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Kupferzell ist eine Gemeinde im frankisch gepragten Nordosten Baden Wurttembergs Sie gehort seit 1973 zum neugegrundeten Hohenlohekreis und zur Region Heilbronn Franken bis 20 Mai 2003 Region Franken Wappen Deutschlandkarte49 233333333333 9 6833333333333 340 Koordinaten 49 14 N 9 41 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk StuttgartLandkreis HohenlohekreisGemeindeverwal tungsverband Hohenloher Ebene Hohe 340 m u NHNFlache 54 28 km2Einwohner 6532 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 120 Einwohner je km2Postleitzahl 74635Vorwahlen 07944 07940Vorlage Infobox Gemeinde in Deutschland Wartung Vorwahl enthalt TextKfz Kennzeichen KUN OHRGemeindeschlussel 08 1 26 047LOCODE DE KUZGemeindegliederung 21 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Marktplatz 14 16 74635 KupferzellWebsite www kupferzell deBurgermeister Christoph Spieles CDU Lage der Gemeinde Kupferzell im HohenlohekreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Gemeindegliederung 1 4 Flachenaufteilung 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Fruhe Neuzeit 2 3 Wurttembergische Zeit 2 4 Nachkriegszeit und Gebietsreformen 3 Religionen 3 1 Evangelische Kirche 3 2 Katholische Kirche 4 Politik 4 1 Burgermeister 4 1 1 Kupferzeller Schultheissen Burgermeister 4 2 Gemeinderat 4 3 Wappen und Flagge 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Ansassige Unternehmen 5 2 Verkehr 5 3 Bildung 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 7 Vereine 8 Fossillagerstatte Kupferzell 9 Personlichkeiten 9 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 9 2 Weitere Personlichkeiten 10 Trivia 11 Literatur 12 Einzelnachweise 13 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Gemeinde hat Anteil an den Naturraumen Schwabisch Frankische Waldberge Kocher Jagst Ebenen und Hohenloher Haller Ebene 2 Der Hauptort Kupferzell liegt an der Kupfer einem Nebenfluss des Kocher Nachbargemeinden Bearbeiten Nachbargemeinden sind die Stadte Kunzelsau Neuenstein und Waldenburg alle Hohenlohekreis sowie die Gemeinden Braunsbach und Untermunkheim beide Landkreis Schwabisch Hall Zusammen mit Neuenstein und Waldenburg bildet Kupferzell den Gemeindeverwaltungsverband Hohenloher Ebene welcher insbesondere fur die Aufstellung und Fortschreibung von Flachennutzungsplanen zustandig ist Gemeindegliederung Bearbeiten Kupferzell gliedert sich nach dem Zusammenschluss von sechs ehemaligen Gemeinden im Jahre 1972 im Zuge der Gemeindereform in die Ortschaften Kupferzell Eschental Fessbach Goggenbach Mangoldsall und Westernach mit insgesamt 21 Ortsteilen Die offizielle Benennung der Ortsteile erfolgt durch den vorangestellten Gemeindenamen und mit Bindestrich verbunden nachgestellt die Namen der Ortsteile Ehemalige Gemeinden mit ihren fruheren Ortsteilen nbsp Kupferzell mit dem Dorf Kupferzell den Weilern Rechbach Ulrichsberg und dem Gehoft Schafhof sowie den abgegangenen Ortschaften Endtberg Horzelberg Mayen Rieden und Wildenhofen nbsp nbsp Eschental mit dem Dorf Eschental und dem Weiler Einweiler sowie die abgegangene Burg Gunzburg nbsp nbsp Fessbach mit dem Dorf Fessbach und den Weilern Kubach Kunsbach und Rublingen sowie den abgegangenen Ortschaften Bullingsweiler Hefenhofen und Tiefenbronn nbsp Goggenbach ohne weitere Ortsteile nbsp nbsp Mangoldsall mit dem Dorf Mangoldsall und dem Weiler Fussbach sowie den abgegangenen Ortschaften Frowichsall und Kapfenhardt nbsp Westernach mit dem Dorf Westernach den Weilern Bauersbach Beltersrot Belzhag Hesselbronn Locherholz Neu