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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur Befestigungsanlage bei Waltershausen in Thuringen siehe Burg Hermannstein Waltershausen Die Burg Hermannstein liegt auf dem Schwarzenberg als Hohenburg uber dem heutigen Wetzlarer Stadtteil Hermannstein in Mittelhessen Burg HermannsteinSudansicht der BurgSudansicht der BurgAlternativname n HermansteinStaat DeutschlandOrt Wetzlar HermannsteinEntstehungszeit um 1400Burgentyp HohenburgErhaltungszustand Erhalten oder wesentliche Teile erhaltenStandische Stellung GrafenGeographische Lage 50 35 N 8 30 O 50 5797 8 4941 Koordinaten 50 34 46 9 N 8 29 38 8 OBurg Hermannstein Hessen p3 Daniel Meisner Eberhard Kieser Thesaurus Philopoliticus 1631 mit Ansicht von Hermannstein 1 Die Oberburg der Burg Hermannstein entstand gegen Ende des 14 Jahrhunderts zum Schutz der Hohen Strasse und der hessischen Grenze oberhalb des Lahntals Sie lehnt sich in ihrer Form an franzosische Donjons an Die Unterburg auch Mittelburg genannt wurde im 15 Jahrhundert erbaut Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Oberburg 2 2 Unterburg 2 3 Umgebung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1376 nutzte Graf Johann IV von Solms Burgsolms die Unruhen innerhalb Wetzlars um sich der Stadt zu bemachtigten Kaiser Karl IV hatte ihn beauftragt den alten Rat wieder einzusetzen was der Graf ausnutzte um die Stadtherrschaft selbst zu ubernehmen Als Gegenmassnahme entschloss sich Landgraf Hermann II zum Bau einer Burg vor den Toren Wetzlars auf solmsischem Terrain Der Baubeginn der Burg steht nicht genau fest 1377 war der Burgbau noch nicht vollendet konnte aber in vollem Gange gewesen sein Nach Eintragungen des hessischen Rentmeisters wurden im Juli 1377 Kalk und Steine nach Hermannstein geliefert Die Gegner des Landgrafen versuchten den Burgbau zu storen konnten ihn aber nicht verhindern Handwerksmeister waren wahrscheinlich der Zimmermann Gumprecht und der Steinmetz Tilemann Dieser durfte identisch mit Tyle von Frankenberg sein der von 1360 bis 1374 am Wetzlarer Dom wirkte Durch finanzielle Not der Wetzlarer mussten die dortigen Arbeiten unterbrochen werden Tile von Frankenberg soll dann an der Burg Hermannstein gebaut haben Nachdem 1379 ein Friedensvertrag zwischen Graf Johann IV und Landgraf Hermann II geschlossen wurde fiel das ehemals solmsische Gebiet auf dem der Hermannstein errichtet worden war an Hessen Den Solmsern wurde jedoch die Moglichkeit eingeraumt gemeinsam mit Hessen unterhalb der Burg ein Dorf zu errichten das je zur Halfte Hessen und Solms gehoren sollte Von dieser Moglichkeit machten die Grafen von Solms aber wahrscheinlich keinen Gebrauch Der Landgraf liess den Hermannstein zunachst von Burgmannen verwalten Spater benutzte er ihn in finanziellen Notzeiten auch als Pfandobjekt Der erste Burgmann war 1378 Dietrich von Buchenau Wahrscheinlich beaufsichtigte er auch die Fertigstellung der Burg 1381 folgte Kuno von Rodenhausen 1386 Gumpracht von Hohenfels Danach wurde die Burg an Gottfried von Girmes und Gernand Rau von Holzhausen verpfandet Sie erhielten Burg Ort und Zubehor 1437 als Henne Wais von Fauerbach im Pfandbesitz der Burg war wurde ein Anschlag auf den Hermannstein verubt und Feuer gelegt Henne beschuldigte den Grafen Bernhard von Solms Braunfels der Anstifter dieses Anschlags gewesen zu sein konnte dies aber nicht beweisen 1438 bat Henne den Landgrafen Ludwig I die Burg dem Volgerecht von Schwalbach als Lehen zu