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Die Trostburg ursprunglich Trostberg 1 ist eine Talhangburg in naturlichem Gelande in ostlicher Hanglage oberhalb der Sudtiroler Ortschaft Waidbruck im Eisacktal TrostburgNordwestansicht der Trostburg Mitte oben Romerturm Kreideturm rechts Pfaffenturm mit Michaelstor und KaserneNordwestansicht der Trostburg Mitte oben Romerturm Kreideturm rechts Pfaffenturm mit Michaelstor und KaserneAlternativname n Castel ForteStaat ItalienOrt WaidbruckEntstehungszeit um 1173Burgentyp Hohenburg TalhanglageErhaltungszustand ErhaltenStandische Stellung MinisterialeBauweise Eckquader BuckelquaderGeographische Lage 46 36 N 11 32 O 46 595242 11 534105 627 Koordinaten 46 35 42 9 N 11 32 2 8 OHohenlage 627 m u A Trostburg Sudtirol Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Funktion als Museum 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht der Burg in einer Lithografie von P Dewint 1819Hier wo der Bergrucken von Kastelruth gegen die Mundung des Grodner Baches in den Eisack steil abfallt befand sich der 1173 erwahnte Sitz eines Cunrat de Trosperch Trostberg der den Herren von Kastelruth entstammte Der Sitz gelangte dann an die Herren von Velthurns 1243 1290 Ministerialen der Bischofe von Brixen und als landesfurstlich tirolisches Lehen an die Herren von Villanders Von 1385 bis 1967 diente die ehemalige Ministerialenburg den Herren Freiherren und Grafen von Wolkenstein Trostburg als deren Adelssitz Diese ubten von hier aus die niedere Gerichtsbarkeit aus und zwar uber einen Burgfriedensbezirk Trostburg aus dem die Gemeinde Waidbruck hervorging Ebenso verwalteten sie zeitweilig von der Trostburg aus das Gericht Villanders Ab dem 17 Jahrhundert war die Trostburg von den Grafen Wolkenstein nur mehr in den Sommermonaten bewohnt worden Obwohl das Geschlecht um Instandhaltung der Burg redlich bemuht war konnte der Verfall im 20 Jahrhundert nicht mehr aufgehalten werden 1967 grundeten sechs Mitglieder des Sudtiroler Burgenvereins aus privater Initiative eine Gesellschaft um die Trostburg vor dem Verfall zu retten Ihre Anteile gingen 1981 an den ehrenamtlich gefuhrten Verein uber seither ist die Trostburg offizieller Sitz des Sudtiroler Burgeninstituts seit 2005 auch Sudtiroler Burgenmuseum Beschreibung BearbeitenEin kleiner Innenhof verbirgt sich talwarts hinter dem Bergfried um 1230 Er wird von einem romanischen dreistockigen und im 17 Jahrhundert um ein weiteres Stockwerk erhohten Palas und einem in der gotischen Bauphase auf alterem Mauerwerk aufbauenden Wohntrakt umschlossen Zwischen dem ausgehenden 15 und dem beginnenden 17 Jahrhundert wurden Basteien und vorgelagerte Wehranlagen hinzugebaut die teilweise im 18 Jahrhundert weitere Ausbauten zu Wohnzwecken erfuhren Von einem breiten Graben getrennt ist eine ausgedehnte Vorburg Michaelstor Auf hoher gelegener Felsnase befindet sich ein so genannter Kreideturm Signal und Wachturm fur Crayenfeuer Die letzten bedeutenden Umbauten wurden zwischen 1594 und 1632 vom nachmaligen Grafen Engelhard Dietrich zu Wolkenstein 1565 1647 veranlasst damals entstand der mit Stuckarbeiten Joseph Proys ausgestaltete Ahnensaal Bedeutende Restaurierungs und Konservierungsmassnahmen an der Baustruktur fuhrten unter anderem um 1880 zur Abtragung eines nach Suden ausgerichteten Stockwerkes im gotischen Palas Von 1967 bis 1977 wurden die notigsten Sicherungs und Reparaturarbeiten durchgefuhrt wie z B Bedachung der Ruinenteile und Behebung der Kriegsschaden vom 8 September 1943 Diesen folgten zwischen 2000 und 2007 Konservierungsarbeiten an den Burgfassaden und die Neueindeckung der gesamten Dachflache der bewohnbaren Burgteile mit historischen teilweise bis in die Zeit von Nikolaus Cusanus 15 Jahrhundert zuruckreichenden Biberschwanzziegeln 2008 09 wurden die Innenraume im 1 Stockwerk des unter Freiherr Hans zu Wolkenstein Burgherr von 1491 bis 1517 errichteten gotischen Westpalais restauriert und in einem der Raume eine grossflachige Wandmalerei mit Jagdmotiven und einer