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Die Waggonfabrik Wismar auch bekannt als Triebwagen und Waggonfabrik Wismar war ein von 1894 bis 1947 bestehender Hersteller von Schienenfahrzeugen in Wismar Sie war vor allem fur ihre Spezial Waggons unterschiedlicher Art Strassenbahnwagen und leichten Triebwagen bekannt Historischer Strassenbahnwagen von 1926 in SchwerinWismarer Schienenbus T 1 der Borkumer Kleinbahn von 1940 vor dem Ortsbahnhof Borkum 2002 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bildergalerie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Wismarer Kapitan und Grosshandler Heinrich Podeus grundete 1894 mit seinem Sohn dem Ingenieur Paul Heinrich Podeus auf dem Gelande der Maschinenfabrik Krohn an an der Rostocker Strasse eine Wagenbaufabrik 1902 wurde der Wagenbau auf das Areal zwischen Kleine Bleichen und Platten Kamp verlagert dort befand sich die bereits 1879 ubernommene Eisengiesserei und Maschinenfabrik F Crull Die Produktion war auf den Bau von Schienenfahrzeugen ausgerichtet spater stellte die Fabrik neben Kuhlwagen Schlafwagen Speisewagen und Schnellzugwagen auch Fahrgestelle und Aufbauten von Lastkraftwagen Strassenbahnwagen und Omnibussen her Nach dem Tod von Heinrich Podeus ubernahm sein Sohn Paul 1905 die alleinige Leitung der Wagenbau F Crull amp Co Wismar die ab 1907 als Waggonfabrik Wismar GmbH firmierte 1911 wurde aus der GmbH eine Aktiengesellschaft 1 In diesem Jahr wurden auch die ersten elektrischen Strassenbahnwagen gebaut Zwei der Podeus Maximum Triebwagen brachten wahrend der 1911 in Schwerin stattfindenden Landes Gewerbe und Industrieausstellung auf der Linie 5 viele Besucher zum Ausstellungsgelande am Rande des Grossen Dreesch Nach der Ausstellung kaufte der Schweriner Magistrat die beiden Vierachser 2 Wahrend des Ersten Weltkriegs produzierte und reparierte das Unternehmen nicht nur Schienenfahrzeuge sondern auch Kraftfahrzeuge des Deutschen Heeres Die Deutsche Waggonleihanstalt AG ubernahm 1917 die Aktienmehrheit und fusionierte beide Gesellschaften zur Eisenbahn Verkehrsmittel AG EVA Nach dem Krieg wurde anfangs nur die Reparatur und Herstellung von Schienenfahrzeugen wieder aufgenommen In den fruhen 1920er Jahren begann die Waggonfabrik mit der Herstellung von Triebwagen und Beiwagen die in vielen deutschen Verkehrsbetrieben verbreitet waren und auch exportiert wurden Auf der Eisenbahntechnischen Ausstellung in Seddin stellte die Waggonfabrik 1924 unter anderem einen neu konstruierten Triebwagen vor Er zeichnete sich durch Ganzstahlbauweise aus und besass einen Roholmotor der nicht im Wagen sondern im Drehgestell gelagert war Dieses Schienenfahrzeug wurde von der Deutschen Reichsbahn als Triebwagen 851 ubernommen In Zusammenarbeit mit dem Niedersachsischen Landeskleinbahnamt entstand Anfang der 1930er Jahre der Wismarer Schienenbus Typ Hannover Dieser leichte zweiachsige Triebwagen mit je einer Motorhaube an jedem Fahrzeugende avancierte unter den Spitznamen Schweineschauzchen und Ameisenbar zu einem der bekanntesten Erzeugnisse aus Wismar und wurde ab 1932 von zahlreichen deutschen Privatbahnen verwendet Wegweisend war hier der Einsatz des neuartigen elektrischenSchweissens das eine leichte Stahlbauweise ermoglichte Vom schmalspurigen Triebwagen Typ Frankfurt wurden ab 1935 zwolf Exemplare gebaut wobei auch hier wie schon bei den Schienenbussen des Typs Hannover auf konsequente Leichtbauweise gesetzt und Baugruppen aus dem Kraftfahrzeugbau ubernommen wurden Eine Weiterentwicklung eines ahnlichen Triebwagens fur die Regelspur wurde als Typ Mosel vertrieben fur die Meterspur entstanden der Typ Rhein Sieg und