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Die Untere Kochertalbahn war eine normalspurige private Nebenbahn der Wurttembergischen Eisenbahn Gesellschaft WEG im nordlichen Wurttemberg Sie fuhrte als Stichbahn von Bad Friedrichshall nach Ohrnberg und folgte dem Unterlauf des Kochers Bad Friedrichshall Jagstfeld OhrnbergStrecke der Untere KochertalbahnStreckennummer 9491Kursbuchstrecke DB 782 1993 Streckenlange 22 6 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 8 3 Minimaler Radius 180 mHochstgeschwindigkeit 50 km hLegende von Wurzburgvon Heidelbergvon Meckesheim0 0 Bad Friedrichshall Hbf ehem Bad Friedrichshall Jagstfeld nach Stuttgart1 1 Kochendorf Nord2 6 Kocher 83 m 4 1 Oedheim8 1 Degmarn9 7 Kocherturn11 3 Neuenstadt West11 4 Brettach 12 m 12 0 Neuenstadt Kocher 13 0 Kocher 80 m 13 2 A 8114 2 Gochsen17 5 Kochersteinsfeld20 5 Moglingen Kocher 21 0 Kocher 89 m 22 6 OhrnbergMit einer Lange von 22 6 km war sie die langste Strecke der WEG Sie wurde in zwei Etappen eroffnet Am 15 September 1907 erreichte die Bahn Neuenstadt am 1 August 1913 wurde sie bis Ohrnberg verlangert Nach der Einstellung des Betriebs zum 27 Dezember 1993 scheiterte die zunachst geplante Integration in das Netz der Heilbronner Stadtbahn Die Trasse ist nun als Radwanderweg befahrbar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte Planung und Bau 1 2 Verlangerung nach Ohrnberg 1 3 Weitere Entwicklung 1912 1990 1 4 Stadtbahn Planungen und Niedergang 2 Betrieb 2 1 Fahrzeuge 2 1 1 Dampflokomotiven 2 1 2 Triebwagen 2 1 3 Wagen 2 2 Personenverkehr 2 3 Guterverkehr 2 4 Unfalle 3 Verlauf 4 Relikte 5 OPNV im Kochertal heute 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Planung und Bau Bearbeiten Neuenstadt lag im Zeitalter vor dem Eisenbahnbau an der Postkutschen Route von Heilbronn uber Mergentheim nach Wurzburg und war damit verkehrstechnisch gut erschlossen Mit der durchgehenden Eroffnung der Linie Stuttgart Heilbronn Wurzburg heutige Frankenbahn 1869 die von Jagstfeld aus in nordliche Richtung entlang der Jagst verlief Westliche Gabelbahn geriet Neuenstadt ins Abseits Abhilfe versprachen die Planungen fur den Bau der 1862 eroffneten Kocherbahn Heilbronn Hall die uber Neckarsulm und den Unterlauf des Kochers ostwarts gefuhrt werden sollte Allerdings gelang es den Orten im Weinsberger Tal und der Stadt Heilbronn eine sudlichere Streckenfuhrung uber Weinsberg unter Umgehung Neckarsulms und Neuenstadts durchzusetzen fur die der aufwandige Bau des Weinsberger Tunnels in Kauf genommen wurde Beweggrund fur Heilbronn waren die Plane des wurttembergischen Staats fur einen Neckarhafen als Umschlagort zwischen Schiff und Schiene in Neckarsulm so dass Heilbronn als alleiniger Verkehrsknoten der Region seine Vorrangstellung in Gefahr sah Nachdem weder der Anschluss uber die Kocherbahn noch uber die Westliche Gabelbahn gelang petitionierten die Stadte und Gemeinden 1873 um den Bau einer Bahnstrecke im unteren Kochertal allerdings ohne Erfolg 19 Jahre spater anlasslich der Eroffnung der Kochertalbahn Waldenburg Kunzelsau am 1 Oktober 1892 stellte der wurttembergische Ministerprasident von Mittnacht eine Verlangerung der Strecke kocherabwarts in Aussicht Unter Berufung darauf reichten die Anlieger bald danach eine Eingabe fur den Weiterbau ein die von der wurttembergischen Regierung jedoch mit Verweis auf mangelnde Planungskapazitaten und die starke Belastung durch den Bau von Hauptbahnen abgelehnt wurde Zu einer Verlangerung der Kochertalbahn kam es erst 1924 allerdings nur bis Forchtenberg Wahrend Heilbronn und Neckarsulm durch die Industrialisierung aufbluhten und sich Jagstfeld zu einem wichtigen Eisenbahnknoten entwickelte fuhrte der fehlende Verkehrsanschluss im unteren Kochertal zu einer schleichenden Entvolkerung In Neuenstadt schrumpften Handel und Gewerbe Neue Hoffnung brachte die Konzessionierung privater Eisenbahnunternehmen in Wurttemberg seit den 1890er Jahren Am 15 April 1898 formierte sich aus Neuenstadt und den Gemeinden Kocherturn Degmarn und Oedheim ein Eisenbahn Komitee das das Unternehmen Arthur Koppel mit Studien fur eine Bahn beauftragte Erste Vorschlage die Strecke von der Oberamtsstadt Neckarsulm oder von Kochendorf aus ins Kochertal zu fuhren fanden nicht die Zustimmung der vier Gemeinden und der koniglichen Regierung da ein Anschluss an den Bahnknoten Jagstfeld heute Bad Friedrichshall Hauptbahnhof verkehrsgunstiger und damit wirtschaftlicher erschien Auch die topografischen Verhaltnisse sprachen gegen Neckarsulm aus Ausgangspunkt nbsp Ubersichtskarte aus der Zeit des StreckenbausKoppel schlug daraufhin am 18 Dezember 1898 eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 750 Millimetern von Jagstfeld nach Neuenstadt vor Am 25 Januar 1899 einigten sich