www.wikidata.de-de.nina.az
Eberswalde Finowfurter EisenbahnStreckennummer DB 6792Kursbuchstrecke DB 122k 1946 1961 Streckenlange 13 1 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Maximale Neigung 25 Minimaler Radius 150 mHochstgeschwindigkeit 30 km hLegende 2 2 SpechthausenBerlin Stettin1 3 Eberswalde Wasserfall0 0 0 0 Eberswalde West1 8 Eisenspalterei4 9 0 0 Finow Mark 0 8 Sportpark1 3 Messingwerk7 5 Finowfurt Ost8 7 Finowfurt9 6 Finowfurt OrtDie Eberswalde Finowfurter Eisenbahn EFE verkehrte ab 1907 auf einer 9 6 Kilometer langen Strecke zwischen der Stadt Eberswalde und der Gemeinde Schopfurth heute Finowfurt sowie dem 1 3 Kilometer langen Abzweig Heegermuhle heute Finow Messingwerk 1914 1970 und dem 2 2 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Eberswalde und Spechthausen 1931 1945 1924 wurde die Kleinbahn Eberswalde Schopfurth in eine Privatbahn mit Namen Eberswalde Schopfurther Eisenbahn ESE umgewandelt Eigentumer blieb die Deutsche Eisenbahn Gesellschaft DEG mit Sitz in Frankfurt am Main 1929 ubernahm die AG fur Verkehrswesen AGV in Frankfurt am Main die ESE Nach dem Zusammenschluss von Schopfurth und Steinfurt zu Finowfurt wurde die ESE 1930 in Eberswalde Finowfurter Eisenbahn EFE umbenannt 1947 ging die Eisenbahn an die Landesbahnen Brandenburg 1949 an die Deutsche Reichsbahn 1994 ubernahm die Deutsche Bahn AG die Strecke Der Personenverkehr auf der Bahn wurde 1961 eingestellt der Guterverkehr 1996 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Eroffnung 1 3 Blutezeit des Personenverkehrs 1 4 Zunahme des Guterverkehrs 1 5 Konkurrenz durch Autobusse 1 6 Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg 1 7 Belastung durch Guter und Militartransporte 1 8 Einstellung des Betriebes 2 Streckenverlauf 3 Triebfahrzeuge der EFE 3 1 Stammlokomotiven 3 2 Leihlokomotiven 3 3 Triebwagen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Landkreis Oberbarnim 1905Die rasante wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes verbunden mit der weiteren Auspragung der Industrialisierung im Finowtal in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts verlangte nach neuen Losungen zur Verkehrsanbindung Mit dem Bau der Bahnstrecke Berlin Stettin die am 30 Juli 1842 bis Neustadt Eberswalde im Landkreis Oberbarnim vollendet war wurde der Grundstein fur die spatere Entwicklung Eberswaldes zum Eisenbahnknotenpunkt gelegt Am 16 August 1843 wurde die Strecke nach Stettin fertiggestellt am 15 Mai 1877 die Bahnstrecke Eberswalde Frankfurt Oder und am 16 August 1899 die Bahnstrecke Britz Furstenberg Havel 1 Am 7 Januar 1878 wurde die konigliche Hauptwerkstatt fur die Ausbesserung von Lokomotiven und Wagen eroffnet Spater wandelte sie sich zum Reichsbahnausbesserungswerk Die Deutsche Bahn AG betreibt es heute als Fahrzeuginstandhaltungswerk DB Werk Eberswalde Ausserdem entstand die Bahnhofsbrucke Eberswalde in der Nahe des Bahnhofes die am 27 Juni 1910 polizeilich abgenommen wurde Die Unternehmen im Finowtal waren bisher nicht an die Eisenbahnlinie Berlin Stettin angeschlossen Unternehmen wie die Huttenwerk AG die Messingwerke AG die Papierfabrik Wolfswinkel und die Schering Kahlbaum AG drangten immer starker auf einen Anschluss an das Staatsbahnnetz 1898 gab es erste Plane fur eine