Kupfer und Stegmuhle sowie den abgegangenen Ortschaften Hof Hoflein und Hurelbach Flachenaufteilung Bearbeiten Nach Daten des Statistischen Landesamtes Stand 2014 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Schillingsfurster Wappen uber einer der Kupferzeller SchlossturenMittelalter Bearbeiten Der Name Kupferzell geht auf einen Monch mit Namen Dietrich zuruck der im Ohrnwald an der Kupfer eine Einsiedlerzelle aufschlug um sich zuruckzuziehen Daraus leitet sich der Name Celle ab der um die geografische Bezeichnung uf dem Ornwald und bis ins 15 Jahrhundert nach der Lage an der Kupfer erweitert wurde Die erste urkundliche Erwahnung von Kupferzell als Celle datiert auf das Jahr 1236 Ab 1323 war Kupferzell in hohenlohischem Besitz 4 Besitz hatten zudem das Kloster Gnadental und das Chorherrenstift Ohringen ausserdem war der Ort oft verpfandet Fruhe Neuzeit Bearbeiten Bei der Teilung des hohenlohischen Besitzes 1553 kam Kupferzell an Hohenlohe Waldenburg wo der Ort zum Amtssitz wurde Im spaten 17 Jahrhundert kam der Ort an Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst Der Bau des Residenzschlosses 1721 machte Kupferzell zur Hauptstadt des Schillingsfurster Territoriums Zudem lag die Ortschaft im Frankischen Reichskreis Wurttembergische Zeit Bearbeiten Als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses kam der Ort wie fast alle hohenlohischen Lande 1806 an das Konigreich Wurttemberg und gehorte nach einer kurzen Phase beim Oberamt Neuenstein fortan zum Oberamt Ohringen 5 1892 kam mit der Kochertalbahn der Anschluss an das Netz der Wurttembergischen Eisenbahn Bei der Kreisreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg gelangte Kupferzell 1938 zum Landkreis Ohringen Nachkriegszeit und Gebietsreformen Bearbeiten 1945 wurde der Ort Teil der Amerikanischen Besatzungszone und gehorte somit zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Baden das 1952 im jetzigen Bundesland Baden Wurttemberg aufging Am 1 Januar 1972 vereinigte sich Kupferzell mit Eschental Fessbach Goggenbach Mangoldsall und Westernach zur neuen Gemeinde Kupferzell 6 1973 erfolgte die Kreisreform in Baden Wurttemberg bei der Kupferzell zum Hohenlohekreis gelangte Religionen Bearbeiten nbsp Katholische Kirche St Michael in KupferzellEine Pfarrkirche ist im Ort seit 1236 nachweisbar Evangelische Kirche Bearbeiten In der Reformation wurde Kupferzell durch die Grafen von Hohenlohe gemass dem Prinzip Cuius regio eius religio evangelisch Die Kirchengemeinde Kupferzell gehort zum Kirchenbezirk Ohringen der Evangelischen Landeskirche Die in Teilen noch romanische Kirche wurde um das Jahr 1800 erneuert und 1900 erweitert Die evangelische Kirche in Westernach gehort nicht zur Pfarrei von Kupferzell sondern zur Pfarrkirche von Waldenburg Katholische Kirche Bearbeiten Da die katholischen Grafen zu Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst den Ort Kupferzell im 18 Jahrhundert zu ihrer Residenz machten wurde 1719 die romisch katholische Konfession von den Grafen dieser Linie wieder zugelassen und gefordert Die katholischen Gottesdienste fanden seit 1729 in der Schlosskapelle statt 1902 wurde die katholische St Michaels Kirche im neuromanischen Stil errichtet Das zustandige katholische Dekanat ist das Dekanat Hohenlohe Politik BearbeitenBurgermeister Bearbeiten Bei der Burgermeisterwahl am 5 Mai 2019 erreichte Christoph Spieles im ersten Wahlgang eine Mehrheit von 53 2 der abgegebenen gultigen Stimmen 7 Er trat sein Amt am 1 August 2019 an die Amtszeit betragt acht Jahre Kupferzeller Schultheissen Burgermeister