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Johann II von Trautson 15 Februar 1531 war ein Tiroler Adliger Ritter Herr auf Schloss Trautson in der Gemeinde Reifeneck Schloss Sprechenstein Matrei am Brenner Schloss Bidenegg und Schrofenstein war erzherzoglich osterreichischer dann koniglicher Rat und seit 1531 Oberst Erblandmarschall von Tirol und Stammvater der spateren Freiherren Grafen und Fursten von Trautson Wappen der Grafen von Trautson Das Wappen Johann II war einfacher Es war viergeteilt 1 und 4 zeigten das Stammwappen ein silbernes Hufeisen in Blau und in den Feldern 2 und 4 den schwarzen Hahn derer von Matrei Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 2 1 Ehe und Nachkommen 3 Einzelnachweise 4 LiteraturHerkunft BearbeitenJohann II von Trautson stammte aus der Familie Trautson die zum Tiroler Uradel zahlt da der alteste Stammvater Swigger von Reichenberg und sein Sohn Chunrad von Trautson bereits 1164 urkundlich auftraten und deren Nachkommen seit dem 12 Jahrhundert als Ministerialen der Grafen von Tirol tatig waren 1 Seit 1369 besassen sie auch Schloss und Herrschaft Matrei in der Gemeinde Muhlbachl im Wipptal als Erbe der Herren von Matrei Der Vater von Johann II war Paul Sixt I von Trautson Ritter Landmarschall in Tirol Herr auf Reifeneck und Sprechenstein kaiserlicher Feldhauptmann 1499 Viertelhauptmann im oberen und unteren Inntal Er nahm 1508 am Feldzug von Maximilian I gegen die Republik Venedig teil kommandierte dabei 1300 Mann unterlag jedoch den Venezianern und fiel in der Schlacht bei Pieve di Cadore heute in der Provinz Belluno Italien Am 10 Marz 1508 wurde er enthauptet nbsp Ruine Schrofenstein um 1850Die Mutter von Johann II von Trautson war Dorothea von Schrofenstein deren Familie bereits 1228 die Burg Schrofenstein besass Sie war die Erbtochter des Ritters Oswald von Schrofenstein und der Praxedis Freiin von Wolkenstein aus dem Haus Trostburg 2 Uber die Schwester seiner Mutter Katharina von Schrofenstein war Johann II von Trautson mit deren Ehemann Georg von Frundsberg 1473 1528 dem Vater der Landsknechte verschwagert der als einer der wichtigsten Infanterietaktiker seiner Zeit gilt nbsp Georg von Frundsberg portratiert von Christoph AmbergerDurch seine mutterliche Grossmutter Praxedis Freiin von Wolkenstein war Johann II von Trautson Nachkomme eines nicht weniger beruhmten Mannes namlich des Abenteurers Sangers Dichters und Politikers Oswald von Wolkenstein circa 1377 2 August 1445 der als der letzte Minnesanger angesehen wird nbsp Oswald von Wolkenstein Portrat aus der Innsbrucker Handschrift von 1432 Liederhandschrift B Leben BearbeitenJohann II von Trautson hatte von seinem Vater die Schlosser Reifeneck und Sprechenstein in der Gemeinde Freienfeld im Sudosten des Sterzinger Talkessels in Sudtirol geerbt Er wurde 1513 Landmarschall und 1522 Oberst Erblandmarschall der Gefursteten Grafschaft Tirol und koniglicher Rat Er spielte unter Kaiser Maximilian I der in Tirol eine zeitgemasse Landesverwaltung aufbaute gerne und oft in Innsbruck weilte eine wichtige landespolitische Rolle die er auch unter den nachfolgenden Landesherren insbesondere unter Erzherzog Ferdinand I von Osterreich erfolgreich fortsetzen konnte 3 In der Jugendzeit Trautsons kam es zu einer Anderung der internen Aufteilung der Herrschaftsbereiche des Hauses Osterreich da 1490 Erzherzog Siegmund der Munzreiche von Osterreich 1490 auf seine Herrschaft in Oberosterreich d h das damalige Tirol und die habsburgischen Vorlande verzichtete wodurch dieses an die Hauptlinie des Hauses Habsburg fiel Tirol das bisher der Herrschaftsbereich einer Nebenlinie der Habsburger war wurde dadurch