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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap All Coordinates Kastell Ohringen WestAlternativname Burgkastell Ohringen Westkastell OhringenLimes ORL 42 RLK Strecke RLK Obergermanischer LimesVorderer Limes Strecke 9Datierung Belegung um 159 160 n Chr bis spatestens 259 260 n Chr Typ KohortenkastellEinheit a Cohors I Helvetiorum um 159 160 n Chr bis spatestens zwischen 222 und 231 n Chr b Cohors I Septimia Belgarum zwischen 222 und 231 n Chr bis spatestens 259 260 n Chr Grosse 159 50 152 8 m 2 18 ha 1 Bauweise a Holz Erdeb SteinErhaltungszustand weitgehend zerstort das Kastellareal ist grosstenteils durch den Krankenhausbau uberdeckt das Gelande darum teils stark abgesenktOrt OhringenGeographische Lage 49 12 19 6 N 9 29 50 6 O 49 205444444444 9 4973972222222 239Hohe 239 m u NHNVorhergehend Kastell Mainhardt sudostlich Anschliessend Kastell Westernbach nordwestlich Vorgelagert Kastell Ohringen Ost sudostlich Der Vordere Limes mit dem alteren westlicher gelegenen Neckar Odenwald LimesDas Kastell Ohringen West das auch unter den Namen Westkastell Ohringen und Burgkastell Ohringen bekannt ist war ein romisches Militarlager des Prinzipats dessen Besatzung eine Kohorte Sicherungs und Uberwachungsaufgaben am Vorderen Limes einem Abschnitt des UNESCO Weltkulturerbes Obergermanisch Raetischer Limes ubernahm Das heute weitgehend zerstorte Bodendenkmal befindet sich im baden wurttembergischen Hohenlohekreis auf dem Gebiet der Grossen Kreisstadt Ohringen und wird grosstenteils vom Hohenloher Krankenhaus uberdeckt Aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes wurde das Kastell Ohringen West selbst nicht in das Welterbe aufgenommen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Baugeschichte 3 1 Datierungsansatz 3 2 Umwehrung 3 3 Innenbebauung 3 4 Inschriften aus dem Kastellbereich 4 Truppe 4 1 Grenzschutzkommandeure der Cohors I Helvetiorum der Cohors I Septimia Belgarum und des Numerus Brittones Aurelianenses 5 Militarbad 6 Militaria 7 Vicus Aurelianus 8 Inschriften aus dem Vicus 9 Ende von Garnison und Vicus 10 Fundverbleib 11 Denkmalschutz 12 Literatur 13 Weblinks 14 AnmerkungenLage BearbeitenDas in der Flur Untere Burg errichtete Kohortenkastell befand sich rund 1 20 Kilometer vom Limes entfernt auf einer leicht nordlich und ostlich ansteigenden Terrasse in Mittelhanglage zwischen der nach Nordwesten in einer Flussbiegung vorbeifuhrenden Ohrn und dem in diesem Bereich nach Westen verlaufenden Massholderbach der am westlichen Fusse des Kastells in das Tal der Ohrn mundet Die Pratorialfront des Kastells weist nach Osten auf das Terrain des dort teils steil ansteigenden Hangruckens an dem die romische Reichsgrenze wie mit dem Lineal gezogen das Barbaricum von den bis hierher wirkenden mediterranen Kulturleistungen trennte Von Nordwesten aus dem Tal des Massholderbaches ansteigend verliefen die Grenzanlagen ohne jegliche Richtungsanderung oder Rucksichtnahme auf das Gelande zu den Hanghohen hinauf und fielen anschliessend nach Sudosten in die damalige Flussaue der Ohrn hinab Im ehemaligen Auenbereich und des sich dort entlangziehenden Limes fliesst der hochstwahrscheinlich fur die Wasserversorgung des Kastells wichtige Strollerbach nordostlich aus dem Barbaricum kommend in die Ohrn ab Das nur wenig kleinere zweite Kastell von Ohringen das auch als Ostkastell oder Rendelkastell 3 bekannt ist 4 befand sich etwa 1 2 Kilometer entfernt 1 am selben Hang sudostlich des Westkastells und gleichfalls oberhalb der Ohrn allerdings nur 230 Meter vom Limes entfernt 5 Beide Kastelle wurden in ungefahr der gleichen Hohenlage errichtet 4 Das Westkastell auf rund 239 Metern uber NHN das Ostkastell auf rund 237 Metern uber NHN Ohne dass dies grossen Einfluss auf die zunachst rein militarisch beurteilte Entstehung des Garnisonsortes gemacht hatte waren das relativ milde Klima sowie die sehr fruchtbare Landschaft ideal fur eine positive Entwicklung der Zivilsiedlung 6 Forschungsgeschichte BearbeitenWie der Flurname Untere Burg belegt war das Wissen um eine wie auch immer geartete Befestigung bis in die fruhe Neuzeit bekannt Bereits in vorromischer Zeit war der Bereich am Kastell besiedelt Der Provinzialromische Archaologe Hans Schonberger 1916 2005 fand bei seinen Untersuchungen am Kastell in den 1960er Jahren die Reste eines entsprechenden Hauses dessen Grundriss sich aus einem unregelmassigen Grabchen und rechtwinklig dazu in drei Reihen angelegten Pfostengruben ergibt 7 Das Westkastell wurde erstmals 1766 1767 8 von dem graflich hohenlohischen Archivar und Hofrat Christian Ernst Hansselmann 1699 1776 der seinen Wohnsitz in Ohringen hatte im Verlauf mehrjahriger Feldforschungen zur Ausdehnung Roms in dem von ihm behandelten hohenlohischen Raum als romische Wehranlage erkannt und verortet 9 Kurz darauf 1768 1769 sicherte er auch die Lage des Ostkastells 5 Ausloser fur seine Aktivitaten war eine 1765 gegebene Preisfrage der Mannheimer Akademie 8 Die von Hansselmann gewahlte wissenschaftlichen Herangehensweise an die Thematik schlug sich in seinen beiden bekannten Hauptwerken nieder Im Jahr 1768 erschien der Beweiss wie weit der Romer Macht in den mit verschiedenen teutschen Volkern gefuhrten Kriegen auch in die nunmehrige Ost Frankische sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen 10 dem 1774 die Fortsetzung des Beweisses folgte Als Grundlage zu der damals im hohenlohischen Gebiet einsetzenden regionalen Forschungsgeschichte konnen diese Schriften nicht hoch genug bewertet werden zumal die Kupferstiche nicht nur Fundgut und Lageplane sondern auch in einer fur die damalige Zeit vorbildlichen Art tatsachliche Grabungsbefunde wie Teile des 1770 ergrabenen Kastellbades von Ohringen das in den Fortsetzungen abgedruckt wurde und laut Hansselmann uber 200 Schritt sudlich des Burgkastells lag zeigen 11 Die Interpretation der Befunde und die aus den wohl von Hansselmann skizzenhaft an die Kupferstecherei gelieferten Blatter zu den Grabungen zeigen nachweislich am Ohringer Kastellbad das hier neben moglicherweise unrichtigen Befundansprachen des Archaologiepioniers wohl auch Freiheiten und oder Fehlinterpretationen des Kupferstechers eingearbeitet wurden die weder die Angaben von Hansselmann in seinem Text noch der Befund selbst hergab 9 Die Leistungen Hansselmanns zu der damals bereits seit fast hundert Jahren punktuell in Deutschland aktiven Limesforschung die beispielsweise Nikolaus Person vor 1648 1710 fur die Wetterau und Johann Alexander Doderlein 1675 1745 fur Bayern vorangetrieben hatten 8 sind trotz dieser und anderer spater erkannter Fehleinschatzungen und Problematiken nicht hoch genug zu bewerten Hansselmanns Forschungen fanden zu seiner Zeit wenig Wurdigung 8 und so verschwand seine Erkenntnis um ein Kastellbad aus dem wissenschaftlichen Bewusstsein Wahrend des Baues der Bahnlinie unterhalb des Kastellareals in den Jahren 1878 1879 wurde jedoch unmittelbar sudlich des Bahndammes eine Hypokaustanlage nebst Ziegelstempeln entdeckt Dreizehn Jahre spater waren zwar die Aufzeichnungen zu diesem Befund bereits wieder verloren gegangenen doch der ungefahre Fundort blieb ermittelbar Die zu diesem Zeitpunkt in Ohringen vertretene Reichs Limeskommission RLK mutmasste dass bei den Bahnarbeiten das Hansselmannsche Bad wiederentdeckt wurde und stiess bei Nachgrabungen in dem bekannten Areal auf eine Mauer die vielleicht auch noch zu der Anlage gehort hat Konkrete Hinweise wo diese Mauer ergraben wurden blieben auch in diesem Fall der Nachwelt nicht erhalten Als im Jahre 1912 der Stadtische Schlachthof auf dem mutmasslichen Gelande des Kastellbades entstand fuhren die Arbeiter offenbar waggonweise ausgebrochenes Steinmaterial ab Damit ruhten uber hundert Jahre alle archaologischen Aktivitaten an dieser Stelle nbsp Das Westkastell mit den Grabungsergebnissen von 1892 bis 1894Ohringens Kastelle wurden durch den zustandigen Streckenkommissar der Reichs Limeskommission RLK Ernst von Herzog 1834 1911 in drei Kampagnen vom 25 August bis 24 September 1892 vom 9 bis 20 Oktober 1893 und vom 23 bis 25 August 1894 untersucht 12 Damit gehoren beide Fortifikationen zu den ersten Forschungsarbeiten dieser Kommission wobei sich die Grabungen auf die genaue Lageposition und die Wehrmauern konzentrierten Zudem wurden einige Suchschnitte im Zentralbereich unternommen Der fur die RLK tatige Altphilologe Ernst von Herzog 1834 1911 brachte die Grabungsergebnisse 1897 im Limeswerk zur Veroffentlichung 5 Die ab November 1909 begonnenen Arbeiten zur Errichtung des Bezirkskrankenhauses das heute im Nordwesten Ohringens liegt wurden von Anfang an durch den Bezirkspfleger Adolf Wolf 1879 1915 der zuletzt hauptberuflich als Oberprazeptor am Ohringer Progymnasium arbeitete beobachtete Ab Sommer 1911 13 begannen die bis Januar 1912 14 dauernden eigentlichen Ausschachtungsarbeiten wobei Wolf unter der Federfuhrung der Reichs Limeskommission die anschliessend nicht mehr wiederholbaren Aufschlusse am Stabsgebaude Principia des Kastells vornehmen konnte 13 Wolf stellte fest dass der Krankenhausneubau genau uber der Schnittachse der beiden Hauptstrassen des Kastells der westostlich verlaufenden Via praetoria und der nordsudlich angelegten