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Portal Geschichte Portal Biografien Aktuelle Ereignisse Jahreskalender Tagesartikel 5 Jh 6 Jh 7 Jahrhundert 8 Jh 9 Jh 600er 610er 620er 630er 640er 650er 660er 670er 680er 690er Das 7 Jahrhundert begann am 1 Januar 601 und endete am 31 Dezember 700 Die Weltbevolkerung in diesem Jahrhundert wird auf 200 bis 300 Millionen Menschen geschatzt 1 In Europa konsolidierten sich die aus der Volkerwanderung hervorgegangen germanisch romanisch beherrschten Reiche der Franken Westgoten und Langobarden Der Begrundung des Islam folgte die islamische Expansion die eine signifikante Anderung der Herrschaftsverhaltnisse im Nahen Osten und im Mittelmeerraum zur Folge hatte Einte die griechisch romische Kultur in den vorherigen Jahrhunderten die Staaten um das Mittelmeer so beendete die islamische Expansion diese Einheit Ab dem 7 Jahrhundert trennt das Mittelmeer mehr den christlichen Norden vom islamischen Suden als dass es die Staaten an seinen Ufern eint 2 Globale territoriale Situation im 7 JahrhundertDen indischen Subkontinent teilten sich mehrere Furstentumer die miteinander konkurrierten sich jedoch auch kulturell beeinflussten China gewann unter der Tang Dynastie an Grosse Macht und Einfluss Seine Kultur ubte einen pragenden Einfluss auf die anderen Staaten Ostasiens aus Inhaltsverzeichnis 1 Europa 1 1 Politische Entwicklungen 1 2 Gesellschaft Wirtschaft und Recht 1 3 Religion und Kultur 2 Mittelmeerraum und Naher Osten 2 1 Ostromisches Byzantinisches Reich 2 2 Islamische Expansion und Kalifenreich 3 Afrika 4 Asien 4 1 Indischer Subkontinent 4 2 Zentralasien 4 3 China 4 3 1 Politische Entwicklung 4 3 2 Kultur und Beziehungen zu anderen Staaten 4 3 3 Gesellschaft Wirtschaft und Recht 4 4 Ost und Sudostasien 5 Amerika 6 Ereignisse 6 1 Europa 6 2 Mittelmeerraum und Naher Osten 6 3 Asien 7 Personlichkeiten 8 Erfindungen und Entdeckungen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseEuropa Bearbeiten Hauptartikel Fruhmittelalter Politische Entwicklungen Bearbeiten nbsp Das Frankenreich unter den MerowingernIm Bezug auf die Geschichte Europas wird dieses Jahrhundert der ausgehenden Spatantike bzw dem beginnenden Fruhmittelalter je nach Region ca 500 1050 zugeordnet Zu Beginn des Jahrhunderts gelingt es dem merowingischen Konig Chlothar II das durch den merowingischen Bruderkrieg geteilte Frankenreich wieder zu vereinen Als Preis fur die Einigung gestand der Konig dem Adel im Edictum Chlotharii zu dass alle lokalen Amtstrager Grafen nur aus dem grundbesitzenden Adel der jeweiligen Region gewahlt wurden An die Spitze der Teillander Austrien und Neustrien wurde ein Hausmeier gestellt Nach dem Tod seines Sohnes Konig Dagobert I im Jahr 639 wurde das Reich administrativ geteilt wobei Austrien und Neustrien jeweils von einem eigenen Konig regiert wurden Durch innere Kampfe und zahlreiche Regierungszeiten minderjahriger Konige verlor das merowingische Konigtum zunehmend an Bedeutung Das starkte die Stellung der ostlich des Rheins wohnenden germanischen Volksgruppen der Thuringer und Alemannen Zwar gehorten diese immer noch zum Frankenreich unter der Fuhrung von Stammenherzogen erzielten sie jedoch einen hohen Grad an Autonomie Ferner wuchs den Hausmeiern der Reichsteile Austrien und Neustrien deren Amt im Laufe des Jahrhunderts erblich wurde die faktische Herrschaft uber ihren Reichsteil zu Am Ende des Jahrhunderts konnten die Pippiniden die spateren