www.wikidata.de-de.nina.az
Die Geschichte der Stadt Ohringen beschreibt die Entwicklung von Ohringen im baden wurttembergischen Hohenlohekreis Nach ersten Besiedlungen zur Romerzeit entwickelte sich die am Limes gelegene Stadt ab dem 11 Jahrhundert insbesondere mit der Stiftung eines Chorherrenstifts zur Residenzstadt der Hohenlohe Urkundlich erstmals erwahnt wurde die Stadt im auf das Jahr 1037 datierten Ohringer Stiftungsbrief Nach dem Ubergang zu Wurttemberg 1806 wurde die Stadt zur Oberamtsstadt 1938 zum Sitz des Landkreises Ohringen und blieb bis zur Grundung des Hohenlohekreises 1973 Kreisstadt Seit 1994 ist Ohringen Grosse Kreisstadt In der Stadt leben gegenwartig rund 23 000 Einwohner Wappen von Ohringen Inhaltsverzeichnis 1 Stadtgeschichte von Ohringen 1 1 Vorgeschichte 1 2 Romisches Ohringen 1 3 Fruhmittelalter 1 4 Stiftungsbrief und Ohringer Weistum 1 5 Spital 1 6 Wahrend des Bauernkrieges 1 7 In der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges 1 8 Residenzstadt 1 9 Wurttembergische Oberamtsstadt 1 10 Das 20 Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg 1 11 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 12 Eingemeindungen 1 13 Gegenwart 2 Entwicklung der Religionen 2 1 Evangelische Kirchengemeinde 2 2 Katholische Kirchengemeinde 2 3 Weitere Konfessionen und Religionen 2 4 Judische Gemeinde 3 Geschichte der Stadtverwaltung 4 Siedlungsentwicklung 4 1 Bis zum Zweiten Weltkrieg 4 2 Gegenwart 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseStadtgeschichte von Ohringen BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Zeugenberge Lindelberg links zu Pfedelbach und Golberg zu Ohringen An mehreren Stellen im Weichbild der Stadt Ohringen konnten Spuren der Bandkeramiker einer der altesten jungsteinzeitlichen Gruppen entdeckt werden Zu Ende der 1920er Jahre wurden bei der Uberbauung des Burggelandes zahlreiche Wohngruben entdeckt die teilweise untersucht wurden Dabei konnten einige markante Scherben und Feuersteingerate Steinbeile und verkohlte Getreidereste geborgen werden Aus dem gesamten Stadtgebiet sind weitere jungsteinzeitliche Einzelfunde bekannt die als Indizien fur eine dichte und intensive Besiedlung des Gebiets wahrend der fruhen Jungsteinzeit gelten Wahrend des jungeren Neolithikums wurden Siedlungen auf Bergvorsprungen und Kuppen angelegt und die Siedlungen im flachen Gelande aufgegeben Siedlungen wurden vermutlich auf den Zeugenbergen in und um Ohringen errichtet Vom Lindelberg gibt es nur wenige Funde von Feuersteingeraten wahrend vom Golberg mehr spatjungsteinzeitliche Funde bekannt sind Feuersteinspitzen Bruchstucke von Beilen und Axten und wenige Scherben Die Flache des Golbergplateaus scheint ungefahr in der Mitte durch einen Wall abgeriegelt worden zu sein die Hangkanten wurden vermutlich kunstlich versteilt Moglicherweise befand sich auf dem Plateau eine befestigte Anlage der Spatjungsteinzeit Der Golberg gilt als der ostlichste Fundort der Michelsberger Kultur 1 Fur Besiedlungen in der Bronze und Eisenzeit finden sich in und um Ohringen nur sehr wenige Belege Siedlungsspuren dieser Zeit wurden unter anderem bei Bauarbeiten im Burg Gebiet gefunden Auch aus der Jungeren Eisenzeit gibt es nur sehr wenige Fundstellen Beim Bau der Eisenbahnstrecke Neuenstadt Ohrnberg wurde in Moglingen ein angeschnittenes Flachgrab entdeckt das unter anderem einen grossen Scheibenhalsring und weitere Schmuckstucke barg 1 Romisches Ohringen Bearbeiten nbsp Die erforschten Reste des Ostkastells nbsp Abguss einer der beiden 1861 gefundenen Minerva Statuen die sudlich der Flur Obere Burg beim Eisenbahnbau ans Licht kamen und zum Kultbezirk des Vicus gehorten Erhalten sind Reste der Weiheinschrift In h onorem d omus d ivinae Zu Ehren des gottlichen Kaiserhauses 2 nbsp rekonstruierter Sockel des Limeswachturms WP 9 33 nordlich von Ohringen Lage 49 2102 9 5137 Erste geschichtliche Bedeutung erlangte Ohringen mit der romischen Vorverlegung des Neckar Odenwald Limes in Richtung Osten an den obergermanischen Vorderen Limes und damit auch auf Ohringer Gebiet Diese militarische und logistische Meisterleistung die in sehr kurzer Zeit mit den gesamten Grenztruppen am bisherigen Limes durchgefuhrt wurde fuhrte zur grossten Ausdehnung des Dekumatlandes und lasst sich heute recht genau auf die Zeit um 159 160 n Chr verorten 3 4 5 6 7 Damals entstanden auch nahe beieinander zwei Grenzschutzgarnisonen in Ohringen die von maximal tausend Soldaten als Stammtruppe belegt waren Zahlreiche Ziegelstempel der Cohors I Helvetiorum sowohl an ihrem alteren Standort in Heilbronn Bockingen am Neckarlimes als auch in Ohringen dokumentiert Gleichzeitig oder etwas spater folgten noch zwei kleinerer Einheiten Numeri unbekannter Grosse hinzu die wohl nach relativ kurzer Zeit unter einem neuen Namen als Numerus Brittones Aurelianenses zusammengefasst wurden Benannt war dieser Numerus nach dem zivilen Ort der fast zeitgleich mit den beiden Kastellen auf dem Gebiet des heutigen Ohringen entstand und seinen inschriftlich uberlieferten Namen Vicus Aurelianus hochstwahrscheinlich zu Ehren des romischen Kaisers Mark Aurel erhielt 8 Ohne dass dies grossen Einfluss auf die zunachst rein militarisch beurteilte Entstehung des Garnisonsortes gemacht hatte waren das relativ milde Klima sowie die sehr fruchtbare Landschaft ideal fur eine positive Entwicklung der Zivilsiedlung 9 Diese dehnte sich auf einer Flache von rund 20 bis 30 Hektar aus und gewann eine uberregionale wirtschaftliche Bedeutung was eine wohlhabende Einwohnerschaft zum Ausdruck brachte 9 Neben der 1 Helvetierkohorte ist ab der Zeit zwischen 222 und 231 n Chr die Cohors I Septimia Belgarum in Ohringen belegt Ob die neu hinzugekommene Truppe die Helvetierkohorte abloste oder als militarische Verstarkung fur den Ohringer Raum geplant war ist unbekannt 10 Die beiden Kastelle sind durch rasche Uberbauungen des 20 Jahrhunderts zerstort worden Ihrer innere Strukturierung und architektonische Anlage ist daher nur im Ansatz archaologisch bekannt Das mit seiner Innenflache 2 18 Hektar grosse Westkastell das nach dem Flurnamen auch Burgkastell genannt wird 11 befand sich auf einer Terrasse zwischen einer Flussbiegung uber der Ohrn und dem Massholderbach Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde dort das heutige Krankenhaus errichtet Durch einen Erweiterungsbau dieses Krankenhauses wird bis voraussichtlich 2023 12 eine der letzten freien Flachen des Bodendenkmals zerstort werden 13 Das ungefahr gleich grosse weitgehend unbekannt gebliebene Ost oder Rendelkastell lag im Osten der Stadt und wurde insbesondere nach 1957 unter Hochdruck durch eine Siedlung mit privater Einzelhausbebauung vernichtet Der Provinzialromische Archaologe Hans Schonberger 1916 2005 hatte nicht einmal einen Monat Zeit 14 das 2 20 Hektar 15 2 16 Hektar Innenflache 16 grosse Areal in seinem Inneren auch nur im Ansatz sinnvoll zu untersuchen Er konzentrierte sich daher auf ein Kastelltor und einen Eckturm Auf Ohringer Markung ist die Lage eines romischen Wachturms