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Die Geschichte der Metaphysik beschreibt die Entwicklung dieser Grunddisziplin der Philosophie seit der Antike Inhaltsverzeichnis 1 Metaphysik vor Immanuel Kant 1 1 Antike 1 2 Mittelalter 1 3 Beginn der Neuzeit 2 Immanuel Kants Kritizismus 2 1 Der Deutsche Idealismus 2 2 Der Bruch mit der Metaphysik 3 Metaphysik im 20 Jahrhundert 4 Wichtige Ansatze 4 1 Parmenides 4 2 Thomas von Aquin 4 3 Georg Wilhelm Friedrich Hegel 4 4 Edmund Husserl 4 5 Nicolai Hartmann 4 6 Martin Heidegger 4 7 Jean Paul Sartre 4 8 Ernst Bloch 4 9 Analytische Ontologie 5 EinzelnachweiseMetaphysik vor Immanuel Kant BearbeitenAntike Bearbeiten Bereits bei den Vorsokratikern scheint das zentrale Motiv der Metaphysik in der Frage auf aus welchem Stoff oder Element alles besteht d h schon am Beginn der Philosophie steht der Versuch das Weltganze aus einem einzelnen einigendem Ur Prinzip Arche zu begreifen Parmenides gilt als der Begrunder der Ontologie Er verwendet zum ersten Mal den Begriff des Seienden in seiner abstrakten Form Fur ihn gibt es nur ein Seiendes das vollstandig einheitlich und erkennbar ist Denn etwas zu erkennen heisst zugleich dass es ist DK 28 B 3 Nicht Seiendes ist nicht man kann es weder erkennen noch davon sprechen DK 28 B 2 Das Seiende ist ungeworden und unverganglich Vielheit Veranderung und Bewegung der Seienden sind blosser Schein ihre Annahme beruht auf Irrtumern der Sterblichen denen aber auch die Fahigkeit des Erkennens zuteil ist DK 28 B 16 Parmenides hatte einen grossen Einfluss auf den weiteren Fortgang der metaphysischen Diskussion Seine Gedanken wirkten weiter uber Platon Aristoteles bis zur christlichen Theologie und Philosophie des Mittelalters nbsp Schaubild zur Ideenlehre Platons Die Dinge sind durch Teilhabe mit den entsprechenden Ideen verbunden Mittelpunkt der Philosophie Platons ist die Idee idea In den Platonischen Dialogen fragt Sokrates nach dem was gerecht tapfer fromm gut usw ist Die Beantwortung dieser Fragen setzt die Existenz der Ideen die in den Allgemeinbegriffen ausgedruckt werden voraus Die Idee ist das was in allen Gegenstanden oder Handlungen dasselbe bleibt so sehr sich diese auch voneinander unterscheiden mogen Sie ist die Form eidos oder das Wesen usia der Dinge Die Ideen werden bei Platon durch eine Art geistiger Schau theoria erkannt Diese Schau erfolgt im Dialog der die Kunst der richtigen Gesprachsfuhrung Dialektik voraussetzt Sie ist eine Wiedererinnerung anamnesis der unsterblichen Seele an die vorgeburtlich geschauten Ideen Die Ideen sind das Urbild paradeigma aller Dinge Sie sind den Einzeldingen vorgeordnet die an ihnen nur teilhaben methexis Nur sie sind im wahren Sinn des Wortes seiend Die sichtbaren Einzeldinge stellen nur mehr oder minder vollkommene Abbilder der Ideen dar Ihr Ort ist zwischen Sein und Nicht Sein Die hochste Idee ist bei Platon die Idee des Guten Sie ist das Prinzip aller anderen Ideen und gehort einer hoheren Ordnung an Zugleich ist sie letztes Ziel und Sinn allen menschlichen Handelns Nicht allein die Tugenden sondern das Wesen von allem wird erst durch das Gute erkannt Denn nur wenn der Mensch weiss wofur ein Ding gut was also sein Ziel telos ist vgl auch Teleologie ist er in der Lage sein wahres Wesen zu erkennen Hier zeigt sich also der letztlich ethische Hintergrund der platonischen Metaphysik Platons Ideenlehre wurde in der Tradition haufig so verstanden dass er eine separate Existenz der Ideen angenommen habe Diese Zweiweltenlehre Dualismus fuhrt im Mittelalter zum Universalienstreit nbsp Lysipp Buste des Aristoteles Kopie aus der romischen Kaiserzeit ca 1 2 Jh Fur Aristoteles 384 v Chr 322 v Chr der die Metaphysik als eigenstandige Disziplin begrundet markiert diese den absoluten Anfang aller Philosophie die allen einzelwissenschaftlichen Fragestellungen vorangeht Deren Forschungen beschaftigen sich jeweils nur mit bestimmten Teilgebieten oder Aspekten der Wirklichkeit bzw des Seienden nicht aber mit den zugrundeliegenden Voraussetzungen dieser Wirklichkeit bzw des Seienden Weil in ihr die Grundgesetze der theoretisch thematisierten Wirklichkeit untersucht werden nennt Aristoteles die Metaphysik auch Erste Philosophie Philosophia prima die der Secunda philosophia Zweite Philosophie namlich der Untersuchung der Natur Physik vorausgeht Die aristotelische Metaphysik ist Wissenschaft