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Am 23 August 1914 verubten deutsche Truppen in Belgien das Massaker von Dinant und toteten dabei 674 Zivilisten 1 Zugleich wurden rund 1100 2 bis 1300 der 1800 Hauser der Stadt zerstort 3 Das Vorgehen der deutschen Truppen zu Beginn des Ersten Weltkriegs erfolgte im Zuge ihres Marsches durch das zuvor neutrale Nachbarland Zerstorte Hauser in Dinant 1915Von August bis Oktober 1914 kamen in Belgien 5521 Zivilisten durch Hinrichtungen und zielgerichtete Zerstorungen von Ortschaften ums Leben 4 das Massaker von Dinant war der grosste dieser Gewaltausbruche deutscher Soldaten gegen Zivilisten 5 Die deutschen Offiziere und Soldaten rechtfertigten ihre Taten mit vermeintlichen Angriffen von Zivilisten beziehungsweise Freischarlern Franctireurs die Belgier bestritten derartige Angriffe vehement Im historischen Bewusstsein der Deutschen ist das Massaker kaum prasent Sofern an die Gewaltausbruche deutscher Truppen gegen belgische Zivilisten zu Beginn des Ersten Weltkriegs erinnert wird stehen die Ereignisse von Dinant im Schatten der Gewalttaten in Lowen Im englischen Sprachraum trug das Massaker mit zur Entstehung und Verbreitung des Propagandabegriffes Rape of Belgium Schandung Belgiens bei Ein Denkmal in der Innenstadt erinnert an das Schicksal der Getoteten von Dinant 2001 bat die Bundesrepublik Deutschland bei den Nachkommen der damaligen Opfer um Entschuldigung 6 Inhaltsverzeichnis 1 Kontext 1 1 Feldzugsplanung im Westen 1 2 Franctireurs 1 3 Einmarsch in Belgien 1 4 Zerstorungen und Totungen von Zivilisten 2 Massaker und Zerstorung des Ortes 2 1 Erste Gefechte in Dinant 2 2 Eroberung der Stadt 2 3 Vorgehen im Norden Dinants 2 4 Vorgange im Stadtzentrum 2 5 Gewalttaten im Suden der Stadt 2 6 Taten nach dem 23 August 1914 2 7 Opferbilanz 3 Folgen 3 1 Amtliche Denkschriften 3 2 Weitere Stellungnahmen in Kriegsjahren 3 3 Strafverfolgung 3 4 Erinnerungskulturen Formen und Konflikte 4 Kunstlerische Verarbeitungen 4 1 Bildende Kunst 4 2 Belletristik 5 Erforschung 5 1 Forschung und Erinnerung in Deutschland 5 2 Belgische und internationale Studien 6 Anhang 6 1 Literatur 6 2 Weblinks 6 3 EinzelnachweiseKontext BearbeitenFeldzugsplanung im Westen Bearbeiten Der Schlieffen Plan von 1905 sah als strategisches Konzept des Generalstabs der preussischen Armee vor einen langwierigen Zweifrontenkrieg Deutschlands gegen Frankreich und Russland zu vermeiden Gemass diesem Plan sollte Frankreich in wenigen Wochen besiegt werden um die militarischen Krafte anschliessend gegen Russland ins Feld zu fuhren und es zu bezwingen Seit den 1830er Jahren war die Neutralitat Belgiens vertraglich festgelegt und durch die europaischen Grossmachte garantiert Der modifizierte Schlieffenplan sah jedoch vor diese Neutralitat zu missachten um bei einem Kriegsausbruch die franzosischen Armeen mit einer grossen Schwenkbewegung im Norden zu umgehen und anschliessend von hinten zu stellen Die deutschen Militarplaner erwarteten keinen nachhaltigen Widerstand der Belgier gegen die mit dem Plan verbundene Invasion und Besetzung ihres Landes 7 Franctireurs Bearbeiten nbsp Feldpostkarte mit Zeichnung eines angeblichen Franktireuruberfalls Vom belgischen Kriegsschauplatz Franktireuruberfall Nach einer Originalzeichnung fur die Illustrirte Zeitung vom 21 August 1914 von Felix Schwormstadt nbsp Deutsches Propagandagemalde von Hans Baluschek Die Strafe Franktireurs veroffentlicht 1915Viele Soldaten der deutschen Armeen marschierten in Frankreich und Belgien mit der Erwartung ein nicht nur gegen regulare Truppen kampfen zu mussen sondern auch gegen Zivilisten die sie getarnt oder als Heckenschutzen aus dem Hinterhalt angreifen wurden Diese Erwartung ging zuruck auf Erfahrungen mit sogenannten Franctireurs im Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 1871 Die Erinnerungen daran wurden in Militarkreisen vielfach uberliefert 8 Bereits vor Kriegsbeginn und vor Uberschreiten der Landesgrenzen wurden die Truppen auf diese mogliche Gefahr eingestellt deutsche Offiziere rechneten aufgrund ihrer Ausbildung in einem kommenden Krieg fest mit einem Widerstand der Zivilbevolkerung und betrachteten diesen als ein Verbrechen 9 Innerhalb der ersten Wochen des Weltkrieges verbreiteten sich ungeprufte Nachrichten uber derartige Vorfalle rasch innerhalb der Armee und in der deutschen Presse 10 Briefe von Soldaten an Angehorige und Bekannte berichteten vielfach von der Beschiessung deutscher Truppen durch belgische Zivilisten Auch Harry Graf Kessler glaubte die Belgier wurden einen Volkskrieg fuhren Furchtbar ist es aber dass man so viele Zivilisten immer wieder bestrafen muss weil sie auf unsere Leute feuern dass ganze Ortschaften verbrannt und zerstort werden Das giebt sic grauenhafte erschutternde Bilder und Erlebnisse 11 Bereits am 9 August 1914 verurteilten Kaiser Wilhelm II und Karl von Bulow Oberbefehlshaber der 2 Armee den angeblichen Volkskrieg der Belgier gegen die deutschen Truppen 12 Grundsatzlich sah die Haager Landkriegsordnung einen verbesserten Schutz von Zivilisten vor Die Fuhrung des deutschen Militars war allerdings nicht gewillt das in die Anweisungen fur ihre Offiziere aufzunehmen In der Felddienstordnung von 1908 fehlte jeder Verweis auf die internationale Vereinbarung Stattdessen wurden besondere Vorsichtsmassnahmen gegen eventuelle Uberfalle aus der Zivilbevolkerung gefordert Dazu gehorten Strafandrohungen gegen Einwohner Geiselnahmen oder Offenhalten der Hauseingange Obgleich die Landkriegsordnung der Bevolkerung sehr wohl ein Widerstandsrecht einraumte leugnete die Felddienstordnung dieses Recht faktisch Ausbilder von Offizieren wiesen offen darauf hin dass die deutsche Auffassung bestimmten Regelungen der Haager Landkriegsordnung widerspreche dieser Auffassung aber Vorrang zu geben sei denn sonst werde dem Franktireurkrieg Tur und Tor geoffnet 13 Einmarsch in Belgien Bearbeiten Mit seinem Ultimatum an Belgien verlangte das Deutsche Reich am 2 August 1914 freien Durchzug fur seine Truppen Belgien erblickte darin einen Angriff auf seine Neutralitat Unabhangigkeit und Existenz Konig Albert wies das Ultimatum am 3 August ab In der Nacht zum 4 August uberschritten deutsche Truppen die Grenze und drangen auf belgisches Staatsgebiet vor Binnen weniger Wochen wuchs die Zahl der deutschen Soldaten die sich in Belgien befanden oder es durchquerten auf eine Million Mann an eine Invasionsarmee von bislang beispiellosem Ausmass 14 nbsp Schutzenlinie belgischer Infanterie bei Herstal nordostlich von LuttichTrotz ihrer deutlichen numerischen Unterlegenheit leistete die belgische Armee in einem Ausmass Widerstand das die Invasoren uberraschte Sie konnte die Besetzung des Landes zwar nicht verhindern verzogerte jedoch die Durchfuhrung der deutschen Feldzugsplane Die Schlacht um Luttich 4 bis 16 August 1914 entwickelte sich zum ersten Kristallisationspunkt der belgischen Gegenwehr Auch wenn diese Schlacht den deutschen Durchmarsch nicht verhinderte hatte sie doch eine immense Bedeutung sowohl fur die Belgier als auch fur ihre Gegner 15 Den Belgiern wurde deutlich dass ihre Festungsbauten der Festungsring Luttich galt als uneinnehmbar keinen ausreichenden Schutz vor Zerstorung durch modernstes Kriegsgerat wie der Dicken Bertha boten Viele deutsche Soldaten und Offiziere bestritten die Legitimitat des Widerstandes der belgischen Armee Verargerung und Wut uber diesen Widerstand sowie die Vorstellung von allgegenwartigen Franctireurs fuhrten zur Verteufelung der Bevolkerung Belgiens 16 Zerstorungen und Totungen von Zivilisten Bearbeiten Wahrend des wochenlangen Bewegungskrieges in Belgien verubten deutsche Soldaten in vielen Orten Gewalttaten