Via principalis errichtet wurde 14 Alle folgenden Baumassnahmen im Bereich des Krankenhauses und die dabei zwischen 1912 und 1957 freigelegten Befunde blieben undokumentiert 5 Erst 1957 kamen mit Hans Schonberger wieder Archaologen in die beiden Ohringer Kastelle 15 Als 1959 im Westen des Krankenhauses ein Schwesternwohnheim errichtet werden sollte konnten der Prahistoriker Hartwig Zurn 1916 2001 unterstutzt von seinem Grabungstechniker Fritz Maurer 1929 2016 einen uber 150 Meter langen Baggeraufzug beobachten der auch die Nordwestrundung der Kastellmauer schnitt 16 Diese Entdeckung fuhrte zu weiteren Untersuchungen Bis 1970 fanden aufschlussreiche Dokumentationen an der Lagerumwehrung statt bei denen sich die wichtigsten Fixpunkte zur Bauentwicklung des Westkastells nachzeichnen liessen Verantwortlich fur die abschliessenden Grabungsergebnisse war dabei ebenfalls Schonberger Im Jahr 1980 17 konzentrierten sich die archaologischen Arbeiten erneut auf das Kastellareal im Bereich des Kreiskrankenhauses 1 Als 2016 der Abbruch des inzwischen aufgegebenen Schlachthofs erfolgte um an dessen Stelle eine Wohnanlage zu errichten begleitete das Landesdenkmalamt die Aushubarbeiten Dabei kam wohl jene romerzeitliche Mauer zu Tage die wohl einst bereits die RLK freigelegt hatte Letztendlich wurde auf Druck der anstehenden Bauarbeiten 2016 2017 eine Rettungsgrabung anberaumt bei der tatsachlich die Ostseite des Kastellbades mit einem mehrphasigen Badebecken zu Tage kam Aufgrund einer Lehrgrabung im Jahr 2018 konnte dann ein weiterer kleiner Ausschnitt des Kastellbades untersucht werden 18 Von 2019 bis 2020 fanden im Vorgriff fur einen voraussichtlich bis 2023 fertiggestellten 19 Erweiterungsbau des Hohenloher Krankenhauses neue Rettungsgrabungen an einigen der letzten erhaltenen Reste des Kastells statt wobei unter anderem erneut eines der Tore angeschnitten wurde 20 Unter der Uberschrift Vom romischen Erbe retten was noch zu retten ist schrieb dazu der stellvertretenden Redaktionsleiter der Hohenloher Zeitung Peter Hohl dazu dass der Ruf der Ohringer in Denkmalschutzerkreisen bekanntlich nicht der beste ist 21 Baugeschichte BearbeitenDatierungsansatz Bearbeiten nbsp Keramik und Metallfunde aus den beiden Kastellen von Ohringen Grabungen 1892 1894 Mit der nach Westen geschobenen Vorverlegung des Grenzverlaufs auf den Vorderen Limes bezog die bisher am mittleren Neckar im Kastell Heilbronn Bockingen stationierte Cohors I Helvetiorum in Ohringen eine neue Garnison 22 Ziegelstempel 23 und weitere teils naher datierbare Inschriftenfunde dieser Einheit wurden sowohl in Bockingen als auch in Ohringen gefunden Das jetzt im Limeshinterland gelegene Bockingen wurde mit dem Umzug aufgegeben Der von langer Hand geplante Garnisonswechsel in das neue weiter nach Osten vorgeschobenen Lager war eine organisatorische Meisterleistung da hiervon letztendlich alle Militarstandorte entlang des Neckar Odenwald Limes betroffen waren Der Althistoriker Geza Alfoldy 1935 2011 stellte 1983 anhand der damals bekannten epigraphischen Zeugnissen aus Bockingen fest 24 dass die Helvetierkohorte noch mindestens im Jahr 148 am Neckar stand 25 Lange Zeit wurde daher die Grundung des Westkastells von Ohringen mit Mitte des 2 Jahrhunderts angegeben 26 Wie die Forschungen und Vergleiche mit anderen an den Vorderen Limes vorgeschobenen Kastellen ergab wurde Ohringen West jedoch erst am Ende 27 oder kurz nach der Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius 138 161 errichtet Zum Bau des Vorderen Limes gibt es ausser den archaologischen Grabungsergebnissen bisher kein direktes antikes schriftliches Zeugnis 28 Alfoldy mutmasste nach Auswertung zweier im Mittelmeerraum aufgefundenen Inschriften dass die Limesstrecke des Vorderen Limes um 155 unter dem obergermanischen Statthalter Gaius Popilius Carus Pedo etwa 152 155 ausgebaut worden sei 29 Zumindest mussen wichtige militarische Aktivitaten beziehungsweise Truppenbewegungen stattgefunden haben Der Wissenschaftler stellte sich damit in die Tradition des Archaologiepioniers Ernst Fabricius 1857 1942 der diesen Zeitraum bereits 1902 ermittelt hatte Neuere Funde und Methoden konnten diese Annahme zeitlich moglicherweise genauer fassen beziehungsweise korrigieren An den bisher fruhesten dendrochronologisch analysierbaren Bauholzern aus dem Benefiziarier Weihebezirk am nordlich gelegenen Kastell Osterburken 30 konnte das Falldatum auf den Winter 159 160 n Chr bestimmt werden 31 Allerdings fand sich unter dem Tempel eine steinerne Quellfassung mit Nymphe und Weiheinschrift die stratigraphisch zweifelsfrei alter war 32 Durch Alfoldys Forschungen zeichnet sich ab dass die Anlage der Quellfassung wahrend der Statthalterschaft des Gaius Popilius Carus Pedo erfolgt sein konnte 33 Das ab 2004 untersuchte Kohortenbad von Osterburken bot weiteres datierbares Material Festzuhalten ist dass die dort im Grundwasser erhalten gebliebenen Eichenpfosten der ersten Bauphase im Spatjahr 164 n Chr gefallt wurden 34 Weitere Osterburkener Holzer konnten nach Aussage des provinzialromischen Archaologen Klaus Kortum vom Landesamt fur Denkmalpflege Baden Wurttemberg in das Jahr 161 n Chr datiert werden was Uberlegungen stutzt der eigentliche Vordere Limes sei erst mit dem Ratischen Limes von dem zeitlich dazu passende Datierungen stammen in einer provinzubergreifenden Ausbaumassnahme kurz nach dem Tod des Kaisers Antoninus Pius Januar 161 errichtet worden 35 Eine wichtige Grundlage fur diese These ist die Uberlegung dass der Bau des Kohortenbades von Osterburken aller Wahrscheinlichkeit nach nicht unwesentlich spater als die Errichtung des Kastells erfolgt sein kann Laut Kortum wird eine nennenswerte Prasenz romischer Truppen vor 160 n Chr zumindest fur Osterburken immer unwahrscheinlicher 34 Auch die Neubewertung der Weihesteine des Zenturios Veranius Saturninus der noch 158 n Chr das Numerusbad von Neckarburken durch seine Einheit den dort kasernierten Numerus Brittonum Elantiensium Einheit der Elzbrittonen neu errichten 36 und vergrossern liess lasst eher an einen Umzug um 160 n Chr denken Der Zenturio hinterliess an seinem neuen Garnisonsort Osterburken gleichfalls einen Weihestein allerdings ohne Datierung 37 Die These eines spateren Datierungsansatzes des Vorderen Limes wirft neue Fragen auf So lasst das Datum um 160 n Chr nicht nur das zeitlich altere Osterburkener Nymphaum ratselhafter werden 34 Unter dem Kohortenbad von Osterburken fanden sich einige altere romische Gruben die nichts mit dem Thermenbau zu tun haben Die Archaologen bargen hier organische Reste Wurzeln Holzabfalle und einige bearbeitete Holzer Auch geringe Mengen romischer Keramik wurden gefunden Die Auswertung dieser Funde steht noch aus 38 Betont werden sollen in diesem Zusammenhang auch die von dem Forstwissenschaftler Bernd Becker 1940 1994 dendrochronologisch untersuchten Holzproben aus einem unmittelbar im Kastell Murrhardt ergrabenen Brunnen der um 159 n Chr entstand 39 40 Daneben gibt es aus dem Kastell Jagsthausen 41 noch das bisher alteste datierbare Inschriftenbruchstuck vom Vorderen Limes aus der Regierungszeit des Kaisers Antoninus Pius das einer Zuordnung bedarf 42 Erst neue Funde und Analysen werden moglicherweise eine endgultige Bewertung der damaligen Geschehnisse moglich machen Das fast quadratische 159 50 152 8 Meter 2 18 Hektar 1 grosse Kastell Ohringen West besass abgerundete Ecken und gehort entstehungsgeschichtlich in eine Reihe mit Lagern wie Osterburken oder Jagsthausen Neben dem west ostlich 17 orientierten Ohringen West wurde zeitgleich das Ostkastell errichtet 43 Alle Lager in Ohringen West wurden an ein und demselben Platz errichtet und besassen stets die gleiche Grosse 26 Umwehrung Bearbeiten Die Entwicklung der Umfassungsmauer und Graben in Ohringen West vollzog sich nach der archaologischen Analyse in drei Perioden Periode 1Das alteste aus Holz errichtete Lager besass einen Holz Erde Wall von rund drei Metern Breite 44 Schonberger konnte an der Kastellinnenseite des Walls Pfostengrabchen erkennen die der Abstutzung des Erdreichs zur Lagerringstrasse Via sagularis hin dienten 45 Vor den Holz Erde Wall lagen drei Verteidigungsgraben 46 in einem Abstand von elf Metern 47 wobei der aussere Spitzgraben 3 mit seiner aussersten Ausdehnung rund 24 Meter von der Umwallung entfernt lag 44 und eine Breite von neun Metern sowie eine Tiefe von vier Metern aufwies Der mittlere Spitzgraben 2 wurde einmal erneuert und war der schmalste und am wenigsten tiefe dieser Periode Der innerste Graben 1 liessen keine Spuren mehr erkennen da er durch das neue Grabenwerk der Periode 2 vollkommen zerstort wurde Schonberger rekonstruierte fur das Holz Erde Lager eine ursprungliche Berme von rund zwei Metern Als innersten Graben konnte er sich einen einfachen Spitzgraben vorstellen von diesem war jedoch nichts mehr erhalten 45 Nordlich und sudlich besass das Holz Erde Lager die gleiche Ausdehnung wie das Steinkastell der Periode 2 Im Osten und Westen wird dies genauso gewesen sein Schonberger gelang es bei seinen Forschungen aufgrund der Uberbauung dort jedoch nicht den wissenschaftlichen Nachweis zu erbringen 44 17 Periode 2Es folgte die Anlage einer in Stein ausgebauten Umfassungsmauer