfolgten Bildung des Hinterlandkreises am 12 August 1867 wieder in Kreis Biedenkopf umbenannt wurde das bisherige Kreisgebiet um die Orte Fellingshausen Frankenbach Hermannstein Konigsberg Krumbach Naunheim Rodheim und Waldgirmes erweitert die vorher zum Kreis Giessen gehorten Am Deutsch Franzosischen Krieg 1870 1871 nahmen 13 Hermannsteiner Burger teil darunter auch zwei judische Gemeindeglieder Nach Kriegsende konnten alle nach Hermannstein zuruckkehren 20 Jahrhundert Bearbeiten 1904 brannten in der Blasbacher Strasse ein Wohnhaus und drei Scheunen ab 1910 ereignete sich in der Dillstrasse der nachste grossere Brand und 1926 brannten im Hofgut die offene Halle und das benachbarte Muhlengebaude nieder 1907 erhielt Hermannstein Gasanschluss Am Abend des 12 Oktober waren die Strassen durch zehn Gaslaternen erstmals beleuchtet Im Ersten Weltkrieg standen schon zu Ende des Jahres 1914 77 Hermannsteiner an der Front In vielen landwirtschaftlichen Betrieben musste die Arbeit nun von Frauen erledigt werden Dass dies gelang war dem Pachter des Hofgutes mitzuverdanken der bereitwillig seine Gespanne zur Verfugung stellte 44 Hermannsteiner liessen in diesem Krieg ihr Leben 1924 wurde Hermannstein an das elektrische Stromnetz angeschlossen Im gleichen Jahr begann die Konsolidierung des landwirtschaftlichen Grundbesitzes Durch die Realteilung war die Grosse der einzelnen Felder so reduziert dass kaum Maschinen zur Bearbeitung eingesetzt werden konnten Im Interesse der Landwirtschaft wurde eine Zusammenlegung durchgefuhrt Bis 1930 wurde das Wasser aus Brunnen gepumpt Neben etlichen privaten Brunnen gab es acht offentliche Mit dem Bau eines Hochbehalters erhielt das Dorf 1930 eine Wasserleitung 1932 fuhrte Preussen eine Gebietsneuordnung durch bei der der Kreis Biedenkopf aufgelost wurde Dabei wurde der sudlichste Teil des Kreises der umgangssprachlich scherzhaft auch Pannkuchevertel genannt wurde mit Hermannstein und den anderen sieben oben genannten Gemeinden dem Kreis Wetzlar zugeschlagen 5 Dieser gehorte vorher als Exklave zur Rheinprovinz und wurde nun der Provinz Hessen Nassau zugeteilt Als im Zweiten Weltkrieg die Bombardierungen der Stadte Frankfurt Giessen und Wetzlar zunahmen suchten viele Hermannsteiner Schutz im Stollen des Kalksteinbruchs an der Blasbacher Strasse da im Ort kein bombensicherer Keller existierte Vom 11 bis 30 September 1939 mussten 196 bayrische Soldaten in Privatquartieren aufgenommen werden Ihnen folgten Osterreicher die fast das ganze Winterhalbjahr 1939 40 hier ihr Quartier bezogen Am 18 Marz 1944 ging im Dillfeld eine Luftmine nieder die in fast allen Wohnungen des Dorfes die Fensterscheiben zerstorte und an vielen Dachern Schaden anrichtete Am 28 Mai 1944 entstanden durch Bombenabwurfe grosse Flurschaden Bei einem Angriff auf Wetzlar am 21 November 1944 kam ein Hermannsteiner Burger ums Leben Am 28 Marz 1945 wurden in Hermannstein drei Soldaten durch einen amerikanischen Artillerieangriff getotet In den letzten Tagen des Krieges hatte sich ein junger Leutnant mit einigen Soldaten am Ortsrand nach Asslar eingegraben um die Amerikaner mit Panzerfausten aufzuhalten Einigen alteren Mannern aus der Asslarer Strasse gelang es sie von der Unsinnigkeit ihres Vorhabens zu uberzeugen In der Nacht vor dem Eintreffen der Amerikaner zogen sie ab Am Morgen des 29 Marz Grundonnerstag zogen die Amerikaner durch Hermannstein 141 Kriegsopfer einschliesslich der gefallenen Angehorigen der Heimatvertriebenen musste die Gemeinde beklagen Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele Heimatvertriebene in Hermannstein eine neue Bleibe Aus Jugoslawien kamen drei Familien mit 28 Personen aus Ungarn vier Familien mit 25 Personen Die grosste Vertriebenengruppe 57 Familien mit 150 Personen kam aus dem Sudetenland vorwiegend aus dem Kreis Mahrisch Schonberg Sie wurden am 25 Juli 1946 in Hermannstein einquartiert Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 226 Fluchtlinge und Vertriebene aus anderen Gebieten aufgenommen Dazu kamen Ausgebombte aus Wetzlar Giessen Frankfurt und Koln Bis ins 20 Jahrhundert hinein war Hermannstein vorwiegend landwirtschaftlich gepragt 1890 waren von 169 Wahlberechtigten 60 Landwirte 41 Huttenarbeiter und 16 Handwerker 1928 lebten noch 38 Familien von der Landwirtschaft Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Hermannstein zu einem bevorzugten Wohnstandort insbesondere fur die Arbeiter der Buderus Werke im nahen Wetzlarer