www.wikidata.de-de.nina.az
Diesem Artikel fehlen noch folgende wichtige Informationen 21 Jahrhundert Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Der Name Osttirol ist zwar bereits ab der Mitte des 19 Jahrhunderts bezeugt gebrauchlich wurde diese Bezeichnung fur den osterreichischen politischen Bezirk Lienz Osttirol aber erst nachdem Sudtirol 1919 Italien zugeschlagen wurde Osttirol liegt dadurch abgetrennt von Nordtirol zwischen Salzburg im Norden Sudtirol im Westen der italienischen Region Venetien im Suden und Karnten im Osten Isolierte Lage des Bezirks Lienz Osttirol nach der Abtrennung Sudtirols braun 1918 Inhaltsverzeichnis 1 Urgeschichte 2 Bronzezeit 3 Eisenzeit 4 Romerzeit 4 1 Ausbreitung der romischen Herrschaft 4 2 Aguntum 4 3 Sonstige Siedlungsschwerpunkte 5 Mittelalter 5 1 Volkerwanderung 5 2 Christianisierung 5 3 Fruh und Hochmittelalter 5 4 Spatmittelalter 6 Neuzeit 6 1 Einverleibung in die Grafschaft Tirol 6 2 16 bis 18 Jahrhundert 6 3 19 Jahrhundert 6 3 1 Osttirol unter den Franzosen 6 3 2 Neuorganisation 6 3 3 Wirtschaftlicher Wandel 7 Zeitgeschichte 7 1 Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit 7 2 Osttirol und der Nationalsozialismus 8 Die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts 8 1 Erste Nachkriegsjahre 8 2 Tourismus Grossprojekte und Kraftwerksstreit 8 3 Nationalpark und erneuter Kraftwerksstreit 9 Literatur 10 WeblinksUrgeschichte Bearbeiten nbsp FeuersteinDer alteste Beweis fur die Anwesenheit von Menschen in Osttirol wurde im Jahre 1987 am sogenannten Hirschbichl im Defereggental auf 2143 Metern Seehohe entdeckt Unter den Artefakten fanden sich eine Geschossspitze aus Bergkristall und kleine Klingen aus Feuerstein die auf einen saisonalen Jagerrastplatz mesolithischer Jager aus dem 7 bis 6 Jahrtausend v Chr hindeuten Mit der Jungsteinzeit Neolithikum 6 bis 3 Jahrtausend v Chr setzten sich auch in Osttirol Ackerbau und Viehzucht sowie Topferei und Hausbau durch Der wichtigste Fund dieser Zeit ein Steinbeil aus Serpentin stammt aus dem 5 Jahrtausend v Chr und wurde am Schlossberg von Lienz gefunden spater jedoch aus dem Schloss Bruck gestohlen Weitere Funde Keramiken auf dem Breitegg Nussdorf Debant Burg Obermauern und am Lavanter Kirchenbichl weisen auf neolithische Siedler hin Von besonderer Bedeutung ist auch das Abri Gradonna bei Kals am Grossglockner das vermutlich als Kult und Opferplatz diente Hier wurden die altesten Keramiken Osttirols Gefasse mit quadratischen Offnungen sowie Feuersteine gefunden Bronzezeit Bearbeiten nbsp Artefakte aus der BronzezeitNach einer kurzen Kupfer Ubergangszeit loste mit der fruhen und mittleren Bronzezeit ca 22 bis 13 Jahrhundert v Chr die Bronze den Stein als bestimmenden Werkstoff ab Das in Osttirol verwendete Erz durfte dabei insbesondere aus dem oberen Iseltal stammen Es wurde zunachst im Tagebau spater auch im Untertagebau abgebaut Gegossen in Barren und als Osenhalsringe wurde das Metall danach in den Handel gebracht oder diente als pramonetares Zahlungsmittel Metallene Einzelfunde dieser Periode stammen vor allem aus der Umgebung von Virgen Zahlreicher sind Keramiken die unter anderem am Lienzer Schlossberg in Matrei Klaunzerberg Heinfels Burghugel Strassen Jakobibichl und Lavant Kirchbichl gefunden wurden Planmassige Siedlungsgrabungen und Graberfunde aus dieser Zeit fehlen jedoch In der spaten Bronzezeit war der Osttiroler Raum von einer weitgehend einheitlichen Kultur gepragt die ihre Toten in Urnen beisetzte Urnenfelderkultur Die Verbreitung der sogenannten Melauner oder Laugner Kultur erstreckte sich dabei vom Alpenrheintal uber Tirol bis ins Karntner Drautal In Osttirol konnte man Siedlungsschwerpunkte insbesondere durch Keramikfunde im bereits wahrend der Steinzeit besiedelten Gebiet nachweisen Prunkstucke sind eine steinerne Mehrfachgussform fur Sicheln und Beile aus Virgen und ein Dreiwulstschwert aus Assling Graberfunde fehlen jedoch auch aus dieser Periode Eisenzeit BearbeitenMit der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts v Chr begann auch in Osttirol die altere Eisenzeit die auf Grund des Hauptfundortes auch Hallstattzeit genannt wird Diese Periode war vor allem von der verstarkten Verwendung des Eisens gepragt das zuvor kaum verwendet worden war Sind aus der alteren Hallstattzeit nur wenige Streufunde aus dem oberen Iseltal bekannt so wurde in Welzelach bei Virgen ein ganzes Graberfeld aus der jungeren Hallstattzeit entdeckt Zwischen 1889 und 1891 legte Alexander Schernthanner hier 56 Steinkistengraber frei die auch Waffen Schmuck Bernsteinperlen und einen figural verzierten Bronzeblecheimer enthielten Weitere Siedlungs Grab und Streufunde wurden im gesamten Bezirk gemacht haben