gegen Zivilisten Insgesamt 484 solcher Zwischenfalle mit zusammen 5521 Toten standen in direktem Zusammenhang mit militarischen Kampfhandlungen oder mit Panikreaktionen deutscher Soldaten unter anderem als Folge von Eigenbeschuss Vielfach waren solche Gewaltausbruche Vergeltungsmassnahmen fur erlittene Ruckschlage Verluste oder vermeintliche Franctireur Angriffe 17 Die Zivilisten kamen bei Einzel und Massenerschiessungen als menschliche Schutzschilde als Geiseln oder im Zuge von Vertreibungen Deportationen und Brandstiftungen um 18 Zu Ausschreitungen mit jeweils mehr als 100 Todesopfern kam es in Soumagne 5 August 118 Tote Melen 8 August 108 Tote Aarschot 19 August 156 Tote Andenne 20 August 262 Tote Tamines 22 August 383 Tote Ethe 23 August 218 Tote Dinant 23 August 674 Tote Lowen 25 August 248 Tote und Arlon 26 August 133 Tote Fast immer wurden Hauser zerstort oft durch vorsatzliche Brandstiftung 19 Im Zuge der Ausschreitungen mit mehr als 100 Toten wurden zusammen 4433 Gebaude zerstort 20 Wahrend dieser ersten Kriegswochen fuhrte das deutsche Oberkommando ein Terrorregime gegen die Zivilbevolkerung urteilt die belgische Historikerin Laurence van Ypersele 21 Massaker und Zerstorung des Ortes BearbeitenErste Gefechte in Dinant Bearbeiten nbsp Dinant vor der Zerstorung 1914Dinant zahlte im August 1914 rund 7000 Einwohner Damit war sie die zweitgrosste Stadt der Provinz Namur Der Ort liegt an der Maas etwa 30 Kilometer sudlich der Provinzhauptstadt Namur wo Maas und Sambre zusammenfliessen und nur 20 Kilometer von der franzosischen Grenze bei Givet entfernt Die Ortschaft war fur die Uberquerung der Maas strategisch bedeutsam Der Fluss fliesst hier in nordlicher Richtung quer zur damaligen Marschroute der Deutschen Oft nur wenige hundert Meter breit erstreckte sich die Stadt auf rund vier Kilometern Lange am Ostufer des Flusses Nach Osten begrenzten sie steile Felswande das der Stadt gegenuberliegende Westufer war an vielen Stellen mit Hecken und Waldern bewachsen 22 Wie viele seiner belgischen Amtskollegen forderte der Burgermeister Dinants Anfang August 1914 die Einwohner offentlich auf sich nicht an militarischen Auseinandersetzungen zu beteiligen sowie Waffen und Munition bei der Polizei abzugeben Auch Versammlungen und Demonstrationen zur Unterstutzung der belgischen Armee und der Alliierten verbot er vorsorglich 23 nbsp Deutscher Vormarsch durch Belgien und Situation um den 20 August 1914Die franzosische 5 Armee unter Charles Lanrezac hatte nachdem der zahlenmassig bedeutsame deutsche Einmarsch in Belgien offensichtlich geworden war Erlaubnis erhalten auf belgisches Territorium vorzumarschieren wo sie im Raum des Sambre Maas Dreiecks Stellungen bezog Der Maas Ubergang bei Dinant wurde von Truppen des franzosischen I Korps unter Louis Felix Marie Franchet d Esperey verteidigt Die deutsche 3 Armee stand unter dem Befehl von Max von Hausen In dem Verband war die mobile sachsische Armee zusammengefasst Die 3 Armee hatte den Befehl die Provinz Namur in Richtung Westen zu durchqueren und Ubergange uber die Maas zu erkampfen Auf nennenswerten Widerstand stiess sie zunachst nicht Am 15 August 1914 versuchte eine Vorhut die strategisch bedeutsame Brucke in Dinant zu erobern und zu sichern Sie wurde von franzosischen Truppen die die Stadt verteidigten zuruckgeschlagen 24 In diesem Gefecht zog sich Charles de Gaulle der im Rang eines Leutnants zu den franzosischen Einheiten gehorte eine Verwundung zu 25 Die spezifische Akustik des Gelandes insbesondere die Echos die von den Felswanden zuruckgeworfen wurden sowie der Umstand dass die Einwohner Dinants den Erfolg der franzosischen Soldaten lebhaft begrussten mag bei den sachsischen Truppen den Eindruck hervorgerufen haben dass belgische Zivilisten gemeinsam mit den franzosischen Soldaten gegen sie kampften 26 Ein zweiter Zwischenfall ereignete sich im Zuge der am 21 August begonnenen Schlacht an der Sambre in der Nacht zum 22 August 1914 Ein motorisierter Trupp Pioniere und Schutzen drang die Strasse von Ciney nutzend in Dinant ein Er totete sieben Zivilisten und zundete mit Fackeln 15 bis 20 Hauser an Sein Vorstoss basierte auf einem ehrgeizigen Befehl Das Batln setzt sich in den Besitz von Dinant vertreibt die Besatzung und zerstort den Ort soweit als moglich Kommandeur der 46 Infanterie Brigade war Generalmajor Bernhard von Watzdorf 27 Der Abstieg in die Ortschaft verlief zunachst ohne Uberraschungen Innerhalb der Stadt erblickten Angehorige des Bataillons in einem Cafe Licht und warfen eine Handgranate hinein Daraufhin seien die Soldaten von allen Seiten unter Feuer genommen worden Sie boten mit ihren Fackeln ein einfaches Ziel Das Kommando beklagte anschliessend 19 Gefallene und 117 Verwundete Es war weder in der Nacht noch in anschliessenden Untersuchungen auszumachen wer den deutschen Trupp unter Feuer genommen hatte Zivilisten wie von den Deutschen behauptet franzosische Soldaten oder deutsche Armeeangehorige per Eigenbeschuss Der Ausgang des Uberfalls bestatigte jedoch den Eindruck Dinant sei ein Nest von Franctireurs 28 Eroberung der Stadt Bearbeiten nbsp Der Hauptangriff und die Einnahme Dinants erfolgten am 23 August 1914 Ab dem Morgen ruckte die sachsische 23 und zwei Regimenter der 32 Division gedeckt durch Artilleriebeschuss in vier grossen Zugen auf Dinant und seine Vororte vor Die Infanterieregimenter 103 und 178 stiegen nordlich von Dinant in Richtung Leffe und Devant Bouvignes ab Die Infanterieregimenter 108 und 182 gelangten vom Plateau ostlich der Stadt direkt ins Stadtzentrum Das Grenadierregiment 100 stieg vom Montagne de la Croix hinab in Richtung Saint Nicolas Im Suden bewegte sich das Grenadierregiment 101 in Richtung Les Rivages Franzosische Truppen hielten sich auf dem Westufer Sie deckten die deutschen Eroberer mit Gewehrfeuer und Artillerie ein Am Spatnachmittag des 23 August sprengten sie die Brucke von Bouvignes sowie die Hauptbrucke zwischen Dinant und Saint Medard Am Abend zogen sie in Richtung franzosischer Grenze ab die rund 15 Kilometer sudlich liegt 29 Vorgehen im Norden Dinants Bearbeiten Jene deutschen Soldaten die nach Leffe vorstiessen hatten den Befehl das Steilufer nach Franctireurs abzusuchen und alle aufgespurten Verdachtigen zu erschiessen Auch unbewaffnete Manner sowie solche von denen die deutschen Soldaten nicht wussten ob sie Waffen benutzt hatten wurden erschossen als sie davonliefen Manner der 3 Kompanie des 178 Infanterieregiments sollten den Ort Leffe von Freischarlern saubern Trotz des Beschusses durch Franctireurs dem das Regiment nach eigenen Aussagen ausgesetzt war hatte es keine Toten oder Verwundeten zu beklagen Die deutschen Soldaten drangen in Leffe von Haus zu Haus vor Manner die mit Waffen angetroffen wurden richteten sie hin Eine Textilfabrik und ein Kloster der Pramonstratenser waren die auffalligsten Gebaude in Leffe Im Zuge der Hausdurchsuchungen wurden viele Einwohner in die Klosterkirche verbracht Weitere fluchteten eigenstandig dorthin Gegen 10 Uhr sonderten deutsche Soldaten 43 Manner der dort festgehaltenen Gruppe aus und erschossen sie Den Monchen wurde unterstellt die Deutschen beschossen zu haben dafur wurden sie mit einem Strafgeld von 15 000 Franc belegt Frauen und Kinder blieben tagelang in der Klosterkirche eingesperrt Ein weiterer Teil der Bevolkerung Leffes hatte sich in die Kellerraume der Textilfabrik gefluchtet Zu ihnen gehorten der Fabrikdirektor Remy Himmer zugleich Vize Konsul Argentiniens seine Angehorigen und Arbeiter aus Leffe Sie ergaben sich gegen 17 Uhr den uberraschten Deutschen Frauen und Kinder wurden in das Kloster abgefuhrt Himmer und 31 Manner fusiliert Die Fabrik wurde niedergebrannt 30 