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Marx Sittich von Wolkenstein 11 Mai 1563 wahrscheinlich auf der Trostburg heute Waidbruck zwischen 12 Oktober und 2 November 1619 1 wahrscheinlich auf Burg Rafenstein heute zu Bozen war ein Adeliger aus dem Haus Wolkenstein Trostburg Er gilt als der erste Chronist Sudtirols Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Familie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarx Sittich war das sechzehnte Kind des Tiroler Landeshauptmanns Wilhelm II Freiherr von Wolkenstein 1577 und dessen zweiter Ehefrau Benigna von Annenberg Er scheint eine adelige Erziehung in der tradierten Form als Schildknappe erfahren haben im Gegensatz zu seinem alteren Bruder Engelhard Dietrich oder den zeitgenossischen Verwandten aus der Linie Wolkenstein Rodenegg genoss er jedoch keine humanistische oder gar akademische Ausbildung Nach dem Tod seines Vaters schloss er sich zunachst dem Gefolge des Kardinals Andreas von Osterreich auf dessen Zug nach Italien an Ab 1579 reiste er auf eigene Kosten nach Spanien und in die Niederlande und gelangte schliesslich in spanische Kriegsdienste 1588 kehrte er nach Tirol zuruck und fuhrte das Leben eines Landedelmanns 1599 erwarb er Burg Rafenstein die von da an sein Hauptwohnsitz wurde Ab etwa 1600 begann er mit der Abfassung seiner als Chronik bezeichneten Landesbeschreibung Tirols mit Schwerpunkt auf dem heutigen Sudtirol Anders als das ahnlich gelagerte Werk Matthias Burglechners das im landesfurstlichen Auftrag entstand entsprang die Landesbeschreibung allein Wolkensteins eigenem Antrieb Als Motiv fuhrt er selbst sowohl ethische miessiggang gebirt laster so hab ich mich befleissen sollen disem lasterhaften miessiggang mit einem ehr und loblichen exercitio zu begegnen 2 als auch privat patriotische Habe ich mich unterstanden meinem vaterland der hochloblichen grafschaft Tyrol zu beschreiben so zu dero lob und wirde dienen mag 2 Grunde an Ein Anlass zur Beschaftigung mit der Landesgeschichte mogen aber auch die vielen Rechtshandel gewesen sein in die Marx Sittich von Wolkenstein verwickelt war und in denen historische Besitzstande immer wieder zur Begrundung der Rechtspositionen herangezogen wurden 3 Bedeutsam sind auch personengeschichtliche Detailinformationen zu den tirolischen Klostern deren Abts und Propstlisten vielfach in sehr komprimierter Form Wolkenstein im 13 Buch seiner Aufzeichnungen bietet 4 Die Landesbeschreibung umfasste folgende handschriftlich verfasste Bande die nur teilweise erhalten sind die Inhaltsbeschreibungen der verschollenen Bande sind erschlossen 1 Buch allgemeine Landesbeschreibung von Tirol in Abschrift aus dem 18 Jahrhundert erhalten 2 Buch die sagenhaften deutschen Konige teilweise in Bayern von Tuisco bis Bernpeint Cotz Diet und Creitschier verschollen 3 Buch Unterwerfung durch die bzw Kampf mit den Romern bis ins 5 Jahrhundert mit Konig Gunther auss Duringen Dietrich von Bern und dem hl Severin verschollen 4 Buch Geschichte Bayerns bis zur Mitte des 8 Jahrhunderts als Abschrift erhalten 5 Buch die Karolinger verschollen 6 Buch das Haus Sachsen die Welfen bis zur Leihe Tirols an die Andechser verschollen 7 Buch die Andechs Meranier verschollen 8 Buch die Grafen von Tirol und ihr Andechser Erbe verschollen 9 Buch die Grafen von Gorz verschollen 10 Buch die Habsburger verschollen 11 Buch das Hochstift Trient 12 Buch das Hochstift Brixen 13 Buch Beschreibung der Kloster Tirols 14 Buch Beschreibung der Landgerichte der Grafschaft Tirol an den Welschen Konfinen im Etsch Eisack und PustertalWerke BearbeitenOtto Stolz Hans Kramer u a Hrsg Marx Sittich von Wolkenstein Landesbeschreibung von Sudtirol verfasst um 1600 Erstmals aus den Handschriften herausgegeben von einer Arbeitsgemeinschaft von Innsbrucker Historikern Festgabe