jedoch ihren Schwerpunkt im Virgental Wahrend der folgenden jungeren Eisenzeit La Tene Zeit war Osttirol von der Fritzens Sanzeno Kultur der Rater gepragt die sich im Raume Alttirols um 500 v Chr auf grossteils heimischer Grundlage entwickelte Kennzeichen sind unter anderem die typische Hausform eingetiefte Hauser mit winkeligen Zugangen und die typische Keramik mit seicht eingestrichenen oder gestempelten Mustern Etwa um 100 v Chr fiel der Osttiroler Raum an die Kelten Laianken Diese Periode dauerte jedoch nur kurz da dieses Gebiet bereits ca 15 v Chr friedlich an das Romische Reich fiel Romerzeit BearbeitenAusbreitung der romischen Herrschaft Bearbeiten nbsp ClaudiusAngelockt von den zahlreichen Metallen der Tauern wie Gold Bleiglanz Antimon und Kupfer traten die Romer bereits fruh in Osttirol auf Um sich den Zugriff auf diese Bodenschatze zu sichern und das oberitalienische Gebiet vor Einfallen anderer Stamme zu schutzen schlossen die Romer in der ersten Halfte des 2 Jahrhunderts v Chr einen staatlichen Freundschaftsvertrag hospitium publicum mit dem Konigreich Noricum Dieses keltische Konigreich war zu dieser Zeit ein lockerer Stammesbund unter mehreren Kleinkonigen Als Drusus und Tiberius 16 15 v Chr den Alpenraum in meist blutigen Feldzugen eroberten durfte Noricum davon nur wenig beruhrt worden sein Vielmehr ging es unter Kaiser Claudius um 50 n Chr friedlich in der romischen Provinz Noricum auf Das Interesse der Romer an den reichen Metalllagerstatten brachte auch der einheimischen Bevolkerung Wohlstand gleichzeitig wurde sie jedoch einer straff organisierten Romanisierung unterzogen Nahelegen dies die zwar nicht schlagartig jedoch rapide abnehmenden Ausgrabungsfunde der keltischen Kultur nach der Machtubernahme der Romer Dominierendes Zentrum Osttirols wahrend der Romerzeit wurde die Stadt Aguntum mit ihrem Hinterland Dieses Hinterland entsprach dabei in etwa dem heutigen Osttirol und dem Pustertal mit seinen Nebentalern Das Einflussgebiet der Stadt reichte dabei im Norden bis zum Felber Tauern im Osten bis zum Karntner Tor im Westen bis Muhlbachl Pustertal und im Suden bis zu den Ubergangen zum Gailtal Kreuzbergsattel und Enneberg Aguntum Bearbeiten Durch das Auftreten der Romer verloren die zuvor angelegten Hohensiedlungen wie etwa der Lavanter Kirchbichl oder der Matreier Klaunzerberg an Bedeutung Aguntum entstand vielmehr am hochwassergefahrdeten Talgrund eines Beckens insbesondere aus verkehrsgeographischen Gesichtspunkten Durch die Lage am Kreuzungspunkt der Drautalstrasse mit der Strasse uber den Iselberg profitierte Aguntum vom Metallhandel aus dem Tauern und Glocknergebiet sowie vom Kupferhandel aus dem inneren Iseltal und seinen Nebentalern dem Virgen und Defereggental Dennoch sprechen Gegebenheiten wie ein unregelmassiges nicht rechtwinkeliges Strassensystem fur eine Vorgangersiedlung auf dem Stadtgebiet Aguntums Die Blutezeit der Stadt durfte wahrend des 1 und 2 Jahrhunderts gewesen sein Sie erhielt das claudische Stadtrecht Zahlreiche Ausgrabungen wie die Stadtmauer ein Atriumhaus und ein Prunkbau zeugen noch heute vom Reichtum der Stadt Obwohl durch die Stadt im 3 Jahrhundert mehrfach germanische Scharen gezogen waren erholte sich die Stadt wieder von den Zerstorungen Dennoch zog sich die Bevolkerung ab dem 3 Jahrhundert und insbesondere im fruhen 4 Jahrhundert immer mehr aus den Talern in die Hohensiedlungen zuruck und verlieh ihnen damit einen Entwicklungsschub Vor allem die Bergsiedlung in Lavant bluhte nach einer 200 jahrigen Pause im 3 Jahrhundert n Chr auf 400 406 wurde Aguntum jedoch schliesslich schwerst beschadigt und 610 bei einer grossen Schlacht zwischen den Baiern und den Slawen von Grund auf zerstort Sonstige Siedlungsschwerpunkte Bearbeiten nbsp Romische Ausgrabungen in LavantNeben dem romischen Zentrum von Aguntum waren wahrend der Romerzeit auch zahlreiche andere Siedlungen im Lienzer Becken besiedelt So waren besonders die gegen Suden geneigten Hange wie in Grafendorf Oberdrum Thurn und Oberlienz von Villae rusticae und vornehmen Wohnhausern besiedelt Weitere Siedlungsschwerpunkte finden sich in Matrei und Umgebung das als Ausgangspunkt fur das kupferreiche Virgental galt und als Kreuzungspunkt mit dem Saumweg uber den Felber Tauern eine Rolle spielte Auch in Kals lassen sich romische Funde nachweisen wobei hier ebenfalls Tauernubergange geografisch wichtig waren Weitere Funde sind vom Mortbichl in der Gemeinde Bannberg und Tristach bekannt wogegen von Lienz ostwarts bis zum Karntner Tor archaologische Fundstatten aus der Romerzeit rar sind Durch den Niedergang Aguntums erlangte ab dem 3 Jahrhundert auch die Siedlung am Lavanter Kirchbichl wieder steigende Bedeutung