www.wikidata.de-de.nina.az
Die Haderburg auch Schloss Salurn ist eine hochmittelalterliche Burgruine oberhalb von Salurn in Sudtirol Sie bewacht seit alters her die Salurner Klause heute gleichermassen Grenze zwischen dem geschlossenen deutschen und italienischen Sprachraum sowie zwischen Sudtirol und dem Trentino HaderburgDie hoch aufragende HaderburgDie hoch aufragende HaderburgAlternativname n Castello di SalornoStaat ItalienOrt SalurnEntstehungszeit vor 1053Burgentyp HohenburgErhaltungszustand restaurierte RuineGeographische Lage 46 14 N 11 12 O 46 235569 11 206234 Koordinaten 46 14 8 N 11 12 22 4 OHaderburg Sudtirol p3 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Geschichte 4 Sage Der alte Weinkeller bei Salurn 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Kern der einstigen Hohenburg steht auf einem steil aufragenden Felsen aus Kalkstein am Nordhang des Geiers in einer Meereshohe von 353 m sudwestlich des etwa 125 m tiefer liegenden Ortskerns von Salurn 1 Die Burganlage kann von einem Parkplatz am Bergfuss aus uber einen etwa 900 Meter langen gut ausgebauten aber teilweise steilen Wanderweg erreicht werden Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Ruine steht auf einem steil aufragenden Felsen nbsp Der Hauptturm ist aus Porphyr errichtetDie Burganlage sieht beeindruckend aus ist heute jedoch eine unbewohnte Ruine Bemerkenswerterweise ist der Bergfried aber nicht aus Kalksteinen errichtet Das Baumaterial Porphyrstein musste eigens herangeschafft und in die grosse Hohe befordert werden Die ursprungliche Anlage bestand wohl nur aus diesem Bergfried einem Palas und einer Umfassungsmauer Im 14 Jahrhundert kam ebenfalls auf dem Felszahn gelegen eine Vorburg hinzu In der fruhen Neuzeit wurden ausgedehnte Bastionen und Sperranlagen hinzugefugt welche die Anlage auch fortifikatorisch hochinteressant machen Diese Anlagen liegen grosstenteils dem Felszahn gegenuber in den Geierwanden und nehmen flachenmassig einen grosseren Raum ein als die Kernburg selbst Geschichte BearbeitenBereits 1053 wird ein Castrum Salurnae erwahnt moglicherweise ist damit aber das Dorf Salurn gemeint Der Bau der Haderburg auf einem steilen freistehenden Felsen in den Geierwanden beginnt wohl in der Zeit zwischen 1100 und 1150 Im Jahr 1158 die Burg war im Besitz der Grafen von Eppan auf Burg Hocheppan schickte der Papst Hadrian IV seine beiden vornehmsten Kurienkardinale mit Ehrengaben fur Kaiser Barbarossa nach Deutschland doch an der Klause wurden sie von den Rittern vom castellum Salurna uberfallen und ausgeraubt Die Kardinale nahm man gefangen und forderte Losegeld fur sie Zur Strafe wurde die Burg Hocheppan durch eine Strafexpedition unter Herzog Heinrich dem Lowen zerstort danach allerdings wieder aufgebaut Die wichtigste Nord Sud Verbindung zu ihren Fussen stand die Burg an einem strategisch ausserordentlich wichtigen Punkt Um das Jahr 1200 kam sie in den Besitz der Grafen von Tirol schon 50 Jahre vor der Einigung des Landes im Gebirge des spateren Tirol im Jahre 1248 Von hier aus eroberte das Meraner Adelsgeschlecht fast das gesamte Unterland 1284 schliesslich kam die Burg an Meinhard II von Gorz Tirol 1349 wurde sie von Ludwig von Brandenburg belagert und gebrochen Im spaten 14 und im 15 Jahrhundert waren Burg und Gericht Salurn im Besitz der Herren Botsch die hier im Jahr 1397 als Pfleger Bartolome Perger einsetzten 2 Im Jahr 1514 ordnete der Habsburger Kaiser Maximilian I den Bau der Festung an der Bergseite sowie weitere Ausbauten an Zu sehen sind Bastionen Sperrmauern ein Rondell und andere Elemente die gegen Feuerwaffen Bestand hatten nbsp Bewirtschafteter Burghof1648 ging die Haderburg zusammen mit Caldiff Enn und Konigsberg als Lehen an die machtigen venezianischen Patrizier Zenobio und spater die Grafen Albrizzi uber die auch weitere Burgen in Tirol und im Trentino besassen und bei denen die Habsburger Landesherren Kredit aufgenommen hatten Gegen diese Lehnsvergabe an eine einflussreiche Familie des Erbfeinds Republik Venedig gab es grossen Protest im Tiroler Adel Wenige Jahrzehnte danach verlor die Haderburg ihre strategische Bedeutung und wurde nicht mehr bewohnt worauf ein kontinuierlicher Verfallsprozess einsetzte der erst zu Beginn des 21 Jahrhunderts gestoppt wurde Mit Hilfe der Sudtiroler Landesverwaltung und der Stiftung Sudtiroler Sparkasse konnte das Bauwerk restauriert und seit 2003 fur Besucher zuganglich gemacht werden Die Burg ist uber einen gut ausgebauten abends beleuchteten etwa 900 Meter langen im Endstuck steil