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Die Hofburg in Brixen war bis 1803 die Bischofsresidenz der Furstbischofe und bis 1973 der Bischofe der Diozese Brixen Seither ist die Hofburg zur Besichtigung fur die Offentlichkeit zuganglich und Sitz des Diozesanmuseums des Krippenmuseums und des Diozesanarchivs Das historisch wie kunstgeschichtlich bedeutende Gebaude befindet sich am Hofburgplatz 2 Die Brixner HofburgInnenhof der Hofburg mit Sud und Westflugel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Hofkirche 4 Hofratskanzlei 5 Kaisertrakt 6 Bischofstrakt 7 Diozesanarchiv 8 Ausstellungsraume 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBischof Bruno von Kirchberg liess an der sudwestlichen Ecke der ummauerten Stadt Brixen eine neue Burg errichten in die er 1265 einzog Bis dahin befand sich die Residenz der Furstbischofe sudlich des Brixner Domes im Immunitatsbereich des Munsters Sie wurde nach der Ubersiedlung dem Stadthauptmann uberlassen der der weltliche Vertreter des Furstbischofs bei der Uberwachung der Stadtverwaltung war Die neue Burg schloss unmittelbar an die Stadtmauer an und besass in der Sudwestecke einen massiven Turm Sehr fruh ist auch der im Suden anschliessende Obstgarten als viridarium oder pomarium nachweisbar Bischof Ulrich Putsch erweiterte die Burg im 15 Jahrhundert und befestigte sie starker Christoph von Schroffenstein liess im 16 Jahrhundert im Westen einen neuen Bischofstrakt erbauen in dem Christoph von Madruzzo eine neue Hofkapelle errichtete Von dieser alten Hofburg existieren keine Abbildungen man weiss nur aus Urkunden von 1578 dass damals 52 Raume bestanden Im Westen war die Kapelle und der bischofliche Wohntrakt im Suden der Kaisertrakt im Osten der Bischofssaal und die geistliche und weltliche Kanzlei und im Norden Raume fur die Hofburghaltung und Wirtschaftsraume 1525 sturmte der Bauernfuhrer Michael Gaismair der Sekretar des Furstbischofs die Hofburg besetzte sie und regierte von hier aus kurzzeitig seine Tiroler Bauernrepublik ehe Kaiser Ferdinand I die Hofburg den Furstbischofen wieder zuruckgab 1576 liess Johann Thomas von Spaur an der Nordseite der Burg den Herrengarten anlegen nbsp Die Hofburg um 1645 Kupferstich von Matthaus MerianAndreas von Osterreich liess die Hofburg im Renaissancestil von Grund auf neu errichten Alberto Lucchese erstellte 1595 die Plane dafur die eine vierflugelige und dreigeschossige Anlage um einen Innenhof mit je elf Arkadenbogen an allen vier Seiten vorsahen Im ersten Obergeschoss sollten 44 Tonskulpturen den Stammbaum des Hauses Habsburg dem Andreas entstammte darstellen im Hof ein Brunnen mit vier heiligen Brixner Bischofen entstehen Im gleichen Jahr begann Maurermeister Bartolomeo Valgoi mit dem Bau des Sudflugels 1597 der Munchner Bildhauer Hans Reichle mit der Herstellung der Tonskulpturen Beim Tod des Furstbischofs 1600 war der Sudflugel mit dem Sudwestturm fertiggestellt Nach einer Unterbrechung setzte Christoph Andreas von Spaur 1604 den Bau fort sodass der Westtrakt mit der Bischofswohnung und der Sudostturm mit der Hofratskanzlei Hofratsstube und dem Archiv entstanden Bartolomeo Lucchese erstellte neue Plane fur den Osttrakt der 1606 07 errichtet wurde und nur mehr 7 Arkaden im Erdgeschoss und keine Arkaden in den Obergeschossen