vom Wesen des Seienden wie den ersten Grunden des Seins Sie versucht das was ist begrifflich zu bestimmen d h sie reflektiert die begrifflichen Strukturen der Wirklichkeit und ihrer Erfassung auch in Hinblick auf die Erfahrungswissenschaften Aristoteles unternimmt den Versuch mit Hilfe allgemeingultiger logischer Prinzipien wie dem Satz vom Widerspruch oder dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten die Philosophie auf sicherem Boden zu begrunden Die Klarung der ontologischen Grundlagen ist zugleich die Suche nach der Einheit und All Einheit des Seienden als Grund aller Wirklichkeit Als alleinige Ursache allen Seins sieht Aristoteles Gott an Die Metaphysik geht also zwangslaufig zusammen mit der philosophischen bzw naturlichen Theologie Zusammen mit einigen Platonischen Dialogen deren idealistische Ansatze Aristoteles verwandelnd aufnimmt blieb die Metaphysik des Aristoteles bis heute das Grundbuch der Metaphysik das die metaphysische Fachterminologie s o geformt hat siehe auch Aristotelismus Da Philosophen fruherer Zeiten oftmals Universalgelehrte waren finden sich unter den Schriften des Aristoteles sowohl Schriften metaphysischen Inhalts als auch Abhandlungen uber Botanik und Zoologie etc Eine vollstandige Trennung von Metaphysik und Naturwissenschaften wird sich erst in der Renaissance durchsetzen Fur die Gelehrten der Antike war es nur konsequent sich sowohl mit den erfahrbaren Dingen zu beschaftigen als auch Fragen nach dem letzten bzw ersten Grund fur diese Dinge zu stellen Aus der Beschaftigung mit den konkreten Erscheinungen entstanden die Naturwissenschaften die sich mit den Verhaltnissen der Dinge des Seienden befassen und deren Zustande und Wechselwirkungen innerhalb der von Menschen erkennbaren Natur beschreiben Mittelalter Bearbeiten nbsp Mittelalterliche Kosmologie aus der Schedelschen Weltchronik um 1493 Im Mittelalter wird die Metaphysik als die Konigin der Wissenschaften Thomas von Aquin betrachtet Sie steht vor der Aufgabe die antike Uberlieferung mit den Vorgaben der christlichen Lehre zu vereinen Vorbereitet durch den spatantiken Neuplatonismus versucht sie das wahre Sein und Gott spekulativ d h mit Hilfe der reinen Vernunft zu erkennen Zentrale Themen der mittelalterlichen Metaphysik sind die Unterschiede zwischen dem gottlichen und dem weltlichen Sein Analogia entis die Lehre von den Transzendentalien und die Gottesbeweise Gott ist der unzweifelhafte absolute Grund der Welt Er hat diese aus dem Nichts geschopft creatio ex nihilo und in ihrer Ordnung nach Mass und Zahl Weish 11 20 EU gefugt Beeinflusst von der antiken platonischen Philosophie manifestiert sich Metaphysik als eine Art Dualismus von Diesseits und Jenseits von blosser sinnlicher Wahrnehmung und reinem Denken als vernunftigem Erkennen von innerweltlicher Immanenz und ausserweltlicher Transzendenz Eine Grundfrage der mittelalterlichen wie der gesamten Metaphysik ist es wie es der menschlichen Rationalitat uberhaupt moglich sein kann an den ewigen und absoluten gottlichen Wahrheiten Anteil zu haben Die pauschale Leugnung dieser Moglichkeit ist jedoch ebenso widerspruchlich wie eine radikale Metaphysik Ablehnung siehe unten Beginn der Neuzeit Bearbeiten Mit Beginn der Neuzeit die den Beginn des Niedergangs der traditionellen ontologisch theologischen Metaphysik markiert wird der Mensch zum alleinigen Massstab der Philosophie Subjektivismus Rene Descartes 1596 1650 verfolgt als erster den methodischen Ansatz die Metaphysik in das Subjekt hineinzuholen und sie auf reiner von empirischer Erfahrung freier subjektiver Gewissheit zu grunden Er nahm an dass der Mensch angeborene Ideen ideae innatae von Phanomenen wie Gott oder der Seele besitze die von hochster unhinterfragbarer Klarheit bzw Evidenz sind Der Empirismus John Locke David Hume 1711 1776 der sie mit Greifen wir irgend einen Band heraus etwa uber Gotteslehre oder Schulmetaphysik so sollten wir fragen Enthalt er irgend einen abstrakten Gedankengang uber Grosse und Zahl Nein Enthalt er irgend einen auf Erfahrung gestutzten Gedankengang uber Tatsachen und Dasein Nein Nun so werft ihn ins Feuer denn er kann nichts als Blendwerk und Tauschung enthalten verteufelte hingegen bestritt die Existenz solcher angeborener Ideen als Grundlage der Wirklichkeitserkenntnis und stand damit naturgemass der Metaphysik skeptisch gegenuber Das erste Buch der Neuzeit