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Die Kirchliche Dogmatik abgekurzt KD ist das Hauptwerk des evangelischen Theologen Karl Barth 1886 1968 Grossere Anteile verfasste auch seine enge Mitarbeiterin Charlotte von Kirschbaum Karl Barths Kirchliche Dogmatik Die KD vertritt in allen Teilen eine auf Jesus Christus zentrierte Dogmatik Mit rund 9300 Seiten in 13 Teilbanden sowie einem Registerband ist sie das umfangreichste theologische Werk des 20 Jahrhunderts Der erste Teilband KD I 1 erschien 1932 der letzte KD IV 4 1967 als Fragment Den geplanten letzten Teil KD V zur Erlosung konnte Barth nicht mehr beginnen Wegen ihres Umfangs und der weissen Grobleinen Einbande erhielt die KD den scherzhaften Spitznamen Moby Dick oder der weisse Wal Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Gliederung 3 KD I Lehre vom Wort Gottes 3 1 Dreifache Gestalt 3 2 Drei Seinsweisen 3 3 Religion ist Unglaube 4 KD II Lehre von Gott 4 1 Erwahlung 4 2 Grundlegung der Ethik 5 KD III Lehre von der Schopfung 5 1 Grund der Schopfung 5 2 Leid und Sunde 6 KD IV Lehre von der Versohnung 6 1 Struktur 6 2 Vollzug der Versohnung 6 3 Lichterlehre 7 Rezeption und theologiegeschichtliche Einordnung 7 1 Religion und Glaube 7 2 Liberale Theologie Erfahrungsorientierung und Linksprotestantismus 7 3 Bedeutung des historischen Jesus 7 4 Konservative Wirkungsgeschichte 7 5 Christlicher Absolutheitsanspruch und Religionsdialog 7 6 Sprachphilosophische und wissenschaftstheoretische Aspekte 8 Weiterfuhrende Informationen 8 1 Werkausgaben 8 2 Literatur 8 3 Weblinks 8 4 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenBarth hatte seit seinem ersten Romerbriefkommentar 1919 die Erfahrung gemacht dass er spater dasselbe sagen wollte aber gerade deshalb ganz von vorn beginnen diesen Inhalt neu durchdenken und neu formulieren musste So entstand die zweite vollig uberarbeitete Ausgabe seines Romerbriefkommentars 1922 die die Dialektische Theologie begrundete Seit seiner Berufung zum Professor fur reformierte Theologie 1921 hatte Barth sich umfassend mit der Geschichte der christlichen Theologie den altkirchlichen Glaubensbekenntnissen und den Reformatoren befasst Aus seiner Lehrtatigkeit waren erste dogmatische Entwurfe entstanden Unterricht in der christlichen Religion 1924 25 und Die christliche Dogmatik im Entwurf 1927 Danach setzte er sich in seinem Buch Fides quaerens intellectum 1931 Glaube der Erkenntnis sucht mit dem ontologischen Gottesbeweis des Anselm von Canterbury auseinander Dort arbeitete er heraus dass Theologie mit dem Glauben der Kirche ecclesia an Jesus Christus beginne Fortan verzichtete er auf das mehrdeutige Adjektiv christlich und ersetzte es durch kirchlich 1 Im Vorwort zum ersten Teilband der KD 1932 begrundete Barth diesen Namenswechsel Dogmatik sei keine freie sondern eine an den Raum der Kirche gebundene da und nur da mogliche und sinnvolle Wissenschaft Er habe das Buch fur die Gemeinschaft der Kirche geschrieben um die rechte Theologie von der aktuellen Untheologie der Deutschen Christen zu unterscheiden ihren einzig moglichen Ausgangspunkt Jesus Christus zu erklaren und so der Gemeinde Jesu Christi zu dienen Barth nannte als Grund fur das riesige Vorhaben Ich konnte mich auf keinem der Gebiete einfach an eine gegebene Kirchenlehre und theologische Tradition anschliessen sondern musste von der von mir fur richtig gehaltenen Mitte dem alt und neutestamentlichen Zeugnis von der Person und dem Werk Jesu Christi aus alles neu durchdenken und entfalten 1 Wie in seinen fruhen dogmatischen Entwurfen stellte Barth jedem Kapitel einen Leitsatz voran den der folgende Text entfaltet In kleingedruckten umfangreichen Exkursen die oft Charlotte von Kirschbaum verfasste 2 setzte er sich mit Bibeltexten und der theologischen Tradition auseinander Der fruh erhobene Vorwurf Bibeltexte dienten Barth nur zur Illustration seines fertigen dogmatischen Standpunkts ist mit vielen Stellen der KD entkraftet worden Barth gelangte oft erst durch die biblische Exegese zu einer dogmatischen Position 1 KD I 1 entstand im unmittelbaren Vorfeld des sogenannten Kirchenkampfes als ein grosser Teil des deutschen Protestantismus den christlichen Glauben an die Ideologie des Nationalsozialismus angleichen die Deutsche Evangelische Kirche nach dem Fuhrerprinzip einem zentralen vom Staat eingesetzten und Adolf Hitler horigen Reichsbischof unterwerfen und die Judenchristen analog zum staatlichen Arierparagraphen aus der Kirche ausschliessen wollte Barth begriff diesen Konflikt als Ergebnis und vorlaufigen Hohepunkt einer langen Fehlentwicklung der christlichen Theologie und wollte diese mit dem grossangelegten Gegenentwurf seiner KD korrigieren und dauerhaft uberwinden helfen 3 Gliederung BearbeitenErscheinungsjahr Teilband 4 Titel Kapitel 5 1932 KD I 1 Die Lehre vom Wort Gottes Prolegomena zur christlichen Dogmatik 1 Das Wort Gottes als Kriterium der Dogmatik2 Die Offenbarung Gottes1938 KD I 2 2 Die Offenbarung Gottes Fortsetzung 3 Die Heilige Schrift4 Die Verkundigung der Kirche1940 KD II 1 Die Lehre von Gott 5 Die Erkenntnis Gottes6 Die Wirklichkeit Gottes1942 KD II 2 7 Gottes Gnadenwahl8 Gottes Gebot1945 KD III 1 Die Lehre von der Schopfung 9 Das Werk der Schopfung1948 KD III 2 10 Das Geschopf1950 KD III 3 11 Der Schopfer und sein Geschopf1951 KD III 4 12 Das Gebot Gottes des Schopfers1953 KD IV 1 Die Lehre von der Versohnung 13 Der Gegenstand und die Probleme der Versohnungslehre14 Jesus Christus der Herr als Knecht1955 KD IV 2 15 Jesus Christus der Knecht als Herr1959 KD IV 3 16 Jesus Christus der wahrhaftige Zeuge1967 KD IV 4 Fragment Die Taufe als Begrundung des christlichen Lebens1976 KD IV 4 Nachlassfragmente Das christliche LebenAls Abschluss von KD IV 4 plante Barth Ausfuhrungen zum Gebot Gottes des Versohners zu denen neben der als Fragment zu Lebzeiten Barths von ihm veroffentlichten Tauflehre unter anderem auch eine Lehre zum Abendmahl gehoren sollte Aus den Nachlass sind die erhaltenen Abschnitte veroffentlicht worden Als KD V war die Lehre von der Erlosung angelegt die Barth nicht mehr realisiert hat KD I Lehre vom Wort Gottes Bearbeiten nbsp Eine Reproduktion der Kreuzigungstafel des Isenheimer Altars hing uber Barths Schreibtisch Wie Johannes der Taufer auf Jesus Christus zeigt vgl etwa Mk 1 7 8 EU ging er von ihm als Mitte des Glaubens und der Theologie aus 6 Dreifache Gestalt Bearbeiten Theologie Rede von Gott setzt laut Barth voraus dass Gott geredet hat da nur Gott selbst von sich angemessen reden kann Das Wort Gottes als Aufgabe der Theologie 1922 Was Gottes Wort ist entfaltet KD I 1 Es begegnet Menschen in drei Gestalten als Verkundigung in der menschlichen Predigt als geschriebener Text in der Bibel und als Person und Werk Jesus Christus Diese dritte Gestalt ist Gottes unmittelbare Selbstmitteilung Offenbarung an den Menschen die die mittelbaren Gestalten Bibel und Predigt tragt und begrundet In Jesus Christus seiner Menschwerdung seinen Worten Taten seinem Kreuz und seiner Auferstehung zeigt Gott wer und was er ist der Gott mit uns Immanuel mitten in der menschlichen Geschichte als Teil von ihr Die geschriebene Bibel ist Zeugnis dieser Selbstoffenbarung Sie stammt von Menschen die dieses Gott mit uns ersehnt erwartet erhofft und endlich in Jesus Christus gesehen gehort und betastet haben Somit gehoren Altes Testament AT Erwartung und Neues Testament NT Erinnerung unlosbar zusammen Damit wies Barth jeden Versuch zuruck das AT als unwesentlich oder nachrangig fur die christliche Botschaft herabzusetzen oder aufzugeben Zugleich schloss er die Lehre der Verbalinspiration aus die die formale Irrtumslosigkeit der Bibel Biblizismus behauptet oder fur ihren Offenbarungscharakter nachzuweisen versucht Dass irrtumsfahige Menschen die Bibel aufgeschrieben haben zeigt fur Barth gerade dass Gott sich wirklichen Menschen mitteilt die sein Wort als solches lesen horen und verstehen konnen Diese menschliche Uberlieferung ist und enthalt dennoch wirklich Gottes Wort weil ihr Inhalt Jesus Christus ist der erwartete und erinnerte Gott mit uns Weil alle Bibeltexte ihn indirekt oder direkt bezeugen bleibt die Kirche auf die Bibel angewiesen Diese behalt Vorrang vor aller kirchlichen Tradition und Lehre weil sie als das ursprungliche und legitime Zeugnis von Gottes Offenbarung das Wort Gottes selber ist KD I 2 S 557 Das ist ein Glaubenssatz der sich nicht durch Textanalyse beweisen lasst Der Satz blickt auf die Erfahrung zuruck und voraus dass Gott diese Texte zum Wort Gottes gemacht hat und wieder machen wird durch das Menschen an ihn glauben Dass die Bibel Gottes Wort ist bleibt also auf Gottes eigenes Tun angewiesen und schliesst jede direkte Identifikation bestimmter Bibelverse mit Gottes Wort aus Die Kirche vertritt keine beliebige Mitteilung oder Meinung sondern hat den Auftrag Gottes eigenes in der Bibel vorgegebenes Wort zu verkundigen Auch die menschliche Verkundigung kann Gottes Wort werden und auch das bleibt Gottes eigenes Wirken und steht in keines Menschen Macht Die Kirche kann diese Verkundigung wagen in Erinnerung geschehener und Erwartung kommender Offenbarung Nur Gott selbst kann die Bibel und die kirchliche Verkundigung jeweils zu seinem Wort machen und ihre Wahrheit verburgen Jesus Christus ist und bleibt die unmittelbare Gestalt des