Sie war nur durch ihre Lage am schwer zuganglichen Hugel geschutzt und war ein Zentrum der Eisen und Metallverarbeitung Auch zwei fruhchristliche Kirchen befanden sich hier Die dortige meist bauerliche Bevolkerung lebte vor allem von der Viehzucht und erganzte ihren Speiseplan durch Fischfang und Jagd Der Wohlstand der Bevolkerung spiegelt sich insbesondere in den zahlreichen Funden von importierten Glasern Glasperlen sowie Schmuck und Geratschaften wider Um 610 wurde auch diese Siedlung im Krieg zwischen den Baiern und Slawen grossflachig zerstort verlor aber nicht ganz ihre Bedeutung Mittelalter BearbeitenVolkerwanderung Bearbeiten Ab dem 5 Jahrhundert drangen germanische und slawische Volker auf breiter Front in die romischen Provinzen ein siehe vor allem Spatantike Im 6 Jahrhundert drangen von Norden her auch die Baiern in Tirol ein und stiessen bis ins Pustertal vor Als jedoch die Slawen von den Awaren bedroht wurden stiessen diese immer weiter nach Westen vor und besiedelten das Drau und Iseltal Den Baiern wurde somit der weitere Weg nach Osten versperrt Im 8 Jahrhundert geriet jedoch das slawische Karantanien das eine wesentlich grossere Ausdehnung als das heutige Karnten hatte an das Herzogtum Bayern und wurde von bairischen Kolonisten besiedelt Auch das Christentum wurde nun in diesen Gebieten verbreitet Die Romanen im Pustertal sowie die Slawen und Romanen im Drau und Iseltal assimilierten sich kulturell allmahlich ihre Sprachen starben vermutlich im Hochmittelalter aus Christianisierung Bearbeiten Baiernherzog Tassilo III schenkte 769 dem Abt von Scharnitz einen Gebietsstreifen im mittleren Pustertal mit dem Auftrag die Slawen zu missionieren Dieser grundete daraufhin das Kloster Innichen das jedoch bald dem Hochstift Freising uberlassen wurde Daneben versuchten zwei weitere Bistumer ihren Einfluss in Karantanien zu vermehren das Erzbistum Salzburg und das Patriarchat von Aquileia Kaiser Karl der Grosse legte 811 die Diozesengrenze schliesslich mit der Drau fest die bis ins 19 Jahrhundert hielt Die Erzdiozese Salzburg behielt die Kontrolle uber die Iselregion sowie uber das Gebiet links der Drau und besass mit der Pfarre Assling auch einen Aussenposten im Pustertal Wahrend das Bistum Aquileia in Osttirol mit der Pfarre Lavant Tristach vertreten war wurde das Pustertal von der Diozese Brixen kontrolliert Fruh und Hochmittelalter Bearbeiten nbsp Besitzungen im heutigen Osterreich 1477 Gorz zwischen Tirol und KarntenLangsamer als das kirchliche entwickelte sich das weltliche Machtgefuge in der Region Oftmals wurde die formelle Macht von reichen adeligen oder kirchlichen Grund und Leibherren untergraben Erstes Ziel der romisch deutschen Konige und Kaiser war die Schwachung der einflussreichen Bayern die 976 durch die Errichtung des selbststandigen Herzogtums Karnten entkraftet wurden Das neue Herzogtum reichte dabei im Westen bis in die Tauernregion und umfasste das Lienzer Becken Im Pustertal erstreckte sich das Gebiet bis zur Lienzer Klause Der sudwestliche Machtbereich der Bayern wurde zusatzlich durch die Ubertragung der Grafenrechte der Grafschaft Pustertal an den Brixener Bischof ausgedunnt Wahrend sich im Westen die Grafen von Tirol durchsetzten entwickelte sich zwischen Tirol und Karnten ein neues Machtzentrum die Grafschaft Gorz deren Einfluss auf Kosten des Bistums Aquileia und des Hochstifts Freising wuchs Die Grafen von Gorz entstammten dabei dem bayrischen Hochadel und tauchten im 11 Jahrhundert am historischen Horizont auf Ihre Machtbasis baute auf das Grafengeschlecht von Lienz auf das das Verwaltungszentrum des Lienzer Gaues in der karntnerischen Grafschaft Lurngau war Als die Grafen im Lurngau 1100 die Vogtei Aquileia erwarben vereinigten sie ihre Besitzungen mit den neuen Landereien und benannten sich 1120 durch den verschobenen Machtschwerpunkt in von Gorz um Paroli wurde den Gorzern in Osttirol insbesondere vom Erzbistum Salzburg geboten das um 1200 den Raum Matrei das Defereggental und um Nikolsdorf die Landereien der Grafen von Lechsgemund erwarb Die Strategie der Gorzer Salzburg und die Karntner Spanheimer im Bundnis mit den Grafen von Tirol militarisch zuruckzudrangen scheiterte 1252 jedoch Spatmittelalter Bearbeiten nbsp Maximilian I erbte die Gebiete der GorzerTrotz der Niederlage von 1252 Frieden von Lieserhofen profitierten die Gorzer von ihrem Bundnis mit Tirol Meinhard III von Gorz spater Meinhard I von Tirol hatte um 1237 Adelheid eine der beiden Tochter des Grafen Albert von Tirol geheiratet und erbte nach dessen Tod 1253 die Kernzonen des spateren Tirol nordlich und sudlich des Brennerpasses Nach Meinhards Tod 1258 wurden 1271 die umfangreichen Besitzungen schliesslich