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Der Dom Mariae Aufnahme in den Himmel und St Kassian ist der grosste Sakralbau der Sudtiroler Stadt Brixen und Bischofskirche der romisch katholischen Diozese Bozen Brixen Der Dom tragt die Titel Kathedrale und Basilica minor und steht unter dem Patrozinium von Maria Himmelfahrt und des heiligen Kassian Zusammen mit umliegenden Baulichkeiten darunter dem Domkreuzgang der Johanneskapelle sowie der Frauenkirche ist er Bestandteil des Brixner Dombezirks Dom zu Brixen von NordostenFassade zum DomplatzBlick auf den Dombezirk von der westlichen Brixner TalflankeDer Wohnsitz des Bischofs war schon bald nach Grundung der Stadt von Saben nach Brixen verlegt worden von wo aus er das ehemals einflussreiche Furstbistum Brixen regierte 1964 wurde der Bischofssitz nach Bozen verlegt die dortige Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt fungiert seither als Konkathedrale Dennoch sind die Kathedra des Bischofs und das Domkapitel weiterhin in Brixen beheimatet wodurch der Brixner Dom den Platz der ranghochsten Kirche der Diozese einnimmt Auch sind die ersten drei Bischofe von Bozen Brixen Joseph Gargitter Wilhelm Egger und Karl Golser hier beigesetzt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Altare 3 1 1 Hochaltar 3 1 2 Volksaltar und Ambo 3 1 3 Kassianaltar 3 1 4 Rosenkranzaltar 3 1 5 Annenaltar 3 1 6 Salvatoraltar 3 1 7 Agnesaltar 3 1 8 Johannes Nepomuk Altar 3 1 9 Allerheiligenaltar 3 1 10 Kreuzaltar 3 2 Bischofsgraber 3 3 Kreuzgang 3 4 Johanneskapelle 3 5 Frauenkirche 3 6 Domplatz und Lebensbrunnen 4 Orgeln 4 1 Hauptorgel 4 2 Chororgel 5 Glocken 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer alteste Vorgangerbau war eine Munsteranlage aus ottonischer Zeit mit einer dreischiffigen Doppelchorkirche Symbol von Papst und Kaisertum die vermutlich mit einer flachen Holzdecke ausgestattet war Die Anlage war noch vor der Verlegung des Bischofssitzes von Saben nach Brixen die um 990 stattfand vollendet worden Der Ostchor der Kirche war den Heiligen Petrus und Ingenuin Bischof von Saben um 600 geweiht und verfugte uber eine St Martins Krypta der Westchor mit einer St Nikolaus Krypta war dem Heiligen Stefan geweiht Nach dem Ende des Investiturstreites entsprach die Doppelchorkirche dem Sinne der religiosen Reformen nicht mehr Bischof Hartmann 1140 1164 liess den Westchor deshalb abbrechen und an seiner Stelle zwei Fassadenturme errichten 1 nbsp Deckengemalde von Paul Troger Anbetung des LammesIm Jahre 1174 fiel die Munsteranlage einem Grossbrand zum Opfer In der Folge wurden unter den Bischofen Richer von Hohenburg und Heinrich von Berchtesgaden beim Wiederaufbau bauliche Adaptierungen im Stile der Hochromanik vorgenommen Das Langhaus wurde eingewolbt und ein einschiffiges Querhaus eingezogen Der Dom wurde 1237 von Bischof Eberhard von Salzburg geweiht und nach weiteren Brandschaden 1274 nochmals geweiht In der Zeit der Gotik wurden an den Dom mehrere Kapellen angebaut Bedeutendere Umbauten gab es dann unter Bischof Nikolaus von Kues der die Ostapsiden entfernen und diese mit einem gotischen Hochchor mit Spitzbogenfenstern und Netzgewolben ersetzen liess Unter der Leitung des Hofbaumeisters Hans Reichle erhielt der romanische Nordturm 1610 1613 seine heutige fruhbarocke Form Der Sudturm wurde 1748 an den Nordturm angeglichen Furstbischof Kaspar Ignaz Graf Kunigl 1702 1747 befurwortete bereits am Beginn seiner langen