das sich eigens mit der Metaphysik beschaftigte war die Disputationes metaphysicae 1597 des Francisco Suarez Hieran schloss die scholastische Schulmetaphysik an die durch die Verbindung mit der Lehre Descartes von Christian Wolff 1679 1754 zu einer abschliessenden Synthese gebracht wurde und die Kant teilweise falschlich fur die klassische Form der Metaphysik hielt Gleichzeitig wird sie den Zeitgenossen aber auch immer fragwurdiger Metaphysik wird als dunkel dogmatisch und nutzlos empfunden Johann Georg Walch bezeichnet sie gar als philosophisches Lexikon dunkler Kunstworter das nicht den geringsten Nutzen schafft Immanuel Kants Kritizismus BearbeitenSiehe auch Metaphysikkritik nbsp Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft Titelblatt der Ausgabe von 1781Kant bedeutet auch fur die Metaphysik eine kopernikanische Wende Die klassische Metaphysik erscheint ihm nurmehr als eine Worthulse andererseits fuhlt er sich dennoch ihrem universalen Anspruch verpflichtet Er will eine Metaphysik begrunden die als Wissenschaft wird auftreten konnen Dazu muss er untersuchen ob und wie Metaphysik uberhaupt moglich ist Kants Ansatz nach sind die letzten Fragen und das allgemeine Gefuge der Wirklichkeit mit im Subjekt liegenden Bedingungen untrennbar verknupft Dies bedeutet fur ihn die Fundamente und Strukturen der menschlichen Erkenntnis systematisch zu beschreiben und die Grenzen ihrer Reichweite zu bestimmen insbesondere zwischen moglichen und illegitimen Erkenntnisanspruchen zu unterscheiden Kritizismus Diese Analyse legt Kant mit seiner Kritik der reinen Vernunft 1781 87 vor Entscheidend ist dabei die epistemologische Vorgabe dass dem Menschen die Wirklichkeit prinzipiell nur so erscheint wie dies durch die besondere Struktur seiner Erkenntnisvermogen bedingt ist Ein Erkenntniszugriff auf Dinge an sich unabhangig von diesen Erkenntnisbedingungen ist daher unmoglich Erkenntnis setzt fur Kant Denken und Anschauung voraus Metaphysische Gegenstande wie Gott Seele oder ein Weltganzes sind aber nicht anschaulich gegeben Die traditionelle Metaphysik sei daher undurchfuhrbar Sie musste eine geistige Anschauung voraussetzen ein Erkenntnisvermogen das ohne sinnliche Anschauung Zugriff auf ideelle Gegenstande hatte Da wir ein solches Vermogen nicht besitzen ist die traditionelle Metaphysik bloss spekulativ konstruktiv Kants Auffassung nach ist es beispielsweise prinzipiell nicht moglich zu einer rationalen Entscheidung der zentralen Fragen zu kommen ob es einen Gott eine Freiheit des Willens eine unsterbliche Seele gibt Sein Fazit lautet Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse dass sie durch Fragen belastigt wird die sie nicht abweisen kann denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben die sie aber auch nicht beantworten kann denn sie ubersteigen alles Vermogen der menschlichen Vernunft Immanuel Kant 1 Ausgehend vom praktisch sittlichen Handeln versucht Kant in der Kritik der praktischen Vernunft eine Neubegrundung der Metaphysik Die praktische Vernunft stelle notwendig Postulate auf deren Erfullung die Voraussetzung sittlichen Handelns darstellt Die Freiheit des Willens muss gefordert werden da ein sittliches Gesetz keinen Sinn hat wenn es nicht zugleich die Freiheit dessen gibt der das Gesetz erfullen soll Die Unsterblichkeit der Seele ist notwendig weil sich der konkrete Mensch in seiner naturlichen nach Gluckseligkeit suchenden Existenz dem moralischen Gesetz nur in einem ins Unendliche gehenden Progressus annahern kann diese Annaherung behalt aber nur unter der Voraussetzung Sinn dass der Tod sie nicht wertlos macht sondern ihr uber das Leben hinaus Bedeutung verleiht Nur durch die Existenz Gottes aber ist garantiert dass Natur und Sittengesetz letztlich miteinander versohnt werden Gott ist nur vorstellbar als ein Wesen das sowohl die von der Natur unterschiedene Ursache der gesamten Natur als auch eine aus moralischer Gesinnung handelnde Intelligenz ist Der Deutsche Idealismus Bearbeiten Von Kant der sich davon distanzierte und gegen ihre Anfreundungsversuche wehrte 2 geht die Bewegung des Deutschen Idealismus aus den einige als Hohepunkt in der Entwicklung metaphysischer Systeme ansehen was spekulatives und systematisches Denken angeht Diese Denkrichtung vor allem durch Fichte Schelling und Hegel reprasentiert betrachtet die Wirklichkeit als geistiges Geschehen in dem