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Trautson auch Herren von Trautson spater Fursten von Trautson ist der Name eines bedeutenden Adelsgeschlechts das seinen Ursprung in Tirol hatte und sich ab Mitte des 16 Jahrhunderts nach Niederosterreich verzweigten Sie gehorten bald zu den machtigsten osterreichischen Adelsfamilien der Habsburgermonarchie 1598 wurden sie zu Reichsgrafen von Falkenstein erhoben 1711 stiegen sie auch in den Furstenstand auf 1775 ist das Geschlecht im Mannesstamm erloschen und wurde von denen von Auersperg beerbt Stammwappen derer von Trautson im Scheiblerschen WappenbuchWappen der Fursten von Trautson und Falckenstein Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte 1 1 Tiroler Ursprung der Familie 1 2 Grafen von Falkenstein 1 3 Fursten Trautson 1 4 Auersperg Trautson 2 Stammliste 2 1 Sonstige 3 Grablegen 4 Wappen 5 Quellen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksFamiliengeschichte BearbeitenTiroler Ursprung der Familie Bearbeiten Die Herren von Trautson erscheinen in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts erstmals urkundlich Ein 1192 genannter Konrad Trautson scheint ein Sohn Swickers von Reichenberg gewesen zu sein ein Bruder nannte sich moglicherweise Heinrich Suppan von Tirol 1 Das mit den Edelfreien von Enn verschwagerte Geschlecht stieg mit den teils im Lehens teils in Eigenbesitz befindlichen Burgen Reifenstein um 1190 geerbt Reifenegg ab 1210 erbaut Sprechenstein um 1241 erbaut 1432 mit Sigmund Trawtsun von Sprechenstain bezeugt 2 Strassberg Moos in Wiesen ab 1325 erwahnt des Turms in Pfitsch und des Krollturms in Gargazon um 1250 erbaut zur fuhrenden Ministerialenfamilie im oberen Eisacktal auf 1369 erwarb Hans Trautson von Sprechenstein durch seine Vermahlung mit Anastasia von Matrei die Burgen Trautson mit Vogelbuhel und 1395 Raspenbuhel in Matrei am Brenner Die Burg Schrofenstein in Stanz bei Landeck im Tiroler Oberland kam durch die Vermahlung des Sixt Trautson 1508 mit Dorothea von Schrofenstein an die Trautson Die Erbmarschallwurde von Tirol wurde 1531 an Johann II von Trautson 1531 verliehen 1541 wurde dessen Sohn Johann III von Trautson um 1509 1589 durch Ferdinand I zum Freiherrn von Sprechenstein erhoben gleichzeitig wurde das Geschlecht in den Herrenstand von Osterreich unter der Enns aufgenommen nbsp Schloss Sprechenstein Sudtirol nbsp Krollturm in Gargazon nbsp Burg Trautson in Matrei am Brenner nbsp Burg SchrofensteinGrafen von Falkenstein Bearbeiten 1572 verkaufte Kaiser Maximilian II Burg und Herrschaft Falkenstein in Niederosterreich an seinen Obersthofmeister Hans Freiherr von Trautson Ab 1600 baute sein Sohn Paul Sixt III von Trautson Falkenstein zur Renaissancefestung aus 1598 wurde dieser durch Kaiser Rudolf II zum Reichsgrafen von Falkenstein erhoben 3 Von 1615 bis 1620 pragte Paul Sixtus fur die Grafschaft Falkenstein eigene Taler und Groschen 4 Seit 1620 hatte die Familie das Erbobersthofmeisteramt in Osterreich unter der Enns inne Falkenstein und Schloss Poysbrunn als Zentren der Grafschaft wurden von der Familie reprasentativ ausgebaut Ende des 17 Jahrhunderts entfaltete sich die Bautatigkeit vor allem in Kirchenbauten Ab 1581 hatten die Trautson das Patronatsrecht der Pfarre 5 Der Wiener Bischof Ernst von Trautson von 1678 bis 1702 Inhaber der Grafschaft liess St Jakobus in Falkenstein vollenden St Dorothea in Poysbrunn ausbauen und St Veit in Drasenhofen errichten Sein Bruder und Nachfolger Franz Eusebius finanzierte den Bau von St Martin in Ottenthal nbsp Burg Falkenstein Niederosterreich nbsp Paul Sixt III von Trautson erster Graf von Falkenstein nbsp Trautsontaler