Vorgange im Stadtzentrum Bearbeiten Die Infanterieregimenter 108 und 182 bahnten sich gemeinsam mit den Artillerieregimentern 12 und 48 den Weg ins Zentrum Dinants Sie nutzten dieselbe Strasse die der motorisierte Trupp aus Pionieren und Schutzen in der Nacht zum 22 August genommen hatte Auf ihrem Weg gerieten sie unter schweren Beschuss der franzosischen Truppen Angehorige der beiden sachsischen Infanterieregimenter richteten viele Zivilisten hin so auch 27 Manner die in eine Bar gefluchtet waren Ein Grossteil des Innenstadtbezirks wurde niedergebrannt 31 Das Infanterieregiment 100 wahlte eine steile Abstiegsroute und erreichte uber Saint Nicolas den sudlichen Stadtbereich Auch diese Truppe verubte Gewalttaten gegen Zivilisten So wurden in viele Hauskeller Handgranaten geworfen In der Stadt uberquerten die Soldaten den zentralen grossen Platz um zur Maas zu gelangen Sie setzten dabei Zivilisten als menschliche Schutzschilde ein um sich vor franzosischen Kugeln zu schutzen Zivilisten wurden zusammengetrieben Einer der Sammelplatze war die Eisenhutte Bouille ein weiterer das Stadtgefangnis Am Nachmittag sonderten deutsche Soldaten 19 Zivilisten aus der Gruppe der in der Eisenhutte festgesetzten Personen aus und erschossen sie Anschliessend trieben deutsche Soldaten den Rest der Zivilisten von der Eisenhutte auf den zentralen Platz Wenig spater wurden Manner und mannliche Jugendliche ausgesondert Sie hatten sich in der Nahe des Stadtgefangnisses entlang einer Mauer die das Grundstuck des ortlichen Staatsanwalts Maurice Tschoffen zu einer Strasse hin abgrenzte aufzureihen und wurden erschossen Bei dieser Exekution starben 137 Menschen Die Schusse des Erschiessungskommandos verhinderten offenbar ein sich anbahnendes Massaker im unmittelbar angrenzenden Gefangnis von Dinant Dort waren Frauen und Kinder bereits von Mannern getrennt und Hinrichtungsdrohungen ausgesprochen worden Der Larm der Erschiessungen nahe dem Gefangnis loste innerhalb der Haftanstalt Verwirrung aus und die bereits ausgesonderten Manner gelangten zu ihren Familien zuruck 32 Gewalttaten im Suden der Stadt Bearbeiten Die Angehorigen des 101 Infanterieregiments ruckten zusammen mit der 3 Pionier Kompanie auf der sudlichsten Route vor Im Vorort Les Rivages durchsuchten sie Hauser und trieben Zivilisten als Geiseln zusammen Zudem begannen sie mit dem Bau einer Pontonbrucke uber den Fluss Nachdem rund 40 Meter dieser Behelfsbrucke fertiggestellt waren gerieten die mit dem Bau beschaftigten deutschen Soldaten unter franzosisches Feuer Die Deutschen unterstellten Franctireurs hatten sie beschossen Sie schickten Edmond Bourdon einen Rechtspfleger des ortlichen Gerichts mit einem Boot auf die Westseite des Flusses um die angeblichen Freischarler zu warnen dass bei weiteren Gefechten Geiseln in Les Rivages erschossen werden wurden Als Bourdon nach Les Rivages zuruckruderte wurde er von deutschen Truppenangehorigen beschossen und verletzt Nach weiteren Schussen von der Westseite des Flusses fuhrten die deutschen Soldaten die angedrohte Geiselerschiessung durch Auch Bourdon selbst sowie weitere seiner Familienmitglieder gehorten zu den 77 hingerichteten Personen Mehr als die Halfte der Opfer waren Greise Frauen Kinder und Sauglinge Die Erschiessungen fanden vor dem Haus des Rechtspflegers statt Die Hinrichtungen setzten sich auf dem Westufer der Maas fort als das 101 Infanterieregiment dort Neffe erreichte 86 Einwohner dieses sudwestlichen Vororts von Dinant wurden getotet 33 Taten nach dem 23 August 1914 Bearbeiten Auch in den Folgetagen bis zum 28 August verfolgten deutsche Soldaten belgische Zivilisten und erschossen mindestens 58 Personen Bauwerke wurden systematisch niedergebrannt auch zunachst verschonte Einrichtungen wie die Post Bankgebaude die Stiftskirche das Rathaus und das Kloster Die Stadt wurde grundlich geplundert und verwustet Rund 400 Personen aus Dinant und seinen Nachbardorfern wurden nach Deutschland verschleppt und blieben bis November 1914 im Kriegsgefangenenlager Niederzwehren bei Kassel inhaftiert 34 Opferbilanz Bearbeiten Von den Personen die beim Massaker von Dinant ums Leben kamen waren 92 weiblichen Geschlechts 18 von ihnen waren alter als 60 Jahre 16 unter 15 Jahre alt Von den 577 Mannern waren 76 alter als 60 und 22 junger als 15 Jahre alt Das alteste Opfer starb mit 88 Jahren 14 Kinder waren junger als funf Jahre Das Alter des jungsten Opfers wird mit drei Wochen angegeben 35 Folgen BearbeitenAmtliche Denkschriften Bearbeiten Eine belgische Enquetekommission 36 befasste sich mit Verstossen deutscher Truppen beim Einmarsch in Belgien und veroffentlichte uber das Justizministerium der in Le Havre amtierenden belgischen Exilregierung eine Reihe entsprechender Berichte In ihrer Darlegung von Januar 1915 nahm sie erstmals umfassend zu den Ereignissen von Dinant Stellung 37 Auch im Bryce Report von Anfang Mai 1915 der wahrend des Weltkrieges als Bericht uber deutsche Grauel eine erhebliche publizistische Wirkung entfaltete sind die Gewalttaten von Dinant erwahnt 38 Das Deutsche Reich reagierte am 10 Mai 1915 auf die Anschuldigungen Belgiens und der Alliierten mit der als Weissbuch bekannt gewordenen Denkschrift Die volkerrechtswidrige Fuhrung des belgischen Volkskriegs Diese Rechtfertigungsschrift fur das Handeln deutscher Truppen breitete die These von einem Volkskrieg aus in dem Franctireurs eine wesentliche Rolle spielen 39 Die Geschehnisse von Dinant wurden in einem eigenen Abschnitt umfassend abgehandelt 40 Die mit der Erstellung des Weissbuchs befassten zivilen und militarischen Stellen trugen die Zeugenaussagen mit Hochdruck zusammen nachdem im Winter 1914 15 Berichte uber die Ereignisse von Dinant international bekannt geworden waren 41 Die im Weissbuch wiedergegebenen Aussagen waren zu erheblichen Teilen manipuliert und geschont widersprechende Zeugenaussagen wurden nicht zum Abdruck zugelassen 42 Die Enquetekommission der belgischen Regierung antwortete auf das Weissbuch mit der Erstellung eines Graubuchs 43 In dieser rund 500 Seiten umfassenden Publikation die im April 1916 herauskam wurde zunachst die deutsche These eines belgischen Volkskriegs entkraftet In seinen Anhangen setzte sich das Graubuch anschliessend mit den deutschen Beschreibungen verschiedener Tatorte und Gewalttaten auseinander unter anderem mit der Massenerschiessung von Dinant Vor allem Aussagen belgischer Zivilisten und deutscher Kriegsgefangener wurden dabei genutzt Zudem enthielt das Graubuch detaillierte Opferlisten Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges fasste der deutsche Militarhistoriker Bernhard Schwertfeger 44 vor Angehorigen des Auswartigen Amtes die Wirkung des Graubuchs zusammen Wahrend das Weissbuch unserer Sache nicht sehr nutzlich gewesen sei habe das belgische Graubuch mit seinen geradezu verheerenden Angaben uber Grauel in Aerschot in Andenne in Lowen und vor allem in Dinant weltweit erheblich Eindruck gemacht 45 Weitere Stellungnahmen in Kriegsjahren Bearbeiten Neben den amtlichen Denkschriften gab es weitere publizistische Stellungnahmen zu den Ereignissen in Dinant Adolf Koster Redakteur des SPD Zentralorgans Vorwarts sowie des Hamburger Echos und Gustav Noske SPD Abgeordneter im Reichstag Chefredakteur der Chemnitzer Volksstimme und Wehrexperte der Partei verfassten 1914 eine Schrift die den Standpunkt des deutschen Heeres teilte und keinen Zweifel daran liess dass Zivilisten in Belgien gegen die deutschen Truppen gekampft hatten Darin verteidigten sie auch Hinrichtungen von Zivilisten Im ubrigen leugnen weder Soldaten noch Offiziere dass nach dem bitteren Recht des Krieges in Lowen wie in Dinant Unschuldige mit den Schuldigen gelitten