Dillfeld Das Wirtschaftswunder begunstigte die enorme Vergrosserung des Ortes Im Ringtausch zwischen der Erbengemeinschaft Freiherr Schenck zu Schweinsberg der Firmengruppe Buderus und der Gemeinde Hermannstein wechselten 1961 62 etwa 80 ha Land den Besitzer Dies war die Voraussetzung fur die Erschliessung neuer Baugebiete Allein im Bereich Schafersheck wurden 208 Wohnungen errichtet Der erhohte Wasserbedarf erforderte den Bau von zwei Tiefbrunnen und eines Hochbehalters Ab 1963 konnten sogar die Edelstahlwerke Buderus ausreichend mit Wasser beliefert werden In dieser Zeit wurden auch die Philipp Schubert Schule ein Kindergarten das Rathaus mit Schwesternstation der Feuerwehrstutzpunkt die Friedhofskapelle zwei Sportplatze mit Nebenanlagen und mehrere Kinderspielplatze gebaut Ausserdem wurde der Ortskern saniert und Hermannstein beteiligte sich am Bau des Schwimmbads in Asslar Bis 1970 wurden in Hermannstein 303 neue Wohnhauser errichtet bis 1976 waren es rund 400 Zusatzlich baute die gemeinnutzige Wohnungsbaugesellschaft grosse Mehrfamilienhauser 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Fruhjahr 2015 begann die Erschliessung des Neubaugebiets Am Rotenberg auf einer Flache die bisher im Eigentum der Buderus Immobilien GmbH stand und die sich nordlich an die bisherige Bebauung Hermannsteins anschliesst Im Sommer 2015 wurde mit dem Bau von 104 geplanten Hausern begonnen Am 30 Juni 2018 wurde der 4000 Einwohner angemeldet womit Hermannstein nun nach der Kernstadt der grosste Stadtteil Wetzlars war Historische Strassen und Wege Bearbeiten Hermannstein lag an der Hohen Strasse die in diesem Bereich vom Siechhof uber den Linsenberg und dann durch die Falltorstrasse dillaufwarts ins Biedenkopfer Land und weiter nach Westfalen fuhrte Die Strasse zwischen Asslar und Wetzlar Bearbeiten Die Talstrasse heute Asslarer und Wetzlarer Strasse wurde erst im 19 Jahrhundert angelegt Sie war Teil der Fernstrasse von Dillenburg uber Herborn und Asslar nach Wetzlar die nach dem Siebenjahrigen Krieg zu einer breiten Chaussee ausgebaut werden sollte Erst 1784 einigte man sich auf eine Strassenfuhrung am Muhlberg bei Sinn den linken Dillhang entlang durch Hermannstein und am Siechhof vorbei 1789 wurde der Streckenabschnitt im nassauischen Gebiet beendet Fur den hessischen Abschnitt war ein Dillkanal zwischen Hermannstein und Wetzlar notwendig fur dessen Bau der Landgraf Ludwig IX erst 1781 seine Einwilligung gab Der Bau an dem etwa einen Kilometer langen Graben an dem sich die Stadt Wetzlar Solms und Hessen zu je einem Drittel beteiligten begann noch im November 1781 Im Mai 1782 stellten die Hessen die noch unvollendeten Arbeiten wieder ein Bis 1796 tat sich nichts mehr bis dann die Osterreicher den Grabenbau vollendeten Es dauerte aber noch mehr als 30 Jahre bis der Abschnitt zwischen Wetzlar und der Hermannsteiner Grenze errichtet wurde 1830 wurde das Hermannsteiner Chausseestuck zwischen Wetzlarer und Asslarer Grenze fertig gestellt Die Strasse nach Blasbach Bearbeiten 1846 wurde von Preussen der Bau einer Strasse von Hohensolms uber Blasbach nach Hermannstein angeregt Da Hermannstein die Kosten fur den Strassenbau zunachst nicht aufbringen wollte wurde erst 1866 damit begonnen Die Unterhaltung der Blasbacher Strasse belastete die Gemeinde stark Vor allem das untere Ende wurde durch die Kalksteintransporte zwischen den Steinbruchen am Dorfende und dem Buderusschen Fabrikgelande stark in Mitleidenschaft gezogen Die Dillbrucke Bearbeiten Vor 1860 gab es in Hermannstein keine befahrbare Brucke uber die Dill sondern nur einen Holzsteg Fuhrwerke mussten die Dill in einer Furt durchqueren Infolge des Baues der Deutz Giessener Eisenbahn wurde das Dillbett 1860 verlegt wobei die Furt verschwand Die nun erforderliche Fahrbrucke eine Holzkonstruktion entstand 1861 62 als Gemeinschaftsanlage der Eisenbahngesellschaft und der Gemeinde 1888 musste die baufallig gewordene Brucke repariert werden 1905 wurde direkt unterhalb der holzernen Brucke eine neue Brucke aus Grunstein errichtet 1946 wurde die Brucke stark beschadigt als zwei amerikanische Panzer mit einer Panzerbrucke auf die andere Dillseite fuhren 1988 war eine grundlegende Erneuerung des 60 m langen Bauwerkes erforderlich um es fur den Schwerverkehr befahrbar zu machen Hessische Gebietsreform Bearbeiten Am 31 Dezember 1971 wurde im Zuge der hessischen Gebietsreform Blasbach auf freiwilliger Basis ein Ortsteil von Hermannstein 6 Als grosstes