vorubergehend zum Mittelpunkt der habsburgischen Erblander da Innsbruck zur Residenz des romisch deutschen Konigs und spateren Kaisers Maximilian I wurde Fur den Tiroler Adel und damit auch fur Johann II von Trautson der bisher als herzoglicher Rat primar mit regionalen Fragen beschaftigt war offnete sich damit die Gelegenheit als Rate des neuen Landesfursten auch in Angelegenheiten des Heiligen Romischen Reiches und damit der internationalen Politik Einblick und Einfluss zu gewinnen Er erwarb die Herrschaft Schrofenstein durch seine Ehe mit der Erbin des uradeligen Geschlechtes der Herren von Schrofenstein heute Burgruine in der Gemeinde Stanz bei Landeck im Tiroler Oberland und zahlte auf Grund seiner Besitzungen und Amter zu den angesehensten Mitgliedern des Tiroler Adels Er musste allerdings die Burg Matrei heute Ruine im Gebiet der Gemeinde Muhlbachl im Wipptal in Tirol die seit 1369 im Besitz seiner Familie war 1502 wegen ihrer strategischen Lage sie beherrschte den Weg zum Brennerpass und damit nach Italien an Kaiser Maximilian I verkaufen ubergab sie jedoch erst 1514 Er behielt jedoch die benachbarte Burg Raspenbuhel heute ebenfalls Ruine in der Gemeinde Muhlbachl und die Feste Sprechenstein und das mit dieser Burg verbundene Amt des Landmarschalls Im Jahre 1516 wurde Trautson von Kaiser Maximilian I zum Hauptmann des Viertels am Eisack ernannt lebte aber vorzugsweise im Schloss Bidenegg Gemeinde Fliess Bezirk Landeck dem Schloss der Familie seiner Frau die dort ihre Jugend verbracht hatte nbsp Burg Bidenegg1523 beteiligte sich Trautson am Ausbau der Pfarrkirche von Fliess und schenkte ihr den mit seinem Wappen geschmuckten Taufstein 4 Er nahm sich auch der Gruftkapelle der Familie von Trautson in der Kirche von Stift Wilten an und liess dort einen Altar im Stile der damals aufkommenden Renaissance errichten Er liess sich dort im Stifterbild mit seiner Frau seinem Sohn Johann III von Trautson und seinen sechs Tochtern darstellen Nach seinem Ableben wurde vor diesem Altar sein Hochgrab errichtet das jedoch nicht mehr vorhanden ist Nur in einer sehr allgemein gehaltenen Platte in der Kapelle wird der cinera et ossa der Aschen und Gebeine der Herren von Trautson zu Matrei gedacht Johann II folgte seinem Vater der als Feldherr im Dienst von Kaiser Maximilian I gefallen war in dessen Funktion als koniglicher Rat und Feldherr nach erlebte in jungen Jahren die Erweiterung des Landes Tirol durch den Erwerb der bisher bayrischen Amter Kitzbuhel Kufstein und Rattenberg durch Kaiser Maximilian I Nach dessen Tod folgte Kaiser Karl V 1519 bis 1521 als Landesherr von Tirol der jedoch ebenso wie dessen Bruder Erzherzog Ferdinand I von Osterreich der von 1521 bis 1564 als Landesherr folgte erheblich weniger Interesse an Tirol zeigte als sein Grossvater Maximilian I Im Jahre 1525 geriet Tirol in den Sog der deutschen Bauernkriege Der Aufstand in Tirol wurde von Michael Gaismair angefuhrt Die Tiroler Stande verlangten aus diesem Anlass dass die Landesverwaltung Tirolern ubertragen wird woran Trautson als aktives Mitglied des Bundes der Tiroler Adeligen beteiligt war Dieser Bauernaufstand wurde allerdings schon nach zwei Monaten niedergeschlagen Nachrichten uber eine allfallige aktive Beteiligung Trautsons an diesbezuglichen militarischen Aktionen sind nicht bekannt Die Reformation breitete sich damals in Tirol aus wobei auch viele Taufer Anhanger einer radikalreformatorisch christlichen Bewegung auftraten von denen der aus dem Pustertal stammende Jakob Hutter um 1500 1536 um 1526 die Bewegung der Hutterer grundete Konig Ferdinand I erklarte angesichts des Anwachsens der Bewegung in Tirol dass