mit einer verhaltnismassig schmalen Breite 44 von 0 70 bis 0 90 Metern 48 die vor den alten Holz Erde Wall der als Wehrgang erhalten blieb errichtet wurde 44 Bei den Toren blieb jedoch die Holzbauweise erhalten Sechs holzerne Pfosten die mindestens 1 80 Meter in den Boden eingelassen waren flankierten dabei in zwei Reihen die Tordurchfahrt 48 Das Kastell besass eine schmale Berme und davor den innersten der Graben der nun als Doppelspitzgraben ausgefuhrt war 44 46 Die anderen Graben die offenbar nicht lange in Benutzung waren wurden aufgegeben 44 Bereits im Ausgrabungsplan von 1892 sind zwei Spitzgraben mit den genauen Massen verzeichnet 17 Periode 3Wohl im zweiten Drittel des 3 Jahrhunderts 46 wurde die steinerne Umfassungsmauer mit dem an ihrer Innenseite gelegenen Erddamm abgetragen Moglicherweise fand dieser Abbruch nur streckenweise statt wobei Steinmaterial in den Doppelspitzgraben rutschte 44 das teilweise durchaus noch brauchbar gewesen ware 49 Die in einem Abstand von 1 50 Metern vor der alten Mauer neu errichtete Wehrmauer 48 besass im Fundament eine Starke von rund 1 45 bis 1 65 Metern 49 Die davorgelegene Berme besass eine Breite von zwei bis drei Metern und mundete nun an einem einzelnen neu angelegten Spitzgraben Von den vier Steintoren der Periode 3 die von der Reichs Limeskommission freigelegt wurden war das zum Ohrntal gerichtete einspurige Sudtor die Porta principalis sinistra das am besten erhaltenste Die dieses Tor flankierenden Torturme die eine Grosse von 7 15 5 70 Metern besassen sprangen rund 1 40 Meter aus dem Verband der Umfassungsmauer hervor Die Tordurchfahrt wurde mit rund 3 50 Metern eingemessen Ahnliche Daten konnten bei der Ergrabung des Nordtores die Porta principalis dextra erzielt werden Der Grundriss des 1980 durch das Landesdenkmalamt erneut ausgegrabenen einspurigen Tores zeigt ebenfalls zwei seitliche Torturme die aus der Mauerflucht hervortreten Die Tordurchfahrt betrug hier rund vier Meter Die Ausgrabungen liessen am Nordtor auch Strukturen der Vorgangerbebauung aus Periode 1 erkennen So befand sich hier ein leicht nach innen versetzter einfacher Tordurchlass dessen Pfostengruben in Teilen nachgewiesen werden konnten Das Haupttor des Kastells die nach Osten orientierte Porta praetoria war bei den Grabungen bereits stark gestort so dass kein klarer Grundriss erkennbar wird Das ruckwartige Westtor die Porta decumana war wahrend der letzten Steinbauphase als Doppeltor mit flankierenden Torturmen ausgebaut worden und rund zehn Meter breit 17 In den abgerundeten Ecken des Kastell standen nun steinerne Turme Der sudostliche Eckturm wurde mit einer Grosse von 2 80 4 20 Metern eingemessen 48 Hinweise auf Zwischenturme konnten die Grabungen bisher nicht erbringen Innenbebauung Bearbeiten nbsp Die Eisenfunde aus dem Brunnen im Stabsgebaude darunter auch Militaria Nummer 6 und 10 sind Helmbugel 20 21 22 LanzenspitzenPrincipiaDie wesentlichen Erkenntnisse zum Innenausbau stutzen sich bis heute auf die Untersuchungen von Wolf wahrend des Krankenhausbaues Bei den zuvor durchgefuhrten Grabungen der RLK konnten entlang der Kastellwestseite und im Zentrum lediglich ein paar Estrich und Mauerreste erkannt werden Die dreischiffige holzerne Vorhalle der im Mittelpunkt des Kastells angelegten Principia uberschnitt die Via principalis Insgesamt war dieses Gebaude mit Ausnahme des Fahnenheiligtums Aedes Sacellum in Holzbauweise 17 mit Lehmfachwerk 6 angelegt worden An das ruckwartige Fahnenheiligtum grenzte das mit Steinplatten ausgelegte Peristyl der Principia an 17 auf dem sich ein 16 40 Meter tiefer Brunnen befand der einen Innendurchmesser von 1 40 bis 1 46 Metern aufwies Die Ergiebigkeit der Quelle war noch wahrend ihrer Ausgrabung im Sommer 1911 so stark dass es den Arbeitern kaum gelang dem einstromenden Wasser Herr zu werden Aufgrund seines wissenschaftlichen Wertes wurde der Brunnen mit Unterstutzung des Landeskonservatoriums damals wiederhergestellt 50 um der Nachwelt erhalten zu bleiben Mehrere Architekturelemente und Inschriftensteine und waren in den Brunnenschacht geworfen worden und konnten geborgen werden Ausserdem fand Wolf zahlreiche Kleinfunde aus Holz Bein Ton und Metall Er beauftragte den damals in Stuttgart arbeitenden Zoologen Max Hilzheimer 1877 1946 mit der Bestimmung der vielen im Brunnen gefundenen Tierknochen Neben Schlachtabfallen von Rind und Schwein fand sich eine Menge an Huhnerknochen sowie zwei fast vollstandige erhaltene gleichaltrige Ziegenskelette mit Milchgebiss Die nicht durch Schnittspuren oder andere Schlachteinwirkungen beschadigten Knochen hinterliessen den Eindruck als seinen die beiden jungen Tiere vollstandig in den Brunnen verbracht worden 51 Auf der Sohle des Brunnens lag ein vollstandig erhaltener Bronzedeckel sowie Reste von vier grossen eisernen Radreifen die zur untersten Brunnenverschalung gehorten Das hohe Gewicht insbesondere der Weihesteine schliesst es aus dass diese zufallig in den Brunnen gelangt sind Sie mussen wie der einen Meter durchmessende Bronzedeckel absichtlich in dem Schacht deponiert worden sein 52 Einige Inschriften aus dem Brunnen die den Nymphen geweiht waren standen in Bezug zum Ausbau einer Wasserleitung und der Fertigstellung eines Brunnens innerhalb der Kastellmauern Sowohl die Weihungen als auch die Architekturteile zu denen zwei rund zwei Meter hohe gedrehte toskanische Saulen mit rotlichem Stuck gehorten Gebalksteine ein rund 0 80 Meter lichtes Wassersammelbecken sowie ein 0 90 Meter hoher Brunnenstock der noch an einer Wand des Stabsgebaudes lehnte und das ebenfalls entdeckte Hochrelief des Wassergottes Neptun mit einem Delphin trug 6 haben wohl einst ein Nymphaum an der Ausmundung der Wasserleitung im Kastell geschmuckt 17 Ein solcher Quellkult unmittelbar im Inneren eines romischen Lagers ist am Obergermanisch Raetischen Limes bisher nur aus Ohringen bekannt 53 Wolf erkannte noch Farbreste an dem Steinbild Neptuns der seinen fleischfarbenen linken Fuss auf einen rotlich bemalten Delphin setzt Der Hintergrund der Darstellung zeigte eine wassergrune Farbung 54 Aus dem offenen Maul des Meeressaugers entstromte offensichtlich das Wasser Wolf nahm an dass das Wasser fur den Brunnenstock zunachst in einem trogartig ausgehauenen 1 9 Meter langen und 1 55 Meter breiten Sandstein geflossen ist bevor es uber den Brunnenstock aus dem Maul des Delphins trat Der Trog war bei seiner Aufdeckung vom kalkhaltigen Wasser stark versintert 6 und konnte der Weiterverteilung des Wassers gedient haben Noch im Bereich des Stabsgebaudes fanden sich eiserne Rohrschellen die Holzrohrleitungen annehmen lassen 55 Wo das Nymphaum einst gestanden hat sah der Provinzialromische Archaologe Claus Michael Hussen als unbekannt an mutmasste deren Platz jedoch in den Latera Praetorii dem Mittelstreifen des Kastells 17 Andere Archaologen sehen das Nymphaum durchaus im Innenhof des Stabsgebaudes dort wo in dem Brunnen auch seine Uberreste entdeckt wurden 56 weitere LagerbautenSudwestlich der Principia 6 70 Meter sudlich der Via praetoria konnte Wolf in der Retentura dem ruckwartigen Lagerbereich Reste von Steinbauten sowie einen quadratischen hypokaustierten Raum mit Seitenlangen von rund 7 75 Metern feststellen Die teilweise noch in situ erhaltenen 0 42 Meter hohen Hypokaustpfeiler hielten einen Meter Abstand voneinander 57 Ein weiterer moglicherweise heizbarer Raum den Wolf als Keller ansprach befand sich am ostlichen Rand der Principia und gehorte vielleicht zum Praetorium dem Wohnhaus des Kommandanten 6 Insbesondere im zentralen und sudlichen Bereich der Pratentura dem Vorderlager kamen Wolfs Bericht zufolge zahlreiche Spuren von Holzbaracken Gruben und Kellern zu Tage Diese konnen jedoch nicht zu erkennbaren Grundrissen erganzt werden Auch bei den neueren Grabungen bis 1980 kamen lediglich einige Gruben und Teilbereiche von Fundamentgrabchen ans Licht Die Befunde reichen jedoch um festzustellen dass die Innenbebauung einschliesslich der Bauten in den Latera Praetorii zu allen Zeiten aus Holzhausern bestand Lediglich einige wenige Gebaudeteile oder Fundamentebereiche waren in Stein ausgebaut worden Die Ausgraber konnten an verschiedenen Stellen Reste der Lagerstrassen lokalisieren Zudem folgte ein uberaus fundreicher Abzugsgraben der Via sagularis im Norden und Suden 17 Inschriften aus dem Kastellbereich Bearbeiten nbsp Die 1911 geborgene Bauinschrift der Wasserleitung aus dem Jahre 187 n Chr Historisches Foto von 1912 Heute fehlt an dem Stein die rechte obere Ecke mit dem dazugehorigen TextteilAls besonders bedeutend fur die Geschichte des Kastells wahrend der ersten Halfte des 3 Jahrhunderts sind die aus dem Brunnen des Stabsgebaudes geborgenen Inschriftensteine zu werten Zudem lassen sich die Amtsdaten von Statthaltern und Konsulen bestatigen Wichtig fur den ursprunglichen Bau einer Wasserleitung zum Kastell ist CIL XIII 11757 ein den Nymphen geweihter Altar Damit lasst sich nachweisen dass die Leitung im Jahr 187 n Chr fertiggestellt worden ist Mit der Angabe per pedes sollte die Lange der Wasserleitung angegeben werden doch hierzu blieben keine Informationen erhalten in den Stein sind keine Angaben eingemeisselt worden 58 Wie Farbreste zeigen war das Weihedenkmal einst weiss