geben 1444 war Johann von Schwalbach Herr auf Hermannstein 1448 verwaltete Simon Schutz als Amtmann die Burg 1455 ubernahm Daniel von Mudersbach fur 200 Gulden die Burg als Pfand 1466 verpfandete Landgraf Heinrich III die Burg fur 200 rheinische Gulden in einem Schuldbrief und 700 Gulden in bar an Daniels Sohn den Amtmann Ludwig von Mudersbach und dessen Frau Liese 1481 erwarb Johann Schenk zu Schweinsberg die baufallige Burg mit allem Zubehor mit Einwilligung des Landgrafen Heinrich III fur 900 Gulden von Mudersbachs Witwe und erhielt sie dann von Heinrich III fur weitere 4000 Gulden als ein an den Landgrafen heimfallendes Lehen 2 Johann und seine Gemahlin Margaretha von Schlitz gen von Gortz residierten seitdem auf Burg Hermannstein die in einem sehr schlechten Zustand war 1486 bekundete Landgraf Wilhelm III dass der Hermannstein gantz verganglich und baufallig gewesen ist Gleichzeitig erkannte er auch die hohen Kosten an die dem Marschall zur Wiederherstellung der Burg entstanden waren Johann Schenck hatte zunachst 1200 Gulden verbaut als ihm 1486 gestattet wurde weitere 800 Gulden zu investieren Einen Teil des Geldes verwandte er zur Errichtung der Unterburg Graf Otto von Solms Braunfels der unter anderem mit der Halfte von Hermannstein belehnt war legte gegen die Schenckische Besitzergreifung Beschwerde ein und versuchte den gesamten Hermannstein an sich zu bringen Der Streit wurde 1489 durch Vermittlung des Kurfursten Philipp von der Pfalz beigelegt Otto von Solms Braunfels wurde der Anspruch auf eine Halfte der Burg Hermannstein insoweit anerkannt und bereinigt dass er diese Halfte vom Landgrafen zu Lehen nahm und sie sofort an Johann Schenk zu Schweinsberg als Afterlehen weitergab 3 Die Nachfahren von Johann und Margaretha bezeichneten sich spater als Hermannsteiner Linie der Schenck zu Schweinsberg Diese Linie schrieb ihren Namen meist nur mit k nicht mit ck Wann die Freiherren von der Burg in den angrenzenden Gutshof umsiedelten ist nicht bekannt Ein Kupferstich aus dem Jahre 1631 von Daniel Meisner zeigt die Burg noch wohlerhalten 1691 wurden Baron Carl Wilhelm von Curti 26 Dezember 1654 13 April o September 1733 alias Sir Charles William Curtius 2 Baronet siehe Wilhelm von Curti und Anna Helena von Schenk Schenck zu Schweinsberg in der Burg verheiratet 1717 heisst es in dem Hochadl Hauss Ehelich eingesegnet und getraut worden was sich bereits auf den Gutshof beziehen konnte 1787 schrieb Pfarrer Gortz Schade dass diesen Turm der zum ewigen Andenken seiner Erbauer erhalten zu werden diente nicht Zeit und Alter sondern verwustende Hande zum Theil zerstoren Manches Mauerwerk in Hermannstein wird im Laufe der Jahrhunderte aus den Steinen der Burg errichtet worden sein So verfiel die Burg und wurde zur Ruine 1961 wurde die Burg an die Buderus AG verkauft 1965 wurde sie Privatbesitz renoviert und bis 2009 bewohnt 2010 kaufte das niederlandische Ehepaar Emile und Heidy van Duren die Burg Ab Februar 2012 bewohnten und restaurierten dessen Mitarbeiter die Burg teilweise 4 2019 kauften das amerikanische Ehepaar Leonhard und Beatriz LeComte die Burg Hermannstein Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Burgansicht von der Burgstrasse ausDie Burg besteht aus Oberburg und Unterburg Das Erdgeschoss der Oberburg liegt mit dem zweiten Obergeschoss der Unterburg in einer Ebene nbsp Andere Sicht auf den machtigen WohnturmOberburg Bearbeiten Der eigentliche Wehrbau ist der machtige Wohnturm der auf der vorgeschobenen