das reale in das ideale Sein aufgehoben wird Der Deutsche Idealismus ubernimmt die transzendentale Wende Kants d h statt Metaphysik als das Streben nach objektiver Erkenntnis zu verstehen beschaftigt er sich mit den subjektiven Bedingungen ihrer Moglichkeit also inwieweit der Mensch aufgrund seiner Verfasstheit zu solchen Einsichten uberhaupt in der Lage ist Er versucht aber die Selbstbeschrankung der Erkenntnis auf mogliche Erfahrung und blosse Erscheinung zu uberwinden und zu einem Punkt zuruck zu gelangen an dem metaphysische Aussagen wieder absolute Geltung beanspruchen konnen absolutes Wissen wie es von Fichte bis Hegel heisst Wenn namlich wie Kant meinte die Inhalte der Erkenntnis zwar nur bezogen auf das Subjekt gelten dieser Bezugspunkt aber nun selbst absolut ist ein absolutes Subjekt dann habe die darauf bezogene fur das absolute Subjekt gultige Erkenntnis ebenfalls absolute Geltung Von diesem Ausgangspunkt aus glaubt der Deutsche Idealismus den empirischen Gegensatz von Subjekt und Objekt Subjekt Objekt Spaltung ubersteigen zu konnen um das Absolute in den Griff zu bekommen nbsp Verhaltnis von absolutem Ich Nicht Ich und Ich bei FichteFur Johann Gottlieb Fichte 1762 1814 ist das Absolute das absolute Ich oder das absolute Subjekt Dieses ist wesentlich durch seine Aktivitat gekennzeichnet der Tathandlung in der Selbst und Gegenstandsbewusstsein zusammenfallen Fichte geht so weit vom Ich an sich zu sprechen Der dem Ich entgegengesetzte Gegenstand wird bei ihm zum blossen Nicht Ich Friedrich Wilhelm Joseph Schelling 1775 1854 wendet dagegen ein dass damit die Subjekt Objekt Zweiheit nicht wirklich uberstiegen wird sondern das Absolute in den einen Pol des Gegensatzes die Subjektivitat zuruckfallt Das Absolute werde als bloss ich hafte subjektive Grosse aufgefasst ihre Objektivitat dagegen als blosses Nicht Ich annulliert Das Objekt musse als gleichwertiger Gegenpol des Subjekts verstanden und die Subjekt Objekt Zweiheit noch radikaler uberstiegen werden Dies fuhrt Schelling zur absoluten Identitat die vor aller Differenz auch vor der ersten und hochsten Differenz des Bewusstseins zwischen Subjekt und Objekt absolute Indifferenz ist weder Subjekt noch Objekt oder beides zugleich in absoluter noch undifferenzierter Einheit vgl Coincidentia oppositorum Dagegen wendet Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1770 1831 ein dass aus reiner und absoluter Identitat keinerlei Differenz entspringen oder begriffen werden konne diese Identitat sei die Nacht in der alle Kuhe schwarz sind Die Wirklichkeit in ihrer Vielgestaltigkeit sei damit also nicht erklarbar Die Identitat des Absoluten musse daher so gedacht werden dass diese schon ursprunglich sowohl die Moglichkeit als auch die Notwendigkeit einer Differenzierung in sich birgt Das heisst dass sich das Absolute selbst in seiner Identitat durch die Setzung und Aufhebung nicht identischer Momente realisiere Der absoluten Identitat Schellings setzt Hegel die dialektische Identitat entgegen die Identitat der Identitat und der Nicht Identitat Von diesem Ausgangspunkt entwickelt er in der Wissenschaft der Logik das wohl letzte grosse System der abendlandischen Metaphysik Der Bruch mit der Metaphysik Bearbeiten nbsp Auguste Comte 1798 1857 Ab der Mitte des 19 Jahrhunderts tritt eine starke Ernuchterung gegenuber der Metaphysik ein Das Wort vom Zusammenbruch der metaphysischen Systeme macht die Runde und fuhrt zum Aufkommen positivistischer Stromungen Als Aufgabe des menschlichen Geistes wird nun die Beherrschung und Berechnung der Wirklichkeit gesehen nicht mehr die Frage nach ihrem Sinn Die Naturwissenschaften insgesamt ubernehmen nun vorlaufig die Rolle der Grundlagenwissenschaften Diese sehen in der Metaphysik nur die falschen Fragen gestellt oder reine Scheinprobleme behandelt und fordern die Abdankung einer Disziplin die in ihrem angeblich vorwissenschaftlichen Fragen Auguste Comte nach dem Wesen und Sinn der Dinge nur die Wirklichkeit verfalscht Die Umgestaltung der Philosophie zu einer reinen Erkenntnis und Wissenschaftstheorie unter Aufgabe ihres metaphysischen Charakters hat dann in der Folge zu der absehbaren Instrumentalisierung der ehemaligen Universalwissenschaft durch die Einzelwissenschaften gefuhrt Die Metaphysik sollte nun nur noch Weltanschauungen entwerfen die ein allgemeines Bedurfnis nach Sinn und Orientierung befriedigen