unter seinen Sohnen aufgeteilt Meinhard IV von Gorz erhielt als Meinhard II die Grafschaft Tirol Albert von Gorz hingegen das gorzische Erbe vermehrt um die tirolerischen Herrschaftsrechte im Pustertal Die meinhardinische Linie konnte sich jedoch nicht lange behaupten bereits Meinhards Enkelin Margarete von Tirol uberantwortete 1363 die Grafschaft Tirol den Habsburgern nachdem die mannliche Linie ihrer Familie 1335 erloschen war Im Gegensatz dazu gelang es den albertinischen Gorzern ihr Erbe zu konsolidieren und schliesslich zu vermehren Um 1300 erreichten aber auch sie bereits ihren Zenit Hauptgegner der Gorzer waren die Habsburger die bereits 1335 den Tiroler Gorzern das Herzogtum Karnten abgenommen hatten und 1363 auch die Grafschaft Tirol ubernahmen Dadurch gerieten die Gorzer zwischen das Herrschaftsgebiet der Habsburger die nun versuchten die territoriale Lucke zwischen ihren Gebieten zu schliessen Auch im Suden war das Reich der Gorzer bedroht Hier versuchte sich vor allem die Republik Venedig als Landmacht zu etablieren und auch die Habsburger bedrohten mit ihrem Zugang zur oberen Adria die Interessen der Gorzer Die beiden voneinander getrennten Halften der Gorzer Besitzungen spater Vordere und Hintere Grafschaft Gorz gerieten so immer mehr in Gefahr Da der Einfluss im Suden durch Venedig immer starker eingeschrankt wurde ruckte Lienz zur Hauptresidenz der Gorzer auf Als 1460 die Bruder Johann und Leonhard von Gorz an der militarischen Eroberung des Erbes der Grafen von Cilli scheiterten entriss ihnen Kaiser Friedrich III die Herrschaft Lienz und alle Gerichte ostlich des Karntner Tors im Drautal sowie weitere Besitzungen im Gailtal und Mittelkarnten Obwohl es Leonhard zwei Jahre spater noch gelang die Herrschaft Lienz durch einen von Soldnern vorgetauschten Volksaufstand zuruckzuerobern arbeitete die Zeit fur die Habsburger Nachdem die Ehe Leonhards kinderlos geblieben war fiel das Tiroler Gebiet der Gorzer nach seinem Tod 1500 an Maximilian I Neuzeit BearbeitenEinverleibung in die Grafschaft Tirol Bearbeiten nbsp Burg Heinfels in PanzendorfMaximilian I konnte das neue Gebiet rasch gegen Venedig verteidigen und schickte einen Beamtenstab aus Innsbruck zur Verwaltung nach Osttirol Der Anschluss an Tirol zunachst nur ein Provisorium war wenig spater jedoch bereits eine Tatsache an der auch die Karntner nichts mehr andern konnten Das der Grafschaft Tirol zugeschlagene Gebiet umfasste dabei die Herrschaft Lienz mit seinen funf Gerichten Stadt Lienz Landgericht Lienz Virgen Kals und Lienzer Klause im heutigen Sudtirol das Pustertal von der Muhlbacher Klause Richtung Osten die Gerichte Schoneck mit Burgfrieden Ehrenburg Uttenheim oder Neuhaus Sankt Michelsburg Altrasen Welsberg sowie grossteils bereits in Osttirol gelegen Heinfels Trotz dieses umfangreichen Gebietes befanden sich noch wesentliche Teile des spateren Osttirols in der Hand anderer Machte So behauptete das Hochstift Brixen das Gericht Anras das zwischen den Gerichten Heinfels und Lienzer Klause sowie der Karntner Grenze lag und das Gebiet der heutigen Gemeinden Anras grossteils Assling Obertilliach und Untertilliach umfasste es erstreckte sich von Osttirols Sudgrenze bis zum Kamm des Defereggengebirges wo es an das Salzburgische Pfleggericht Windisch Matrei grenzte das auch Teile des Defereggentals umfasste Durch diese geistlichen Territorien war der Ostteil Osttirols mit Lienz vom ubrigen Tiroler Gebiet getrennt Die Ostspitze des heutigen Osttirols bildete die kleine Herrschaft Lengberg ebenfalls salzburgisches Territorium Die Integration der gorzischen Herrschaft in die Grafschaft Tirol verlief ohne Probleme So war etwa Tirol nicht nur wohlhabender sondern auch wesentlich fortschrittlicher in Verfassung Verwaltung und Recht Weiters hatten die Landstande in Tirol im Gegensatz zu Gorz ein wichtiges Wort mitzureden Durch die Einfuhrung der hierarchischen Tiroler Verwaltung wuchs jedoch auch der herrschaftliche Zugriff Osttirol wurde in die Landmiliz eingegliedert Daruber hinaus mussten alle Grundbesitzer im Gegensatz zu fruher Grundsteuer zahlen und wirtschaftlich busste Lienz seine Stellung ein da es die herrschaftliche Residenz verlor Im Gegenzug gelang es der Burgerschaft jedoch die zuvor niedergehaltene Autonomie auf den Status anderer Tiroler Stadte anzuheben 16 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Reformer Kaiser Joseph II Von den sozialen Unruhen im 16 Jahrhundert blieb Osttirol grossteils verschont Wahrend die Bauernkriege 1525 im zentraleuropaischen Bereich wuteten kam es in Osttirol kaum zu Unruhen Windisch Matrei wurde jedoch kurzfristig von Tirol besetzt um einen Ubergriff der revolutionaren Tendenzen zu verhindern