erhielt Anstelle des alten Bischofssaales wurde ein grosser Theatersaal errichtet Schliesslich liess Furstbischof Daniel Zen von Hans Reichle den noch fehlenden Nordflugel erbauen der aber nur ein Obergeschoss erhielt Unter Bischof Johann Platzgummer wurde 1645 ein Granitpflaster in der Einfahrt und in den Arkaden verlegt Das heutige Aussehen erhielt die Hofburg durch den barocken Ausbau unter Furstbischof Kaspar Ignaz von Kunigl 1707 1711 liess er den Kaisertrakt im Westflugel und das zweite Obergeschoss mit Loggiengang im Nordflugel errichten sodass nunmehr eine Symmetrie der sich gegenuberliegenden Sud und Nordarkaden und der geschlossenen West und Ostflugel entstand Neu gestaltet wurde auch die Kapelle die mit ihrer Portalanlage und dem Turmchen auch nach aussen hin sichtbar wurde Schliesslich erhielten die Fenster der Aussen und Hoffassaden Stuckumrahmungen Im Theatersaal wurde die Decke nach Entwurfen von Johann Ferdinand Schor freskiert Mit der Sakularisation 1803 wurde das geistliche Reichsfurstentum aufgelost und die Hofburg gelangte in den Besitz des osterreichischen Staates Dieser uberliess es aber dem Bischof zur weiteren Nutzung und 1828 gab Kaiser Franz I die Hofburg in den Besitz des Bistums zuruck Bischof Bernhard Galura liess den Theatersaal durch den Einbau einer Zwischendecke in Buroraume umwandeln Nachdem 1964 die Diozese Bozen Brixen neu geordnet worden war verlegte Joseph Gargitter seinen Amtssitz 1973 nach Bozen Das frei werdende Gebaude wurde 1974 dem Diozesanmuseum und dem Diozesanarchiv uberlassen umfassend restauriert und fur die museale Nutzung adaptiert Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Der Wassergraben vor dem Ostflugel nbsp Brucke und Portalvorbei des HaupteingangsDie Hofburg ist eine geschlossene vierflugelige und dreigeschossige Palastanlage Dem Sudflugel vorgelagert sind zwei turmartige Vorbauten die auf halber Hohe mit einer Art Wehrgang verbunden sind Die Hofburg wird von einem Burggraben umschlossen der im Suden und Osten noch mit Wasser gefullt im Westen und Norden aber bereits in der Barockzeit aufgeschuttet und trockengelegt worden ist Der Zugang an der Ostseite ist uber eine gemauerte Brucke ursprunglich eine Zugbrucke zu erreichen die zu einem Portalvorbau fuhrt der als Altane vom ersten Obergeschoss aus zu betreten ist Uber dem Portal ist das Wappen des Andreas von Osterreich zu sehen der den Neubau der Hofburg begonnen hatte Gleichartige Vorbauten gibt es an allen vier Seiten aber nur jener an der Sudseite bietet tatsachlich einen Zugang Durch das eisenbeschlagene Hoftor des Hauptportals gelangt man in die zum Innenhof offene Einfahrtshalle die mit Stuck verziert ist Im Innenhof besitzen die Sud und Nordflugel uber alle drei Geschosse offene Arkadengange beim Ostflugel sind Arkaden nur im Erdgeschoss vertreten Die geschlossene Fassade des Westflugels wird in der Mitte durch das Portal der Hofburgkapelle bestimmt Das marmorne Portal besteht aus einer breiten Sockelzone plastisch vortretenden Saulen und Segmentbogengiebel in dem das Wappen von Furstbischof Kunigl des Erbauers der barocken Hofburgkapelle zu sehen ist Uber dem Portal befindet sich auf einer Wolke stehend die Statue der Immaculata zu ihren Fussen zwei Putten wie auch uber den seitlichen Fenstern Die