an der Alten Strasse bekannt Sein Sockel wurde 1982 vom damaligen Landesdenkmalamt ausgegraben 1983 wurde er rekonstruiert Der Turm mit einer Grundflache von 5 m 5 m hatte Sichtverbindung zu den Wachturmen in Pfahlbach und Gleichen Zusammen mit dem sechseckigen Turm in Gleichen dienten die Turme in Ohringen und Pfahlbach vermutlich als Hauptvermessungspunkte bei der Anlage des Limes da sie in den Erdwall eingebettet waren der erst nach dem Bau der Turme aufgeschuttet worden ist Auf Ohringer Markung ist der Limes nicht mehr sichtbar sein Verlauf kann jedoch anhand von Strassen und Feldwegen sowie Gemarkungsgrenzen verfolgt werden So verlauft der Limes zwischen Haller Strasse und Ohrn auf der Markungsgrenze zwischen Ohringen und Cappel Der Alamannensturm der Jahre 259 und 260 n Chr fuhrten zum endgultigen Fall des Limes 17 Weder im West noch im Ostkastell konnten jedoch Hinweise auf ein gewaltsames Ende gefunden werden Die Munzreihe endete 2004 in den Jahren 244 249 18 19 Eine Schuttgrube aus dem Vicus Aurelianus konnte mit dem ersten grossen Alamanneneinfall von 233 235 zusammenhangen 20 Die jungsten Inschriften von dort wurde erst am 13 Dezember 232 n Chr aufgestellt 21 Am 4 Dezember 241 wurde im Kastell noch eine lange Zeit unterbrochene Wasserleitung eingeweiht 22 Moglicherweise war die im Jahre 187 n Chr erbaute Leitung 23 wahrend der Einfalle von 233 235 zerstort worden Am Vorderen Limes sind vor allem aus dem Kastell Jagsthausen und aus Ohringen nachlimeszeitliche Munzen bekannt Vielleicht deuten sie auf ein Weiterleben der provinzialromischen Bevolkerung hin deren Leben nun aber in einem lediglich bescheidenerem Umfang und ohne militarischen Schutz stattfand 24 Fruhmittelalter Bearbeiten Fur eine alamannische Siedlung in Ohringen gibt es keinen archaologischen Beweis Von der romischen Zeit bis zum fruhen Mittelalter scheint es keine Siedlungskontinuitat im Ohringer Gebiet zu geben Bei der Uberbauung des Burggebiets trat 1925 ein merowingerzeitliches Grab des 7 Jahrhunderts zu Tage Es handelte sich dabei lange zeit um den einzigen Grabfund dieser Zeit im Gebiet zwischen Kocher und Keuperbergland der die Besiedlung der Seitentaler des Kochers beweist 1 Erst bei der archaologischen Untersuchung des zum Westkastell gehorenden Militarbades das nach dem Abbruch des 1912 errichteten Stadtischen Schlachthofes zwischen 2016 und 2018 in kleinen Teilen bekannt wurde liessen sich erneut menschliche Skelettreste feststellen die im Fruhmittelalter in der Ruine des Bades bestattet wurden 25 Stiftungsbrief und Ohringer Weistum Bearbeiten nbsp Die Grundung des Chorherrenstifts 1037 Darstellung von etwa 1420 Hauptartikel Ohringer Stiftungsbrief und Chorherrenstift Ohringen Im Stiftungsbrief datiert auf den 16 August 1037 wurde Ohringen erstmals als Oringowe Gau an der Ohrn erwahnt spater wurde der Ort als Orngau und ab 1472 mit O h ringen bezeichnet Diese Urkunde stammt vermutlich aus der Zeit um 1090 An der Glaubwurdigkeit des Inhalts bestehen keine Zweifel Der Umfang der Stiftung an die Ohringer Kirche und der Rang der Stifter lassen vermuten dass die bisherige Eigenkirche und der Grafensitz wesentlich vor dem 11 Jahrhundert gegrundet wurden dies lasst sich jedoch nicht mit archaologischen Quellen belegen Die Endung gau des Ortsnamens lasst auf eine Siedlung in merowingischer Zeit schliessen Als erster Siedlungsort wird der Bereich beim Kirchbrunnen angenommen eine weitere Siedlung wird in der Altstadt vermutet 26 Der Stiftungsbrief beurkundet die Grundung eines Chorherrenstifts des Regensburger Bischofs Gebhard III an der Pfarrkirche in der villa oringowe Um das Jahr 1240 wurden die Siedlungsteile zur Stadt zusammengefasst Im Ohringer Weistum einem von Jacob Grimm irrtumlich Weistum genannten Vertrag von 1253 sind Einzelheiten uber die stadtischen Besitz Verhaltnisse festgehalten Der Besitz Ohringen ging vom Bistum Regensburg an die Hohenlohe uber Diese bauten ihre Landeshoheit in den folgenden zwei Jahrhunderten weiter aus unter anderem durch Zukaufe Von 1253 bis 1806 befand sich Ohringen unter hohenlohischer Herrschaft Unter den 17 Stadtchen in Hohenlohe war Ohringen die grosste und gehorte deshalb keinem der in mehrere Linien verzweigten Landesherren allein Neben dem Haus Hohenlohe hatten die Herren von Berlichingen die Herren von Gemmingen von Weiler und von Stetten Grundbesitz und rechte im Ort Ausserdem bildete sich ein einflussreiches Patriziat Spital Bearbeiten nbsp Spitalkirche in der Altstadt Hauptartikel Spital Ohringen Das Spital Ohringen ist eine Einrichtung zur Unterstutzung Armer Gebrechlicher und Kranker in Ohringen und Umgebung Gestiftet wurde das Spital im Jahr 1353 durch das Haus Hohenlohe Die Stiftung besteht bis heute und spielte insbesondere in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle als Grundbesitzer da sie zahlreiche Grundstucke in und um Ohringen besass auf denen sich zahlreiche Unternehmen ansiedelten Wahrend des Bauernkrieges Bearbeiten nbsp Rendelstein Gotischer Bildstock auf einem romischen Saulenschaft Jahresangaben 1519 und 1714 Im Bauernkrieg 1525 herrschten in Ohringen Unruhen Der Bauernfuhrer Jacklein Rohrbach zog mit einer Menge von etwa 1 500 Bauern im April 1525 aus der Heilbronner Gegend nach Ohringen um die Forderungen der dortigen Bauern deren Feldschreiber Wendel Hipler war zu unterstutzen Der Neuensteiner Hipler wurde zum politischen Fuhrer der Bauern und leitete im Mai als Bauernkanzler das Bauernparlament in Heilbronn Der Haufen zog weiter zum Kloster Schontal und hinterliess in Ohringen eine Besatzung die durch Bauern aus Ohringen und dem Umland verstarkt wurde In Schontal vereinigten sich die Bauern mit dem Schwarzen Haufen zum Neckartal Odenwalder Haufen und nannten sich Heller Haufen Das Bauernheer hatte eine Starke von 8 000 bis 10 000 Mann 27 Von Schontal aus zog das Bauernheer nach Neuenstein um dort Stadt und Schloss zu ubernehmen In Ohringen trafen die Bauern auf wenig Widerstand Am 11 April wurde zwischen den Grafen von Hohenlohe und dem Bauernhaufen der Vertrag von Grunbuhl geschlossen Die Grafen willigten darin in alle Forderungen Zwolf Artikel ein Kurz darauf zog das Bauernheer weiter nach Weinsberg wo es zur Weinsberger Bluttat kam und die dortige Burg zerstort wurde Am 30 Mai erreichte das Heer des Schwabischen Bundes auf dem Weg von Neckarsulm nach Wurzburg Ohringen Die Stadt wurde nicht geplundert musste aber eine Gebuhr von 2 000 Gulden bezahlen Am 2 Juni 1525 wurden die Neckartal Odenwalder bei Konigshofen vernichtend geschlagen Mit der Kapitulation der letzten Bauern bei Wurzburg war am 7 Juni der Bauernkrieg in Franken vorbei Der Vertrag von Grunbuhl wurde fur ungultig erklart Einige Landesherren bestraften ihre Stadte fur die Teilnahme am Bauernkrieg So musste in Ohringen bis 1531 eine jahrliche Sondersteuer von 30 Gulden das Bauerngeld bezahlt werden Die Waffen wurden eingezogen die Zunfte wurden verboten Die Stadt Ohringen musste selbst den Turmer auf dem Blasturm besolden dieser stand zuvor in Diensten der Grafen