Projekt der Gebietsreform entstand zum 1 Januar 1977 kraft Landesgesetz aus den beiden Stadten Giessen und Wetzlar und 14 Umlandgemeinden darunter Hermannstein die Stadt Lahn 7 Als nach heftigen Protesten der Bevolkerung die Stadt Lahn zum 1 August 1979 wieder aufgelost wurde kamen Hermannstein und Blasbach als Stadtteile zu Wetzlar 8 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten in denen Hermannstein lag sowie deren Verwaltungseinheiten denen es unterstand 8 9 10 vor 1357 Heiliges Romisches Reich Grafen von Solms ab 1357 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen und Hohensolms gemeinschaftlich Amt Konigsberg ab 1567 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Marburg und Hohensolms gemeinschaftlich Amt Konigsberg 11 1604 1648 Heiliges Romisches Reich strittig zwischen Landgrafschaft Hessen Darmstadt und Landgrafschaft Hessen Kassel Hessenkrieg ab 1627 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt und Hohensolms gemeinschaftlich Amt Konigsberg ab 1629 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt durch Abteilungsvertrag Amt Konigsberg 12 Ort Lehen der Freiherren Schenck zu Schweinsberg 1787 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt Oberfurstentum Hessen Amt Konigsberg Ort Lehen der Freiherren Schenck zu Schweinsberg 13 ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Ober Hessen Amt Konigsberg 14 15 Ort Lehen der Freiherren Schenck zu Schweinsberg ab 1815 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Amt Konigsberg 16 Ort Lehen der Freiherren Schenck zu Schweinsberg ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Landratsbezirk Giessen Anm 1 17 ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Landkreis Giessen ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Giessen ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Oberhessen Landkreis Giessen ab 1867 Norddeutscher Bund Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Biedenkopf ubergangsweise Hinterlandkreis 12 ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Biedenkopf ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Biedenkopf ab 1932 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Wetzlar ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Nassau Kreis Wetzlar ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Wetzlar ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Wetzlar ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Wetzlar ab 1968 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Wetzlar ab 1977 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Stadt Lahn ab 1979 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Lahn Dill Kreis Stadt Wetzlar ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Giessen Lahn Dill Kreis Stadt WetzlarGerichte seit 1803 Bearbeiten In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Oberhessen ab 1815 Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Giessen eingerichtet Es war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen und somit war fur Hermannstein das Patrimonialgericht Hermannstein der Schenken zu Schweinsberg zustandig die 1822 ihre Rechte am Gericht an den hessischen Staat abgaben 18 Nach der Grundung des Grossherzogtums Hessen 1806 wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1822 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Land bzw Stadtgerichte ubertragen Landgericht Giessen war daher von 1822 bis 1866 die Bezeichnung fur das erstinstanzliche Gericht das auch fur Hermannstein zustandig war Nach der Abtretung des nordwestlichen Teils des Landkreises Giessen und mit ihm Hermannstein an Preussen infolge des Friedensvertrags vom 3 September 1866 zwischen dem Grossherzogtum Hessen und dem Konigreich Preussen wurde Hermannstein vom Landgericht Giessen abgetrennt 19 Im Juni 1867 erging eine konigliche Verordnung die die Gerichtsverfassung im vormaligen Herzogtum Nassau und den vormals zum Grossherzogtum Hessen gehorenden Gebietsteilen neu ordnete Die bisherigen Gerichtsbehorden sollten aufgehoben und durch Amtsgerichte in erster Kreisgerichte in zweiter und ein Appellationsgericht in dritter Instanz ersetzt werden 20 Im Zuge dessen erfolgte am 1 September 1867 die Umbenennung des bisherigen Landgerichts in Amtsgericht Gladenbach und die Zulegung Hermannstein zu diesem Gericht Die Gerichte der ubergeordneten Instanzen waren das Kreisgericht Dillenburg und das Appellationsgericht Wiesbaden 21 Aufgrund des Gerichtsverfassungsgesetzes 