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Adolzfurt ist ein Ortsteil von Bretzfeld im Hohenlohekreis im nordlichen Baden Wurttemberg AdolzfurtGemeinde BretzfeldWappen von AdolzfurtKoordinaten 49 10 N 9 27 O 49 165138888889 9 448125 Koordinaten 49 9 55 N 9 26 53 OFlache 5 06 km 1 Einwohner 1018 31 Dez 2019 1 Bevolkerungsdichte 201 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 74626Vorwahl 07946Karte Lage von Adolzfurt in der Gemeinde BretzfeldDorfkirche AdolzfurtDorfkirche Adolzfurt Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Ortsgliederung 3 Geschichte 4 Wappen 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksGeografie BearbeitenAdolzfurt liegt im sudwestlichen Hohenlohekreis am rechten Ufer des sich zur Hohenloher Ebene hin weitenden Tals der Brettach Auf der gegenuberliegenden Uferseite liegt der Bretzfelder Ortsteil Scheppach mit dem Adolzfurt durch die jungere Siedlungsausdehnung zusammengewachsen ist Ortsgliederung BearbeitenZu Adolzfurt gehoren die Weiler Halden auch zu Geddelsbach Hahnenbusch und Hohenacker auch zu Scheppach und das Haus Wiesental sowie eine abgegangene Burg auf dem Schlossbuckel die moglicherweise mit dem 1334 genannten Burgstall Nuwen Heimeberc identisch ist 2 Geschichte BearbeitenAdolzfurt wurde als Adelhardtsfurt erstmals 1327 urkundlich erwahnt Der Name des Ortes bedeutet Furt des Adelhard und wandelte sich im Laufe der Zeit zu seiner heutigen Schreibweise Den Ort besassen um 1300 die Herren von Neideck Maienfels als Lehen der Herren von Weinsberg 1335 kam der Ort an die Fursten von Hohenlohe 1336 verlieh Kaiser Ludwig IV dem Ort die Rechte der Stadt Hall jedoch wurde Adolzfurt bereits 1350 wieder Dorf genannt und konnte keine stadtische Bedeutung erlangen wenngleich der Ort als Zollstation auch an einer alten Salzhandelsstrasse von Mainhardt nach Heilbronn lag Mehr als der Handel pragte die Landwirtschaft den Ort seit 1491 ist Weinbau nachweisbar ausserdem hatten Ackerbau Obstbau und Viehzucht grosse Bedeutung In Adolzfurt befand sich einst eine Wasserburg die spater Sitz der hohenlohischen Vogte und Amtssitz war Der Ort kam 1553 an die Linie Hohenlohe Waldenburg 1615 an Hohenlohe Pfedelbach und spater an Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst Der Grundbesitz am Ort war stark zersplittert im 17 Jahrhundert befand sich nahezu die Halfte der Ackerflachen in bauerlichem Eigenbesitz Als infolge des Reichsdeputationshauptschlusses die Hohenlohischen Lande 1806 ihre Unabhangigkeit verloren kam auch Adolzfurt zum Konigreich Wurttemberg Dort wurde es dem Oberamt Neuenstein zugeordnet und wechselte 1812 in das Oberamt Ohringen Die Gemeinde erreichte 1852 einen vorlaufigen Bevolkerungshochststand mit 755 Einwohnern danach ging die Einwohnerzahl bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs durch Aus und Abwanderung auf nur noch 516 Einwohner zuruck Die bereits um 1830 als Zweigbetrieb der Pulvermuhle Unterheimbach gegrundete Adolzfurter Pulvermuhle fur Schwarzpulver war spater Teil der Dynamit Nobel und wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs zu einem bedeutenden Arbeitgeber im Ort Durch eine schwere Explosion am 30 Marz 1990 wurden 3 Personen getotet und 4 Personen verletzt Weite Teile der Pulvermuhle wurden zerstort Nach dem Ungluck wurde die Pulvermuhle nicht mehr aufgebaut 3 Mit der Kreisreform 1973 kam Adolzfurt vom Landkreis Ohringen zum Hohenlohekreis Im Zuge der Gemeindereform erwog Adolzfurt gemeinsam mit Geddelsbach Scheppach und Unterheimbach die Bildung einer Grossgemeinde Weinfurt da man die Bildung einer das gesamte Brettachtal umfassenden Einheitsgemeinde zunachst ablehnte Am 1 Januar 1975 kam es dennoch zum Zusammenschluss von Adolzfurt Bitzfeld Bretzfeld Dimbach Geddelsbach Scheppach Schwabbach Siebeneich Unterheimbach und Waldbach zur neuen Gemeinde Bretzfeld 4 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappens lautet Unter silbernem Schildhaupt darin ein schreitender rotbezungter schwarzer Leopard