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Rappach ist ein Ortsteil von Bretzfeld im Hohenlohekreis im nordlichen Baden Wurttemberg RappachGemeinde BretzfeldWappen von RappachKoordinaten 49 10 N 9 26 O 49 172708333333 9 4280555555556 Koordinaten 49 10 22 N 9 25 41 OFlache 3 55 km 1 Einwohner 1326 31 Dez 2018 1 Bevolkerungsdichte 374 Einwohner km Eingemeindung 1 Februar 1972Vorwahl 07946Karte Lage von Rappach in der Gemeinde BretzfeldKirche in RappachKirche in Rappach Inhaltsverzeichnis 1 Ortsgliederung 2 Geschichte 2 1 Territoriale Zugehorigkeit 2 2 Wirtschaft 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseOrtsgliederung BearbeitenRappach liegt auf beiden Seiten des Dimbachs der uber den im Norden an Rappach vorbeifliessenden Schwabbach bald in die Brettach entwassert Zur ehemaligen Gemeinde Rappach gehoren das Dorf Rappach sowie die abgegangene Ortschaft Steinfurt 2 In den 1980er Jahren wurde nordlich des Schwabbachs das Neubaugebiet Steinsfeld erschlossen Geschichte Bearbeiten1215 wurde Rappach als Ropach 3 das erste Mal urkundlich erwahnt 1253 wurde der Ort Rotbach und 1277 Rotpach genannt Bei der Herleitung des Ortsnamens wird von einem roten Bach ausgegangen 4 Der Ort wurde wohl im 9 oder 10 Jahrhundert gegrundet und moglicherweise einst durch die Umsiedlung der Bewohner des noch im 16 Jahrhundert bezeugten heute jedoch abgegangenen Ortes Steinfurt vergrossert Vom fruhen 13 bis zum fruhen 15 Jahrhundert kommt mit den Herren von Rappach ein Ortsadel vor der Lehen der Herren von Weinsberg und des Bistums Wurzburg innehatte und wohl auch die Burg Edelmannshof in Rappach besass die jedoch schon 1341 wohl nicht mehr bestand da sie damals bereits als Burgstall bezeichnet wurde Das Lehen fiel nach dem Ende der Herren von Rappach an die Herren von Weinsberg zuruck die den Ort 1450 an die Kurpfalz abtraten Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg kam der Ort 1504 an Wurttemberg Ein Schultheiss und ein Gericht werden erstmals 1494 erwahnt ein Rathaus 1683 Die Grundbesitzverhaltnisse waren insbesondere nach dem Dreissigjahrigen Krieg stark zersplittert Wurttemberg besass nur einen Hof mit zwei Lehen insgesamt rund 160 Morgen Flache weiteren Besitz hatten u a das Stift Ohringen der Deutsche Orden das Haus Hohenlohe der Johanniterorden und das Kloster Lichtenstern In der Schindersklinge am nordwestlichen Ortsrand exekutierte am 11 November 1942 die Stuttgarter Gestapo den polnischen Zwangsarbeiter Czeslaw Trzcinski an einem Galgen Trzcinski war zuvor in Rappach bei einem Bauern beschaftigt gewesen 5 6 Territoriale Zugehorigkeit Bearbeiten Rappach wurde 1806 dem Oberamt Weinsberg zugeordnet und spatestens 1824 zur selbststandigen Gemeinde erhoben Als das Oberamt Weinsberg 1926 aufgelost wurde kam der Ort zum Oberamt Ohringen ab 1938 Landkreis Ohringen Am 1 Februar 1972 wurde Rappach nach Bretzfeld eingemeindet 7 Die Kreisreform 1973 fuhrte zur Zugehorigkeit zum Hohenlohekreis Wirtschaft Bearbeiten Die Landwirtschaft des Ortes war insbesondere von Ackerbau und Obstbau gepragt auch Weinbau ist im Ort seit 1343 nachgewiesen und spielte in der Vergangenheit eine bedeutendere Rolle Zu den historisch bedeutsamen Betrieben in Rappach zahlen eine bereits im 13 Jahrhundert bezeugte ostlich des Ortes im Brettachtal gelegene Muhle sowie mehrere heute nicht mehr bestehende Brauereien und Brennereien Der erste Industriebetrieb des Ortes war die 1952 gegrundete Landmaschinenfabrik Dengert Wappen BearbeitenDie Blasonierung des ehemaligen Gemeindewappens lautet In Silber ein roter Wellenbalken daruber zwei darunter eine funfblattrige golden besamte rote Rose Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie evangelische Kirche Rappach bildet auf einem Bergsporn die historische Dorfmitte Die weithin sichtbare Kirche stammt ihrer altesten Bausubstanz nach aus der Stauferzeit an den Aussenecken des Kirchenschiffs ein Kopf mit Adlerflugeln ein Lowe und zwei Fratzen als Traufkonsolen der Turmsockel aus zeittypischen Buckelquadern und innen ein breiter quadratischer Turmchor mit einem romanischen Fenster Kurz vor 1500 wurde die Wehrkirche in ummauertem Friedhof Unserer lieben Frau dem heiligen