Amtszeit eine grundlegende Renovierung des alten Gebaudekomplexes wahrend er vom Domkapitel zu einem barocken Neubau gedrangt wurde Er zog es dann aber vor zuerst seine Diozese in seelsorglicher Hinsicht zu stabilisieren Volksmissionen bevor er Hand an den Dom legen liess Erst 1745 war es soweit Fur die Durchfuhrung des umfassenden Umbaus der bis 1754 andauerte wurde gewissermassen die Creme des Tiroler Barocks in Brixen zusammengezogen Josef Delai aus Bozen als Architekt Teodoro Benedetti aus Mori als Stuckateur und Altarbauer Stephan Foger aus Innsbruck die auch an der Planung beteiligt waren weiters Paul Troger aus Welsberg als Freskant Joseph Schopf aus Telfs als Maler der Altarblatter Dominikus Moling aus Wengen als Gestalter der Altarstatuen der Troger Schuler Michelangelo Unterberger aus Cavalese als Maler des Hochaltarbildes Die Bauleitung hatten unter anderem Josef Delai und die Priester Franz Penz und Georg Tangl inne Am 10 September 1758 wurde das nahezu komplett umgestaltete Munster mit der Weihe durch Furstbischof Leopold Graf Spaur vollendet Die klassizistische Vorhalle wurde 30 Jahre spater von Jakob Pirchstaller aus Trens fertiggestellt Im Jahr 1895 wurde das Freskenensemble Paul Trogers durch die Restaurierungsarbeiten von Albrecht Steiner von Felsburg nachhaltig verandert indem er nicht nur dessen Scheinkuppel in der Vierung durch seinen Triumph der Religionen sondern auch dessen gemalte Scheinarchitektur um das grosse Deckenbild in grun grauer Tonung durch vergoldete und eingefarbte neubarocke Stuckaturen ersetzte dem damaligen Zeitgeschmack kam das zwar entgegen aus heutiger Sicht war es kein glucklicher Eingriff auch wenn fur das neue Kuppelgemalde ein Entwurf Paul Trogers fur das Stift Geras in Niederosterreich als Vorlage diente Umfangreiche Restaurierungsarbeiten nahm 1985 86 die Werkstatte Peskoller aus Bruneck vor wobei im Aussenbereich die originalen Farbtonungen und die Barockornamentik wiederhergestellt und im Innenbereich die Deckenfresken gereinigt und die Stuck und Wandfelder nachgefarbt wurden 2001 wurde das Domdach neu eingedeckt und die Turmhelme wurden restauriert Architektur Bearbeiten nbsp Innenraum des Brixner DomsDie sich heute barock zeigende Kirche wurde 1758 geweiht nachdem das ursprunglich romanische Munster nahezu vollstandig umgebaut worden war Die klassizistische Vorhalle wurde 1788 von Jakob Pirchstaller errichtet Der einschiffige Innenraum ist 62 70 m lang 21 50 m breit und 22 70 m hoch Das Gotteshaus verfugt uber eine bedeutende barocke Innenausstattung Die Deckenfresken stammen von dem beruhmten Tiroler Barockmaler Paul Troger und sind die einzigen die er in Tirol geschaffen hat Sie bestehen aus dem grossflachigen Gemalde der Anbetung des Lammes aus dem Engelskonzert uber der Orgelempore dem heiligen Kassian als Lehrer und als Glaubensbote in den zwei Armen des Querschiffes und der Aufnahme Mariens in den Himmel uber dem Hochaltar Die von ihm ebenfalls geschaffene Scheinkuppel in der Vierung wurde 1895 durch den Triumph der Religion von Albrecht Steiner von Felsburg ersetzt der auch die gemalte Scheinarchitektur Trogers um das Deckenbild mit vergoldeten Stuckaturen austauschte Am rechten Chorpfeiler befindet sich die sogenannte Leinberger Madonna eine Statue der Maria mit Kind vom bayrischen Bildhauer Hans Leinberger aus der Zeit um 1520 Diese wertvolle Figur im Stil am Ubergang von der Gotik zur Renaissance kam uber Munchen und