Auch die Reformation stiess in Osttirol auf wenig Widerhall protestantische Bewegungen konnten hier kaum Fuss fassen Nur im damals salzburgischen Defereggental fielen die von Salzburger Saison und Wanderhandlern mitgebrachten Ideen auf fruchtbaren Boden Der Salzburger Erzbischof griff jedoch hart durch und zwang 1684 900 Deferegger die auf ihrem Glauben beharrten zur Auswanderung Wirtschaftlich bedeutete diese Zeit eine schwere Belastung fur das Gebiet Zwar blieb man von kriegerischen Zerstorungen verschont Bergbau Handel und Verkehr waren jedoch rucklaufig Zusatzlich liess die Kleine Eiszeit die landwirtschaftlichen Ertrage zuruckgehen Erst im 18 Jahrhundert erholte sich die Wirtschaft mit anziehender Konjunktur Zudem gebardete sich der Staat unter Maria Theresia wesentlich investitionsfreudiger Immer mehr ruckten die Untertanen als Wirtschaftssubjekte in den Vordergrund und wurden als Steuerzahler oder Soldaten benotigt Die Reformen trafen aber auch die Kirche Unter Kaiser Joseph II wurde nicht nur das Pfarrwesen neu organisiert auch zahlreiche Orden die keinen offentlichen Nutzen hatten wurden aufgelost So wurde etwa das Haller Damenstift 1783 geschlossen seine Gerichte kamen unter staatliche Verwaltung Weiters traf es das Karmelitenkloster in Lienz in das spater die Franziskaner einzogen Auch auf die staatliche Organisation wirkten sich die Reformen aus Die traditionellen Rechte der Lander Stadte und Zunfte wurden abgeschafft und an deren Stelle trat eine straffe und zentralistische Organisation Einheitliche Rechtsgrundlagen folgten 19 Jahrhundert Bearbeiten Der Staatsumbau setzte sich auch im 19 Jahrhundert fort 1803 wurden die geistlichen Reichsfurstentumer aufgelost und der Territorialbesitz der Hochstifte sakularisiert Die Gebiete der Furstentumer Brixen und Trient wurden der Grafschaft Tirol angegliedert die Hofmark Innichen und das Gericht Anras wurden ebenfalls tirolerisch und den Landgerichten Sillian Heinfels bzw Lienz zugeschlagen Osttirol unter den Franzosen Bearbeiten nbsp Tirol unter bayerischer Herrschaft 1808Kurzfristig wurde die Reformarbeit jedoch durch die napoleonischen Kriege unterbrochen Infolge der Niederlage Osterreichs im Dritten Koalitionskrieg und des folgenden Pressburger Friedens in den Jahren 1805 06 wurde Tirol auf drei neue bayerische Provinzen aufgeteilt wobei das sudliche Tirol an den Eisackkreis fiel Danach begann Bayern in den neuen bayerischen Provinz Reformen durchzufuhren wobei die Missachtung der alten Tiroler Wehrverfassung Landlibell und die Wiedereinfuhrung der josephinischen Kirchenreform fur Unmut sorgten Die massiven Eingriffe fuhrten zum so genannten Kirchenkampf des Klerus und der einfachen Bevolkerung Die Zwangsrekrutierungen fuhrten schliesslich 1809 zum Aufstand unter Andreas Hofer Dem Aufruf Hofers folgten auch die Osttiroler Schutzen aus dem Isel Drau und Pustertal Sie sammelten sich an der Lienzer Klause und blockten erfolgreich den Vorstoss der franzosischen Truppen im Pustertal ab Aus Rache steckte der franzosische General Rusca einige Dorfer in der Umgebung von Lienz in Brand Im Dezember folgte der letzte Aufstand der Osttiroler als ein Aufgebot aus dem Iseltal die Franzosen aus seinem Tal bis vor Lienz jagte Als Folge des Aufstandes wurde Tirol 1810 auf drei Staaten aufgeteilt Das Tirol ostlich von Toblach Osttirol wurde namlich den Illyrischen Provinzen zugeschlagen und 1811 um das bisher salzburgische Windisch Matrei erweitert Neuorganisation Bearbeiten Nachdem Osterreich den Sudosten Tirols 1813 zuruckerobert hatte wurde das Gebiet neu organisiert Ab 1816 wurden drei Verwaltungs und Justizsprengel eingefuhrt Dies waren die Landgerichte Windisch Matrei mit Virgen und Kals Lienz inklusive Anras und dem 1816 an Tirol gewanderten Lengberg sowie Sillian inklusive Innichen und Tilliach Damit zeichnete sich erstmals auch der spatere Bezirk Lienz ab Gleichzeitig passte sich die katholische Kirche den neuen Gegebenheiten an Nach dem Ruckzug von Salzburg und Gorz gehorte Osttirol ab 1814 einheitlich zur Diozese Brixen 1817 schuf das Gemeindegesetz in Tirol auch erstmals einen einheitlichen Ordnungsrahmen und beseitigte die rechtliche Bevorzugung von Markten und Stadten Die Gemeindeordnung von 1866 hob schliesslich auch die heutige politische Gemeinde aus der Taufe Als 1868 in der Osterreichischen Reichshalfte Justiz und Verwaltung auf lokaler Ebene getrennt wurden konstituierten sich die Bezirksgerichte Lienz Windisch Matrei und Sillian als Instanzen der Justiz und die Bezirkshauptmannschaft Lienz als umfassende Verwaltungsinstanz Wirtschaftlicher Wandel Bearbeiten Die beginnende Industrialisierung zog an Osttirol fast spurlos voruber Trotzdem verschob