der Typ 21 Am 23 Marz 1936 wurde die Waggonfabrik als Triebwagen und Waggonfabrik Wismar Aktiengesellschaft aus der EVA wieder ausgegliedert 3 Wahrend 1926 etwa 1600 Mitarbeiter beschaftigt waren stieg die Zahl der Beschaftigten bis 1939 auf 1930 Mitarbeiter Im Zweiten Weltkrieg wurden hauptsachlich Militarfahrzeuge und Triebwagen hergestellt und repariert 1946 wurde in Wismar ein Schiffsreparaturwerk der Roten Armee gegrundet in das man auch die Waggonfabrik mit einbezog Nach Ubergabe des Schiffsreparaturwerks an die mecklenburgische Landesverwaltung im Januar 1947 wurde die Waggonfabrik Wismar in Volkseigentum uberfuhrt und am 22 Juli 1948 aus dem Handelsregister geloscht 4 Bis Anfang der 1990er Jahre befanden sich auf dem Gelande das Press und Schmiedewerk Hein Fink ein Betriebsteil des VEB Alubau und Metallveredelung Wismar und ein Zweigwerk des Dieselmotorenwerk Rostock Ein grosser Teil der Fabrikanlagen ist heute abgerissen 5 2009 wurde die grosse Fertigungshalle abgebaut und ihre Metallkonstruktion zerlegt und gereinigt Die 50 25 Meter grosse Halle wurde am Alten Hafen in Wismar wieder aufgebaut Seit ihrer Eroffnung im April 2011 stehen die etwa 1 300 Quadratmeter fur Veranstaltungen zur Verfugung 6 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Niederbordwagen Baujahr 1916 der Frankfurter Hafenbahn nbsp Dieselmechanischer Triebwagen DR 851 Baujahr 1924 nbsp Historischer Strassenbahnwagen Baujahr 1926 der Rostocker Strassenbahn AG nbsp Triebwagen DR 871 Baujahr 1928 bei der Reichsbahndirektion Mainz nbsp Historischer U Bahn Triebwagen Baujahr 1928 in der BVG Werkstatt Seestrasse nbsp Gutertriebwagen DR 10002 Baujahr 1930 in Koln bei der Stuckgutverladung nbsp Triebwagen VT 01 der Stendal Tangermunder Eisenbahn Gesellschaft Baujahr 1932 nbsp Einheitstriebwagen DR 137 064 Baujahr 1934 im Bw Dresden Pieschen nbsp Triebwagen Typ Frankfurt Baujahr 1936 T2 der Steinhuder Meer Bahn nbsp Triebwagen Typ Frankfurt Baujahr 1937 als umgebauter Schlepptriebwagen in Amstetten 2021 nbsp Triebwagen Typ Rhein Sieg Baujahr 1938 T2 der Rhein Sieg Eisenbahn im Museum der RSE Asbach 2021 nbsp Triebwagen Typ 21 Baujahr 1941 T 13 der Mittelbadischen Eisenbahn Gesellschaft bei der Selfkantbahn 2012 nbsp Triebwagen DR 137 527 Typ Mosel Baujahr 1939 im Eisenbahnmuseum Gramzow nbsp Zweirichtungs Strassenbahn Triebwagen Baujahr 1940 der Kieler StrassenbahnSiehe auch BearbeitenPodeusLiteratur BearbeitenChristian Schroder Insa Konukiewitz Wolfram Baumer Der Wismarer Schienenbus der Bauart Hannover In Die Museums Eisenbahn 1 2000 Corinna Schubert et al Mit Dampf Holz und Stahl Fahrzeugbau der Wismarer Waggonfabrik Katalog Stadtgeschichtliches Museum der Hansestadt Wismar 2002 Selbstverlag Wismar 2002 Ulrich Hoeppner Lothar Schultz Die fruhere Waggonfabrik Wismar in Blatter zur Verkehrsgeschichte Mecklenburgs Heft 4 Ostseedruck Rostock 1990Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Waggonfabrik Wismar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Private Website zur Wismarer Waggonfabrik Fruhe Dokumente und Zeitungsartikel zur Waggonfabrik Wismar in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Die fruhere Waggonfabrik Wismar in Blatter zur Verkehrsgeschichte Mecklenburgs Heft 4 Seite 2 ff Geschichte des Verkehrs in der Landeshauptstadt Schwerin Seite 14 Blatter zur Verkehrsgeschichte Mecklenburgs Heft 4 Seite 4 ff Blatter zur Verkehrsgeschichte Mecklenburgs Heft 4 Seite 26 ff Christian Schroder Insa Konukiewitz Wolfram Baumer S 17 19 Geschichte der Produktionshalle bei Wismar Blog Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waggonfabrik Wismar amp oldid 236963746