Meran auf Initiative von Pralat Ludwig Kaas und Papst Pius XII 1952 zum Bestand des Brixner Doms Auf der linken Seite des Chorpfeilers ist ein Bronzerelief angebracht das an den Sudtiroler Chinamissionar Josef Freinademetz erinnert nbsp Typische Inkrustationsarbeit im DomZu beiden Seiten des Hochaltars befinden sich Galerien des schwabischen Bildhauers Joseph Stapf die als Furstenoratorien gedacht waren Die Kommunionbank ist ein Werk des Theodor Benedetti und des Rupert Rock aus Gossensass Die Kanzel schuf der Brixner Bildhauer Josef Wieser Sie zeigt das Relief Christus am Jakobsbrunnen Joh 4 5 26 EU Das Chorgestuhl und die Kirchenbanke aus Nussholz stammen vom Hoftischler Ferdinand Schwabl dessen Werkstatt auch die Beichtstuhle die Mobel in den Sakristeien und die Portale herstellte Die Sanctusleuchter im Chorraum stammen aus der 2 Halfte des 15 Jahrhunderts aus Flandern Eine der Hangeampeln wurde 1609 von Wolfgang Neidhardt in Augsburg hergestellt die andere 1754 vom Brixner Glockengiesser Josef Grassmair der anderen nachgebildet Die Wandarme am Triumphbogen sind von 1686 und kommen aus Nurnberg Der bischofliche Marmorthron wurde 1912 von der Firma Linser in Innsbruck hergestellt Die Fenster stammen aus den Jahren 1894 1897 Die Glasluster kommen aus Murano und sind von 1992 Ausstattung BearbeitenAltare Bearbeiten nbsp Hochaltar mit dem Gemalde von Michelangelo Unterberger nbsp Deckenfresko von Paul Troger uber dem Hochaltar Aufnahme Mariens in den HimmelHochaltar Bearbeiten Der Hochaltar wurde 1753 von Teodoro Benedetti vollendet und ist einer der bedeutendsten Barockaltare Tirols Uber der Mensa erhebt sich der machtige oktogonale Tabernakelaufbau mit Kaiserkrone den Marmorstatuen der Apostel Petrus und Paulus sowie zwei fullhorntragenden Engeln zu beiden Seiten vom Bildhauer Dominikus Moling aus Wengen Das Hochaltarbild mit der Darstellung des Marientods ist ein Hauptwerk von Trogers Landsmann und Zeitgenossen Michelangelo Unterberger Volksaltar und Ambo Bearbeiten Der moderne Volksaltar stammt von Martin Rainer und wurde 1966 geschaffen Auf dem aus Kupfer getriebenen Altar ist ein Relief des segnenden Christus zu sehen Der gleiche Kunstler schuf auch den Ambo welches als Motiv die Bergpredigt zeigt Kassianaltar Bearbeiten Der Kassianaltar wurde 1754 1756 von Franz Faber aus Telfs hauptsachlich aus Rosso di Francia Marmor errichtet Im Sarkophag aus weissem Carrara Marmor befinden sich die Reliquien der heiligen Bischofe Ingenuin von Saben und Albuin von Brixen ihre Statuen sind zwischen den seitlichen Saulen zu sehen Das Altarbild schuf Paul Troger 1753 es stellt das Martyrium des heiligen Kassian dar Das Relief im Altaraufsatz entstand nach einem Entwurf von Franz Sebald Unterberger Es stellt die Totenfeier des heiligen Albuin dar Der Altar wurde vom Domkapitel gestiftet Rosenkranzaltar Bearbeiten Der Rosenkranz bzw Sakramentsaltar wurde vom Trientner Steinbildhauer Francesco Oradini 1751 1753 aus weissem Brentonico Marmor und schwarzem Bergamasco geschaffen Zwischen vier Saulen sind die Statuen des heiligen Stephanus und des heiligen Laurentius zu sehen Reliefs im Giebel zeigen den Abschied Jesu von den Aposteln sowie Konig David und den Propheten Jesaja Das Altarbild der Rosenkranzkonigin mit dem heiligen Dominikus und der heiligen Katharina von Siena stammt von Franz Sebald Unterberger Zu beiden Seiten des Altars hangen je acht Reliefmedaillons mit den Rosenkranzgeheimnissen