Wortes Gottes 7 Drei Seinsweisen Bearbeiten nbsp Das Dreieinigskeits Deckenrelief der Pfarrkirche Wuchzenhofen Allgau stellt das Handeln Gottes in den Mittelpunkt das durch drei Personen ausgedruckt wird Gott als Subjekt der Offenbarung zeigt auf den Sohn in dem er sich der Welt zeigt Der Sohn halt das Kreuz durch das er die Welt versohnt hat und so als Heiliger Geist die Antwort des Glaubens moglich macht Wer und was Gott ist entfaltet schon KD I 2 Da von Gott nur aufgrund seiner Selbstoffenbarung in Jesus Christus die Rede sein kann beginnt Barth mit einer Trinitatslehre Damit weicht er von der seit Thomas von Aquin ublichen Aufteilung ab im Anschluss an die griechische Metaphysik zuerst einen allgemeinen Gottesbegriff zu definieren um dann den dreieinigen in Jesus Christus offenbaren Gott darauf zu beziehen Die Trinitat ergibt sich fur Barth als Antwort auf drei Fragen Wer ist das handelnde Subjekt der Offenbarung Gott als der Offenbarer genannt der Vater Was tut dieses Subjekt wodurch und wie offenbart es sich Gott wird Mensch in Jesus Christus dem Sohn Was ist die Wirkung dieser Offenbarung fur den dem sie widerfahrt Dass der Mensch in Jesus Christus Gott erkennt und darauf mit Glauben und Gehorsam antwortet Dieses Offenbarsein ist und geschieht als Heiliger Geist Diese Trinitatslehre ist also begriffliches Ergebnis einer Reflexion auf Jesus Christus Gegen das Missverstandnis sie sei eine Dreigotterlehre betont Barth Hier handele ein und derselbe Gott in drei Seinsweisen der Vater als Schopfer der Sohn als Versohner der Heilige Geist als Erloser Immer sei er dabei ganz er selbst 8 Barth schloss Martin Luthers abstrakten verborgenen Gott aus dessen Wesen und Willen dem offenbaren Gott entgegengesetzt sei und der auch in Geschehnissen wirke die im Widerspruch zur Gnade Gottes stehen Gott zeigt sich in Jesus Christus ganz als der der er ist 8 Allerdings ist diese Identitat von Gestalt und Gehalt der Offenbarung nicht einfach indirekt im Sinn einer Analogie der Begriffe sondern doppelt indirekt KD I 1 174 Der gottliche Gehalt kann uberhaupt nicht begrifflich definiert sondern nur in konkreten Situationen faktisch wahrgenommen werden Denn die weltliche Gestalt in einem Kosmos in dem die Sunde regiert entspricht der Sache nicht sondern sie widerspricht ihr KD I 1 172 Gegen eine direkte Gotteserkenntnis etwa im Sinn einer Analogie des Seins grenzt Barth die Erkenntnisvoraussetzung der Inkarnation als einem nicht notwendigen kontingenten Akt ab Daher halt er an der Unterscheidung von Gott an sich und Gott fur uns fest die auch der traditionellen Lehre vom verborgenen Gott zugrunde liegt Die Begriffe meint Barth jedoch nicht gegenstandlich sondern er gibt damit Bedingungen fur ein sachhaltiges Reden von Gott an 9 Zwar ist Gottes Versohnungstat in Jesus Christus ebenso wie die kommende Erlosung neu gegenuber der Schopfung aber nichts fur Gott Fremdes seinem Wesen widersprechendes Gottes trinitarisches Wesen lasst sich fur Barth als Aussage zusammenfassen Gott ist der in Freiheit Liebende Gott ist frei weil er nichts ausser sich selbst braucht und Gott ist Liebe weil er immer schon Sein in Beziehung ist Gott ist frei zu lieben und bleibt in der Liebe frei Er braucht die Gemeinschaft mit dem Menschen nicht um Gott zu sein und sie ist Selbstzweck Doch er bestimmt sich selbst dazu etwas ganz Anderes als sich selbst zu lieben Mit dieser Zuwendung geht Gott uber sich hinaus und entspricht dabei doch ganz seinem inneren Wesen der Freiheit zur Liebe Hier nun greift Barth die reformatorische Bundestheologie auf Gott will der Unsrige sein und er will dass wir die Seinigen seien Er will nicht anders er selbst sein als indem er es auch in dieser Beziehung ist Diese selbstbestimmte Liebe Gottes ergeht bedingungs und voraussetzungslos Nichts muss der Mensch mitbringen um ihrer wurdig zu sein Gott sucht und schafft Gemeinschaft ohne Rucksicht auf eine schon vorhandene Eignung und Wurdigkeit des Geliebten Seine Liebe schlagt immer eine Brucke uber einen Abgrund Sie ist reine Gnade auf die niemand einen Anspruch hat und die keiner Zustimmung bedarf von keiner Gegenliebe begrenzt und bedingt ist 8 In dieser aseitas Dei bleibt grundsatzlich Gottes Hoheit gewahrt Erst so ist nach Barth letztlich auch das Geschenk der Gnade zu ermessen Er kritisiert daher auch das Distanzpathos Johannes Calvins einer Gott unterschobenen Form der Wurde die zu ihrer Erhohung der Erniedrigung des Menschen bedarf KD II S 288 339 350 und ofter Die bedingungslose Liebe Gottes ist Feindesliebe die dem Menschen eine entsprechende Uberwindung von Feindschaft ermoglicht und gebietet Mt 5 44 EU Religion ist Unglaube Bearbeiten nbsp Erzahlung vom barmherzigen Samariter Zwei religiose Menschen vergessen Glaube und damit verbundene Nachstenliebe 17 von KD I 2 Gottes Offenbarung als Aufhebung der Religion fasst Barths Religionskritik an der uber 1700jahrigen Fehlentwicklung des Christentums die im Versagen gegenuber der Hitlerdiktatur unubersehbar wurde in den Satz zusammen 10 Religion ist Unglaube Religion ist eine Angelegenheit man muss geradezu sagen die Angelegenheit des gottlosen Menschen KD I 2 327 Dieser Satz soll auch und vor allem uns selbst als Angehorige der christlichen Religion treffen KD I 2 327 11 Barth und von Kirschbaum berufen sich in KD I 2 359f auf die Religionskritik von Ex 32 1 14 LUT und von alttestamentlichen Propheten Am 5 21f LUT Jer 7 21f LUT sowie in KD I 2 327 auf Martin Luthers Ablehnung einer Werkgerechtigkeit Darumb ist menschliche frumickeyt eyttel Gottis lesterung und die aller grosste sund die eyn mensch thut Darumb wer nicht durch das blutt von Got will gnad erlangen dem ist besser das er nymmer fur Gottis augen trette 12 Religion kann zu einem Vollzug von Glauben werden jedoch nur aufgrund von Gottes gnadigem Handeln 11 Gottes Offenbarung in der Ausgiessung des Heiligen Geistes ist die richtende aber auch versohnende Gegenwart Gottes in der Welt menschlicher Religion das heisst in dem Bereich der Versuche des Menschen sich vor einem eigensinnig und eigenmachtig entworfenen Bilde Gottes selber zu rechtfertigen und zu heiligen KD I 2 1 Leitsatz zu 17 Barth fuhrt aus nur Gott selbst konne von Gott reden Indem das Gericht des Kreuzes die vom religiosen Menschen produzierten Nicht Gotter als Verleugnung Gottes aufdecke diene es der Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt zu freiem dankbarem Dienst an Gottes Geschopfen Barmer These II In der naturlichen Theologie ist fur Barth nur der Mensch Thema nicht Gott Daher weigerte er sich theologisch zu ihrer Frage Stellung zu nehmen ob der Mensch Gott von sich aus erkennen kann 13 Er stellte nur fest Faktisch hat der Mensch Gott nicht erkannt sondern ihn mit Christus getotet und aus der Welt herausgedrangt Damit hat er sich dem ewigen Tod ausgeliefert Nur Gott selber konnte in dieser Negation ein fur alle Mal seine unbegreifliche Gnadentat vollziehen Und nur Gott selbst kann dies in der Auferweckung seines Sohnes aufdecken und hat das getan So bleibt in der Sprache Jacques Derridas 14 menschliches Reden von Gott ein nicht vorhersehbares Ereignis die unmogliche Moglichkeit die nur Gottes Gnade schaffen kann Barth bezeichnete die Analogielehre der altprotestantischen Orthodoxie und des Thomismus als die Erfindung des Antichristen KD I 1 VIII da sie Gott und Welt auf einen gemeinsamen Nenner des Verstehens bringen wurden Er erkennt an dass auch in dieser Tradition die Geschopfe nur in Abhangigkeit von Gott Gemeinsamkeiten mit ihm haben dem allein absolute Pradikationen zukommen Er kritisiert dass sie aus dem Werden ein Sein KD II 1 261 gemacht habe eine von Natur her bestehende Analogie Analogie ereigne sich jedoch nur im Akt der Offenbarung und des darauf antwortenden von Gott bewirkten Erkennens im Glauben Sie ist nur Analogie des Glaubens analogia fidei gegen die analogia entis der traditionellen Metaphysik Barth fasst seine Erkenntnistheorie in den Satz zusammen 15 Gott wird durch Gott und zwar allein durch Gott erkannt KD II 1 47 nbsp Meister Eckhart Portal der Erfurter Predigerkirche Auch an der mystischen Theologie des Mittelalters geht Barths Kritik im wesentlichen vorbei 16 Barth kritisiert neben der Moral auch die Mystik als Teil der Religion und selbsterwahlte Heiligkeit KD II 2 174 Beide stellt er als Idealismus in Kontrast zum Gesetz Gottes zumindest wenn dieser als geschlossene Weltanschauung vertreten werde So kritisiert er Friedrich Schleiermacher er vertrete Ideale und Normen ohne ihren ausschliesslichen Ursprung in Gott zu beachten Er distanziert sich von Albert Schweitzers Begrundung der Ethik im mystischen Erlebnis Er lasse den Willen zum Leben und die Ehrfurcht vor dem Leben koinzidieren Das bedeutet eine Verwischung des Unterschieds zwischen Gebot und Gehorsam zwischen Gott und Mensch die naturlich nicht geht Ethik I 231 Trugerisch sei ebenso eine Art von naturlicher Mystik KD III 4 131 durch die Verbindung von Religion und Eros wie sie etwa Walter Schubart in seinem gleichnamigen Buch als Ziel ansah Barth wandte sich gegen eine solche Uberhohung von Erotik gleichzeitig aber auch gegen eine Diskriminierung Der Mensch darf sein in der Begegnung von Mann und Frau Er bedarf also keiner Ekstase und keines Enthusiasmus er bedarf keiner Mystik keines Rausches und keiner