Bearbeiten 1784 1799 Leonhard Schwarz 1793 1794 Michael Hubmann neben Leonhard Schwarz 1794 1795 Michael Wirth neben Leonhard Schwarz 1801 1803 Georg Michael Hammel 1801 1802 Gottfried Haag neben Georg Michael Hammel 1802 1803 J Michael Muller neben Georg Michael Hammel 1803 1807 Johann Mathias Bauermann 1803 1804 Martin Kopler neben Johann Mathias Bauermann 1804 1806 Philipp Wolfert neben Johann Mathias Bauermann 1806 1807 Georg Wurth neben Johann Mathias Bauermann 1807 1814 Johann Andreas Stutz 1823 1826 Michael Schwarz 1826 1834 Georg Adam Reinhardt 1834 1848 Heinrich Jakob Gottlieb Burger 1848 1853 Johann Michael Hammel 1853 1856 Gottfried Wenz 1857 1882 Ludwig Heinrich Raisig 1882 1887 Johann Jakob Schaufele 1887 1924 Wilhelm Dutt 1924 1934 Fritz Egner 1934 1941 Georg Rudolf Mossner 1942 1945 Ernst Ayen 1942 1945 Arthur Zeilein Burgermeister in Neuenstein ubernahm dringendste Amtsgeschafte aufgrund der Einberufung von Ernst Ayen 1945 1946 Philipp Durr kommissarischer Burgermeister nach der amerikanischen Besetzung eingesetzt 1946 1948 August Schadel 1948 1971 Ernst Ayen 1972 1979 Gunter Petereit vor der Gemeindereform Burgermeister in Westernach 1979 Egbert Maier Amtsverweser 1979 2003 Joachim Herbert Freiherr von Wangenheim 2003 2019 Joachim Schaaf seit 2019 Christoph SpielesGemeinderat Bearbeiten Fur die Wahl des Gemeinderats ist das Gemeindegebiet in zehn Wohnbezirke im Sinne der baden wurttembergischen Gemeindeordnung gegliedert Er wird nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewahlt und hat gemass der Hauptsatzung 19 Sitze Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderate durch Uberhangmandate verandern In den eingemeindeten Gemeinden sind Ortschaften im Sinne der baden wurttembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und einem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem eingerichtet Fur die Wahl der Ortschaftsrate wird teilweise die Unechte Teilortswahl entsprechend angewendet und die Ortschaften in Wohnbezirke unterteilt 8 9 Der Gemeinderat in Kupferzell hat nach der letzten Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 insgesamt 25 Mitglieder 24 Gemeinderate Burgermeister 2014 26 Die Wahlbeteiligung lag bei 55 5 2014 48 4 Der Gemeinderat besteht aktuell aus den 24 gewahlten ehrenamtlichen Gemeinderaten und dem Burgermeister als Vorsitzenden Der Burgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt Partei Liste Stimmenanteil SitzeFreie Wahlervereinigung FWV 49 36 12Unabhangige Wahlergemeinschaft UWG 33 24 8Sozialdemokratische Partei SPD 17 40 4Wappen und Flagge Bearbeiten nbsp Wappen von Kupferzell Blasonierung Unter silbernem Schildhaupt darin ein schreitender rot bezungter hersehender schwarzer Lowe Leopard in Schwarz eine rot bedachte silberne Kirche mit Dachreiter Wappenbegrundung Die neue Gemeinde Kupferzell fuhrt weiterhin das 1957 entstandene alte Kupferzeller Wappen Der Leopard entstammt dem Hohenloher Wappen und reprasentiert die allen Teilen Kupferzells gemeinsame Angehorigkeit zu Hohenlohe die Kirche Zelle bezieht sich auf den Gemeindenamen Wappen und Flagge wurden der Gemeinde am 27 Februar 1976 vom Landratsamt des Hohenlohekreises verliehen 10 Die Flagge der Gemeinde ist Rot WeissWirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Der alte Kupferzeller Bahnhof im Freilandmuseum WackershofenAnsassige Unternehmen Bearbeiten Die Reca Norm GmbH ist ein Vertriebsunternehmen fur Werkzeuge und Befestigungstechnik Die Firma Mefa GmbH ist ein Unternehmen fur Befestigungs und Montagesysteme Gemeinsam mit Kunzelsau und