ganze Portalanlage ist ein Werk von Cristoforo Benedetti aus Mori Daruber zwischen den Fenstern des zweiten Obergeschosses hat Kaspar Waldmann eine grosse Sonnenuhr freskiert Nach dem ursprunglichen Plan sollten an allen vier Seiten Arkaden gebaut werden in deren Pfeilernischen des ersten Obergeschosses 44 Terracottaskulpturen eingefugt werden sollten Bildhauer Hans Reichle hat zwischen 1596 und 1601 auch alle beauftragten Figuren hergestellt Wegen der Plananderung fanden aber nur 24 Figuren tatsachlich Aufstellung im Innenhof 8 wurden in Wandnischen der Durchfahrt zum sudlichen Tor untergebracht 2 befinden sich im Diozesanmuseum 2 im Tiroler Landesmuseum in Innsbruck und 1 im Maximilianmuseum in Augsburg die restlichen 7 sind verschollen Der Plan sah vor dass die Statue des Furstbischofs Andreas von Osterreich rechts neben dem Kapelleneingang am Westflugel stehen links vom Kapelleneingang beginnend mit dem sagenhaften Germanenkonig Pharamund der Stammbaum des Hauses Habsburg gegen den Uhrzeigersinn bis zu Andreas fuhren sollte nbsp Die Statuen des Habsburgerstammbaums von Hans ReichleDie Aussenfassaden haben zwischen dem Erdgeschoss und den Obergeschossen ganz unterschiedlichen Charakter Das Erdgeschoss besitzt nur kleine vergitterte Fenster und ist rustikagequadert wirkt also wie eine wehrhafte Burg wahrend an den Obergeschossen grosse stuckgerahmte Fenster mit Kartuschenbekronungen den Schlosscharakter des Gebaudes reprasentieren Es wird vermutet dass Johann Martin Gumpp der Altere die Leitung der Fassadengestaltung und der Ausstattung innegehabt hat Hofkirche BearbeitenDie Hofkirche zur Unbefleckten Empfangnis wurde im Auftrag von Furstbischof Graf Kunigl in der Mitte des Westtrakts errichtet wo bereits die alte Hofkapelle ihren Platz gehabt hatte Im Gegensatz zu dieser erstreckt sich die neue Hofkirche vom Parterre uber zwei Geschosse und tritt mit dem Portal und dem Turmchen auch nach aussen in Erscheinung An der Aussenfassade ist auch die Stelle des Chorraums durch einen Vorbau sichtbar Im Turmchen befinden sich zwei altere Glocken von 1575 und aus dem 15 Jahrhundert Der Kirchenraum besteht aus einem Saalraum mit flachem Gewolbe und leicht eingezogenem Altarraum der von hohen Seitenfenstern Licht erhalt Eine Empore an der Portalseite dient gleichzeitig als Verbindungsgang zu den Raumen des ersten Obergeschosses Der Chorbogen ist durch Pilaster und flachem Gurtbogen hervorgehoben ein Kranzgesims fuhrt um die ganze Kirche An den Seitenwanden befinden sich gegenuberliegende Portale mit leicht in den Raum vortretenden Oratorienfenstern daruber nbsp Westflugel mit Portal und Turmchen der HofkircheDie Decken und Wandfresken im Langhaus schuf 1708 der Innsbrucker Maler Kaspar Waldmann Sie zeigen an der Decke die Himmelfahrt und Kronung Mariens und an den Seiten die Geburt Mariens die Darstellung Mariens im Tempel die Verkundigung an Maria und die Heimsuchung Mariens Uber den Wandbildern hat Waldmann in stuckgerahmten Medaillons auf Maria bezogene Embleme dargestellt eine der Sonne entgegenwachsende Sonnenblume eine aufgehende Sonne ein sein Junges bewachender Adler das im Meer sich spiegelnde Jesuskind Das Deckenfresko im Chorraum mit der Verherrlichung des Namens Maria wird dem sonst nicht weiter bekannten Maler Carlo Lorenzi