schmalspurige Anschlussbahn von Eberswalde nach Schopfurth Das Projekt wurde aufgrund finanzieller Schwierigkeiten und des Desinteresses der Stadt Eberswalde nicht verwirklicht 1904 erklarte sich die AG fur Bahn Bau und Betrieb BBB in Frankfurt am Main bereit den grossten Teil der Kosten fur den Bau einer normalspurigen Eisenbahnlinie zu ubernehmen Auch der Landkreis Oberbarnim beteiligte sich finanziell Die Konzession zum Bau und Betrieb der Eisenbahnstrecke erteilte am 17 Januar 1906 der Konigliche Regierungsprasident Die Bauarbeiten an der Strecke begannen im Februar 1906 und machten bis Heegermuhle rasche Fortschritte Auf dem folgenden Streckenabschnitt bereiteten sumpfiges Gelande und einige Hugel Schwierigkeiten Eroffnung Bearbeiten nbsp Bahnhof und Bahnhofsrestaurant Heegermuhle heute Finow vor 1910Am 1 Marz 1907 erfolgte daher erst die landespolizeiliche Abnahme der Teilstrecke zwischen Eberswalde und Heegermuhle Drei Tage spater am 4 Marz 1907 verkehrten die ersten Personenzuge Borsig Dampflokomotiven Dn2vt und zweiachsige Personenwagen Hinzu kamen Guterwagen fur den Waren und Materialtransport Trotz der Gelandeschwierigkeiten konnte die Gesamtstrecke innerhalb der nachsten sieben Monate fertig gestellt werden Allerdings waren die Baukosten mit 1 1 Millionen Reichsmark hoher als erwartet Zudem war die Einfuhrung der Kleinbahnzuge in den Staatsbahnhof heute Eberswalde Hauptbahnhof nicht moglich weil sich der Regierungsbaumeister ausser Dienst Hoffmann weigerte die Linie uber sein Privatgrundstuck bauen zu lassen So musste ein gesonderter Bahnhof rund 500 Meter weiter westlich an der Strecke nach Schopfurth errichtet werden Vom Kleinbahnhof fuhrten Anschlussgleise zum Staatsbahnhof Eberswalde Damit konnte die Stadt Eberswalde die Plane nicht verwirklichen die Strecke uber die Bahnhofsbrucke zu legen Die polizeiliche Abnahme des Streckenabschnittes zwischen Heegermuhle und Schopfurth fur den lokalen Guter und Personenverkehr erfolgte am 16 Oktober 1907 Am selben Tag wurde der Betrieb aufgenommen Eigentumer und Betriebsfuhrer der Kleinbahn Eberswalde Schopfurth waren die Deutsche Eisenbahn Gesellschaft DEG und die AG fur Bahn Bau und Betrieb BBB beide mit Sitz in Frankfurt am Main Die Eberswalder Zeitung schrieb am 17 Oktober 1907 Die landespolizeiliche Abnahme der Kleinbahn Eberswalde Schopfurth erfolgte heute vormittag 12 Uhr Seitens der Besitzerin der Bahn der Deutschen Eisenbahngesellschaft in Frankfurt a M waren die Herren Generaldirektor Koehler und Direktor Reufeld aus Frankfurt a M anwesend seitens der Konigl Regierung in Potsdam waren der Dezernent des Eisenbahnwesens Regierungsrat Freiherr von Grunwald ferner die Herren Geheimen Baurate Seeliger und Blumenthal sowie Regierungs und Baurat Krause erschienen Die Herren befuhren mit einem Extrazuge die Strecke bis Schopfurth und kehrten dann nach Heegermuhle zuruck Die Bezeichnung Kleinbahnhof fur den Ausgangspunkt der Bahnlinie in Richtung Schopfurth im Eberswalder Stadtteil Westend damals noch weitestgehend unbebaut entstand Der Bahnhof in Westend erhielt ein Ladegleis ein Nebengleis in das eine Gleiswaage eingebaut wurde und ein Aufstellungsgleis das auch zum Verladen des aus dem stadtischen Wald angefahrenen Holzes dienen sollte Des Weiteren