Waldenburg betreibt Kupferzell seit 1990 den interkommunalen Zweckverband Gewerbepark Hohenlohe 11 Verkehr Bearbeiten Die Gemeinde Kupferzell ist uber die Anschlussstelle Kupferzell Nr 42 an der Bundesautobahn A6 Saarbrucken Waidhaus unmittelbar und gut an das uberregionale Fernstrassennetz angebunden Weiterhin fuhrt die Bundesstrasse B19 Krauthausen Oberstdorf Richtung Kunzelsau Bad Mergentheim und Schwabisch Hall Gaildorf durch das Gemeindegebiet Mehrere Landes und Kreisstrassen durchqueren in verschiedene Richtungen das Gemeindegebiet und bieten eine gute Verkehrsanbindung Fruher verfugte der Ort mit der Kochertalbahn uber einen Bahnanschluss bis deren Betrieb 1991 endgultig eingestellt wurde Der Bahnhof wurde ins Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen transloziert Auf der ehemaligen Bahntrasse fuhrt heute ein Teil des Kochertalradwegs auf die Hohenloher Ebene Bildung Bearbeiten Die Johann Friedrich Mayer Schule in Kupferzell ist eine Gemeinschaftsschule von Klasse 1 bis Klasse 10 Sie war eine der 34 Starterschulen die ab dem Schuljahr 2012 2013 zu den ersten baden wurttembergischen Gemeinschaftsschulen gehorten 12 Rund 550 Schulerinnen und Schuler besuchen die Schule Im Schloss Kupferzell befindet sich die Akademie fur Landbau und Hauswirtschaft ALH Sie ist eine Fachschule in der Tragerschaft des Hohenlohekreises in Kooperation mit dem Landkreis Schwabisch Hall Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Das Schloss vom Schlosspark aus gesehenDas ehemalige Residenzschloss Kupferzell wurde 1721 durch Graf Philipp Ernst erbaut 1922 kaufte die Wurttembergische Landwirtschaftskammer das Schloss und machte daraus eine Schule fur Landbau und Hauswirtschaft die bis heute besteht 13 Die evangelische Kirche in Westernach geht mindestens auf das 15 Jahrhundert zuruck und wurde bereits im 16 Jahrhundert erneuert Der Taufstein stammt aus dem 18 Jahrhundert Das ehemalige Kupferzeller Bahnhofsgebaude aus dem Jahr 1892 wurde 1990 als vermutlich erster Vertreter des wurttembergischen Einheitsbahnhofs in das Hohenloher Freilandmuseum Wackershofen transloziert Das Gebaude steht dort am Haltepunkt Wackershofen tragt aber weiterhin die Aufschrift Kupferzell 14 Ebenfalls ins Freilandmuseum Wackershofen verbracht wurde im Jahr 1986 87 das ehemalige Kupferzeller Lagerhaus aus dem Jahr 1897 98 das alteste genossenschaftliche Lagerhaus Baden Wurttembergs nbsp Der winterliche Schlosspark nbsp Skulptur im Schlosspark nbsp Fessbach im SchlossparkVereine BearbeitenDie Ortsgruppe Kupferzell des Schwabischen Albvereins wurde 1999 mit der Eichendorff Plakette ausgezeichnet 15 Fossillagerstatte Kupferzell Bearbeiten nbsp Skelettrekonstruktion von Batrachotomus kupferzellensis nbsp Gerrothorax pustuloglomeratus die haufigste Art in der Kupferzeller KeuperfaunaKupferzell bzw das Hohenloher Plateau liegen regionalgeologisch im Westen des Suddeutschen Schichtstufenlandes im Ausbiss des oberen Muschelkalks und des unteren Keupers Wahrend im oberen Muschelkalk ostlich von Kupferzell im Steinbruch Rublingen relativ gut erhaltene Reste von Nothosaurus 16 und Simosaurus 17 vorkommen ist der Keuper Lettenkeuper Erfurt Formation oberes Ladin etwa 235 Mio Jahre vor heute sudlich von Kupferzell teilweise so reich an Resten von urzeitlichen Landwirbeltieren dass die Gegend als Massengrab fossiler Saurier gilt Im Rahmen einer Notgrabung wahrend des Baus der A 6 zwischen Heilbronn und Nurnberg wurden im Jahre 1977 bei Kupferzell Bauersbach rund 30 000 Einzelknochen geborgen Das Vorkommen war vom Waldenburger Eisenbahner und