Fur die Beteiligung einiger Burger an der Zerstorung des wurttembergischen von 1520 bis 1534 osterreichischen Weinsberg musste die Stadt zusammen mit anderen hohenlohischen Stadten 1 200 Gulden an die osterreichische Regierung bezahlen Nach dem Augsburger Religionsfrieden verordneten die Landesherren ihren Gemeinden die Kirchenreform auch in Ohringen 1556 erfolgte die Reform des Stifts Das Vermogen des Stifts sollte ausschliesslich fur kirchliche und schulische Zwecke Verwendung finden Die Verwaltung ubernahmen die Landesherren was faktisch einer Auflosung des Chorherrenstifts gleichkam 28 In der Zeit des Dreissigjahrigen Krieges Bearbeiten Die Verlegung der Schauplatze des Dreissigjahrigen Kriegs in die Pfalz im Jahr 1620 brachte Hohenlohe und damit Ohringen in Beruhrung mit dem Kriegsgeschehen Die Heere von Peter Ernst II von Mansfeld und Johann t Serclaes von Tilly zogen mit zehntausenden Soldaten durch die Grafschaft Ohringen hatte im Jahr 1622 633 Gulden Ausgaben Geld uf das durchreisende Kriegsvolk Die Ausgaben fur die Stadtkasse fur vorbeimarschierende und einquartierte Soldaten stiegen stark an von 1631 bis 1636 musste die Stadtkasse uber 60 000 Gulden aufbringen Die Stadt wurde mehrfach geplundert und besetzt Wie andernorts waren in Hohenlohe und Ohringen Hungersnote die unmittelbaren Folgen des Krieges Im Sterberegister des Jahres liegt die Zahl der Verstorbenen etwa um die Halfte hoher als in den vorherigen Jahren Die Hungersnot hatte vermutlich einen entscheidenden Anteil an den Auswirkungen der Pest 1625 Ein zweites Mal brach die Pest in den Jahren 1634 und 1635 aus 1642 lebten noch 260 Burger 29 in Ohringen etwas mehr als die Halfte der Zahl vor dem Krieg Nach dem Westfalischen Frieden im Oktober 1648 lagerten noch Besatzungsheere in Ohringen Nach ihrem Abzug erholte sich Ohringen wirtschaftlich nur langsam 30 Residenzstadt Bearbeiten 1677 wurde Ohringen Residenz des Grafen Johann Friedrich I zu Hohenlohe Neuenstein Ohringen Die Stadt blieb bis 1782 im gemeinschaftlichen Eigentum der beiden hohenlohischen Hauptlinien Hohenlohe Waldenburg und Hohenlohe Neuenstein Ohringen 1782 erwarb Ludwig Friedrich Karl zu Hohenlohe Neuenstein Ohringen fur eine Summe von 235 000 Gulden den waldenburgischen Anteil nbsp Wohnhaus in der KarlsvorstadtMit der Erhebung zur Residenz erfuhr Ohringen einen baulichen Aufschwung nach dem Ausbau des als Witwensitz entstandenen Schlosses wurde 1681 bis 1683 von Paul Platz aus Belfort der auch in Weikersheim tatig war der Marstall erstellt 1714 wurde das Schloss im Inneren weiter ausgebaut Zeitgleich erfolgte 1712 bis 1717 auf dem Gelande des Tiergartens der Bau des Schlosses Friedrichsruhe auf Zweiflinger Gemarkung 31 1743 erfolgte ein Theaterbau und am Ende des 18 Jahrhunderts entstand unter Furst Ludwig Friedrich Karl die so genannte Karlsvorstadt 32 Die Erhebung Graf Johann Friedrichs II zum Fursten zu Hohenlohe Neuenstein Ohringen durch Kaiser Franz I im Jahr 1764 war fur die Entwicklung Ohringens als Residenzstadt von besonderer Bedeutung Im Jahr nach seiner Erhebung in den Reichsfurstenstand starb Johann Friedrich sein Nachfolger wurde sein Sohn Ludwig Friedrich Karl I 1723 1805 Er regierte bis zu seinem Tod 40 Jahre lang das Furstentum Hohenlohe Ohringen Mit dem Tod Ludwig Friedrich Karl I erlosch die Linie Hohenlohe Neuenstein Ohringen sie wurde vererbt an Friedrich Ludwig zu Hohenlohe Ingelfingen 1746 1818 der den Furstentitel bereits 1806 seinem Sohn Friedrich August zu Hohenlohe Ohringen 1853 ubertrug Ohringen war zu dieser Zeit die grosste der 17 hohenlohischen Stadte und hatte 3 000 bis 4 000 Einwohner zum Vergleich die benachbarte Reichsstadt Hall zahlte damals rund 5 000 Einwohner die Reichsstadt Heilbronn etwa 6 000 Einwohner Als Zentrum eines grossen bauerlichen Umlandes war Ohringen vor allem Handwerker und Handlerstadt Mehr als 100 Hofbeamte und Hofbedienstete arbeiteten am furstlichen Hof Im Jahr 1790 forderten Hohenloher Bauern dass ihre Rechte erweitert und die herrschaftlichen Lasten verringert wurden Am 10 Mai 1790 versammelten sich einige hundert unzufriedener Bauern vor dem Ohringer Schloss um gegen die hohen Abgaben zu protestieren Ein Vermittlungsversuch zwischen dem Fursten und den Bauern an dem der Kupferzeller Pfarrer Johann Friedrich Mayer wesentlichen Anteil hatte misslang Mit einer neuen Tax und Gebuhrenordnung konnte der Frieden nicht wieder hergestellt werden die Unruhen dauerten an Die Bauern weigerten sich weiterhin die geforderten Abgaben zu entrichten Einen Aufenthalt des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm II in dessen frankischen Besitzungen nahm die hohenlohe ohringensche Regierung zum Anlass Friedrich Wilhelm vorsorglich um Unterstutzung durch seine Truppen gegen die aufruhrerischen Bauern zu bitten Der Ohringer Furst war besonders um sein personliches Wohl bedacht beim Aufkommen des Geruchts dass die Franzosen uber den Rhein gekommen und im Anmarsch auf Heilbronn seien floh Ludwig Friedrich Karl von Ohringen nach Langenburg 33 Wurttembergische Oberamtsstadt Bearbeiten nbsp Ohringer Bahnhof um 19001806 besetzten franzosische Truppen Ohringen und wurttembergisches Militar stand einmarschbereit an den Ausfallstrassen der Stadt Unter diesem Druck erfolgte die Eingliederung der Hohenloher Furstentumer in das Konigreich Wurttemberg Am 13 September 1806 wurde im Ohringer Steinhaus das Furstentum Hohenlohe Wurttemberg ubereignet Ohringen hatte zu diesem Zeitpunkt 3 200 Einwohner einschliesslich der Bewohner des Weilers Mohrig auf der Markungsflache standen 370 Hauser und 90 Scheunen oder Stalle Den bedeutendsten Besitz an Grundstucken und Gebauden hatten das Furstenhaus das Stift und das Spital Die Gemeinde selbst besass die Turme an der Stadtmauer das Rathaus sowie einige weitere Gebaude und Garten und Wiesen unter anderem die Allmand Mit der Einverleibung Hohenlohes wurden wurttembergisches Recht wurttembergische Masse und Gewichte Steuern und Strafen eingefuhrt Die in Hohenlohe bisher unbekannte Wehrpflicht sorgte fur Unruhen und Unzufriedenheit Der wurttembergische Konig Friedrich liess in Ohringen sechs Kompanien Infanterie einrucken um gegen die verdorbene Stimmung mit Harte vorzugehen Am 1 Marz 1812 fuhrte Konig Friedrich am Zuckmantel bei Ohringen eine Truppenmusterung des wurttembergischen Kontingents fur den Russlandfeldzug Napoleon Bonapartes durch daran nahmen 18 500 Mann 3 400 Pferde und 34 Geschutze teil 34 27 Bei der Einteilung Wurttembergs in Kreise wurde 1806 der Vierte Kreis Ohringen gebildet der aus den Oberamtern Neuenstein Nitzenhausen und Schontal ab 1807 bestand 1810 wurden in Wurttemberg neue Oberamter geschaffen darunter das Oberamt Ohringen das aus dem Oberamt Neuenstein hervorging Die Stadt Ohringen wurde Sitz des Oberamts Es gehorte mit den Oberamtern Gerabronn Hall Kunzelsau und Mergentheim zur neuen Landvogtei an der Jagst deren Sitz Ohringen von 1810 bis 1817 war Eine Neugliederung der Verwaltungseinheiten fand zum 1 Januar 1818 statt als vier neue Kreise die Landvogteien