wurde ein zweistockiges Empfangsgebaude mit angebautem Guterschuppen und ein Nebengebaude errichtet Blutezeit des Personenverkehrs Bearbeiten nbsp Zum Kraftwerk Heegermuhle wurde ab 1909 Kohle uber ein Anschlussgleis transportiert nbsp Die Strassenbahn diente ab 1910 als Zubringer zur Kleinbahn 1909 bauten die Markischen Elektrizitatswerke nach Planen des Architekten Georg Klingenberg das Kohlekraftwerk Heegermuhle und transportierten die Kohle uber ein Anschlussgleis 2 1914 erfolgte die Eroffnung der 1 3 Kilometer langen Zweigstrecke von Heegermuhle zum Messingwerk am Finowkanal fur den Guterverkehr und im Oktober 1917 auch fur den Personenverkehr Neben dem Guter weitere Unternehmen wurden angeschlossen entwickelte sich der Personenverkehr in schnellem Tempo In den verbleibenden Monaten des Jahres 1907 beforderte die Kleinbahn rund 21 000 Personen Im Jahre 1915 waren es schon 338 000 beforderte Fahrgaste Schliesslich fuhren im Jahre 1920 fast eine Million 987 895 Passagiere mit der Eisenbahn Am 1 April 1924 wurde die Kleinbahn in eine Privatbahn mit Namen Eberswalde Schopfurther Eisenbahn AG ESE umgewandelt Eigentumer blieb die Deutsche Eisenbahn Gesellschaft DEG und Betriebsfuhrer die AG fur Bahn Bau und Betrieb BBB Am 1 Januar 1929 wurde die DEG von der AG fur Verkehrswesen AGV ubernommen Dafur wurde die BBB wiederum in Deutsche Eisenbahn Gesellschaft DEG umbenannt Eigentumer war also jetzt die AGV in Berlin und Betriebsfuhrer die DEG in Frankfurt am Main Nach dem Zusammenschluss der Gemeinden Schopfurth und Steinfurt zur Gemeinde Finowfurt wurde die ESE 1930 in Eberswalde Finowfurter Eisenbahn AG EFE umbenannt Der Bahnhof Eberswalde West im Volksmund Kleinbahnhof blieb nicht der ostlichste Endpunkt im Fall der Personenbeforderung beim Guterverkehr hatte er nie einen Endpunkt dargestellt der Bahnlinie in Richtung Finowfurt Am 17 April 1931 erfolgte die Eroffnung der 2 2 Kilometer langen Strecke von Eberswalde in Richtung Spechthausen Zusatzlich zum bereits bestehenden Haltepunkt Wasserfall an der Eisenbahnstrecke Eberswalde Berlin wurde nun ein weiterer Bahnsteig fur aus Finowfurt kommende Sonntagszuge der Kleinbahn eingerichtet Extrazuge dienten den Reisenden zum Besuch der grossen Sangerfeste oder der beliebten Wasserfallkonzerte Auch wenn man in Finow aus Heegermuhle entstand 1928 durch Zusammenlegung von fruher selbstandigen Gemeinden und ehemaligen Gutsbezirken ein neuer Ort namlich Finow oder Finowfurt Schutzenfeste oder Wettkampfe im Heegermuhler Sportpark veranstaltete wurden Sonderzuge der Kleinbahn eingesetzt Als Zubringer diente die ab 1910 fahrende Strassenbahn Eberswalde Am Kleinbahnhof kreuzte diese die Gleise der Eberswalde Finowfurter Eisenbahn 1940 wurde die Strassenbahn durch den bis heute verkehrenden Oberleitungsbus ersetzt Neben Wasserfall und Eberswalde West gab es auf der Strecke folgende Bahnhofe und Haltepunkte Eisenspalterei Finow Mark Sportpark Messingwerk Spechthausener Weg ab 1950 Finowfurt Ost Finowfurt Bahnhof und Finowfurt Ort Zunahme des Guterverkehrs Bearbeiten nbsp Der Wismarer Schienenbus befuhr ab 1933 die Strecke nbsp Luftaufnahme des Messingwerkes um 1930 mit Anschluss an die KleinbahnDie Eroffnung von Kraftpostlinien der Reichspost ab dem 10 November 1924 nach und