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Dieser Artikel befasst sich mit dem geologischen Begriff Schalstein weitere Bedeutungen unter Schalstein Begriffsklarung und Schalungsstein Der Schalstein auch Blatterstein 1 ist ein gering metamorphes vulkanisch vulkanoklastisches Gestein basaltischer Zusammensetzung das im Devon der mitteleuropaischen Schiefergebirgsaufbruche Rheinisches Schiefergebirge Harz Thuringisch Frankisch Vogtlandisches Schiefergebirge zum Teil machtige Schichtfolgen bildet Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft 2 Gestein und Entstehung 3 Vorkommen 4 Bilder 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksNamensherkunft BearbeitenDie Bezeichnung Schalstein wurde von nassauischen Bergleuten gepragt da das Gestein beim Abbau von Eisenerz wegen seiner Schieferung oft schalenformig spaltete Johannes Mechtel erwahnt 1612 in seiner Limburger Chronik Schalstein als eines der Baumaterialien des Limburger Doms Das Gestein habe gegen Luft und Regen keinen Bestand sei aber poliert wie von Marmor 2 Der Begriff wurde 1789 von Johann Philipp Becher in seinem Werk Mineralogische Beschreibung der Oranien Nassauischen Lande in die geologische Literatur eingefuhrt und diente seitdem als Uberbegriff fur palaozoische vulkanoklastische Gesteine Heute wird der Begriff in der Geologie nur als stratigrafische Sammelbezeichnung verwendet da die unter dieser Bezeichnung zusammengefassten Gesteine dem Mittel und Oberdevon entstammen und somit unterschiedlich alt sind Gestein und Entstehung BearbeitenDer Schalstein ist aufgrund der Verschiedenheit der unter diesem Begriff zusammengefassten Gesteine von sehr unterschiedlichem Aussehen Meist besitzt er eine graue grunliche gelbliche oder rotliche Farbe oder ist fleckig Haufig ist das Gestein geschiefert oft auch massig strukturlos Kalkspat ist nicht selten in Nestern und Trumern beigemengt Die ursprungliche Grundmasse aus vulkanischem Gesteinsglas Sideromelan ist heute meist verandert und ihre Haupt Bestandteile sind nur unter dem Mikroskop anhand charakteristischer Formen als Bruchstucke vulkanischer Glaser zu erkennen Haufig enthalt der Schalstein Trummer von Nebengestein sowohl vulkanischer wie sedimentarer Herkunft Das Gestein entstand als untermeerische Ablagerung von Vulkanaschen im Zusammenhang mit der Bildung von ausgedehnten untermeerischen Vulkanbauten die sich im Devon auf dem passiven Kontinentalrand des Rhenoherzynikums aufbauten Zusammen mit dem Schalstein waren Lavastrome an der Bildung der untermeerischen Vulkane beteiligt Einige der Vulkanbauten uberragten den Meeresspiegel so dass Atolle entstanden Verbunden mit dem Vulkanismus war der Ausstoss mineralreicher Wasser am Meeresgrund so dass sich ausgedehnte Lagerstatten von Eisenerzen Roteisenstein bilden konnten Aus diesem Grund kommt der Schalstein heute vielfach zusammen mit Kalkstein und Roteisenstein vor Der ebenfalls haufig in Zusammenhang mit dem Schalstein vorkommende Phosphorit entstammt der Verwitterung der Kalksteine Vorkommen BearbeitenDie ausgedehntesten Vorkommen von Schalsteinen sind aus der Lahn und Dillmulde des rechtsrheinischen Schiefergebirges sudlich sudostlich und ostlich des Westerwaldes bekannt Sie finden sich als Fortsetzung der Schiefergebirgsvorkommen daruber hinaus im Harz so etwa in der Umgebung von Clausthal Zellerfeld und vor allem bei Elbingerode Die Bezeichnung Schalstein wurde auch auf vulkanoklastische Gesteine ausserhalb des Rheinischen Schiefergebirges und des Harzes angewandt so etwa auf silurische Vulkanite bei Prag 3 Das Gestein vor allem in seiner massigen Variante wurde in seinen Vorkommensgebieten haufig als Baumaterial verwendet so etwa fur Hauser Kirchen und Bruckenbauten 4 Da es jedoch sehr verwitterungsempfindlich ist ist die Erhaltung und Restaurierung daraus erbauter Bauwerke problematisch 5 Bilder Bearbeiten nbsp Anschliff eines devonischen SchalsteinsEinzelnachweise Bearbeiten Schalstein Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage von 1888 bis 1890 Mechtel Johannes Knetsch Carl Hrsg Die Limburger Chronik des Johannes Mechtel Wiesbaden 1909 S 27 Digitalisat bei der Universitatsbibliothek Freiburg i Br August Reuss Mineralogische Notizen aus Bohmen Uber silurische Schalsteine und das Eisenerzlager von Auval bei Prag Sitzungsberichte der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Bd 25 S 341 363 J M Deinhard Beschreibung der Elbbachbrucke Niederhadamar St Wendelinbrucke Memento des Originals vom 27 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www baufachinformation de Steinbrucken in Deutschland 1988 ISBN 3 7640 0240 9 Die Konservierung des Heidenportals am Wetzlarer Dom Neuartige Ansatze zur Erhaltung eines Problemgesteins Abschlussbericht zum DBU Projekt AZ 19537 Modellhafte Konservierung und Restaurierung umweltgeschadigten Schalsteins am romanischen Heidenportal des Wetzlarer Domes Literatur BearbeitenJoe Dietrich Thews Erlauterungen zur Geologischen Ubersichtskarte von Hessen 1 300 000 In Geologische Abhandlungen Hessen Band 96 Hessisches Landes Amt fur Bodenforschung Wiesbaden 1996 ISBN 3 89531 800 0 S 122 f Heinz Dieter Nesbor Werner Buggisch Heiner Flick Manfred Horn Hans Joachim Lippert Vulkanismus im Devon des Rhenoherzynikums Fazielle und palaogeographische Entwicklung vulkanisch gepragter mariner Becken am Beispiel des Lahn Dill Gebietes In Geologische Abhandlungen Hessen Band 98 Hessisches Landesamt fur Bodenforschung 1993 ISSN 0341 4043 Kurt Mohr Geologie und Minerallagerstatten des Harzes 2 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1993 ISBN 3 510 65154 5 S 52 65 Weblinks BearbeitenLandmarke 13 Rubelander Tropfsteinhohlen Der Schalstein im Harz Regionalverband Harz e V Quedlinburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schalstein amp oldid 238019343