zugeschrieben Der reiche Stuckdekor der Kirche an den Fenster und Freskenrahmungen an den Oratorien und der Emporenunterseite hat Bernardo Pasquale mit Akanthuslaub Fruchtgehangen und Puttenkopfchen gestaltet Die von Engeln flankierten beiden Wappen am Chorbogen stammen hingegen von Cristoforo Benedetti und zeigen links das Wappen des Bistums und Furstentums und recht jenes der Familie Kunigl Der Altar besteht aus einem ausladenden und reich gegliederten Sockel uber dem sich der doppelsaulige Retabelaufbau und der Kuppelbaldachin mit einer Laterne erhebt Seitlich der Saulen stehen die weissen Marmorstatuen der hll Joachim und Anna Der Altar wurde von Cristoforo Benedetti aus verschiedenen Marmorarten geschaffen und auch signiert Von ihm stammen auch der kleine Tabernakel in Form eines Tempietto die Kommunionbank und die Portale Das Hochaltarbild mit Maria als Unbefleckter Empfangnis schuf Johann Georg Dominikus Grasmair welches das ursprungliche Altarbild von Ulrich Glantschnigg ersetzt das offenbar kein Gefallen beim Auftraggeber gefunden hatte An der rechten Seitenwand erinnert eine weisse Marmortafel unter der Empore an den Besuch von Papst Pius VI in der Hofburg zu Brixen Mehrere erhaltene Glasfenster aus der Vorgangerkapelle sowie kunstlerisch wertvolle liturgische Gerate und Gewander der Hofkirche sind heute im Diozesanmuseum ausgestellt Hofratskanzlei BearbeitenIm ersten Obergeschoss des Ostflugels befand sich die Hofratskanzlei Sie besteht aus der Wartestube und der Ratsstube und ist noch in ihrem ursprunglichen Aussehen mit Holztafelung Wappenbemalung und Kachelofen erhalten Die Wartestube ist mit einem Wappenfries ausgestattet der des Furstl ichen Hohen Stiffts Brixen und dessen Erbamter Stett Schlosser Herrschaften Amter auch Grafen Herren und Adeliger Lehenschaften Wappen zeigt und ein wertvolles historisches Dokument darstellt In der Hofratsstube hingegen stellt der dortige Wappenfries die Wappen der einzelnen Hofratsmitglieder in der Zeit zwischen Christoph von Madruzzo und Joseph von Spaur 1542 1791 dar insgesamt 299 Wappen Zwischen den Fenstern befindet sich ein Fresko der Justitia mit Schwert und Waage darunter eine spatgotische Kreuzigungsgruppe Die Bilder im Raum stellen Ansichten der Herrschaft Veldes heute Slowenien dar die zum Bistum Brixen gehorte Bis 1803 war Brixen geistliches Reichsfurstentum d h es wurde auch die weltliche Herrschaft uber das Gebiet ausgeubt Dies oblag dem Hofrat der aus zwei bis drei geistlichen Hofraten die dem Domkapitel entstammten und vier bis sechs weltlichen Hofraten bestand Sie wurden vom Bischof mit Zustimmung des Domkapitels ernannt In regelmassigen Sitzungen in der Ratsstube wurden die wichtigen Entscheidungen der weltlichen Verwaltung getroffen und seit 1515 protokolliert Diese Protokolle stellen eine wichtige Quelle zur Geschichte des Furstentums Brixen dar Der Name Hofburg fur das Gebaude leitet sich von der Funktion des Hofrates ab Kaisertrakt BearbeitenBereits in der Vorgangerburg befanden sich Kaiserzimmer um dem Kaiser und dessen Gefolge bei Reisen nach Rom und Italien Aufnahme bieten zu konnen Furstbischof Kunigl liess 1707 1711 im zweiten Obergeschoss einen Kaisertrakt mit grosszugig ausgestatteten Raumen errichten der neben der Hofkirche den kunstlerischen Hohepunkt