sich das wirtschaftliche und soziale Gefuge innerhalb der Region Die wachsende Bevolkerung konnte nicht mehr in der Landwirtschaft unterkommen und musste in das Gewerbe oder den Dienstleistungssektor abwandern Die bevorzugten Gebiete waren dabei Lienz oder auch ausserhalb des Bezirkes Kleinere Handwerksbetriebe siedelten sich zwar in den Landgemeinden an die Bevolkerungszahl stagnierte hier jedoch Einen Investitionsschub bewirkte der Bau der Pustertalbahn im Jahr 1871 Sie brachte die Eisenbahner ins Land und offnete die Region fur den Tourismus Von den Sommerfrischlern profitierte insbesondere Lienz das seine Grosse zwischen 1868 und 1910 von 2111 auf 6045 Einwohner steigern konnte wahrend die Bevolkerung des Bezirks nur von 30 000 auf 33 000 Einwohner stieg Dennoch blieb die Landwirtschaft der wichtigste Erwerbszweig um 1900 lebten rund zwei Drittel der Osttiroler von ihr Im kleinstrukturierten Gewerbe spielte vor allem das Gast und das Baugewerbe eine wichtige Rolle Zeitgeschichte BearbeitenErster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit Bearbeiten Durch den Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 wurde das Hinterland Tirol von den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs direkt getroffen Tirol wurde zum Operationsgebiet die Osttiroler Gemeinden im Westen und Suden Sexten bis Untertilliach lagen direkt an der Italienfront Nach der Einnahme des Porze Gipfels am Kamm der Karnischen Alpen im Juni 1915 gerieten insbesondere Obertilliach und Kartitsch ins Schussfeld der italienischen Artillerie Weitere Artillerieangriffe konzentrierten sich vor allem auf die Pustertalbahn und somit auf Sillian und Innichen Ein Luftangriff auf den Lienzer Bahnhof am 7 September 1918 forderte weiters ein Todesopfer und vier Verletzte Nach dem Ende der Kampfhandlungen versuchte ein rasch gebildeter Lienzer Nationalrat die Nachkriegswirren in geordnete Bahnen zu lenken Der Einmarsch der Italiener im November 1918 bei Sillian und Tassenbach brachte Osttirol wie auch den ubrigen Teil Tirols unter italienische Besatzung Der Vertrag von Saint Germain der am 10 September 1919 geschlossen wurde und 1920 in Kraft trat hatte die Abtrennung Sudtirols an Italien zur Folge Der Bezirk Lienz in der Folge immer ofter auch als Osttirol bezeichnet erhielt dadurch seine endgultigen Grenzen Die Abtrennung Sudtirols verstarkte die Randlage des Gebietes noch zusatzlich weshalb man sich nun mehr nach Osten d h nach Karnten umorientieren musste Kurzfristig kam es 1920 sogar zur Ausrufung des Anschlusses an Deutschland als Deutscher Gau Osttirol Dominante politische Macht wahrend der Zwischenkriegszeit wurde die Tiroler Volkspartei Erst weit dahinter folgten Sozialisten und Kommunisten Auf Grund der katholisch konservativen Pragung Osttirols erfuhr hier die Errichtung des autoritaren austrofaschistischen Standestaates eine breite Zustimmung Die Weltwirtschaftskrise hatte ahnlich wie im ubrigen Osterreich zu einer hohen Arbeitslosigkeit gefuhrt der man mit Grossprojekten entgegenwirkte Projekte wie die zwischen 1930 und 1935 errichtete Grossglockner Hochalpenstrasse zwischen Karnten und Salzburg wurden im Zuge der Krise aus dem Boden gestampft Der Bau der Felbertauernstrasse der die dringende Verbindung zwischen Osttirol und Salzburg herstellen sollte konnte jedoch erst 1967 abgeschlossen werden Osttirol und der Nationalsozialismus Bearbeiten Der Zulauf zur NSDAP erfolgte in Osttirol etwas spater als im restlichen Osterreich beginnend mit der Machtergreifung Hitlers 1933 Auch das Verbot der NSDAP im Juni 1933 konnte diesen Zuwachs nicht bremsen Wahrend des Juliputsches der Nationalsozialisten blieb es in Osttirol vergleichsweise ruhig Angehorige des Bundesheeres und der Heimwehr wurden jedoch bei der Niederschlagung des Putsches im benachbarten Oberkarnten bis Spittal an der Drau eingesetzt Daraufhin gewann immer mehr eine monarchistische Stromung an Einfluss wahrend die illegalen Nationalsozialisten allenfalls durch Appelle der SA in Oberlienz auf sich aufmerksam machen konnten Am 11 Marz 1938 unmittelbar vor dem Anschluss zog ein Fackelzug der Nationalsozialisten durch Lienz wahrend die ersten Postenbesetzungen befehlsmassig nach Vorgaben aus Innsbruck durchgefuhrt wurden Erste Verhaftungen von Juden sowie Verantwortlichen des Standestaates oder der Heimwehr begannen augenblicklich Die Wehrmacht erreichte Osttirol hingegen erst mit einigen Tagen Verspatung Bei der am 10 April durchgefuhrten Volksabstimmung uber den Anschluss erreichte der Bezirk Lienz mit 98 68 Ja Stimmen die geringste Zustimmung aller Tiroler Bezirke die Gemeinde Innervillgraten hatte mit 73 7 Zustimmung gar den niedrigsten Wert in Osterreich