durch das von der Bahn befahrene Gebiet brachte einen Ruckgang bei der Personenbeforderung der aber vorerst durch die steigenden Gutermengen die transportiert wurden ausgeglichen wurde So verdreifachte sich das Aufkommen an Gutern von 229 000 Tonnen 1930 bis auf 683 000 Tonnen 1942 Besonders wahrend der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 waren zahlreiche Eberswalder Unternehmen in vielfaltigster Art und Weise an der Rustungsindustrie beteiligt Die Eberswalde Finowfurter Eisenbahn profitierte uberwiegend deshalb davon weil sie viele Anschlusse zu diesen Betrieben besass und fur den Transport der Guterwagen zustandig war 1936 waren 15 Unternehmen an die EFE angeschlossen darunter auch die Papierfabrik Spechthausen Die Papierfabrik stellte von 1874 bis 1945 das Papier fur die Reichskassenscheine und fast alle Banknoten sowie Wert und Kreditbriefe Aktien Schecks und andere Wertpapiere fur das Deutsche Reich her Auch das Papier fur die falschen Pfundnoten die wahrend der Aktion Bernhard im Zweiten Weltkrieg vom Sicherheitsdienst SD zur Destabilisierung der britischen Wahrung uber London abgeworfen wurden stammte aus Spechthausen Drucktechnisch wurde dieser Staatsauftrag im KZ Sachsenhausen realisiert 3 4 Bekannt sind die Namen folgender Unternehmen mit eigenem Gleisanschluss Papierfabrik Spechthausen Eberswalder Terraingesellschaft Markische Elektrizitatswerke Materialsammellager Ardelt Werke Eisenhuttenwerk Hoffmann amp Motz Eisenspalterei Chemische Fabrik Schering Kahlbaum Markische Elektrizitatswerke Kraftwerk Finow Metallwerke Gallkowski amp Kielblock Dachpappenfabrik Ihmsen amp Lingner Hirsch Kupfer und Messingwerke Impragnier und Sagewerk Ernst Mametschke Hermannsmuhle Sagewerk Hubertusmuhle Impragnierwerk Fa Karl Hallier Schopfurther MuhleKonkurrenz durch Autobusse Bearbeiten Beforderte Personen und Gutermengen 5 Jahr Personen Guter t 1907 21 278 16 4471915 338 406 147 3621920 987 895 267 7771925 405 562 285 7071930 342 386 228 9211935 221 337 312 5101939 690 341 442 7421942 1 278 910 682 600Einen gewissen Ausgleich zur Autobuskonkurrenz brachte ab 1933 der neue Schienenbus Nach mehr als 25 jahriger Dienstzeit sollten die Dampflokomotiven durch modernere Leichttriebwagen des Typs B von der Waggonfabrik Wismar ersetzt werden Am 8 Oktober 1933 kam das Fahrzeug Hochstgeschwindigkeit 45 Kilometer in der Stunde erstmals in Brandenburg zum Einsatz Der Wismarer Schienenbus im Volksmund Ameisenbar war zehn Meter lang und hatte ein Leergewicht von rund sechs Tonnen Besondere Aufmerksamkeit wurde auf die Ausbildung des Laufwerkes des Schienenbusses gelegt Die Achsen besassen Rollenlager und besonders elastische Blattfedern Die Rader trugen ausserdem zwischen Laufflache und Radscheibe ein starkes Gummipolster so dass Stosse und Gerausche wesentlich gedampft werden konnten Der Wagen besass auf beiden Endseiten einen Motor In der Folgezeit wurden die mit Dampflokomotiven bespannten Personenzuge weitgehend durch die neuen Schienenbusse ersetzt Doch auch der Finowtalbus konnte trotz der wohlwollenden Aufnahme durch die Burger der Region den Niedergang der Personenbeforderung mit der Kleinbahn nicht aufhalten Durch die starke Konkurrenz der Autobusse die mit ihren kurzeren Taktzeiten und einer grosseren