Vergottung um diese seine Bestimmung wahr zu machen KD III 4 133 13 Dennoch erkennt Barth eine positive religions und dogmenkritische Funktion der Mystik an Sie erwarte draussen etwa in Riten oder Bildern keine Befriedigung des religiosen Bedurfnisses KD I 2 348 sei aber Institutionen gegenuber konservativ und brauche Dogmatik und Ethik als Material das es auszulegen gilt Die Religionskritik der Mystik setzt Barth in Parallele zum offen bildersturmenden Atheismus Wahrend dieser intensiver als die Mystik Gott und sein Gesetz verneine problematisiere jene zusatzlich auch den Kosmos und das Ich KD I 2 351 Jedoch sind beide nur eine extreme ebenfalls der Offenbarung widersprechende Konsequenz der Religion Als ihr Ende zeigen sie dass Religion das eigentliche Interesse des Menschen nicht befriedigen kann 13 Wird Mystik nicht als eine Fahigkeit des Menschen verstanden also als Religion so ist sie eine unentbehrliche Bestimmung des christlichen Glaubens KD III 4 63f Entsprechend Gal 2 20 EU halt Barth eine Identifizierung und Verschmelzung mit Christus fur moglich die Emil Brunner ablehnte da der Glaube keine Mystik sei Gegen ihn differenziert er Wer wollte dem allen in der Hauptsache nicht zustimmen auch wenn er vielleicht gegenuber einer allzu schweizerischen Nuchternheit zugunsten der armen Mystik geltend machen wollte dass der Akt des echten Glaubens sich vielleicht doch manchmal in mystischen Bewusstseinsvorgangen vollzogen hat und auch vollziehen durfte und darf Nein Antwort an Emil Brunner 1934 28 17 KD II Lehre von Gott BearbeitenErwahlung Bearbeiten KD II 2 entfaltet Gottes Gnadenwahl in Jesus Christus Weil Gott sich als der in Freiheit Liebende den Menschen zuwenden will hat er einen bestimmten Menschen als den erwahlt in dem er ganz Mensch wird und mit ihm das Volk das dieser Mensch vertritt Diese Wahl bedeutet laut Barth kein willkurliches Auswahlen aus der Menge aller Menschen und so indirektes Verwerfen aller Ubrigen sondern eben Gottes selbstbestimmte nicht notwendige unbedingte Zuwendung zur Gemeinschaft mit allen Menschen Jesus Christus ist dieser erwahlende Gott und erwahlte Mensch zugleich Fur das Heil der Menschen lasst er sich ganz auf diese Welt ein und gibt seine eigene Unangeruhrtheit von der Welt des Bosen auf Als Mensch ist Jesus Christus erwahlt dazu mit diesem Gott in einem Bund zu leben zu sterben und aufzuerstehen So kommt es im Vollzug dieser Gnadenwahl zu einem Tausch Als der Sohn wahlt Gott fur sich allein Verwerfung Verrat Todesurteil Hinrichtung und Kreuzestod Er wahlt also das was alle Menschen verdient hatten die ohne und gegen Gott leben wollen Er wahlt Jesus als den ersten Menschen in dem sich Gottes Bund mit allen Menschen vollzieht Und dieser Mensch erwahlt seinerseits Gott halt seinen Bund mit uns Menschen von seiner Seite aus und erfullt so seine Bestimmung In dieser menschlichen Antwort des Glaubensgehorsams kommt Gottes Erwahlung zum Ziel und verwirklicht das Erwahltsein aller Menschen Weil in diesen Menschen alle Menschen eingeschlossen sind sind sie alle von der Verwerfung befreit die sie hatte treffen mussen Gottes Gnadenwahl ist also seine frei gewahlte Ubernahme der Verwerfung aller Menschen um alle davon zu befreien Der Mensch kann diese in Gottes Wesen begrundete von Ewigkeit her gefallene Entscheidung Gottes nicht ruckgangig machen nicht umkehren Er kann wohl Gott hassen und Gott verhasst sein er tut und ist es er kann aber Gottes ewige auch in seinem Hass siegreiche Liebe nicht in ihr Gegenteil verkehren Lasst er Gott los so lasst Gott ihn nicht los 18 Mit diesem Kernstuck seiner Dogmatik griff Barth die Pradestinationslehre der theologischen Tradition auf Schon Augustinus von Hippo hatte wie die Reformatoren aus Gottes reiner Gnade die Unfahigkeit des Menschen gefolgert sein Heil zu wollen und zu wahlen Vielmehr bestimme Gott allein manche Menschen zum Glauben an ihn und damit zugleich alle anderen zur Verdammnis Calvin hatte dies zur Lehre von der doppelten Pradestination verscharft Gott wahle die einen zum Heil die anderen zur Verdammnis so dass diese beiden Gruppen von Ewigkeit her feststunden Den Grund dieser Auswahl konne der Mensch niemals wissen Das war eigentlich als Entlastung von der qualenden Ungewissheit gedacht was der Einzelne fur sein Heil tun konne und musse Barth formte diese Tradition nun radikal um indem er zwar ebenfalls eine doppelte Pradestination lehrt sie aber ganz und gar auf Jesus Christus zentriert und aktualisiert Dieser vollzieht als einziger Verworfener zugleich unser aller Rettung schenkt das ewige Heil also nicht nur den Glaubigen sondern auch den Unglaubigen Barth geht somit nicht von einem vorgefassten Begriff von Gnade Gottes aus sondern von Kreuz und Auferstehung dieses besonderen einzigartigen Menschen Ist er wirklich fur alle gestorben und auferweckt worden dann ist dort die Wende zum Heil aller schon vollgultig geschehen 18 Kritiker wandten oft ein Barth lehre damit im Grunde die Allversohnung apokatastasis panton Diese hatte die Kirche ofter als dem NT widersprechende Haresie Irrlehre abgelehnt Darauf antwortete Barth stets mit der Weigerung Aussagen uber Kreis und Menge der Geretteten zu machen Man konne weder voraussagen dass alle Menschen am Ende Ja zu Gott sagen werden noch ausschliessen dass Gott sie am Ende nicht doch alle retten werde Man durfe nicht damit rechnen dass alle gerettet wurden wohl aber darauf hoffen Der in Freiheit liebende Gott sei dem Menschen keine ewige Geduld und also Errettung schuldig Zugleich gebe es angesichts des stellvertretenden Kreuzestodes Jesu und seiner Auferweckung kein Recht und keinen Grund sich dafur nicht offenzuhalten 18 Grundlegung der Ethik Bearbeiten Jesus Christus offenbart Gott als den in Freiheit Liebenden und erfullt zugleich die Bestimmung der Menschen diesen Gott ihrerseits zu erwahlen Darum begrundet Gottes Erwahlungshandeln Evangelium fur Barth zugleich Gottes Gebot an alle Menschen Weil Jesus Christus dieses Gebot stellvertretend fur alle Menschen erfullt hat lasst sich Gottes Willen fur sie nur am Handeln Jesu ablesen Darum weist Barth die Trennung von Glaubenslehre und Sittenlehre von Dogmatik und Ethik zuruck die in der evangelischen Theologie seit der Aufklarung ublich war Demgemass enthalten KD II bis IV ausfuhrliche Kapitel zur materialen Ethik die sich Barth jeweils aus Gottes geschichtlichem Handeln als Schopfer Versohner und Erloser in Jesus Christus ergibt Weil Gottes Erwahlungshandeln schon alle Menschen einbezogen hat ob sie es wissen oder nicht richtet sich sein Gebot ebenso an alle Menschen Christen wie Nichtchristen Fur Barth gibt es demnach kein freies d h kein von der Entscheidung gegen Gottes Gebot dispensiertes kein gegenuber ihm neutrales Handeln 19 Barths in der KD systematisierte Ethik wird als theologischer Realismus beschrieben Sie bringt die Wirklichkeit zur Darstellung in der Gott mit seinen Menschen zusammenlebt Diese hat eine eschatologische Dimension sie ist die neue Wirklichkeit des kommenden Reiches Gottes in Differenz zur gegenwartigen Welt Daher ist es Aufgabe der Ethik diese Bruche und Gegensatze hervorzuheben Sie ist ein Beispiel fur Barths Theologie der Krise 20 Weiter steht Barths Ethik in Gegensatz zu einem erkenntnistheoretischen Fundamentalismus leitet also kein Ethos keine Christliche Sitte Schleiermacher logisch aus den Gewissheiten des Glaubens ab Vielmehr ist die Wirklichkeit Gottes im Ereignis Jesus Christus gegrundet und zeigt sich in der gesamten Geschichte Gottes mit den Menschen in seinem heiligenden Gebot Ethik fragt wie in dieser Geschichte zu leben ist nicht ob aus einem Sein ein Sollen folgt 20 Das Gebot Gottes ist die Entscheidung uber die Gute des menschlichen Handelns Als gottliches Handeln geht es dem menschlichen Handeln voran Nur auf diese durchaus nicht ruhende sondern geschehende durchaus nicht allgemeine sondern hochst besondere Wirklichkeit hin unternimmt es die theologische Ethik auf die ethische Frage Antwort zu geben Ihre Theorie ist schlechterdings die Theorie dieser Praxis KD II 2 609 So besteht Ethik im weiteren Erproben dieser Tradition des Lebens mit Gott der biblisch bezeugt ist 20 Die Gebundenheit an eine widerstandige Tradition bedeutet jedoch keine Abschottung gegen Aussenperspektiven sondern kritische Offenheit fur die Probleme der Welt Dies zeigt sich besonders stark in den Thesen der Barmer Theologischen Erklarung in der Befreiung aus gottlosen Bindungen und dem Widerstand gegen alle Tendenzen eine totale Ordnung zu erzwingen Barth wirkte im ganzen Gebiet evangelischer Ethik so in der Friedensethik der Medizinethik und Bioethik der Sozialethik und Arbeitsethik der Wirtschaftsethik und der politischen Ethik Er legte dabei Wert auf die durch den Staat zu garantierende rechtliche Ordnung Er hatte einen oft zu anderen Ansatzen querliegenden Zugang zu Leitbegriffen wie Freiheit und Menschenwurde Dabei wandte er sich gegen eine Uberlagerung des Zeugnisses von Gottes Handeln in der Geschichte durch zu dieser Tradition in Widerspruch stehende Begrundungen 20 Aus dem Zeugnis folgen nicht direkt ethische Urteile sondern es hat heuristische Kraft fur die Wahrnehmung der Wirklichkeit So folgt aus der Auferstehung Jesu Christi Hoffnung auf ewiges Leben Diese Bestimmung des Menschen ist nur von Gott zu erwarten Der