ablosten Ohringen gehorte seitdem zum Jagstkreis dessen Sitz in Ellwangen war Ohringen blieb Sitz des Oberamts das 1934 in Kreis Ohringen umbenannt und 1938 zum Landkreis Ohringen erweitert wurde Bis zur Grundung des Hohenlohekreises 1973 blieb Ohringen Kreisstadt Der Stadtrat mit 13 Mitgliedern ubte die Stadtverwaltungsrechte in Ohringen aus Er nahm nicht nur Beschlussfunktionen war sondern ubte zugleich die Verwaltungsfunktionen der Stadt aus Die Mitglieder des Stadtrats erhielten dafur kein Gehalt hatten aber das Recht die Gebuhren fur ihre Amtshandlungen zu behalten Gewahlt wurden die Stadtrate aus der Mitte der Burgerschaft fur zwei Jahre bei Wiederwahl auf Lebenszeit Diese Regelung wurde 1849 durch eine Wahl auf sechs Jahre abgelost Der Stadtschultheiss wurde von der Kreisregierung auf Lebenszeit ernannt hierbei hatte der Furst ein Mitspracherecht Der Kreisregierung waren hierfur drei Kandidaten vorzuschlagen die durch eine Wahl der Burger bestimmt wurden Die Sensibilisierung der Einwohner fur politische Fragen in der Marzrevolution ging an Hohenlohe und Ohringen nicht vorbei Am 22 Marz 1848 wurde in Ohringen eine Politische Versammlung gegrundet mit dem Zweck regelmassiger Versammlung von Burgern jeden Standes zum Austausch uber politische Fragen Vor allem Handwerker Kaufleute und Beamte nahmen daran teil Der erste Prasident der Politischen Versammlung war Stadtpfarrer Fischer Die Versammlung vertrat eine konservative Grundhaltung und favorisierte fur den neu zu schaffenden deutschen Nationalstaat die konstitutionelle Monarchie nach englischem Vorbild und lehnte dabei die republikanische Staatsform ab Die Politische Versammlung begrusste die Forderung den Abgeordneten des Wahlkreises Kunzelsau Ohringen fur die Frankfurter Nationalversammlung in allgemeiner gleicher und direkter Wahl zu wahlen Am 13 April 1848 fand in Kunzelsau die erste grosse Volksversammlung in Hohenlohe statt an der nach Schatzungen bis zu 3 000 Manner zur Vorauswahl der Kandidaten teilnahmen Der Versuch der direkten Demokratie schlug auch deshalb fehl weil sich in Ohringen ein Wahlkomitee gebildet hatte das die Auswahl des Kandidaten nicht dem Volk uberlassen wollte und die Wahl von Friedrich Rodinger zum Abgeordneten betrieb Dieser wurde bei der Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung bei einer Wahlbeteiligung von 80 als Abgeordneter gewahlt Rodinger gehorte zur Vereinigten Linken in der Nationalversammlung Bei der vier Wochen spater stattfindenden Wahl zum wurttembergischen Landtag wurde Rodinger ebenfalls gewahlt Die Wahlen und die damit verbundenen Versammlungen forderten die politische Diskussion in Ohringen die nicht mehr beschrankt war auf den Politischen Verein der mittlerweile aus der Politischen Versammlung hervorgegangen war Der im Mai gegrundete Turnverein arbeitete mit dem Politischen Verein zusammen durch ihn wurde die politische Diskussion in die Burgerwehr getragen die eine Marzerrungenschaft war und unter dem Kommando von Prinz Hugo zu Hohenlohe Ohringen stand Im Januar 1849 wurde aus dem Politischen Verein in Ohringen ein Marzverein wie in zahlreichen anderen wurttembergischen Stadten Die Unzufriedenheit mit den politischen Verhaltnissen fuhrte in Ohringen zu Unruhen und Ausschreitungen Ein Burgerverein grundete sich in Konkurrenz zum Marzverein mit der Absicht die Ordnung in der Stadt zu erhalten Bei den Wahlen zum wurttembergischen Landtag und bei den Wahlen zum Stadtrat fuhrten diese beiden Vereine einen harten Wahlkampf gegeneinander Bis in die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts blieb Ohringen eine Handwerker und Handlerstadt Bis 1862 war das Handwerk in Zunften organisiert mit den zunftigen Beschrankungen des Zugangs und der Kapazitat sowie weiteren Regelungen Die zentrale Funktion der Stadt als Einkaufs und Behordenort lasst sich an der relativ hohen Zahl von 44 Gastwirtschaften ablesen Die Zeit als Oberamtsstadt brachte fur die Stadt wichtige infrastrukturelle Fortschritte 1850 wurde die Fernstrasse nach Schwabisch Hall zur Chaussee ausgebaut 1862 eroffneten die Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen die Kocherbahn Heilbronn Hall die Ohringen an das Eisenbahnnetz anschloss Mit der Eisenbahn kam der Telegraf in die Stadt 1895 wurde auf Drangen des Gewerbevereins eine Fernsprechanstalt eingerichtet 35 Das 20 Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Am 5 Mai 1933 wurde der alte Gemeinderat aufgelost und durch zwolf Stadtrate ersetzt die nicht direkt gewahlt sondern nach den Ergebnissen der Reichstagswahl im Marz 1933 in dieses Gremium berufen worden waren Acht der neuen Ratsherren stellte die NSDAP und zwei der mit ihr liierte Kampfbund Schwarz Weiss Rot Dieses Bundnis hatte in Ohringen bei der Reichstagswahl 67 Prozent der Stimmen erhalten Die SPD Stimmen reichten nur fur zwei Mitglieder die unter Hinweis auf die neuen politischen Verhaltnisse ihren Rucktritt erklarten Burgermeister blieb Peter Berner der sich durch seinen Beitritt in die NSDAP im Amt halten konnte nbsp Viadukt uber die Ohrn aus sudlicher SichtIm Laufe der Zeit wurden Turn und Sportvereine aufgelost und zur TSG zusammengefasst aus Mannergesangverein und Liederkranz entstand der Sangerbund Judische Mitburger wurden aus den Vereinen und dem burgerlichen Leben gedrangt ihre Geschafte boykottiert 1933 zahlte Ohringen etwa 160 Juden Die meisten konnten rechtzeitig auswandern etwa 40 blieben und fielen dem Holocaust zum Opfer Auswartige Kommandos haben 1933 Juden Kommunisten und Sozialdemokraten wahllos aufgegriffen durch die Stadt getrieben und misshandelt 1938 die Synagoge verwustet 36 Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden polnische und sowjetische Zwangsarbeiter nach Ohringen deportiert Sie mussten unter anderem in der Blechwarenfabrik Huber in der Hohenloher Schulmobelfabrik und im Adolzfurter Werk der Dynamit Nobel AG arbeiten Mindestens 22 der Verschleppten starben in Ohringen und sind auf dem Ohringer dem Michelbacher und dem Ohrnberger Friedhof beigesetzt Viele Hauser wurden in den letzten Tagen und Wochen des Zweiten Weltkriegs zerstort oder beschadigt darunter die Stiftskirche und das Rathaus Am 22 Februar 1945 wurde das Viadukt sowie Zuge im Ohringer Bahnhof von alliierten Flugzeugen angegriffen Sechzehn Menschen kamen dabei ums Leben Ohrnberg wurde im April von amerikanischer Artillerie beschossen und wenige Tage spater besetzt nachdem die US Einheiten den Kocher uberschritten hatten Unmittelbar danach wurden auch Baumerlenbach Buttelbronn Eckartsweiler Moglingen Schwollbronn und Verrenberg von einer amerikanischen Panzertruppe besetzt Dort hatte es nahezu keine Kampfhandlungen gegeben wahrend in Michelbach und Ohringen schwerer gekampft wurde Kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner sprengte die Wehrmacht das Ohringer Eisenbahn Viadukt uber die Ohrn und die Mohriger Ohrnbrucke In der Stadt gab es keinen Strom und kein Wasser Am 13 April 1945 besetzten amerikanische Truppen die Stadt Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Eine