1877 kam es mit Wirkung zum 1 Oktober 1879 zum Wechsel des Amtsgerichts in den Bezirk des neu errichteten Landgerichts Marburg 22 Mit Wirkung zum 1 Oktober 1902 wurden Naunheim vom Amtsgerichtsbezirk Gladenbach getrennt und dem Amtsgericht Wetzlar zugelegt 23 Bevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Hermannstein 3339 Einwohner Darunter waren 390 11 7 Auslander Nach dem Lebensalter waren 540 Einwohner unter 18 Jahren 1413 zwischen 18 und 49 699 zwischen 50 und 64 und 684 Einwohner waren alter 24 Die Einwohner lebten in 1503 Haushalten Davon waren 510 Singlehaushalte 414 Paare ohne Kinder und 420 Paare mit Kindern sowie 120 Alleinerziehende und 39 Wohngemeinschaften In 351 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 1005 Haushaltungen lebten keine Senioren 24 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1742 0 77 Haushaltungen 8 1806 419 Einwohner 89 Hauser 15 1829 519 Einwohner 93 Hauser 4 Hermannstein Einwohnerzahlen von 1800 bis 2020Jahr Einwohner1800 3351806 4191829 5191834 5771840 6061846 6531852 6961858 6821864 7051871 6971875 7341885 7801895 8691905 1 0351910 1 1471925 1 2821939 1 6361946 2 0561950 2 1951956 2 4661961 2 6501967 3 8511970 3 6251976 3 7771990 3 6971996 3 7542005 3 5502008 3 6142011 3 3392015 3 6322017 3 9002019 4 0862020 3 975Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 8 nach 1977 Einwohnerzahlen Stadt Wetzlar 25 Zensus 2011 24 Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1885 0 732 evangelische 7 katholische und 31 judische Einwohner 8 1961 2001 evangelische 75 51 und 563 21 25 katholische Einwohner 8 2017 1600 evangelische 41 0 574 14 0 katholische 1753 konfessionslose und sonstige 44 9 Einwohner 26 Staatsangehorigkeit Bearbeiten Quelle Stadt Wetzlar 25 2005 3209 Deutsche 441 Nichtdeutsche 5 9 davon 225 Frauen und 216 Manner 2012 3071 Deutsche 463 Nichtdeutsche 13 1 davon 225 Frauen und 238 Manner 2015 3042 Deutsche 590 Nichtdeutsche 16 2 davon 268 Frauen und 322 Manner 2017 3141 Deutsche 759 Nichtdeutsche 19 5 davon 359 Frauen und 400 MannerReligion BearbeitenChristentum Bearbeiten Die Evangelische Kirchengemeinde Hermannstein ist die grosste religiose Vereinigung im Ort Sie halt ihre Gottesdienste jeden Sonntag in der Paulskirche in der Wetzlarer Strasse ab Hermannstein und Naunheim gehoren im Gegensatz zu allen anderen Stadtteilen und der Kernstadt Wetzlars welche zur Evangelischen Kirche im Rheinland gehoren zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau Innerhalb dieser Landeskirche gehort Hermannstein der Propstei Nord Nassau und dort dem Dekanat Gladenbach an Die katholischen Christen in Hermannstein gehoren zur Pfarrei St Walburgis in Wetzlar Niedergirmes Diese liegt im Pastoralen Raum Wetzlar Stadt im Kirchenbezirk Wetzlar der wiederum zum Bistum Limburg gehort Judentum Bearbeiten Die erste Nachricht uber Juden in Hermannstein stammt aus dem Jahr 1668 1826 wird von elf hier ansassigen judischen Familien berichtet Zwischen 1823 und 1838 werden in Urkunden 16 judische Wohnungen angegeben Von 1838 bis 1874 wurden 59 Geburten elf Heiraten und 32 Sterbefalle in einem Register aufgefuhrt 1853 waren 56 Juden in Hermannstein gemeldet Die Zahl der Wohnungen stieg bis 1874 auf 25 an Bevor 1842 der heute noch erhaltene judische Friedhof gegenuber dem evangelischen Friedhof in der Friedenstrasse angelegt wurde besass die judische Gemeinde eine Begrabnisstatte an der Dill im Bereich der heutigen Huthstrasse Gegen Ende des 19 Jahrhunderts schrumpfte die judische Gemeinde stark zusammen Obwohl 1880 noch eine Thora Einweihung stattfand schlossen sich die Hermannsteiner Juden 1892 der judischen Gemeinde in Asslar an Sie begrundeten dies mit der geringen Mitgliederzahl die auf sechs zuruckgegangen war 1920 verliessen zehn Juden vermutlich aus wirtschaftlichen Grunden Hermannstein 1933 lebten nur noch Berta Goldschmidt die ein Lebensmittelgeschaft betrieb und zwei weitere judische Familien hier deren Hauser 1939 enteignet wurden Berta Goldschmidt zog zu ihrer Schwester nach Ehringshausen wo sie verstarb Sigmund Isaak wurde im Zuge der Novemberpogrome 1938 in der Wachstube des Burgermeisteramtes inhaftiert Er wurde bei dieser Aktion massiv misshandelt Spater wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht Dem Umstand dass die Konzentrationslager zu diesem Zeitpunkt nicht auf die Aufnahme vieler Juden vorbereitet waren ist es zu verdanken dass er wieder in die Heimat entlassen wurde Sigmund