gestrichen und die Buchstabenvertiefungen mit roter Farbe ausgemalt 54 N ym p his pro salute et vi ctoria Imp eratoris Com modi Antonini Aug usti Pii Felicis ius su Clementis Dextriani leg ati Aug usti pr o pr aetore quod aqua non esse t induxit per Iul ium De m etrianum centurionem leg ionis V III Aug ustae p iae f idelis c onstantis Commodae per pedes Crispino et A eliano co n s ulibus Ubersetzung Den Nymphen fur das Heil und den Sieg des Kaisers Commodus Antoninus Augustus des Frommen und Glucklichen auf Befehl des Clemens Dextrianus Statthalter von Obergermanien Weil kein Wasser vorhanden war liess er es hinleiten durch Julius Demetrianus Hauptmann der 8 augustischen Legion der frommen getreuen standhaften Commoda Fuss im Konsulatsjahr des Crispinus und Aelianus 187 n Chr 59 nbsp Die 1911 geborgene Reparaturinschrift der Wasserleitung vom 23 Juli 231 Historisches Foto von 1912 Heute fehlt an dem Stein die unter linke Ecke der BasisIm Jahr 231 n Chr wurde die Wasserleitung erneuert Auch zu diesem Ereignis entstand eine Weiheinschrift die am 23 Juli 231 feierlich aufgestellt wurde 60 I n h onorem d omus d ivinae aquam Alex andrianam coh orti I Sept imiae Bel g arum Al lt e gt xandrian ae sub c ura Cati Cleme ntini co n s ularis perdux it L ucius Val erius Optatus praef ectus dedi cata X Kal endas A ug ustas Pompeiano e t P a elignian o co n s ulibus Ubersetzung Zur Ehre des gottlichen Kaiserhauses Die 1 Septimische Kohorte der Belgen die Alexandrinische hat die alexandrinische Wasserleitung unter der Aufsicht des Consulars Catius Clementinus gelegt Der Kommandant Lucius Valerius Optatus hat sie eingeweiht am 10 Tag vor den Kalenden des August im Konsulatsjahr des Pompeianus und des Pelignianus 59 Sextus Catius Clementinus Priscillianus bereits seit Juli 231 als Statthalter der Provinz Germania superior bezeugt 61 war im Jahr 230 Konsul gewesen Zu Ehren des Kaisers gab die Kohorte der Wasserleitung den Namen aquam Alexandriana 62 Die Wasserleitung in den Zentralbereich des Kastells fuhrte auch zum Haus des Kommandanten und zum Kastellbad Nachdem die Leitungstrasse vielleicht durch Kriegseinwirkungen zerstort worden war und lange Zeit unterbrochen geblieben war wurde sie in den 40er Jahren des 3 Jahrhunderts erneuert und am 4 Dezember 241 eingeweiht Die Datierung bezeugt fur diese Zeit eine gewisse Ruhe im Bereich des Vorderen Limes die sich auch an Inschriftenfunden vom kleinen Kastellbad auf der Flur Steinacker in Jagsthausen niederschlagt Eine dort geborgene Weihung entstand im Zeitraum von 244 bis 247 63 Da die Namen der damals regierenden Kaiser Philippus Arabs 244 249 und dessen Sohn Philippus Caesar 247 249 eradiert wurden 64 hat das Kastell Jagsthausen auch noch nach 249 bestanden Aus dem nordlich von Ohringen gelegenen Kastell Osterburken wird in der jungsten bekannten Inschrift ebenfalls Philippus Arabs genannt Die Eigenheiten dieser Inschrift schrankt den Aufstellungszeitraum auf die Jahre 244 bis 249 n Chr ein 65 Auch im Militarbad dem Bad I von Osterburken endet die Munzreihe mit einem versilberten Antoninian des Philippus Arabs 66 nbsp Die 1911 geborgene zweite Reparaturinschrift der Wasserleitung vom 4 Dezember 241 Historisches Foto von 1912 Heute fehlen an dem Stein sechs hier zu sehende Fragmente mit Text die in den beiden Bruchstellen sassenDer Ohringer Text aus dem Jahr 241 lautet 67 In h onorem d omus d ivinae Nymphis perennibus aquam Gordianam coh orti I Sep timiae Belg arum Gordi a nae multo tempor e interm issam sub cu ra ani c o n s ularis C aius Iul ius Roga tianus e q ues R omanus praef ectus coh ortis ei usdem novo aq uaed u ctu pe rd uxit pe r pe des V quinque milia D CC C CVII qu am s alere in stit uit in praet orium et in bali neum de dicata pr idie Non as Dec embres Imp eratore d omino n ostro Gor diano Aug usto II et Po mpeiiano co n s ulibus Ubersetzung Zu Ehren des gottlichen Kaiserhauses hat den unversieglichen Nymphen die Gordianische Wasserleitung der 1 Septimischen Kohorte der Belgen der Gordianischen nachdem sie lange Zeit unterbrochen war unter der Oberaufsicht des Konsulars anus der romische Ritter Gaius Julius Rogatianus Kommandant dieser Kohorte in einer neuen Wasserleitung hingefuhrt auf eine Entfernung von 5907 Fuss 1772 m weil er sich vornahm die fliessenden Brunnen in dem Praetorium und in dem Bade zu speisen Die Wasserleitung wurde eingeweiht am Vortage vor den Nonen des Dezember im Konsulatsjahr des Kaisers unseres Herrn Gordianus Augustus zum 2 Male und des Pompeianus 68 Truppe Bearbeiten nbsp Ziegelstempel und andere militarische Objektmarkierungen aus den Ohringer Kastellen Grabungen 1892 1894 Ausweislich von Ziegelstempeln 69 war die Cohors I Helvetiorum die noch 148 n Chr im Kastell Heilbronn Bockingen am Neckarlimes lag als erste Auxiliareinheit in Ohringen stationiert Da ihre Stempel sowohl in Ohringen West als auch im Kastell Ohringen Ost ans Licht kamen 70 ist ihr direkter Garnisonsort unbekannt Spater kamen weitere Truppeneinheiten insbesondere drei fassbare Numeri die auf Ohringer Inschriften bezeugt sind hinzu 69 Es besteht jedoch auch die Moglichkeit dass zwei diese Numeri der Brittones Cal und der Brittones Murrenses etwa gleichzeitig mit den Helvetikern nach Ohringen kam Auch deren Stempel fanden sich an beiden Ohringer Militarstandorten Es scheint anhand dieser Stempel als sicher dass beide Einheiten zunachst noch getrennt auftraten Nur wenige Zeit spater wahrend der Regentschaft des Kaisers Marc Aurel 161 180 wurden die beiden Numeri nach Meinung von Schonberger zusammengelegt und bekamen den neuen Namen Brittones Aurelianenses der sich wohl von dem zu Ehren des durch den Kaiser konstituierten Vicus Aurelianus ableitete Moglicherweise lag der Numerus Brittones Aurelianenses im Westkastell wissenschaftlich zu festigen ist diese Annahme jedoch nicht 70 Sicher ist jedoch dass die Cohors I Helvetiorum und der Numerus Brittones Aurelianenses in Ohringen zumindest zeitweise parallel existiert haben Belegt ist ihre gemeinsame Zeit zwischen 175 und 177 71 72 73 Etwa 230 n Chr folgte die Cohors I Septimia Belgarum 69 Die bereits genannten Inschriften aus den Jahren 231 und 241 bezeugen deren Anwesenheit in Ohringen West Diese Kohorte ist wahrend der Regierungszeit des Kaisers Septimius Severus aufgestellt worden und hielt sich nachweislich noch bis nach 222 in Mainz auf Sie wird daher erst zwischen 222 und 231 n Chr nach Ohringen West abkommandiert worden sein Es ist bis heute fraglich ob sie die Cohors I Helvetiorum abgelost hat oder als militarische Verstarkung fur den Ohringer Raum vorgesehen war 26 Grenzschutzkommandeure der Cohors I Helvetiorum der Cohors I Septimia Belgarum und des Numerus Brittones Aurelianenses Bearbeiten Name Rang Zeitstellung BemerkungGaius Valerius Titus 71 72 Centurio legionis 175 177 aus der Tribus Quirina einem Gebiet um Reate dem heutigen italienischen Rieti in Latium stammend war er als Cornicularius consularis vormaliger Ordonnanzoffizier eines Oberbefehlshabers Kommandeur der Cohors I Helvetiorum und des Numerus Brittones Aurelianenses Er hinterliess zwei erhalten gebliebene Inschriften Nach seinem Einsatz in Ohringen wird er zwischen 193 und 211 als Kommandeur in Miltenberg genannt 74 Iulius Demetrianus 58 Centurio legionis 187 war Centurio der Legio VIII Augusta liess die Wasserleitung zum Kastell errichtenVaterculius Proculus 75 Centurio legionis zwischen 151 und 250 war Centurio der Legio VIII Augusta unter ihm wurde ein unbekannter Bauabschnitt der Centuria des Iulius Silvanus fertiggestellt Lucius Valerius Optatus 60 Praefectus cohortis 23 Juli 231 wird als Kommandeur der Cohors I Septimia Belgarum genannt liess die Wasserleitung zum Kastell erneuernGaius Iulius Rogatianus 67 Praefectus cohortis 4 Dezember 241 wird als Eques Romanus und Kommandeur der Cohors I Septimia Belgarum genannt liess die Wasserleitung zum Kastell nochmals erneuernMilitarbad Bearbeiten nbsp Das Kastellbad des Westkastells nach den Untersuchungen Hansselmanns Der Plan im Limeswerk war lediglich der Versuch die historischen Grabungsergebnisse neu zu interpretieren nbsp Der nordliche Zugangsbereich des Militarbads nach den Grabungen von 2016 bis 2018Uber die Forschungen Hansselmanns im Jahr 1770 als er uber 200 Schritt sudlich des Burgkastells auf eine romische Badeanlage gestossen war und Grabungen unternahm uberdauerten keine naheren Hinweise auf dessen Verortung auch wenn er auf Bitten interessierter auswartiger Burger die Namen der verschiedenen Besitzer der Acker auf denen er gegraben hatte veroffentlichte um die Lage der Fundorte fur die Nachwelt zu erhalten Die Gelehrten waren sich einig dass es auch in Zukunft bei Besitzerwechseln keine Schwierigkeiten geben durfte da die in den Steuerrollen verzeichneten Wechsel ohne Schwierigkeiten nachvollzogen werden konnten 76 Fur Hansselmann war das Schweissbad auf der sogenannten hiesigen Untern Burg das zweite von ihm entdeckte romische Bad in Ohringen da er im November 1768 unweit des Rendelsteins am Platz des Ostkastells in den Ruinen eines hypokaustierten Gebaudes gegraben hatte und dessen Uberreste ebenfalls als Schweissbad ansprach 77 Von beiden Grabungen veroffentlichte er in seiner Fortsetzung des Beweisses im Anhang