Karolinger das Hausmeieramt beider Teilreiche auf sich vereinen und ihren Aufstieg beginnen Im folgenden Jahrhundert einigten sie das Frankenreich und vergrosserten es zur dominierenden Macht West und Mitteleuropas Nachdem das toledanische Westgotenreich zu Beginn des Jahrhunderts die letzten ostromischen Gebiete an den Kusten eroberte beherrschte es die ganze Iberische Halbinsel Im Laufe des Jahrhunderts belasteten Machtkampfe um das Konigsamt das Land und fuhrten zu einer Steigerung der Macht des Adels So wurde ab dem Jahr 633 der westgotische Konig von Adeligen gewahlt Dem von Konig Rekkared I im Jahr 587 eingeleiteten Wechsel der Westgoten vom arianischen zum katholischen Bekenntnis der iberoromanischen Bevolkerung folgte im 7 Jahrhundert die Vereinheitlichung des Rechts fur beide Bevolkerungsgruppen Damit waren die trennenden Gegensatze zwischen beiden Bevolkerungsgruppen beseitigt und es entstand diesbezuglich eine innere Einheit Das Reich der Langobarden auf der Italienischen Halbinsel wurde von Konigen regiert die in rascher Folge wechselten Das hinderte die Langobarden jedoch nicht ihren Eroberungszug zu Lasten des ostromischen Reiches fortzusetzen Zur Jahrhundertmitte beherrschten sie grosse Teile des italienischen Festlandes Einige Hafenstadte an der Adria ein Landstreifen in Mittelitalien in der Hohe von Rom und grosse Teile Suditaliens blieben jedoch ostromisch Die ostromischen Hafenstadte Venedig und Ancona an der italienischen Adriakuste ermoglichten den wirtschaftlich wichtigen Handel mit den Kerngebieten des ostromischen Reiches Auch im Langobardenreich begann im 7 Jahrhundert eine Katholisierung der eingewanderten Germanen Die Ubernahme des Bekenntnisses der romischen Bevolkerungsmehrheit setzte sich jedoch erst Anfang des 8 Jahrhunderts vollstandig durch 3 Nachdem im vorherigen Jahrhundert das ostromische Reich sein Gebiet auf dem Balkan gegen das Reitervolk der Awaren und die Slawen mit den Balkanfeldzugen des Maurikios erfolgreich verteidigte zog es Anfang des Jahrhunderts seine Truppen vom Balkan ab um sie im Kampf gegen die Sassaniden einzusetzen Dies schuf fur die in Pannonien beheimateten Awaren die Gelegenheit ihre Macht zu Lasten des ostromischen Reiches auszudehnen Ihre im Jahr 626 zusammen mit den Sassaniden durchgefuhrte Belagerung Konstantinopels scheiterte jedoch In der ersten Jahrhunderthalfte wanderten Gruppen von Slawen in grosserer Zahl in den Balkan ein In der zweiten Jahrhunderthalfte konnten die slawischen Fursten auf dem Balkan zunehmend Autonomie im Machtbereich der Awaren gewinnen Auch im Norden des Awarenreiches fuhrte Samo die Slawen zur Autonomie und grundete das erste slawische Reich Ostmitteleuropas Die Chasaren ein Turkvolk vergrosserten und festigten ihr nordlich des Kaukasusgebirges gegrundetes Reich und begannen sich damit als Regionalmacht zu etablieren Nach jahrzehntelangen Auseinandersetzungen konnten sie in der zweiten Jahrhunderthalfte das nordlich des Schwarzen Meeres gelegene grossbulgarische Reich erobern und zerstoren Einige dort lebende Bulgaren vereinigten sich daraufhin mit in der Nachbarschaft lebenden slawischen Gruppen und zogen auf den Balkan wo sie um 680 das erste bulgarische Reich grundeten Gesellschaft Wirtschaft und Recht Bearbeiten Das Leben der Menschen im 7 Jahrhundert war in hohem Masse abhangig von der Natur so zum Beispiel von der Lange der Tage und dem Nahrungsangebot Schon in den vorherigen Jahrhunderten fuhrten