innerhalb der Hofburg darstellt Die ursprungliche Ausstattung der Raume ist weitgehend erhalten geblieben Ganz im Norden befindet sich der Eckraum des kaiserlichen Empfangssaales der am aufwendigsten gestaltet ist Die gesamte Decke wird von einem Fresko mit der Allegorie der Gottlichen Weisheit eingenommen deren Personifikation auf einer Wolke thront und die Krone des echten Reichtums und den Kranz wahren Ruhmes halt wahrend Krone und Stirnreif des verganglichen weltlichen Glanzes zu Boden fallen Umrahmt wird das Deckenbild durch eine gemalte Scheinarchitektur mit Putten und allegorischen Tugenddarstellungen Das gesamte Werk stammt von Antonio Gresta An den Wanden hangen eigens fur diesen Raum geschaffene bemalte Wandteppiche von Antonio Callegari die Jagdszenen abbilden Der Kachelofen aus weiss blauer Majolika wird von Zwergen getragen und besitzt figuralen Schmuck der Apostel Propheten Maria und Christus Er wurde 1709 vom Kachler Simon Pupp aus Eppan aufgestellt Die drei reich geschnitzten und vergoldeten Armlehnsessel mit rotem Damastbezug stammen noch aus der ursprunglichen barocken Moblierung Die anschliessende kaiserliche Antecamera besitzt eine stuckverzierte Decke mit dem Bild der Gottin Minerva von Michael Gaeta von 1710 Der Kachelofen in weiss blau gelber Majolika beheizt sowohl diesen wie den angrenzenden Raum und zeigt die Taten des Herkules Die Bilder mit niederlandischen Stillleben stammen noch aus der alten Hofburg wahrend die Jahreszeitenbilder von Stephan Kessler 1649 neu erworben wurden Im Tafelzimmer ist die Decke stuckiert besitzt aber keine Bilder die entweder einmal vorhanden oder zumindest geplant waren Hier hangen mehrere Portrats der kaiserlichen Familie wie jene von Franz I Stephan und Maria Theresias sowie jene von denen die zwischen 1765 und 1771 die Hofburg in Brixen besucht hatten dies waren Joseph II mit Maria Josepha von Bayern Erzherzog Leopold mit Maria Ludovica von Spanien und Erzherzogin Maria Christine mit Herzog Albert Kasimir von Sachsen Teschen Sie stammen alle von Georg Weikert Nach 1781 ist noch das Portrat der Erzherzogin Maria Elisabeth wahrscheinlich von Franz Altmutter dazugekommen Das kaiserliche Wohnzimmer liegt genau oberhalb der Hofkirche und besitzt die Moglichkeit durch eine Tur in der Westwand direkt auf den Altar zu blicken Die Decke ist reich stuckiert von Bernardo Pasquale die Bilder dazu fehlen aber Ein offener mit Marmor umrahmter Kamin stammt von Cristoforo Benedetti 1709 und ist mit einer bemalten Holztafel von Franz Sebald Unterberger abgeschlossen die einen die Glut anfachenden Lakaien zeigt Die klassizistische Sockel und Rahmentafelung wie auch die Flugelturen stammen aus spaterer Zeit nach 1791 An der Wand ist ein venezianischer Glasrahmenspiegel zu sehen und die Portrats von Kaiser Joseph I und dessen Frau Wilhelmine Amalie von Braunschweig Luneburg sowie von Kaiser Karl VI und dessen Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbuttel in reich geschnitzten und farbig gefassten Ovalrahmen Die Bilder von Kaiser Franz I Stephan und von Maria Theresia uber dem Kamin sind sehr fein ausgefuhrt aber aus spaterer Zeit Ein besonderes Ausstattungsstuck ist das Thesenblatt des Freiherrn Joseph Anton Ignaz von Tannenberg 1727 das die legendare Szene von Herzog