der ersten Massnahmen der Militarregierung die im Landratsamt in der Bahnhofstrasse residierte war die Ruckbenennung der Strassennamen so wurden die Adolf Hitler Strasse wieder zur Bahnhofstrasse und die Wilhelm Gustloff Strasse zur Justinus Kerner Strasse Die Wohnungsnot in dieser Zeit war gross in Ohringen Ein neu gegrundetes Wohnungsamt versuchte durch Zwangsbelegungen von Wohnungen die Not zu lindern Bis Mitte 1945 war die Zahl der Einwohner auf 6 600 gestiegen vor dem Krieg lebten in Ohringen etwa 4 500 Menschen Fluchtlinge aus den deutschen Ostgebieten und Evakuierte aus zerbombten Stadten kamen nach Ohringen Am 27 Januar 1946 fand die erste Wahl eines Gemeinderats mit zwolf Mitgliedern statt Im Jahr 1948 wurde Franz Illenberger erster direkt gewahlter Burgermeister nach dem Krieg Aus dem Oberamt Ohringen war 1938 der Landkreis Ohringen mit Ohringen als Kreisstadt hervorgegangen Dieser bestand bis zur Kreisreform 1973 als er mit dem Landkreis Kunzelsau im Hohenlohekreis aufging Ursprunglich sollte bei der Kreisreform der Grossteil des Landkreises Ohringen dem Landkreis Heilbronn zufallen der Rest sowie der Landkreis Kunzelsau sollten dem Landkreis Schwabisch Hall eingegliedert werden Dies konnte jedoch durch ein gemeinsames Engagement der Landkreise Kunzelsau und Ohringen verhindert werden so dass der Hohenlohekreis entstand Mit 85 000 Einwohnern zum Zeitpunkt der Grundung war und ist der Hohenlohekreis der kleinste Landkreis in Baden Wurttemberg Mit der Entscheidung den Kreissitz nach Kunzelsau zu verlegen wanderten neben dem Landratsamt mit uber 100 Mitarbeitern zahlreiche Sonderbehorden Polizei Sparkasse und Allgemeine Ortskrankenkasse nach Kunzelsau ab lediglich das Finanzamt blieb in Ohringen Als Ausgleich fur den Zentralitatsverlust erhielt die Stadt vom Land 1 5 Millionen Mark Von 1972 bis 1975 wurden im Rahmen der baden wurttembergischen Gemeindereform neun Umlandgemeinden die heutigen Ohringer Teilorte eingemeindet nachdem die Neubildung einer grossen Stadt Ohringen gescheitert war Nach diesem Plan sollten sich die Stadt Ohringen alle heutigen Stadtteile von Ohringen sowie Zweiflingen und Orendelsall auflosen und zu einer neuen Stadt vereinigen Dieser Plan wurde jedoch von Cappel Eckartsweiler Buttelbronn Zweiflingen und Orendelsall abgelehnt Eingemeindungen Bearbeiten 0 1 Februar 1972 Schwollbronn und Verrenberg 37 31 Dezember 1972 Baumerlenbach Michelbach am Wald Moglingen und Ohrnberg 37 0 1 Januar 1975 Cappel und Eckardtsweiler 38 Gegenwart Bearbeiten Nach den Eingemeindungen war Ohringen zwar nicht mehr Kreisstadt aber die grosste Stadt des Hohenlohekreises Es gab daruber hinaus Bemuhungen den 1956 geschaffenen Status einer Grossen Kreisstadt zu erreichen Die Grenze von 20 000 Einwohnern hatte Ohringen jedoch nur im Verbund mit der Gemeinde Pfedelbach erreichen konnen Die Nachbargemeinde war zu diesem Zeitpunkt jedoch durch Eingemeindungen auf rund 6 500 Einwohner gewachsen und zeigte kein Interesse an den Ohringer Planen Mehrmals lehnte der Pfedelbacher Gemeinderat die Plane zur Bildung einer Einheitsgemeinde ab Aus den Planen fur eine Grosse Kreisstadt entstand zum 1 Januar 1975 jedoch eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft zwischen Ohringen und Zweiflingen ab 1 Juli 1975 mit Pfedelbach und Zweiflingen 39 40 Im Jahr 1993 uberschritt die Einwohnerzahl Ohringens die 20 000 Grenze Daraufhin stellte die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Grossen Kreisstadt der von der Landesregierung von Baden Wurttemberg mit Wirkung vom 1 Juli 1994 genehmigt wurde 1993 fanden in Ohringen die Heimattage Baden Wurttemberg statt Ihr 750 Stadtjubilaum feierte die Stadt im Jahr 2003 Entwicklung der Religionen Bearbeiten nbsp Johann Christoph Fischer Stadtpfarrer in Ohringen 1751 nbsp St Anna Kapelle auf dem FriedhofEvangelische Kirchengemeinde Bearbeiten Das Gebiet der Stadt Ohringen gehorte ursprunglich zum Bistum Wurzburg und war dem Archidiakonat Weinsberg zugeordnet 1556 wurde durch die Herren von Hohenlohe die Reformation eingefuhrt die Stadt wurde Sitz eines Generalkonsistoriums fur die Grafschaft Hohenlohe Danach war Ohringen uber viele Jahrhunderte eine uberwiegend protestantische Stadt Nach dem Ubergang an Wurttemberg gehorte die Kirchengemeinde zur Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Ohringen wurde Sitz des Kirchenbezirks Ohringen zu dem heute die Kirchengemeinden des gesamten Umlands gehoren Im Stadtgebiet Ohringen gibt es vier Kirchengemeinden die Kirchengemeinde Ohringen Stadt Ohringen mit Untersollbach Cappel Eckartsweiler Ober und Untermassholderbach Buttelbronn Mohrig Unterohrn und dem Stadtbereich Zwetschgenwaldle sowie dem Zweiflinger Ortsteil Westernbach 41 und die Kirchengemeinden Baumerlenbach Moglingen Michelbach am Wald und Ohrnberg 42 Verrenberg gehort zur Kirchengemeinde Bitzfeld Pfarrkirche der evangelischen Kirchengemeinde ist die Ohringer Stiftskirche die sich im Besitz des Landes Baden Wurttemberg befindet Eine Kirchenpflege wurde 1889 in Ohringen gegrundet Sie wurde dem erstmals in diesem Jahr gewahlten Gesamtkirchengemeinderat unterstellt Bis Mitte des 19 Jahrhunderts waren Kirchengemeinden in Wurttemberg keine eigenstandigen Korperschaften die Pfarrer blieben bis 1918 wurttembergische Beamte Ihr erstes Vereinshaus errichtete die evangelische Kirchengemeinde in der Hunnenstrasse Es wurde am 10 September 1905 eingeweiht Neben einem Veranstaltungssaal waren darin die im Dezember 1892 eroffnete Diakonissenstation eingerichtet von der Evangelischen Diakonissenanstalt Schwabisch Hall bis 1979 und die Kleinkinderschule untergebracht Die Mitglieder der Altpietisten hatten dort ebenfalls ihren Versammlungsort bis 1930 Ein grosser Gemeindesaal wurde 1957 angebaut Heute befinden sich neben dem Gemeindesaal und einem Kindergarten Nachbarschaftszentrum Raume des Schuldekanats und der Jugendhilfe im Gebaudekomplex 43 Am Bahndamm errichtete die Kirchengemeinde 1957 fur die Jugend ein Martin Luther Heim das 1981 durch den Neubau des Martin Luther Hauses ersetzt wurde 1963 erwarb die Kirchengemeinde die Spitalkirche von der katholischen Kirchengemeinde Der Ohringer Friedhof bis dahin auf dem heutigen Marktplatz gelegen wurde um 1500 vor die Mauern der Stadt verlegt Bis zum Jahr 1962 befand sich der Friedhof im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde und wurde in der Folge von Stadt Ohringen ubernommen da die Kirchengemeinde nicht langer die Last des Bestattungswesens fur die Toten aller Konfessionen ubernehmen wollte 1980 ubereignete die Kirchengemeinde die St Anna Kapelle auf dem Friedhof der Stadt Katholische Kirchengemeinde Bearbeiten nbsp Katholische Kirche St JosephMit der Reformation erlosch das katholische Leben in Ohringen um 1581 1667 mit der Ruckkehr der Waldenburger Grafen zum katholischen Glauben erwachte es wieder zaghaft Die katholischen Pfarreien Pfedelbach Waldenburg und Kupferzell Patronatspfarreien alle zur Diozese Wurzburg gehorend entstanden im Lauf der Jahre Mit der Neuordnung