Bereits im Juli Oktober 1938 folgte eine Verwaltungsanderung die auf heftige Ablehnung in der Osttiroler Bevolkerung traf Der Kreis Lienz wurde dem Gau Karnten zugeteilt und die Bezeichnung Osttirol verschwand fur mehrere Jahre Die kirchliche Organisation des Gebietes blieb hingegen auch wahrend der Zeit des Nationalsozialismus unverandert als Apostolische Administratur Innsbruck Feldkirch bei der Diozese Brixen Im Zweiten Weltkrieg wurden zahlreiche Manner zum Militardienst einberufen 1300 bis 1400 kehrten davon nicht zuruck Zudem verstarkte sich der Zugriff auf die Heimatfront der sich insbesondere gegen die Kirche richtete und das Brauchtum instrumentalisierte Das massive Vorgehen gegen die Kirche und Religion loste im konservativen Osttirol auch ein gewisses Resistenzverhalten aus etwa 70 bis 80 Zivilpersonen aller Gesellschaftsschichten insbesondere Widerstandskampfer fielen den Nationalsozialisten zum Opfer Mit dem Heranrucken der Alliierten wurde Osttirol insbesondere 1945 auch von Bombenangriffen betroffen Im April 1945 wurden der Lienzer Hauptplatz sowie der Bahnhof fast vollig zerstort Insgesamt starben 18 Menschen in Osttirol durch Luftangriffe Der Einmarsch britischer Truppen am 8 Mai 1945 bedeutete schliesslich das Ende der Nazi Herrschaft in Osttirol Die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts BearbeitenErste Nachkriegsjahre Bearbeiten nbsp Eingang zum Felbertauerntunnel auf Tiroler SeiteKurz nach Kriegsende kam es zur Lienzer Kosakentragodie der grossten Tragodie in Osttirol Anfang Mai 1945 fluchteten rund 25 000 Kosaken die auf der Seite Hitlerdeutschlands gekampft und im Zuge der Partisanenbekampfung am Balkan und Norditalien in Kriegsverbrechen verwickelt waren vor den Alliierten und Partisanenverbanden uber den Plockenpass nach Oberkarnten und Osttirol wobei sie in Lienz ihr Hauptquartier aufschlugen Entgegen anderer Zusage verfrachteten die Briten die Kosaken in Eisenbahnwaggons um sie an die Sowjetunion auszuliefern In den Lagern um Lienz und Oberdrauburg begingen aus diesem Grund zahlreiche Kosaken Selbstmord andere wehrten sich und wurden erschlagen Der Grossteil der Kosaken wurde jedoch in Judenburg den sowjetischen Truppen ubergeben wobei viele schon den Transport nicht uberlebten bzw durch Selbstmord oder Hinrichtungen starben In Lienz erinnert heute noch der Kosakenfriedhof an diese Geschehnisse Fur die Osttiroler Bevolkerung spielte neben der Nahrungsmittelsicherung und der Behebung der Bombenschaden auch die Losung der Verwaltungsfrage eine wichtige Rolle Im Gegensatz zum franzosisch besetzten Nordtirol gehorte Osttirol zur Besatzungszone der Briten die jedoch hier schon im Oktober 1953 und nicht wie allgemein erst 1955 das Besatzungsgebiet verliessen Durch die vorubergehende Losung der Sudtirol Frage Gruber De Gasperi Abkommen und das Einlenken der Briten kam es jedoch bereits im September Oktober 1947 zur Ruckgliederung Osttirols an Tirol 1948 49 erleichterte zudem ein Abkommen mit Italien den Eisenbahn und Strassenverkehr uber Sudtirol Die Entnazifizierung war in Osttirol hingegen weniger erfolgreich Im Vergleich mit anderen Regionen Osterreichs wurden hier nur wenige ehemalige Nationalsozialisten verurteilt Tourismus Grossprojekte und Kraftwerksstreit Bearbeiten nbsp Kals am GrossglocknerWar der Tourismus der Ende des 19 Jahrhunderts eingesetzt hatte schon in der Zwischenkriegszeit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region gewesen so erlangte er nach 1945 bald eine noch grossere okonomische Bedeutung Matrei in Osttirol konnte beispielsweise 1948 seine Nachtigungszahlen gegenuber der Zwischenkriegszeit verdoppeln Probleme bereitete hingegen die Anbindung des Bezirks Lienz an das Umland In dieser Hinsicht spielte der Bau der Felbertauernstrasse 1962 bis 1967 eine herausragende Rolle da Osttirol eine bessere Verbindung nach Salzburg und Innsbruck bekam und die Felbertauernstrasse eine wichtige Anbindung fur den Tourismus bedeutete Parallel zur Strasse wurde auch die Transalpine Olleitung TAL Triest Ingolstadt gebaut Der Bau der Felbertauernstrasse und das Wirtschaftswunder sorgten fur eine weitere Steigerung der Nachtigungszahlen die zwischen 1965 und den 90er Jahren fast verdoppelt werden konnten jedoch stark auf den Wintertourismus fokussiert blieben Ein Ereignis pragte Osttirol in den 60er Jahren wie kein anderes Die Hochwasserkatastrophen von 1965 66 die im September 1965 August und November 1966 unvorstellbare Schadensereignisse darstellten Warme Sudwinde die Schnee und Gletscher zum Schmelzen brachten sorgten in Verbindung mit starken Niederschlagen in ganz Osttirol fur Abgange von Muren und liessen Flusse und Bache uber die Ufer treten Insgesamt