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Der Ohringer Stiftungsbrief ist eine Urkunde uber die Stiftung eines Chorherrenstifts in Ohringen durch den Regensburger Bischof Gebhard III und seine Mutter Adelheid im Jahr 1037 Er ist ein wichtiges Dokument fur die Geschichtsforschung zahlreicher Stadte und Gemeinden in der Region Heilbronn Franken Ohringer Stiftungsbrief Inhaltsverzeichnis 1 Grundung des Chorherrenstifts 2 Weitere Inhalte 3 Datum der Abfassung 4 Adelheid und die Zeugen der Stiftung 5 Ortsverzeichnis 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksGrundung des Chorherrenstifts Bearbeiten nbsp Grundung des Chorherrenstifts 1037Auf Bitten seiner Mutter Adelheid grundete Gebhardt ein Jahr nach seinem Amtsantritt als Regensburger Bischof ein Chorherrenstift in Ohringen Die ursprunglich vorhandene Pfarrkirche wurde dabei der geistliche Mittelpunkt des Stifts Bischof Gebhard ubergab dem Chorherrenstift die Dorfer Ohrnberg Pfahlbach Eichach und Ernsbach Diese Dorfer waren vermutlich durch vaterliches Erbe in den Besitz von Gebhard und seiner Mutter gekommen Mit der Stiftung bestatigte Gebhard ein Tauschgeschaft aus dem Jahr 1034 zwischen einem nicht naher bezeichnete Grafen Hermann und Bischof Meginhard I von Wurzburg Dabei uberliess Graf Hermann dem Bischof das halbe Dorf Bockingen mit einem Weingut sowie zwei Hufen in Sulzbach zwei Hufen in Heilbronn und funfzehn Leibeigene Hermann erhielt dafur die Zehntanteile des Wurzburger Bischofs in Ohringen Diesem gehorten zwei Drittel des Zehnten in Ohringen Mit dem Stiftungsbrief bestellte Gebhard die Grafen der Comburg bei Schwabisch Hall zu Vogten also zu weltlichen Schutzherren des Chorherrenstifts Die neuen Vogte erhielten dafur als Gegenleistung das halbe Dorf Hall und zehn Pfund der Munze in Ohringen Weitere Inhalte BearbeitenDie neue Stiftung wurde dem Altar des Petrus in Regensburg ubertragen Gebhard wollte somit sicherstellen dass die Bischofe die Stiftung schutzten und die Erlose nur fur diese verwendet wurden Der Stiftungsbrief zahlt weiter alle Besitzungen auf die der Ohringer Kirche damals gehorten Gebhard ubergab nicht seinen gesamten Besitz an das neu gegrundete Stift Er vermachte besonders den Bereich der Waldenburger Berge und das Gebiet um Neuenstein der Regensburger Kirche Datum der Abfassung BearbeitenDer Stiftungsbrief tragt das Datum des 17 August 1037 und ist in Wurzburg ausgestellt Historiker gehen jedoch davon aus dass die Urkunde erst spater verfasst wurde An der Glaubwurdigkeit des Dokuments gibt es jedoch keine Zweifel Fur die Abfassung wurden vermutlich verschiedene altere Urkunden verwendet Die Tatsache dass in der Urkunde die freie Wahl des Vogts und eine weitgehende Unabhangigkeit vom Regensburger Bischof in inneren Angelegenheiten festgeschrieben wurde lasst Historiker vermuten dass der Stiftungsbrief erst zwischen 1075 und 1122 also wahrend des Investiturstreits verfasst wurde Daruber hinaus vermuten Historiker dass der Stiftungsbrief sich anfangs auch gegen Graf Heinrich von Comburg richtete da er die Moglichkeit zur Absetzung eines Vogts einraumte Heinrich von Comburg war nachweislich Vogt von Ohringen und war im Investiturstreit zunachst eher der kaiserlichen Seite