mit Portrait Paul Sixt III von Trautson nbsp Schloss PoysbrunnBurg und Herrschaft Kaya gingen 1588 ebenso wie die Herrschaft Niederfladnitz uber eine Tochter der Eyczinger an die Familie Trautson Schloss Goldegg wurde 1669 von den Trautson gekauft und ausgebaut Im Gebiet um Poysbrunn verfugten sie uber umfangreiche Landereien und von 1711 bis 1714 waren die Trautson auch Inhaber der Reichsgrafschaft Ried am Inn Durch weitere Guter in Oberosterreich waren die Trautson auch Mitglieder im Herrenstand von Osterreich ob der Enns und besassen infolge ihres weiten Guterbesitzes in Ungarn auch das ungarische Indigenat Die Hauptresidenz der Familie in Wien war das Palais Trautson das der erste Furst Trautson 1712 von Baumeister Christian Alexander Oedtl nach den Planen von Johann Bernhard Fischer von Erlach errichten liess Es zahlt zu den wichtigsten barocken Bauwerken Wiens sein Vorbild war das Amsterdamer Stadthaus In Rodaun bei Wien gehorte ihnen ausserdem ein 1724 errichtetes Anwesen das spater als Hofmannsthal Schlossl bezeichnet wurde nbsp Burg Kaja nbsp Schloss Goldegg nbsp Palais Trautson in WienFursten Trautson Bearbeiten Den Reichsfurstenstand in der Primogenitur erlangte der Staatsmann und Hofbeamte Johann Leopold Donat Graf von Trautson 1659 1724 durch Kaiser Joseph I der ihn damit am 19 Marz 1711 vier Wochen vor seinem eigenen Tod auszeichnete Trautson besass neben der Reichsfurstenwurde auch die Titel eines Reichsgrafen zu Falkenstein Freiherrn zu Sprechenstein und Schrofenstein Herrn auf Matrei Kaya Laa an der Thaya Neuschloss bei Olmutz und Sankt Polten womit seine wichtigsten Herrschaften umrissen waren Nach dem Tod des ersten Fursten im Jahr 1724 folgte ihm sein einziger uberlebender Sohn Johann Wilhelm 1700 1775 als zweiter Furst von Trautson und Majoratsherr nach Trotz mehrerer Ehen und zahlreichen Nachkommen uberlebte ihn keines der Kinder womit das Geschlecht der Trautson im Mannesstamm ausstarb Auersperg Trautson Bearbeiten Nach dem Aussterben der Trautson im Mannesstamm gingen der Besitz und die Erbmarschallwurde von Tirol schliesslich an die Familie Auersperg uber Eine Tochter des zweiten Fursten Johann Wilhelm von Trautson Maria Josepha Rosalia 1724 1792 hatte 1744 den 1791 zum Reichsfursten erhobenen Karl Josef Anton von Auersperg 1720 1800 geheiratet dessen Stiefmutter eine Tochter des ersten Fursten Trautson gewesen war Der aus ihrer Ehe stammende jungere Sohn Prinz Karl Auersperg 1750 1822 wurde nach dem Tod seines Grossvaters zum Haupterben des Trautson schen Vermogens nahm den Namen Auersperg Trautson an und starb 1822 Es kam zu einem Erbstreit mit dem Fursten Johann Nepomuk Friedrich von Lamberg der ebenfalls mit einer Tochter des zweiten Fursten Trautson verheiratet war In Folge des Streits wurde die Herrschaft Falkenstein 1799 an Christoph Johann Freiherr von Bartenstein Sohn des Johann Christoph von Bartenstein verkauft 6 Nach dem Tod des kinderlosen Prinzen Karl 1822 ging das Trautson Erbe an die Nachkommen seines alteren Bruders Wilhelm von Auersperg 1749 1822 des 6 Fursten von Auersperg uber Die Trautson Schlosser Goldegg in Niederosterreich und die Tiroler Burgen Sprechenstein und Trautson gehoren noch heute den Auersperg Trautson Stammliste BearbeitenPaul Sixt I von Trautson 1508 Ritter Landmarschall in Tirol Herr auf Reifeneck und Sprechenstein kaiserlicher Feldhauptmann Johann II 1531 Oberst Erblandmarschall der gefursteten Grafschaft Tirol Johann III um 1509 1589 Staatsmann 1 Freiherr aus der Familie Trautson Balthasar II von Trautson 1594 osterreichischer Staatsmann Paul Sixt III um 1550 1621 Staatsmann 1 Graf aus der Familie Trautson Johann