wahrscheinlich entstanden um 1611 Der Altar wurde von der Rosenkranzbruderschaft gestiftet Annenaltar Bearbeiten Der St Anna Altar wurde 1762 1764 von Franz Faber aus gelbem Brentonico und violettem afrikanischem Pavonazzo geschaffen Die Seitenfiguren stellen die heiligen Jungfrauen Katharina und Christina dar im Giebelrelief ist die Anbetung der Konige zu sehen Das Altarbild der hl Anna mit Maria und Jesuskind Joachim und Josef schuf Franz Linder aus Wien Der Rokoko Altar wurde von der St Anna Bruderschaft gestiftet nbsp KassianaltarSalvatoraltar Bearbeiten Der Salvatoraltar stammt ebenfalls von Franz Faber und entstand 1763 1764 Er verwendete hierfur genuesischen Verde antico und gelben Torre Marmor des Nonsbergs Das Giebelrelief stellt den heiligen Augustinus dar die Seitenfiguren aus weissem Carrara Marmor die heiligen Bischofe Martin und Nikolaus Das Altarbild zeigt die Verklarung Christi auf dem Berg Tabor und wurde von Christoph Unterberger nach der Transfiguration von Raffael gemalt Der Altar wurde von der Salvatorbruderschaft gestiftet Agnesaltar Bearbeiten Der St Agnes Altar ist ein weiteres Werk des Franz Faber diesmal 1764 1766 aus sizilianischem Diaspro und weissem Carrara Marmor geschaffen Die Seitenstatuen stellen die Bischofe Lukanus und Hartmann dar im Aufsatz der hl Leopold Das Altarbild von Christoph Unterberger zeigt das Martyrium der hl Agnes Der Altar wurde von Furstbischof Leopold Graf Spaur gestiftet Johannes Nepomuk Altar Bearbeiten Der Johannes Nepomuk Altar wurde 1754 1756 von Theodor Benedetti aus Brentonico und Carrara Marmor geschaffen Er ist der erste klassizistische Altar in Tirol Die Seitenskulpturen stammen von Dominikus Moling und stellen den hl Christophorus und den hl Oswald dar Das Altarbild malte Gian Domenico Cignaroli in Wien Der Altar wurde vom damaligen Brixner Domherren und spateren Kardinal Christoph Anton von Migazzi gestiftet Allerheiligenaltar Bearbeiten Der Allerheiligen Altar entstand 1818 1819 Er wurde vom Steinbildhauer Paul Defant in Trient aus afrikanischem Pavonazzo grunem Genueser und schwarzem Bergamasker Marmor nach einem Entwurf des Dombenefiziaten Franz Ainackerer errichtet Die Seitenfiguren sind venezianische Rokoko Arbeiten und stellen die hl Barbara und die hl Margarethe dar Das Altarbild schuf Josef Schopf aus Telfs im Jahr 1817 Der Altar wurde von den Domherren Hartmann und Joseph Freiherr von Enzenberg gestiftet Kreuzaltar Bearbeiten Der Hl Kreuz Altar wurde ebenfalls von Paul Defant geschaffen allerdings erst 1822 obwohl der Altar von dem schon 1789 verstorbenen Domherrn Josef Freiherr von Rohrbiss gestiftet worden war Das Material besteht aus rostrotem Marmor aus Korfu weissem Genueser und schwarzem Bergamasco Die Seitenstatuen zeigen die Propheten Jesaja und Sacharja im Altaraufsatz die Eherne Schlange die zum gekreuzigten Christus auf dem Altarbild in Beziehung stehen das Josef Schopf bereits 1792 gemalt hat Bischofsgraber Bearbeiten nbsp Grabmal von Joseph von SpaurIm Brixner Dom wurden seit der Verlegung des Bischofssitzes von Saben nach Brixen um das Jahr 990 Bischofe der Diozese Brixen heute Diozese Bozen Brixen bestattet Nach der Neuerrichtung der Kathedrale im barocken Stil 1745 wurden die alten Grabsteine vom Priester Joseph Resch aus dem Schutt gerettet er liess sie im Dombezirk anbringen Die sterblichen Reste der Bischofe ruhen heute in einem Graberfeld im Querschiff ihre Grabmaler sind an unterschiedlichen