Koppel und die Kommunen auf die genaue Streckenfuhrung die Lage der Bahnhofe und die weiteren Formalitaten Die Kommunen hatten Grund und Boden fur die Trasse kostenlos zur Verfugung zu stellen und daruber hinaus einen einmaligen Zuschuss von 50 000 Mark pro Bahn Kilometer zu leisten Daraufhin legten die Orte die Planungen der wurttembergischen Regierung vor die am 29 Juli 1899 die Konzession fur den Bau der Schmalspurbahn erteilte und einen staatlichen Zuschuss von 20 000 Mark pro Bahn Kilometer bewilligte Dies motivierte auch die Gemeinden entlang des Kochers zwischen Neuenstadt und Kunzelsau um einen Luckenschluss zur Kochertalbahn Waldenburg Kunzelsau zu ersuchen Zwischenzeitlich loste sich am 13 Mai 1899 die WEG mit dem Koppel Bevollmachtigten Kohler als erstem Direktor aus dem Unternehmen Arthur Koppel heraus Die WEG ubernahm landesweit sieben weitere Bau und Betriebs Konzessionen fur Nebenbahnen von Koppel Sie begutachtete die vorliegenden Plane und schlug aufgrund der gunstigen Gelandeverhaltnisse und der Wirtschaftlichkeit Guterwagen konnten durchgehend befordert werden eine Anpassung auf Normalspur vor Die Kommunen stimmten dem zu und verpflichteten sich mit dem neuen Vertrag vom 2 Januar 1901 die Mehrkosten von 5000 Mark pro Bahnkilometer selbst zu tragen Der Staat Wurttemberg genehmigte das Vorhaben mit seiner neuen Konzession vom 25 Juli 1902 Diese sah nun einen staatlichen Zuschuss von 28 000 Mark pro Kilometer maximal aber 338 000 Mark vor Der Streckenbau war binnen vier Jahren zu vollenden nbsp Bahnhof in Neuenstadt vor seiner Eroffnung 1907 Ende 1904 konnten die Bauarbeiten aus westlicher Richtung mit der Strecke durch Jagstfeld und der Kocherbrucke bei Hagenbach in Angriff genommen werden Beim Bau des oberen Teilstucks kam es dagegen zu Verzogerungen Da sich Neuenstadt und Burg nicht uber die Lage des Endbahnhofs einigen konnten Burg forderte den Bahnhof direkt auf der gegenuberliegenden Seite des Kochers kundigte Burg seine Unterstutzung fur das Projekt auf Erst als die anderen Kommunen den offenen Betrag ubernahmen konnte 1906 der Bau am ostlichen Streckenende aufgenommen werden Mit einem Jahr Verzogerung gegenuber der staatlichen Vorgabe wurden die Bauarbeiten 1907 abgeschlossen Der Bau verlief ohne grossere Unfalle die Baukosten beliefen sich auf 1 49 Millionen Mark Am 14 September 1907 fand schliesslich die feierliche Einweihung der Nebenbahn Jagstfeld Neuenstadt statt Am darauf folgenden Tag nahm die WEG den regularen Betrieb auf nbsp Ankunft des Eroffnungszuges am 1 August 1913 in OhrnbergVerlangerung nach Ohrnberg Bearbeiten Noch wahrend des Baus bis Neuenstadt nahm die WEG Planungen fur die Verlangerung der Strecke nach Ohrnberg auf nachdem Anfang 1907 die Gemeinden Gochsen Kochersteinsfeld Moglingen und Ohrnberg fur die Verlangerung der Strecke petitioniert hatten Wurttemberg erteilte der WEG am 17 Mai 1910 die Konzession fur Bau und Betrieb der Verlangerung mit einer Laufzeit bis zum 1 November 2000 Pro Bahn Kilometer betrug der staatliche Zuschuss 30 000 Mark Die Anlieger Gemeinden verpflichteten sich in Summe 80 000 Mark beizutragen und Grund und Boden unentgeltlich zur Verfugung zu stellen Am 1 November 1911 konnten die Bauarbeiten aufgenommen werden die den Bau zweier weiterer Brucken uber den Kocher einschlossen Die Bauzeit erstrecke sich uber anderthalb Jahre bis Juli 1913 die Baukosten betrugen 1 072 Mio Mark Am 1 August 1913 konnte der Abschnitt Neuenstadt Ohrnberg der Unteren Kochertalbahn feierlich eroffnet werden Die Vervollstandigung des Nebenbahnnetzes auf dem Gebiet des heutigen Landkreises Heilbronn fand damit ihren Abschluss 1924 verlangerte die Deutsche Reichsbahn die Kochertalbahn Waldenburg Kunzelsau noch bis Forchtenberg Der rund 13 Kilometer lange Luckenschluss zwischen Forchtenberg und Ohrnberg kam obwohl noch 1953 am 40 jahrigen Bestehen der Strecke bis Ohrnberg debattiert 1 nicht mehr zu Stande Planungen fur eine Fortsetzung von Ohrnberg nach Ohringen oder nach Brettach Bitzfeld Bretzfeld erwiesen sich ebenfalls als nicht mehr realisierbar nbsp 1908 gelaufene Postkarte von Melchior Ruoff mit Ansicht von Degmarn in die in Erwartung der Bahn ein fiktiver Personenzug eingezeichnet wurdeWeitere Entwicklung 1912 1990 Bearbeiten Nach der Eroffnung entwickelte sich das Verkehrsaufkommen vielversprechend Bis zum Ersten Weltkrieg beforderte die Bahn jahrlich rund 120 000 Personen Dank des wirtschaftlichen Aufschwungs in den spateren 1920er Jahren erhohte sich das Verkehrsaufkommen bis auf 350 000 Personen pro Jahr Da wegen des Ersten Weltkriegs und der Krisen in den 1920er Jahren notwendige Instandhaltungsarbeiten an der Strecke unterblieben konnte erst 1933 eine Sanierung in Angriff genommen werden Wahrend der NS Zeit wurde 