Glaube daran verhindert sowohl eine Verabsolutierung des eigenen Lebens Kampf auf Leben und Tod wie auch Resignation Ebenso verhindert der Glaube an das Wirken des Geistes Gottes im Individuum eine Verabsolutierung von Subjektivitat Barth verarbeitet so bereits in seiner Ethik deren unterschiedliche Interpretationen ein ethisch zu fassendes menschliches Leben das Gottes Handeln unterworfen ist subjectum gegen Subjektivitat als einzigem Medium der Konstitution menschlicher Lebenswirklichkeit Hans G Ulrich erkennt daher in Barths Ethik und seiner gesamten Theologie eine einzigartige intrinsische Reflexivitat Die Christusgeschichte bleibt die bestimmende Geschichte die im Zeugnis weitergelebt wird Ihr kann nur erkundend nachgegangen werden Dies kennzeichnet das Vorgehen als wissenschaftlich im Sinn einer kritisch erkundenden Praxis die ihrem Gegenstand folgt 20 KD III Lehre von der Schopfung BearbeitenGrund der Schopfung Bearbeiten Gott ist der Schopfer der Welt sie ist Gottes Schopfung Dieser Glaubenssatz lasst sich fur Barth nicht aus dem Dasein und Sosein dieser Welt ableiten sondern wie alle Aussagen uber Gott nur von Jesus Christus her sagen und begrunden Darum liefert seine evangelische Schopfungslehre keine Theorie der Weltentstehung und tritt nicht in Konkurrenz zu den modernen Naturwissenschaften Ihr Thema ist von vornherein ein anderes als die Kausalitat der Weltentstehung namlich die Frage nach Gottes Absicht mit dieser Welt wie sie die Geschichte Jesu Christi zeigt Damit wies Barth die Tradition der naturlichen Theologie zuruck Schon die griechische Metaphysik schloss aus der allgemeinen Betrachtung der Natur und des Kosmos auf so etwas wie Gott zuruck etwa als erste Ursache alles Seienden oder als alles Sein durchdringende und verbindende Essenz Die romisch katholische Scholastik und die lutherische Orthodoxie folgten diesen Versuchen auf verschiedene Weisen Auch der Kreationismus baut einen Schopfergott in die naturwissenschaftlich erkennbare Kausalkette der Entstehung von Welt und Leben ein Barth brach seit seinen Romerbriefkommentaren radikal mit allen derartigen Versuchen Er setzte sich mit den Naturwissenschaften nicht auf deren Feld auseinander sondern akzeptierte als gegeben dass die Welt an sich keinen Hinweis auf etwas wie Gott gibt und sich ganz ohne Gott erklaren lasst 21 Im Blick auf Jesus Christus aber kann und muss laut Barth gefragt werden Wozu gibt es die Schopfung was hat Gott mit ihr vor Barths Antwort ist Gott hat die Schopfung und den Menschen aus freier Liebe heraus geschaffen Die Schopfung ist die Voraussetzung dafur dass Gott seine Liebesabsicht gegenuber seinem Geschopf verwirklicht Das Geschopf existiert damit Gott mit ihm einen Bund schliessen kann Die Schopfung ist der aussere Grund dieses Bundes sie stellt den Raum bereit und stattet ihn aus in dem sich diese Bundesgeschichte abspielt Gottes Bund mit dem Geschopf ist der innere Grund der Schopfung Sie wurde von vornherein fur diese Gemeinschaft mit Gott geschaffen Gottes Bundeswille geht der Schopfung voraus und liegt ihr zugrunde Darum existiert kein Geschopf ausserhalb dieses Bundeswillens Weder kann der Abfall des Menschen von Gott dessen Bundeswillen in Frage stellen noch ist dieser Bundeswille etwas Sekundares mit dem Gott auf den Fall des Menschen reagierte Dieser ursprungliche Bundeswille Gottes ist eben nicht aus der Schopfung an sich sondern nur aus der Geschichte Jesu Christi erkennbar und von dort her aussagbar 21 Gottes Schopfung zielt auf den Bund mit dem Menschen Wie Gott Sein in Beziehung ist so existiert auch der Mensch in Beziehungen Gott verhalt sich zu seinem Geschopf so wie es seinem inneren Wesen entspricht als das Ich das ein Du anruft und so eine Beziehung zu ihm schafft Dem entspricht dass Menschsein ebenfalls als Beziehung eines Ich und eines Du existiert Kein Mensch ist zum Alleinsein geschaffen sondern zur Gemeinschaft mit anderen Menschen Fur Barth verwirklicht sich Gottes Absicht mit dem Menschen dabei besonders in der Beziehung zwischen Mann und Frau 21 Leid und Sunde Bearbeiten Indem Gott die Schopfung fur den Bund mit dem Geschopf schuf sagt Gott ein unbedingtes Ja zu dieser von ihm unterschiedenen Wirklichkeit Teil der guten endlichen Schopfung sind daher auch ihre negativen Seiten wie Misslingen Trauer Verlust Alter und Tod So schwer diese Schattenseiten der Schopfung zu ertragen seien konne man Gott trotzdem auch dafur loben weil er sich in Jesus Christus allen diesem Leiden ausgesetzt und es sich zu eigen gemacht habe 22 Fur Barth erscheint diese Wahrheit in der Kunst noch deutlicher als in der Theologie besonders bei Sandro Botticelli und Wolfgang Amadeus Mozart KD III 3 336 338 Mozart hatte hinsichtlich des Theodizeeproblems den Frieden Gottes der hoher ist als alle lobende tadelnde kritische oder spekulative Vernunft Er hatte eben das gehort und lasst den der Ohren hat zu horen bis auf diesen Tag eben das horen was wir am Ende der Tage einmal sehen werden die Schickung im Zusammenhang In Wolfgang Amadeus Mozart 1756 1956 sieht Barth als Grund fur diese Haltung eine grosse freie Sachlichkeit die Freiheit von einer Fixierung auf die subjektive Befindlichkeit in der Beziehung auf ein gutes und schones Gegenuber und eine Souveranitat echten Dienens 23 Gott sagt dagegen Nein zu allem was er seinem Wesen gemass nicht wollen und nicht schaffen was er auch als von ihm verschiedene Wirklichkeit nicht dulden konnte Das durch Gottes Schopfungsakt Ausgeschlossene nennt Barth das Nichtige Er widerspricht damit der theologischen besonders der lutherischen Tradition die nach dem Ursprung des Bosen bzw der Sunde in Gottes guter Schopfung fragte es wie das Gute auf Gottes eigenes Handeln zuruckfuhrte und darum einen Selbstwiderspruch in Gottes innerem Wesen annahm Dagegen halt Barth fest dass Gott sich ganz in Jesus Christus zu erkennen gibt Darum kann das was dieser Selbstoffenbarung widerspricht nicht auf Gottes eigenes Wollen und Wirken sondern nur auf sein Nichtwollen zuruckgefuhrt werden 22 Das Nichtige ist das was Gott in Jesus Christus selbst herausforderte und zornig machte was ihn selbst veranlasste sich ihm zu stellen um es durch sich selbst zu uberwinden Dafur habe Gott den Tod und zwar diesen Tod den Tod eines Verdammten erlitten um den Tod als den Beleidiger seines Schopfers den Tod als letzten Feind seiner Macht zu entkleiden Das offenbare Gott mit der Auferweckung Jesu von den Toten diese sei die Summe des Offenbarungsgeschehens Der Kampf mit dem Nichtigen seine Uberwindung Beseitigung und Erledigung sei demnach primar und eigentlich Gottes eigene Sache Gott hat das Nichtige mit der Schopfung schon ausgeschlossen aber die Schopfung hat das Nichtige nicht negiert 22 Weil Sunde vor Gott keinen Bestand habe konne sie auch keine letztgultige Bedeutung fur Gottes Geschopfe erlangen Denn die Versohnung sei keine zufallige Rettungsaktion Gottes sondern Vollzug seiner ewigen Gnadenwahl KD II 2 In diesem bereits von Beginn an beschlossenen Bund Gottes mit dem Menschen hat Sunde als Widerstand gegen den gnadigen Gott keinen Raum ist sie nur als fliehender Schatten oder das nirgendwo Hingehorige zu beurteilen 24 Der haufige Vorwurf er verharmlose damit die reale historisch anschauliche zerstorerische Wirkung der Sunde ubersah dass Barth dem Nichtigen in Bezug auf Gott keinen in Bezug auf den Menschen aber hochste Bedeutung zuerkennt Er beschreibt es als aggressive Feindmacht die Gottes Schopfung und deren an sich gute Schattenseiten wie den Tod benutzt und sich ihrer bemachtigt um alles Leben zu zerstoren Was das NT in damaliger Mythologie als Teufel und Damonen beschrieb nennt Barth herrenlose Gewalten pseudo objektive Realitaten die sich verselbstandigen und Menschen beherrschen Dass er diese Macht als ontologische Unmoglichkeit bezeichnete verharmloste sie nicht sondern machte die Grundlosigkeit ihrer durch nichts zu rechtfertigenden faktischen Brutalitat sichtbar 24 KD IV Lehre von der Versohnung BearbeitenStruktur Bearbeiten Barths Versohnungslehre KD IV 1 3 hat sowohl vertikal in der Kapitelanordnung jedes Teilbands als auch horizontal im Nacheinander jedes der drei Teilbande eine bewusst trinitarische Struktur Jeder Teil ist in paralleler Abfolge von christologischen uber anthropologische zu ekklesiologischen und soteriologischen Kapiteln gegliedert Er kann daher linear von vorn nach hinten oder die zusammengehorigen Kapitel jedes Teils konnen direkt nacheinander gelesen werden 25 KD IV 1 KD IV 2 KD IV 3Der Herr als Knecht priesterliches Amt Der Knecht als Herr konigliches Amt Der wahrhaftige Zeuge prophetisches Amt Gottes Zuwendung zum Menschen des Menschen Hinwendung zu Gott die Selbstoffenbarung beider BewegungenSunde des Hochmuts Sunde der Tragheit Sunde der LugeRechtfertigung Heiligung BerufungSammlung der Gemeinde Auferbauung der Gemeinde Sendung der GemeindeGlaube Liebe HoffnungVollzug der Versohnung Bearbeiten Barths Christologie KD IV 1 2 ist eine Versohnungslehre Sie beantwortet die Frage wer Jesus Christus ist indem sie entfaltet und nachvollzieht was diese Person tut Dabei verknupft und aktualisiert Barth auf eigenwillige Weise die altkirchliche Zwei Naturen Lehre Jesus Christus sei wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich mit der Drei Amter Lehre Calvins Jesus Christus