sollen Metaphysik im 20 Jahrhundert BearbeitenWegen ihrer vermeintlich unklaren Zielsetzung komplizierten Begriffsbildungen und Mangel an intersubjektiv uberprufbarem Erfahrungsbezug wurde die Metaphysik auch im 20 Jahrhundert oft kritisiert Dabei wurde sie insbesondere aus dem Lager der sprachanalytischen Philosophie des Logischen Empirismus sowie der Wissenschaftstheorie angegriffen Vor allem der Positivismus warf der Metaphysik immer wieder vor dass sie ihre sprachlichen Grundlagen nicht reflektiere und als Theorien ausgebe was nur Gefuhle seien Metaphysiker sind Musiker ohne musikalische Fahigkeit sagt Rudolf Carnap 1891 1970 Fur Ludwig Wittgenstein 1889 1951 ist Philosophie ein Kampf gegen die Verhexung des Verstandes durch die Mittel unserer Sprache Sie sei am Ziel wenn sie sich selbst aufgehoben hat Selbst von seinem Tractatus Logico Philosophicus der naturgemass metaphysischen Charakter hat distanziert er sich noch zum Schluss mit den Worten Meine Satze erlautern dadurch dass sie der welcher mich versteht am Ende als unsinnig erkennt Karl Popper 1902 1994 der den Positivismus kritisierte wandte sich auch gegen dessen feindschaftliches Verhaltnis zur Metaphysik Er sprach der Metaphysik jedoch nicht die Funktion eines sicheren Fundamentes zur Begrundung des Wissens zu sondern die Funktion metaphysischer Forschungsprogramme die Anstoss fur die Entwicklung wissenschaftlicher Theorien geben Diese Theorien enthalten dann die metaphysische Idee als logische Konsequenz sind jedoch als Ganzes empirisch Aus dieser Sicht ist Metaphysik keine erkenntnistheoretische Voraussetzung der Wissenschaft sondern eine Konsequenz ihrer spekulativen Theorien Gerhard Vollmer der den umgekehrten Standpunkt vertrat schwachte die Forderungen der Positivisten nach einer metaphysikfreien Wissenschaft ab zu einer Minimalen Metaphysik die nur noch logische Voraussetzungen des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses enthalt die selbst wissenschaftlich nicht beweisbar sind z B die Einheitlichkeit der Welt Andererseits gab es aber im 20 Jahrhundert auch neue Zugangsversuche zur klassischen Metaphysik Die Phanomenologie Edmund Husserls 1859 1938 orientierte sich am Begrundungsideal der Ersten Philosophie Bei Martin Heidegger 1889 1976 kam es ebenso zu einer Aufwertung der Ontologie als er eine vollig verwandelte Seinstheorie vorlegte Seine Fundamentalontologie die sich der existenzialen Analytik des menschlichen Daseins verschrieben hatte stellte einen fur die Moderne radikal neuen Ansatz dar Nicolai Hartmann 1882 1950 kategorialanalytische Schichtontologie und Alfred North Whitehead 1861 1947 haben ebenfalls beachtliche Neuentwurfe gewagt In den letzten dreissig Jahren finden sich Versuche im angelsachsischen Raum Metaphysik zu formalisieren und zu axiomatisieren etwa bei E N Zalta Wichtige Ansatze BearbeitenFast alle Philosophen thematisieren in ihrem Werk ontologische Fragestellungen Dies gilt fur neuzeitliche Denker wie die Existentialisten z B Jean Paul Sartre ebenso wie fur phanomenologische Denker wie Edmund Husserl Martin Heidegger oder zahlreiche analytische Philosophen wie Willard Van Orman Quine und Peter Frederick Strawson fur antike Denker wie Platon Aristoteles und Plotin oder Denker des Mittelalters wie zum Beispiel Thomas von Aquin Parmenides Bearbeiten Parmenides war einer der ersten der eine ontologische Charakterisierung der grundsatzlichen Natur des Seins vornahm Im Prolog oder Proomium seines Lehrgedichts Von der Natur beschreibt er dass von nichts nichts kommt und deshalb das Sein ewig ist Daher sind unsere Meinungen uber die Wahrheit oft falsch und trugerisch Zwei Wege fuhren nach den Weisungen der Gottin zum Ziel der Weg der Wahrheit und der Weg der Meinungen Der erste stimmt mit der Einheit uberein der zweite mit der Vielheit Er ist nur ausserer Schein 3 Denken setzt Sein voraus 4 Vieles in der westlichen Philosophie und Wissenschaft einschliesslich der grundlegenden Konzepte der Falsifizierbarkeit und des Energieerhaltungssatzes sind aus dieser Ansicht hervorgegangen Diese Wissenschaft postuliert dass Sein das ist was durch das Denken begriffen erstellt oder besessen werden kann Nach Parmenides kann es weder Leere noch Vakuum geben und wahre Wirklichkeit kann weder entstehen noch vergehen Vielmehr ist die Gesamtheit des Seienden ewig einzig gleichmassig und unveranderlich