1937 fur den Militarflugplatz Oedheim auf Hohe des heutigen Hirschfeldparks ein Anschlussgleis eingerichtet das rund zwei Kilometer in sudostlicher Richtung aus dem Kochertal herausfuhrte Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erlitt die Strecke schwere Schaden besonders durch Tieffliegerangriffe und Bombenabwurfe im Bereich des Bahnhofs Bad Friedrichshall Jagstfeld bei denen auch das Empfangsgebaude zerstort wurde Am 8 November 1944 traf eine Bombe das Bahngleis nahe der Kocherbrucke bei Bad Friedrichshall Hagenbach der Betrieb konnte jedoch vorerst fortgesetzt werden Erst nachdem die Wehrmacht auf ihrem Ruckzug nach Suden am 1 April 1945 zwischen 18 00 und 20 00 Uhr alle drei Kocherbrucken gesprengt hatte war kein Zugverkehr mehr moglich Im Laufe des Jahres 1946 konnte der Betrieb wiederaufgenommen werden am 15 August bis Neuenstadt am 23 September bis Moglingen und am 21 Dezember bis Ohrnberg Von 1944 bis Kriegsende wurden auf dem Flugplatz die Wracks abgeschossener alliierter Flugzeuge gesammelt die uber das Anschlussgleis hierher gelangten Nachdem der Schrottlagerplatz 1948 aufgelost worden war wurde das Gleis uberflussig und bald darauf entfernt Von 1951 bis 1952 errichtete die Deutsche Bundesbahn DB fur das zerstorte Empfangsgebaude des Bahnhofs Bad Friedrichshall Jagstfeld einen Neubau Das bis zur Zerstorung in Insellage gelegene Gebaude wurde durch einen Bau auf der ostlichen Seite der Bundesbahn Anlagen ersetzt an der sich zuvor die Personenzug Gleise der WEG befunden hatten Ab diesem Zeitpunkt nutzte die WEG die Anlagen der DB fur den Personenverkehr mit Die WEG gehorte zu den ersten Privatbahnen in Deutschland die zur Erhohung der Wirtschaftlichkeit konsequent von Dampflokomotiven auf Dieseltriebwagen umstellte So ersetzte der fabrikneue Dieseltriebwagen T 06 1956 alle drei vorhandenen Dampflokomotiven was eine deutliche Reduzierung der Fahrzeit ermoglichte Dennoch nahm der Personenverkehr ab den fruhen 1950er Jahren kontinuierlich ab neben dem zunehmenden Individualverkehr auch bedingt durch die 1949 von der WEG eingerichtete Buslinie die das untere Kochertal mit Doppeldeckerbussen ohne notwendiges Umsteigen und mit kurzerer Fahrzeit an Neckarsulm und Heilbronn anschloss 1955 ubernahm die neu gegrundete WEG Tochter WEG Kraftverkehrs GmbH KVG den Busbetrieb nbsp Rubenkampagne in Oedheim Oktober 1992 Der per Bahn abgewickelte Schulerverkehr zu den neuen Mittelpunktschulen in Neuenstadt und Bad Friedrichshall sorgte fur eine Grundlast im Personenverkehr war aber wenig profitabel Der Guterverkehr entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg ambivalent Neue Gleisanschlusse zu Industriebetrieben in Bad Friedrichshall Kochendorf und Neuenstadt sorgten fur einen zeitweiligen Anstieg In den 1970er Jahren nahm der Guterverkehr im Herbst durch eine effizientere Abfuhr von Zuckerruben zu den Werken von Sudzucker deutlich zu so dass die Rubentransporte ab ungefahr 1980 im letzten Quartal des Jahres 85 des Guterverkehrs ausmachten Das sonstige Guteraufkommen sank kontinuierlich Von 1977 an verkehrten an mehreren Sonntagen im Jahr auf der Unteren Kochertalbahn dampfbespannte Museumszuge der Eisenbahnfreunde Zollernbahn EfZ Das 75 jahrige Bestehen der Strecke feierten die Anliegergemeinden am 2 Oktober 1982 mit einem Festakt in Neuenstadt zu dem Dampf Sonderzuge der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen GES verkehrten Gelegentlich kamen museale Dampflokomotiven vor Foto Guterzugen und als Plandampf Leistung im Rubenverkehr zum Einsatz 1981 fuhrte die WEG auf der Strecke den Zugbahnfunk ein nbsp Bahnhof Ohrnberg mit VT 23 rechts und Beiwagen links Februar 1993Stadtbahn Planungen und Niedergang Bearbeiten Im Dezember 1991 initiierten das Land Baden Wurttemberg mit finanzieller Unterstutzung aus dem Programm zur Verbesserung der Verkehrssituation in Baden Wurttemberg und der Stadt und Landkreis Heilbronn mit der Neuaufstellung des Gesamtverkehrsplans das OPNV Leitbild 1992 1993 Im Rahmen dieser Studie wurde das Potential einer verbesserten OPNV Infrastruktur im Heilbronner Raum mittels erweiterter Bus oder Bahnangebote und der Option eines Stadtbahn Betriebs in Anlehnung an das Karlsruher Modell untersucht Der im Landkreis Heilbronn gelegene Abschnitt Bad Friedrichshall Jagstfeld Kochersteinsfeld fand dabei Berucksichtigung Ergebnis der am 25 September 1992 vorgestellten Studie war die Empfehlung dieses Teilstuck der Unteren Kochertalbahn in das Netz der durch die Studie geborenen Stadtbahn Heilbronn aufzunehmen Die geschatzten Investitionen alleine fur den Abschnitt Bad Friedrichshall Jagstfeld Kochersteinsfeld beliefen sich auf 35 4 Millionen Deutsche Mark DM 2 Spatestens gegen Ende der 1980er Jahre entwickelte sich der Betrieb