Franz von Trautson 1609 1663 Graf von Falkenstein Ernst 1633 1702 Furstbischof von Wien Paul Sixt V 1635 1678 Diplomat Johann Leopold Donat 1659 1724 1 Furst aus der Familie Trautson Johann Wilhelm 5 Janner 1700 31 Mai 1775 7 2 Furst aus der Familie Trautson Maria Josepha Rosalia von Trautson 1724 1792 verheiratet mit Karl Josef Anton von Auersperg 1720 1800 Kardinal Johann Joseph 1707 1757 Fursterzbischof von WienSonstige Bearbeiten Johann Karl Joseph von Trautson 1684 1728 Graf Generalfeldwachtmeister und Inhaber des k k Infanterieregiments No 35Grablegen BearbeitenDie altesten Vertreter der Familie Trautson wurden in der Pfarrkirche von Matrei am Brenner bestattet Ihre wichtigste Grablege hatten die Trautson in der Gruft unter der Wiener Michaelerkirche wo mit dem 1 Freiherren 1 Grafen und 1 Fursten aus der Familie auch die bedeutendsten Mitglieder des Geschlechtes ihre letzte Ruhe fanden Die erwahnten drei Trautson die eine Standeserhohung fur das Geschlecht erhalten hatten erhielten ausserdem prunkvolle Grabmaler im Chor der Michaelerkirche nbsp Epitaphien fur Graf Paul Sixt III von Trautson links und Furst Johann Leopold Donat von Trautson rechts in der Wiener Michaeler kirche nbsp Deck platte der Trautson gruft in der Wiener Michaeler kirche nbsp Wappen am Epitaph von Erzbischof Kardinal Johann Joseph von Trautson im Wiener Stephansdom Wappen Bearbeiten nbsp Wappen der TrautsonBlasonierung Das gemehrte Wappen der Trautson war geviert mit Herzschild In Blau ein silbernes Hufeisen Trautson 1 in Gold ein gekronter schwarzer Doppeladler mit dem goldenen Buchstaben R Rudolf II auf der Brust 2 in Rot ein silberner Querbalken belegt mit einem auf einem spitzen Felsen sitzenden Falken Falkenstein 3 in Silber ein rotbewehrter schwarzer Hahn auf schwarzem Felsen Sprechenstein 4 in Gold ein aus roten Feuerflammen wachsender naturlicher Steinbock Schrofenstein Furstenhut und mantel Quellen BearbeitenFranz Hadriga Die Trautson Paladine Habsburgs Styria Graz u a 1996 ISBN 3 222 12337 3 Franz Gall Osterreichische Wappenkunde Handbuch der Wappenwissenschaft 2 Auflage Wien 1992 S 293 Johann Christoph Gatterer Handbuch der neuesten Genealogie und Heraldik worinnen aller jezigen Europaischen Potentaten Stammtafeln u Wappen enthalten sind S 98Einzelnachweise Bearbeiten Martin Bitschnau Burg und Adel in Tirol zwischen 1050 und 1300 Grundlagen zu ihrer Erforschung Osterreichische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Sitzungsberichte Bd 403 Mitteilungen der Kommission fur Burgenforschung und Mittelalterarchaologie Sonderbd 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1983 ISBN 3 7001 0520 7 S 168f 306f Hannes Obermair Bozen Sud Bolzano Nord Schriftlichkeit und urkundliche Uberlieferung der Stadt Bozen bis 1500 Band 2 Stadtgemeinde Bozen Bozen 2008 ISBN 978 88 901870 1 8 S 74 f Nr 986 Beda Weber Das Land Tirol mit einem Anhange Innsbruck 1837 S 849 Eduard Holzmair Munzgeschichte der osterreichischen Neufursten Wien Numismatische Gesellschaft 1946 Nr 9001 Rudolf Zinnhobler Die Zugehorigkeit von Falkenstein zum Verband der Kremsmunsterer Pfarreien 1506 1581 In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 109 1964 S 284 318 zobodat at PDF Franz Hadriga Die Trautson Paladine Habsburgs Styria Graz u a 1996 ISBN 3 222 12337 3 siehe genealogy euweb czWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Trautson Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Trautson im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Normdaten Person GND 119328666 lobid OGND AKS VIAF 18029241 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trautson amp oldid 239416159