Rudolf von Habsburg zeigt der einem auf Versehgang befindlichen Priester sein Pferd uberlassen hat Die Szene wird vom Bildnis Kaiser Karls VI bekront und von weiteren habsburgischen Herrschern gerahmt Es ist das Werk des Georg Philipp Rugendas Vom kaiserlichen Wohnzimmer konnte man ursprunglich auf eine Altane oberhalb des Chorraumes der Hofkirche treten Anstelle dieser Altane liess Furstbischof Karl Franz von Lodron Anfang des 19 Jahrhunderts einen neuen Raum errichten und mit chinesischen Landschaften und Architekturen ausmalen Die auf Tapeten aufgetragenen Malereien stammen von Franz Altmutter Die Portratbusten von Kaiser Franz I und seiner Gemahlin Karoline Auguste von Bayern erinnern an deren Besuch im Jahre 1832 in der Hofburg Aus der Entstehungszeit des Raumes sind mehrere kunstlerisch anspruchsvolle Mobel wie Kommoden Tischchen Sitzgarnituren Kanapees und Stuhle erhalten Besonders schon sind Sessel mit vergoldeten Armlehnen in Form von Schwanen und Adlern Die Ausstattung der beiden kaiserlichen Kabinette ist nicht mehr erhalten Die Deckenbilder mit dem Opfer Abrahams und Tobias mit dem Engel sind spatere Werke um 1830 In den beiden Raumen wird das Porzellanservice 220 Stuck des Furstbischofs Leopold von Spaur gezeigt das dieser 1765 bei der Porzellanmanufaktur Augarten in Wien erworben hat Dazu gehoren zahlreiche Figuren und Figurengruppen die wahrscheinlich fur mehrere Tafelaufsatze und wechselnde Zusammenstellungen gedacht waren Bischofstrakt BearbeitenIn Fortsetzung des Kaisertrakts folgen die Raume des Bischofstrakts im sudlichen Bereich des zweiten Obergeschosses des Westflugels wohin Furstbischof Kunigl sie verlegen hat lassen Von der ursprunglichen Ausstattung dieser Raume ist jedoch nicht mehr viel erhalten Das bischofliche Empfangszimmer besitzt eine aufwandig gestaltete Stuckdecke mit allegorischen Darstellungen der vier Jahreszeiten und der vier Elemente An den Wanden hangen Portrats jener Furstbischofe die mit dem Bau der Hofburg in Zusammenhang stehen Im westlich anschliessenden Zimmer sind die Portrats der Bischofe des 19 und 20 Jahrhunderts zu sehen in Vitrinen sind wertvolle Brustkreuze und Bischofsringe ausgestellt Das bischofliche Arbeitszimmer liegt bereits im Westturm und besitzt noch teilweise die Einrichtung aus der Zeit von Furstbischof Sigmund Alphons von Thun 1663 1677 Hier ist die originale Holzdecke mit vergoldeten Zapfen zu sehen in deren Mitte sich das Gemalde mit dem Triumph der Pallas Athene uber Orestes von Matthaus Zohender befindet Der Kachelofen aus dem Jahr 1546 wurde von Bartlma Dill Riemenschneider hergestellt Er befand sich ursprunglich im Ostflugel wobei bei der Verlegung des Ofens einige Kacheln zerbrochen sind Dargestellt sind 16 Szenen von Jason und Medea aus der Argonautensage Im Wohntrakt von Bischof Lodron liess dieser um 1800 einen Betraum einrichten von dem noch geschnitzte Supraporten mit der Anbetung der Hirten und hl Drei Konige sowie ein Verkundigungsrelief oberhalb des Kamins erhalten sind Der Kamin selbst ist aus der Zeit von Andreas von Osterreich und tragt in der schonen Marmoreinfassung sein Wappen Diozesanarchiv BearbeitenIn der Hofburg ist das Diozesanarchiv der Diozese Bozen Brixen das ehemalige Hofarchiv untergebracht Es wurde in den Jahren 1899 1920 vom Neustifter