Jakobus und Johannes geweiht 1499 gehorte Rappach zur Pfarrei Waldbach mit der es 1534 durch den Landesherrn Wurttemberg reformiert wurde Im 17 Jahrhundert wird der Bau durch eine Sakristei den Chorbogen die Chorempore und das Westportal erganzt und der Turm um ein Fachwerkgeschoss erhoht und mit einem Pyramidendach versehen Im Chor befindet sich ein Wandtabernakel mit gotischem Schloss die Altarmensa ist noch mittelalterlich Die Innenrenovierung von 1966 67 hat gut erhaltene Fresken Passions und Ostergeschichte in 16 Feldern aus dem 14 Jahrhundert und eine spatere Christophorusdarstellung freigelegt Aus den 1960er Jahren stammt die Farbverglasung eines kleinen Fensters mit einem Pfingstmotiv Die Flachdecken im Chor und Schiff sind ebenfalls modern 8 Die Kirche war wohl jeher Filialkirche der Kilianskirche in Waldbach Heute gehort sie zur Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld Rappach 9 im Kirchenbezirk Weinsberg Neuenstadt 10 der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Die Alte Kelter wurde 1712 erbaut und gelangte 1835 in den Besitz der Gemeinde die sie 1935 renovierte Literatur BearbeitenJurgen Hermann Rauser Brettachtaler Heimatbuch Aus der Ortsgeschichte der Altgemeinden Adolzfurt Bitzfeld Bretzfeld Dimbach Geddelsbach Brettach Rappach Scheppach Schwabbach Siebeneich Unterheimbach Waldbach Heimatbucherei Hohenlohekreis Band 14 Jahrbuch Verlag Weinsberg 1983 Rappach In Ferdinand Ludwig Immanuel Dillenius Hrsg Beschreibung des Oberamts Weinsberg Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 43 Karl Aue Stuttgart 1862 S 317 322 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rappach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andreas Volk Einleitung zu Dokumenten der Gemeinde Rappach mit einem ausfuhrlichen geschichtlichen Uberblick Landesarchiv Baden Wurttemberg Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein Bestand GemA Bre 350 Landratsamt Hohenlohekreis Hrsg Bretzfeld Rappach Schindersklinge Hinrichtungsstatte des polnischen Zwangsarbeiters Czeslaw Trzcinski In Geographisches Informationsportal Hohenlohekreis informationssystem HOKis Spuren Wege Erinnerung Orte des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Hohenlohekreis Hier Karte der Gedenkorte Kunzelsau 10 November 2022Einzelnachweise Bearbeiten a b Stand 31 Dezember 2018 Jahresbericht 2018 der Gemeinde Bretzfeld PDF Gemeinde Bretzfeld abgerufen am 19 November 2019 Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Hrsg Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band 4 Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 173 179 Staatsarchiv Ludwigsburg B 503 I U 985 Hermann Bauer Fragen Zur Schontaler Urkunde vom 8 Juni 1215 In Zeitschrift des Historischen Vereins fur das Wurttembergische Franken Band 1 H 3 1849 ZDB ID 200436 7 S 113 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Ohringen Hrsg Der Landkreis Ohringen Amtliche Kreisbeschreibung Band 2 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Stuttgart 1968 S 487 Benigna Schonhagen Das Graberfeld X Eine Dokumentation uber NS Opfer auf dem Tubinger Stadtfriedhof Kleine Tubinger Schriften Heft 11 Kulturamt Tubingen 1987 S 64 Landratsamt Hohenlohekreis Hrsg Bretzfeld Rappach Schindersklinge Hinrichtungsstatte des polnischen Zwangsarbeiters Czeslaw Trzcinski In Spuren Wege Erinnerung Orte des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Hohenlohekreis Eine Dokumentation Kunzelsau 2021 S 18f Auch als Eintrag auf dem Geographischen Informationsportal Hohenlohekreis informationssystem HOKis Herausgegeben vom Landratsamt Hohenlohekreis vom 10 November 2022 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 455 Otto Friedrich Evangelische Kirchen im Dekanat Weinsberg Bilder Lese Buch hg Ev Dekanatamt Weinsberg 2003 Website der Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld Rappach Website des Evangelischen Kirchenbezirks Weinsberg NeuenstadtOrtsteile von Bretzfeld Adolzfurt Bitzfeld Brettach Dimbach Geddelsbach Rappach Scheppach Schwabbach Siebeneich Unterheimbach Waldbach Normdaten Geografikum GND 7656033 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rappach Bretzfeld amp oldid 233032858