und Sabine Isaak sind im September 1941 uber Spanien per Antrag ihrer Tochter Hildegard Berg geb Simon nach Argentinien gefluchtet Der Sohn Leo Isaak war bereits 1937 nach England geflohen Sigmund Isaak war der zweite Mann von Sabine David Simon ihr erster Mann und Hildegards Vater ist 1917 im Ersten Weltkrieg gefallen Weitere Religionen Bearbeiten Der Saal der Jehovas Zeugen Versammlung Wetzlar e V befindet sich in der Ludwigstrasse 9 Politik BearbeitenOrtsbeirat Bearbeiten Bei der Wahl zum Ortsbeirat am 14 Marz 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung Zum Vergleich die Wahlergebnisse der vorhergehenden Wahlperioden 27 Gemeindewahl in Hermannstein 2021 403020100 39 75 39 15 12 7 8 41 FWSPDFDPCDU Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2016 p 10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 5 75 p 13 45 p 0 7 p 8 41 pFWSPDFDPCDU Parteien und Wahlergemeinschaften 2021 Sitze2021 2016 Sitze2016 2011 Sitze2011FW Freie Wahler 39 8 4 34 0 3 23 6 2SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 39 2 3 52 6 5 55 9 5FDP Freie Demokratische Partei 12 7 1 13 4 1 3 3 0CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 8 4 1 0 0 0 17 2 2Gesamt 100 0 9 100 0 9 100 0 9Wahlbeteiligung in 39 5 37 9 40 6Schultheissen und Burgermeister Bearbeiten Name Amtszeit AnmerkungenConrad Dietrich 1664 Erster namentlich nachgewiesener BurgermeisterMartin Seipp 1685 SchultheissJohannes Weber 1721 BurgermeisterAndreas Jost 1726Johann Jost Lang 1734Johann Balthasar Vogel 1735Johann Jakob Eckhard 1759Fritz Hedderich 1781Bernhard Daniel 1784Karl Kahn 1812 HoheitsschultheissPhilipp Wagner 1817 1823Jakob Reuschling 1823 1826 BurgermeisterBalthasar Jost 1826 1830Friedrich Scholl 1840 1830 1840Jakob Wagner 1841 1861Philipp Wagner 1862 1884Philipp Spory 20 Mai 1902 1884 1902Jakob Hedderich 1902 1921Heinrich Helm 1921 1929Philipp Schubert 1930 1933 SPD ehrenamtlicher BurgermeisterWilhelm Lepper 1933 1945Philipp Schubert 1945 1960 Ab April 1945 ehrenamtlicher ab 1948 hauptamtlicher BurgermeisterKarl Kuhlmann 1960 1977 Letzter Burgermeister vor der Eingemeindung HermannsteinsOrtsvorsteher Bearbeiten Amtierender Ortsvorsteher ist Christopher Ruppricht FWG Seine Stellvertreter sind Sabrina Zeaiter SPD und Jochen Horz FDP Wappen Bearbeiten nbsp Blasonierung des Wappens des Ortes Hermannstein Schild durch einen silbernen Freizinnenschragbalken geteilt oben in Blau ein bunter hessischer Lowenkopf unten in Rot ein silbernes Muhlrad Das Wappen wurde am 20 Marz 1972 verliehen Das Muhlrad ist Hinweis auf die alteste Geschichte Der Ort hiess bis gegen Ende des 14 Jahrhunderts Muhlheim und fuhrte seinen Namen nach einer Muhle Rot und Silber waren auch die Farben der ortsansassigen Lesch von Muhlheim Die Zinnen erinnern an die Burg Hermannstein Der Lowenkopf zeigt die Zugehorigkeit zu Hessen an Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenTheater Bearbeiten Seit dem Jahr 2002 finden jahrlich im Sommer Auffuhrungen der Wetzlarer Festspiele im Hofgut Hermannstein statt 28 Bauwerke Bearbeiten Burg Hermannstein Bearbeiten Die im 14 Jahrhundert errichtete Burg Hermannstein war bis ins 18 Jahrhundert von Angehorigen des Adelsgeschlechts zu Schweinsberg bewohnt Danach verfiel die Burg nun unbewohnt zunehmend Am 26 Juni 1961 wurde die Burg von der Familie zu Schweinsberg an Buderus verkauft Bis 1965 wurde das mittelalterliche Gebaude restauriert und teils Wohnungen eingerichtet Paulskirche Bearbeiten Die 1491 bis 1492 errichtete ursprunglich katholische Pfarrkirche wurde im Zuge der Reformation im 16 Jahrhundert in Paulskirche umbenannt In ihr befindet sich ein wertvolles Sandsteinrelief aus dem Jahr 1492 das die Geburt Christi darstellt Pfarrhaus Bearbeiten Das Pfarrhaus wurde im Jahr 1494 als Klause fur Beginen direkt neben der Kirche gebaut Hofgut Hermannstein Bearbeiten Das Hofgut Hermannstein stammt vermutlich aus dem 12 Jahrhundert und ist damit alter als die benachbarte Burg Es gehorte zu Mulenheimer Zeit dem Kloster Altenberg Rathaus und Backhaus des Oberdorfes Bearbeiten Eine Ratsstube wird erstmals 1823 erwahnt Sie befand sich auf dem Backhaus des Oberdorfes Vermutlich 1884 erfolgten der Abbruch des ostlichen Stalles und der Anbau eines Treppenhauses Ab 1885 wurde die Ratsstube tagsuber als Schulsaal genutzt In der Zeit von 1930 bis 1940 diente sie als Amtssitz des Burgermeisters Backhaus des Unterdorfes Bearbeiten Das Backhaus in der Dillstrasse wurde vor 1664 erbaut