unbeweglich wenn auch nicht unendlich 5 Parmenides postuliert daher dass der Wandel wie er in der alltaglichen Erfahrung wahrgenommen wird nur eine Illusion ist Hierin stimmt er mit seinem Schuler Zenon von Elea uberein dem das Schildkrotenparadox zugeschrieben wird Alles was erfasst werden kann ist nur Teil einer umfassenden Einheit Diese Idee antizipiert das moderne Konzept einer letzten grossen vereinheitlichenden Theorie welche die gesamte Existenz im Sinne einer miteinander verbundenen sub atomaren Wirklichkeit erklart die uneingeschrankt gilt Thomas von Aquin Bearbeiten Der Begriff des Seins bei Thomas von Aquin lasst sich folgendermassen darstellen Ein Kernelement der thomistischen Ontologie ist die Lehre von der analogia entis Sie besagt dass der Begriff des Seins nicht eindeutig sondern analog ist also das Wort Sein einen unterschiedlichen Sinn besitzt je nachdem auf welche Gegenstande es bezogen wird Demnach hat alles was ist das Sein und ist durch das Sein aber es hat das Sein in verschiedener Weise In hochster und eigentlicher Weise kommt es nur Gott zu allein er ist Sein Alles andere Sein hat nur Teil am Sein und zwar entsprechend seinem Wesen In allen geschaffenen Dingen muss also Wesen essentia und Existenz existentia unterschieden werden einzig bei Gott fallen diese zusammen nbsp Schema der Ontologie des Thomas von AquinAuch die Unterscheidung von Substanz und Akzidenz ist fur das System des Thomas bedeutend Hierzu heisst es Accidentis esse est inesse also Fur ein Akzidenz bedeutet zu sein an etwas zu sein In die gleiche Richtung geht sein Accidens non est ens sed entis also Ein Akzidenz ist kein Seiendes sondern ein zu etwas Seiendem Gehorendes Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die von Materie und Form Einzeldinge entstehen dadurch dass die Materie durch die Form bestimmt wird siehe Hylemorphismus Die Grundformen Raum und Zeit haften untrennbar an der Materie Die hochste Form ist Gott als Verursacher causa efficiens und als Endzweck causa finalis der Welt Die ungeformte Urmaterie das heisst der erste Stoff ist die materia prima Um die mit dem Werden der Dinge zusammenhangenden Probleme zu losen greift Thomas auf die von Aristoteles gepragten Begriffe Akt und Potenz zuruck Weil es in Gott keine substanzielle Veranderung gibt ist er actus purus also reine Wirklichkeit Georg Wilhelm Friedrich Hegel Bearbeiten Georg Wilhelm Friedrich Hegel geht davon aus dass im Erkenntnisprozess das Denken in der Beziehung zum Gegenstand erst seine Bestimmung erfahrt und steht damit im Gegensatz zu Immanuel Kant der das Denken unabhangig vom Erkenntnisgegenstand sieht Denken und Gegenstand sind damit nicht mehr eigenstandige Entitaten In diesem Sinne verbindet Hegel die realistische und konstruktivistische Ontologie Edmund Husserl Bearbeiten Edmund Husserl spricht in seinen Ideen zu einer reinen Phanomenologie und phanomenologischen Philosophie auch Ideen I von Noesis und Noema als Grundmomenten der Gegenstandskonstitution und somit als Grenze des Sagbaren siehe auch Ludwig Wittgenstein So ist z B das Noema der Wahrnehmung eines Baumes das Baumwahrgenommene Dieses unterscheidet sich aber nun fundamental von dem Baum der z B verbrennen kann wahrend die Baumwahrnehmung das nicht kann da sie keine realen Eigenschaften besitzt Allerdings besitzt die Baumwahrnehmung ihre eigene gegenstandliche Sinnhaftigkeit z B konnen Baume wachsen sind anzufassen etc Der Baum wird also als etwas aufgefasst das so und so strukturiert ist Dass wir etwas als etwas vermeinen ist der zentrale Gedanken Husserls die sogenannte Intentionalitat Der Stoff griech hyle unserer Wahrnehmung wird erst durch den intentionalen Akt als z B real phantasiert getraumt usw gemeint Was bedeutet wir legen der Hyle einen Sinn bei Nun bekommen nach Husserl z B die Gegenstande der Biologie ebenfalls einen Sinn beigelegt z B bewegt sich von selbst und reproduziert sich Die dahinter stehende Sinnhaftigkeit ist die sogenannte materiale Ontologie die Husserl auch als regionale Ontologie bezeichnet Nach Husserl sind diese regionalen Ontologien die Grundlage fur die Wissenschaften konstituieren sie doch erst den Gegenstandssinn der Themen der einzelnen Wissenschaften Nicolai Hartmann Bearbeiten Hartmann versucht einen Neubeginn der Ontologie durch eine strenge empirische Grundlage Damit lehnt er die Ontologie als Wesenlehre s Husserl ab