Zahl von Haltestellen besser auf die Wunsche der Menschen eingehen konnten ging der Personenverkehr auf der Eisenbahnstrecke weiter zuruck Nach 406 000 Personen 1925 und 342 000 Fahrgasten 1930 waren es 1935 nur noch 221 000 Passagiere die mit der Kleinbahn fuhren 1933 verkehrten zehn Zuge von Eberswalde nach Finowfurt und neun Zuge in der Gegenrichtung Die Fahrzeit betrug durchschnittlich 20 Minuten Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trat durch die Einschrankungen der Kraftstoffkontingente eine deutliche Verlagerung des Personenverkehrs von der Strasse auf die Schiene ein Die Passagierzahlen stiegen von 690 000 1939 bis auf 1 3 Millionen 1942 Um den Ausflugsverkehr auf der Strecke auszuweiten bestellte die EFE 1940 einen vierachsigen Triebwagen des Typs Mosel der am 1 September 1944 erstmals zum Einsatz kam Wenige Monate spater wurde der Triebwagen zur Flucht vor der Roten Armee nach Westdeutschland genutzt und danach im Reichsbahnausbesserungswerk Leinhausen in Hannover abgestellt Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Wismarer Schienenbus1945 wurde die Strecke nach Spechthausen stillgelegt und die Trasse abgebaut Die Unterfuhrung durch die Strecke Berlin Stettin wurde zugeschuttet Im gleichen Jahr erfolgte auch die Einstellung des Personenverkehrs auf dem Streckenabschnitt zwischen Finow und Messingwerk Die Eberswalde Finowfurter Eisenbahn hatte den Krieg ohne grosse Schaden uberstanden und wurde zum Transport demontierter Maschinen und Anlagen von an der Rustung beteiligter Unternehmen in die Sowjetunion benutzt Mit der Verordnung uber Organisation Leitung und Verwaltung der provinzialeigenen industriellen und gewerblichen Unternehmungen in der Provinz Brandenburg vom 19 Oktober 1946 wurde die EFE de facto enteignet Am 1 Mai 1947 ging die Eisenbahn an die Landesbahnen Brandenburg Am 9 Marz 1949 beschloss die Wirtschaftskommission alle dem offentlichen Verkehr dienenden Eisenbahnen der Sowjetischen Besatzungszone der Deutschen Reichsbahn DR zu unterstellen Auf Grund dieses Beschlusses ubernahm die DR am 1 April 1949 den Betrieb und die Verwaltung der EFE Am 1 Januar 1950 ging die EFE ganzlich in das Eigentum der DR uber Der Einsatz des Wismarer Schienenbusses endete zunachst 1945 In jenem Jahr wurden die Ford Motoren beider Fahrzeuge durch die Sowjetarmee beschlagnahmt Nach einem Aufenthalt im Reichsbahnausbesserungswerk Dessau 1953 wurde die ehemalige T 122 der EFE jetzt VT 133 502 im selben Jahr wieder in Dienst gestellt Sein Einsatzgebiet war wie zuvor die Strecke zwischen Eberswalde und Finowfurt Den nun als VT 133 501 bezeichneten ehemaligen T 121 der EFE arbeitete man ebenfalls auf Uber seinen weiteren Einsatz bei der Deutschen Reichsbahn ist nichts bekannt Neben diesen beiden Triebwagen waren in den 1950er Jahren zwei weitere Dieseltriebwagen auf der Strecke im Einsatz Am 4 September 1953 kam zunachst der VT 133 510 zum Bahnbetriebswerk Bw Eberswalde Sein Einsatz dauerte bis 10 Februar 1956 Ab 5 Januar 1956 fuhrte das Bw Eberswalde den VT 133 515 in seinen Bestand Das Fahrzeug war bis zum 2 Juni 1956 hier stationiert Im selben Jahr wurde der Triebwageneinsatz auf der Strecke beendet Anschliessend taten Tenderlokomotiven der DR Baureihe 91 13 18 und ehemalige Privatbahnloks