auf der Unteren Kochertalbahn durch das rucklaufige Verkehrsaufkommen mit jahrlichen Verlusten von 60 000 bis 240 000 DM stark defizitar Daruber hinaus kundigte die Sudzucker AG an die Rubentransporte zur Zuckerfabrik in Offenau die den grossten Teil des Guterverkehrs ausmachten zum Ende des Jahres 1993 einzustellen Die WEG nahm dies zum Anlass beim baden wurttembergischen Verkehrsministerium um die Entbindung von der Betriebspflicht zum 31 Dezember 1992 zu ersuchen Sie stellte die Planungen den betroffenen Kommunen am 17 Juni 1992 vor Diese lehnten das Vorhaben ab und forderten zumindest einen Weiterbetrieb bis zur Einstellung des Rubenverkehrs sowie eine anschliessende Konservierung der Strecke bis Kochersteinsfeld um den spateren Stadtbahn Betrieb zu ermoglichen nbsp Ruckbau der Strecke nahe Oedheim Feb 2006 nbsp Kocherbrucke bei Bad Friedrichshall Hagenbach im Mai 2008Da ab 1993 ein zusatzliches Guteraufkommen in Hohe von 100 000 Tonnen pro Jahr durch den Transport von Erdaushub in Aussicht schien und Plane fur ein Guterstammgleis in Neuenstadt aufkamen sah die WEG fur 1993 vorerst von der Einstellung ab Der letzte regulare Personenzug befuhr die Strecke am 28 Februar 1993 noch bevor das baden wurttembergische Verkehrsministerium am 1 April 1993 die Genehmigung zur dauerhaften Einstellung des Personenverkehrs und zur vorubergehenden Entbindung von der Betriebspflicht im Guterverkehr erteilte Der letzte Museumszug verkehrte am 10 Oktober 1993 Mit dem Ende der Rubenkampagne 1993 befuhr zum letzten Mal ein Guterzug die Bahn zwischen Bad Friedrichshall Jagstfeld und Ohrnberg Letzter offizieller Betriebstag war der 27 Dezember 1993 Danach ruhte der Verkehr und die Strecke verwaiste Die Bahnubergange wurden sukzessive asphaltiert Der Abschnitt Kochersteinsfeld Ohrnberg wurde anschliessend stillgelegt und durch den Hohenlohekreis in einen Radweg umgebaut der Teil des Kocher Jagst Radwegs ist Erst sieben Jahre spater anderte sich die Situation fur die Bahn Im fortgeschriebenen 2000 veroffentlichten OPNV Leitbild 1999 2000 wurde im Auftrag von Stadt und Landkreis Heilbronn erneut die Wirtschaftlichkeit des Stadtbahn Betriebs untersucht Da das ursprunglich angenommene Fahrgast Potential fur nicht realistisch befunden wurde empfahl die Studie das Vorhaben einer Stadtbahn im unteren Kochertal nicht weiter zu verfolgen Weitere als ungunstig identifizierte Faktoren waren hohe Investitionen bei gleichzeitigen betrieblichen Nachteilen durch das notwendige Kopfmachen in Bad Friedrichshall Jagstfeld und die kurzere Fahrzeit von Schnellbussen zwischen Heilbronn und Neuenstadt Daher beschloss der Kreistag des Landkreises Heilbronn in seiner Sitzung vom 22 Juli 2002 auf die standardisierte Bewertung zu verzichten und die Strecke Bad Friedrichshall Jagstfeld Kochersteinsfeld nicht in das Zielkonzept 2010 fur die Heilbronner Stadtbahn aufzunehmen Die Stadt Neuenstadt nahm dies zum Anlass die gunstig gelegene Bahntrasse fur eine Ortsumgehung zu nutzen 3 Die WEG schrieb daraufhin die Strecke entsprechend 11 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes zur Ubernahme aus und beantragte nachdem sich bis zum 27 Dezember 2002 kein Interessent fand die Entwidmung die zum 21 Juni 2003 erteilt wurde Nach langen Verhandlungen ubernahmen die Anliegergemeinden die Trasse nachdem die WEG Anfang 2006 alle verbliebenen Gleisanlagen demontiert hatte Ende 2007 war die Neuenstadter Nordumgehung fertig gestellt Die verbliebene Trasse wurde anschliessend ebenfalls als Teil des Kocher Jagst Radwegs ausgebaut die offizielle Eroffnung fand am 13 Juni 2009 statt 4 Die Kosten fur den 19 km langen Abschnitt beliefen sich in Summe auf 3 7 Mio und wurden vom Land Baden Wurttemberg dem Landkreis Heilbronn und den Anliegergemeinden getragen 4 Wesentlicher Kostenfaktor war der Abriss und Neubau der Hagenbacher Kocherbrucke der mit 1 1 Mio zu Buche schlug nachdem sich eine Sanierung als zu teuer erwiesen hatte 5 Betrieb BearbeitenDer Sitz der Betriebsleitung fur die gesamte Strecke befand sich im Bahnhof Neuenstadt Ohrnberg war seit der Verlangerung der Heimatbahnhof fur alle Fahrzeuge und der zuvor genutzte Lokschuppen in Neuenstadt konnte aufgegeben werden Eine Werkstatt in Ohrnberg ermoglichte kleinere Reparaturen Am Ende der langgezogenen Gleisanlagen gab es einen zweistandigen Lokschuppen und einen alteren einstandigen Schuppen Raume im Erdgeschoss des Empfangsgebaudes dienten zuletzt als Dienstraume In Bad Friedrichshall Jagstfeld standen fur die Strecke nach Ohrnberg das Personal und die Warteraume der Staatsbahn zur Verfugung 6 Fahrzeuge Bearbeiten Dampflokomotiven Bearbeiten Die WEG nahm die Strecke 1907 zunachst mit zwei fabrikneuen Vierkuppler Tenderlokomotiven in Betrieb Die Maschinen wurden