Hobby Palaontologen Johann Wegele entdeckt und anschliessend uber die VfMG Sektion Heilbronn dem Staatlichen Museum fur Naturkunde Stuttgart gemeldet worden Zwischen dem 18 Marz und 3 Juni bauten Mitarbeiter des Museums und Freiwillige des VfMG die Fossillagerstatte systematisch unter Zeitdruck ab 18 19 Die Fundstelle ist heute nicht mehr zuganglich 20 Der Hauptteil der Knochen wurde aus einer Schichtenfolge mit grunen gelben und braunen teils dolomitischen Mergeln geborgen die sehr wahrscheinlich in Susswasser oder relativ stark ausgesussten Brackwasserkorpern abgelagert wurden 20 Die Lagerstatte kann am besten als Konzentratlagerstatte charakterisiert werden 19 Zwar ist der Erhaltungszustand des Materials relativ gut und bisweilen sind weitgehend komplette Skelette und Teilskelette im anatomischen Zusammenhang uberliefert jedoch wurden die teils prafossilisierten und umgelagerten Knochen offenbar zusammengespult Das Fundintervall gehort lithostratigraphisch zu den Unteren Grauen Mergeln im hoheren Teil der Erfurt Formation 20 Der weit uberwiegende Teil der Wirbeltierfauna rund 90 ist durch nur zwei Temnospondylen Arten reprasentiert den eher kleinen Plagiosauriden Gerrothorax pustuloglomeratus 70 und den grossen Mastodonsauriden Mastodonsaurus giganteus 20 20 Beides sind nicht amniotische Vertreter die eine stark an Gewasser gebundene Lebensweise fuhrten Sie lebten offenbar nahe oder direkt in den Seen oder Lagunen in deren Sedimenten ihre Uberreste uberliefert wurden 20 Das Gleiche gilt fur die weit selteneren Temnospondylen Arten Kupferzellia wildi Plagiosuchus pustuliferus ein enger verwandter von Gerrothorax 19 sowie die anhand vollstandigeren Materials aus anderen nordwurttembergischen Lettenkeuperlokalitaten siehe unten erstbeschriebenen Arten Trematolestes hagdorni 21 Callistomordax kugleri 22 und Bystrowiella schumanni 23 Ebenfalls selten doch mit ein paar recht vollstandigen Exemplaren vertreten ist Batrachotomus kupferzellensis ein Rauisuchide Dieses Reptil lebte auf dem trockenen Land und seine Reste sind wahrscheinlich durch einen hochwasserfuhrenden Fluss in den Ablagerungsraum eingespult worden 20 Einziges weiteres sicheres Zeugnis eines rein landlebenden Tieres sind Osteoderme eines relativ engen Verwandten von Batrachotomus der 2014 unter dem Namen Jaxtasuchus salomoni beschrieben wurde 24 Ob die Zuordnung dreispitziger Zahne zu einem nicht naher bestimmbaren Cynodontier 19 einem saugetierahnlichen Amnioten korrekt ist gilt hingegen als nicht ganz sicher 25 Die ubrigen Amniotenreste stammen von den aquatischen Reptilien Neusticosaurus pusillus sowie Tanystropheus und auch Nothosaurus Auch verschiedene Knochen und Knorpelfische 20 sind in der Kupferzell Fauna vertreten Davon naher bestimmbar Stand 2003 sind jedoch nur der Lungenfisch Ptychoceratodus serratus sowie der Strahlenflosser Serrolepis 19 Ungefahr zur gleichen Zeit entdeckt wie Kupferzell Bauersbach wurden die bedeutenden Lettenkeuper Fundstellen in den Steinbruchen bei Vellberg Typlokalitat von Bystrowiella Callistomordax und Jaxtasuchus in einem Baugebiet in Michelbach an der Bilz Typlokalitat von Trematolestes und in einem Autobahnanschnitt A 6 bei Ilshofen Sie alle liegen im Landkreis Schwabisch Hall rund 20 km sudsudostlich bis ostsudostlich von Kupferzell 20 25 wie die Namen vermuten lassen ist Kupferzell fur diese Arten die Typlokalitat Kupferzellia ist Damiani 2001 zufolge ein jungeres Synonym von Tatrasuchus 26 Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Franz Joseph zu Hohenlohe Schillingsfurst 1787 1841 