Stellen im und am Dom angebracht Hier eine Liste von Bischofen und ihren Grabmalen ohne Anspruch auf Vollstandigkeit mit Angabe der Amtszeit als Bischof von Brixen 2 Ingenuin um 590 und Albuin um 975 1006 Grabplatte am Ausgang des Kreuzganges mit einer Darstellung der beiden Bischofe Wahrend von Ingenuin vermutlich Reliquien beim Bau der Kathedrale hierher verlegt wurden war Albuin der erste Bischof von Brixen der auch im Brixner Dom bestattet wurde Ulrich Putsch 1427 1437 Sein Grabmal befindet sich am Hauptportal rund um das Grabmal ist der Satz Hie leit bischof ulreich dem ist ditz pild geleich eingemeisselt Putsch gab das Grabmal zwei Jahre nach seiner Ernennung in Auftrag Christoph Fuchs von Fuchsberg 1539 1542 Sein Grabmal im Kreuzgang zeigt ihn sanft schlafend Christoph Andreas von Spaur 1601 1613 Sein Grabmal befindet sich vor dem Hauptportal rechts am Gemauer der eng benachbarten Liebfrauenkirche Daniel Zen 1627 1628 Das Grabmal dieses einzigen Ladiners unter den Brixner Bischofen befindet sich vor dem Hauptportal links Kaspar Ignaz von Kunigl 1702 1747 Auf seinem Grabmal im Querschiff links liess er einen Totenkopf als Mahnung dass sich auch ein Bischof stets den Tod vor Augen halten musse einmeisseln Joseph von Spaur 1779 1791 Sein Grabmal ist im Querschiff auf der rechten Seite angebracht Johannes von Leiss 1880 1884 Simon Aichner 1884 1904 Joseph Altenweisel 1904 1912 Franz Egger 1912 1918 und Johannes Raffl 1921 1927 Die Busten dieser funf Bischofe sind unter der Statue des guten Hirten auf einem gemeinsamen Grabmal im Kirchenschiff abgebildet Johannes Geisler 1930 1952 Sein Grabmal gab er beim Diozesankonservator Karl Wolfsgruber in Auftrag Die Darstellung wurde anhand eines Fotos das Geisler mit Stola auf einem Betschemel kniend zeigt gefertigt Diesen Schemel hatte auch Papst Benedikt bei einem Urlaubsaufenthalt in der Kapelle des Priesterseminars benutzt Joseph Gargitter 1952 1986 Gargitter war der letzte Bischof der Diozese Brixen und der erste Bischof der neuen Diozese Bozen Brixen Sein Grabmal ist eine Bronzearbeit des Kunstlers Martin Rainer aus Brixen Der uberdimensionierte Zeigefinger der Figur weist zum Altar der Kathedrale hin Wilhelm Egger 1940 2008 Egger war von 1986 bis 2008 Bischof von Bozen Brixen Er wurde am 21 August 2008 im linken Querschiff des Brixner Domes beigesetzt Karl Golser 1943 2016 Golser war von 2009 an Bischof der Diozese Bozen Brixen bis er 2011 aus gesundheitlichen Grunden zurucktrat Am 30 Dezember 2016 wurde er neben seinem Amtsvorganger beigesetzt Kreuzgang Bearbeiten nbsp Fresken im Kreuzgang Hauptartikel Brixner Domkreuzgang Der Kreuzgang sudlich des Domes mit diesem durch einen Zugang verbunden zahlt zu den bedeutendsten Kunstdenkmalern Sudtirols Er geht bereits auf eine vorromanische Anlage zuruck Nach dem Brand des Domes 1174 sowie um 1200 erfolgten Umgestaltungen Es wird angenommen dass diese von Bischof Friedrich von Erdingen 1375 1396 veranlasst und durch den im Kreuzgang bestatteten Meister Utz o durchgefuhrt wurden In spaterer Zeit erfolgten mit kleinen Ausnahmen kaum noch Veranderungen des Kreuzganges Die Bemalung setzte nach der gotischen Umgestaltung des Kreuzganges ein und erfolgte wahrend des ganzen 15 Jahrhunderts schrittweise meist im Auftrag der Domherren die dort bestattet wurden Die Namen der Kunstler sind meist unbekannt aufgrund stilistischer Analysen kann man jedoch auf die Herkunft der Maler schliessen