www.wikidata.de-de.nina.az
Das Hochstift Brixen auch Furstbistum Brixen war ein Territorium im Heiligen Romischen Reich Es gehorte zum Osterreichischen Reichskreis und war bis zur Sakularisation 1803 der weltliche Herrschaftsbereich des Furstbischofs von Brixen Zur Geschichte des Bistums siehe Diozese Bozen Brixen Territorium im Heiligen Romischen ReichHochstift BrixenWappenAlternativnamen Furstbistum StiftHerrschaftsform Wahlfurstentum StandestaatHerrscher Regierung Furstbischof AdministratorHeutige Region en IT 32Reichstag 1 Virilstimme auf der geistlichen Bank im ReichsfurstenratReichskreis Osterreichischer ReichskreisHauptstadte Residenzen BrixenKonfession Religionen romisch katholischSprache n Deutsch Ladinisch LateinischAufgegangen in Grafschaft TirolUmgebungskarteDom Maria Himmelfahrt in Brixen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Sakularisation 2 Verwaltungsgliederung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBrixen wurde 901 in einer Schenkungsurkunde Karolinger Ludwig IV an Bischof Zacharias von Saben als Meierhof Prihsna erstmals urkundlich erwahnt Darauf verlegte moglicherweise Bischof Albuin I den Bischofssitz von Saben nach Brixen Das Territorium des Hochstift Brixen entstand ab dem 11 Jahrhundert aus verschiedenen Erwerbungen der Bischofe von Brixen Konig Konrad II ubertrug den Bischofen 1024 die Grafschaft Norital Darauf vertraute 1027 Kaiser Heinrich IV dem Stift auch die Grafschaft Pustertal an 1 Kaiser Friedrich I Barbarossa verlieh wichtige landesherrliche Privilege darunter 1179 das Munzrecht sowie 1189 das Bergregal 1236 wurden den Bischofen von Brixen und Trient von Kaiser Friedrich II die Landesverwaltung entzogen und kaiserlichen Beauftragen uberlassen Durch die Vergabe von Lehen verloren die Bischofe mit der Zeit ihre Macht an deren Vogte Die aufstrebenden Grafen von Tirol gewannen ab dem 12 Jahrhundert an Einfluss Das schrumpfende Herrschaftsgebiet des Hochstiftes Brixen beschrankte sich im spaten Mittelalter nur noch auf Landereien in und um Brixen Klausen und Teilen des Pustertales Am 23 Marz 1450 ernannte der Papst Nikolaus V den deutschen Gelehrten Nikolaus von Kues zum Bischof von Brixen der sofort Reformen einleitete Dies brachte schnell den Tiroler Adel gegen ihn auf Schliesslich ging der Landesfurst Siegmund von Osterreich Tirol gegen Nikolaus von Klues militarisch vor Der Bischof musste kapitulieren und im Exil sein Amt einem Stellvertreter uberlassen 2 Von 1525 bis 1526 kam es in Tirol zu einem landesweiten Bauernaufstand Der damalige Bischof Sebastian Sprenz fluchtete von Innsbruck aus auf Schloss Bruneck wo er kurze Zeit spater starb In Brixen sturmten die Rebellen die Hofburg und das Kloster Neustift Nach der gewaltsamen Niederschlagung floh der Anfuhrer Michael Gaismair in die Schweiz 3 Schliesslich machte der Tiroler Landesfurst Erzherzog Ferdinand den Bauern Zugestandnisse und stellte die Ordnung wieder her Der Furstbischof von Brixen residierte in der Hofburg in Brixen und nutzte als Sommerresidenz das Schloss Velthurns Das Hochstift Brixen besass zwar formell die Reichsunmittelbarkeit wurde jedoch vom Haus Habsburg als osterreichischer Landstand gehalten Als oberste Instanz ubte der Furstbischof landesherrliche Rechte aus und besass als Reichsstand Sitz und Stimme im Reichstag 4 Sakularisation Bearbeiten Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 sakularisiert kamen die Furstbistumer Brixen und Trient endgultig unter osterreichische Landeshoheit wobei sie dem osterreichischen Kaiser Franz II zufielen 5 Nach der Auflosung des Domkapitels von Brixen erfolgte von staatlicher Seite die Beschlagnahmung aller Kirchenguter Der letzte Furstbischof im eigentlichen Sinn Karl Franz von Lodron musste auf sein Amt als Souveran verzichten Jedoch fuhrten er und seine Nachfolger weiter ehrenhalber den Titel eines Furstbischofs verfugten aber uber kein temporales Herrschaftsgebiet mehr Als Entschadigung wurde dem Bischof von Brixen 20 000 Gulden Pension zugesprochen 6 und ihm die Hofburg in Brixen zur weiteren Nutzung uberlassen Nach dem Frieden von Pressburg fiel das Gebiet 1805 an das Konigreich Bayern die Brixen unmittelbar den Tiroler Behorden unterstellten In der Folge der Verwaltungsneugliederung Bayerns entstand auf dem Gebiet das Landgericht Brixen mit Brixen als Hauptstadt 7 Verwaltungsgliederung BearbeitenZum Hochstift Brixen gehorten zeitweise die Stadte Brixen Klausen Bruneck und das Kloster Saben sowie die Gerichte Salern Lusen Pfeffersberg Feldthurns Latzfons Verdings Thurn an der Gader Afers Buchenstein Rasen im Pustertal Niedervintel Albeins und Antholz Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Bozen Brixen Traditionen des Hochstifts BrixenLiteratur BearbeitenHelmut Flachenecker Hans Heiss Hannes Obermair Stadt und Hochstift Brixen Bruneck und Klausen bis zur Sakularisation Citta e principato Veroffentlichungen des Sudtiroler Landesarchivs Bd 12 Athesia Bozen 2000 ISBN 88 8266 084 2 Josef Riedmann Die Ubernahme der Hochstiftsverwaltung in Brixen und Trient durch Beauftragte Kaiser Friedrichs II im Jahre 1236 In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 88 1980 S 131ff Anselm Sparber Die Brixner Furstbischofe im Mittelalter ihr Leben und Wirken Athesia 1968 Anselm Sparber Kirchengeschichte Tirols Athesia 1957 S 16 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prince Bishopric of Brixen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Otto Stolz Die Ausbreitung des Deutschtums im Vintschgau und im Eisacktal und Pustertal Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2019 S 97 Hermann Hallauer Nikolaus von Kues als Bischof und Landesfurst in Brixen Paulinus 2000 Michael Forcher Michael Gaismair Das Leben des Tiroler Bauernfuhrers 1490 1532 Haymon Verlag 2020 Hochstift Brixen Staatsarchiv Bozen 22 September 2014 abgerufen am 5 November 2023 Franz Anton Sinnacher Biographische Nachrichten von Sr Hochfurstlichen Gnaden dem Furst Bischof zu Brixen Weger 1829 S 66 Franz Anton Sinnacher Biographische Nachrichten von Sr Hochfurstlichen Gnaden dem Furst Bischof zu Brixen Weger 1829 S 66 Bayern Koniglich Baierisches Regierungsblatt 1810 1810 S 927 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochstift Brixen amp oldid 239238009