und verzichtet auf jeden metaphysischen Anspruch Im Gegensatz zur traditionellen Ontologie die in der essentia die formgebende Kraft der Dinge sah nimmt er das empirische Wissen als Grundlage das gewissermassen der Wirklichkeit die Strukturen abliest Hartmann vertritt hiermit eine realistische Position Es geht um das Erfassen von etwas was vor und unabhangig einer Erkenntnis besteht Hartmann unterscheidet zwei Seinsweisen das reale Sein und das ideale Sein Das reale Sein ist dabei wiederum in vier Seinsschichten oder Stufen geteilt das Psychisch materielle das Organische das Seelische und das Geistige die nicht auf eine der niedrigeren Stufen zuruckgefuhrt werden konnen Ideales Sein sind bei Hartmann z B mathematische Formen und ethische Werte Nicolai Hartmanns ontologisches Schichtenmodell gerat dabei an der Stelle in die Kritik wo er von dem unintelligiblen Rest spricht Gemeint ist damit die nicht zur volligen Aufklarung zu bringende Vielschichtigkeit der Welt Damit aber versperrt er sich jeder moglichen monistischen Losung Martin Heidegger Bearbeiten Martin Heideggers Werk ist in grossen Teilen bestimmt von der Frage nach dem Sinn von Sein also der Frage nach dem was wir meinen wenn wir sagen ich bin es ist etc insbesondere in seinem ersten Hauptwerk Sein und Zeit Nach Heidegger ist die Frage nach dem Sinn von Sein selbst in der Geschichte der Metaphysik in Vergessenheit geraten Seinsvergessenheit Zwar habe Aristoteles in seiner Metaphysik eine Kategorisierung der verschiedenen Seinsregionen des Seienden geliefert indem er die unabhangige Substanz von der abhangigen Akzidenz unterscheidet die Frage nach dem Sinn von Sein selbst habe er aber nicht gestellt Hier sieht Heidegger die Ursache dafur dass die Frage nach dem Sinn von Sein hinter die Frage nach dem Seienden geruckt ist Diese Thematik durchzieht seiner Meinung nach die gesamte Philosophiegeschichte siehe auch ontologische Differenz Dem setzt Heidegger nun seine Fundamentalontologie entgegen Heideggers Ansatz soll diese Frage neu stellen Um jedoch diese Frage zu stellen so seine Analyse der Fragestruktur in Sein und Zeit muss neben dem Gefragten und dem Erfragten noch ein Befragtes betrachtet werden Das Befragte wird aber dahingehend ausgesucht dass es auch die Antwort geben konnte Das einzige Wesen aber das diese Frage uberhaupt stellen und beantworten kann ist der Mensch dem Sein dem es in seinem Sein um sein Sein selber geht so in Sein und Zeit Gegen den Vorwurf es handele sich bei seinem Ansatz um eine Anthropologie setzt sich Heidegger zur Wehr ihm gehe es um eine Klarung des Sinns von Sein durch den Durchgang durch die Befragung des Menschen Heidegger wird diesen Vorwurf seinerseits Jean Paul Sartre machen Jean Paul Sartre Bearbeiten Jean Paul Sartres Hauptwerk Das Sein und das Nichts hat den Untertitel Versuch einer phanomenologischen Ontologie Der Untertitel zeigt den Anspruch des Werkes Phanomenologie und Ontologie zu verbinden Sartres Vorgehen ist dabei von einer regressiven Analyse gekennzeichnet die von der phanomenologischen Betrachtung einzelner Phanomene z B Sprache Angst Freiheit etc nach deren allgemeinen ihnen zugrunde liegenden notwendigen Strukturen fragt Was muss der Mensch sein dass er Angst haben kann Im Grunde ist die Betrachtung in Das Sein und das Nichts die Darstellung komplexer menschlicher Strukturen als Ausdruck eines Seins das einen besonderen Bezug zum Nichts hat daher der Name des Werkes Sartre unterscheidet hier zwischen dem menschlichen Sein als einem Sein das nicht ist was es ist und das ist was es nicht ist fur sich sein und dem Sein das ist was es ist an sich sein Der beeindruckende Aspekt dieses Denkens fur die anthropologische Betrachtung des Menschen liegt darin dass Sartre den Menschen nicht als Komposition verschiedener Handlungen oder Eigenschaften denkt sondern als eine Totalitat jede Handlung jede Bewegung ist Ausdruck eines Gesamten fuhrt auf ein Ganzes zuruck und enthullt die Totalitat des Seins des Einzelnen Ernst Bloch Bearbeiten Ausgehend von der Prozesshaftigkeit der Materie vgl auch Hegel hat der marxistische Philosoph Ernst Bloch eine Ontologie des Noch Nicht Seins entwickelt Das Sein ist bei ihm die Erfullung des Wesens des Seienden sein Zu Sich Selbst Kommen wobei dieses Selbst nicht vorher schon feststeht sondern erst herausprozessiert werden muss Die Erfullung einer Einheit des