haben 46 Kardinal Desire Joseph Mercier der sich wahrend des Krieges als dezidierter Gegner der deutschen Besatzung hervortat bezog den gegenteiligen Standpunkt Er erwahnte die Hinrichtungen in Dinant und anderen belgischen Stadten in seinem Hirtenbrief Patriotisme et Endurance der zu Weihnachten 1914 verlesen wurde und die deutsche Sicht des Einmarsches bestritt sowie die Belgier zur Vaterlandsliebe und Standhaftigkeit aufrief 47 Ernest Evrard nahm 1916 in seiner mit vielen Zeichnungen illustrierten 16 seitigen Broschure ebenfalls die belgische Sicht ein prangerte die Taten der Teutonen beziehungsweise der Barbaren an und nannte die Namen der deutschen Offiziere die seiner Ansicht nach verantwortlich waren 48 Maurice Tschoffen gehorte zu jenen die von Dinant nach Kassel deportiert wurden und dort im Kriegsgefangenenlager Niederzwehren interniert waren Der Jurist befragte bereits im Lager Zeugen der Vorgange von Dinant Nach seiner Ruckkehr nahm er 1915 in seinem Heimatort weitere Untersuchungen vor Sein Bericht uber die Zerstorung von Dinant erschien 1917 in den Niederlanden Ihm ging es nicht nur um die Widerlegung der These von kampfenden belgischen Zivilisten sondern auch um die namentliche Nennung aller Getoteten 49 Strafverfolgung Bearbeiten Der Friedensvertrag von Versailles sah mit seinen Strafbestimmungen Artikel 227 bis 230 die Ahndung deutscher Kriegsverbrechen durch Strafgerichte der Alliierten vor Am 3 beziehungsweise 7 Februar 1920 forderten die Alliierten deshalb die Auslieferung von rund 900 Personen unter ihnen Offiziere aller Dienstgrade bis hinauf zum Feldmarschall Unteroffiziere einfache Soldaten und Zivilisten einschliesslich des fruheren Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg Die deutsche Offentlichkeit reagierte angetrieben von einer Kampagne der Deutschnationalen Volkspartei vaterlandischer Vereine und hinter den Kulissen wirkender Vertreter des Reichswehrministeriums emport Am 17 Februar 1920 lenkten die Alliierten ein und forderten nun die Anklage der Verdachtigen in Leipzig vor dem Reichsgericht 50 Am 7 Mai 1920 legten sie den deutschen Stellen eine Liste mit 45 Namen vor die als Probeliste bekannt wurde die Alliierten wollten anhand der Verfahren gegen diese Personen ermitteln inwieweit Deutschland den volkerrechtlichen Strafvorschriften nachkommen wurde 15 Verdachtige fanden sich auf belgischen Wunsch auf dieser Liste 51 Unter diesen befand sich allerdings niemand der fur die Taten von Dinant verantwortlich gemacht wurde obgleich Belgien ursprunglich 22 deutsche Militarpersonen fur das Massaker von Dinant zur Rechenschaft ziehen wollte 52 Belgien war rasch mit den Leipziger Prozessen unzufrieden Ahnlich wie die Franzosen die bis Dezember 1924 mehr als 1200 Deutsche in Abwesenheit verurteilten 53 verhangten belgische Gerichte Urteile in Abwesenheit Am 9 Mai 1925 verurteilte ein belgisches Kriegsgericht in Dinant mehrere sachsische Offiziere darunter 18 zum Tode und 7 zu zwanzigjahriger Zwangsarbeit 54 wegen der Taten in der belgischen Kleinstadt Das Reichsgericht griff diese Falle auf wies im November Dezember 1925 aber alle Anschuldigungen zuruck Es hielt die Franctireur These auch im Fall Dinant aufrecht Einer der Angeklagten war Oberst Johann Meister im August 1914 Kommandeur des Infanterieregiments 101 Die belgische Anklage warf ihm das systematisch unmenschliche Vorgehen seiner Truppen in der Zeit vom 19 bis zum 27 August 1914 55 vor sowie den Befehl zur Exekution von Zivilisten in Les Rivages am 23 August 1914 Das Gericht in Leipzig stellte dazu fest dass deutsche Soldaten in Dinant von Zivilisten beschossen worden seien auch von Frauen und Kindern Obgleich einige Zeugen ausfuhrten unter den hingerichteten Geiseln seien auch Frauen und Kinder gewesen sah das deutsche Gericht keinen Grund zur Verurteilung Meisters Es stellte fest Hiernach liegen keine Tatsachen vor aus denen hervorgeht dass die Totung rechtswidrig erfolgt ist Uberdies ist aber auch ein Befehl des Beschuldigten zum Erschiessen jener Zivilpersonen nicht erwiesen 56 Das deutsche Gericht bezog sich bei seinem Urteil auf deutsche Untersuchungen der Jahre 1915 fur das Weissbuch sowie einer weiteren von 1920 die Meister entlasteten den Befehl zu Exekutionen in Les Rivages habe nicht er sondern einer seiner Untergebenen erteilt 57 Erinnerungskulturen Formen und Konflikte Bearbeiten nbsp Vivatband zum Maasubergang bei Dinant Illustration Joseph Stattler 1914 nbsp Mahnmal an der Mur TschoffenIn Dinant etablierten sich bereits unmittelbar nach Ende des Ersten Weltkriegs offentliche und kollektive Formen des Gedenkens Noch im Dezember 1918 verlas der ortsansassige Jurist Edouard Gerard offentlich im Namen des Stadtrats einen Schwur Dieser verurteilte die These von den Franctireurs und forderte eine Bestrafung der Tater des Massakers Die Zeremonie wurde zur Erinnerung an die Befreiung der Stadt durch britische und amerikanische Truppen wiederholt Kardinal Mercier hielt am 23 August 1919 dem funften Jahrestag des Massakers in Dinant eine Ansprache Er betonte Belgien sei das am meisten geprufte und heroischste Land der Welt von den belgischen Stadten sei Dinant in seinem Kummer die tapferste 58 59 Die Einwohner Dinants erinnerten an vielen Stellen ihres Ortes an die Hinrichtungen es etablierte sich eine Art Kreuzweg der die Exekutionsstatten miteinander verband Einige der lokalen Erinnerungsorte bildeten Motive zeitgenossischer Ansichtskarten 60 61 Zur volkstumlichen Erinnerungskultur und zur Propaganda militarischer Erfolge deutscher Truppen gehorten in Deutschland bereits wahrend der Kriegsjahre sogenannte Vivatbander Erlose aus den Verkaufen dieser Textilien gingen an das Deutsche Rote Kreuz Dem Uberschreiten der Maas in Dinant waren verschiedene dieser Sammelbander gewidmet Jeder Hinweis auf Auseinandersetzungen mit den Zivilisten fehlt sowohl bei dem Band das Joseph Sattler illustrierte als auch bei einem anderen 62 Die Erinnerungsliteratur deutscher Offiziere prasentierte die These von den belgischen Franctireurs hingegen offen General Max von Hausen Befehlshaber der 3 Armee beschrieb in seinen 1922 veroffentlichten Kriegserinnerungen den erbitterten Widerstand der Zivilisten in Dinant an dem auch Frauen und Kinder beteiligt gewesen seien Hausen verteidigte den Beschuss der Stadt die Brandstiftungen die Hinrichtungen waffentragender Zivilisten und die Geiselerschiessungen Diese Handlungen seien wegen des belgischen Volkskrieges der sich auch in Dinant gezeigt habe keine Verstosse gegen das Volkerrecht 63 In Dinant begann die Stadtverwaltung Mitte der 1920er Jahre damit die verschiedenen Gedenkorte nach einheitlichen Gesichtspunkten zu gestalten Zudem wurde vor dem Rathaus ein Mahnmal fur die Opfer des Krieges errichtet Die Einweihung fand am 27 August 1927 statt An der Zeremonie nahmen Kronprinz Leopold Kriegsminister Charles de Broqueville und der franzosische Rentenminister Louis Marin teil 64 Veranstaltungsredner verurteilten dass Deutschland immer noch an der Franctireur These und der Behauptung in Belgien habe im August 1914 ein Volkskrieg stattgefunden festhalte Wenige Tage spater folgte die Einweihung eines Denkmals fur die in den Gefechten um Dinant gefallenen franzosischen Soldaten Ehrengast Marschall Petain nannte Belgien dabei die Vorhut des Romanentums 65 Friedrich von Keller deutscher Botschafter in Belgien protestierte scharf gegen Inschriften die das teutonische Wuten und die deutsche Barbarei anprangerten Rechtsgerichtete und katholische Zeitungen schlossen sich in Deutschland dem Protest an und kritisierten ein Wiederauferstehen der Grauel Legenden und Kriegspsychosen Erneut wiederholten viele Zeitungen die