Standesherr Alexander zu Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst 1794 1849 katholischer Geistlicher Karl Marcell Heigelin 1798 1833 Architekt und Architekturtheoretiker Nikolaus zu Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst 1841 1886 wurttembergischer Standesherr Landtagsabgeordneter Friedrich Karl zu Hohenlohe Waldenburg Schillingsfurst 1846 1924 Furst von Hohenlohe Emil Horle 1867 1938 Lehrer und Geograf Julius Gessinger 1899 1986 Musikpadagoge und Komponist Eberhard Finckh 1899 1944 Berufsoffizier und Widerstandskampfer des 20 Juli 1944 Zu seinem Gedenken ist nach ihm eine Strasse in Kupferzell benannt Ewald Sprecher 1922 2017 pharmazeutischer Biologe Karl Heinz Dahn 1926 2016 Lehrer und Heimatforscher Alexander Schonath 1951 Politiker REP 1996 2001 MdL Baden Wurttemberg Alexander Heide 1991 BasketballspielerWeitere Personlichkeiten Bearbeiten Pfarrer Johann Friedrich Mayer 1719 1798 Agrarreformer der als Gipsapostel bekannt wurde lebte in Kupferzell Die Gemeinschaftsschule Kupferzell tragt seit 1997 seinen Namen Karl Julius Weber 1767 1832 Schriftsteller lebte und starb im Kupferzell Nach ihm ist die Veranstaltungshalle und eine Strasse in Kupferzell benannt Rolf Wutherich 1927 1981 Fahrer der Rennwagenabteilung von Porsche und Beifahrer im todlichen Unfall des US Schauspielers James Dean lebte und starb in KupferzellTrivia BearbeitenWahrend der COVID 19 Pandemie war Kupferzell einer der Hotspots in Deutschland 27 Am 19 Mai 2020 startete das Robert Koch Institut eine Studie zur Exposition der Burger von Kupferzell mit dem Coronavirus um die Ausbreitung des Virus und die Dunkelziffer zu untersuchen 28 Seit 2005 werden Strassen im Kupferzeller Neubaugebiet Dottinger Strasse Breite nach verdienten Altburgermeistern benannt Literatur BearbeitenKupferzell In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Oehringen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 46 H Lindemann Stuttgart 1865 S 251 258 Volltext Wikisource Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Naturraume Baden Wurttembergs Landesanstalt fur Umwelt Messungen und Naturschutz Baden Wurttemberg Stuttgart 2009 Statistisches Landesamt Flache seit 1988 nach tatsachlicher Nutzung fur Kupferzell Leopard verdrangt Hirschstange In Hohenloher Zeitung 4 August 2012 bei stimme de abgerufen am 4 August 2012 Hohenlohekreis Kupferzell Ein gutes Stuck Hohenlohe Online auf www hohenlohekreis de abgerufen am 26 Oktober 2014 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 455 Christoph Spieles ist neuer Burgermeister von Kupferzell STIMME de Abgerufen am 19 Oktober 2022 Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band IV Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 212 216 Hauptsatzung der Gemeinde Kupferzell vom 12 Februar 1991 zuletzt geandert am 16 Marz 2004 Memento des Originals vom 25 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kupferzell de PDF 49 kB Heinz Bardua Die Kreis und Gemeindewappen im Regierungsbezirk Stuttgart Theiss Stuttgart 1987 ISBN 3 8062 0801 8 Kreis und Gemeindewappen in Baden Wurttemberg 1 S 90 Gewerbepark Hohenlohe Abgerufen am 19 Oktober 2022 Gesamtliste der Starterschulen der Gemeinschaftsschule bei kultusportal bw de PDF 39 kB abgerufen am 11 Marz 2012 Landesarchiv Baden Wurttemberg Hrsg Der Hohenlohekreis Band 2 B Die Gemeinden Historische Grundlagen und Gegenwart Fortsetzung Kunzelsau bis Zweiflingen Thorbecke Ostfildern 2007 ISBN 3 7995 1367 1 S 63 Albrecht Bedal Fruhe Sekundarbahn und erster Einheitsbahnhof Zur Geschichte des Kupferzeller Bahnanschlusses