Stiche Die Grundmauern des Bauwerks am Rendelstein wurden in Schragansicht und mit einem Aufsichtsplan wiedergegeben vom Bad am Westkastell kam lediglich der detailliert wirkende Stich des Grundrisses zum Abdruck Im Jahre 1870 hatte sich der Bahnmeister Fridolin Ringler 78 von Goppingen aus auf die freigewordene Bahnmeisterstelle nach Ohringen versetzen lassen 79 Nach dem Bau der Eisenbahnverbindung zwischen Heilbronn und Ohringen wurde unmittelbar sudlich neben dem 1861 errichteten Bahndamm eine staatliche Baumschule verwirklicht Bei ihrer Anlage erkannte Ringler im Dezember 1878 80 erneut Baureste eines Hypokaustums und schnitt die Anlage an Die Forschungen mussten jedoch aus Sicherheitsgrunden vor dem Fuss des Bahndammes eingestellt werden Anschliessend wurden die freigelegten Baureste durch die weitere Anlage der Baumschule zerstort Die von Ringler abgelieferte Beschreibung zu dieser Grabung muss von grosser Sorgfalt gewesen sein Er lieferte sie mit den wenigen Kleinfunden an die Staatssammlung vaterlandischer Altertumsdenkmale in Stuttgart 81 Zum damaligen Fundgut gehorten auch Stempel die sich auf den aus Ziegelplatten errichteten Pfeilern der Suspensura befanden Die Platten besassen Seitenlangen von 0 21 bis 0 29 Metern und waren zwischen 0 35 bis 0 50 Zentimeter stark Bereits Hansselmann hatte entsprechendes Material gesichert und archivieren lassen 82 Als am 25 August 1892 der zustandige Streckenkommissar Ernst von Herzog erstmals den Spaten in Ohringen ansetzen liess galt Ringlers Dokumentation bereits als verschollen Zwischen Hansselmanns Bad und der von Ringler entdeckten Hypokaustanlage sah die RLK jedoch eine Verbindung und mutmasste dass beide Befunde zusammengehorten Selbst konnte die RLK ostlich der Baumschule eine Mauer aufdecken die ihrer Meinung nach moglicherweise ebenfalls zum gesuchten Bad gehort haben konnte Leider wurde auch die Lage dieser Mauer nicht genau uberliefert In den folgenden Jahrzehnten kam es zu vielen Spekulationen an welcher Stelle Hansselmann gegraben haben konnte und ob nicht das ganze Bad inzwischen vollstandig zerstort sein konnte Neue Nahrung bekam die Diskussion als zum Bau des neuen Stadtischen Schlachthofs ostlich der Ringlerschen Grabungsstelle im Jahr 1912 waggonweise ausgebrochene Steine abgefahren wurden Aus Ermangelung eigener Forschungsergebnisse wurde im Limeswerk Hansselmanns Stich in einer theoretischen Neuinterpretation nachgezeichnet Mit dem Abbruch dieses Schlachthofs 2016 wurde es erstmals wieder moglich vor Ort zu forschen doch gelang es den Archaologen erst nach dem Aushub einer Baugrube fur die neue geplante innerstadtische Wohnanlage moglich auf romisches Mauerwerk zu stossen Es wird angenommen dass damit jene Mauer wiederentdeckt wurde die schon von der RLK freigelegt worden war Und der Mauerverlauf deutete an auf dem benachbarten Grundstuck auf dem einst die Baumschule angelegt worden war weiterfuhrende Baureste verorten zu konnen Um sich vor einer Ausgrabung ein Bild von den mutmasslichen Mauerresten machen zu konnen setzten die Wissenschaftler zunachst moderne zerstorungsfreie Techniken wie das Georadar ein Hierbei liess sich jedoch kein interpretierbares Bild liefern 9 Daher wurden 2018 zunachst Sondagen gesetzt denen von Anfang September bis Anfang Oktober desselben Jahres in Abstimmung mit dem Landesamt fur Denkmalpflege eine Lehrgrabung der Universitat Freiburg unter Leitung der Provinzialromischen Archaologin Sarah Roth folgte Bei den anschliessenden Untersuchungen wurde der in Stein ausgebaute Nordteil und damit der Hauptzugang des Militarbades erfasst dem offensichtlich ein ebenfalls angeschnittener lediglich in Holzfachwerkbauweise errichteter Versammlungsraum die Basilica vorgelagert war wie es fur den am Limes haufig angetroffenen Typus des Reihenbades ublich ist Der in Resten erhaltene romerzeitliche Laufhorizonte der Basilica wies eine daruberliegende Brandschuttschicht auf Von der Basilica aus betraten antike Besucher den in Stein ausgebauten eigentlichen Badebereich und dort zunachst das im Grundriss wohl rechteckige Kaltbad Frigidarium das bisher jedoch nur in seiner gesamten Breite von rund 7 70 Metern bekannt ist In Ohringen West war dieser Bereich mit uber einen Estrich verlegten rechteckigen Sandsteinplatten ausgestattet die zumeist Kantenlangen zwischen 0 30 und 0 70 Metern aufwiesen Unter dem Fussboden verlief ein in Ziegelbauweise errichteter Abwasserkanal in Richtung Westen aus dem Frigidariums heraus zu einer nebenan gelegenen Latrine die das Kanalwasser spulte Der Befund lasst sich so interpretieren als ob der Kanal wahrend einer Umbauphase stillgelegt und die Latrine abgebrochen wurde An ihrer Stelle entstand ein fast quadratisches rund 2 50 2 50 Meter grosses Kaltwasserbecken Der als Opus signinum angelegte Estrich des neuen Beckens besass im Aufgehenden eine Verkleidung aus Ziegelplatten Ostlich des Frigdariums war bereits 2016 ein weiteres grosseres Kaltwasserbecken bekannt geworden dessen Tiefe aufgrund des guten Erhaltungszustandes mit uber einem Meter vermessen werden konnte Sudlich dieses Beckens schloss sich ein weiterer Raum an der mit einem grauen Estrich ausgestattet war Die Wand zwischen den beiden Raumen scheint zumindest zeitweilig als niedrige Brustungsmauer existiert zu haben bevor die durchgehende Trennmauer entstand Durch einen glucklichen Zufall war ein Mauerblock des zuletzt genannten Kaltwasserbeckens erhalten geblieben der noch die antiken Verputzschichten aufwies Im Inneren besass das Becken zwei Lagen eines beigeweissen Gebrauchsputzes von aussen war die Therme mit einem weissen Feinputz versehen worden 83 Im Fruhmittelalter wurde die damals noch sichtbare Kastellruine als Begrabnisstelle genutzt Diese Datierung ergaben die bei der Grabung vorgefundenen menschlichen Skelettreste nach dem Einsatz der Radiokarbonmethode 84 Nach Beendigung der Lehrgrabung wurden alle durch die Grabung geoffneten Bereiche entsprechend der denkmalpflegerischen Vorgaben wieder zugeschuttet Dies gilt bis heute als die sicherste Methode die baulichen Uberreste fur die Zukunft sicher zu bewahren Die Ausgraber der ab 2016 erforschten Badehausruine gehen davon aus die in der Fachwelt uberaus bekannte Hansselmannsche Therme wiederentdeckt zu haben Die Unterschiede zu dessen Forschungsergebnissen und den modernen Untersuchungen werden in den damals noch in den Anfangen steckenden Grabungs und Interpretationsmethoden gesehen Es gelang den Wissenschaftlern trotz aller Verschiedenheit zwischen dem historischen Grabungsplan und den aktuellen Ergebnissen eine gewisse Deckungsgleichheit zu erzielen Zu den wichtigsten Fundobjekten zahlt eine Gemme aus Karneol mit der Darstellung des Gottes Neptun 85 Militaria BearbeitenInnerhalb des Westkastells fand sich auch Militaria In dem von Wolf ausgenommenen Brunnen in den Principia kamen eine Lanzenspitze mit ausgepragtem Mittelgrat 27 50 Zentimeter zwei weitere Lanzenspitzen 26 50 und 17 50 Zentimeter zwei eiserne Helmbugel vom Typ Niederbieber sowie Reste eines Kettenpanzers zu Tage 86 Daneben fand sich bei den Grabungen von Schonberger ein gut erhaltener eiserner Schildbuckel 87 Vicus Aurelianus Bearbeiten nbsp Abguss einer der beiden 1861 gefundenen Minerva Statuen die sudlich der Flur Obere Burg beim Eisenbahnbau ans Licht kamen und zum Kultbezirk des Vicus gehorten Erhalten sind Reste der Weiheinschrift In h onorem d omus d ivinae Zu Ehren des gottlichen Kaiserhauses 88 Das rund 20 bis 30 Hektar grosse Lagerdorf 20 der Vicus konnte ostlich des Kastells zwischen Karlsvorstadt und westlich der Weidenmuhle verortet werden Der Vicus wurde wohl nach Mark Aurel benannt 89 der von 161 bis 180 als romischer Kaiser herrschte Wie die Funde aus dem Lagerdorf bezeugen scheint zumindest ein Teil der Bevolkerung wirtschaftlich wohlhabend gewesen zu sein 6 Moglicherweise grundete sich dieser Wohlstand auf der Verhandlung spezieller Guter in das romische Hinterland Vielleicht konnte hierzu der Salzhandel gezahlt haben 90 91 Die Einwohnerschaft des Vicus hat wohl zu einer Halfte aus Militarpersonal zur anderen aus Zivilpersonen bestanden Daher kann mit einer Gesamtzahl von rund 2 000 Personen gerechnet werden 55 Das Zentrum der Siedlung ist laut Aussage Kortums bisher noch unbekannt 20 Ausgrabungen ergaben ein teilunterkellertes Streifenhaus Zisternen Topferofen sowie Kultbezirke 92 Wie etliche Statuen und Inschriftenfragmente bezeugen bestand sudlich der Flur Obere Burg ein Kultbezirk Ein dort recht fruh errichteter Altar der 1861 beim Eisenbahnbau geborgen wurde enthalt eine Weihung vom 1 September 169 93 Im Vicus hatte sich ein Jungmannerbund collegium iuventutis gegrundet keine Seltenheit in vielen Limeseinzugsgebieten und Stadten Die in Ohringen erhalten gebliebene Weiheinschrift datiert auf den 1 November 222 n Chr 94 Inschriften aus dem Vicus BearbeitenVon uberregionalem Interesse war der Fund von vier Inschriften die Kaufleuten dem Herkules der Diana und dem Genius convenarum und einem gewissen Publius Petronius Caesius Rufus geweiht hatten Die Stucke kamen 1961 beim Bau einer Tankstelle in der Haller Strasse in Ohringen zu Tage Der gesamte Befund stellte sich als eine 3 50 Meter durchmessende Grube dar die mit Ziegelschutt