Behauptung in Dinant und anderen belgischen Orten hatten sich Zivilisten unten ihnen auch Kinder an den Kampfen gegen die deutschen Soldaten beteiligt Der Deutsche Reichskriegerbund Kyffhauser und der Deutsche Offizier Bund DOB sahen in den Feierlichkeiten von Dinant Angriffe auf die Ehre deutscher Soldaten Insbesondere der DOB drangte die Reichsregierung bei der belgischen Regierung zu protestieren 66 1927 kam es zu einer weiteren Krise der deutsch belgischen Beziehungen Ausloser war die Veroffentlichung der Schrift Der belgische Volkskrieg bereits 1924 verfasst vom Wurzburger Volkerrechtler Christian Meurer Publiziert wurde die Studie vom 3 Unterausschuss 67 des Reichstags Untersuchungsausschusses als 2 Band der Reihe Volkerrecht im Krieg Die somit offizielle Schrift befasste sich mit der deutschen Invasion in Belgien und bestritt alle Anschuldigungen der Belgier gegen das deutsche Heer Meurer argumentierte wie das deutsche Weissbuch von 1915 Belgische Zivilisten einschliesslich Priester Frauen und Kinder hatten die Invasionsarmee in grossem Umfang bekampft Die deutsche Reaktion darauf sei rechtmassig gewesen Meurer hatte bereits 1914 eine apologetische Schrift vorgelegt Er war Autor des Aufsatzes Der Volkskrieg und das Strafgericht uber Lowen Gegenmeinungen innerhalb des Unterausschusses insbesondere die kritischen Positionen der Sozialdemokraten Paul Levi und Wilhelm Dittmann die Zweifel an der Unschuld deutscher Truppen hegten waren vollstandig ignoriert worden 68 Die erste umfassende belgische Gegenschrift verfasste der Lowener Professor Fernand Mayence 1879 1959 69 Sie erschien 1928 und entwickelte die These die deutschen Soldaten seien in den Anfangswochen des Krieges einer Massensuggestion zum Opfer gefallen Die Schrift wurde ins Deutsche ubersetzt 70 und in einer Stuckzahl von 15 000 Exemplaren vertrieben 7000 davon gingen an Professoren und Gymnasiallehrer Der sozialdemokratische Vorwarts schloss sich der Argumentation von Mayence an Fur Dinant verfassten Maurice Tschoffen und Norbert Nieuwland eine Antwort auf Meurers Gutachten Auch sie wurde ubersetzt 71 und erreichte in Deutschland bis Juni 1930 eine Auflage von 200 000 Stuck Ihre Thesen wurden von sozialdemokratischen und pazifistischen Zeitschriften positiv aufgenommen Das Reichspostministerium versuchte im Marz 1929 den Wirkungskreis der Broschure von Tschoffen und Nieuwland einzugrenzen indem es ein Beforderungsverbot verhangte Daraufhin verteilten pazifistische Vereinigungen die Schrift in Eigenregie 72 Der Streit um die Erinnerung erfasste Anfang der 1930er Jahre den Tourismus Die Stadte Dinant und Aerschot gingen 1932 33 gerichtlich gegen den Baedeker Verlag vor Dieser hatte in seinem Belgien Reisefuhrer die deutsche These vom belgischen Franctireur Krieg ubernommen Der Verlag willigte nach gerichtlichen Auseinandersetzungen ein eine Neufassung mit einer neutralen Darstellung des Geschehens zu drucken bis dahin blieb in Belgien der Verkauf sowohl der deutsch als auch der englischsprachigen Version des Reisefuhrers verboten Das Reichswehrministerium und das Aussenamt ubernahmen die Gerichtskosten des Verlags Die Auseinandersetzung der beiden belgischen Stadte mit dem deutschen Verlagshaus wurde in den Zeitungen Belgiens und Deutschlands intensiv rezipiert mit diametralen Vorzeichen 73 In der Zwischenkriegszeit bildete ein zentrales Mahnmal zum Gedenken an die zivilen belgischen Opfer den Schlussstein des Streits der Erinnerungen an die Geschehnisse von August 1914 Ein erster Entwurf von Pierre De Soete 1886 1948 sah einen 50 Meter hohen Obelisken vor Das Mahnmal sollte ferner Teile einer Inschrift aufnehmen die zunachst fur die wiedererrichtete Bibliothek von Lowen vorgesehen war dort aber nach heftigen internationalen Auseinandersetzungen nicht angebracht wurde weil sie einen Furor teutonicus anprangerte 74 Das Bekanntwerden der Plane eines solchen Mahnmals in Dinant die von einer Gruppe um Edouard Gerard und dem Burgermeister von Dinant Leon Sasserath vorangetrieben wurden loste erneut Spannungen zwischen Deutschland und Belgien aus Auch innerhalb Belgiens war es wegen seiner anklagenden Inschrift umstritten Selbst lokale Honoratioren wie Edouard Gerard und Maurice Tschoffen distanzierten sich aus Grunden der Staatsrason von diesem Projekt Aufgrund der Auseinandersetzungen fiel das Monument schliesslich kleiner aus als geplant aber es war immer noch 25 Meter breit und 9 50 Meter hoch In der Mitte befand sich kein Obelisk sondern eine aus Stein gemeisselte Hand mit zwei zum Eid empor gereckten Fingern eine Erinnerung an den offentlichen Schwur in Dinant im Jahr 1918 Sie wurde flankiert von einer Mauer mit Gelander das die Inschrift Furore Teutonico trug Auf den Aussenpfeilern waren die Namen der belgischen Orte festgehalten in denen es im August 1914 zu Massakern an der Zivilbevolkerung gekommen war An der Mauer listeten Tafeln die Namen aller 674 Massakeropfer von Dinant auf 75 Das Mahnmal das auf der Place d Armes in unmittelbarer Nahe der Mur Tschoffen seinen Platz fand wurde am 23 August 1936 eingeweiht Wurdentrager aus Politik Klerus und Gesellschaft Belgiens und Frankreichs blieben der Veranstaltung fern das Mahnmal galt als Storfaktor der unsicheren belgischen Neutralitat in Nachbarschaft eines expansionswilligen nationalsozialistischen Deutschlands Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Belgien wurde es im Mai 1940 von den Deutschen zerstort 76 In der Geschichtswissenschaft der Bundesrepublik sorgte die Studie Der Fall Lowen von Peter Scholler die 1958 gleichzeitig auf Deutsch Franzosisch und Flamisch erschien fur einen Wandel der Sichtweisen 77 Scholler analysierte die Quellen und die Entstehungsgeschichte des deutschen Weissbuchs von 1915 Dabei zeigte er dass die These vom Volkskrieg und den belgischen Franctireurs auf zahlreichen Manipulationen beruhte Schollers Studie fand unter deutschen und belgischen Historikern Anerkennung Gleiches galt fur die Publizistik dieser Lander Auch Bundeskanzler Konrad Adenauer Bundesprasident Theodor Heuss und Bundesaussenminister Heinrich von Brentano lobten das Buch Die 70 seitige Schrift konzentrierte sich allerdings auf die Geschehnisse in Lowen die Massaker an anderen Orten Belgiens behandelte sie nicht Fur wichtige andere Gewalttaten unter anderem jene von Dinant waren andere Detailuntersuchungen vorgesehen die allerdings nicht zustande kamen 78 Eine Reihe von Veteranen des Ersten Weltkriegs lehnte Schollers Studie ab und hielt an der These von den belgischen Franctireurs fest In westdeutschen Schulbuchern der 1970er Jahre wurden die Erschiessungen in Lowen als belgische Kriegspropaganda abgetan Auch die Brockhaus Enzyklopadie behauptete in ihrer 20 Auflage 1996 der Begriff Franctireurs bezeichne Zivilisten die 1870 71 und 1914 in Frankreich und Belgien hinter der Front gegen die deutschen Armeen gekampft hatten 79 Um den Abriss eines Kriegerdenkmals das Marburger Jager ehrt die 1914 am Massaker von Dinant teilnahmen 80 entstand im Sommer 2014 ein Streit zwischen der Stadtverwaltung Marburgs und der Kameradschaft Marburger Jager 81 nbsp Das im Jahre 2014 neu eingeweihte Denkmal an der Avenue des CombattantsIn Dinant fanden am 23 August regelmassig Gottesdienste statt die dem Andenken an die Opfer des Massakers gewidmet waren 82 Am Rathaus von Dinant erinnert ein Denkmal an die Opfer des Massakers sowie an die Opfer des Zweiten Weltkrieges am Mur Tschoffen Rue Daouest befindet sich ein Mahnmal das v a auf die an dieser Mauer erschossenen 116 Burger verweist Vereinzelt gibt es noch heute weitere Gedenkplaketten in den Strassen Dinants so in der Rue St Pierre In der Zitadelle befindet sich eine ausfuhrliche