Darunter befanden sich viele Einheimische aber auch wandernde Kunstler aus Italien und Deutschland Man unterscheidet Bilder im weichen Stil 1390 1440 mit idealisierten Gestalten und Motiven beginnenden Naturalismus der Spatgotik um die Mitte des 15 Jahrhunderts und die Spatkunst des Mittelalters die Landschaft und Korper beherrschte im letzten Drittel des 15 Jahrhunderts Die Fresken wurden in den letzten Jahrzehnten vom Sudtiroler Denkmalamt restauriert und befinden sich in gutem Zustand Johanneskapelle Bearbeiten nbsp Romanisches Fresko die alttestamentliche Weisheit in der Johanneskapelle um 1220 Hauptartikel Johanneskapelle am Kreuzgang An der Sudwestecke des Dombezirks steht die Johanneskapelle die von der 3 Arkade des Kreuzgangs betreten wird Sie durfte schon beim ersten Munsterbau im 10 Jahrhundert entstanden sein und war Taufkapelle und bischofliche Hofkapelle Das hohe Kirchenschiff tragt ein steiles gotisches Zeltdach die gemauerte Empore und das Kreuzgratgewolbe stammen aus dem 14 Jahrhundert Besonders bedeutend sind die romanischen Fresken die die scholastisch mystische Symboltheologie des 13 Jahrhunderts widerspiegeln Ebenfalls von Bedeutung sind die fruhgotischen Fresken aus der 1 Halfte des 14 Jahrhunderts im Linearstil Theophil Melicher aus Wien hat 1900 1902 die Fresken der Johanneskapelle restauriert und leere Flachen mit neuen Bildern und Ornamenten ausgefullt Frauenkirche Bearbeiten nbsp Innenraum der Frauenkirche mit Blick zum Hochaltar Hauptartikel Frauenkirche am Kreuzgang Die Frauenkirche ist eine Nebenkirche des Doms Bischof Konrad von Rodank 1200 1216 liess die Marienkapelle im Kreuzgang erneuern und durch seinen Hofmaler Hugo um 1215 mit Fresken ausmalen Die ursprunglich einschiffige Kirche die heute uber ein Haupt und ein Seitenschiff verfugt wurde Ende des 18 Jahrhunderts als Flugelelement der Fassade des Doms eingegliedert Die romanischen Fresken der sind von hervorragender Qualitat jedoch nur noch in Teilen erhalten Die Kirche verfugt uber mehrere Altare die alle aus dem 17 Jahrhundert stammen Domplatz und Lebensbrunnen Bearbeiten nbsp Lebensbrunnen am DomplatzAm Domplatz befindet sich der Lebensbrunnen geschaffen vom Sudtiroler Kunstler Martin Rainer 1923 2012 Der Brunnen stellt die verschiedenen Lebensphasen des Menschen und den Kreislauf des Lebens als Spirale dar die aus Gottes Hand entspringt und in Gottes Hand zuruckkehrt Orgeln Bearbeiten nbsp OrgelemporeDie erste urkundlich gesicherte Nachricht uber eine Orgel im Dom von Brixen stammt aus dem Jahr 1531 Von dem sonst wenig bekannten Meister Kaspar wurden im Dom zwei unterschiedlich grosse Orgeln aufgestellt deren Disposition aber nicht uberliefert sind Der ursprungliche Standort der Instrumente war vorne rechts neben dem Presbyterium wo heute die Tur vom Rosari Altar Sakramentsaltar in die Sud Sakristei fuhrt 1620 1622 wurden die Domorgeln vom bekannten Orgelbaumeister Andreas Butz einer Reparatur unterzogen und umgebaut In den Jahren 1690 1691 erbaute Eugenio Casparini aus dem Etschtal wie es im Kapitelprotokoll des Jahres 1689 heisst eine neue Orgel Nach den Planen des alten Domes waren zur Zeit des Abbruches 1745 zwei Orgeln im Dom aufgestellt eine Orgel an der oben erwahnten Stelle die andere am westlichen Ende des Priesterchores Obwohl bis zum Neubau des Domes 1746 1754 unter Furstbischof Kaspar Ignaz Graf Kunigl 1702 1747 und Furstbischof Leopold Graf Spaur 1747 1778 die Orgel regelmassig