Im Obergeschoss befand sich die Wohnung der Backfrau Das Backhaus wird heute noch zum Backen genutzt Kulturdenkmaler Bearbeiten Liste der Kulturdenkmaler in Hermannstein nbsp Burgruine nbsp Paulskirche nbsp Pfarrhaus nbsp Hofgut nbsp Backhaus des Oberdorfes und Rathaus nbsp Backhaus des UnterdorfesWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Strassenverkehr Bearbeiten Das Wetzlarer Kreuz liegt vollstandig auf dem Gebiet des Stadtteils Hermannstein Es verbindet die Bundesautobahnen A 45 und A 480 und ist das einzige Autobahnkreuz in Deutschland das vollstandig in der aufwandigen Malteserform erbaut ist Die Landesstrasse 3376 fuhrt als Hermannsteiner Strasse Richtung Nord Westen nach Asslar Die Landesstrasse 3053 fuhrt als Blasbacher Strasse Richtung Nord Osten nach Blasbach und wiederum als Hermannsteiner Strasse Richtung Sud Osten nach Wetzlar Niedergirmes Bahnverkehr Bearbeiten Durch Hermannstein verlauft die Dillstrecke auf etwa einem Kilometer es existiert aber keine Haltestelle Die nachsten Bahnhofe liegen in Asslar und Wetzlar OPNV Bearbeiten Durch Hermannstein fuhren die Linien 12 13 der Wetzlarer Stadtbuslinien nach Wetzlar und Asslar sowie die Regionalbuslinien 200 nach Wetzlar und Asslar Bermoll Haltestelle an der Dillbrucke am Ortsrand 415 nach Wetzlar und Blasbach Hohenahr Haltestellen entlang der Blasbacher Strasse und 471 nach Wetzlar und Katzenfurt ab Dillbrucke Insgesamt gibt es im Ort neun Haltestellen Luftverkehr Bearbeiten Die Entfernung zum Flughafen Frankfurt betragt etwa 75 Kilometer zum Regional Flughafen Siegerland etwa 50 Kilometer Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Das Rathaus das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Hermannstein und der Bauhof Nord der Stadt Wetzlar befinden sich in der Blasbacher Strasse Im November 2010 wurde das Dialysezentrum Wetzlar Mitte eroffnet in dessen Gebaude sich auch eine Fachpraxis fur Herz Kreislauf und Gefasserkrankungen sowie ein Pflegekompetenzzentrum befinden 29 Bildung Bearbeiten Schulen Bearbeiten nbsp Schulsaal im zweiten Stock des Backhauses nbsp Schule in der Friedenstrasse nbsp Neubau der Philipp Schubert Schule Hermannstein besass schon vor dem Dreissigjahrigen Krieg eine eigene Schule Daruber hinaus stand den Hermannsteinern das Recht zu ihre Kinder nach Wetzlar in die Schule zu schicken Dieser Rechtsanspruch geht auf die Schenkung eines Stuckes Land an die Wetzlarer Schule zuruck Der ganzjahrige Schulunterricht wurde 1780 eingefuhrt Mehr als 250 Jahre lang wurde die Schule einklassig gefuhrt 1842 gab es 105 Schuler in Hermannstein 1858 unterrichtete ein Lehrer alle 142 Schuler in zwei Gruppen 1885 wurde zur Unterrichtung der 173 Schuler eine zweite Lehrerstelle eingerichtet Gleichzeitig musste die Gemeinde auf dem ehemaligen Backhaus in der Wetzlarer Strasse einen zweiten Schulsaal einrichten 1897 wurde eine dritte Lehrerstelle eingerichtet Am 19 Dezember 1904 konnte das Schulgebaude in der Friedenstrasse eingeweiht werden Es war das vierte Schulgebaude in der Schulgeschichte Hermannsteins und erhielt 1911 einen Erweiterungsbau Ab 1906 wurde die Schule vierklassig aber erst 1911 wurde eine vierte Lehrerstelle geschaffen die 1936 wegen sinkender Schulerzahlen vorubergehend gestrichen werden musste 1927 wurde erstmals eine Lehrerin eingestellt Die funfte und sechste Lehrerstelle wurde 1947 die siebte 1949 eingerichtet 1950 wurden im Dachgeschoss der Schule zwei weitere Klassenraume eingerichtet und 1953 ein neuer Erweiterungsbau seiner Bestimmung ubergeben Fur acht Schuljahrgange standen nun sieben Klassenraume zur Verfugung 1961 wurde der Schulverband Hermannstein Blasbach gegrundet Ab 1962 wurden die Blasbacher Oberstufenschuler in Hermannstein unterrichtet 1963 wurde der Volksschule ein Realschulzweig angeschlossen und 1964 die neuerbaute Volks und Realschule Mittelpunktschule Hermannstein Blasbach seit 1966 Philipp Schubert Schule eingeweiht Sie umfasste 17 Klassenraume mit den dazugehorigen Fachraumen einen Mehrzweckraum einen Verwaltungstrakt die Hausmeisterwohnung und eine Turnhalle Ab 1965 wurden die Blasbacher Untertufenschuler ebenfalls in Hermannstein unterrichtet Ab dem Schuljahr 1968 69 fuhrte der Landkreis Wetzlar flachendeckend Gesamtschulen ein Fur Hermannstein bedeutete dies die Umwandlung der bisherigen Volks und Realschule in eine reine Grundschule Seit 1 August 1971 ist die Philipp Schubert Schule somit eine Grundschule Fur die Klassen 5 bis 10 