sei Priester Konig und Prophet Das wahre Gottsein ist der Weg des Sohnes Gottes in die Fremde das wahre Menschsein die Heimkehr des Menschensohns zu Gott Beide Bewegungen vollziehen sich miteinander in Person und Werk Jesu Christi und sind nur als verschiedene Akzente oder Aspekte nicht chronologisch unterscheidbar 26 Gottes Sohn die zweite Person oder Seinsweise der Trinitat geht in die Fremde indem er Mensch wird und sich damit der Kreaturlichkeit Verganglichkeit Verkehrtheit und Verlorenheit menschlicher Existenz aussetzt Er ist der wahre Gott indem er im Gehorsam gegen Gottes Versohnungswillen diese Erniedrigung vollzieht Sein Weg fuhrt zum Kreuz Dort nahm dieser Gott das Gericht auf sich das die Menschen verdient hatten Der wahre Gott ist der Richter als der an unserer Stelle Gerichtete In seiner Erniedrigung in den Gerichtstod am Kreuz ubt er sein priesterliches Amt aus 26 Zugleich wird in diesem Weg des Gottessohns nach unten ans Kreuz der Mensch Jesus von Nazaret zu Gott erhoht Bereits in der Inkarnation nimmt der Sohn Gottes den Menschen Jesus auf und erhoht ihn zum koniglichen Menschsein dies deckt seine Auferweckung und Himmelfahrt auf So ist Jesus von Anfang an der neue der wahre der konigliche weil am Sein und Leben an der Herrschaft und Tat Gottes teilnehmende ihn ehrende und bezeugende Mensch Indem er alle Menschen in seine Erhohung hinein nimmt ist er das Urbild des wahren Menschseins das die Bestimmung aller Menschen offenbart heimzukehren in die Gemeinschaft mit Gott in die Beziehung zu seinem Mitmenschen in die Ordnung seiner inneren und ausseren Existenz in die Fulle seiner Zeit zu der er geschaffen mehr noch in die Gegenwart und den Genuss des Heils zu dessen Empfang er in seiner Erschaffung bestimmt ist 26 Als der sich ans Kreuz erniedrigende wahre Gott und der zur Mitherrschaft Gottes erhohte wahre Mensch vollzieht Jesus Christus die Versohnung Dass diese in ihm geschehen ist deckt er selbst als sein eigener Zeuge auf und ubt so das prophetische Amt aus Als das Licht der Welt offenbart er Gottes Wahrheit den Menschen lasst er sie diese Wahrheit erkennen 26 Allen drei Aspekten dieser Versohnungsgeschichte Jesu Christi ordnet Barth eine Gestalt der menschlichen Sunde zu Indem der Sohn Gottes den Gerichtstod am Kreuz auf sich nimmt rechtfertigt er den Menschen ohne dessen Zutun So deckt er den Hochmut auf mit dem der Mensch sein eigener Herr Richter und Helfer sein will Indem der Mensch Jesus zu Gott erhoht wird und mit ihm als Konig regiert deckt er die Tragheit des bosen Unterlassens Zuruckbleibens und Versagens auf Indem der Auferstandene die Wahrheit der geschehenen Versohnung Gottes mit der Welt bezeugt deckt er die Luge auf die diesem Zeugnis ausweicht Rechtfertigung Heiligung und Berufung des Menschen zum Zeugen Jesu Christi uberwinden diese Gestalten der Sunde 26 Anders als die traditionelle Dogmatik beschreibt Barth somit Sunde nicht vorab sondern jeweils im Anschluss an das Versohnungsgeschehen Denn was Sunde ist konne der Mensch nicht aus sich selbst heraus erkennen eben weil er Sunder sei Erst Tod und Auferstehung Jesu Christi die die Sunde verurteilen und uberwinden lassen das Wesen der Sunde erkennen 26 Sunde werde nur durch ihre Vergebung als schon vergebene Sunde erkannt 24 Barths Verstandnis von Sunde als dem schon uberwundenen Nichtigen das erst durch das Versohnungswerk Jesu Christi aufgedeckt und gespiegelt wird ist in der Theologiegeschichte einmalig Er schloss damit kategorisch aus Sunde losgelost vom Evangelium zu definieren und zu beschreiben Damit widersprach er der lutherischen Tradition den Menschen durch das anklagende richtende und strafende Gesetz Gottes zur Sundenerkenntnis zu bringen Die Drohung des Zornes Gottes so Barth im Anschluss an Paulus von Tarsus vgl Rom 4 13 16 EU provoziere und verstarke vielmehr die Selbstrechtfertigung des Menschen Eine Theologie die das fordere sei selbst ein Werk der Sunde das Gottes Gesetz missverstehe und missbrauche Erst wo Menschen vom Zwang der Selbstrechtfertigung frei werden und Gottes Anklage Recht geben erkennen sie im Ruckblick ihre Sunde wirklich 24 Lichterlehre Bearbeiten In KD IV 3 entfaltet Barth dass das Licht Christi das Ausdruck seines prophetischen Amts ist auch ausserhalb der Kirche anzutreffen ist 27 Schon im ersten Band hatte er geschrieben Gott kann durch den russischen Kommunismus durch ein Flotenkonzert durch einen bluhenden Strauch oder durch einen toten Hund zu uns reden KD I 1 55 Er hielt jedoch damals wie am Ende fest dass solche anderen Redeweisen Gottes nicht Grundlage der christlichen Verkundigung sein konnten Jesus Christus ist fur Barth das eine das einzige Licht des Lebens es gibt kein Licht des Lebens ausser und neben dem seinigen ausser und neben dem Licht das Er ist KD IV 1 95 In Bibel Kirche und Welt gibt es dennoch andere reale Offenbarungen KD IV 3 107 und Worte hoher Weisheit In ihnen leuchtet immer Jesus Christus Er hat am Kreuz die ganze Schopfung mit sich versohnt und seine Herrschaft erfasst mehr als den Bereich der Kirche Worte ausserhalb der Kirche sind nur dann wahr wenn sie mit der christlichen Botschaft vereinbar sind wenn sie das eine Licht nicht Lugen strafen KD IV 3 111 Diese Lichter sind Brechungen des einen Lichts sind Erscheinungen der einen Wahrheit KD IV 3 173 27 Die Versohnung und Rettung der Welt geschieht so dass Gott in Christus seinen Bund mit dem Volk Israel erfullt und dessen universale Heilsbedeutung unwiderruflich bekraftigt Die ganze Heilsgeschichte Israels und des Judentums ist fur Barth daher per se sprechend prophetisch zukunftsweisend und geht alle Volker an Israel ist nicht nur Zeuge des Gerichts und der Gottesferne so Barth noch in KD II 2 sondern Zeuge des Heils fur die Christen und die Menschen aus den Volkern Deshalb hat die Versohnung der Volker mit Israel fur Barth entscheidenden Vorrang Das ware das erste notwendige Christuszeugnis der Kirche aller Welt gegenuber Eph 2 11ff EU Ohne das Judentum kann die Kirche der Welt keine Hoffnung verkunden Dies hat Barth der Okumene 1954 auf der Tagung in Evanstown eingescharft Denn der judische Glaube an den Gott der Sklavenbefreiung widersteht allen metaphysischen Gleichungen von Welt und Gott Darin steckt unabgegoltene Hoffnung fur alle Sklaven Nicht Erlosung aus der bosen Welt durch ein weltloses Jenseits sondern Befreiung dieser gut geschaffenen Welt von allen versklavenden Machten ist die besondere Botschaft Israels Der Dialog mit dem Judentum hatte fur Barth daher bleibenden Vorrang vor dem allgemeinen aber ebenfalls notwendigen und erhellenden Religionsdialog Die Fahigkeit der Welt sich zum Reich Gottes zu entwickeln lasst sich nicht im Allgemeinen entdecken und ausweisen sondern nur im ruckhaltlosen Vertrauen auf Christi Selbstbezeugung die Kraft der Auferstehung so Barths Ausdruck fur den Heiligen Geist Gott selbst deckt sie auf indem er Mensch wird Was Christus im Weltgeschehen gleicht kann nie von aussen verifiziert werden Das ware eine apologetische Bestatigung der christlichen Wahrheit durch selbstgewahlte allgemeine Strukturanalogien so bei Rudolf Otto Hans Waldenfels Hans Kung und anderen Sondern sie muss nach aussen bewahrt werden durch konkrete Nachfolge Jesu auch im Verhaltnis zu anderen Religionen Weil der fur alle Menschen Gekreuzigte sein eigener Zeuge bleibt konnen seine Nachfolger keine allgemein verbindende Wahrheit aller Religionen unterstellen um ihren Glauben dann als deren hochste Verkorperung auszuweisen 28 Barth betrachtete Religionen vielmehr soziologisch und phanomenologisch unter der Perspektive der in ihnen wirkenden gesellschaftlichen Krafte Theologisch deutete er sie als Unglaube KD I 2 327 andererseits vollzieht sich Offenbarung im Leben der Menschen als ein Besonderes auf dem Felde des Allgemeinen das man Religion nennt Hier ist die christliche Religion eigenartig aber nicht einzigartig KD I 2 306 Es gibt eine wahre Religion genau so wie es gerechtfertigte Sunder gibt und deshalb wagt Barth im Gehor auf Gottes Offenbarung den Satz die christliche Religion ist die wahre Religion KD I 2 357 11 Bertold Klappert weist darauf hin dass andere Religionen aber auch profane Weltanschauungen und Politikentwurfe die Kirche von aussen an ihre eigene vergessene Botschaft erinnern konnen So fand Barth im Marxismus eine Erinnerung an die Auferstehung der Toten im demokratischen Sozialismus an die gerechte Weltordnung die Gottes Propheten verheissen haben in der Demokratie an die Freiheit zu der Christus jeden Einzelnen befreit und im Buddhismus an die radikale Erlosungsbedurftigkeit des religiosen Menschen dessen Ego standig neue Gottes und Menschenbilder produziert die ihm den Weg zur schon geschenkten Erlosung verstellen 28 Weil Jesus Christus allein als der Mensch fur andere Dietrich Bonhoeffer Gottes Ebenbild ist darum konnen wir menschlich und anderen zugewandt leben Die Kirche war daher fur Barth nur soviel wert wie sie sich der Welt und deren Noten offnet und ihr prophetisches Amt wahrnimmt Sie muss ihren Glauben an Gottes Reich nicht anderen uberstulpen und kann ihn gerade darum solidarisch mit ihnen bezeugen indem sie gemeinsam mit Andersglaubigen eine gerechte Weltordnung aufbauen hilft die alle zu ihrem Menschenrecht kommen lasst Diese globale Perspektive hat die bekenntnistreue Okumene