In Der Bahnhof aus Kupferzell Die Geschichte eines wurttembergischen Stationsgebaudes und der Nebenbahn Waldenburg Kunzelsau Hohenloher Freilichtmuseum Schwabisch Hall 2001 ISBN 3 9806793 3 0 S 45 60 Verleihung der Eichendorff Plakette in Blatter des Schwabischen Albvereins Heft 2 2000 S 24 z B Claus Konig Volkmar Wirth Berichte Staatliches Museum fur Naturkunde Stuttgart 1995 In Jahreshefte der Gesellschaft fur Naturkunde in Wurttemberg 152 Jhg 1996 S 321 351 PDF S 333 Olivier Rieppel Osteology ofSimosaurus gaillardotiand the relationships of stem group Sauropterygia In Fieldiana Geology new series Nr 28 1994 online S 82 Bernhard Ziegler Staatliches Museum fur Naturkunde Stuttgart 1977 In Jahreshefte der Gesellschaft fur Naturkunde in Wurttemberg 133 Jhg 1978 S 177 213 PDF S 184 f a b c d e Hanna Hellrung Gerrothorax pustuloglomeratus ein Temnospondyle Amphibia mit knocherner Branchialkammer aus dem Unteren Keuper von Kupferzell Suddeutschland In Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde Serie B Geologie und Palaontologie Nr 330 2003 PDF S 6 f u S 13 ff a b c d e f g h Hans Hagdorn Rainer Schoch Dieter Seegis Ralf Werneburg Wirbeltierlagerstatten im Lettenkeuper In Hans Hagdorn Rainer Schoch Gunter Schweigert Hrsg Der Lettenkeuper ein Fenster in die Zeit vor den Dinosauriern Palaeodiversity Sondernummer Suppl zu Bd 8 2015 S 325 358 PDF Rainer R Schoch A new trematosaurid amphibian from the Middle Triassic of Germany In Journal of Vertebrate Paleontology Bd 26 Nr 1 2006 S 29 43 doi 10 1111 j 1096 3642 2007 00363 x alternativer Volltextzugriff ResearchGate Rainer R Schoch A new stereospondyl from the German Middle Triassic and the origin of the Metoposauridae In Zoological Journal of the Linnean Society Bd 152 Nr 1 2008 S 79 113 doi 10 1111 j 1096 3642 2007 00363 x Open Access Florian Witzmann Rainer R Schoch Michael W Maisch A relict basal tetrapod from Germany first evidence of a Triassic chroniosuchian outside Russia In Naturwissenschaften Bd 95 Nr 1 2008 S 67 72 doi 10 1007 s00114 007 0291 6 alternativer Volltextzugriff ResearchGate Rainer R Schoch Hans Dieter Sues A new archosauriform reptile from the Middle Triassic Ladinian of Germany In Journal of Systematic Palaeontology Bd 12 Nr 1 2014 S 113 131 doi 10 1080 14772019 2013 781066 a b Rainer R Schoch Stratigraphie und Taphonomie wirbeltierreicher Schichten im Unterkeuper Mitteltrias von Vellberg SW Deutschland In Stuttgarter Beitrage zur Naturkunde Serie B Geologie und Palaontologie Nr 318 2002 PDF Ross J Damiani A systematic revision and phylogenetic analysis of Triassic mastodonsauroids Temnospondyli Stereospondyli In Zoological Journal of the Linnean Society Bd 133 Nr 4 2001 379 482 doi 10 1006 zjls 2001 0304 SWR RKI will 2 000 Menschen in Corona Hotspot Kupferzell testen Abgerufen am 9 Juni 2020 SWR Bericht zur StudieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kupferzell Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Kupferzell Reisefuhrer Stadte und Gemeinden im HohenlohekreisStadte Forchtenberg Ingelfingen Krautheim Kunzelsau Neuenstein Niedernhall Ohringen Waldenburg nbsp Gemeinden Bretzfeld Dorzbach Kupferzell Mulfingen Pfedelbach Schontal Weissbach ZweiflingenOrtsteile von Kupferzell Bauersbach Beltersrot Belzhag Einweiler Eschental Fessbach Fussbach Goggenbach Hesselbronn Kubach Kunsbach Kupferzell Locherholz Mangoldsall Neu Kupfer Rechbach Rublingen Schafhof Stegmuhle Ulrichsberg Westernach Normdaten Geografikum GND 4266540 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kupferzell amp oldid 230664405