Gefassscherben drei Inschriftenbasen fur drei ebenfalls in die Grube verbrachte Sandsteintorsi von Hercules Diana und dem Genius convenarum Der Boden der Grube war sehr dunkel und teils durch Feuer rot verfarbt Nur einer der Steine wies jedoch Brandspuren auf Die Weihesteine wurden ganz offensichtlich zu gleicher Zeit zerstort und samt dem Schutt vergraben wurden Moglicherweise war die Stelle an der die Steine einst aufgestellt worden waren nicht allzu weit davon entfernt 95 96 Die alteste genau datierbare Weiheinschrift ist durch den Baggereingriff beim Tankstellenbau stark beschadigt worden Sie ist bereits starker verwittert als die zwei skulpturalen Steine von 232 n Chr 97 A ram pro salu t em P ubli Pet ro n ii Caesii R ufi io C Ap ro e t Ma xim o cons ulibus K alendis De cenbri bus Ubersetzung Einen Altar fur das Heil des Publius Petronius Caesius Rufus hat der Verein von Kaufleuten fur ihren Schutzgeist im Konsulatsjahr des Aper und Maximus am 1 Dezember 207 n Chr aufstellen lassen 98 Die alteste der drei skulpturalen Weiheinschriften ist ebenfalls stark beschadigt Sie datiert in die Jahre 198 209 n Chr 99 Impp eratorum L uci Sept imi S e veri et M arci Aur eli Anton ini Augg ustorum et Get ae Ca es aris IVM COVV V Ubersetzung Zur Ehre der Kaiser Lucius Septimius Severus und Marcus Aurelius Antoninus und des Caesars Geta hat die Vereinigung von Kaufleuten ein Standbild des Schutzgeistes der Vereinigung aufstellen lassen 100 In h onorem d omus d ivinae deae Dian a e collegium co nvenar um Lupo et Maxi mo co n s ulibus Id ibus Dec embribus Ubersetzung Zur Ehre des gottlichen Kaiserhauses hat der Gottin Diana die Vereinigung von Kaufleuten ein Standbild aufstellen lassen im Konsulatsjahr des Lupus und Maximus am 13 Dezember 232 n Chr 100 In h onorem d omus d ivinae deo Her culi col legium convena rum Lupo et Maximo co n s ulibus Id ibus De c embribus Ubersetzung Zur Ehre des gottlichen Kaiserhauses hat dem Gotte Hercules die Vereinigung von Kaufleuten ein Standbild aufstellen lassen im Konsulatsjahr des Lupus und Maximus am 13 Dezember 232 n Chr 100 Der Althistoriker Herbert Nesselhauf 1909 1995 stellte fest dass das in den Inschriften genannte Collegium convenarum eine Kaufmannsgilde und Kultgenossenschaft gewesen ist die den Vicus Aurelianus nutzte um moglicherweise mit den Germanen im Barbaricum Handel zu treiben denn Ohringen allein hatte wohl nicht genugend Anreiz geboten um als Kaufmannsvereinigung hierher zu reisen Die Handler waren wohl auch keine ansassigen Burger des Ortes also keine Cives oder Incolae sondern kamen lediglich fur ihre Geschafte in den Vicus Wie die Inschriften bezeugen pflegte die Gilde den Kult des Herkules und der Diana 101 102 In einem kunstgeschichtlichen Exkurs wies der Klassische Archaologe Volker Michael Strocka nach dass die zweite der beiden 1861 beim Bahnbau sudlich der Flur Obere Burg entdeckten Minervastatuen die von ihrer Grosse her als Statuette 103 anzusprechen ist von derselben Hand geschaffen wurde wie die Herkules und Dianastatue Beeindruckend ist auch dass alle drei Figuren laut ihrer Inschrift fur das Jahr 232 n Chr geschaffen wurden 104 Durch die Inschrift zu dieser Minerva wurde auch erstmals der romische Namen von Ohringen bekannt und von dem Historiker Paul Friedrich von Stalin 1840 1909 erstveroffentlicht 105 106 In h onorem d omus d ivinae vicanis Aurel ianensibus si gnum Minervae suo impendio restituit Faus tius Faventinus quaestor Lupo et Ma ximo co n s ulibus Ubersetzung Zur Ehre des gottlichen Kaiserhauses hat den Bewohnern des Vicus Aurelianus ein Standbild der Minerva auf eigene Kosten wiederhergestellt der Quaestor Gemeindepfleger Faustius Faventinus im Konsulatsjahr des Lupus und des Maximus 232 n Chr 107 Ende von Garnison und Vicus BearbeitenDen Ausgrabern war es nicht moglich Hinweise auf eine gewaltsame Zerstorung des Westkastells wahrend der Zeit des Limesfalls bis 259 260 n Chr festzustellen Auch im Ostkastell fanden sich keinerlei Hinweise auf ein gewaltsames Ende 108 Die Munzreihe endete 2004 in den Jahren 244 249 46 109 Was dennoch auf Gewalt hinweist sind unter anderem die Verstopfung des Brunnens in den Principia mit den Bauteilen des Nymphaums sowie die weiter oben detailliert erwahnte Grube aus dem Vicusbereich in der verbrannter Schutt und Weihesteine mit dem jungsten Datum vom Dezember 232 n Chr lagen Diese beiden Ereignisse konnen jedoch nicht zeitgleich erfolgt sein da die Wasserleitung erst 241 repariert war und damit auch das wasserspendende Nymphaum noch bestanden haben muss Der erste grosse Alamanneneinfall von 233 235 als der Obergermanisch Ratische Limes auf breiter Front uberrannt wurde konnte jedoch fur die offensichtlich starke Beschadigung der Wasserleitung im Kastell verantwortlich gewesen sein die lange Zeit unterbrochen war und damit erst 241 repariert wurde 68 Zudem konnte die Schuttgrube aus dem Vicus mit diesem kriegerischen Ereignis zusammenhangen Strocka dachte bei den in der Grube gefundenen Inschriften und Statuenresten an eine Vergrabung der Kultobjekte nachdem sie den Zerstorungen durch die Alamannen 233 ausgesetzt gewesen waren 110 Als nachste grosse kriegerische Ereignisse gelten die zweiten Alamanneneinfalle der Jahre 242 243 Im grossen nordlichen Garnisonsort Osterburken kann jedoch sowohl die letzte datierbare Inschrift 111 112 als auch die letzte bekannte Munze aus dem Kohortenbad den Regierungsjahren des Kaisers Philippus Arabs zugeordnet werden 34 Es ist durch die seit weit uber 100 Jahren immer wieder gemachten Befunde auch gesichert dass das Kastell Osterburken spatestens bis 259 260 gewaltsam unterging 113 114 115 116 Im Kastell Jagsthausen liess dessen Kommandeur Valerius Valerianus noch 248 im kleinen Kastellbad eine Inschrift zur Renovierung der Therme weihen 117 Wie die bereits weiter oben erwahnte Ausmeisselung der Kaisernamen von Philippus Arabs und dessen Sohn aus der Bauinschrift desselben Bades verdeutlicht 118 bestand Therme und Kastell auch noch nach 249 119 Die Inschrift gilt somit als eines der spatesten inschriftlichen Zeugnisse militarischer Tatigkeit vor dem Limesfall Zumindest an einigen Platzen des Vorderen Limes kann der Untergang wohl erst kurz vor dem endgultigen Schlusspunkt 259 260 stattgefunden haben Im Kleinkastell Rotelsee fanden sich noch Munzen aus der Regierungszeit des Kaisers Gallienus 253 260 und vom Kleinkastell Haselburg ist ein Antoninian des Gallienus belegt der fruhestens 259 gepragt wurde 120 Vor allem aus Jagsthausen und Ohringen sind nachlimeszeitliche Munzen bekannt Vielleicht deuten sie auf ein Weiterleben der provinzialromischen Bevolkerung hin deren Leben nun aber in einem lediglich bescheidenerem Umfang und ohne militarischen Schutz stattfand 121 Fundverbleib BearbeitenAusgewahlte Funde aus den Kastellen und dem Vicus befinden sich im Weygang Museum Ohringen 122 im Museum Romerkeller Oberriexingen im Limesmuseum Aalen im Landesmuseum Wurttemberg in Stuttgart 123 im Hallisch Frankischen Museum in Schwabisch Hall 123 in den Stadtischen Museen Heilbronn 123 sowie im Schlossmuseum Neuenstein Denkmalschutz BearbeitenDie Bodendenkmaler im Raum Ohringen sind als eingetragene Kulturdenkmaler im Sinne des Denkmalschutzgesetzes des Landes Baden Wurttemberg DSchG geschutzt Nachforschungen und gezieltes Sammeln von Funden sind genehmigungspflichtig Zufallsfunde sind an die Denkmalbehorden zu melden Literatur BearbeitenChristian Ernst Hansselmann Beweiss wie weit der Romer Macht in den mit verschiedenen teutschen Volkern gefuhrten Kriegen auch in die nunmehrige Ost Frankische sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen dargestellt aus denen in solchen Landen noch vorhandenen seit einiger Zeit weiter entdeckten bisher noch nicht bekannt gewesenen merkwurdigen romischen Monumente und anderen Ueberbleibseln Messerer Schwabisch Hall 1768 Christian Ernst Hansselmann Fortsetzung des Beweisses wie weit der Romer Macht in denen mit verschiedenen teutschen Volkern gefuhrten Kriegen auch in die nunmehrige Ost Frankische sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen dargestellt aus denen in den Jahren 1768 1769 und 1770 noch weiter entdeckten und bisher noch nicht bekannt gewesenen merkwurdigen romischen Monumenten und anderen Ueberbleibseln Messerer Schwabisch Hall 1774 Paul Friedrich von Stalin Romische Alterthumer von Oehringen entdeckt 1861 In Wurttembergische Jahrbucher fur vaterlandische Geschichte Geographie Statistik und Topographie 1 1860 1862 S 272 276 Ernst von Herzog in der Reihe Der obergermanisch raetische Limes des Romerreiches Hrsg E Fabricius F Hettner O von Sarwey Abteilung B Band 4 Kastell Nr 42 1897 Adolf Wolf Ohringen Romische Funde und Beobachtungen der Jahre 1910 1912 1913 In Fundberichte aus Schwaben 18 1910 S 59 62 Fundberichte aus Schwaben 20 1912 S 43 f Fundberichte aus Schwaben 21 1913 S 64 66 Adolf Wolf Das Nymphenheiligtum im Kastell Ohringen In Schwabischer Merkur 360 vom 5 August 1911 ebenso Hohenloher Bote 10 12 vom 13 14 16 Januar 1911 Adolf Wolf Ohringen Eine romische Wasserleitung In Romisch germanisches Korrespondenzblatt 5 1912 S 2 8 Adolf Wolf Das Westkastell bei Ohringen In Fundberichte aus Schwaben 19 1911 1912 S 50 68 Peter Goessler Aus der germanisch