festzuhalten und anzumahnen wo die Politik sie aufgibt und verrat Das Christuszeugnis das der Weite der unsichtbaren Herrschaft Jesu Christi entspricht steht also im Sinne Barths noch aus 28 Rezeption und theologiegeschichtliche Einordnung BearbeitenKarl Barth wird als einer der grossen Kirchenvater der neueren Zeit angesehen der eine neue theologische Ara pragte und eine reiche Wirkungsgeschichte hat Mit der Kirchlichen Dogmatik entfaltete er systematisch seinen im Raum der Kirche entstandenen aus pfarramtlichem Engagement erwachsenen Ansatz einer Theologie der Krisis Mit erstaunlicher Wucht predigte er Umkehr setzte das Wort Gottes in Gegensatz zu Krisenphanomenen der Moderne rief jedoch auch zu Dankbarkeit und Selbstkritik im Geist Gottes auf 29 Mit dieser Betonung der uberzeitlichen Wahrheit der Verkundigung sowie der Heilsdimension des christlichen Glaubens gegen theoretische Spekulation gilt Barth als Vertreter einer kerygmatischen Theologie Werner Thiede sah 2018 eine wichtige Aktualisierung des Glaubens an die Menschwerdung Gottes im Widerstand gegen einen Posthumanismus durch fortschreitende Digitalisierung Hingabe an kunstliche Intelligenz und lethargische Selbstpreisgabe angesichts digitaler Uberwachungs und rechtlicher sowie mentaler Entmundigungsstrukturen Barths dialektische Theologie konne eine neue Dialektik der Aufklarung anstossen und starken 29 Andererseits erinnert Thiede daran dass in Barths Todesjahr 1968 eine Bewegung zu Liberalismus sowie Esoterik stark wurde 29 Liberale Theologie von der sich Barth distanziert hatte gewann in radikaleren gegen Barths Absichten gerichteten Konsequenzen starken Einfluss 30 Auch im Geist der Postmoderne wurde Barths Theologie haufig kritisiert oder ignoriert Dennoch identifiziert Thiede vielfaltige Anstosse zur kritischen Gegenwartsanalyse und zum eigenstandigen Fortsetzen seines Denkwegs 29 Religion und Glaube Bearbeiten nbsp Dietrich Bonhoeffer mit Schulern im Fruhjahr 1932Dietrich Bonhoeffer kannte die Kirchliche Dogmatik bis einschliesslich Band II 2 den letzteren Teilband erwarb er auf seiner Reise in die Schweiz im Fruhjahr 1942 Im Advent 1943 wunschte er sich in einem Brief aus der Haft KD II 1 und II 2 als Weihnachtslekture Er ubernahm bereits in seiner Dissertation Akt und Sein von 1930 Barths Unterscheidung von Offenbarung und Glaube einerseits Religion andererseits im Romerbriefkommentar Er lehnte Ernst Troeltschs Begrundung eines religiosen Apriori ab das dieser definierte als eine rein formale Uranlage des geschaffenen Geistes oder Ichs die dies befahigt und notigt des absoluten Geistes innezuwerden Bonhoeffer sah dagegen wie Barth den Glauben nicht als menschliche Fahigkeit sondern als Gnade Alles was sich auf die personliche Aneignung der Christustatsache bezieht ist nicht apriorisch sondern kontingentes Tun Gottes am Menschen 31 Ebenso verallgemeinerte er in seinen Briefen aus der Haft 1944 die in Gal 6 15 EU relativierte Frage der judischen Religionszugehorigkeit Die paulinische Frage ob die peritomh Beschneidung Bedingung der Rechtfertigung sei heisst m E heute ob Religion Bedingung des Heils sei Die Freiheit von der peritomh ist auch die Freiheit von der Religion 32 Wie Barth wandte er sich gegen fromme Selbstzufriedenheit Wahrend ich mich den Religiosen gegenuber oft scheue den Namen Gottes zu nennen weil er mir hier irgendwie falsch zu klingen scheint und ich mir selbst etwas unehrlich vorkomme besonders schlimm ist es wenn die anderen in religioser Terminologie zu reden anfangen dann verstumme ich fast vollig und es wird mir irgendwie schwul und unbehaglich kann ich den Religionslosen gegenuber gelegentlich ganz ruhig und wie selbstverstandlich Gott nennen 32 Diese Offenheit radikalisierte er in seiner Frage nach einem religionslosen Christentum jenseits von Innerlichkeit Gewissen Sundenbewusstsein und klassischer Metaphysik Er wollte das Selbstbewusstsein und die Autonomie des aufgeklarten Menschen respektieren und nicht von Gott sprechen wenn menschliche Erkenntnis manchmal schon aus Denkfaulheit zu Ende ist oder wenn menschliche Krafte versagen Gegen einen solchen deus ex machina an menschlichen Grenzen wollte er von Gott in der Mitte nicht in den Schwachen sondern in der Kraft nicht also bei Tod und Schuld sondern im Leben und im Guten des Menschen sprechen An den Grenzen scheint es mir besser zu schweigen und das Unlosbare ungelost zu lassen 32 Er kritisierte Barth dieser habe in der nichtreligiosen Interpretation theologischer Begriffe wie Busse Rechtfertigung Wiedergeburt Heiligung 33 keine konkrete Wegweisung gegeben weder in der Dogmatik noch in der Ethik Hier liegt seine Grenze und darum wird seine Offenbarungstheologie positivistisch Offenbarungspositivismus wie ich mich ausdruckte 34 Die Bekennende Kirche sei allerdings in Abwendung von Barths Ansatz vom Positivismus in die Restauration geraten Barth sei durch die liberale Theologie negativ bestimmt und deren Frage sei so nicht wirklich aufgenommen mit dem Ziel Die Mundigkeit der Welt ist nun kein Anlass mehr zu Polemik und Apologetik sondern sie wird nun wirklich besser verstanden als sie sich selbst versteht namlich vom Evangelium von Christus her 35 Liberale Theologie Erfahrungsorientierung und Linksprotestantismus Bearbeiten Trotz der Kritik Barths an seinem Lehrer Adolf von Harnack sowie anderen liberalen Theologen wie Albrecht Ritschl und Ernst Troeltsch sieht der systematische Theologe Matthias Heesch einige Gemeinsamkeiten Beispielsweise deutet Barth Erfahrungswirklichkeit Kultur und Religion nicht aus dieser selbst heraus sondern von der Christusoffenbarung her Er nimmt jedoch alle Bereiche menschlicher Erfahrung in den Blick und akzeptiert wie etwa Ritschl eine Eigenstandigkeit 34 der sakularen Welt 30 Umgekehrt hatte Harnack den Barth nahen Gedanken einer Souveranitat des Evangeliums gegenuber seinen innergeschichtlichen Gestalten was auch eine Akzeptanz von Dogmen in ihrem historischen Zusammenhang einschloss Er lehnte wie Barth einen subjektivistischen und erlebniszentrierten Glauben ab 30 nbsp Dorothee Solle 3 von links bei der Internationalen Frauen Friedenskonferenz in Amsterdam 27 November 1981Matthias Heesch sieht ab den spaten 1960er Jahren einen radikalen Abbruch gegenuber Barth aber auch Harnack oder Troeltsch Anstatt religiose und weltliche Erfahrung durch theologische Kriterien zu begrenzen sei diese verstarkt zum Massstab theologischen Arbeitens geworden Als Beispiele fuhrt Heesch den praktischen Theologen Ernst Lange und Dorothee Solle an als Vertreter eines linken Flugels der Barth Schule Lange erwartete von Christen besonders Pfarrern die Darstellung der religios moralischen Tradition durch das eigene Leben Statt einer bei Barth bleibenden gewissen Substanzialitat von Bibel und Dogma ubernehme weitgehend die Gemeinde die Funktion die Ubereinstimmung kirchlichen Handelns mit dem Schriftzeugnis zu garantieren Der Prozess des Fur relevant Erachtens eines biblischen Textes und der Einschatzung der Situation durch den Prediger trete ins Zentrum Wahrend fur Lange Christus die transzendente Vorgabe des Prozesses christlicher Existenz geblieben sei sei dies fur Solle die Liebe damit der Prozess selbst als dessen Initiator nur noch Christus geglaubt werde Die bei Barth angelegte Dynamisierung der objektiven Dimension des Glaubens fuhre in der Konsequenz zur Aufhebung von Religion uberhaupt Solle gelangte tatsachlich zu einer Theologie nach dem Tod Gottes wahrend Barth auch im Gegensatz zu Bonhoeffer daran festhielt Glaube sei zu seiner innerweltlichen Realisierung auf Religion angewiesen 30 Wahrend Lange und Solle trotz empiristischer Tendenzen eine Ausrichtung an Jesus Christus als massgeblicher Instanz beibehielten sieht Heesch bei ihren Nachfolgern bis in die Gegenwart die Gefahr eines Sieg des Liberalismus in seiner problematischsten Form uber die Theologie Karl Barths Auch aufgrund einer Aufnahme von Ergebnissen der Humanwissenschaften sei der von Barth ubernommene liberaltheologische Gedanke einer Weltlichkeit der Welt einseitig in den Vordergrund getreten Theologie und kirchliche Stellungnahmen hatten haufig einen tendenziell diffusen Humanismus oder ein eher anthropologisch und gesellschaftspolitisch funktionell statt christologisch bestimmtes Verstandnis von Religion ubernommen Es bleibt aber die Frage schon an die Theologen im Umkreis Ritschls dann an Barth selbst und schliesslich an die Wortfuhrer des von Barth mitgepragten Linksprotestantismus in der fruhen Bundesrepublik ob sie das gegenchristliche Eigengewicht des modernen Sakularismus nicht in der Weise verkannt haben dass sie diesen Sakularismus als akzeptables Bedingungsgefuge wenn nicht als mogliche positive Gestalt protestantischer Existenz in der Moderne fehlgedeutet haben 30 Bedeutung des historischen Jesus Bearbeiten Die klassische liberale Theologie etwa Adolf von Harnacks stellte den irdischen Jesus in den Mittelpunkt und sah jede Christologie als ein spateres Konstrukt an das mit ihm wenig gemeinsam habe 1977 sah John Hick die Inkarnations und Trinitatslehre als eine mythologische oder poetische Ausdrucksweise der Bedeutung Jesu an Rudolf Bultmann trennte ebenfalls zwischen dem Christus nach dem Fleisch und nach dem Geist zog jedoch die umgekehrte Konsequenz Da man wenig uber den