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Das Spital Ohringen ist eine Einrichtung zur Unterstutzung Armer Gebrechlicher und Kranker in Ohringen und Umgebung Gestiftet wurde das Spital im Jahr 1353 durch das Haus Hohenlohe Die Stiftung besteht bis heute Spitalkirche in der Altstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Mediatisierung 3 Spitalgebaude 4 Spital heute 5 LiteraturGeschichte BearbeitenMit Erlaubnis des Stiftsdekans und des Stadtpfarrers vom 18 Juli 1353 grundete Anna von Hohenlohe ein Spital Die Grundung zu Ehren der heiligen Anna und der heiligen Elisabeth mit Kapelle Kaplanei und Friedhof bestatigte 1354 der Wurzburger Bischof Albrecht II von Hohenlohe Das Spital sollte Arme Gebrechliche und Heimatlose aufnehmen und wurde in geistlicher Hinsicht direkt dem Bischof unterstellt Das Recht zur Berufung der Geistlichen das Patronatsrecht erhielt die Stifterfamilie Die wirtschaftliche Existenz des Spitals wurde durch zahlreiche Schenkungen von Grundstucken und Einkunften sowie Spenden gesichert Das Spital konnte mehrere Hofe gewinnbringend verpachten Der erste Standort des Spitals befand sich innerhalb der Stadtmauern an der Stelle der ehemaligen Synagoge ist jedoch heute nicht mehr bekannt Aufgrund der ungunstigen Lage wurde ein Neubau vor den Stadtmauern geplant Am 15 Juni 1376 konnte die neue Kapelle des Spitals Spitalkirche St Anna und Elisabeth in der Altstadt in antiqua civitate geweiht werden 1377 wurden alle Privilegien auf diesen Neubau ubertragen Das Spital entwickelte sich zu einem bedeutenden Grundbesitzer und zu einer wichtigen sozialen Einrichtung fur Ohringen und die Umgebung Das Spital war kein Krankenhaus sondern sollte Alten und Gebrechlichen einen gesicherten Lebensabend ermoglichen Durch den Erwerb eines Pfrundbriefes in dem das Spital als Universalerbe eingesetzt wurde konnte ein Platz im Spital erkauft werden Dabei gab es reiche obere und arme untere Pfrunden Diese unterschieden sich beim Wohnkomfort und beim Essen Frauen und Manner wurden unterschiedslos aufgenommen die Zahl der Frauen uberwog jedoch meist Die noch erhaltenen Pfrundbriefe reichen bis 1399 zuruck Der gesamte auf zahlreiche Orte inner und ausserhalb von Hohenlohe verteilte Spitalbesitz wurde 1509 auf Anregung des spateren Bauernfuhrers Wendel Hipler erstmals in einem Gultbuch verzeichnet Um 1710 wurde eine dritte Klasse von Pfrunden eingefuhrt Zu dieser Zeit lebten 28 Pfrundner im Spital mehr konnten aus Platzgrunden nicht untergebracht werden Auch ausserhalb des Spitals wohnende Pfrundner erhielten mit der Einfuhrung der neuen Klasse Naturalleistungen Mediatisierung BearbeitenDie Stiftung wurde nach der Mediatisierung 1806 der staatlichen Aufsicht unterstellt Zu diesem Zeitpunkt besass das Spital 151 7 8 Morgen Acker 56 Morgen Wiesen 3 7 8 Morgen Garten 9 3 4 Morgen Weinberge und 198 Morgen Wald Das Kapital betrug 28 742 Gulden Mit der Ablosungsgesetzgebung entfielen ab 1848 die Zehntertrage die Naturalverpflegung der Pfrundner wurde dadurch deutlich aufwendiger Statt eines geplanten Neubaus wurden Ackerland und Walder zur Verpachtung erworben Spitalgebaude Bearbeiten nbsp Spitalgebaude in der Ohringer AltstadtBei der Einweihung 1376 bestand das Spital aus der einschiffigen Spitalkirche deren Chor noch erhalten ist dem daran anschliessenden Pfrundner und Verwaltungshaus dem Back und Metzelhaus sowie separaten Stall und Scheunengebauden Mit Ausnahme der Kirche waren alle Gebaude um den Spitalhof gruppiert Um 1900 wohnten noch zwei Pfrundnerinnen und ein Spitaldiener in den Gebauden Die Spitalverwaltung begann mit dem Verkauf des Spitalbereichs Die Spitalkirche wurde 1940 an die katholische Kirchengemeinde verkauft die grosse Scheune im Jahr 1942 an die Stadt Diese richtete dort ihren Bauhof ein Der gesamte Komplex wurde bereits 1926 in das Verzeichnis der Baudenkmale aufgenommen Die eigentlichen Spitalbauten dienten von 1910 bis 1939 als Wanderarbeitsstatte und als Obdachlosenasyl Von 1922 bis 1929 dienten die Gebaude als Jugendherberge spater als Unterkunft fur Kriegsgefangene Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die Spitalverwaltung in den Gebauden Wohnungen ein Spital heute BearbeitenAls Stiftung besteht das Spital weiterhin Die Nachfolger der Fursten zu Hohenlohe bestellen die Verwalter der Stiftung und haben das Recht diejenigen Personen auszuwahlen denen Pfrunden aus dem Vermogen der Stiftung ausgezahlt werden Diese Personen mussen bedurftig und unbescholten sein und in einem Ort wohnen der bis 1806 der Landeshoheit der Fursten zu Hohenlohe unterstand 1976 wurden vom Haus Hohenlohe Ohringen 87 Pfrunden vergeben von den hohenlohischen Hausern Langenburg Waldenburg und Bartenstein jeweils 29 Pfrunden Empfanger sind heute meist Burger die nur eine kleine Rente erhalten Zur Zahlung stehen die Einnahmen aus der Vermietung und der Verpachtung von Gebauden und Grundstucken und die Zinsen aus dem Kapitalvermogen zur Verfugung sowie der Reinerlos aus dem Holzeinschlag und die Jagd und Fischereipacht Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte die Spitalverwaltung in Ohringen eine wichtige Rolle als Grundbesitzer da sie zahlreiche Grundstucke in und um Ohringen besass Zahlreiche Unternehmen in den Industriegebieten der Stadt siedelten sich auf Grundstucken der Spitalverwaltung an Viele dieser Grundstucke uberliess und uberlasst die Stiftung nach dem Erbbaurecht um im Besitz der Grundstucke zu bleiben Literatur BearbeitenGerhard Taddey 600 Jahre Hospital in Ohringen Altstadt Ohringen 1976 Ohringen Stadt und Stift Herausgegeben von der Stadt Ohringen Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Forschungen aus Wurttembergisch Franken 31 Wilhelm Mattes Ohringer Heimatbuch Ohringen 1929 Nachdruck 1987 49 19855 9 49995 Koordinaten 49 11 54 8 N 9 29 59 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spital Ohringen amp oldid 224637763