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Kochersteinsfeld ist ein Ortsteil von Hardthausen am Kocher im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg KochersteinsfeldGemeinde Hardthausen am KocherWappen von KochersteinsfeldKoordinaten 49 15 N 9 24 O 49 241708333333 9 4033055555556 176 Koordinaten 49 14 30 N 9 24 12 OHohe 176 mFlache 11 15 km Einwohner 1325 2009 Bevolkerungsdichte 119 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1974 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Religionen 3 Wappen 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weinbau 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographie BearbeitenKochersteinsfeld liegt im Osten des Landkreises Heilbronn im unteren Kochertal am sudlichen Rande des Harthauser Waldes Zu Kochersteinsfeld gehoren die Hofe Buchhof und Schweizerhof Abgegangene heute nicht mehr bestehende Orte auf Markung Kochersteinsfeld sind Hertrichshausen und Katzbronn 1 Geschichte BearbeitenKochersteinsfeld wurde wie das benachbarte Gochsen in einer Urkunde Kaiser Ottos III vom 18 Dezember 996 erstmals erwahnt Der Ort war im hohen Mittelalter ein Reichslehen der Herren von Durn 1253 tauschte Boppo von Durn ein Drittel des Zehnten sowie seinen Hof mit Zugehor in Kochersteinsfeld mit dem Kloster Gnadental gegen Besitz in Adelsheim Im 14 Jahrhundert lag die Oberlehensherrschaft des Ortes bei den Herren von Weinsberg die Guter am Ort an verschiedene Adelige vergaben bevor sie Burg und Dorf 1385 an Furderer von Waldeck 1405 an die Herren von Helmstatt 1428 an Swicker und Ludwig von Sickingen und 1431 an Weiprecht von Helmstatt verpfandeten 1440 kam Kochersteinsfeld mit Neuenstadt am Kocher an die Kurpfalz und nach der Eroberung Neuenstadts durch Herzog Ulrich 1504 an Wurttemberg Mit der Reformation in Wurttemberg im 16 Jahrhundert wurde der Ort ebenfalls reformiert Bis 1822 war das herzogliche Jagdschloss in Kochersteinsfeld Sitz des wurttembergischen Forstmeisters des Forsts Neuenstadt 1824 kam das Schloss mit der Domane Schweizerhof an den Bankier Johannes von Muller Von 1913 bis 1993 bediente die Untere Kochertalbahn Bad Friedrichshall Ohrnberg als Privatbahn der Wurttembergischen Eisenbahn Gesellschaft WEG Kochersteinsfeld Die Gleise wurden bis Anfang 2006 sukzessive demontiert um die Trasse fur einen Fahrradweg auf der Trasse freizugeben 2 nbsp Kriegerdenkmal in Kochersteinsfeld1939 wurden 682 Einwohner gezahlt Ende 1945 waren es 785 3 Am 1 Januar 1974 schlossen sich Gochsen und Kochersteinsfeld freiwillig zur neuen Gemeinde Hardthausen am Kocher zusammen Am 1 Januar 1975 kam durch das Gemeindereformgesetz noch die Gemeinde Lampoldshausen dazu 4 Religionen Bearbeiten Das Patronatsrecht der Kirche in Kochersteinsfeld lag ursprunglich beim Kloster Amorbach und wurde 1281 an die Herren von Weinsberg verkauft die es wiederum 1432 mitsamt der Kirche an das Stift Mockmuhl verausserten Zur Pfarrei in Kochersteinsfeld zahlten ursprunglich die Filialgemeinden in Gochsen und Lampoldshausen die jedoch 1315 bzw 1485 zu selbststandigen Gemeinden erhoben wurden Seit der Reformation in Wurttemberg im 16 Jahrhundert ist der Ort uberwiegend evangelisch gepragt und hat daher bis heute eine eigene evangelische Kirchengemeinde Kochersteinsfeld 5 im Kirchenbezirk Weinsberg Neuenstadt 6 der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Fur Katholiken neuapostolische Christen und Zeugen Jehovas gibt es jeweils Gemeinden in Neuenstadt am Kocher Wappen Bearbeiten nbsp Wappen KochersteinsfeldsDie Blasonierung des ehemaligen Wappens von Kochersteinsfeld lautet In Blau uber zwei silbernen Wellenbalken eine dreibogige silberne Brucke uber dem mittleren Bogen ein schwebender silberner Stein Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Evangelische Kirche 7 hat als altesten Teil einen um 1200 errichteten Turmsockel mit Resten eines Turmchors der jahrhundertelang als Lauteraum genutzt wurde Das Kirchenschiff wurde in seiner heutigen Gestalt gemass einer Datierung am rundbogigen Westportal im Jahr 1733 als Saalkirche mit fast quadratischem Grundriss betrachtlich nach Suden erweitert wodurch sich die Raumachse und der Dachfirst im Verhaltnis zum Turm ebenfalls nach Suden verschob Die grosse Raumhohe mit sechs hohen Rundbogenfenstern in der Westfassade zwei Barock Oculi und einer flachen Decke mit Medaillon Malerei diente dem Einbau einer doppelten Westempore weswegen dann auch die Kanzel sehr hoch angebracht werden musste Seit dem Anbau einer neuen Sakristei auf der Sudseite des Turms im Jahr 1854 ist aus ihr heraus der Zugang zur Kanzel Im weiteren 19 Jahrhundert gab es mehrere Renovierungen und die Ausstattung mit