historischen Jesus wisse betonte er in seiner existenziellen Auslegung nur die Botschaft des Neuen Testaments Bultmann wollte die Geschichte nicht objektiv betrachten sondern vielmehr in eine personliche Begegnung mit der Geschichte hineingezogen werden 36 Barth war zwar in Abgrenzung zur liberalen Theologie ebenfalls nicht am historischen Jesus interessiert Geschichte als Heilsgeschichte war jedoch fur ihn entscheidend Da Inkarnation die Identifikation Gottes mit den Menschen bedeute und den Weg zu ihm moglich mache war Barth ausserst wichtig dass das Jenseitige diesseitig wurde und das Nichtgegenstandliche gegenstandlich Bultmanns Programm der Entmythologisierung sah er daher als Geschichtsvergessenheit und Doketismus an 36 Barth und von Kirschbaum verwendeten in den exegetischen Abschnitten der KD meist eine nicht an der Textentwicklung interessierte synchrone Auslegungsmethode Dabei erkannte Barth die historisch kritische Methode grundsatzlich an jedoch konne sie nur an die Schwelle heranfuhren jenseits derer die Schrift als Gottes Wort in sich selber klar ist KD I 2 799 Historische Arbeit am Text lasse sich nicht von dogmatisch theologischer Prufung trennen Diese ziele auf Weisheit somit auf ein praktisches Wissen das die ganze Existenz des Menschen umfasst Dogmatik im Grundriss 71947 26 Im zweiten Romerbriefkommentar hatte Barth gefordert Kritischer mussten mir die Historisch Kritischen sein Vorwort X Christoph Raedel kritisiert davon ausgehend und mit Verweis auf Michael Trowitzschs Nachkritische Schriftauslegung die Behauptung einer Alternativlosigkeit und warnt vor einem Machtcharakter des Methodischen Biblische Exegese musse eine Sicherung durch die Methode preisgeben mittels derer Gott in seinem Offenbarsein hermeneutisch ausgeschlossen und der biblische Text als rational verfugbar angesehen werde Statt sich von gesellschaftlichen Trends die Stichworter fur eigene Forschungen und auch Positionierungen vorgeben zu lassen solle sie im Sinne Barths dem unverfugbaren Wirken des Heiligen Geistes Raum geben Raedel pladiert von daher fur eine diachrone Kanonische Exegese 37 Konservative Wirkungsgeschichte Bearbeiten nbsp Hans Asmussen Mitte 1968 in Kiel mit Propst Bertold Kraft links und Bischof Friedrich Hubner rechts Ein richtunggebender Vertreter der theologisch wie politisch konservativen Orientierung an Karl Barth war Hans Asmussen Er hatte 1934 die Barmer Theologische Erklarung mit verfasst lehnte jedoch 1947 das Darmstadter Wort ab Diese Stromung entfaltete keine lange andauernde Wirkung und ging auf in einem entschieden lutherischen Konfessionalismus teilweise auch in einer Theologie des pragmatischen Bewahrens des volkskirchlichen status quo 38 Christlicher Absolutheitsanspruch und Religionsdialog Bearbeiten Barths Ansatz beim unvorhersehbaren Ereignis der Offenbarung Gottes in einem individuellen Menschen Jesus Christus wurde oft im Sinn eines exklusiven Wahrheitsanspruchs des Christentums interpretiert Anknupfungspunkte bei Barth sind Satze wie Es gibt eine wahre Religion genau so wie es gerechtfertigte Sunder gibt die christliche Religion ist die wahre Religion KD I 2 357 Der systematische Theologe Matthias Gockel sah dagegen 2018 einen entstehenden Konsens dass gerade dieser Ansatz die universale Bedeutung dieses Ereignisses und die Offenheit fur das Wirken Gottes ausserhalb der Grenzen der christlichen Religion grundlegend einschliesst Denn nur Person und Werk Jesus Christus sind Gottes unmittelbare Selbstmitteilung Sie entzieht sich jeder Vereinnahmung durch Menschen also auch die Kirchen Barths Religionskritik ist daher zunachst an das Christentum gerichtet Sie transzendiert die Alternative von Eigenem self und Fremdem oder Anderem other in der Religion 11 Gockel fordert dazu auf mit Barth uber Barth hinaus weiterzudenken 39 So korrigiert er Es gibt wahren oder gerechtfertigten Glauben Denn nicht die Religion als Glaubenssystem und Institution konne gerechtfertigt werden sondern nur ein Mensch innerhalb der Religion Ausserungen Barths sollten in den Vordergrund gestellt werden in denen ein trans religioses Verstandnis von Mission und Bekehrung durchscheint So betonte Barth in KD I 2 392 er wolle das historisch existierende Christentum keineswegs gegenuber anderen Religionen privilegieren In einem Gesprach 1960 erklarte er das zum Glauben Kommen bedeute nicht eine Konversion zum Christentum Einen wichtigen Anstoss Barths fur den Religionsdialog sieht Gockel in der Suche nach einer gemeinsamen Sprache nicht aus einer scheinbar neutralen religionswissenschaftlichen Perspektive sondern ausgehend vom jeweils Besonderen und den in der eigenen Tradition liegenden Grunden fur Verstandigung 11 Sprachphilosophische und wissenschaftstheoretische Aspekte Bearbeiten Ernstpeter Maurer untersuchte 1989 die innere Logik von Barths dogmatischer Prinzipienlehre in KD I Er entfaltete dabei eine Parallele die zwischen Barths Konzeption des biblisch kirchlichen Redens von Gott und den sprach und wissenschaftsphilosophischen Tendenzen der neueren Analytischen Philosophie sichtbar wird 40 Fur Barth ging die Realitat des dreieinigen Gottes jedem begrifflichen Denken voraus Der Gottesname kann nicht unter einen Allgemeinbegriff des Gottlichen eingeordnet werden Somit ist Gott nicht durch Aussagen uber Sachverhalte zu beschreiben etwa im Sinn der im Tractatus logico philosophicus definierten logischen Idealsprache Ludwig Wittgensteins Diese versucht im Sinn einer intensionalen Semantik die Struktur der Welt zu reproduzieren Einem Begriff konne eine Intension im Sinn einer erschopfenden Definition zugeordnet werden Sie gibt notwendige und hinreichende Bedingungen dafur ob eine Entitat zur Extension des Begriffs gehort oder nicht Die Extension kann also als Funktion der Intension dargestellt werden Dabei wird ein Basisvokabular der Beobachtungsbegriffe von theoretischen Begriffen unterschieden Erstere hatten eine fur jeden Sprecher konstante Referenz auf die Wirklichkeit Auch wenn man im Bereich intensionaler Abstraktion verbleibt werden so auch Theorien als Kalkule mittels des Basisvokabulars partiell interpretiert das heisst auf Wirklichkeit bezogen Maurer weist diese positivistische Auffassung unter Bezug auf Hilary Putnam ab da sich auch die Referenz eines vorgeblichen Basisvokabulars durch die Einfuhrung neuer etwa physikalischer Gesetze andere 41 Wittgensteins dazu im Kontrast stehende spatere Theorie der Sprachspiele sieht Maurer jedoch als offen fur Barths Theologie an ohne dass es eine gegenseitige Beeinflussung gab Sie versteht den Zusammenhang von Sprache und Wirklichkeit oder Gestalt und Gehalt in der Sprache Barths nicht im Sinn einer eindeutigen definitiven Struktur sondern als Vielfalt sprachlicher Vollzuge Diese sind auf ganz unterschiedliche offene Weise mit aussersprachlichen Gegebenheiten verflochten Diese Verflechtung wiederum steht im Gegensatz zur auf das innersprachliche Verstehen konzentrierten hermeneutischen Sprachphilosophie 41 Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache 42 Davon ausgehend lasst sich Theologie als Grammatik beschreiben Fur Karl Barth sind der Zusammenhang und die Spannung der dogmatischen Begriffe wichtig etwa Gerechtigkeit und Barmherzigkeit Diese stellen die grammatischen Satze der Dogmatik her Sie regeln den theologischen Sprachgebrauch in Ruckgriff auf die Bibel und als Hilfe fur die Verkundigung Der gottliche Gehalt kann weder extensional noch intensional begrifflich definiert werden sondern der Bezug zur Wirklichkeit im Sinn einer paradigmatischen Referenz entsteht durch Zeigen auf Jesus Christus 41 Im Geheimnis der Menschwerdung Christi Joh 1 14 EU ist die Sundlosigkeit des Logos nicht begrifflich systematisch mit Jesus als Trager der Last die der Mensch als Sunder zu tragen hat mit seinem Ringen mit der Sunde zu verknupfen KD I 2 171 Die Fleischwerdung des Wortes ist nur als hypostatische Union zu charaktisieren KD I 2 175f Auch fur die theologische Sprache allgemein folgt daraus dass ihr Gehalt nicht von der Gestalt ablosbar ist sondern sich nur in konkreten Situationen durch Gottes Geist zeigt Er ist pneumatologisch evident Diese anhypostatische Semantik entspricht somit der grammatischen Verknupfung von Sprache und Wirklichkeit als heterogener Relata in Wittgensteins Sprachspielen Deshalb kann im Unterschied zu theologischen Aussagen der Name gerade in seiner ganzen scheinbaren Leerheit KD I 2 13 den Gegenstand vertreten Einen Namen muss man lernen und kann behavioristisch Zeugnis fur seinen Gegenstandsbezug ablegen Dieser ist aber nicht weiter begrundbar bezuglich der doppelt indirekten KD I 1 174 Identitat von Gestalt und Gehalt besteht eine hermeneutische Lucke 43 Weiterfuhrende Informationen BearbeitenWerkausgaben Bearbeiten Karl Barth Die Kirchliche Dogmatik Theologischer Verlag Zurich 1932 1967 Originalausgabe in 14 Banden vergriffen nur antiquarisch erhaltlich Karl Barth Die Kirchliche Dogmatik Studienausgabe 30 Bande und Registerband Theologischer Verlag Zurich 1993 ISBN 3 290 11634 4 Hinrich Stoevesandt Michael Trowitzsch Hg Karl Barth Unveroffentlichte Texte zur Kirchlichen Dogmatik Theologischer Verlag Zurich 2014 ISBN 3 290 17669 XLiteratur Bearbeiten Christiane Tietz Weisser Wal Die Kirchliche Dogmatik In Christiane Tietz Karl Barth Ein Leben im