man derartige verfuhrerische Lehren und ketzerische Sekten keineswegs dulden werde und befahl ihre Verfolgung Bald darauf rief er die Jesuiten unter der Fuhrung von Petrus Canisius zur Durchfuhrung der Gegenreformation ins Land und liess eine katholische Lateinschule errichten Hutter wurde schliesslich zum Feuertod verurteilt und starb am 25 Februar 1536 auf dem Scheiterhaufen in Innsbruck vor dem Goldenen Dachl Seine Frau konnte zunachst fluchten wurde jedoch spater gefasst und 1538 auf der Burg Schoneck hingerichtet Laut der Hutterischen Chronik richtete man allein in Tirol insgesamt 360 Taufer hin Er gibt keine Hinweise darauf dass Trautson personlich in diese Verfolgungen involviert gewesen ware Trautson bewahrte sich jedoch offensichtlich als koniglicher Rat da er 1531 von Konig Ferdinand I mit dem Amt der Oberst Erbmarschalls der Gefursteten Grafschaft Tirol belehnt wurde Dieses hohe Amt konnte er jedoch kaum mehr ausuben da er bald darauf am 15 Februar 1531 in Innsbruck verstarb Er wurde in der von ihm verschonerten Familienkapelle der Familie im Stift Wilten im Suden von Innsbruck begraben Ehe und Nachkommen Bearbeiten Johann II von Trautson vermahlte sich nach 1500 mit Maria von Sigwein der Erbtochter des Ritters Johann von Sigwein auf Schloss Bidenegg in der Tiroler Gemeinde Fliess und der Sophia von Rindsmaul a d H Kronberg KinderJohann III von Trautson Freiherr zu Sprechenstein um 1507 in Tirol 29 Dezember 1589 in Prag 1531 Brigitta Maria Susanna Freiin von Madruzzo 27 April 1576 in Wien Tochter des Freiherren Giangaudenzo Johann Gaudenz von Madruzzo Herr zu Castel Madruzzo Nanno Castel Toblino etc und der Eufemia Freiin von Sparrenberg auf Pradell und Villanders Eleonora von Trautson 22 August 1566 in Wien begraben in der Michaelerkirche Obersthofmeisterin der Erzherzogin Eleonore von Osterreich 1534 1594 einer Tochter von Konig Ferdinand I die ab 1561 als Gemahlin des Guglielmo Gonzaga 1538 1587 Herzogin von Mantua war 1 1526 Franz von Breisach auf Katzenzungen 1534 Ritter 2 1535 Georg d J von Herberstein Freiherrn zu Neuberg und Gutenhag Pfandinhaber der Herrschaften Falkenstein und Freienstein 16 September 1560 Barbara von Trautson Johann von Werneck Katharina von Trautson Franz Freiherr von Gradenegg 1575 Anna von Trautson 1559 begraben in der Domkirche zu Laibach 1 Wilhelm von Villanders 1547 2 Johann von Egkh und Hungersbach 22 Mai 1579 in Laibach Zwei Tochter starben jung und unverheiratet Einzelnachweise Bearbeiten Franz Hadriga Die Trautson Paladine Habsburgs Verlag Styria Graz Wien Koln 1996 S 41 ISBN 3 222 12337 3 J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S Z Reprintausgabe der Bearbeitung durch Johann Baptist Witting Nurnberg 1918 Verlag Bauer und Raspe Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1983 Franz Hadriga op cit S 48 Franz Hadriga op cit S 40Literatur BearbeitenFranz Hadriga Die Trautson Paladine Habsburgs Styria Graz Wien Koln 1996 ISBN 3 222 12337 3 J Siebmacher s grosses Wappenbuch Band 26 Die Wappen des Adels in Niederosterreich Teil 2 S Z Reprintausgabe der Bearbeitung durch Johann Baptist Witting Nurnberg 1918 Verlag Bauer und Raspe Inhaber Gerhard Gessner Neustadt an der Aisch 1983 ISBN 3 87947 036 7Normdaten Person GND 1172738041 lobid OGND AKS VIAF 8633154441761735460000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trautson Johann II vonALTERNATIVNAMEN Trautson zu Sprechenstein Johann II vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer StaatsmannGEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 15 Februar 1531 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann II von Trautson amp oldid 223791047