Seienden mit seinem inneren Wesen seinem Sein steht aber noch aus Es ist nur indirekt als utopischer Vor schein und Tendenz in der Gegenwart anwesend und tritt als Noch Nicht Bewusstes in Erscheinung Sein ist also immer nur Noch Nicht Sein das heisst stets auf eine Zukunft der Erfullung hin gerichtet die die Ursache des Werdens uberhaupt ist Materie ist Materie nach vorwarts weil sie nach dem vollen Sein drangt Dieses volle Sein versteht Bloch stets geschichtlich und materialistisch als Goldenes Zeitalter das im weitesten Sinne ein kommunistisches Zeitalter ist Analytische Ontologie Bearbeiten nbsp Meistens gleichFragen der Ontologie werden auch von analytisch geschulten Philosophen behandelt In der Anfangsphase der analytischen Ontologie wurde dabei zumeist der Ansatz verfolgt allgemeine Strukturen der Wirklichkeit mittels Sprachanalyse zu erfassen In den letzten Jahrzehnten verfolgt die analytische Ontologie alle Fragen die direkt mit Strukturen und allgemeinen Eigenschaften von Wirklichkeit zusammenhangen ohne an bestimmte Einschrankungen wie diejenige sprachanalytischer Methodik gebunden zu sein Die Themen neuerer analytischer Ontologie schliessen weitgehend die klassischen Themen ein Zu ihnen zahlen unter anderem die grundlegenden Kategorien also solche allgemeine Begriffe wie Ding Eigenschaft oder Ereignis ferner Begriffe wie Teil und Ganzes oder un abhangig die Attribute bestimmter Entitaten sind Dabei wird beispielsweise diskutiert wie sich die verschiedenen Kategorien zueinander verhalten und ob sich eine Kategorie als fundamentale auszeichnen lasst Sind einzelne Dinge etwa blosse Bundel von Eigenschaften Kann es allgemeine Ideen oder Eigenschaften Universalien geben die unabhangig von Dingen existieren Braucht man eine eigene Kategorie des Ereignisses Auch in der analytischen Philosophie wird die Ontologie der Erkenntnistheorie Epistemologie entgegengestellt Dies ermoglicht unter anderem ontologische Fragen zu klaren ohne eine Vorentscheidung daruber zu treffen ob die Ontologie die Welt beschreibt wie sie an sich ist oder nur wie sie uns erscheint bzw in unseren Theorien beschrieben wird Bisweilen wird eine strikte Trennung zwischen Ontologie und Epistemologie auch kritisiert Willard Van Orman Quine ist ein Vertreter der analytischen Tradition und hat sich besonders mit dem Problem der Frage nach den Identitatsbedingungen fur Entitaten der verschiedenen Kategorien beschaftigt Die Frage lautet Wie sind die Exemplare A und B der Kategorie X miteinander identisch bzw wann unterschiedlich Quines Antwort hierauf ist der beruhmte Ausspruch No entity without identity Ausgedruckt wird hier die Ansicht dass wenn man eine Entitat annimmt man auch sagen konnen muss wann Exemplare dieser Art auch identisch sind Daneben fuhrte Quine in seinem Aufsatz Was es gibt den Begriff der ontologischen Verpflichtung ontological commitment ein und pragte in diesem Zusammenhang den Slogan Sein ist der Wert einer gebundenen Variable zu sein Die ontologischen Verpflichtungen die Behauptungen mit sich bringen sind die Objekte die angenommen werden mussen wenn sie wahr sind Nach Quine enthalten Aussagen der Alltagssprache jedoch gelegentlich eine irrefuhrende Bezugnahme auf angebliche Entitaten Deutlich wird dies bei der Aussage Pegasus existiert nicht Pegasus muss hier wie es scheint in einem gewissen Sinne bereits existieren damit ihm die Existenz abgesprochen werden kann Die eigentlichen ontologischen Verpflichtungen erschliessen sich nach Quine erst wenn solche trugerischen Gegenstandsbezugnahmen durch eine Uberfuhrung in die kanonische Notation der Pradikatenlogik getilgt worden sind 6 Einzelnachweise Bearbeiten KrV Vorrede zur ersten Auflage Immanuel Kant Erklarung in Beziehung auf Fichtes Wissenschaftslehre Memento vom 7 Mai 2008 im Internet Archive Allgemeine Literatur Zeitung Jena Intelligenzblatt Nr 109 28 August 1799 S 876 878 Luciano De Crescenzo Geschichte der griechischen Philosophie Die Vorsokratiker Diogenes Zurich 11985 ISBN 3 257 01703 0 Seite 113 Parmenides fr 6 Nestle Pseudo Plutarch Stromata 5 Kritisch zu Quine Hans Johann Glock Does ontology exist PDF 226 kB Philosophy 77 2 2002 235 256 deutsch Ontologie Gibt s das wirklich PDF 47 kB in P Burger und W Loffler Hrsg Meta Ontologie Mentis Paderborn 2003 436 447 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Metaphysik amp oldid 238636035