Klippe des Schwarzenbergs erbaut wurde Diese hangt nur an der Nordseite mit dem Bergzug zusammen und ist durch einen tiefen Hohlweg wohl dem ursprunglichen Halsgraben von ihm getrennt Dieser Hohlweg der sich jetzt um den ostlich vom Turm liegenden unteren Bau zum Dorf hinabzieht ist wahrscheinlich im Laufe der Zeit angehoht worden Nach Nordwest West und Sudwest fallt der Fels steil ab An seinem Fuss gruppieren sich die Wirtschaftsgebaude darunter ein Haus von 1483 Der Grundriss des Turmes bildet ein verschobenes Viereck von im Erdgeschoss durchschnittlich 2 50 m messender Mauerstarke mit drei abgerundeten Ecken wahrend die vierte nordliche einfach abgeschragt ist Aus der nordostlichen Angriffsseite springt eine halbkreisformige massive Vorlage heraus die den Turm auf seiner ganzen Hohe begleitet Der Turm enthalt zwei hohe mit Kreuzgewolben uberdeckte Raume die durch eine Holzbalkenlage jeweils in zwei Stockwerke unterteilt waren Das oberste Gewolbe bildet die Wehrplatte uber der sich der Wehrgang noch um 3 20 m erhebt In der Ostecke liegt nach aussen nicht hervortretend der Treppenturm der vom letzten Absatz unter der Wehrplatte in die Mauerdicke der Nordostseite uberspringt In der Mitte dieser Seite tritt die Treppe auf die Wehrplatte aus um die Ecke fur einen der kleinen Wehrturme freizugeben die ebenfalls aussen nicht vortretend die drei abgerundeten Ecken einnehmen Durch die vierte gebrochene Ecke fuhrt ein schmaler Durchgang zu einem auf zwei Konsolsteinen vorgekragten Abtritt In der Sudostseite gerade uber dem hier zu ebener Erde liegenden Turmeingang ist ein Gusserker auf Konsolen vorgekragt in der gegenuberliegenden Wand ist ein Kamin Zwei hohe Schornsteine uberragen den Wehrgang unten durch abgesetzt vortretende Verbreiterungen gestutzt Bis 1780 war der Turm mit einem hohen Walmdach bedeckt das an den vier Ecken mit Wichhausern besetzt war In der Sudwestwand ist ein grosses Fenster mit steinernem Kreuzstock der durch Kehle und Falz gegliedert ist Ahnliche Fenster sind in den unteren Stockwerken Die Angriffsseite hat keine Durchbrechungen Von den mit schlicht gekehlten Rippen versehenen spitzbogigen Kreuzgewolben ruht das unterste auf einem achteckigen Mittelpfeiler der am Fuss und Kampfer ins Viereck ubergefuhrt ist Das obere Gewolbe ruht auf einem Pfeiler mit quadratischem Querschnitt aus dem Gurte und Rippen glatt hervorwachsen Im untersten Saal dessen Fenster auffallend hoch uber dem Fussboden liegen ist ein Gewolbefeld durch eine fast bis zur Mittelsaule vorspringende Mauer abgeteilt Ein grosser Kaminmantel lasst in dieser Abteilung die Kuche vermuten Im ersten Obergeschoss liegt ein Kamin an der Sudostwand Unterburg Bearbeiten Der untere Bau besitzt keine Wehrvorrichtungen Nur die links neben ihm in einen schmalen unteren Hof fuhrende Tur ist durch einen aus der Futtermauer vorspringenden Rundturm verteidigt Der in der sudlichen Stirnseite gelegene Eingang fuhrt zunachst in einen Raum dessen vier rippenlose Kreuzgewolbe an den Wanden auf zum Teil roh skulptierten Tragsteinen in der Mitte auf einer Rundsaule ruhen die am Sockel ins Sechseck am Kapitel ins Viereck ubergeht Unter dem rechten hinteren Gewolbe ist ein Einbau aus Steinplatten erhalten der als Herdplatz oder Raucherkammer zu deuten ist und den Raum als Kuche erkennen lasst Hinter dieser durch eine spitzbogige Tur zuganglich liegen die ebenfalls gewolbten Keller von denen einer einen Zugang nach aussen hat Links vom Eingang fuhrt eine sich anfangs um