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Der Tauernbach ist ein Bach in Osttirol und gehort neben dem Kalserbach und der Schwarzach zu den wichtigsten Zuflussen der Isel Der Tauernbach entspringt am Ende des Tauerntals unterhalb des Alten Tauerns nahe Felber Tauern in 2270 m Hohe und fliesst steil bergab In einer Hohe von etwa 1580 m mundet der Tauernbach zwischen dem Aussergschloss und der Wohlgemuthalm in den weit grosseren Gschlossbach Dennoch wird der aus dem Zusammenfluss der beiden Bache entstandene Fluss in der Folge als Tauernbach bezeichnet Bei Matrei in Osttirol geht der Tauernbach schliesslich nach 18 02 km und der Uberwindung von 1340 Hohenmetern in die Isel uber TauernbachTauernbach bei Prossegg unterhalb der ProsseggklammTauernbach bei Prossegg unterhalb der ProsseggklammDatenLage OsttirolFlusssystem DonauAbfluss uber Isel Drau Donau Schwarzes MeerQuelle Zwischen Alter und Felber Tauern47 9 2 N 12 29 56 O 47 150555555556 12 498888888889 2270Quellhohe 2270 m u A Mundung Bei Matrei in Osttirol in die Isel46 993611111111 12 5325 930 Koordinaten 46 59 37 N 12 31 57 O 46 59 37 N 12 31 57 O 46 993611111111 12 5325 930Mundungshohe 930 m u A Hohenunterschied 1340 mSohlgefalle 74 Lange 18 kmEinzugsgebiet 221 3 km 1 Abfluss am Pegel Matreier Tauernhaus 2 AEo 59 9 km Lage 16 14 kmoberhalb der Mundung NNQ 20 03 1984 MNQ 1951 2010MQ 1951 2010Mq 1951 2010MHQ 1951 2010HHQ 25 08 1987 80 l s160 l s3 98 m s66 4 l s km 54 5 m s169 m sLinke Nebenflusse Landeggbach Messelingbach Daberbach Steiner Bach BretterwandbachRechte Nebenflusse Gschlossbach FrosnitzbachGemeinden Matrei in Osttirol Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geologie 1 2 Verlauf 2 Nebenflusse 3 Umwelt 3 1 Fauna und Flora 3 2 Naturschutz 3 3 Uferzustand und Verbauungsmassnahmen 3 4 Gewassergute 4 Wirtschaft 4 1 Energiewirtschaftliche Nutzung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeologie Bearbeiten Der Tauernbach befindet sich im Tauernfenster die vorherrschenden Gesteine sind kristalline Schiefer und Gneise Im Bereich der Mundung in die Isel verlauft der Tauernbach hingegen in jungen Schotter und Sandschichten die die geologische Formation der Matreier Schuppenzone bereits uberlagert haben Verlauf Bearbeiten Der Tauernbach entspringt am Beginn des Tauerntals am sudlichen Abhang des Alter und Felber Tauerns in 2270 m Hohe Anschliessend verlauft er steil bergab und nimmt im sogenannten Holzbodenwald den Dichtenbach auf Nach etwas mehr als drei Kilometern mundet der Tauernbach am Beginn des Gschlosstals in den weit machtigeren Gschlossbach Dieser hat seinen Ursprung im Zusammenfluss des Viltragenbachs Quellgebiet Viltragenkees und des Schlatenbachs Quellgebiet Schlatenkees der zuvor auch noch den vom Karleskees kommenden Karlesbach aufnimmt Vermutlich auf Grund der Talerbezeichnungen erhalt ab dem Zusammenfluss des Tauernbaches und des Gschlossbaches Beginn des Tauerntals der entstandene Fluss den Namen Tauernbach Der Tauernbach bildet in der Folge eine starke Verebnung die bis zur Moaralm reicht Hier liegen auch der Weiler Tauer 1511 m und das Matreier Tauernhaus Danach verengt sich das Tauerntal klammartig und der Tauernbach fliesst nahe der Felbertauernstrasse bis zur Kalser Alm Kurz danach nimmt der Tauernbach den Landeggbach auf und fliesst in etwas grosserer Distanz weiter parallel der Felbertauernstrasse zur Unterwaldalm wo sich das Tal bis zum Weiler Raneburg 1268 m aufweitet Ab hier nahert sich der Strassenverlauf wieder stark an den Tauernbach an was auf die Verengung des Tauerntals bis zu den Weilern Berg 1272 m der etwas oberhalb des Baches liegt und Gruben 1150 m zuruckzufuhren ist Bei Gruben erweitert sich das Tal bis zur Pumpstation Gruben Transalpine Olleitung TAL Danach verengt sich das Tauerntal erneut und der Tauernbach fliesst unterhalb des Weilers Lublass 1148 m nach der Aufnahme des Steiner Baches mit den bekannten Steiner Wasserfallen