Widerspruch Beck Munchen 2018 ISBN 3 406 72523 6 S 369 390 Juliane Katharina Schuz Glaube in Karl Barths Kirchlicher Dogmatik Die anthropologische Gestalt des Glaubens zwischen Exzentrizitat und Deutung De Gruyter Berlin 2018 ISBN 3 11 056759 8 Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Mohr Siebeck Tubingen 2016 ISBN 3 16 150077 6 Gerhard Bergner Um der Sache willen Karl Barths Schriftauslegung in der Kirchlichen Dogmatik Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 3 525 56445 7 George Hunsinger Karl Barth lesen eine Einfuhrung in sein theologisches Denken Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 2009 ISBN 3 7887 2180 4 Caren Algner Kirchliche Dogmatik im Vollzug Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 7887 2049 2 Hans Wilhelm Pietz Das Drama des Bundes Die dramatische Denkform in Karl Barths Kirchlicher Dogmatik Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1998 ISBN 3 7887 1417 4 Bertold Klappert Versohnung und Befreiung Versuche Karl Barth kontextuell zu verstehen Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1994 ISBN 3 7887 1451 4 Eginhard Peter Meijering Von den Kirchenvatern zu Karl Barth Das Altkirchliche Dogma in der Kirchlichen Dogmatik Brill Leiden 1993 ISBN 90 5063 126 6 Thies Gundlach Selbstbegrenzung Gottes und die Autonomie des Menschen Karl Barths Kirchliche Dogmatik als Modernisierungsschritt evangelischer Theologie Peter Lang Bern 1992 ISBN 3 631 45287 X Reinhard Krauss Gottes Offenbarung und menschliche Religion Eine Analyse des Religionsbegriffs in Karl Barths Kirchlicher Dogmatik mit besonderer Berucksichtigung F D E Schleiermachers Edwin Mellen Press 1992 ISBN 0 7734 9560 6 Hans Theodor Goebel Vom freien Wahlen Gottes und des Menschen Interpretationsubungen zur Analogie nach Karl Barths Lehre von der Erwahlung und Bedenken ihrer Folgen Peter Lang 1990 ISBN 3 631 41706 3 Ernstpeter Maurer Sprachphilosophische Aspekte in Karl Barths Prolegomena zur Kirchlichen Dogmatik Peter Lang 1989 ISBN 3 631 40579 0 Otto Bachli Das Alte Testament in der kirchlichen Dogmatik von Karl Barth Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1987 ISBN 3 7887 0792 5 Walter Kreck Grundentscheidungen in Karl Barths Dogmatik Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1978 ISBN 3 7887 0550 7 Otto Weber Karl Barths Kirchliche Dogmatik Einfuhrender Bericht zu den Banden I 1 bis IV 3 2 Mit einem Nachtrag von Hans Joachim Kraus zu Band IV 4 1950ff 8 Auflage Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1977 Wilfried Harle Sein und Gnade Die Ontologie in Karl Barths kirchlicher Dogmatik De Gruyter Berlin 1975 ISBN 3 11 005706 9 Walter Feurich Hrsg Karl Barth Klarung und Wirkung Zur Vorgeschichte der Kirchlichen Dogmatik und zum Kirchenkampf Union Verlag Berlin 1966 Erich Klamroth Fritz Buri Hans Georg Fritzsche Das Christentum und die Weltanschauungen zugleich eine Einfuhrung in die Kirchliche Dogmatik Karl Barths unter vorwiegend apologetischem Gesichtpunkt Verlag H Reich 1962 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kirchliche Dogmatik Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ben Myers Karl Barth s Kirchliche Dogmatik A Short Summary In Faith and Theology 28 November 2005 englisch Karl Barth Archiv Basel Gesamtausgabe und moderne Barth Deutungen Einzelnachweise Bearbeiten a b c Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 369 371 und 512 Fn 1 Suzanne Selinger Charlotte von Kirschbaum und Karl Barth Eine biografisch theologiegeschichtliche Studie Theologischer Verlag Zurich 2002 ISBN 3 290 17242 2 S 27 Wolfgang Huber Folgen christlicher Freiheit Ethik und Theorie der Kirche im Horizont der Barmer theologischen Erklarung Neukirchener Verlag Neukirchen Vluyn 1983 ISBN 3 7887 0731 3 S 40 Matthias Haudel Gotteslehre Die Bedeutung der Trinitatslehre fur Theologie Kirche und Welt 2 Auflage UTB Gottingen 2018 ISBN 3 8252 4970 0 S 143f Alexander Dolecke Zeittafel zu Leben und Werk In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Tubingen 2016 S 469 474 Karl Barth Die Kirchliche Dogmatik Studienausgabe Registerband Theologischer Verlag Zurich 1993 Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 369f Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 371 374 a b c Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 374 377 444 Anm 92 Ernstpeter Maurer Sprachphilosophische Aspekte in Karl Barths Prolegomena zur Kirchlichen Dogmatik Peter Lang 1989 S 34 99 134f 357 Die Kirchliche Dogmatik Karl Barth 1932 1968 Versandbuchhandlung fur Evangelische Theologie abgerufen am 9 Marz 2019 a b c d e Matthias Gockel Karl Barths offenbarungstheologischer Ansatz im Kontext heutiger pluralistischer Religionstheologie In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 81 85 Martin Luther Predigt uber 1 Petr 1 18f 1523 Zitiert nach KD I 2 327 a b c Nicolaus Klimek Der Begriff Mystik in der Theologie Karl Barths Paderborn 1990 S 100 107 Jacques Derrida Eine gewisse unmogliche Moglichkeit vom Ereignis zu sprechen Merve Berlin 2003 S 33 60 ISBN 978 3 88396 187 3 Ulrich Beuttler Radikale Theologie der Offenbarung Karl Barth und die postmoderne Phanomenologie und Hermeneutik In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 51 67 Nicolaus Klimek Der Begriff Mystik in der Theologie Karl Barths Paderborn 1990 S 252 Nicolaus Klimek Der Begriff Mystik in der Theologie Karl Barths Paderborn 1990 S 132 134 a b c Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 378 381 Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 381f a b c d e Hans G Ulrich Karl Barths Ethik Ruckblick und Ausblick In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 157 172 a b c Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 382f a b c Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 384f Eberhard Busch III Pragungen 3 Musik In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Tubingen 2016 S 171 176 a b c d Wolf Krotke Sunde und Nichtiges In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Tubingen 2016 S 342 347 Michael Weinrich Architektur der Versohnungslehre In Michael Beintker Hrsg Barth Handbuch Tubingen 2016 S 347 354 a b c d e f Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 386 388 a b Christiane Tietz Karl Barth Munchen 2018 S 388f a b c Bertold Klappert Gottes Offenbarung und menschliche Erfahrung Erfahrungsfelder der Versohnungslehre Karl Barths In Bertold Klappert Versohnung und Befreiung Neukirchen Vluyn 1994 S 3 52 besonders S 42 50 a b c d Werner Thiede Vorwort des Herausgebers In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 5 8 a b c d e Matthias Heesch Hat die liberale Theologie Karl Barth besiegt In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 193 218 Dietrich Bonhoeffer Akt und Sein Dietrich Bonhoeffer Werke DBW 2 S 52 Zitiert und auf Barth bezogen in Christian Gremmels u a Hg Widerstand und Ergebung Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft Vollst Ausg versehen mit Einl Anm und Kommentaren Gutersloh 2011 DBW 8 Gutersloh 1998 ISBN 978 3 579 07141 1 S 403 Anm 11 a b c DBW 8 Gutersloh 1998 S 406 408 mit Anm 22 DBW 8 S 416 a b Wie die liberalen Theologen Alfred Ritschl und Ernst Troeltsch ist Barth im Neukantianismus verwurzelt und hat von daher eine antihistorische Tendenz die Bonhoeffer kritisiert Er will wie Barth aus genuin theologischen Grunden die sakulare Welt aus ihren eigenen Tendenzen heraus interpretieren Fur Barth werden jedoch aufgrund der Christusoffenbarung analoge Denkformen moglich wie etwa die Begrundung von Recht aus der Rechtfertigung Auch dies halt Bonhoeffer fur Offenbarungspositivismus Ihre Auffassungen von Mundigkeit beziehungsweise von Barth nicht ausdrucklich so genannt Weltlichkeit der Welt unterscheiden sich daher Matthias Heesch Hat die liberale Theologie Karl Barth besiegt In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 Anm 53 und 70 Dietrich Bonhoeffer Widerstand und Ergebung Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft Gutersloh 2011 DBW 8 ISBN 978 3 579 07141 1 S 481f a b Hans Schwarz Barths Christologie und liberale Dekonstruktionen der Gegenwart In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 189 191 Christoph Raedel Barths Schriftverstandnis und die historisch kritische Methode in der Krise In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 121 126 133 136 Matthias Heesch Hat die liberale Theologie Karl Barth besiegt In Werner Thiede Hg Karl Barths Theologie der Krise heute Transfer Versuche zum 50 Todestag 2018 S 216 Anm 99 So auch Reinhold Bernhardt Klassiker der Religionstheologie im 19 und 20 Jahrhundert Historische Studien als Impulsgeber fur die heutige Reflexion Zurich 2020 75 126 Ernstpeter Maurer Sprachphilosophische Aspekte in Karl Barths Prolegomena zur Kirchlichen Dogmatik 1989 S 11 29 a b c Ernstpeter Maurer Sprachphilosophische Aspekte in Karl Barths Prolegomena zur Kirchlichen Dogmatik 1989 S 11 29 133ff 158ff 212f Ludwig Wittgenstein Philosophische Untersuchungen Frankfurt a M 1971 43 Ernstpeter Maurer Sprachphilosophische Aspekte in Karl Barths Prolegomena zur Kirchlichen Dogmatik 1989 S 53 60 Glossar ANHYPOSTASIE und SEMANTISCHE BZW HERMENEUTISCHE LUCKE S 355Normdaten Werk GND 4194587 6 lobid OGND AKS VIAF 184634483 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirchliche Dogmatik amp oldid 238361617