Kochszene freigelegt die mit 1514 zu datieren sein durfte Funktion als Museum BearbeitenDie gut erhaltene Burganlage ist als Sudtiroler Burgenmuseum mit angebotenen Fuhrungen zu besichtigen Die Dauerausstellung Burgen Bauwerke der Geschichte vermittelt einen guten burgenkundlichen Uberblick wobei u a 86 von Ludwig Mitterdorfer 1885 1963 angefertigte massstabsgetreue Modelle von Sudtiroler Burgen die inhaltliche Darstellung veranschaulichen Aus kulturhistorischer Sicht liegt die Bedeutung des Schlosses im Sitz der Herren von Wolkenstein so ist die Trostburg unter anderem auch Elternhaus des spatmittelalterlichen Dichterkomponisten Oswald von Wolkenstein um 1377 1445 sowie des ersten Tiroler Chronisten Marx Sittich von Wolkenstein 1563 1619 Im Inneren der Burg haben sich wertvolle Zeugnisse der Geschichte erhalten so drei romische Weihesteine um 180 n Chr eine mit dreifacher Tonne gewolbte gotische Stube vor 1407 ein 5 15 m grosser Renaissancesaal mit figurativen Darstellungen der Besitzer in Gips und einer reichhaltig geschnitzten Kassettendecke mit heraldischem Dekor 1607 1618 eine wappenbemalte Loggia und eine der grossten historischen Weinpressen des Landes 11 m langer Pressbaum Aus burgenkundlicher Betrachtung mogen neben der Bauweise auch die Kapelle eisenbeschlagene Tore eines mit Mannsloch das in Sicht versetzte aber sehr wahrscheinlich original erhaltene holzerne Fallgitter Fensterschiessscharten des 17 Jahrhunderts und in jener Zeit angebrachte Sturmpfahle erwahnenswert sein Abgesehen von ausgewiesenen Naturdenkmalern im Umfeld der Trostburg ist ein in der fruhen Neuzeit hierher gebrachter Sandarakbaum Tetraclinis articulata im Zwingergarten auffallend Aufgrund des unverfalschten Charakters der Trostburg wahlten Filmemacher im Jahre 2012 die Trostburg als Hauptmotiv fur den Kinofilm Das Marchen von der Prinzessin die unbedingt in einem Marchen vorkommen wollte nbsp Sudostansicht der Trostburg Blick vom Romerturm nbsp Grosser Saal mit Bildnissen der Herren von Wolkenstein nbsp Ostansicht nbsp Nordansicht nbsp Darstellung in einem Bild von Josef Arnold dem Jungeren um 1845Literatur BearbeitenAlexander von Hohenbuhel Trostburg Zum Nutzen zur Freude und zur Ehre Burgen Band 3 Schnell und Steiner Regensburg 2008 ISBN 978 3 7954 2161 8 Hans Christoph Hohenbuhel Die Trostburg Schnell amp Steiner Regensburg 1989 Josef Weingartner Die Trostburg In Der Schlern 3 1922 S 1 6 online Adelheid Zallinger Trostburg In Oswald Trapp Hrsg Tiroler Burgenbuch IV Band Eisacktal Verlagsanstalt Athesia Bozen 1977 S 258 324 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trostburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Eintrag beim Sudtiroler Burgeninstitut Die Trostburg dargestellt in alten Stichen Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang Braun BR Mediathek Lebenslinien Die Trostburg TreselEinzelnachweise Bearbeiten J v Hormayr Ueber Oswald von Wolkenstein und sein Geschlecht mit einer Stammtafel in Taschenbuch fur die Vaterlandische Geschichte 34 16 Jahrgang Berlin 1845 S 154 Digitalisat J Weingartner Die Trostburg Der Schlern 3 1922 S 2 Burgen und Schlosser Sudtirols Afing Aichach Altenburg Eppan Altenburg Kaltern Altrasen Andrian Annenberg Aschburg Auer Boymont Brandis Branzoll Braunsberg Bruneck Brunnenburg Burgstall Castelfeder Churburg Dornsberg Drossturm Ehrenburg Englar Enn Eschenlohe Fahlburg Festenstein Fischburg Fragsburg Freudenstein Frohlichsburg Fuchsberg Furstenburg Gandegg Gernstein Goyen Goldrain Greifenstein Gruonsberg Haderburg am Hangenden Stein Haselburg Hauenstein Helfenburg Hocheppan Hochgalsaun Hochnaturns Hofburg im Holz Jaufenburg Johanneskofel Juval Kaldiff Kampenn Karneid Karnol Kasatsch Kastelbell Kastellatz Mals Kastellatz Tramin Katzenstein Katzenzungen Kehlburg Klebenstein Knillenberg Korb Kranzelstein Krollturm Labers Laimburg Lamprechtsburg Landesfurstliche Burg Latsch Lebenberg Leonburg Leuchtenburg Lichtenberg Liechtenstein Mais Maretsch 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