verwendet worden war wurde 1756 Franz Simnacher aus Angelberg bei Mindelheim mit dem Bau eines neuen Instrumentes beauftragt Nach Simnachers Tod 1757 setzte dessen Schwager Alexander Holzhay den Orgelbau fort der im November 1758 abgeschlossen wurde Die Orgel umfasste damals 43 oder 44 Register einschliesslich eines Glockenspiels und anderer Effektregister Aus dieser Zeit stammt auch das elfachsige Gehause vom Brixner Hoftischler Johann Georg Schwab Nach dem Abschluss der Domrestaurierung im Jahr 1898 erhielt der Brixner Dom eine neue zweimanualige Orgel mit 40 Registern auf pneumatischen Kegelladen erbaut durch die Gebruder Mayer aus Feldkirch Sie wurde 1931 von Dreher amp Flamm aus Salzburg umgebaut auf 60 Register mit elektropneumatischer Traktur erweitert und erhielt zwei neue dreimanualige Spieltische die Chororgel war dem III Manual zugeordnet Nach weiteren Umbauten durch Reinisch Pirchner 1967 wurde 1977 die Orgelbaufirma Johann Pirchner in Steinach am Brenner mit dem Neubau einer Orgel beauftragt Diese wurde am 4 Oktober 1980 durch Diozesanbischof Joseph Gargitter geweiht Organist bei der Orgelweihe war Franz Lehrndorfer Hauptorgel Bearbeiten nbsp Brixner Domorgel nbsp Fresko von Paul Troger uber der Orgel EngelskonzertDie Hauptorgel umfasst 48 Register mit insgesamt 3 335 Pfeifen auf drei Manualen und Pedal mechanische Schleifladen Das Schwab Gehause von 1758 wurde ubernommen und von der Firma Peskoller aus Bruneck erganzt und neu vergoldet Das alte Schalenglockenspiel erhielt seinen ursprunglichen Platz uber dem Spielschrank hinter dem Schnitzwerkkorb der vom Bildhauer Hackhofer aus Brixen geschnitzt wurde Die Disposition wurde von Egon Krauss Otto Rubatscher Josef Knapp und dem Orgelbauer Johann Pirchner entworfen 3 4 I Unterwerk C g31 Metallgedackt 8 2 Portunalflote 8 3 Prinzipal 4 4 Gedackt 4 5 Oktav 2 6 Waldflote 2 7 Quint 1 1 3 8 Zimbel III 1 9 Vox humana 8 Tremolo II Hauptwerk C g310 Prinzipal 16 11 Bordun 16 12 Prinzipal 0 8 13 Rohrgedeckt 0 8 14 Viola 0 8 15 Oktav 0 4 16 Nachthorn 0 4 17 Gemshorn 0 4 18 Quinte 2 2 3 19 Superoktav 0 2 20 Mixtur major VI VII 0 2 21 Mixtur minor IV 0 1 22 Kornett V ab c0 0 8 23 Trompete 0 8 III Positiv C g324 Prinzipal 0 8 25 Schwebung 0 8 26 Gedeckt 0 8 27 Salizional 0 8 28 Oktave 0 4 29 Rohrflote 0 4 30 Violine 0 4 31 Nasat 2 2 3 32 Oktav 0 2 33 Quarte de Nazard 0 2 34 Terz 1 3 5 35 Scharff IV 1 1 3 36 Fagott 16 37 Cromorne 0 8 Glockenspiel c0 c3 2 Tremolo Pedal C f138 Untersatz 32 39 Prinzipalbass 16 40 Subbass 16 41 Oktavbass 0 8 42 Gemshornbass 0 8 43 Choralbass 0 4 44 Hintersatz IV 2 2 3 45 Posaune 16 46 Trompete 0 8 47 Clarine 0 4 Koppeln I II III II I P II P III PChororgel Bearbeiten nbsp Nordliche Oratoriumsloge in der sich die Chororgel befindetBis 1931 gibt es keinen Nachweis einer Orgel im Altarraum Erst beim Bau einer neuen Hauptorgel mit elektropneumatischer Spieltraktur wurde im Presbyterium im linken Oratorium eine kleinere Orgel eingebaut die man auch vom III Manual der Hauptorgel aus spielen konnte Die elektrische Verbindung beider Orgeln wurde beim Bau der neuen Hauptorgel 1977 1980 aufgegeben 1997 wurde eine neue zweimanualige Chororgel mit 20 Registern und elektrischen Trakturen von Johann Pirchner gebaut und eingeweiht Im Gedenken an das 250 Todesjahr von Furstbischof Kunigl unter dem der Bau des barocken Domes begonnen wurde wurde dieses Instrument Chororgel Furstbischof Kaspar Ignaz Graf Kunigl benannt