in die Prosseggklamm Bei der gleichnamigen Ortschaft Prossegg 945 m hat der Tauernbach bereits den Grossteil seines Gefalles zuruckgelegt und fliesst nun begradigt durch stark landwirtschaftlich genutztes Gebiet Er passiert nun Matrei am westlichen Ende des Ortes und mundet nach der Aufnahme des Bretterwandbaches in die Isel Nebenflusse BearbeitenInsgesamt munden 14 Flusse direkt in den Tauernbach Gemessen an ihrem Einzugsgebiet sind Gschlossbach Frosnitzbach Landeggbach Bretterwandbach und Steiner Bach die grossten Nebenflusse des Tauernbachs Die funf grossten Nebenflusse weisen ebenso wie der Petersbach selbst Nebenflusse auf Die Tabelle enthalt im Einzelnen folgende Informationen GKZ Die HZB Nummer des Hydrographischen Zentralburos siehe Gewassernummerierungen in Osterreich 3 Name Name des Gewassers beginnend von der QuelleMundungsseite Orographische Seite der EinmundungEinzugsgebiet Das Einzugsgebiet des Gewassers in Quadratkilometer 3 GKZ Name Mundungsseite Einzugsgebiet2 374 64 50 02 Dichtenbach rechts 00 1 82 374 64 50 04 Gschlossbach rechts 0 45 62 374 64 50 06 Messelingbach links 00 4 12 374 64 50 08 Lobbenbach rechts 00 4 22 374 64 50 10 Daberbach links 00 4 22 374 64 50 12 Schildbach rechts 00 5 52 374 64 50 14 Haupmerbach links 00 2 32 374 64 50 16 Landeggbach links 0 22 82 374 64 50 18 Seebach rechts 00 2 52 374 64 50 20 Petersbach links 00 7 72 374 64 50 22 Frosnitzbach rechts 0 45 02 374 64 50 24 Hochplanbach links 00 2 32 374 64 50 26 Steiner Bach links 0 10 02 374 64 50 28 Bretterwandbach links 0 18 4Umwelt BearbeitenFauna und Flora Bearbeiten Im Ursprungsgebiet des Tauernbaches finden sich insbesondere Zwergstrauchheiden und alpine Rasengesellschaften Oberhalb von Aussergschloss entlang des Gschlossbachs und flussabwarts bis zur Moaralm bestehen vor allem weitraumige Almgebiete Die Schluchtenstrecken des Tauernbaches sind an den westseitigen Taleinhangen vor allem von Nadelbaumen bewachsen an der Obergrenze der Steilstufe bestehen auch Laubgeholze Die gegenuberliegende Talseite ist hingegen meist etwas flacher und grossteils von Laubgeholzen bewachsen Bis Prossegg werden in den Verebnungen insbesondere die westlichen Talhange bewirtschaftet wahrend an den Osthangen monataner Fichtenwald dominiert und nur selten in den Talraumen durch Grunflachen unterbrochen wird Das weitlaufige Verbreiterungsgebiet des Tauernbaches unterhalb von Prossegg bis zur Mundung wird hingegen an beiden Ufern weitgehend von der Landwirtschaft in Anspruch genommen Die Fischpassierbarkeit des Flusses ist vor allem durch die Prosseggklamm Wasserfalle Wehranlage und die Schluchtenstrecke oberhalb der Wohlgemutalm unterbrochen Fischvorkommen im Gschlossbach und im Bereich des Matreier Tauernhaus sind deshalb vermutlich auf Besetzungen zuruckzufuhren Vorkommende Fischarten sind vor allem Bachforellen Saiblinge und vereinzelt Regenbogenforellen sowie Aschen Unterlauf Naturschutz Bearbeiten Ab der Einmundung des Keespolachbach flussaufwarts ist der Gschlossbach Teil des Nationalparks Hohe Tauern Aussenzone bzw Kernzone Aus naturschutzfachlicher Sichte ist auch die Prosseggklamm von Bedeutung Als schutzenswert werden daruber hinaus einige der Zuflusse bewertet wie der Mittellauf des Frosnitzbaches und die Hochgebirgsstrecken des Landeggbaches Steiner Baches und Gschlossbaches im Hochtal verzweigte Fliessgewasserstrecken Der Tauernbach gilt als wichtiger Lebensraum der Deutschen Tamariske Myricaria germanica weshalb Naturschutzer seit Jahren die Ausweisung des Tauernbachs als Natura 2000 Schutzgebiet fordern 4 Ende Juni 2015 meldete die Tiroler Landesregierung jedoch nur Gebiete der Isel des Kalser Bachs und der Schwarzach als Natura 2000 Gebiete 5 Im Fruhjahr 2017 forderte die Europaische Union jedoch eine Nachnominierung weiterer Gletscherflusse unter anderem die des Tauernbachs 6 Uferzustand und Verbauungsmassnahmen Bearbeiten nbsp Ufersicherung Buhne im