durch Unwetter verursachte Hungersnote und Seuchen wie die justinianische Pest sowie kriegerische Auseinandersetzungen zu einem Bevolkerungsruckgang der zur Mitte des 7 Jahrhunderts seinen Tiefpunkt erreichte Die Kindersterblichkeit war hoch und die Lebenserwartung lag nach uberstandener Kindheit bei 44 bis 47 Jahren Die Menschen ernahrten sich uberwiegend von Getreideprodukten ferner von Milchprodukten und Gemuse 4 Die Gesellschaft war stark agrarisch gepragt Der weitaus grosste Teil der Menschen wohnte in kleinen Dorfern auf dem Land Insbesondere in West und Sudeuropa existierten aber auch meist auf romische Grundungen zuruckgehende Stadte deren Einwohnerzahl und Bedeutung jedoch erheblich geringer war als vor der Volkerwanderung War die Verkleinerung der Stadte nicht schon in vorherigen Jahrhunderten erfolgt so setzte sie wie in einigen Stadten des Mittelmeerraums spatestens in diesem Jahrhundert ein Die Gesellschaft der germanisch romanisch beherrschten Reiche war eine Standegesellschaft die sich in Adelige Freie und Unfreie gliederte wobei es regionale Unterschiede in der Ausgestaltung der Stande gab Der jeweilige Status war erblich jedoch war der gesellschaftliche Aufstieg oder Abstieg moglich und im Gegensatz zum Hochmittelalter viel haufiger An der Spitze der Adeligen stand der Konig der auf die Akzeptanz des Adels angewiesen war Deshalb musste er bei der Herrschaftsausubung auf diesen Rucksicht nehmen war er schwach so ubernahmen die Adeligen faktisch die Regentschaft Die Unfreien waren von einem Herren abhangig der ihnen Schutz zu gewahren hatte jedoch in fast allen Lebensbereichen uber sie bestimmen konnte Im Gegensatz zu den Sklaven der Antike wurden die Unfreien nicht als rechtliche Sache gesehen so dass der Herr das Leben und die korperliche Unversehrtheit der Unfreien zu wahren hatte Reichtum begrundete sich im Wesentlichen auf Landbesitz Der Grund und Boden gehorte meistens Grossgrundbesitzern wie Konigen Adeligen Bischofen oder Klostern Diesen bewirtschafteten sie zum Teil mit Hilfe ihrer Unfreien selbst andere Teile verpachteten sie an freie Bauern Der Fernhandel fur den die Flusse einen wichtigen Transportweg darstellten hatte seit der Spatantike stark abgenommen Im 7 Jahrhundert erreichte der Mittelmeerhandel einen Tiefpunkt wahrend sich der Handel des Frankenreiches in dieser Zeit mehr und mehr nach Norden orientierte In den Reichen der Franken Westgoten und Langobarden unterlagen die eingewanderten Germanen die geschatzt 2 bis 5 der Bevolkerung stellten 5 und die Bevolkerung romischen Ursprungs jeweils einem eigenen Recht Im Westgotenreich fuhrte Konig Rekkeswinth im Jahr 654 ein einheitliches Recht fur beide Bevolkerungsgruppen ein Die beiden anderen Reiche folgten diesem Beispiel im nachfolgenden Jahrhundert War eine schriftliche Fixierung des Rechtes der germanischen Einwanderer im Westgoten und Frankenreich mit dem Codex Euricianus und der Lex Salica schon in den vorausgegangenen Jahrhunderten erfolgt geschah dies im Reich der Langobarden in diesem Jahrhundert durch das Edictum Rothari Das Recht einiger zum Frankenreich gehorender ostlich des Rheins lebender germanischer Volksgruppen wurde ebenfalls in diesem Jahrhundert schriftlich niedergelegt Religion und Kultur Bearbeiten Die herrschende Religion der kontinentalen Germanenreiche der Franken Westgoten und Langobarden war das Christentum Der Bekehrung der germanisch romanischen Fuhrungsschicht der Franken