der kirchlichen Sprengel zu Beginn des 19 Jahrhunderts gehorte das Ohringer Gebiet zur 1821 neuerrichteten Diozese Rottenburg 1858 zahlte Ohringen 74 katholische Einwohner Ab 1867 fanden gelegentliche Gottesdienste statt Betreut wurden die Ohringer Katholiken als Filial von Pfedelbach aus Ab 1882 konnten die Katholiken in der Spitalkirche ihre Gottesdienste feiern Im Jahr 1900 zahlte man in Ohringen 135 Katholiken und 3210 Protestanten 1940 erwarb die Kirchengemeinde das Gotteshaus von der Spitalstiftung Mit dem Beginn des Krieges zogen immer mehr Katholiken nach Ohringen zu Ende des Krieges 1945 lebten in Ohringen 1 200 Katholiken 1935 275 Das Gebiet nordlich von Pfedelbach wurde 1951 von der Mutterpfarrei Pfedelbach abgetrennt und die selbstandige Stadtpfarrverweserei Ohringen mit dem Expositurvikariat Neuenstein errichtet Erster Seelsorger war Pfarrer Gottfried Leuz Am 1 Januar 1957 wurde Ohringen Stadtpfarrei Die Zahl der Katholiken wuchs weiter an in der Stadt lebten zu diesem Zeitpunkt 1 900 Katholiken in den Aussenbezirken 850 Die Spitalkirche wurde viel zu klein Am Ostermittwoch 1960 fand der erste Spatenstich fur die neue Kirche St Joseph am Cappelrain statt Dort entstand ein ganzes Gemeindezentrum mit Kindergarten Gemeindesaal und Pfarrhaus Die katholische Kirchengemeinde St Joseph 2006 rund 6 200 Katholiken 44 ist fur das gesamte Ohringer Stadtgebiet mit allen Stadtteilen ausser Michelbach am Wald das zur Kirchengemeinde Pfedelbach gehort und daruber hinaus fur die Nachbarorte Zweiflingen Eichach Friedrichsruhe Orendelsall Pfahlbach Tiefensall und Westernbach zustandig Sie bildet seit dem 28 Dezember 2000 mit der 1981 von Ohringen abgetrennten Gemeinde Christus Konig in Neuenstein eine Seelsorgeeinheit Die Katholiken aus dem Stadtteil Michelbach am Wald gehoren zur Pfarrgemeinde St Petrus und Paulus Pfedelbach Alle drei Pfarrgemeinden Ohringen Neuenstein und Pfedelbach gehoren zum Dekanat Hohenlohe innerhalb des Bistums Rottenburg Stuttgart Weitere Konfessionen und Religionen Bearbeiten In Ohringen gibt es eine evangelisch methodistische Kirchengemeinde Die ersten Methodistenprediger kamen 1852 nach Ohringen Zuerst wurde die Arbeit der Prediger von Heilbronn aus geleitet ab 1868 wurde ein Hilfsprediger in Ohringen stationiert 1874 wurde die junge Gemeinde selbstandiger Bezirk bereits zwei Jahre zuvor konnte ein eigenes Gebaude erworben werden Die erste Kapelle wurde 1877 eingeweiht Im Erdgeschoss des Neubaus befand sich ein Festsaal im Obergeschoss eine Wohnung fur den Prediger In den 1960er Jahren verkaufte die Gemeinde das Gebaude an die benachbarte Post und erbaute eine Christuskirche am Pfaffenmuhlweg ab 1965 Sie wurde am 30 Januar 1966 eingeweiht und 2005 zusammen mit dem Gemeindezentrum renoviert Eine neuapostolische Kirchengemeinde gibt es seit 1906 in Ohringen Sie hat ein eigenes Kirchengebaude das im Jahr 1928 an der Hohenlohestrasse errichtet und eingeweiht wurde Die Kirchengemeinde gehort zum neuapostolischen Kirchenbezirk Kunzelsau Sie hat 240 Mitglieder Stand 2006 45 Weitere in Ohringen vertretene Konfessionen und Religionen sind unter anderen die Suddeutsche Gemeinschaft die Zeugen Jehovas mit einem eigenen Konigreichssaal die Freie Christengemeinde Philadelphia zugehorig zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden und Muslime die eine eigene Moschee errichtet haben Judische Gemeinde Bearbeiten nbsp Ehemalige Synagoge am Unteren TorEine judische Gemeinde in Ohringen bestand zunachst im Mittelalter Sie wurde durch die Judenverfolgungen der Jahre 1298 und 1349 zerstort Durch den Zuzug von Juden aus der Umgebung konnte 1889 eine neue judische Gemeinde Ohringen gegrundet werden die zeitweise bis zu 180 Mitglieder hatte Im Jahr 1933 lebten 163 judische Personen in der Stadt Viele von ihnen wurden in der NS Zeit ermordet Die judische Gemeinde besass in Ohringen zuerst einen einfachen Betsaal in der Karlsvorstadt 1888 erwarb sie den Gasthof Zur Sonne am Unteren Tor der zur Synagoge mit judischer Religionsschule Lehrerwohnung und rituellem Bad umgebaut wurde Die Einrichtung der Synagoge wurde bei den Novemberpogromen 1938 von der SA zerstort Die Stadt erwarb das Gebaude 1939 von der judischen Gemeinde die uber den Kaufbetrag jedoch nicht verfugen durfte 46 Wahrend des Kriegs wurde das Gebaude von einer Lehrerinnenbildungsanstalt und spater von einer Stuttgarter Frauenarbeitsschule genutzt Danach wurde die ehemalige Synagoge zum Haus der Jugend in dem eine Jugendherberge ein Kindergarten und die Stadtbucherei untergebracht waren Im heutigen Haus der Jugend befinden sich unter anderem eine Geschaftsstelle des Kreisjugendrings sowie Wohnungen Der judische Friedhof Ohringen entstand ab 1911 auf dem Galgenberg Die Toten der judischen Gemeinde in Ohringen wurden bis dahin auf dem Judischen Friedhof Affaltrach oder dem Judischen Friedhof Berlichingen beigesetzt Bis 1939 wurden auf diesem Friedhof etwa 60 Personen beigesetzt Nach 1940 wurde ein Teil der Grabsteine an Steinmetze verkauft der Friedhof sollte abgeraumt werden Die abgeraumten Grabsteine wurden ab 1945 wieder aufgestellt oder erneuert Die Friedhofshalle ist erhalten 47 Geschichte der Stadtverwaltung BearbeitenAn der Spitze der Stadt stand ursprunglich der herrschaftliche Schultheiss Im 14 Jahrhundert wird erstmals ein Burgermeister genannt Ihm standen 12 Richter zur Seite Spater kamen noch zwolf Munzer hinzu die dem Vogt unterstanden Damit hatte die Herrschaft stets Einfluss auf die Stadt Nach dem Ubergang an Wurttemberg leitete der Stadtschultheiss ab 1 Dezember 1930 Burgermeister 48 die Stadtverwaltung Seit 1 Juli 1994 als Ohringen Grosse Kreisstadt wurde tragt das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Oberburgermeister Er wird von der wahlberechtigten Bevolkerung auf acht Jahre gewahlt und ist Vorsitzender des Gemeinderats Burgermeister Oberburgermeister 35 39 die Liste ist unvollstandig 1766 1784 Johann Friedrich Heinle 1804 1820 Johann Michael Heinle 1824 1835 Carl Friedrich Gottlob Weizsacker 1835 1838 Heinrich Feyerabend 1838 1852 Eberhard Friedrich Ade 1852 zum Oberamtspfleger gewahlt 1852 1887 Friedrich Karl Rossle 1887 1906 Schaufele zuvor Stadtschultheiss in Kupferzell 1906 1918 Albert Meyder 1919 1945 Peter Berner 1945 1948 Wilhelm Rosch 1948 1954 Franz Illenberger 1954 1967 Richard Laidig 1967 1987 Ulrich Fahrenbruch 1987 2009 Jochen Karl Kubler CDU Seit 2009 Thilo Michler parteilos Seit dem Zweiten Weltkrieg hatte Ohringen sechs Burgermeister Beim Einmarsch der Amerikaner im April 1945 war Peter Berner Burgermeister der 1919 von den Burgern gewahlt worden war Am 30 April wurde er von der amerikanischen Besatzungsmacht seines Amtes enthoben und in politische Haft genommen Die US Offiziere ernannten daraufhin Wilhelm Rosch Vorstand der Ohringer Volksbank zum Burgermeister Er sollte mit einer deutlich verkleinerten Stadtverwaltung arbeiten da viele Beamte und Angestellt aufgrund ihrer Parteizugehorigkeit entlassen werden sollten Rosch erreichte bei der amerikanischen Militarregierung