Ausstellung uber die Vorgange im August 1914 Die Bundesrepublik Deutschland entschuldigte sich im Jahre 2001 fur das Massaker Walter Kolbow Parlamentarischer Staatssekretar im Verteidigungsministerium bat vor Ort um Vergebung fur das von Deutschen begangene Unrecht 83 Am einhundertsten Jahrestag der Ereignisse fanden in Dinant Gedenkveranstaltungen statt an denen auch der Konig der Belgier teilnahm 84 Unter anderem wurde ein weiteres Mahnmal errichtet das auch das im Mai 1940 zerstorte ersetzen soll Es hat die Form einer begehbaren aus dem Boden herausragenden und quergelegten Stele In diese Form sind die Erschiessungsorte und die Namen der Opfer eingraviert 85 Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am 13 September 2013 vom Burgermeister Dinants eine Einladung zu den Feierlichkeiten erhalten die sie ausschlug 86 Kunstlerische Verarbeitungen BearbeitenBildende Kunst Bearbeiten Der niederlandische Maler und Karikaturist Louis Raemaekers 1869 1956 87 hielt sich im August 1914 in Belgien auf und fertigte eine Vielzahl von Zeichnungen an mit der er die Gewalt und Herrschaftspraxis der Deutschen in Belgien scharf anprangerte Seine Werke erfuhren in Buchern als Diapositive als Ansichtskarten und als Nachdrucke in Zeitungen neutraler Landern und Staaten die gegen Deutschland Krieg fuhrten eine ausserordentlich weite Verbreitung und machten den Kunstler beruhmt Eine seiner Grauel Zeichnungen hatte den Titel The Massacre of the Innocents eine Anspielung auf den Kindermord in Bethlehem Es stellt dar wie entsetzte Frauen und Madchen die in Dinant die Erschiessung ihrer Manner mitansehen mussen mit Gewehrkolben brutal zuruckgedrangt werden 88 89 Eine weitere Zeichnung mit dem Titel Frieden regiert in Dinant zeigt im Vordergrund einen Pfeife rauchenden deutschen Soldaten in den Ruinen von Dinant Im Hintergrund ist ein Leichenhaufen zu sehen 90 nbsp George W Bellows Massacre at Dinant Olgemalde von 1918Der amerikanische Maler und Zeichner George Wesley Bellows thematisierte die Massenerschiessungen von Zivilisten in Dinant in einer Lithografie sowie einem Olgemalde die er im Fruhjahr des Jahres 1918 im Zuge seines Zyklus War Krieg schuf Dieser behandelte Verbrechen deutscher Truppen in Belgien Entsprechende Berichte von Brand Whitlock 1869 1934 dem amerikanischen Botschafter bei der belgischen Regierung sowie Passagen des Bryce Reports hatten Bellows dazu angeregt 91 Belletristik Bearbeiten Arnold Friedrich Vieth von Golssenau nahm als Offizier an der Eroberung von Dinant teil Unter dem Kunstlernamen Ludwig Renn verarbeitete er seine Erlebnisse in seinem Roman Krieg der 1928 bei der Frankfurter Societats Druckerei erschien 92 Der Erzahler war nicht Augenzeuge von Franctireur Aktivitaten Allerdings schrieb er Schusse auf seine Einheit belgischen Zivilisten zu und war von der Richtigkeit der Geruchte uber gewaltsame belgische Freischarler Aktivitaten uberzeugt 93 Renn erlauterte in einem mehrteiligen Aufsatz der 1929 in Die Linkskurve dem Organ des Bundes proletarisch revolutionarer Schriftsteller erschien Hintergrunde der Entstehung seines Antikriegsromans 94 Dabei nahm er deutlich Abstand von der Franctireur These die auch er in seinem Roman wiederholt hatte Er raumte ein im August 1914 einer Sinnestauschung erlegen zu sein Wir aber hatten geglaubt von Einwohnern beschossen zu werden und hatten massenhaft Zivilisten erschossen 95 96 Erforschung BearbeitenForschung und Erinnerung in Deutschland Bearbeiten Der Historiker Lothar Wieland untersuchte in seiner 1984 publizierten Dissertation die Frage des vermeintlichen Franctireurkrieges in Belgien sowie die offentliche Meinung zu diesem Krieg in Deutschland 97 Es ging ihm darum nicht nur die deutschen Stellungnahmen in Politik und Publizistik zu erfassen einzuordnen und zu bewerten Er untersuchte auch die belgischen Positionen zu dieser Frage nicht zuletzt um die in Deutschland von 1914 bis in die 1950er Jahre weit verbreitete These zum Franctireurkrieg hinterfragen zu konnen Die unterschiedlichen Perzeptionen des Massakers von Dinant werden dabei angesprochen eine Beschreibung des Massakers fehlt bei Wieland allerdings Die von deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg verubten Kriegsverbrechen im besetzten Belgien sind kaum im historischen Bewusstsein der Deutschen angekommen 98 vielfach sind sie uberlagert von den Erinnerungen an deutsche Kriegsverbrechen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Volkermord im Zweiten Weltkrieg Von den Gewaltverbrechen gegen belgische Zivilisten ist die Zerstorung Lowens am bekanntesten Die Verwustung dieser Universitatsstadt mit ihren Kulturschatzen und ihrer Bibliothek hat bereits in den Jahren des Ersten Weltkriegs heftige Kritik an der deutschen Kriegsfuhrung hervorgerufen 99 Die Ereignisse in Dinant haben nie dieses Mass an Aufmerksamkeit erfahren obgleich dort deutlich mehr Zivilisten getotet wurden 100 Belgische und internationale Studien Bearbeiten Die Historiker John N Horne und Alan Kramer befassen sich in ihrer 2001 erschienenen Studie German atrocities 1914 A history of denial 101 die seit 2004 in deutscher Ubersetzung vorliegt 102 mit den Graueltaten der deutschen Soldaten im besetzten Belgien des Ersten Weltkrieges Sie gehen dabei eingehend auf das Massaker von Dinant sowie die auf die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Geschehens in Belgien Deutschland und weiteren Landern ein sowohl in den Kriegsjahren als auch anschliessend Die beiden Historiker arbeiten heraus dass in Dinant wie in Belgien insgesamt kein Volkskrieg gegen die deutschen Invasoren stattfand und dass Franctireur Aktivitaten hochstens vereinzelt vorkamen Den deutschen Soldaten gestehen sie aber zu angenommen zu haben von belgischen Zivilisten angegriffen worden zu sein die beiden Historiker gehen von einer handlungsleitenden kollektiven Wahnvorstellung der deutschen Truppen aus Diese Argumentation findet sich in ahnlicher Weise in einem im Jahr 2000 publizierten Aufsatz von Aurore Francois und Frederic Vesentini Die Autoren beide Historiker an der Universite catholique de Louvain befassten sich insbesondere mit den Ursachen der Massaker von Dinant und Tamines Zum kollektiven Volkskrieg Wahn seien typische Charakteristika von Invasionskriegen gekommen Entbehrungen und Leid sowie Zorn und alkoholbedingte Rauschzustande vieler Soldaten hatten zum Ausbruch von Gewalt gegen Zivilisten beigetragen ebenso die stimulierende Wirkung von Waffenbesitz Gehorsam gegenuber Vorgesetzten und Befehlen sowie gruppendynamische Prozesse seien ebenfalls ursachlich gewesen 103 Horne und Kramer konnten sich bei ihren Erlauterungen zur Erinnerungskultur in Dinant auf eine Dissertation stutzen die der belgische Historiker Axel Tixhon 1995 zur Geschichte des Gedenkens an das Massaker verfasste 104 Der in Grossbritannien lehrende Historiker Jeff Lipkes bestreitet dass die Gewalttaten in Belgien Ergebnis einer kollektiven Wahnvorstellung waren Seine These lautet vielmehr sie seien von den militarischen Vorgesetzten befohlen und aktiv gefordert worden In Belgien sei bewusst eine Terrorkampagne zur Einschuchterung der Zivilbevolkerung inszeniert worden Die Vorgange in Belgien seien daruber hinaus ein Probelauf fur die Massenverbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands wahrend des Zweiten Weltkriegs gewesen Rezensenten stellten den Erklarungswert von Lipkes Thesen in Frage 105 Dem Massaker in Dinant und seinen Vororten widmet der Autor im Rahmen seiner 2007 veroffentlichten Studie rund 120 Seiten dichter Beschreibung die vornehmlich auf belgischen Zeugenaussagen aus den Kriegs und Nachkriegsjahren sowie auf Dokumenten belgischer Archive basiert