eine abgerundete Mauerecke herumbiegende dann gerade laufende Treppe in das erste Obergeschoss das zwar zum grossen Teil eingebrochen ist seine Anordnungen aber noch deutlich erkennen lasst Es hat an seinem ruckwartigen an den Fels gelehnten Teil einen Korridor von dem ungefahr in der Mitte ein schmaler Gang mit Tonnengewolbe bis zur Vorderfront lauft Dieser teilt das Geschoss in einen grossen Vordersaal und einen vielleicht als Kuche benutzten Hinterraum Der vordere Saal war auf einer runden Mittelsaule mit vier Kreuzgewolben uberdeckt deren Rippen sich am Kampfer uberkreuzten In der Sudwand war ein grosses Fenster mit gekehltem steinernen Kreuzstock Aus der Ostwand sprang ein Erker im halben Achteck vor Seine noch erhaltene Bodenplatte ruht auf mit Rippen besetzten Auskragungen denen ein mannlicher und ein weiblicher Kopf als Stutze dienen Dieser Erker reichte ehemals durch zwei Stockwerke und war mit einem Satteldach bedeckt das in das hohe Dach des Hauptgebaudes einschnitt An der Ruckseite des ersten Obergeschosses beginnt die in einem polygonalen Turm liegende Wendeltreppe die zu dem fast ganz zerstorten zweiten Obergeschoss und damit zu dem Eingang in den Wohnturm fuhrt Umgebung Bearbeiten Das Wohngebaude und den Burgfelsen umziehen in verschiedenem Abstand und verschiedener Hohenlage Zwingermauern die sich an der Westseite mit den hier angebauten Wirtschaftsgebauden vereinigen Ausser dem erwahnten 1483 errichteten Bau sind es langgestreckte um einen rechteckigen Hof gelegene Fachwerkbauten mit einer teilweise reichen auf das 16 Jahrhundert deutenden Holzbehandlung Derselben Zeit scheint auch das steinerne Erdgeschoss eines der Flugel zu entstammen Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 289 Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler der Kreise Biedenkopf Dill Oberwesterwald und Westerburg Verlag Heinrich Keller 1910 Maria Mack Chronik der Gemeinde Hermannstein Teil I Herausgegeben von der Ev Kirchengemeinde Hermannstein Hermannstein 1991 Alexander Thon Stefan Ulrich Jens Friedhoff Mit starken eisernen Ketten und Riegeln beschlossen Burgen an der Lahn Schnell amp Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 2000 0 S 66 71 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Hermannstein Album mit Bildern Videos und Audiodateien Ferdinand Luthmer Die Bau und Kunstdenkmaler der Kreise Biedenkopf Dill Ober Westerwald und Westerburg Frankfurt Main 1910 Unterer Grundriss der Burgruine Hermannstein S 42 Turmgrundrisse der Burgruine Hermannstein S 43 Querschnitt der Burgruine Hermannstein S 44 Geschichtlicher Atlas von Hessen Grundriss der Burg Hermannstein Kartenband Karte 33 B 1960 1978 Burg Hermannstein um 1900 Historische Bilddokumente aus Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Burgruine Hermannstein In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Burg Hermannstein auf der Seite burgenwelt de Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion de Suche nach Burg Hermannstein In Deutsche Digitale BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Daniel Meisner Eberhard Kieser Thesaurus Philopoliticus oder Politisches Schatzkastlein Bd 2 Faksimile Neudruck der Ausgabe Frankfurt Main 1625 1626 u 1627 1631 Nordlingen 1992 Buch 7 Nr 20 Helfrich Bernhard Wenck Hessische Landesgeschichte Band 3 Varrentrapp und Wenner Frankfurt und Leipzig 1803 S 154 Volltext in der Google Buchsuche Geschichte von Burg Schweinsberg 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