spatromischen Fruhgeschichte der Ohringer Gegend In Wurttembergisch Franken 20 21 1939 1940 S 145 160 Herbert Nesselhauf Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 Willi Beck Dieter Planck Der Limes in Sudwestdeutschland Limeswanderweg Main Rems Wornitz Theiss Stuttgart 1980 ISBN 3 8062 0242 7 S 65 66 Dieter Planck Grabungen im Burgkastell von Ohringen Hohenlohekreis In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 1980 S 91 94 Robert Koch Dieter Planck Ohringen Kohortenkastelle und Zivilsiedlung In Philipp Filtzinger Dieter Planck Bernhard Cammerer Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg 3 Auflage Theiss Stuttgart 1986 ISBN 3 8062 0287 7 S 463 ff Eckart Olshausen Eponarelief mit Weihinschrift aus Ohringen Hohenlohekreis In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 1986 S 133 134 Gabi Fellendorf Borner und Eckart Olshausen Ein Epona Relief mit Weihinschrift aus Ohringen Hohenlohekreis In Fundberichte aus Baden Wurttemberg 14 1989 S 351 358 Rudiger Krause Neue Aufschlusse zur romischen Topographie von Ohringen Hohenlohekreis In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 1990 S 139 141 C Sebastian Sommer Ohringen Kastelle und Vicus Aurelianus In Dieter Planck Hrsg Die Romer in Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1555 3 S 236 ff Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 Nina Willburger Die gerustete Gottheit Minerva oder Mars In Martin Kemkes Lydia Walter Der Limes 50 Jahre Forschung und Vermittlung Theiss Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2959 2 S 51 Nina Willburger Ein stupsnasiger Gefolgsmann des Weingottes In Martin Kemkes Lydia Walter Der Limes 50 Jahre Forschung und Vermittlung Theiss Darmstadt 2014 ISBN 978 3 8062 2959 2 S 55 Sarah Roth Andreas Thiel u a Vicus Aurelianus das romische Ohringen Archaologische Informationen aus Baden Wurttemberg 74 Regierungsprasidium Stuttgart Landesamt fur Denkmalpflege 2016 ISBN 3 942227 24 X Sarah Roth Klaus Kortum Wiederentdeckung nach langer Zeit Auf Hansselmanns Spuren das Kastellbad von Ohringen In Der Limes 13 Heft 2 2019 S 16 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kastell Ohringen West Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten a b c d Dieter Planck Neue Ausgrabungen am Limes Kleine Schriften zur Kenntnis der romischen Besetzungsgeschichte Sudwestdeutschlands 12 1975 S 10 Jurgen Obmann u a Limesentwicklungsplan Baden Wurttemberg Schutz Erschliessung und Erforschung des Welterbes Landesamt fur Denkmalpflege im Regierungsprasidium Stuttgart Esslingen 2007 S 16 Kastell Ohringen Ost 49 199519444444 9 5133694444444 a b Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 292 Gelandeplan a b c d Claus Michael Hussen Die romische Besiedlung im Umland von Heilbronn Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1493 X S 57 a b c d e f Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 287 Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 244 a b c d Hans Ulrich Nuber Limesforschung in Baden Wurttemberg In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 12 1983 S 109 118 hier S 111 a b c Sarah Roth Klaus Kortum Wiederentdeckung nach langer Zeit Auf Hansselmanns Spuren das Kastellbad von Ohringen In Der Limes 13 Heft 2 2019 S 16 21 hier S 17 Christian Ernst Hansselmann Beweiss wie weit der Romer Macht in den mit verschiedenen teutschen Volkern gefuhrten Kriegen auch in die nunmehrige Ost Frankische sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen dargestellt aus denen in solchen Landen noch vorhandenen seit einiger Zeit weiter entdeckten bisher noch nicht bekannt gewesenen merkwurdigen romischen Monumente und anderen Ueberbleibseln Messerer Schwabisch Hall 1768 Christian Ernst Hansselmann Fortsetzung des Beweisses wie weit der Romer Macht in denen mit verschiedenen teutschen Volkern gefuhrten Kriegen auch in die nunmehrige Ost Frankische sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen dargestellt aus denen in den Jahren 1768 1769 und 1770 noch weiter entdeckten und bisher noch nicht bekannt gewesenen merkwurdigen romischen Monumenten und anderen Ueberbleibseln Messerer Schwabisch Hall 1773 Ernst von Herzog in der Reihe Der obergermanisch raetische Limes des Romerreiches Hrsg E Fabricius F Hettner O von Sarwey Abteilung B Band 4 Kastell Nr 42 1897 S 4 a b Peter Goessler Adolf Wolf 4 Juni 1915 In Fundberichte aus Schwaben 9 24 1914 1916 1917 S 138 139 hier S 138 a b Adolf Wolf Das Westkastell bei Ohringen In Fundberichte aus Schwaben 19 1911 1912 S 50 68 hier S 50 Dieter Planck Hans Schonberger 1916 2005 In Fundberichte aus Baden Wurttemberg28 1 2005 S 896 897 hier S 897 Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 237 a b c d e f g h i j Claus Michael Hussen Die romische Besiedlung im Umland von Heilbronn Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg 78 Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1493 X S 58 Sarah Roth Klaus Kortum Wiederentdeckung nach langer Zeit Auf Hansselmanns Spuren das Kastellbad von Ohringen In Der Limes 13 Heft 2 2019 S 16 21 Hohenloher Krankenhaus gGmbH Neubau Krankenhaus Ohringen Vergabe von Planungs und Bauleistungen im Partnering Modell Referenznummer der Bekanntmachung 2020 381 ausschreibungen deutschland de abgerufen am 30 April 2020 a b c Yvonne Tscherwitschke Archaologen in Ohringen Sudturm und Wehrmauer In Stimme de 15 Dezember 2019 6 Januar 2020 Peter Hohl Vom romischen Erbe retten was noch zu retten ist stimme de 18 Januar 2019 Karl Christ Romische Geschichte und Wissenschaftsgeschichte Band 2 Geschichte und Geschichtsschreibung der romischen Kaiserzeit Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1983 ISBN 3 534 08338 5 S 67 Ohringen AE 1897 00148e CIL 13 12442 Coh ors I Hel vetiorum CIL 13 6469 und CIL 13 6472 Geza Alfoldy Caius Popilius Carus Pedo und die Vorverlegung des obergermanischen Limes In Fundberichte aus Baden Wurttemberg 8 1983 S 55 67 hier S 56 a b c Dietwulf Baatz Der romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau Mann Berlin 1993 ISBN 3 7861 1701 2 S 236 Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 291 Klaus Kortum Osterburken Romischer Grenzposten zwischen Neckartal und Taubergrund In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 35 1 2006 S 39 Geza Alfoldy Die lineare Grenzziehung des Vorderen Limes in Obergermanien und die Statthalterschaft des Gaius Popilius Carus Pedo In Egon Schallmayer Hrsg Limes Imperii Romani Beitrage zum Fachkolloquium Weltkulturerbe Limes November 2001 in Lich Arnsburg Saalburg Schriften 6 Romerkastell Saalburg Archaologischer Park Bad Homburg v d H 2004 ISBN 3 931267 05 9 S 7 20 Kastell Osterburken 49 426730555556 9 4245555555556 Claus Michael Hussen Die romische Besiedlung im Umland von Heilbronn Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1493 X S 145 AE 1996 1166 Klaus Kortum Osterburken Romischer Grenzposten zwischen Neckartal und Taubergrund In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 35 1 2006 S 41 a b c d Klaus Kortum Osterburken Romischer Grenzposten zwischen Neckartal und Taubergrund In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 35 1 2006 S 44 Bernhard Albert Greiner Der Beitrag der Dendrodaten von Rainau Buch zur Limesdatierung In Limes XX Estudios sobre la frontera Romana Ediciones Polifemo Madrid 2009 ISBN 978 84 96813 25 0 S 1289 AE 1986 523 CIL 13 11766 Klaus Kortum Osterburken Romischer Grenzposten zwischen Neckartal und Taubergrund In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 35 1 2006 S 46 Bernd Becker Fallungsdaten romischer Bauholzer anhand einer 2350jahrigen Suddeutschen Eichen Jahrringchronologie In Fundberichte aus Baden Wurttemberg Band 6 Theiss Stuttgart 1981 ISBN 3 8062 1252 X S 386 Dieter Planck Willi Beck Der Limes in Sudwestdeutschland 2 Auflage Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0496 9 S 82 u Abb 84 Kastell Jagsthausen 49 310941666667 9 4691694444444 CIL 13 6561 Stephan Bender Marcus Meyer UNESCO Welterbe Grenzen des romischen Reichs Obergermanisch Raetischer Limes in Baden Wurttemberg Stuttgart 2011 S 21 a b c d e f g h Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 241 a b Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 240 a b c d Claudia Theune Germanen und Romanen in der Alamannia de Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 11 017866 4 S 404 Charles Marie Ternes Die Provincia Germania Superior im Bilde der jungeren Forschung In Hildegard Temporini Wolfgang Haase Hrsg Aufstieg und Niedergang der romischen Welt Geschichte und Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung 2 Principat 5 de Gruyter Berlin New York 1976 ISBN 3 11 007197 5 S 287 ff hier S 801 a b c d Willi Beck Dieter Planck Der Limes in Sudwestdeutschland Limeswanderweg Main Rems Wornitz Theiss Stuttgart 1980 ISBN 3 8062 0242 7 S 65 66 hier S 65 a b Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 239 Adolf Wolf Das Westkastell bei Ohringen In Fundberichte aus Schwaben 19 1911 1912 S 50 68 hier S 58 Adolf Wolf Das Westkastell bei Ohringen In Fundberichte aus Schwaben 19 1911 1912 S 50 68 hier S 68 Vergrabene Schatze Versteckt verwahrt geopfert In Hans Peter Kuhnen Hrsg Bernd Becker Gesturmt geraumt vergessen Der Limesfall und das