von der Maschinenbauanstalt Humboldt in Koln als Nassdampf Verbundtriebwerk beschafft und trugen die WEG internen Nummern 11 und 12 Lok 12 war bis 1959 durchgangig in Ohrnberg stationiert und wurde nach ihrem Betriebsende vor Ort verschrottet Lok 11 kam 1933 auf die WEG Strecke Amstetten Gerstetten und spater zur Vaihinger Stadtbahn Die WEG Loks 14 und 15 beide Vierkuppler mit Nassdampf Verbundtriebwerk ersetzten die Lok 11 Sie wurden 1908 von Borsig fur die Kleinbahn Bremen Thedinghausen BTh gebaut und 1914 von der WEG erworben die sie zunachst auf der Bahnstrecke Nurtingen Neuffen einsetzte Bis zu ihrer Ausmusterung 1956 beziehungsweise 1960 verblieben die beiden Loks auf der unteren Kochertalbahn und wurden danach in Ohrnberg verschrottet Zeitweise setzte die WEG auf dieser Strecke weitere gebraucht beschaffte Einzelmaschinen ein Lok 16 war ein Dreikuppler mit Nassdampf Zwillingstriebwerk und wurde 1911 von der Hohenzollern AG fur die Kleinbahn Kaldenkirchen Bruggen gebaut 1922 kam sie zur WEG zunachst auf die Strecke Nurtingen Neuffen spater auch nach Ohrnberg Lok 19 war ein Vierkuppler mit Nassdampf Verbundtriebwerk Sie war 1906 von Borsig fur die Eberswalde Schopfurther Eisenbahn gebaut worden und kam 1926 zur WEG ausser auf der Unteren Kochertalbahn war sie auch zwischen Nurtingen und Neuffen im Einsatz 1932 war kurzzeitig die Lok 20 im Einsatz Der Nassdampf Vierkuppler war 1914 von Hanomag fur eine Zuckerfabrik in Kapstadt gebaut aber wegen des Ersten Weltkriegs nicht mehr ausgeliefert worden Danach kam sie auf der Flensburger Hafenbahn zum Einsatz bis sie 1932 von der WEG ubernommen wurde Wegen ihrer zu geringen Dampfproduktion war sie fur den Einsatz auf der langen Strecke zwischen Bad Friedrichshall Jagstfeld und Ohrnberg ungeeignet und kam danach als Ersatzlok auf verschiedene WEG Strecken WEG Nr Bauart Hersteller Baujahr Fabriknummer Zu Abgang11 Dn2tv Humboldt 1906 320 1933 nach Amstetten Gerstetten 1959 verschrottet12 Dn2tv Humboldt 1906 321 1959 in Ohrnberg verschrottet14 Dn2tv Borsig 1908 6679 1914 von BTh an WEG etwa 1933 nach Ohrnberg 1956 in Ohrnberg verschrottet15 Dn2tv Borsig 1908 6681 1914 von BTh an WEG etwa 1933 nach Ohrnberg 1960 in Ohrnberg verschrottet16 Cn2t Hohenzollern 1911 2722 1922 von KKB an WEG zu unbekanntem Zeitpunkt nach Ohrnberg 1951 in Ohrnberg verschrottet19 Dn2tv Borsig 1907 5908 1926 von ESchE an WEG nach 1945 nach Ohrnberg 1959 in Ohrnberg verschrottet20 Dn2t Hanomag 1914 7186 1932 von Flensburger Hafenbahn nach Ohrnberg zu unbekanntem Zeitpunkt zu anderen WEG Strecken 1959 in Enzweihingen verschrottetTriebwagen Bearbeiten Die dampffreie Ara begann am 14 Februar 1956 mit dem neu von der Waggonfabrik Fuchs beschafften Triebwagen T 06 Er hatte die Achsfolge Bo und bot Sitzplatze fur 42 Personen Er war mit Puffern und Schraubenkupplungen ausgestattet und konnte damit als Schlepptriebwagen auch Guterzuge befordern Eingebaut waren zwei Motoren vom Typ Bussing U11D mit je 210 PS Von 1956 bis 1979 wickelte er den gesamten Verkehr ab Danach gelangte er auf die Strecke Nurtingen Neuffen und ist heute noch auf der Museumsbahn Amstetten Gerstetten im Einsatz Am 3 Oktober 1979 losten die beiden Triebwagen T 23 und T 24 die zwischen Nurtingen und Neuffen nicht mehr benotigt wurden den T 06 ab Nach der Einstellung des Betriebs zwischen Bad Friedrichshall Jagstfeld und Ohrnberg wurden sie zunachst nach Neuffen uberfuhrt und sind heute bei der Westerwaldbahn GmbH im Einsatz WEG Nr Bauart Hersteller Baujahr Fabriknummer Zu AbgangT 06 Bo Fuchs 1956 9056 1979 nach Nurtingen Neuffen heute Museumsbahn Amstetten GerstettenT 23 Bo Gmeinder Auwarter 1968 5442 1979 von Nurtingen Neuffen 1996 zur Westerwaldbahn 2009 zur IGEBA in KrumbachT 24 Bo Gmeinder Auwarter 1968 5443 1979 von Nurtingen Neuffen 1996 zur Westerwaldbahn 2009 zur IGEBA in KrumbachWagen Bearbeiten Fur den Personenverkehr standen anfangs drei Wagen zur Verfugung daruber hinaus gab es bis zur Einstellung der Postbeforderung 1958 einen kombinierten Post und Gepackwagen Mit der Verlangerung nach Ohrnberg vergrosserte sich der Bestand auf funf Personenwagen und es konnten zwei Zuge gebildet werden Mangels Bedarfs durch die Abwicklung des Personenverkehrs mit Dieseltriebwagen sank der Bestand bis Ende der 1960er Jahre sukzessive auf drei und wurde dann ganz abgebaut 1965 kam der Beiwagen VB 122 von der WEG Strecke Albstadt Ebingen Onstmettingen zur Verstarkung des VT 06 nach Ohrnberg Der Wagen entstand 1956 bei Auwarter aus dem Fahrgestell eines alten Personenwagens Mit dem Tausch von T 06 gegen T 23 und 24 kam der VB 122 nach Neuffen und der 1958 aus einem Personenwagen Fahrgestell von 1908 umgebaute Beiwagen VB 204 von Neuffen nach Ohrnberg Damit umfasste der Fahrzeugpark der Unteren