Auch die Vorgange in Dinant vergleicht Lipkes mit Verbrechen der SS in Osteuropa 106 Anhang BearbeitenLiteratur Bearbeiten Aurore Francois Frederic Vesentini Essai sur l origine des massacres du mois d aout 1914 a Tamines et a Dinant In Cahiers d histoire du temps present Nr 7 2000 S 51 82 Gerd Hankel Die Leipziger Prozesse Deutsche Kriegsverbrechen und ihre strafrechtliche Verfolgung nach dem Ersten Weltkrieg Hamburger Edition Hamburg 2003 ISBN 3 930908 85 9 John N Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 Die umstrittene Wahrheit Aus dem Engl von Udo Rennert Hamburger Edition Hamburg 2004 ISBN 3 930908 94 8 S Im Original als John N Horne Alan Kramer German atrocities 1914 a history of denial Yale University Press New Haven CT 2001 ISBN 978 0 300 08975 2 Jeff Lipkes Rehearsals The German Army in Belgium August 1914 Leuven Univ Press Leuven 2007 ISBN 3 515 09159 9 Lothar Wieland Belgien 1914 Die Frage des belgischen Franktireurkrieges und die deutsche offentliche Meinung von 1914 bis 1936 Studien zum Kontinuitatsproblem der deutschen Geschichte Band 2 Lang Frankfurt am Main u a 1984 ISBN 3 8204 7662 8 Larry Zuckerman The Rape of Belgium The Untold Story of World War I New York University Press New York London 2004 ISBN 0 8147 9704 0 Weblinks Bearbeiten Michel Coleau Le Sac du 23 Aout 1914 Franzosischsprachiger Beitrag auf der Website der Stadt Dinant Abruf am 3 November 2012 Dinant une nouvelle page d histoire 6 Mai 2001 Bildreportage uber die Veranstaltung in Dinant auf der Walter Kolbow sich 2001 im Namen Deutschlands fur das Massaker entschuldigte Einzelnachweise Bearbeiten Die Literatur geht ublicherweise von 674 Todesopfern aus Abweichend Jeff Lipkes Rehearsals S 271 hier wird die Zahl 685 genannt Jeff Lipkes Rehearsals S 271 Angaben zu den zerstorten Gebauden nach Gerd Hankel Die Leipziger Prozesse S 203 Siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 121 Volker Ullrich Krieg der Worte Kampf der Bilder In Die Zeit 24 Juni 2004 Spate Versohnung Memento vom 10 Oktober 2004 im Internet Archive In Netzeitung 6 Mai 2001 Zu Bedeutung Belgiens im Schlieffenplan siehe Lothar Wieland Belgien 1914 S 2 Siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 215 218 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 225 Beispiele fur entsprechende Annahmen vor dem Marschbefehl bei John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 199 f Vgl Lothar Wieland Belgien 1914 S 19 23 Zitiert nach Gunter Riederer Einleitung in Harry Graf Kessler Das Tagebuch 1880 1937 Band 5 1914 1916 Cotta Stuttgart 2008 S 29 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 41 Zitiert nach John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 225 Zur mangelnden Umsetzung von Schutzbestimmungen der Haager Landkriegsordnung in deutschen Militarvorschriften siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 222 228 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 19 Laurence van Ypersele Belgien im Grande Guerre in APuZ B 29 30 2004 S 21 29 hier S 22 html Version John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 33 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 120 f John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 123 f John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 122 f Alle Zahlen der Todesopfer und zerstorten Gebaude nach John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 636 647 Laurence van Ypersele Belgien im Grande Guerre in APuZ B 29 30 2004 S 21 29 hier S 23 html Version John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 72 f Jeff Lipkes Rehearsals S 257 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 72 Informationen auf der Website der Stiftung Charles de Gaulle Memento vom 31 Mai 2014 im Internet Archive Aurore Francois Frederic Vesentini Essai sur l origine des massacres S 70 Jeff Lipkes Rehearsals S 259 f John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 75 dort auch das Zitat John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 76 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 76 78 Die deutsche Ubersetzung der Karte S 77 zum Angriff auf Dinant zeigt keine Beteiligung des Infanterieregiments 100 sondern zwei Abstiegsrouten des Infanterieregiments 101 Es handelt sich hier wahrscheinlich um einen Ubersetzungsfehler der Karte aus dem englischsprachigen Original Laut Literatur einschliesslich John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 war das 100 Infanterieregiment an der Eroberung von Dinant beteiligt Zu den Vorgangen in Leffe siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 78 f Jeff Lipkes Rehearsals S 271 294 f John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 79 f John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 80 83 Jeff Lipkes Rehearsals S 304 S 308 S 315 f und S 324 330 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 83 86 Siehe auch Lothar Wieland Belgien 1914 S 83 und Jeff Lipkes Rehearsals S 343 f John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 86 Jeff Lipkes Rehearsals S 304 S 368 und S 375 Zu den 577 mannlichen und 92 weiblichen Personen werden funf mit Status unbekannt gezahlt Siehe Norbert Nieuwland Maurice Tschoffen Das Marchen von den Franctireurs von Dinant Antwort auf das Gutachten von Professor Meurer von der Universitat Wurzburg Duculot Gembloux 1928 S 104 Zu ihr vgl John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 336 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 305 Siehe dazu die offizielle englischsprachige Ubersetzung dieses Berichts The martyrdom of Belgium Official report of massacres of peaceable citizens women and children by the German army The W Stewart Brown company inc printers Baltimore Md 1915 hier S 13 15 Bryce Report auf der Website firstworldwar com Abruf am 21 Oktober 2012 Zum Weissbuch siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 349 363 Auswartiges Amt Die volkerrechtswidrige Fuhrung des belgischen Volkskriegs Berlin 1915 Siehe dort den Abschnitt Belgischer Volkskampf in Dinant vom 21 bis 24 August 1914 S 115 229 der aus einem zusammenfassenden Bericht S 117 124 und 87 Anlagen Zeugenaussagen besteht Hierzu John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 350 352 Hierzu John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 355 359 Belgique Ministere de la justice Reponse au livre blanc allemand du 10 mai 1915 Die volkerrechtswidrige Fuhrung des belgischen Volkskriegs Berger Levrault Paris 1916 Schwertfeger Bernhard Heinrich in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Zum Graubuch siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 364 f dort alle Zitate Schwertfegers Zum Graubuch siehe ferner Lothar Wieland Belgien 1914 S 84 f Adolf Koster Gustav Noske Kriegsfahrten durch Belgien und Nordfrankreich 1914 Berlin 1914 S 25 Ausfuhrungen zu dieser Schrift bei John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 389 f Zu Mercier siehe Ilse Meseberg Haubold Der Widerstand Kardinal Merciers gegen die deutsche Besetzung Belgiens 1914 1918 Ein Beitrag zur politischen Rolle des Katholizismus im Ersten Weltkrieg Lang Frankfurt am Main Bern 1982 ISBN 3 8204 6257 0 Zum Hirtenbrief dort S 59 73 Zum Hirtenbrief Merciers siehe auch John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 396 398 Ernest Evrard Les Massacres de Dinant Imprimerie nationale L Opdebeek Anvers 1916 Digitalisat Maurice Tschoffen Le Sac de Dinant et les Legendes du Livre blanc allmand du 10 Mai 1915 S A Futura Leiden 1917 Digitalisat Gerd Hankel Die Leipziger Prozesse S 30 und S 41 47 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 498 504 Gerd Hankel Die Leipziger Prozesse S 56 Gerd Hankel Die Leipziger