die gemeinsam mit den Asslarer Schulern unterrichtet werden sollten wurde ein neues Schulgebaude zwischen den Gemeinden Hermannstein und Asslar gebaut Die ersten Raume der elften Gesamtschule im Kreis Wetzlar Alexander von Humboldt Schule konnten 1972 73 bezogen werden Zunachst verblieben aber die Klassen 9 und 10 in Hermannstein Die Philipp Schubert Schule trat ausserdem zehn Klassenraume an die Sonderschule fur Lernbehinderte in Wetzlar ab 1974 wurde sie eine selbstandige Forderschule die 1979 den Namen Erich Girolstein Schule nach dem Begrunder des Sonderschulwesens in Wetzlar erhielt 1977 konnte auch die an der Gesamtschule errichtete Sporthalle eingeweiht werden Bis zu diesem Zeitpunkt benutzte die Gesamtschule die Turnhalle der Philipp Schubert Schule jeweils an zwei Tagen der Woche Bei Umbauarbeiten an der Philipp Schubert Schule fielen Mangel an der Bausubstanz auf Daraufhin wurden Betonproben genommen und Untersuchungen in Auftrag gegeben die eine sofortige Schliessung der Gebaude wegen akuter Einsturzgefahr am 16 Mai 2007 zur Folge hatten Lehrer und Schuler durften mit sofortiger Wirkung ihr Schulgebaude nicht mehr betreten 30 Die 170 Schuler mussten auf Niedergirmes und Naunheim verteilt werden Im November 2009 konnte die neue Turnhalle eingeweiht werden 31 Am 16 August 2010 wurde die neue Grundschule nach drei Jahren und drei Monaten Bauzeit an die Schuler ubergeben In ihr stehen acht Klassenraume mit Werkraum eine Aula ein Computerraum eine Bibliothek vier Gruppen sowie Verwaltungsraume und eine zentrale Pausenhalle zur Verfugung 32 Die Schuler der Erich Girolstein Schule wurden zunachst in Containern und seit August 2010 zusammen mit den Schulern der Pestalozzi Schule Wetzlar in deren Gebaude unterrichtet Der Fusionsprozess der beiden Schulen endete mit der Umbenennung in Schule an der Bruhlsbacher Warte im Februar 2011 33 Kindertagesstatten Bearbeiten Hermannstein verfugt uber drei Kindertagesstatten Regenbogenland Mullewapp und Panama Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Stadtteils Bearbeiten Hermann Spamer 1830 1905 Industrieller technischer Direktor und Vorstandsmitglied der Ilseder Hutte Elli H Radinger 1951 Wolfsexpertin Fachjournalistin und Autorin Vanessa Jean Dedmon 1987 Sangerin Drittplatzierte in der dritten Staffel von Deutschland sucht den Superstar 34 Personlichkeiten die in Hermannstein gewirkt haben Bearbeiten Philipp Schubert 1897 1965 Burgermeister von Hermannstein Kreistagsvorsitzender und Landrat des Kreises Wetzlar Gerhard Dann 1936 2014 Gemeindevertreter in Hermannstein Abgeordneter des Hessischen Landtags Literatur BearbeitenReinhold Schneider Martina Weissenmayer Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Wetzlar Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1900 1 S 401 419 Maria Mack Chronik der Gemeinde Hermannstein Teil I Herausgegeben von der Ev Kirchengemeinde Hermannstein Hermannstein 1991 Maria Mack Chronik der Gemeinde Hermannstein Teil II Herausgegeben von der Stadt Wetzlar und dem Ortsbeirat Hermannstein Hermannstein 2000 Literatur uber Hermannstein nach Register nach GND In Hessische Bibliographie Suche nach Hermannstein In Archivportal D der Deutschen Digitalen BibliothekWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermannstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Hermannstein in Merians Topographia Hassiae Quellen und Volltexte Stadt Wetzlar Stadtteile Hermannstein Hermannstein Lahn Dill Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Trennung zwischen Justiz Landgericht Giessen und Verwaltung hinsichtlich des Patrimonialgerichts Hermannstein aber erst 1822Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungsstatistik Geographische Angaben und Gemarkungsflachen 2018 PDF Abgerufen am 6 Juni 2022 Bevolkerungsstatistik Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit Excel Abgerufen am 6 Juni 2022 Abtretung der Patrimonial Gerechtsame in den Orten Herrmannstein Rulfenrod und Wisselsheim vom 17 April 1822 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 16 vom 29 Mai 1822 S 187 a b Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Oberhessen Band 3 Carl Wilhelm Leske Darmstadt August 1830 OCLC 312528126 S 120 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Biedenkopf Landkreis Marburg Biedenkopf Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 4 November 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 380 Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises der Landkreise Giessen und Wetzlar und der Stadt Giessen GVBl II 330 28 vom 13 Mai 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 17 S 237 1 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 3 MB a b c d e f Hermannstein Lahn Dill Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 13 G Jonghause s Hofbuchhandlung Darmstadt 1872 OCLC 162730471 S 12 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Die Zugehorigkeit des Amtes Konigsberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen Hessen Marburg 1567 1604 Hessen Kassel und Hessen Darmstadt 1604 1638 und Hessen Darmstadt 1567 1866 a b Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 13 G Jonghause s Hofbuchhandlung Darmstadt 1872 OCLC 162730471 S 27 ff 40 Punkte 1 amp 1 41 und 6b amp 1 41 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1791 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1791 S 256 Online in der HathiTrust digital library Wilhelm von der Nahmer Handbuch des Rheinischen Particular Rechts Entwickelung der Territorial und Verfassungsverhaltnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins vom ersten Beginnen der franzosischen Revolution bis in die neueste Zeit Band 3 Sauerlander Frankfurt am Main 1832 OCLC 165696316 S 8 f 428 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Hessen Darmstadter Staats und Adresskalender 1806 Im Verlag der Invaliden Anstalt Darmstadt 1806 S 266 ff Online in der HathiTrust digital library Neuste Lander und Volkerkunde Ein geographisches Lesebuch fur alle Stande Kur Hessen Hessen Darmstadt und die freien Stadte Band 22 Weimar 1821 S 420 online bei Google Books Abtretung der Patrimonial Gerechtsame in den Orten Herrmannstein Rulfenrod und Wisselsheim vom 17 April 1822 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 16 vom 29 Mai 1822 S 187 Abtretung der Patrimonial Gerechtsame in den Orten Herrmannstein Rulfenrod und Wisselsheim vom 17 April 1822 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 16 vom 29 Mai 1822 S 187 Art 14 des Friedensvertrages zwischen dem Grossherzogthum Hessen und dem Konigreiche Preussen vom 3 September 1866 Hess Reg Bl S 406 407 Verordnung uber die Gerichtsverfassung in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Grossherzoglich Hessischen Gebietstheilen mit Ausschluss des Oberamtsbezirks Meisenheim vom 26 Juni 1867 PrGS 1867 S 1094 1103 Verfugung vom 7 August 1867 betreffend die Einrichtung der nach der Allerhochsten Verordnung vom 26 Juni d J in dem vormaligen Herzogthum Nassau und den vormals Grossherzoglich Hessischen Gebietstheilen mit Ausschluss des Oberamtsbezirks Meisenheim zu bildenden Gerichte Pr JMBl S 218 220 Verordnung betreffend die Errichtung der Amtsgerichte vom 26 Juli 1878 PrGS 1878 S 275 283 Gesetz betreffend die Abanderung von Amtsgerichtsbezirken vom 22 Juni 1902 PrGS 1902 S 227 228 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 18 und 56 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im April 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de a b Webauftritt der Stadt Wetzlar aus webarchiv 2005 2006 2009 2012 2015 2017 Abgerufen im Januar 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2017 In Webauftritt Stadt Wetzlar archiviert vom Original abgerufen im Januar 2019 Endgultiges Ergebnis der Gemeindewahl am 14 Marz 2021 Hermannstein Stadt Wetzlar Abgerufen am 21 April 2021 Wetzlarer Festspiele Nierenerkrankung wird vorgebeugt auf www mittelhessen de Abgerufen am 31 Januar 2012 Memento vom 4 August 2012 im Webarchiv archive today Baumangel 2007 Philipp Schubert Schule Abgerufen im Dezember 2018 Kurzportrait des Turnverein Jahn 1909 Hermannstein e V Abgerufen am 21 November 2011 Kurzportrait des Turnverein Jahn 1909 Hermannstein e V Abgerufen am 21 November 2011 Taufe beendet Fusionsprozess auf www schuster wolfgang de Abgerufen am 21 November 2011 Memento vom 4 Januar 2014 im Webarchiv archive today 300 Gottesdienstbesucher wollen DSDS Finalistin Vanessa horen bei agentur ruehl de abgerufen am 22 November 2011Stadtbezirke und Stadtteile von Wetzlar Stadtbezirke Altstadt Neustadt Hauserberg Bublingshausen Sturzkopf Stoppelberger Hohl Nauborner Strasse Silhofer Aue Westend Altenberger Strasse Dalheim Dillfeld NiedergirmesStadtteile Blasbach Dutenhofen Garbenheim Hermannstein Munchholzhausen Nauborn Naunheim Steindorf Normdaten Geografikum GND 4108093 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermannstein amp oldid 227979317