Kanoniker Hartmann Ammann neu geordnet der die alte Ladeneinteilung des Archivs durch Joseph Resch zugunsten einer chronologischen Aufstellung der Bestande erneuerte Das Archiv reicht mit Originalurkunden bis in das 9 Jahrhundert zuruck und ist eine der bedeutendsten historischen Sammlungen des Alpenraums 1 Ausstellungsraume Bearbeiten nbsp Unblutiges Opfer im Tempel und Zubereitung der Schaubrote aus der Jahreskrippe von Augustin Alois Probst im KrippenmuseumNachdem die Bischofe ihre Residenz nach Bozen verlegt hatten wurden die Raume der Hofburg fur museale Zwecke frei So befindet sich im Erdgeschoss die Krippensammlung deren Herzstucke die grossen tausende Figuren umfassenden Jahreskrippen von Franz Xaver Nissl und den Gebrudern Augustin Alois und Josef Benedikt Probst um 1800 sind siehe Hauptartikel Krippenmuseum BrixenIn der Sudwestecke des ersten Obergeschosses sind die wertvollsten Exponate des Domschatzes untergebracht Darunter sind vor allem die mittelalterlichen liturgischen Gewander der Bischofe Albuin und Hartmann hervorzuheben siehe Hauptartikel Brixner DomschatzIm ersten Obergeschoss sind Objekte des Diozesanmuseums vom fruhen Mittelalter bis zur Barockzeit untergebracht im zweiten Obergeschoss jene vom Barock bis zum 20 Jahrhundert vor allem aus der Sammlung Unterberger Die Bestande umfassen sowohl Plastiken und Gemalde als auch kunstgewerbliche Arbeiten wie Glasfenster liturgische Gerate und Gewander siehe Hauptartikel Diozesanmuseum BrixenWeitere Raume stehen fur Sonderausstellungen zur Verfugung Literatur BearbeitenJohann Kronbichler Hofburg Brixen von der Residenz zum Museum Burgen Band 7 Schnell und Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2307 0 Karl Wolfsgruber Die Hofburg Brixen In Oswald Trapp Hrsg Tiroler Burgenbuch IV Band Eisacktal Verlagsanstalt Athesia Bozen 1977 S 28 58 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hofburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Website der Hofburg BrixenEinzelnachweise Bearbeiten Martin Bitschnau Hannes Obermair Tiroler Urkundenbuch II Abteilung Die Urkunden zur Geschichte des Inn Eisack und Pustertals Bd 1 Bis zum Jahr 1140 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0469 8 S 19 25 Einl Burgen und Schlosser Sudtirols Afing Aichach Altenburg Eppan Altenburg Kaltern Altrasen Andrian Annenberg Aschburg Auer Boymont Brandis Branzoll Braunsberg Bruneck Brunnenburg Burgstall Castelfeder Churburg Dornsberg Drossturm Ehrenburg Englar Enn Eschenlohe Fahlburg Festenstein Fischburg Fragsburg Freudenstein Frohlichsburg Fuchsberg Furstenburg Gandegg Gernstein Goyen Goldrain Greifenstein Gruonsberg Haderburg am Hangenden Stein Haselburg Hauenstein Helfenburg Hocheppan Hochgalsaun Hochnaturns Hofburg im Holz Jaufenburg Johanneskofel Juval Kaldiff Kampenn Karneid Karnol Kasatsch Kastelbell Kastellatz Mals Kastellatz Tramin Katzenstein Katzenzungen Kehlburg Klebenstein Knillenberg Korb Kranzelstein Krollturm Labers Laimburg Lamprechtsburg Landesfurstliche Burg Latsch Lebenberg Leonburg Leuchtenburg Lichtenberg Liechtenstein Mais Maretsch Mayenburg Michelsburg Montalban Moos Muhlbacher Klause Neuhaus Gais Neuhaus Terlan Neurasen Niemandsfreund Obermatsch Obermontani Ortenstein Payrsberg 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