mit nach unten geschlagenem Schwanz in Grun ein goldener Rebzweig mit einer goldenen Traube und drei goldenen Blattern Sehenswurdigkeiten BearbeitenSchloss Der ehemalige nordostliche Eckturm und der sudliche Wohnflugel kunden noch vom einstigen Schloss in Adolzfurt das auf eine mittelalterliche Wasserburg zuruckgeht und lange Zeit hohenlohischer Amtssitz war Das Schloss wurde 1777 teilweise abgerissen die erhaltenen Teile wurden vollstandig umgebaut Die Anlage befindet sich seit dem 19 Jahrhundert in Privatbesitz Der freistehende Turm ist von einer sechseckigen Haube bekront Evangelische Marienkirche Im Mittelalter war Adolzfurt kirchliche Filiale von Unterheimbach Kirchenbezirk Weinsberg Eine dem Kloster Lichtenstern gehorige Kapelle zu Unserer Lieben Frau in Adolzfurt kam 1563 an Hohenlohe Langenburg 1613 wurde in Adolzfurt eine eigene Pfarrei eingerichtet Nach Planen des Baumeisters Heinrich Schickhardt und unter Bauleitung des Burgvogts von Neuenstein Georg Kern 5 wurde die Marienkirche 1618 1621 zur Querkirche umgebaut und nach Suden erweitert mit Dreiseiten Empore Herrengestuhl entlang der 5 8 Chorwand und Patronatsempore gegenuber der Kanzel Der frei stehende Altar mit seinem holzernen Aufsatz Kruzifix Maria und Johannes eine Sagearbeit mit plastischer Wirkung stammt von 1684 Die Kirche wurde 1945 teilweise zerstort und konnte bis 1953 wieder aufgebaut werden Der Kunstler Wolf Dieter Kohler schuf 1967 drei Chorfenster in den Masswerken von links nach rechts Schopferhand Opfersymbol Pelikan himmlisches Jerusalem In den Motivfenstern links Verkundigung an Maria Geburt Darstellung Jesu im Tempel Mitte Abendmahl Gethsemane Kreuzigung rechts Auferstehung Emmaus Begegnung des Auferstandenen mit Jungern und Thomas Burg Etwas ausserhalb auf dem Schlossberg sind einige wenige Spuren einer mittelalterlichen Burg erhalten die im Volksmund Scheppacher Schloss genannt wird und bei der es sich moglicherweise um die in der Literatur bezeugte Burg Nuwen Heimeberc Neuen Heimberg handelt Zu den weiteren Sehenswurdigkeiten zahlen das Pfarrhaus von 1612 mit reprasentativem Renaissancegiebel und das ehemalige Amtshaus Die Alte Muhle in der Nahe des Schlosses zahlt zu den altesten Gebauden des Ortes nbsp Schloss Adolzfurt nbsp AmtshausPersonlichkeiten BearbeitenAugust Benz Professor und Zeichner geboren in Adolzfurt Theodor Lauxmann 1865 1920 Professor und Kunstmaler geboren in Adolzfurt Frederick Reimer 1996 Landessieger Jugend Debattiert Baden Wurttemberg 2013 6 aufgewachsen in Adolzfurt Johann Ludwig Spring suddeutscher Agrarreformer geboren in Adolzfurt am 28 Mai 1719Einzelnachweise Bearbeiten a b Stand 31 Dezember 2019 Zahlen und Fakten der Gemeinde Bretzfeld Abgerufen im 1 Januar 1 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band 4 Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 173 179 Explosion der Pulvermuhle Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 466 Vita und Werk siehe 1 Frederick Reimer gewinnt Debattier Finale STIMME de Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 18 Februar 2017 abgerufen am 17 Februar 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stimme de Literatur BearbeitenAdolzfurth In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Oehringen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 46 H Lindemann Stuttgart 1865 S 186 190 Volltext Wikisource Jurgen Hermann Rauser Brettachtaler Heimatbuch Aus der Ortsgeschichte der Altgemeinden Adolzfurt Bitzfeld Bretzfeld Dimbach Geddelsbach Brettach Rappach Scheppach Schwabbach Siebeneich Unterheimbach Waldbach Heimatbucherei Hohenlohekreis Bd 14 Jahrbuch Verlag Weinsberg 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolzfurt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteile von Bretzfeld Adolzfurt Bitzfeld Brettach Dimbach Geddelsbach Rappach Scheppach Schwabbach Siebeneich Unterheimbach Waldbach Normdaten Geografikum GND 7760139 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolzfurt amp oldid 238447605