forderten die Naturkatastrophen 23 Todesopfer und zerstorte zahlreiche Brucken Gebaude darunter Kirche und Kapelle Wohngebaude und vor allem Landwirtschafts und Kulturflachen Die Grossprojekte und die Beseitigung der Folgen der Hochwasserkatastrophe hatten in Osttirol zu einer uberhitzten Baukonjunktur gefuhrt Der Ruf nach weiteren Grossprojekten wurde daher laut In diesem Zusammenhang tauchte daher Anfang der 70er Jahre ein jahrzehntealtes Megaprojekt auf das die Entwasserung von 20 Bachen und den Bau des grossten Staudamms Osterreichs 220 Meter im Kalser Dorfertal vorsah Hatten in den 50er und 60er Jahren das Fehlen von Ersatzweidegrunden sowie Finanzierungsprobleme und der Bau der Felbertauernstrasse das Projekt verhindert so erwuchs dem Projekt nun in der vermehrt Zulauf findenden Umweltbewegung ein ernsthafter Gegner Auch die ersten Politiker der Grunen sowie Bundesvertreter von OVP und SPO traten gegen das Projekt auf wahrend sich OVP Landes und Bezirkspolitiker der OGB die Energiewirtschaft sowie auch lange Zeit die betroffenen Gemeinden fur die Verwirklichung einsetzten Der Streit um das Dorfertal lahmte Osttirol lange Zeit bis sich die Kalser Bevolkerung 1987 schliesslich mit 63 49 gegen das Projekt stellte Wirtschafts und Energieminister Robert Graf verkundete 1989 schliesslich das endgultige Ende des Dorfertalkraftwerks Nationalpark und erneuter Kraftwerksstreit Bearbeiten nbsp Tauernbach unterhalb der ProsseggklammDurch die Neuorientierung hin zum Naturschutz war auch eine Neupositionierung Osttirols moglich geworden Der 1984 gegrundete Nationalpark Hohe Tauern wurde zu einem Bestandteil Osttiroler Identitat und auch ein wichtiges Element der Tourismuswerbung Gleichzeitig wurde in den 90er Jahren ein vermehrter Ausbau von Qualitatsbetten betrieben wahrend die Anzahl der Nachtigungen bei Privatzimmervermietern durch Eigenbedarf wachsenden Wohlstand und den Strukturwandel zuruckgingen Der rucklaufige Sommertourismus konnte durch den Wintertourismus teilweise aufgefangen werden Der Beitritt zur EU erleichterte schliesslich auch das Zusammenwachsen der Region mit Sudtirol Die Grenzkontrollen wurden abgeschafft und erste Niederlassungen Sudtiroler Firmen entstanden 2005 keimte der Streit um die Nutzung der Osttiroler Berge wieder auf Nach der Veroffentlichung ihres Optionenberichts 2004 gelangten vier Kraftwerksprojekte der TIWAG 2005 in die engere Auswahl Osttirol ist hierbei durch die geplante Errichtung des Pumpspeicherkraftwerks Matrei Raneburg betroffen Gegen die Errichtung des Kraftwerks das von Grunen FPO und SPO geschlossen abgelehnt wird bildete sich rasch auch ein Netzwerk der lokalen Bevolkerung die den Kraftwerksbau am Rande des Nationalparks ablehnt Das geplante Pumpspeicherkraftwerk wurde nicht nur den Tauernbach aufstauen sondern auch den Bau eines Kraftwerks an der Isel vorbereiten die nach der Meinung zahlreicher Wissenschaftler und Umweltschutzer langst als Natura 2000 Gebiet gemeldet hatte werden mussen Literatur BearbeitenAndrej Werth Erinnerung und Region Regionale Erinnerungskultur en am Beispiel Osttirol Salzburg Universitat Salzburg 2012 Harald Stadler Martin Kofler Karl C Berger Flucht in die Hoffnungslosigkeit Die Kosaken in Osttirol Studien Verlag Innsbruck Wien Bozen 2005 ISBN 3 7065 4152 1 Martin Kofler Osttirol Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart Studien Verlag Innsbruck 2005 ISBN 3 7065 1876 7 Michael Forcher Red Matrei in Osttirol Ein Gemeindebuch zum 700 Jahr Jubilaum der ersten Erwahnung als Markt 1280 1980 Matrei 1980 1996 Katholischer Tiroler Lehrerverein Hrsg Bezirkskunde Osttirol Innsbruck 2001 ISBN 3 7066 2267 X Martin Kofler Osttirol im Dritten Reich 1938 1945 Studien Verlag Innsbruck Wien 1996 ISBN 3 7065 1135 5 Franz Miltner Lavant und Aguntum Die fruhgeschichtlichen Ruinen bei Lienz in Osttirol Lienz 1950 Josef Thonhauser Osttirol im Jahre 1809 Wagner Innsbruck 1968 Weblinks BearbeitenEintrag zu Geschichte Osttirols im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Wilfried Beimrohr Das Gorzer Archivinventar In Tirol gv at Geschichte der Gemeinden im Bezirk Lienz Osttirol Abfaltersbach Ainet Amlach Anras Assling Ausservillgraten Dolsach Gaimberg Heinfels Hopfgarten in Defereggen Innervillgraten Iselsberg Stronach Kals am Grossglockner Kartitsch Lavant Leisach Lienz Matrei in Osttirol Nikolsdorf Nussdorf Debant Oberlienz Obertilliach Pragraten am Grossvenediger St Jakob in Defereggen St Johann im Walde St Veit in Defereggen Schlaiten Sillian Strassen Thurn Tristach Untertilliach Virgen nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Februar 2006 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Osttirols amp oldid 232396489