der DR Baureihe 92 64 und die Hafenbahn Stettin Nr IX Dienst Die letztgenannte Maschine wurde 1918 von der Friedrich Krupp AG mit der Fabriknummer 1 762 an die Stettiner Hafenbahn geliefert Auf dem Gebiet der Reichsbahndirektion Stettin trug sie die Nummer IX Nach 1945 wurde sie im Bereich der Reichsbahndirektion Greifswald vorgefunden und erhielt die Nummer 92 3333 In Eberswalde war diese Lokomotive von 1958 bis 1962 beheimatet Belastung durch Guter und Militartransporte Bearbeiten nbsp Dampfloks der Baureihe 52 befuhren ab 1963 die Strecke nbsp Dieselloks der Baureihe 101 waren ab 1972 im Einsatz Wegen der starken Belastung durch die sowjetischen Militartransporte wurden das Streckengleis bis zum Bahnhof Finow und das Anschlussgleis zum Flugplatz Finow sowie zum Munitionsdepot bei Biesenthal um 1955 fur eine Achslast von 21 Tonnen ausgebaut Ab 1959 fuhrte die Errichtung des neuen Walzwerkes auf dem Gelande des fruheren Messingwerkes in Finow zu einer starken Zunahme des Guterverkehrs Deshalb wurde der Personenverkehr immer weiter zu Gunsten des Omnibusverkehrs eingeschrankt Im Winterfahrplan 1959 1960 kamen werktags nur noch drei Personenzuge zum Einsatz Schliesslich erfolgte mit Wirkung vom 28 Mai 1961 die Einstellung des Personen und Gepackverkehrs auf der Strecke Eberswalde Finowfurt und bis 25 Mai 1963 die Weiterfuhrung als Schienenersatzverkehr 1963 ersetzte die Deutsche Reichsbahn die Privatbahnloks durch Dampflokomotiven der DR Baureihe 52 In den folgenden Jahren wurde die Bahnlinie weiter fur den Guterverkehr der angeschlossenen Industriebetriebe und Truppentransporte der sowjetischen Armee genutzt Eine Kuriositat der Finowtaler Eisenbahngeschichte war die Rangierlok der Chemischen Fabrik Die Dampfspeicherlokomotive Typ C besass keine Feuerung fur kurze Fahrten konnte der Dampf gespeichert werden der dann die Lokomotive antrieb 1970 wurde die Anschlussbahn zum ehemaligen Messingwerk stillgelegt und teilweise abgebaut Die Deutsche Reichsbahn bediente das Walzwerk Finow nun ausschliesslich uber eine nordlich des Bahnhofs Eberswalde abzweigende Industriebahn 1972 wurde der Dampflokeinsatz auf der Strecke zwischen Eberswalde und Finowfurt beendet Danach fuhren uberwiegend nur noch Diesellokomotiven der DR Baureihen 106 und 110 im geringen Umfang auch der DR Baureihe 101 Daruber hinaus gab es Einsatze von Leichtverbrennungstriebwagen LVT der Baureihe 171 Die Deutsche Reichsbahn setzte diese LVT gelegentlich fur Rundfahrten auf den Anschlussbahnen ein Vor Truppenzugen der Sowjetarmee nach Finow wurde auch die DR Baureihe 03 10 eingesetzt Einstellung des Betriebes Bearbeiten nbsp 1996 fuhr der letzte Zug der Kleinbahn zum Kranbau nbsp Ehemaliger Bahnhof Westend 2009Mit dem wirtschaftlichen Niedergang ab 1990 der Verlagerung des Frachtaufkommens auf die Strasse und dem Abzug der GUS Streitkrafte 1994 wurde auch der Guterverkehr immer seltener Am 1 Januar 1994 ubernahm die neugegrundete Deutsche Bahn AG die Linie 1995 musste Sonnabend Mittag wegen fehlender Transporte zwischen Eberswalde und Finowfurt eine Betriebsruhe eingefuhrt werden In den letzten Monaten bis zur Einstellung des Guterverkehrs genugte eine Bedienung der Strecke von Montag bis Freitag dem nur noch geringen Ladungsverkehr Zu den letzten