Kochertalbahn von 1980 bis zur Betriebseinstellung 1993 standig die Diesel Triebwagen T 23 und 24 sowie den Beiwagen VB 204 In der Zeit zwischen den Weltkriegen gab es fur den Guterverkehr drei gedeckte und funf offene Guterwagen Bis auf eine Ausnahme waren diese Wagen bei der DB eingestellt und konnten daher auch ausserhalb der WEG Strecke eingesetzt werden Personenverkehr Bearbeiten nbsp Auszug aus dem Kursbuch von 1944Das Personenzug Angebot umfasste nach der Eroffnung der Gesamtstrecke werktags vier und sonntags funf Zugpaare Mittwochs verkehrte ein zusatzliches Zugpaar zwischen Jagstfeld und Neuenstadt Die Fahrzeit fur die 11 9 Kilometer betrug 62 bis 72 Minuten Dieses Zugangebot hielt sich konstant bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1938 benotigte ein Personenzug fur die gesamte Strecke nach Ohrnberg 56 Minuten Ab 1950 umfasste das Zugangebot nur noch drei Zugpaare mit einer Reisezeit von 60 bis 70 Minuten Zusatzlich gab es ein Zugpaar zwischen Bad Friedrichshall Jagstfeld und Kochersteinsfeld Dieses Zugangebot blieb in den Folgejahren konstant Mit der Umstellung des Betriebs auf Dieseltriebwagen konnte die Reisezeit auf 42 Minuten gesenkt werden Ab 1970 bereicherten zusatzliche Schulerzuge das Fahrplanangebot Erst 1983 hob die WEG den Betrieb an Wochenenden von Samstagmittag bis zum Montagmorgen auf zu einem Zeitpunkt an dem dies fur die anderen WEG Strecken bereits umgesetzt war 1984 umfasste das Zugangebot nur noch ein Zugpaar in beide Richtungen dazu einen Zug von Ohrnberg nach Bad Friedrichshall Jagstfeld ein GmP Paar und einen GmP von Bad Friedrichshall Jagstfeld nach Ohrnberg Fur den Schulerverkehr gab es ein Zugpaar und einen einzelnen Zug von Bad Friedrichshall Jagstfeld nach Neuenstadt sowie ein Zugpaar von Bad Friedrichshall Jagstfeld nach Kochersteinsfeld Die Fahrzeit betrug 43 Minuten mit einem GmP waren es 64 bis 91 Minuten 1985 bot der Fahrplan noch ein zusatzliches Zugpaar wurde danach aber kontinuierlich reduziert 1989 gab es an Werktagen ausserhalb des Schulerverkehrs zwei Zugpaare ab 1990 nur noch eines in Form des GmP nbsp Entwicklung des Fahrgastaufkommens 1908 1990Die jahrliche Zahl der Fahrgaste lag nach der Eroffnung bei rund 120 000 Diese Zahl erhohte sich durch die Verlangerung der Strecke nach Ohrnberg 1913 kaum und stieg bis 1919 auf rund 350 000 Danach sank die Zahl standig und erreichte 1935 mit 80 000 ein Minimum Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kam es durch die zahlreichen Hamsterfahrten zum Fahrgast Maximum mit 470 000 Personen Durch den zunehmenden Individualverkehr und die seit 1949 konkurrierenden Buslinien sank das Fahrgastaufkommen wieder und erreichte 1966 seinen absoluten Tiefpunkt Die Ausrichtung des Verkehrsangebots auf den Schulerverkehr zu den in den 1950er Jahren eingerichteten Mittelpunktschulen in Bad Friedrichshall Oedheim und Neuenstadt konnte das Verkehrsaufkommen etwas beleben wenn auch der Schulerverkehr wenig profitabel war Guterverkehr Bearbeiten Der Guterverkehr entlang des unteren Kochertals entwickelte sich in den Anfangsjahren zufriedenstellend und ohne besonderen Schwerpunkt Im Guterverkehr wurden unter anderem die Glockengiesserei und Feuerwehrgeratefabrik Bachert die Unterland AG heute Hengstenberg und das Gaswerk 6 in Kochendorf und verschiedene Steinbruche und Sagewerke beliefert ausserdem machte der Landhandel zuletzt einen Anteil von knapp 10 aus es gab Genossenschaftslager an den Bahnhofen in Oedheim Neuenstadt Kochersteinsfeld und Moglingen Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten am Bahnhof Kochendorf Nord mit einem Hersteller von Buro und Lagersystemen und einem Altol Verwertungs Unternehmen zusatzliche Kunden gewonnen werden 1962 und in den 1970er Jahren gab es Planungen fur eine Erdolraffinerie zwischen Oedheim und Kocherturn die ein Anschlussgleis erhalten hatte Das Projekt scheiterte jedoch am Widerstand der Bevolkerung Im Stuckgutverkehr wurde die gesamte Strecke bis Ohrnberg bedient in den letzten Jahren mit mindestens einem Wagen taglich In Neuenstadt befand sich fur die Lagerung des Stuckguts ein grosser Schuppen Die WEG bediente weitere Orte im Kochertal von Neuenstadt aus per Lkw nach der Einstellung des Stuckgutverkehrs im unteren Jagsttal durch die DB zum 31 Dezember 1979 ubernahm die WEG per Lkw auch die Stuckguttransporte dorthin Nachdem die DB den Stuckgutverkehr zum 31 Dezember 1989 vollstandig auf die Strasse verlagerte und damit der WEG keine Guterwagen mehr zustellte bediente eine Spedition den Verkehr von Heilbronn aus per Lkw nbsp Entwicklung des Frachtaufkommens 1908 1990Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Transport von Zuckerruben zu den Zuckerfabriken wahrend der Kampagne im Herbst von grosster Bedeutung