ansteigenden Forstweg mit der Bezeichnung Weg der Visionen zuganglich Es sind Treppen Gelander Aussichtsplattformen und eine vom Eigentumer bewirtschaftete Burgschenke mit Tischen und Banken im offenen Burghof errichtet worden Ausserdem finden mehrmals im Jahr kulturelle Veranstaltungen statt Seit 2011 wird die Restauration im Burghof und im Rittersaal als Gastronomie bewirtschaftet Von Mitte Marz bis November ist die Haderburgschanke zum 18 Fass geoffnet Sage Der alte Weinkeller bei Salurn BearbeitenDie Burg ist auch Schauplatz der Sage Der alte Weinkeller bei Salurn die in der Sammlung mit dem Namen Deutsche Sagen der Bruder Grimm enthalten ist Erster Band Sage Nummer 15 In der Sage kam Christoph Patzeber im Jahre 1688 bei den Trummern der alten Salurner Burg vorbei Als er die Burg besichtigte fand er einen unterirdischen Weinkeller mit 18 Fassern vor in denen kostlicher Wein lagerte Der Mann bediente sich davon Als er dann gehen wollte sah er drei alte Manner die an einem kleinen Tisch sassen auf dem eine mit Kreide beschriebene Tafel lag Sie erlaubten dem Burger zu gehen und sich immer vom Wein zu bedienen was er dann auch ein Jahr lang tat Einmal besuchten ihn drei Nachbarn und tranken vom Wein Sie glaubten er habe den Wein auf unrechtem Wege erhalten und verklagten ihn Patzeber erzahlte dem Gericht wie er zum Wein kam und wurde daraufhin freigesprochen Als er dann wieder zur Burg ging um neuen Wein zu holen fand er den Keller nicht mehr Er wurde stattdessen von unsichtbarer Hand geschlagen worauf er halbtot zu Boden fiel Patzeber sah wieder die drei alten Manner die ein Kreuz auf die Tafel malten Er raffte sich auf und schleppte sich in die Stadt zuruck wo er nach zehn Tagen verstarb 3 Literatur BearbeitenWalter Landi Haderburg Die Feste an der Salurner Klause Burgen Band 5 Schnell und Steiner Regensburg 2010 ISBN 978 3 7954 2163 2 Walter Landi Haderburg Salurn In Magdalena Hormann Weingartner Hrsg Tiroler Burgenbuch X Band Uberetsch und Sudtiroler Unterland Verlagsanstalt Athesia Bozen 2011 ISBN 978 88 8266 780 1 S 387 404 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haderburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler Landesdenkmalamts Fotos der Haderburg Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten Autonome Provinz Bozen Sudtirol GeoBrowser Archivierte Kopie Memento des Originals vom 9 Mai 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gis2 provinz bz it Hannes Obermair Soziale Produktion von Recht Das Weistum des Gerichts Salurn in Sudtirol von 1403 In Concilium Medii Aevi 4 2001 S 179 208 Bezug S 182 Buch Deutsche Sagen von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm auf Google bucherBurgen und Schlosser Sudtirols Afing Aichach Altenburg Eppan Altenburg Kaltern Altrasen Andrian Annenberg Aschburg Auer Boymont Brandis Branzoll Braunsberg Bruneck Brunnenburg Burgstall Castelfeder Churburg Dornsberg Drossturm Ehrenburg Englar Enn Eschenlohe Fahlburg Festenstein Fischburg Fragsburg Freudenstein Frohlichsburg Fuchsberg Furstenburg Gandegg Gernstein Goyen Goldrain Greifenstein Gruonsberg Haderburg am Hangenden Stein Haselburg Hauenstein Helfenburg Hocheppan Hochgalsaun Hochnaturns Hofburg im Holz Jaufenburg Johanneskofel Juval Kaldiff Kampenn Karneid Karnol Kasatsch Kastelbell Kastellatz Mals Kastellatz Tramin Katzenstein Katzenzungen Kehlburg Klebenstein Knillenberg Korb Kranzelstein Krollturm Labers Laimburg Lamprechtsburg Landesfurstliche Burg Latsch Lebenberg Leonburg Leuchtenburg Lichtenberg Liechtenstein Mais Maretsch Mayenburg Michelsburg Montalban Moos Muhlbacher Klause Neuhaus Gais Neuhaus Terlan Neurasen Niemandsfreund Obermatsch Obermontani Ortenstein Payrsberg Pfeffersberg Planta Prosels Rafenstein Rametz Reichenberg Reifenegg Reifenstein Reinegg Rendelstein Ried Rodenegg Rosenstein Rottenstein Rotund Rubein Rundegg Runkelstein Salegg Salern Schenkenberg Schenna Schlandersberg Schoneck Sigmundskron Sonnenburg Sprechenstein Stachlburg Stein am Ritten Steinegg Stetteneck Strassberg Summersberg Taufers Thurn St Martin Thurn Taisten Thurnstein Tinzlturm Tirol Trauttmansdorff Treuenstein Trostburg Tschenglsberg Tschenglsburg Untermatsch Untermontani Uttenheim Velseck Velthurns Vintl Voitsberg Vorst Walbenstein Wangen Bellermont Warth Wehrburg Weineck Welfenstein Welsperg Werrenberg Winkel Wolfsthurn Andrian Wolfsthurn Ratschings Wolkenstein Zenoburg Zwingenburg Zwingenstein Normdaten Geografikum GND 7691448 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haderburg amp oldid 237366301