Kunden gehorten neben dem Impragnierwerk Finowfurt und dem Kranbau Eberswalde ein Brennstoffhandel in Eisenspalterei Am 4 Dezember 1995 erfolgte die letzte Rangierfahrt zum Impragnierwerk in Finowfurt Die Stilllegung der Strecke zwischen Eisenspalterei und Finowfurt erfolgte am 31 Dezember 1995 Mit der Einstellung des Betriebes zum Kranbau Eberswalde am 4 Marz 1996 endete der Verkehr auf der Strecke Seit Anfang April 2010 wird die gesamte Strecke abgerissen Plane die Linie als Tourismusbahn fur die Landesgartenschau 2002 in Eberswalde wiederzueroffnen scheiterten An die zahlreichen Anschlussbahnen zwischen Eberswalde und Finowfurt erinnert die ehemalige Werklok 1 der Chemischen Fabrik Finowtal als Denkmal im Familiengarten Eberswalde 6 Streckenverlauf Bearbeiten nbsp Eberswalder Stadtteil Westend mit Gelande der Deutschen Bahn AG oben nbsp Bahnhof Eberswalde West 2010 nbsp Ausgebaute Gleise am ehemaligen Bahnubergang Boldstrasse 2010Vom Kleinbahnhof in Eberswalde ging die Fahrt im Bogen durch den damaligen stadtischen Wald zum Bahnhof Eisenspalterei 2 2 Kilometer In Kilometer 1 6 zweigte in Richtung Eberswalde ein Anschlussgleis fur eine von der Stadt Eberswalde am Finowkanal zu errichtende Umschlagstelle ab Das Hauptgleis dieser Abzweigung fuhrte weiter zu der ebenfalls am Finowkanal gelegenen Markischen Eisengiesserei von F W Friedeberg In Hohe des Kilometers 1 865 zweigte noch ein Anschlussgleis nach dem Eisenhuttenwerk von Hoffmann amp Motz in Eisenspalterei spater Walzwerk Altwerk ab Nach dem Passieren des Fachwerkbaus am Bahnhof Eisenspalterei fuhr der Reisende durch den Koniglichen Forst und erreichte bei Kilometer 5 2 den Bahnhof Heegermuhle heute Finow Davor wurde noch eine Abzweigung Kilometer 3 2 fur das Linoleumwerk spater Chemische Werke Finowtal geschaffen Der Heegermuhler Bahnhof erhielt ein Umfahrungsgleis welches gleichzeitig als Ladegleis diente und ein Rampengleis Das zweistockige massiv gebaute Empfangsgebaude enthielt im Erdgeschoss die Wohnung des Stationsbeamten Der Guterschuppen wurde an das Empfangsgebaude angebaut Bei Kilometer 5 414 zweigte ein Anschlussgleis nach dem am Finowkanal gelegenen Steinverladeplatz der Heegermuhler Dampfziegelei von Ferdinand Weber Webers Ablage in Finow Messingwerk ab Vom Bahnhof Heegermuhle aus wandte sich die Bahn in einem Bogen nach links und gleich darauf nachdem die Biesenthaler Strasse uberschritten war mit einem Gegenbogen wieder nach rechts In der Biesenthaler Strasse die unter einem Winkel von 16 Grad gekreuzt wurde mussten Rillenschienen eingelegt werden damit Fuhrwerke die Strasse ungehindert passieren konnten Der Endbahnhof Schopfurth wurde dann bei Kilometer 9 0 erreicht Neben Empfangsgebaude und Guterschuppen erhielt der Bahnhof einen Lokschuppen mit Werkstatt und Lager Kohlen und Wasserstation vervollstandigten die Einrichtung Aus dem Bahnhof zweigte ein Gleis zu den Schopfurther Muhlen ab Zweigstrecken fuhrten von Heegermuhle zum Messingwerk und von Eberswalde in Richtung Spechthausen Vom Bahnhof Heegermuhle zweigte in ostlicher Richtung die Strecke zum Messingwerk ab Sie verlief am Sportpark entlang uberquerte die Schopfurther Strasse und erreichte anschliessend den Endpunkt das Messingwerk am Finowkanal mit Ladestelle am Hohenzollernkanal