zu Hermann Wopfners sechzigstem Lebensjahr Schlernschriften Veroffentlichungen zur Landeskunde von Sudtirol Band 34 Universitatsverlag Wagner Innsbruck 1936 OCLC 162774458 Digitalisat Familie BearbeitenMarcus Sittich war in erster Ehe 1589 mit Anna Maria Grafin Trautson 17 Marz 1602 verheiratet Kinder waren Anna Maria 1595 1617 verehelicht mit Georg Wilhelm von Arz und Marcus Oswald 1592 1636 der mit Anna Maria Khuen von Belasy die Linie fortfuhrte Am 16 April 1603 vermahlte er sich in zweiter Ehe mit Victoria Grafin Arco Witwe des Hieronymus von Lodron Mit ihr hatte er die Kinder Wilhelm Pius vermahlt mit Anna von Firmian und Maria Anna die Ferdinand Freiherr von Schneeberg als Gemahl hatte siehe auch Stammliste der Wolkenstein Literatur BearbeitenPeter Anreiter Namenkundliches bei Marx Sittich von Wolkenstein In Osterreichische Namenforschung 29 2001 02 H 1 2 ISSN 1028 1495 S 37 46 Stefan Benz Marx Sittich von Wolkensteins Landeschronik von Tirol In Gustav Pfeifer Hrsg Die Wolkensteiner Facetten des Tiroler Adels in Spatmittelalter und Neuzeit Wagner Innsbruck 2009 ISBN 978 3 7030 0466 7 S 295 321 Juliana Jaider Marx Sittich von Wolkenstein und die Tirolische Chronik Dissertation Universitat Innsbruck 1987 Hartmut Prasch Die Tirolische Chronik des Marx Sittich von Wolkenstein als Quelle zur Erzahlforschung in Tirol In Der Schlern 61 1987 H 7 ISSN 0036 6145 S 475 484 Nicolo Rasmo Il XIII volume delle Cronache di Marx Sittich von Wolkenstein In Cultura atesina 1951 1 4 ZDB ID 400563 6 S 64 139 Armin Torggler Marx Sittich von Wolkenstein und die Burg Rafenstein In Harpfe Zeitschrift fur Landeskunde 1 Dezember 2009 ZDB ID 2737308 3 S 36 40 online PDF 291 KB Constantin von Wurzbach Wolkenstein Trostburg Marcus Sittich von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 58 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1889 S 61 f Digitalisat Weblinks BearbeitenWerke von und uber Marx Sittich von Wolkenstein bei Open LibraryEinzelnachweise Bearbeiten In der alteren Literatur wird als Sterbejahr 1620 angenommen Hans Kramer nennt als Terminus ante quem eine Urkunde vom 22 September 1620 in der er als verstorben genannt ist Hans Kramer Das Leben des Marx Sittich von Wolkenstein In Landesbeschreibung von Sudtirol 1936 S 6 Juliana Jaider konnte dagegen feststellen dass er laut der Hofregistraturprotokolle am 12 Oktober 1619 noch lebte doch schon in einem Schreiben der oo Kammer vom 2 November desselben Jahres werden die Zollamtsleute auf der Toll angewiesen Wolkensteins Witwe Margareta Alimente zu zahlen Juliana Jaider Marx Sittich von Wolkenstein und die Tirolische Chronik 1987 S 148 f vgl auch Stefan Benz Marx Sittich von Wolkensteins Landeschronik von Tirol 2009 S 297 a b Otto Stolz Hans Kramer u a Hrsg Marx Sittich von Wolkenstein Landesbeschreibung von Sudtirol verfasst um 1600 Wagner Innsbruck 1936 S 33 Digitalisat Stefan Benz Marx Sittich von Wolkensteins Landeschronik von Tirol 2009 S 297 f Hannes Obermair Martin Bitschnau Die Traditionsnotizen des Augustinerchorherrenstiftes St Michael a d Etsch San Michele all Adige Vorarbeiten zum Tiroler Urkundenbuch Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Nr 105 1997 ISSN 0073 8484 S 263 329 hier S 318 doi 10 7767 miog 1997 105 jg 263 Normdaten Person GND 121369471 lobid OGND AKS VIAF 77169665 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolkenstein Marx Sittich vonALTERNATIVNAMEN Wolkenstein Marcus Sittich von Wolkenstein Trostburg Marcus Sittich vonKURZBESCHREIBUNG Tiroler Adeliger und ChronistGEBURTSDATUM 11 Mai 1563GEBURTSORT unsicher Trostburg heute WaidbruckSTERBEDATUM zwischen 12 Oktober 1619 und 2 November 1619STERBEORT unsicher Burg Rafenstein heute Bozen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marx Sittich von Wolkenstein amp oldid 234769958