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Das Schlatenkees ist ein Gletscher in der Venedigergruppe und liegt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern ostlich des Grossvenedigers Er befindet sich auf dem Gebiet der Osttiroler Gemeinden Matrei und Pragraten Mit einer Flache von etwa 9 km ist das Schlatenkees der grosste Talgletscher Osttirols und nach dem Obersulzbachkees der zweitgrosste Gletscher der Venedigergruppe 3 Die Exposition ist vorwiegend ostlich im obersten Bereich auch sudostlich SchlatenkeesSchlatenkees von Nordosten von der Alten Prager Hutte 2005 Schlatenkees von Nordosten von der Alten Prager Hutte 2005 Lage Osttirol OsterreichGebirge VenedigergruppeTyp TalgletscherLange 6 1 km 2010 1 2 Flache 9 km 3 Exposition NordostHohenbereich 3670 m 2100 mEisdicke 41 m max 105 m 1987 4 Eisvolumen 0 378 km 1987 4 Koordinaten 47 6 37 N 12 22 48 O 47 110277777778 12 38 2885 Koordinaten 47 6 37 N 12 22 48 OSchlatenkees Tirol Entwasserung Schlatenbach Gschlossbach Tauernbach Isel DrauSchlatenkees 2020 links im Bild die grosse Seitenmorane von 1850Schlatenkees 2020 links im Bild die grosse Seitenmorane von 1850Vorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Oberer Keesboden des Schlatenkeeses von der KristallwandZunge und Gletschertor im Jahr 2011Unterer Keesboden 2020Das relativ flache Nahrgebiet des Gletschers wird als Oberer Keesboden bezeichnet es wird von den hochsten Gipfeln der Venedigergruppe umrahmt Gross sowie Kleinvenediger 3667 m bzw 3470 m Hohes Aderl 3504 m Rainerhorn 3559 m Schwarze Wand 3511 m und Hoher Zaun 3467 m In einem machtigen Eisbruch fliesst der Gletscher zum Unteren Keesboden einem flachen Bereich auf einer Hohe von etwa 2300 Metern Am Unteren Keesboden fliesst von Suden von der Kristallwand kommend ein Teilstrom zu Das wenig zerkluftete Zungenende befindet sich auf einer Hohe von 2100 Metern oberhalb einer Steilstufe Der nordliche Teil der Zunge ist weitgehend schuttfrei wahrend das sudliche Zungenende das das Ende des aus dem von der Kristallwand kommenden Stroms bildet vollkommen von Schutt bedeckt ist 5 Am Ende der Zunge befand sich bis zum Sommer 2014 ein gut zu sehendes Gletschertor aus dem der Schlatenbach austrat Dieser vereinigt sich am Talboden des Gschlosstales mit dem Viltragenbach und diese bilden den Gschlossbach der uber Tauernbach Isel Drau und Donau ins Schwarze Meer entwassert Das Gletschertor sturzte im Spatsommer 2014 ein eine Gletscherstirn gibt es seit 2017 nicht mehr der Untere Keesboden zeigt sich zerfurcht und spaltenreich statt der einstigen Wolbung zeigen sich grossflachige tiefe Trichter Deshalb wird vor dem Betreten des Eises gewarnt die Rander konnen bruchig sein und zum Fels hin gibt es oft breite Randklufte Ein Ausrutschen auf dem schuttubersaten Fels birgt die Gefahr unter die Eisdecke zu rutschen Zwischen 1988 und 2018 hat sich das Schlatenkees um 470 Meter zuruckgezogen davon zwei Drittel nach 2005 und allein von 2014 bis 2017 um 180 Meter 6 2019 betrug der Ruckzug knapp 70 Meter 7 2020 50 Meter 8 2022 war das Schlatenkees der osterreichische Gletscher der sich am weitesten zuruckzog Er verlor 89 5 Metern an Lange 9 Beim letzten Gletscherhochststand um 1850 floss der Gletscher noch uber die unterhalb des heutigen Zungenendes liegende Steilstufe bis in den Talboden des Gschlosstales hinab er uberschritt den Gschlossbach in der ganzen Breite und reichte am Gegenhang noch 20 bis 25 Meter hinauf Das Zungenende lang damals auf einer Hohe von 1720 Metern und war das am tiefsten gelegene Gletscherende der gesamten Ostalpen Seither ist der Gletscher bis auf kurze Unterbrechungen kontinuierlich zuruckgegangen In diesem damals noch vom Gletscher bedeckten Gebiet im Vorfeld des heutigen Gletschers wurde 1978 der Gletscherweg Innergschloss errichtet 5 Literatur und Karten BearbeitenEberhard Stuber Norbert Winding Erlebnis Nationalpark Hohe Tauern Band Tirol Seite 69 Tiroler Nationalparkfonds Hohe Tauern 2 Auflage Matrei in Osttirol 2003 ISBN 3 7022 1937 4 Alpenvereinskarte Blatt 36 1 25 000 Venedigergruppe ISBN 3 928777 49 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlatenkees Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten WGMS Fluctuations of Glaciers Database World Glacier Monitoring Service Zurich 2012 DOI 10 5904 wgms fog 2012 11 abgerufen am 7 Februar 2013 World Glacier Monitoring Service WGMS Fluctuations of Glaciers 2005 2010 Vol X Zurich 2012 online Memento des Originals vom 5 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geo uzh ch PDF Datei 4 81 MB a b Nationalpark Hohe Tauern Osttirol Exkursionsbericht Gschlosstal 2003 online Memento des Originals vom 22 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv 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org w index php title Schlatenkees amp oldid 236646466