dass der Grossteil dieser Beamten und Angestellten bei gekurzten Bezugen und eingeschrankten Befugnissen ubergangsweise weiter im Amt bleiben konnte Zur geplanten Burgermeisterwahl im September 1947 wollte Rosch nicht antreten Der einzige Bewerber fur das Amt hatte jedoch in der Zwischenzeit andere Pflichten ubernommen und kandidierte nicht mehr Eine Wahl zu der sechs Bewerber antraten fand daraufhin im April 1948 statt Der Ohringer Ratsschreiber Richard Laidig hatte sich ebenfalls beworben war aber nach den gesetzlichen Bestimmungen aus politischen Grunden nicht wahlbar so dass letztendlich funf Kandidaten antraten Bei der Wahl am 11 April 1948 wurde der Konsulatssekretar Franz Illenberger mit 64 der abgegebenen Stimmen gewahlt Er war von der DVP der SPD der CDU und dem Gewerkschaftsbund empfohlen worden Er trat sein Amt zum 1 Juli 1948 an Im Fruhjahr 1954 kandidierte er in Schorndorf und wurde dort zum Burgermeister gewahlt In seiner Ohringer Amtszeit entstanden uber 1 100 neue Wohnungen in Ohringen sowie das Freibad Bei der Wahl am 9 Mai 1954 wurde Richard Laidig mit 70 der abgegebenen Stimmen zum Burgermeister gewahlt Bei der Wahl am 20 Mai 1962 war er der einzige Kandidat und wurde bei einer Wahlbeteiligung von 67 wiedergewahlt Wahrend Laidigs erster Amtszeit stieg die Zahl der Einwohner um 3 000 Personen die Stadt hatte erstmals mehr als 10 000 Einwohner Mehr als 1 500 neue Wohnungen entstanden und acht neue Betriebe mit uber 700 Arbeitsplatzen siedelten sich in Ohringen an Zwei neue Schulen ein Kindergarten eine Altensiedlung ein Stadion mit Turnhalle und das erste Ubergangswohnheim fur Fluchtlinge in Baden Wurttemberg wurden gebaut die Stadt kaufte das Schloss Obwohl Laidig fur zwolf Jahre gewahlt war trat er 1967 aus gesundheitlichen Grunden von seinem Amt zuruck Laidigs Nachfolger bei der Wahl am 30 Juli 1967 Neuwahl am 13 August wurde Ulrich Fahrenbruch der bis dahin Stadtdirektor in Oer Erkenschwick war Er wurde am 2 Oktober 1967 in sein Amt eingesetzt Nach Ablauf der ersten Amtszeit von Fahrenbruch fand in Ohringen ein harter Wahlkampf statt CDU FDP und Teile der Freien Wahler stellten sich gegen den Amtsinhaber und erklarten den Pfedelbacher Burgermeister Erich Fritz zu ihrem Kandidaten Bei dieser Wahl stimmten erstmals die neun neuen Stadtteile mit Wahlkampfthemen waren besonders der Verlust des Kreissitzes und das Scheitern des Vorhabens Ohringen zur Grossen Kreisstadt erheben zu lassen Fahrenbruch erhielt mit 4587 Stimmen 57 Fritz 43 der abgegebenen Stimmen In der zweiten Amtszeit von Fahrenbruch entstanden das Hallenbad und die Hohenlohe Sporthalle Schulen und Kindergarten wurden erweitert die stadtische Verwaltung zog ins renovierte Schloss um 1984 trat erstmals ein Erster Beigeordneter neben den Burgermeister an die Spitze der Verwaltung Bei der Burgermeisterwahl 1987 stellte sich der Amtsinhaber Fahrenbruch nicht mehr zur Wahl Jochen K Kubler Burgermeister in Enzklosterle wurde bei der Wahl am 5 Juli 1987 im ersten Wahlgang mit 69 der abgegebenen Stimmen gewahlt Er wurde am 2 Oktober in sein Amt eingesetzt Mit der Erhebung zur Grossen Kreisstadt wurde er 1994 Oberburgermeister der Erste Beigeordnete erhielt den Titel Burgermeister 39 Kubler wurde 1995 und bei der Wahl am 13 Juli 2003 wiedergewahlt Bei den Landtagswahlen 2001 und 2006 wurde er als Abgeordneter in den Landtag von Baden Wurttemberg gewahlt und ubte beide Amter nebeneinander aus Siedlungsentwicklung BearbeitenBis zum Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Neubauten im Jugendstil um 1910Bis zum Bau der Kocherbahn der Eisenbahnstrecke Heilbronn Hall um 1860 bestand Ohringen aus dem mittelalterlichen Stadtkern der spatmittelalterlichen Altstadt um das Spital und der ostlichen Karlsvorstadt Mit dem Eisenbahnbau begann eine dritte Wachstumsphase der Kernstadt Um den neu entstandenen Bahnhof 1862 gruppierten sich Wohnhauser grunderzeitliche Villen und Industriebetriebe ein neues Stadtviertel entstand so nordlich und westlich der Kernstadt Ausser dem Bahnhof wurden die Schillerschule 1880 das Notariat und das Postgebaude 1894 als offentliche Gebaude in diesem Bereich errichtet Auch im Osten der Stadt entstanden mit der Alten Turnhalle 1889 und dem evangelischen Gemeindehaus mit Kindergarten 1906 neue offentliche Gebaude Nordlich der Bahnstrecke befanden sich lediglich einige Industriebetriebe und das Bezirkskrankenhaus 1911 Ab den 1920er Jahren entstanden auch dort zahlreiche Ein und Zweifamilienhauser Auch die Karlsvorstadt wurde durch Geschafts und Wohnhauser erweitert Im Suden der Stadt konzentrierte sich der Ausbau der Siedlung an der Pfedelbacher Strasse etwas weiter ostlich davon legte die Wurttembergische Heimstatte Stuttgart eine Siedlungszelle mit 49 Baueinheiten an Hier entstanden insbesondere Wohnhauser mit Stallanbauten fur Ackerburger Gegenwart Bearbeiten Der Stadtkern blieb von den Kriegshandlungen weitgehend verschont auch wenn in der Kernstadt 100 Hauser beschadigt und neun komplett zerstort wurden Nach Kriegsende lebten in der Stadt 1 100 Evakuierte und 1 500 Fluchtlinge 220 Kriegsgefangene wurden erwartet Einer Statistik der Jahre 1947 48 ist zu entnehmen dass 3 500 Wohnraume fehlten In den folgenden Jahren begunstigt durch die Wahrungsreform begann die grosste Aufbauphase in der Geschichte der Stadt So konnten in den Jahren 1948 bis 1986 etwa 7 000 neue Wohnungen entstehen Zum bedeutendsten Wohnbauunternehmen der Stadt entwickelte sich dabei die Kreisbaugenossenschaft die 1948 gegrundet wurde Bis 1955 entstanden nordlich der Bahnstrecke grosse Neubaugebiete in denen auch grossere Hauserblocke errichtet wurden Auch im Osten und Suden der Stadt entstanden zahlreiche Ein und Zweifamilienhauser Ab 1955 wies die Stadt das Gebiet im Bereich der Hungerfeldstrasse als grosstes zusammenhangendes Wohngebiet aus In den spaten 1960er Jahren erhielt die Stadt im Sudwesten im Bereich der Katharinensiedlung ihre ersten und bislang einzigen Hochhauser hier entstanden drei neungeschossige Wohnblocke Im Nordosten entstanden um diese Zeit ebenfalls zahlreiche Wohnblocke Seit Mitte der 1980er Jahre wurden weitere Neubaugebiete im Westen und Nordwesten ausgewiesen unter anderem das Wohngebiet im Zwetschgenwaldle Buttelbronner Hohe und Mohriger Feld in dem dreitausend Einwohner leben darunter viele Russlanddeutsche Auch in den Stadtteilen entstanden Neubaugebiete etwa im Bereich Hornberg im Stadtteil Cappel In den 1990er Jahren entstand im Suden Ohringens ein weiteres Neubaugebiet Mit dem Limespark im Osten der Stadt entsteht seit 2004 ein Wohngebiet das im Endausbau 105 ha gross sein soll und Platz fur uber 5 000 Einwohner bietet 49 Dieses Wohngebiet wird bis 2050 schrittweise erschlossen 2021 lebten in Ohringen erstmals mehr als 25 000 Menschen Literatur BearbeitenMartin Zeiller Oeringen In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 80 Volltext Wikisource Wilhelm Mattes Ohringer Heimatbuch Ohringen 1929 Nachdruck 1987 Stadt Ohringen Hrsg Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Forschungen