zuzuordnen Die Grundung des Klosters Comburg um 1090 anstelle der bisherigen Grafenburg zeigt Heinrichs Ubertritt zu den Befurwortern grosserer Unabhangigkeit der Kloster und Stifte und machte die Moglichkeit seiner Absetzung gegenstandslos Adelheid und die Zeugen der Stiftung Bearbeiten nbsp Sarkophag der Adelheid 13 Jahrhundert Adelheid von Metz entstammt dem Haus der Matfriede Aus ihrer ersten Ehe mit Heinrich von Speyer ging der spatere Kaiser Konrad II hervor Nach dem Tod ihres ersten Ehemanns heiratete Adelheid Poppo Graf im Lobdengau Dieser Ehe entstammt Gebhard der 1036 Bischof von Regensburg wird Seine Schwester ist vermutlich Biliza die Mutter des Papstes Viktor II Unterzeichnet wurde der Stiftungsbrief in Wurzburg da Ohringen immer noch zum Bistum Wurzburg gehorte Zahlreiche Domherren aus Wurzburg zahlten zu den Zeugen des Stiftungsbriefs Der Stiftungsbrief schliesst mit einer Liste prominenter Stiftungszeugen Als Zeugen sind in der Urkunde sechs Grafen erwahnt die alle nahe Verwandte Gebhards und Adelheids waren Durch die Anerkennung des Stifts treten sie ihre Erbanspruche ab Im Stiftungsbrief sind erwahnt Boppo comes de Laufen Boppo Graf von Lauffen Sohn von Adelheid und Bruder von Gebhard Burchardus comes de Kamburc Burkhard Graf von Comburg Schwiegersohn von Adelheid und Schwager von Gebhard Poppo comes de Heninberc Boppo Graf von Henneberg Enkel Adelheids und Neffe Gebhards Hugo comes de Cregineck Hugo Graf von Kraheneck Enkel Adelheids und Neffe Gebhards Adelbertus comes de Calewa Adalbert Graf von Calw Enkel Adelheids und Neffe Gebhards Sohn Bilizas Eberhard comes de Ingeresheim Eberhard Graf von Ingersheim Enkel Adelheids und Neffe Gebhards Sohn BopposOrtsverzeichnis BearbeitenIm Ohringer Stiftungsbrief werden zahlreiche Stadte und Dorfer erwahnt darunter sind zahlreiche erste urkundliche Erwahnungen Baumerlenbach Ohringen Bergeheim Pfedelbach Bretzfeld Burkhardswiesen Ellhofen oder Weinsberg Bockingen Heilbronn Calw Comburg Schwabisch Hall Eichach Zweiflingen Ellhofen Ernsbach Forchtenberg Grantschen Weinsberg Grunden Gschlachtenbretzingen Michelbach an der Bilz Heilbronn Henneberg Ingersheim Kraheneck Ruine Pforzheim Lauffen am Neckar Niedernhall Obereppach Neuenstein Obermassholderbach Ohringen Obersollbach Neuenstein Ohringen als Oringowe Gau an der Ohrn Ohrnberg Ohringen Pfahlbach Zweiflingen Pfedelbach Rauhenbretzingen Regensburg Ruckertshausen Schwabbach Bretzfeld Schwabisch Hall Sindringen Forchtenberg Stegmuhle Kupferzell Stegmuhle Pfedelbach Sulzbach Obersulm Untereppach Neuenstein Untermassholderbach Ohringen Untersollbach Ohringen Weiler bei Weinsberg Obersulm Weissenstein Pforzheim Westernbach Zweiflingen WurzburgSiehe auch BearbeitenChorherrenstift Ohringen Stiftskirche OhringenLiteratur BearbeitenGerhard Taddey Red Ohringen Stadt und Stift Herausgegeben von der Stadt Ohringen Thorbecke Sigmaringen 1988 ISBN 3 7995 7631 2 Forschungen aus Wurttembergisch Franken 31 Wirtembergisches Urkundenbuch Band 1 Stuttgart 1849 Nr 222 S 263 265 Scan der Druckfassung Revidierte OnlinefassungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftskirche Ohringen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ohringer Stiftungsbrief amp oldid 226958133