Ende der Romerherrschaft in Sudwestdeutschland Begleitband zur Sonderausstellung vom 28 5 1 11 1992 Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 1056 X S 92 Oliver Stoll Die Skulpturenausstattung romischer Militaranlagen an Rhein und Donau Pharos Studien zur griechisch romischen Antike 1 Scripta Mercaturae St Katharinen 1992 ISBN 3 928134 49 3 S 225 a b Oliver Stoll Die Skulpturenausstattung romischer Militaranlagen an Rhein und Donau Pharos Studien zur griechisch romischen Antike 1 Scripta Mercaturae St Katharinen 1992 ISBN 3 928134 49 3 S 70 a b Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 288 Martin Kemkes Jorg Scheuerbrandt Nina Willburger Hrsg Am Rande des Imperiums der Limes Grenze zu den Barbaren Wurttembergisches Landesmuseum Stuttgart Archaologische Sammlungen Fuhrer und Bestandskataloge 7 Thorbecke Stuttgart 2002 ISBN 3 7995 3400 8 S 177 Adolf Wolf Das Westkastell bei Ohringen In Fundberichte aus Schwaben 19 1911 1912 S 50 68 hier S 54 a b CIL 13 11757 a b Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 290 a b CIL 13 11758 CIL 13 6608 CIL 13 11758 Gerold Walser Romische Inschriftkunst Romische Inschriften fur den akademischen Unterricht und als Einfuhrung in die lateinische Epigraphik 2 verbesserte Auflage Steiner Stuttgart 1993 ISBN 3 515 06065 0 S 124 CIL 13 6562 Abbildung Dieter Planck Willi Beck Der Limes in Sudwestdeutschland 2 Auflage Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0496 9 S 60 CIL 13 6566 Klaus Kortum Osterburken Romischer Grenzposten zwischen Neckartal und Taubergrund In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 35 1 2006 S 44 a b CIL 13 11759 a b Horst Geiger Rekonstruktionsversuch der inschriftlich belegten romischen Wasserleitung von Ohringen In Gilbert Wiplinger Hrsg Cura Aquarum in Ephesus Kongressbericht Ephesus 2006 Babesch Supplementa 12 S 287 293 hier S 291 a b c Britta Rabold Egon Schallmayer Andreas Thiel Der Limes Die Deutsche Limes Strasse vom Rhein bis zur Donau Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1461 1 S 85 a b Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 292 a b CIL 13 06542 a b CIL 13 06543 Dietwulf Baatz Bauten und Katapulte des romischen Heeres Steiner Stuttgart 1994 ISBN 3 515 06566 0 S 40 CIL 13 06598 CIL 13 06548 Christian Ernst Hansselmann Fortsetzung des Beweisses wie weit der Romer Macht in denen mit verschiedenen teutschen Volkern gefuhrten Kriegen auch in die nunmehrige Ost Frankische sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen dargestellt aus denen in den Jahren 1768 1769 und 1770 noch weiter entdeckten und bisher noch nicht bekannt gewesenen merkwurdigen romischen Monumenten und anderen Ueberbleibseln Messerer Schwabisch Hall 1774 I Addenda Christian Ernst Hansselmann Fortsetzung des Beweisses wie weit der Romer Macht in denen mit verschiedenen teutschen Volkern gefuhrten Kriegen auch in die nunmehrige Ost Frankische sonderlich Hohenlohische Lande eingedrungen dargestellt aus denen in den Jahren 1768 1769 und 1770 noch weiter entdeckten und bisher noch nicht bekannt gewesenen merkwurdigen romischen Monumenten und anderen Ueberbleibseln Messerer Schwabisch Hall 1774 S 133 Konigliches Statistisches Landesamt Hrsg Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1909 S 64 Schwabische Kronik des Schwabischen Merkurs zweite Abtheilung III Blatt In Schwabischer Merkur 7 vom 9 Januar 1870 S 87 Ferdinand Haug Gustav Sixt Hrsg Die romischen Inschriften und Bildwerke Wurttembergs Im Auftrag des Wurttembergischen Geschichts und Altertumsvereins Kohlhammer Stuttgart 1900 S 338 Ernst von Herzog in der Reihe Der obergermanisch raetische Limes des Romerreiches Hrsg E Fabricius F Hettner O von Sarwey Abteilung B Band 4 Kastell Nr 42 1897 S 4 Ferdinand Haug Gustav Sixt Hrsg Die romischen Inschriften und Bildwerke Wurttembergs Im Auftrag des Wurttembergischen Geschichts und Altertumsvereins Kohlhammer Stuttgart 1900 S 342 Sarah Roth Klaus Kortum Wiederentdeckung nach langer Zeit Auf Hansselmanns Spuren das Kastellbad von Ohringen In Der Limes 13 Heft 2 2019 S 16 21 hier S 18 Sarah Roth Klaus Kortum Wiederentdeckung nach langer Zeit Auf Hansselmanns Spuren das Kastellbad von Ohringen In Der Limes 13 Heft 2 2019 S 16 21 hier S 20 Sarah Roth Klaus Kortum Wiederentdeckung nach langer Zeit Auf Hansselmanns Spuren das Kastellbad von Ohringen In Der Limes 13 Heft 2 2019 S 16 21 hier S 16 Adolf Wolf Das Westkastell bei Ohringen In Fundberichte aus Schwaben 19 1911 1912 S 66 Taf VIII Hans Schonberger Das Romerkastell Ohringen West Burgkastell In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 53 1972 1973 S 233 296 hier S 280 Abb 19 118 CIL 13 06546 Marcus Reuter Studien zu den numeri des romischen Heeres in der mittleren Kaiserzeit In Bericht der Romisch Germanischen Kommission 80 1999 von Zabern Mainz 2001 ISBN 3 8053 2631 9 S 357 569 hier S 443 Zugleich Freiburg Breisgau Univ Diss 1996 Britta Rabold Egon Schallmayer Andreas Thiel Der Limes Die Deutsche Limes Strasse vom Rhein bis zur Donau Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1461 1 S 86 Willi Beck Dieter Planck Der Limes in Sudwestdeutschland Limeswanderweg Main Rems Wornitz Theiss Stuttgart 1980 ISBN 3 8062 0242 7 S 65 66 hier S 66 Stephan Bender Marcus Meyer UNESCO Welterbe Grenzen des romischen Reichs Obergermanisch Raetischer Limes in Baden Wurttemberg Stuttgart 2011 S 22 CIL 13 12442 CIL 13 06549 Herbert Nesselhauf Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 hier S 112 AE 1978 00522 AE 1978 00523 AE 1978 00521 Herbert Nesselhauf Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 hier S 113 Philipp Filtzinger Limesmuseum Aalen Gesellschaft zur Forderung des Wurttembergischen Landesmuseums Stuttgart Stuttgart 1991 S 187 Herbert Nesselhauf Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 hier 114 a b c Philipp Filtzinger Limesmuseum Aalen Gesellschaft zur Forderung des Wurttembergischen Landesmuseums Stuttgart Stuttgart 1991 S 186 Herbert Nesselhauf Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 hier 115 Philipp Filtzinger Limesmuseum Aalen Gesellschaft zur Forderung des Wurttembergischen Landesmuseums Stuttgart Stuttgart 1991 S 184 ubi erat lupa Minerva Statuette mit Votivinschrift Herbert Nesselhauf Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 hier 119 122 Paul Friedrich von Stalin Romische Alterthumer von Oehringen entdeckt 1861 In Wurttembergische Jahrbucher fur vaterlandische Geschichte Geographie Statistik und Topographie 1 1860 1862 S 272 276 hier S 273 CIL 13 06541 Otto Doppelfeld Hrsg Romer am Rhein Ausstellungskatalog Kunsthalle Koln Ludwig Fein Koln 1967 S 345 Hans Schonberger Kurzbericht uber eine Grabung im Rendelkastell zu Ohringen In Germania 36 3 4 1958 S 464 469 hier S 468 Jochen Haas Die Umweltkrise des 3 Jahrhunderts n Chr im Nordwesten des Imperium Romanum Interdisziplinare Studien zu einem Aspekt der allgemeinen Reichskrise im Bereich der beiden Germaniae sowie der Belgica und der Raetia Geographica Historica 22 Steiner Stuttgart 2006 ISBN 3 515 08880 6 S 178 Volker Michael Strocka Weihedenkmaler aus Ohringen In Fundberichte aus Schwaben N F 18 1 1967 S 112 131 hier S 130 CIL 13 6566 Philipp Filtzinger Dieter Planck Bernhard Cammerer Die Romer in Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1986 ISBN 3 8062 0287 7 S 446 Britta Rabold Egon Schallmayer Andreas Thiel Der Limes Die Deutsche Limes Strasse vom Rhein bis zur Donau Theiss Stuttgart 2000 ISBN 3 8062 1461 1 S 79 Dietwulf Baatz Der romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau Mann Berlin 1993 ISBN 3 7861 1701 2 S 229 Karl Wilhelmi Siebter Jahresbericht an die Mitglieder der Sinsheimer Gesellschaft zur Erforschung der vaterlandischen Denkmahle der Vorzeit Sinsheim 1840 S 81 82 85 Karl Schumacher Osterburken Bauinschrift vom Kastell In Limesblatt Mitteilungen der Streckenkommissare bei der Reichslimeskommission Nr 24 30 September 1897 S 667 ff hier S 667 CIL 13 6552 Dieter Planck Willi Beck Der Limes in Sudwestdeutschland 2 Auflage Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0496 9 S 60 mit Abb Kurt Bohner Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 24 Ohringen Jagsthausen Kunzelsau Langenburg Verlag Philipp von Zabern Mainz 1982 S 21 153 Egon Schallmayer Der Limes Geschichte einer Grenze C H Beck Verlag Munchen 2006 ISBN 3 406 48018 7 S 65 Claus Michael Hussen Romerzeit In Heilbronn und das mittlere Neckarland zwischen Marbach und Gundelsheim Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland 22 Theiss Stuttgart 1991 ISBN 3 8062 0870 0 S 52 ff hier S 63 Dietwulf Baatz Der romische Limes Archaologische Ausfluge zwischen Rhein und Donau Mann Berlin 1993 ISBN 3 7861 1701 2 S 237 a b c Gustav Muller Hans Schonberger Untersuchungen am Kastell Butzbach Limesforschungen 2 Mann Berlin 1962 S 121 Fussnote 279 Kastelle des Obergermanischen Limes ORL Strecke 9 sudlicher Teil des Vorderen Limes Kleinkastell Sindringen Kastell Westernbach Kastell Ohringen West Kastell Ohringen Ost Kastell Mainhardt Kleinkastell Mainhardt Ost Kleinkastell Hankertsmuhle Kastell Murrhardt Kleinkastell Ebnisee Kleinkastell Rotelsee Kastelle von Welzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kastell Ohringen West amp oldid 238143038