Ab den 1970er Jahren unterstutzten genossenschaftlich beschaffte moderne Verladeanlagen den automatischen Umschlag der Ruben von Anhangern in die offenen Guterwagen Feste Anlagen befanden sich in Oedheim Kocherturn Gochsen und Ohrnberg eine bewegliche Anlage gab es in Kochersteinsfeld und zeitweise in Neuenstadt Wahrend der Kampagne wurden beispielsweise 1990 monatlich 600 bis 700 Guterwagen abgefertigt ausserhalb der Saison maximal 20 Diese Transporte machen zuletzt rund 85 des gesamten Guterverkehrsaufkommens aus so dass die Verlagerung des Rubenverkehrs auf die Strasse Anfang der 1990er Jahre neben dem nicht konkurrenzfahigen Personenverkehrsangebot ausschlaggebend fur den Niedergang der Bahnstrecke war Bedeutsame Kunden im Guterverkehr gab es 1993 abgesehen vom Rubenverkehr nicht mehr nachdem die Feuerwehrgeratefabrik Bachert 1987 in Konkurs gegangen die Altol Verwertung umgezogen war und Hengstenberg und die Sagewerke in Gochsen auf die Strasse abgewandert waren Unfalle Bearbeiten 1964 drehte der Suddeutsche Rundfunk den Film Gefahrlich leben mit dem Stuntman Arnim Dahl Eine Szene entstand auf der Unteren Kochertalbahn zwischen Oedheim und Bad Friedrichshall Hagenbach auf Hohe der damaligen Merckle Flugzeugwerke dem heutigen Flugplatz am Hirschfeldpark Dahl sollte vom fahrenden Zug aus uber eine Strickleiter in einen uber ihm fliegenden Hubschrauber klettern Er bekam dabei die Leiter nicht zu fassen sturzte die Boschung herab und musste schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden Verlauf Bearbeiten nbsp Kocherbrucke bei Bad Friedrichshall Hagenbach 1907 nbsp brach liegende Trasse nach dem Ruckbau in Degmarn Apr 2008 Die Untere Kochertalbahn nahm seit dem Neubau des Bahnhofs Bad Friedrichshall Jagstfeld 1952 ihren Ausgang im Bahnhof der Deutschen Bundesbahn zuvor hatte die WEG uber einfache eigene Gleisanlagen und ein Verbindungsgleis fur die Uberstellung von Guterwagen verfugt Ein eigenes Dienstgebaude hatte es damals nicht gegeben Hinter Jagstfeld verlief die Bahn durch den Kocherwald und erreichte den nordlich des Kochers liegenden Rand von Kochendorf am Bahnhof Kochendorf Nord der uber Gleisanschlusse fur verschiedene Industriebetriebe verfugte Einziger mit Schranken gesicherter Bahnubergang war die anschliessende Kreuzung der L 1096 Bad Friedrichshall Zuttlingen Nach 2 5 Kilometern erreichte die Bahn hinter Hagenbach den Kocher kurzte eine Schleife mittels der ersten von insgesamt drei Fachwerkbrucken uber den Kocher ab und kam in Oedheim wieder an den Kocher heran Um die Trasse zwischen Schloss und Fluss entlangzufuhren mussten der Trasse mehrere Gebaude weichen Der nun folgenden Schleife des weiten und nicht tief eingeschnittenen Tals bis Kocherturn folgte die Strecke und erreichte so Degmarn Das dortige Empfangsgebaude wurde 1971 abgerissen der Bahnhof wurde 1981 zu einem Haltepunkt herabgestuft Der Bahnhof von Kocherturn lag gegenuber der Ortschaft und konnte uber eine Brucke erreicht werden Bei Neuenstadt West an der Mundung der Brettach gelegen musste die Bahntrasse durch umfangreiche Stutzmauern zum Kocher abgesichert werden Der folgende Bahnhof von Neuenstadt mit seinem grosszugigen Empfangsgebaude befand sich unterhalb der Stadt nahe am Kocher Im Anschluss an die zweite Kocherbrucke unterfuhr die Bahn die Kochertalbrucke der A 81 und erreichte Gochsen Die im Anschluss folgenden Bahnhofe von Kochersteinsfeld und Moglingen lagen eng am Hang des Kochertals Vor Ohrnberg wechselte die Strecke ein letztes Mal die Flussseite In Ohrnberg heute ein Stadtteil von Ohringen befanden sich die Anlagen zur Wartung der Fahrzeuge Im grossen Empfangsgebaude standen Dienstraume zur Verfugung Charakteristisch fur die Untere Kochertalbahn waren zwischen Bad Friedrichshall Jagstfeld und Neuenstadt die Bahnhofsgebaude in Fachwerk Klinker Bauweise mit Dienst und Wartesaal sowie Guterschuppen Die Bauten der Verlangerung bis Ohrnberg waren wesentlich einfacher gehalten Die Gebaude in Kochendorf Nord und in Degmarn sowie die Gebaude in Gochsen und in Moglingen waren jeweils baugleich 7 8 nbsp Verlauf der Unteren Kochertalbahn Stand 1993 Relikte Bearbeiten nbsp Ehemaliger Haltepunkt in Moglingen heute Dorfplatz Juli 2008 Die Trasse der Unteren Kochertalbahn blieb grosstenteils erhalten und nimmt nun fast auf der gesamten Lange einen Fahrradweg auf In Neuenstadt nutzt die Nord Umgehungsstrasse seit 2007 die Trasse Der ehemalige Bahndamm zum Oedheimer Militarflugplatz kann noch an einigen Stellen entlang der Gluckshalde ausgemacht werden Von den neun Bahnhofsgebauden sind heute Stand 2011 noch sieben erhalten 9 Das Oedheimer Gebaude ist noch bewohnt und befindet sich seit dem Ruckbau der Strecke inmitten einer Brache 7 Uber eine zukunftige Nutzung gibt es