Die Disposition lautet 5 I Hauptwerk1 Gedeckt 16 2 Prinzipal 0 8 3 Rohrflote 0 8 4 Viola 0 8 5 Oktave 0 4 6 Hohlflote 0 4 7 Quinte 2 2 3 8 Oktave 0 2 9 Mixtur VI II Schwellwerk10 Copl 8 11 Salizional 8 12 Prinzipal 4 13 Rohrflote 4 14 Waldflote 2 15 Rauschquinte II 2 2 3 16 Oboe 8 Tremolo Pedal17 Subbass 16 18 Oktavbass 0 8 19 Choralbass 0 4 20 Fagott 16 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Piano Pedal Zungen ab Feste Kombinationen Piano Mezzoforte Forte Tutti Glocken BearbeitenDas Gelaut des Domes besteht aus acht Glocken Die grosse Sextglocke hangt fur sich im Nordturm Sextturm die ubrigen Glocken befinden sich im Sudturm Die Alte Primglocke ist die alteste Glocke des Domes 6 Alle Glocken sind bis auf letztere mit Kloppelfangern ausgestattet Im Sudturm befindet sich neben der grossen Glocke noch eine Uhrschlagglocke Gewicht und Ton unbekannt 7 Nr Name Funktion Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser mm Masse kg Schlagton HT 1 16 Turm 1 Sext 1838 Johann Grassmayr Wilten 1 830 3 894 5 a0 1 Nord2 Maria 1922 Luigi Colbacchini Trient 1 470 1 873 0 cis1 4 Sud3 Petrus und Paulus 1 180 935 0 e1 44 Cassianus 1 080 786 0 fis1 45 Ingenuinus und Albuinus 900 454 0 a1 46 Hertmannus 710 231 0 cis2 87 Odilia 590 111 0 dis2 48 Alte Primglocke 1532 unbekannt 430 50 0 Siehe auch BearbeitenListe der Bischofe von Bozen Brixen Liste der Brixner DompredigerLiteratur BearbeitenLeo Andergassen Der Dom zu Brixen Tappeiner Bozen Lana 2009 ISBN 978 88 7073 497 3 Josef Gelmi Geschichte der Diozesen Bozen Brixen und Innsbruck Echo Buchverlag 1993 Leo Santifaller Das Brixner Domkapitel in seiner personlichen Zusammensetzung im Mittelalter Schlern Schriften 7 Wagner Innsbruck 1924 Ludwig Tavernier Der Dombezirk von Brixen im Mittelalter Bauhistorische Studien zu Gestalt Funktion und Bedeutung Schlern Schriften 294 Wagner Innsbruck 1996 Ludwig Tavernier Das Domstift Brixen In Hannes Obermair et al Dom und Kollegiatstifte in der Region Tirol Sudtirol Trentino in Mittelalter und Neuzeit Collegialita ecclesiastica nella regione trentino tirolese dal medioevo all eta moderna Schlern Schriften 329 Wagner Innsbruck 2006 ISBN 3 7030 0403 7 S 101 148 Hubert Walder Karl Wolfsgruber Dom und Kreuzgang von Brixen Geschichte und Kunst Verlagsanstalt Athesia Bozen 1988 Heinrich Waschgler Die mittelalterliche Gestalt des Brixner Domes In Veroffentlichungen des Museum Ferdinandeum Bd 27 29 1947 49 S 261 307 zobodat at PDF 24 MB Karl Wolfsgruber Der Brixner Dombezirk 4 Auflage Bearbeitet von Johann Mayr Eigenverlag der Domverwaltung Athesiadruck Bozen 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Brixner Dom Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der Dom Maria Himmelfahrt im Monumentbrowser auf der Website des Sudtiroler LandesdenkmalamtsEinzelnachweise Bearbeiten Karl Wolfsgruber Brixner Dombezirk S 8 ff Der Hohe Dom ist ihr Grabstein In Dolomiten 21 August 2008 S 9 Domchor Brixen Die Hauptorgel Aufgerufen am 31 Januar 2018 Alfred Reichling Matthias Reichling 2014 Orgellandschaft Tirol Aufgerufen am 31 Januar 2018 Domchor Brixen Chororgel von Johann Pirchner 1997 Aufgerufen am 31 Januar 2018 Jorg Wernisch Glockenkunde von Osterreich Journal Lienz 2007 S 1113 campanologia orgNormdaten Geografikum GND 4209302 8 lobid OGND AKS VIAF 252026818 46 715888 11 657763 Koordinaten 46 42 57 2 N 11 39 27 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brixner Dom amp oldid 238210806