Prozesse S 205 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 517 SLUB Dresden 01 Fruhausgabe Dresdner Nachrichten 26 05 1925 Abgerufen am 21 April 2023 deutsch Zitiert nach John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 518 Zitiert nach John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 518 f John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 84 f Aurore Francois Frederic Vesentini Essai sur l origine des massacres du mois d aout 1914 a Tamines et a Dinant S 66 Zwei Fotos von dieser Gedenkveranstaltung Zum Schwur von Dinant sowie zum Kreuzweg siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 582 Beispiele fur derartige Erinnerungsorte Pressefoto von einer Gedenkstatte vor einer Grundstucksmauer Pressefotos von Hinweisschildern an Exekutionsstatten Die Mur Tschoffen abgebildet auf einer Postkarte Gedenkstein an der Gartenmauer des Grundstucks von Edmond Bourdon in Les Rivages Postkarte der Zwischenkriegszeit Gedenkort in Saint Paul Postkartenmotiv Gedenkort in Neffe Mahnmal in Neffe abgebildet auf einer Postkarte Gedenkplatte in Dinant Postkartenmotiv Abbildung eines weiteren Vivatbands zu Dinant inklusive Objektbeschreibung auf der Website des museum digital Museumsverband Sachsen Anhalt Siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 529 Foto der Veranstaltung Foto von Petain auf der Einweihungsfeier in Dinant Zitat nach John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 567 Siehe vor allem Lothar Wieland Belgien 1914 S 153 161 Ferner John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 566 568 Diesem Unterausschuss gehorten mit Ausnahme der KPD Mitglieder aller Reichstagsfraktionen an Den Vorsitz fuhrten die Zentrumspolitiker Eduard Burlage Johannes Bell und Paul Fleischer Das Gremium behandelte 13 Sachfragen Es gab Gutachten in Auftrag und fuhrte diese zu Entschliessungen zusammen Nur die Parlamentsmitglieder waren in Abstimmungen uber diese Entschliessungen stimmberechtigt Die Entschliessungen wurden einstimmig gefasst oder bei Enthaltung der SPD Mitglieder Zwei Sachfragen fuhrten zu Minderheitsentschliessungen der sozialdemokratischen Mitglieder Siehe dazu Lothar Wieland Belgien 1914 S 129 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 555 557 Zu Mayence siehe die Angaben bei F De Visscher Fr de Ruyt Notice sur Fernand Mayence Membre de L Academie PDF 1 1 MB auf der Website der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique Fernand Mayence Die Legende der Franktireurs von Lowen Antwort auf das Gutachten des H Prof Meurer von d Universitat Wurzburg F Ceuterick Louvain 1928 Norbert Nieuwland Maurice Tschoffen Das Marchen von den Franctireurs von Dinant Antwort auf das Gutachten von Professor Meurer von der Universitat Wurzburg Ducolot Gembloux 1928 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 576 579 Lothar Wieland Belgien 1914 S 371 383 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 575 f Zum Streit um die Inschrift fur die wieder aufgebaute Bibliothek von Lowen siehe Wolfgang Schivelbusch Eine Ruine im Krieg der Geister Die Bibliothek von Lowen August 1914 bis Mai 1940 durchgesehene Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1993 S 155 168 ISBN 3 596 10367 3 Erstmals erschien Schivelbuschs Werk unter dem Titel Die Bibliothek von Lowen Eine Episode aus der Zeit der Weltkriege Hanser Munchen u a 1988 ISBN 3 446 15162 1 Abbildung des Mahnmals Le Furore Teutonico Informationen auf der Website der Stadtverwaltung von Dinant Lothar Wieland Belgien 1914 S 383 391 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 587 589 Peter Scholler Der Fall Lowen und das Weissbuch Eine kritische Untersuchung der deutschen Dokumentation uber die Vorgange in Lowen vom 25 28 August 1914 Bohlau Koln Graz 1958 vgl dazu Der Freispruch In Der Spiegel Nr 25 1958 18 Juni 1958 online Franz Petri Einfuhrung Zum Problem eines belgischen Volkskrieges im August 1914 in Peter Scholler Der Fall Lowen und das Weissbuch S 7 13 hier S 11 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 608 615 Massaker kosten 674 Menschenleben Oberhessische Presse 4 August 2014 Abruf am 20 August 2014 Till Conrad Kameradschaft beharrt auf ihrem Stein Memento vom 22 August 2014 im Internet Archive Oberhessische Presse 5 August 2014 Abruf am 20 August 2014 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 616 Gisbert Kuhn Schwarz rot gold weht wieder uber Dinant In Belgieninfo net 25 Juni 2012 August 23rd 2014 Belgian King visits Dinant on Centenary of First World War massacre Nachricht auf Centenary News First World War 1914 1918 Abruf am 16 Juli 2016 Memorial aux victimes du 23 aout 1914 In dinant be Abgerufen am 13 August 2017 franzosisch Website der Stadt Dinant Kevin Coyd The fight against the might of Big Bertha In The Telegraph 4 Juli 2014 abgerufen am 13 August 2017 englisch Michael Muller Schweigen uber deutsche Schuld in Frankfurter Rundschau 23 August 2014 S 10 Angaben zu seiner Biografie Hierzu John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 438 445 Bildbeschreibung und Bild auf der Website von Project Gutenberg Louis Raemaekers WW1 anti war drawing Satisfaction piled dead folk propaganda In eBay Archiviert vom Original am 21 April 2023 abgerufen am 21 April 2023 Samuel Dorsky Museum of Art With My Profound Reverence for the Victims George Bellows August 13 September 23 2001 State University of New York Press S 7 Siehe auch den Blogbeitrag Village Massacre by George Bellows der Anne S K Brown Military Collection Beschreibung des Romans auf der Website LeMO Lebendiges virtuelles Museum Online des Deutschen Historischen Museums Ludwig Renn Krieg Mit einer Dokumentation Aufbau Verlag Berlin und Weimar 1989 S 16 42 ISBN 3 351 01402 3 Uber die Voraussetzungen zu meinem Buch Krieg Wiederabdruck in Ludwig Renn Krieg Mit einer Dokumentation Aufbau Verlag Berlin und Weimar 1989 S 315 332 Ludwig Renn Uber die Voraussetzungen zu meinem Buch Krieg Wiederabdruck in Ludwig Renn Krieg Mit einer Dokumentation S 321 Zu Renn und seinem Roman Krieg siehe John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 S 579 f Die Ausfuhrungen von Horne und Kramer stimmen mit der Romanhandlung allerdings nicht vollstandig uberein Lothar Wieland Belgien 1914 Jurgen Muller Jeff Lipkes Rehearsals The German Army in Belgium August 1914 Leuven 2007 In Historische Zeitschrift Bd 288 2009 S 797 801 hier S 800 Wolfgang Schivelbusch Eine Ruine im Krieg der Geister S 26 31 Gerhard Hirschfeld Gerd Krumeich Irina Renz in Verbindung mit Markus Pohlmann Hrsg Enzyklopadie Erster Weltkrieg Ferdinand Schoningh Paderborn 2003 S 683 ISBN 3 506 73913 1 Larry Zuckerman The Rape of Belgium S 30 John N Horne Alan Kramer German Atrocities 1914 A History of Denial Yale University Press New Haven 2001 ISBN 978 0 300 08975 2 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 Aurore Francois Frederic Vesentini Essai sur l origine des massacres S 81 f Axel Tixhon Les Souvenirs des massacres du 23 aout 1914 a Dinant Etudes des commemorations durant l entre deux guerres Licence Dissertation Universite Catholique de Louvain la Neuve 1995 Jeff Lipkes Rehearsals Siehe dazu die Besprechungen von Antoon Vrints in European History Quarterly Vol 40 2010 S 358 f Sophie de Schaepdrijver in The English Historical Review 2009 CXXIV 509 S 1002 f Maartje Abbenhuis in The American Historical Review June 2008 Vol 113 Issue 3 S 930 f Jurgen Muller In Historische Zeitschrift Bd 288 2009 S 797 801 Jeff Lipkes Rehearsals S 270 und S 321 nbsp Dieser Artikel wurde am 22 Januar 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4747923 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Massaker von Dinant amp oldid 233041200