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Dominikus Moling auch Domene oder Domenico 28 August 1691 in Wengen Sudtirol 27 Mai 1761 ebenda war ein ladinischer Bildhauer des Barock Putto an der Kanzel und rechts Statue des heiligen Andreas beide von Domene Moling in der Pfarrkirche St Genesius in WengenInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenDominikus Moling war der alteste Sohn von sechs Kindern des Christian Moling und der Maria de Terza die einen Hof im Weiler Morin in Wengen besassen In den Kirchenbuchern ist nur sein Tauf nicht aber das Geburtsdatum verzeichnet das nach dem Gebrauch der Zeit aber nur kurz davor oder sogar am selben Tag gewesen sein muss Die Schreibweise des Namens variiert in den Dokumenten zwischen Moling Molling Molin und Morin ladinisch fur Muhle Nachdem der Vater das kunstlerische Talent seines Sohnes erkannt hatte ermoglichte er ihm eine kostspielige Ausbildung zum Bildhauer die das Erbteil des Sohnes um ein Vielfaches uberstieg Als erste Lehrer Molings werden ein Verwandter namens Johann sowie Jakob Hartl genannt Nach wenigen Jahren wandte sich Moling wie viele Ladiner aus dem abgelegenen Gadertal ins Trentino Dort wirkte er uber mehrere Jahrzehnte in der Werkstatt des Cristoforo Benedetti in Castione bei Brentonico welche fur ganz Tirol zahlreiche Altare und Skulpturen schuf In den Anfangsjahren arbeitete er als anonymes Werkstattmitglied so dass man ihm zunachst keine bestimmten Werke zuweisen kann spatestens ab 1736 trat er aber unter seinem eigenen Namen als Subunternehmer der Benedetti auf Man darf sich die Zusammenarbeit mit Benedetti aber nicht als kontinuierlich vorstellen sondern durch lange Jahre der Abwesenheit unterbrochen So war Moling in Venedig wo er fur Englander Kopien antiker Bildwerke herstellte Hier traf er moglicherweise 1726 mit Balthasar Permoser zusammen der ihn nach Dresden einlud Auch Permoser brauchte fur seine Grossauftrage standig eine Zahl von Bildhauern die fur ihn arbeiteten Moling erlernte bei Permoser die Elfenbeinschnitzerei Er blieb bei ihm bis zu dessen Tod 1732 verliess danach aber rasch Dresden und ging wieder nach Italien In Dresden hatte er Antonio Corradini kennengelernt und in Venedig scheint er Kontakt zu Giovanni Maria Morlaiter gehabt zu haben Es folgte eine Rom Reise uber deren Dauer nichts bekannt ist Moling nahm seine Zusammenarbeit mit der Werkstatt der Benedetti wieder auf die mittlerweile vom Sohn des Cristoforo Teodoro geleitet wurde und liess sich in Mori nieder Ab den 1740er Jahren hatte er wieder vermehrt Kontakt mit seiner ladinischen Heimat fur die er nun auch verschiedene Auftrage in Wengen und andernorts ausfuhrte Mitte der 1750er Jahre baute er sich im Weiler Morin ein Haus das noch heute erhalten und wegen der darin hergestellten Heiligenfiguren als la ciasa ai sanc bekannt ist In den letzten Lebensjahren durfte er saisonal zwischen seiner Heimat und dem Trentino gependelt sein Seine zwolf Jahre jungere unverheiratete Schwester Catharina fuhrte ihm bis an sein Lebensende den Haushalt und half dem Bruder auch bei dessen kunstlerischer Arbeit Ob ihr ganze Skulpturen zuzuschreiben sind ist aber umstritten Dominikus Moling starb 1761 in seinem Haus in Wengen Seine Personlichkeit wird als einfach aber integer geschildert Er war von kraftiger Gestalt und sprach nach ubereinstimmendem Zeugnis gerne dem Wein zu Er kann nicht ungebildet gewesen sein da er zahlreiche deutsch und italienischsprachige Bucher hinterliess Von direkten Schulern Molings ist nichts bekannt sein 1734 geborener Neffe Matthias war aber ebenfalls Bildhauer Werk BearbeitenDominikus Moling gilt als einer der