aus Wurttembergisch Franken Band 31 Jurgen Hermann Rauser Ohringer Buch In Ohrntaler Heimatbuch Jahrbuch Verlag Weinsberg 1982 Heimatbucherei Hohenlohekreis Band 11 12 Landesarchiv Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Hohenlohekreis Hrsg Der Hohenlohekreis Thorbecke Ostfildern 2006 Baden Wurttemberg Das Land in seinen Kreisen ISBN 3 7995 1367 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ohringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aus der Geschichte von VerrenbergEinzelnachweise Bearbeiten a b c Christoph Unz Vorgeschichte der Region Ohringen In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 CIL 13 06546 Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 291 Claus Michael Hussen Die romische Besiedlung im Umland von Heilbronn Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1493 X S 145 Bernhard Albert Greiner Der Beitrag der Dendrodaten von Rainau Buch zur Limesdatierung In Limes XX Estudios sobre la frontera Romana Ediciones Polifemo Madrid 2009 ISBN 978 84 96813 25 0 S 1289 Bernd Becker Fallungsdaten romischer Bauholzer anhand einer 2350jahrigen Suddeutschen Eichen Jahrringchronologie In Fundberichte aus Baden Wurttemberg Band 6 Theiss Stuttgart 1981 ISBN 3 8062 1252 X S 386 Dieter Planck Willi Beck Der Limes in Sudwestdeutschland 2 Auflage Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0496 9 S 82 u Abb 84 Marcus Reuter Studien zu den numeri des romischen Heeres in der mittleren Kaiserzeit In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 80 1999 von Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 2631 9 S 357 569 hier S 443 Zugleich Freiburg Breisgau Univ Diss 1996 a b Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 287 Dietwulf Baatz Der romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau Mann Berlin 1993 ISBN 3 7861 1701 2 S 236 Dieter Planck Neue Ausgrabungen am Limes Kleine Schriften zur Kenntnis der romischen Besetzungsgeschichte Sudwestdeutschlands 12 1975 S 10 Hohenloher Krankenhaus gGmbH Neubau Krankenhaus Ohringen Vergabe von Planungs und Bauleistungen im Partnering Modell Referenznummer der Bekanntmachung 2020 381 ausschreibungen deutschland de abgerufen am 30 April 2020 Peter Hohl Vom romischen Erbe retten was noch zu retten ist stimme de 18 Januar 2019 Hans Schonberger Kurzbericht uber eine Grabung im Rendelkastell zu Ohringen In Germania 36 3 4 1958 S 464 469 hier S 464 C Sebastian Sommer Ohringen Kastelle und Vicus Aurelianus In Dieter Planck Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1555 3 S 236 ff hier S 236 Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 Helmut Stoll Das romische Ohringen In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Claudia Theune Germanen und Romanen in der Alamannia de Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 11 017866 4 S 404 Jochen Haas Die Umweltkrise des 3 Jahrhunderts n Chr im Nordwesten des Imperium Romanum Interdisziplinare Studien zu einem Aspekt der allgemeinen Reichskrise im Bereich der beiden Germaniae sowie der Belgica und der Raetia Geographica Historica 22 Steiner Stuttgart 2006 ISBN 3 515 08880 6 S 178 Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 hier S 130 Philipp Filtzinger Limesmuseum Aalen Gesellschaft zur Forderung des Wurttembergischen Landesmuseums Stuttgart Stuttgart 1991 S 186 Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 291 Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 290 Claus Michael Hussen Romerzeit In Heilbronn und das mittlere Neckarland zwischen Marbach und Gundelsheim Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland 22 Theiss Stuttgart 1991 ISBN 3 8062 0870 0 S 52 ff hier S 63 Sarah Roth Klaus Kortum Wiederentdeckung nach langer Zeit Auf Hansselmanns Spuren das Kastellbad von Ohringen In Der Limes 13 Heft 2 2019 S 16 21 hier S 20 Gerhard Taddey Stiftungsbrief und Ohringer Weistum In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 a b Gerhard Taddey Hohenlohe ein geschichtlicher Uberblick In Otto Bauschert Hohenlohe Kohlhammer Stuttgart 1993 S 21ff Gerhard Taddey Ohringen im Bauernkrieg In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Hier und im Folgenden sind Personen mit dem Burgerrecht gemeint es ist davon auszugehen dass die Bevolkerungszahl in etwas das Vier bis Funffache der Zahl der Burger betrug siehe hierzu Heinrich Laidig Ohringen im Dreissigjahrigen Krieg In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Heinrich Laidig Ohringen im Dreissigjahrigen Krieg In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Rudolf Schlauch Hohenlohe Franken Glock und Lutz Nurnberg 1964 Reinhard Teske Kulturlandschaft Hohenlohe Betrachtungen zur Bildenden Kunst In Otto Bauschert Hohenlohe Kohlhammer Stuttgart 1993 S 236 ff Kurt Schreiner Von der Grafen zur Furstenresidenz In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Hartmut Weber Die Mediatisierung und ihre Folgen In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 a b Hartmut Weber Wurttembergische Oberamtstadt In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Arbeitsgemeinschaft fur die Erforschung der Geschichte der Juden im suddeutschen und angrenzenden Raum Die Synagoge in Ohringen abgerufen am 19 Marz 2008 a b Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 455 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 467 a b c Reinhard Weber Nachkriegszeit und Gegenwart Ohringen seit 1945 In Ohringen Stadt und Stift Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Website der Stadt Ohringen mit Informationen zur Verwaltungsgemeinschaft Memento des Originals vom 27 Februar 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot oehringen de abgerufen am 24 Marz 2008 Website der evangelischen Kirchengemeinde Ohringen Memento des Originals vom 13 Dezember 2009 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www evangelisch in hohenlohe de abgerufen am 19 Marz 2008 Website der evangelischen Kirche in Hohenlohe Memento des Originals vom 3 Oktober 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www evangelisch in hohenlohe de abgerufen am 19 Marz 2008 Evangelische Kirchengemeinde Ohringen 100 Jahre Vereinshaus Broschure zum Jubilaum 2005 Website der katholischen Kirchengemeinde Memento des Originals vom 1 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www katholisch in oehringen de abgerufen am 19 Marz 2008 Website der Neuapostolischen Kirche abgerufen am 19 Marz 2008 Website der Arbeitsgemeinschaft fur die Erforschung der Geschichte der Juden im suddeutschen und angrenzenden Raum Ohringer Synagoge Website der Arbeitsgemeinschaft fur die Erforschung der Geschichte der Juden im suddeutschen und angrenzenden Raum Ohringer Friedhof Wurttembergische Gemeindeordnung vom 19 Marz 1930 abgerufen am 24 Marz 2008 Neubaugebiet Limespark auf der Website der Stadt Ohringen 1 2 Vorlage Toter Link www oehringen de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 4 Oktober 2008 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte der Stadt Ohringen amp oldid 237537526