Turmuhr und Heizung Erhalten sind in und an der Kirche einige historische Epitaphe darunter mehrere von herzoglich wurttembergischen Forstmeistern sowie zwei Gefallenen Denkmale beider Weltkriege Bei der umfassenden Renovierung 1954 wurde der alte kleine Turmchor zugunsten einer geschlossenen Raumwirkung bis auf eine Tur zugemauert An der einstigen Chorbogenwand befindet sich die Kanzel deren schmuckvoller Schalldeckel von 1733 von einer Skulptur des auferstandenen Christus bekront wird Die Kanzel wird flankiert von einem Wandgemalde mit dem Gleichnis von den klugen und torichten Jungfrauen das der Stuttgarter Kunstprofessor Rudolf Yelin der Jungere anlasslich der Renovierung 1954 geschaffen hat Das Bronze Altarkruzifix unterhalb der Kanzel stammt aus der Werkstatt des Bildhauers Martin Scheible aus Ulm Die Apostelgemalde des 18 Jahrhunderts an den Emporenbrustungen schmucken nach Restaurierung wieder den Kirchenraum Eine Kirchenorgel wurde 1820 als erstes Instrument der Ludwigsburger Orgelbauwerkstatte Walcker erbaut und 1902 bei Link in Giengen modernisiert Sie befindet sich mittlerweile im Residenzschloss Ludwigsburg 8 Auf der Nordseite am dortigen Portal wurde 2010 13 ein Flachdach Anbau mit Foyer und Nebenraumen errichtet sowie in das ostliche Nordfenster unten ein Emporen Notausgang eingebaut Benachbart liegt das 1789 erbaute Pfarrhaus Das Rathaus wurde 1808 als Gasthaus Hirsch von Carl Ludwig und Christiana Sophie Kachel erbaut deren Initialen CLK und CSK noch das Portal zieren Die Kachel hatten mehrfach das Schultheissenamt inne 1846 erwarb die Gemeinde das Gebaude und nutzte es als Schul und Rathaus als Ersatz fur altere Gebaude Nach der Vereinigung von Kochersteinsfeld Gochsen und Lampoldshausen zu Hardthausen wurde das Kochersteinsfelder Rathaus zum Rathaus der Gesamtgemeinde Es wurde von 1991 bis 1994 renoviert 9 10 Das ehemalige Schloss Kochersteinsfeld wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Fluchtlingsunterkunft benutzt und nicht weiter erhalten so dass es in den 1970er Jahren wegen Baufalligkeit abgerissen wurde Nordostlich des Ortes und teilweise bereits auf der Gemarkung des Nachbarortes Moglingen liegend befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Alte Burg Altenberg und Klingenberg 11 Von der namengebenden Alten Burg einem fruheren Sitz der Kochersteinsfelder Ortsherrschaft sind noch Mauerreste erhalten nbsp Rathaus nbsp KircheWeinbau BearbeitenKochersteinsfeld ist ein Weinbauort dessen Lagen zur Grosslage Kocherberg im Bereich Kocher Jagst Tauber des Weinbaugebietes Wurttemberg gehoren Personlichkeiten BearbeitenJohannes von Muller 24 Marz 1769 in Durrmenz Bankier erwarb 1824 das herzogliche Jagdschloss in Kochersteinsfeld und die Staatsdomane Schweizerhof Johann Wilhelm von Muller 1824 1866 Forschungsreisender und Schriftsteller wurde als Enkel des Bankiers im Schloss Kochersteinsfeld geborenLiteratur BearbeitenKochersteinsfeld In Julius Hartmann Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Neckarsulm Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 61 W Kohlhammer Stuttgart 1881 S 476 486 Volltext Wikisource Manfred Baral Festschrift zum 200 jahrigen Bestehen des Kochersteinsfelder Pfarrhauses mit Abriss der Orts und Kirchengeschichte Kochersteinsfeld 1989 Einzelnachweise Bearbeiten Quelle fur die zu Kochersteinsfeld gehorenden Orte Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band IV Regierungsbezirk Stuttgart Regionalverbande Franken und Ostwurttemberg Kohlhammer Stuttgart 1980 ISBN 3 17 005708 1 S 127 129 Wolfgang Muller Alte Brucke in Schutt und Asche In Heilbronner Stimme 21 August 2008 bei stimme de Mitteilungen des Wurtt und Bad Statistischen Landesamtes Nr 1 Ergebnisse der Einwohnerzahlung am 31 Dezember 1945 in Nordwurttemberg Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 465 Website der Kirchengemeinde Kochersteinsfeld Website des Evangelischen Kirchenbezirks Weinsberg Neuenstadt Evangelische Kirchengemeinden des Bezirks Neuenstadt am Kocher Hrsg Unsere Heimat die Kirche Heimatbuch des Bezirks Neuenstadt am Kocher Bilder aus dem Bezirk Neuenstadt Stuttgart 1959 S 50 53 Seite zur Orgel bei walcker com abgerufen am 7 August 2011 Rainer Koller Wechselvolle Geschichte eines Gebaudes In Heilbronner Stimme vom 16 Juni 2008 Die Karriere als Wirtshaus begonnen In Heilbronner Stimme vom 6 Juni 2008 Verordnung des Landratsamts Hohenlohekreis als untere Naturschutzbehorde uber das Landschaftsschutzgebiet Alte Burg Altenberg und Klingenberg vom 19 Januar 1990Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kochersteinsfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kochersteinsfeld amp oldid 239305042