seitens der Gemeinde noch keine konkreten Plane 7 Gleiches gilt fur die momentan leer stehenden Bahnhofe in Kocherturn und in Neuenstadt wobei das denkmalgeschutzte Empfangsgebaude in Neuenstadt noch bis 2007 die Betriebsleitung der WEG KVG beherbergte 10 Das Empfangsgebaude in Gochsen ist anhand des Bahnhofsschildes noch als solches zu erkennen und dient heute als Vereinsheim 8 Bemerkenswert ist das ehemalige Bahnhofsareal in Moglingen das zu einem Dorfplatz umgestaltet wurde 11 Verschiedene Eisenbahn Relikte wie ein Wagen eine Bahnhofsuhr und das Stationsschild am fruheren Bahnhofsgebaude weisen dort auf die ehemalige Bahn hin Das Empfangsgebaude wird heute unter anderem als Wahllokal genutzt 12 Im fruheren nun denkmalgeschutzte Bahnhofsareal in Ohrnberg befindet sich heute ein Laden und Messebauunternehmen wobei alte Eisenbahnwagen als Lagerraume Verwendung finden nbsp Bahnhofsgebaude Kochendorf Nord heute Gaststatte Juli 2008 nbsp Bahnhof in Oedheim Jan 2006 nbsp Demontierte Trasse in Gochsen Juli 2008 nbsp Empfangsgebaude in Ohrnberg Juli 2008 OPNV im Kochertal heute BearbeitenDie Stadte und Gemeinden an der ehemaligen Unteren Kochertalbahn besitzen mit Ausnahme der Stadt Bad Friedrichshall keine Anbindung mehr an das Schienennetz Durch die Zubringerbusse der Linie 625 die in den Heilbronner Nahverkehr integriert sind erhalten die Stadt Neuenstadt am Kocher ihre Stadtteile Stein am Kocher und Kocherturn der Oedheimer Ortsteil Degmarn sowie Oedheim selbst die Stadtteile Bad Friedrichshall Ost und Bad Friedrichshall Nord Mitte alle 60 Minuten Zugang zum uberregionalen Schienennahverkehr am Bad Friedrichshaller Hauptbahnhof Diese Zubringerbusse wurden im Streckenabschnitt Bad Friedrichshall Oedheim Bad Friedrichshall durch die zusatzliche Linie 628 auf einen Halbstundentakt verdichtet Literatur Bearbeiten nbsp Wikisource Denkschrift zur Eroffnung der Eisenbahn Jagstfeld Neuenstadt a Kocher Quellen und Volltexte Hermann Burnheim Wurttembergische Eisenbahn Gesellschaft Die Geschichte einer bedeutenden Privatbahn 1 Auflage Motorbuch Verlag Stuttgart 1986 ISBN 3 613 01145 X Christian Jelen Bad Friedrichshall Jagstfeld Ohrnberg In Wolf Dietger Machel Hrsg Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland einst amp jetzt GeraNova ISSN 0949 2143 Loseblattsammlung Petra Schon Nebenbahnen im Raum Heilbronn In Die Stadtbahn Heilbronn Schienenverkehr zwischen Eppingen und Ohringen Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2005 ISBN 3 89735 416 0 S 21 36 100 Jahre Kochertalbahn In Thomas Seitz Hrsg Oedheimer Hefte Nr 7 Eigenverlag Thomas Seitz Oedheim 2007 Gerd Wolff Hans Dieter Menges Deutsche Klein und Privatbahnen Band 3 Wurttemberg EK Verlag Freiburg 1995 ISBN 3 88255 655 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Untere Kochertalbahn Album mit Bildern Videos und Audiodateien Strecke Bad Friedrichshall Jagstfeld Ohrnberg bei verkehrsrelikte de Fotos aus den 1980er Jahren Seite des Fahrplans im Kursbuch von 1944 Fotodokumentation einer Streckenbegehung im April 2003 Fotodokumentation einer Streckenbegehung im Mai 2010 bei Vergessene Bahnen Einzelnachweise Bearbeiten Udo Erlewein 125 Jahre Eisenbahn in Bad Friedrichshall Ein Stuck Heimatgeschichte Stadt Bad Friedrichshall Bad Friedrichshall 1991 S 17 Claus Jurgen Renelt Die OPNV Leitbilder fur den Stadt und Landkreis Heilbronn aus den Jahren 1992 1993 und 1999 2000 In Die Stadtbahn Heilbronn Schienenverkehr zwischen Eppingen und Ohringen Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 2005 ISBN 3 89735 416 0 S 41 55 Ralf Muth Ein Tod auf Raten fur die Bahn ins Kochertal In Heilbronner Stimme 23 Juli 2002 a b Siegfried Lambert Eine neue Perle fur Pedalritter In Heilbronner Stimme 9 Juni 2009 bei stimme de Wolfgang Muller Alte Brucke in Schutt und Asche In Heilbronner Stimme 21 August 2008 bei stimme de a b Erlewein 1991 S 16 a b c Waltraud Langer Im Bahnhof mit Hund und Huhnern In Heilbronner Stimme 17 August 2011 bei stimme de abgerufen am 8 August 2012 a b Waltraud Langer Ehemaliger Bahnhof heute Bikertreff In Heilbronner Stimme 6 September 2011 bei stimme de abgerufen am 8 August 2012 Waltraud Langer Auf der Spur des Entenmorders In Heilbronner Stimme 11 August 2011 bei stimme de abgerufen am 8 August 2012 Waltraud Langer In Wartestellung In Heilbronner Stimme 24 August 2011 bei stimme de abgerufen am 8 August 2012 Hartmut Muller Kleiner Ort mit Herz prasentiert sich In Heilbronner Stimme 24 Juli 2008 bei stimme de Peter Hohl Hohenlohe Knapp zwei Drittel stimmen gegen S21 Ausstieg In Heilbronner Stimme 27 November 2011 bei stimme de abgerufen am 8 August 2012 nbsp Dieser Artikel wurde am 3 Januar 2009 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Untere Kochertalbahn amp oldid 226050498