Ortsgebiet MatreisDer Oberlauf des Tauerbaches Viltragenbach ist bis zur Schlatenbachmundung noch naturbelassen Ab dem Innergschloss wurde der Fluss hier noch Gschlossbach zur Gewinnung und Sicherung landwirtschaftlicher Nutzflachen extensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen jedoch hart verbaut begradigt und die Laufentwicklung durch Langsverbauungen eingeschrankt Zusatzlich wurden zwei Geschiebeauffangbecken Mundung Schlatenbach und Wohlgemutalm errichtet Neben dem Oberlauf haben sich naturliche Flussabschnitte insbesondere in den Schluchtenstrecken erhalten beginnend bei der Mundung des Tauernbaches in den Gschlossbach bis Wohlgemutalm und in der Prosseggklamm wo kurze Verebnungsstrecken nur punktuell verbaut sind Im Ortsgebiet von Matrei ist der Tauernbach schliesslich durchgehend mit Holz Blocksteinbuhnen bzw Steinschlichtungen verbaut Gewassergute Bearbeiten Der Tauernbach weist uber die gesamte Lange die Gewasserguteklasse I II auf Verschmutzungen im Oberlauf werden vor allem durch Abwasserleitungen im Almbereich des Innergschloss verursacht im Unterlauf ist die hohe Zahl an Abwassereinleitungen im Bereich von Matrei auffallend Da die Ortskanalleitung sich zurzeit im Bau befindet und die gesammelten Abwasser kunftig in die Klaranlage bei Kienburg Huben transportiert werden ist mit einer Verbesserung der Gewassergute im Unterlauf zu rechnen Wirtschaft BearbeitenEnergiewirtschaftliche Nutzung Bearbeiten nbsp 380 kV Leitung im Tal des TauernbachsDerzeit findet eine energiewirtschaftliche Nutzung des Tauernbaches lediglich am Unterlauf im Bereich der Prosseggklamm statt Dort wird das Wasser mit Hilfe einer Wehranlage 360 Meter oberhalb des privat betriebenen Kraftwerkes entnommen wobei die Restwassermenge etwa 70 80 Prozent betragt Derzeit werden somit nur 1 2 der Gesamtlange des Tauernbaches energiewirtschaftlich genutzt Plane der TIWAG zum Ausbau der Wasserkraftnutzung am Tauernbach gehen jedoch wesentlich weiter Die TIWAG plant derzeit ein Pumpspeicherkraftwerk Matrei Raneburg das den Tauernbach oberhalb des Weilers Raneburg durch eine 90 Meter hohe Staumauer aufstauen soll und einen Stausee vorsieht der bei Vollstau 20 Millionen Tonnen Wasser fassen soll Dieses Projekt im Vorhof des Nationalparks Hohe Tauern stosst jedoch nicht nur bei Umweltschutzern auf massiven Widerstand auch die lokale Bevolkerung hat sich bereits in einer Burgerinitiative gegen den Kraftwerksbau organisiert Unterstutzt wird das Projekt derzeit lediglich von der OVP SPO Grune und FPO haben sich bereits dagegen ausgesprochen Seit 1967 verlauft die Transalpine Olleitung durch das Tal seit 1975 auch die 380 kV Leitung vom Umspannwerk Tauern zum Umspannwerk Lienz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tauernbach Album mit Bildern Videos und Audiodateien Naturschutzplan der Fliessgewasserraume Tirols PDF 662 kB Netzwerk Wasser Osttirol Fliegenfischen am TauernbachEinzelnachweise Bearbeiten Flachenverzeichnis der osterreichischen Flussgebiete Draugebiet In Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Beitrage zur Hydrographie Osterreichs Heft Nr 59 Wien 2011 S 9 bmlrt gv at PDF 3 6 MB Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Hydrographisches Jahrbuch von Osterreich 2010 118 Band Wien 2012 S OG 325 info bmlrt gv at PDF 12 6 MB a b Flachenverzeichnis der osterreichischen Flussgebiete Draugebiet In Bundesministerium fur Land und Forstwirtschaft Umwelt und Wasserwirtschaft Hrsg Beitrage zur Hydrographie Osterreichs Heft Nr 59 Wien 2011 bmlrt gv at PDF 3 6 MB Umweltdachverband Jetzt NATURA 2000 Schutz fur Tamarisken an Isel Tauernbach Kalserbach und Schwarzach tirol gv at Natura 2000 Tirol Tiroler Tageszeitung vom 11 Marz 2017 EU kippt Natura 2000 Gebiete Nachnominierungen reichen nicht aus alle Osttiroler Gletscherflusse mussen geschutzt werden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tauernbach Isel amp oldid 232642763