heute Oder Havel Kanal Der Abzweig in Richtung Spechthausen verlief an den Gleisanlagen des Staatsbahnhofs Eberswalde heute Hauptbahnhof vorbei um danach die Unterfuhrung der Bahnstrecke Berlin Stettin zu erreichen Anschliessend fuhrte er durch ein Waldgebiet und uberquerte auf einer Betonbrucke die Schwarze Nach wenigen Metern erreichte er seinen Endpunkt direkt an der Papierfabrik Spechthausen 7 Triebfahrzeuge der EFE BearbeitenStammlokomotiven Bearbeiten Zum Einsatz kamen folgende Stammlokomotiven Bauart Hersteller Baujahr Fabrik Nr EinsatzzeitDn2vt Borsig 1906 5908 1907 1926Dn2vt Borsig 1906 5909 1907 1926C1 n2t Borsig 1903 5185 1925 1952C1 n2t Borsig 1908 6810 1925 1956Cn2t Vulcan 1895 1510 1927 1928C1 n2t Borsig 1903 5184 1927 1936Dn2vt Henschel 1936 23071 1937 1967Dn2vt Henschel 1938 23665 1938 1967Leihlokomotiven Bearbeiten Zum Einsatz kamen folgende Leihlokomotiven Bauart Hersteller Baujahr Fabrik Nr EinsatzzeitBn2t Hohenzollern 1901 1220 1914 1918Dn2vt Borsig 1908 6680 1914 1925B1n2t Henschel 1895 4294 1918 1920Cn2t Hanomag 1891 2311 1918 1920Cn2t Hartmann 1889 1601 1918 1922Cn2t Henschel 1885 1892 1922 1923Cn2t Schichau 1893 665 1928 1940C1 n2t Borsig 1901 5013 1931 19341 Ch2t Henschel 1927 20231 1940 1945Dn2vt Borsig 1903 5186 1943 1946Dn2vt Henschel 1925 20508 1944 1945Triebwagen Bearbeiten Zum Einsatz kamen folgende Triebwagen Bauart Hersteller Baujahr Fabrik Nr EinsatzzeitAA bm Wismar 1933 20219 1933 1945AA bm Wismar 1933 20231 1934 1945 1A A1 WUMAG 1938 22175 1944 1945Literatur BearbeitenHeiko Bergmann Die Eberswalde Finowfurter Eisenbahn Verlag Bernd Neddermeyer Berlin 1998 ISBN 3 933254 02 7 Ronald Kruger Ulrich Pofahl Mattis Schindler Stadtverkehr Eberswalde Gleislose Bahn Strassenbahn Obus GVE Verlag Berlin 2000 ISBN 3 89218 058 X Rolf Lottgers Im Ameisenbar nach Finowfurt Eisenbahn Magazin 8 96 S 28 29 ALBA Verlag Erich Preuss Archiv deutscher Klein und Privatbahnen Brandenburg Mecklenburg Vorpommern Transpress Verlag Berlin 1994 ISBN 3 344 70906 2 Horst Regling Eberswalde West Finowfurt Sammelwerk Neben und Schmalspurbahnen in Deutschland 11 Erganzungslieferung GeraNova Verlag Munchen 1996 Andreas Wegemund Das Bw Eberswalde Die Geschichte einer technischen Dienststelle der Deutschen Reichsbahn EK Verlag Freiburg im Breisgau 1998 ISBN 3 88255 443 6Einzelnachweise Bearbeiten Lokomotive de Eroffnungsdaten der Strecken in Ostdeutschland 1837 bis 1976 Das Markische Elektrizitatswerk Prasentation Stadtwerke Eberswalde 2006 Landeshauptarchiv Brandenburg Brandenburgische Archive PDF 1 2 MB British Association of Paper Historians The Exeter Papers Studies in British Paper History Memento vom 21 November 2008 im Internet Archive Statistik der Eisenbahnen im Deutschen Reiche Reihe A Geschaftsjahre 1934 Bd 55 bis 1942 Bd 63 Reihe B Geschaftsjahre 1933 Bd 54 bis 1941 Bd 62 Berlin Reichsdruckerei Mittler amp Sohn Vertrieb 1934 1944 Familiengarten Eberswalde Dampfspeicherlok Memento vom 29 Marz 2009 im Internet Archive Heiko Bergmann Die Eberswalde Finowfurter Eisenbahn Verlag Bernd Neddermeyer Berlin 1998 ISBN 3 933254 02 7Weblinks BearbeitenBahnstrecken de Berliner Bahnen de Lokomotive de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberswalde Finowfurter Eisenbahn amp oldid 235653266