bedeutendsten ladinischen Bildhauer Er beschaftigte sich gleichermassen mit der Stein und Holzskulptur sowie mit der Elfenbeinschnitzerei Da kein einziges seiner Werke signiert ist ist eine einwandfreie Zuschreibung nicht immer moglich Aus den ersten vier Lebensjahrzehnten des Kunstlers ist keine einzige Urheberschaft gesichert So bleiben lediglich 32 Skulpturen und 7 Elfenbeinschnitzereien die zweifelsfrei von Moling stammen fur seine kunstlerische Beurteilung Dabei handelt es sich fast ausschliesslich um Figuren fur Altare im Tiroler Raum Skulpturen am Annenaltar weisser Marmor lebensgross Innsbrucker Dom 1726 Statuen am Hochaltar rotlicher Marmor lebensgross Innsbrucker Dom 1726 1728 1729 Christus an der Geisselsaule Marmor 32 cm Innsbruck Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Inv Nr P 165 um 1730 Zwei unbekannte Heilige Hl Gertrud Hl Dominikus jeweils Holz 133 cm Diozesanmuseum Brixen um 1735 1740 Neptunbrunnen Marmor Statue ca 185 cm Piazza Battisti Rovereto 1736 Statuen der Maria des Johannes und Engel am Kreuztragungsaltar weisser Marmor St Michael Brixen 1739 Engel am Mariahilfaltar weisser Marmor S Marco in Rovereto 1741 Seitenstatuen der hll Dominikus und Rosa von Lima weisser Marmor 200 cm Pfarrkirche Riva del Garda 1744 Skulpturen am Hochaltar Carrara Marmor Pfarrkirche Mori vor 1745 Kanzel aus Wengen Holz Innsbruck Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Inv Nr P 1094 1745 1746 Skulpturen der hll Franz von Sales Theresia von Avila und zwei Engel weisser Marmor aus Castione je ca 185 cm Seitenaltar Pfarrkirche von Riva del Garda 1745 1746 Statuen der hll Petrus und Paulus und mehrerer Engel Carrara Marmor je 190 cm Hochaltar Brixner Dom 1749 1752 Immaculata Holz 128 cm Wengen Pfarrkirche St Genesius um 1750 Immaculata Holz 130 cm Andraz Filialkirche zur heiligen Dreifaltigkeit um 1750 Prozessionsfigur der Maria im Typus der Immaculata Holz und Stoff 130 cm St Kassian Pfarrkirche um 1750 Statuen der hll Christophorus Oswald und Engel Carrara Marmor 170 cm Johannes von Nepomuk Altar Brixner Dom 1754 1756 Busten zweier heiliger Bischofe Holz 75 cm St Martin in Thurn Widum um 1750 1760 Hl Johannes von Nepomuk Holz 125 cm St Lorenzen Pfarrkirche St Laurentius um 1750 60 Statuen der hll Silvester Genesius Katharina Andreas und Putten Holz jeweils ca 135 cm Wengen Pfarrkirche St Genesius um 1755 1761 Einige Elfenbeinskulpturen befinden sich im Tiroler Landesmuseum Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Mollin auch Molling Dominik In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 19 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1868 S 19 f Digitalisat Otto Ritter von Lutterotti Eine Bildhauerwerkstatt des Barocks Die Benedetti und Dominikus Moling Athesia Bozen 1941 Beihefte zum Jahrbuch fur Geschichte Kultur und Kunst Nr 7 Nicolo Rasmo Domenico Molin In Alto Adige Alcuni documenti del passato Volume III Bergamo 1942 S 118 126 Eugen Trapp Dominikus Moling 1691 1761 Ein ladinischer Barockbildhauer Annaherungen an Leben und Werk Istitut Ladin Micura de Ru San Martin de Tor 1999 ISBN 88 8171 011 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dominikus Moling Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 122092945 lobid OGND AKS LCCN nr00016643 VIAF 55020479 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moling DominikusALTERNATIVNAMEN Molling Dominikus Molin Domenico Moling Domenico Moling DomeneKURZBESCHREIBUNG ladinischer BarockbildhauerGEBURTSDATUM getauft 28 August 1691GEBURTSORT WengenSTERBEDATUM 27 Mai 1761STERBEORT Wengen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominikus Moling amp oldid 218560726