im vorherigen Jahrhundert die zunachst oft nur formell war folgte eine christliche Unterweisung und inhaltliche Bekehrung die in diesem Jahrhundert fortgesetzt wurde Neben der Amtskirche spielten hier auch die Kloster eine wichtige Rolle Die christlichen Kirchen waren als Nationalkirchen vollstandig in das Herrschafts und Gesellschaftssystem der jeweiligen Reiche eingebunden Sie nahmen sowohl geistliche als auch weltliche Aufgaben wahr Herrschaftlich und wirtschaftlich sowie teilweise auch geistlich waren sie dem jeweiligen Konig unterstellt Uberwiegend wurden Klostergrundungen von Konigen oder Adeligen vorgenommen die auch nach der Grundung diese fur ihre wirtschaftlichen herrschaftlichen oder geistlichen Interessen nutzten Viele der von zahlreichen adeligen Frauen gegrundeten Frauenkloster dienten diesen zur Altersversorgung Den zahlreichen Klosterneugrundungen im Frankenreich hat sich ihre Anzahl in diesem Jahrhundert mehr als verdoppelt standen schon in diesem Jahrhundert haufige Klagen uber die Abkehr des Klosterlebens vom monastischen Ideal gegenuber 6 Iroschottische Monche zogen vom christlichen Irland und Schottland vorwiegend nach England und ins frankische Reich um die Bevolkerung zum christlichen Glauben zu bekehren oder diesen bei ihr zu vertiefen Dazu grundeten sie zahlreiche Kloster Bei der Bekehrung der Angelsachsen kam es zu Differenzen mit romischen Missionaren die England von Suden im Auftrag des Papstes missionierten Diese wurden in der Synode von Whitby zugunsten der romischen Missionare beigelegt Schon zum Ende des 7 Jahrhunderts begannen angelsachsische Kleriker in Kontinentaleuropa zu missionieren Die angelsachsische Mission die im 8 Jahrhundert ihren Hohepunkt erreichte trug neben der iro schottischen Mission wesentlich zur Verbreitung des Christentums in Europa bei Nur wenige Menschen fast ausschliesslich Kleriker und Angehorige der Oberschicht waren fahig schriftlich zu kommunizieren wobei die Verbreitung der Lese und Schreibfahigkeit zum Ende des Jahrhunderts weiter abnahm Im 7 Jahrhundert entwickelte sich die Schriftsprache von Latein immer mehr zu einer romanischen Sprache Als Schreibstoff wurde insbesondere im Frankenreich statt Papyrus immer haufiger Pergament eingesetzt 7 Mittelmeerraum und Naher Osten BearbeitenAuch im Mittelmeerraum und dem Nahen Osten endete spatestens in der Jahrhundertmitte die Spatantike Ostromisches Byzantinisches Reich Bearbeiten Hauptartikel Die mittelbyzantinische Epoche im Artikel Byzantinisches Reich Grossere Gebietsverluste als in Europa erlitt das ostromische Reich das durch innere Unruhen geschwacht war durch den im Jahr 603 beginnenden Eroberungszug des von Chosrau II beherrschten persischen Sassanidenreiches Die Eroberung Syriens Palastinas und schliesslich Agyptens 619 war fur das ostromische Reich besonders wirtschaftlich ein schwerwiegender Verlust Der seit 610 regierende Kaiser Herakleios schaffte es durch einen siebenjahrigen Krieg fur den er alle Ressourcen seines Reiches mobilisierte die verlorenen Gebiete von den Persern zuruckzuerobern Nach dem Friedensschluss zwischen den Kriegsparteien 629 liess der Krieg beide Reiche geschwacht zuruck Die folgende islamische Expansion fuhrte ab dem Jahr 634 zu einem jetzt endgultigen Verlust der zuruckeroberten Gebiete Mit den Gebietsverlusten in Italien und auf dem Balkan schrumpfte das Reich bis zum Ende des Jahrhunderts auf ein Drittel des Territoriums das es zu Beginn des Jahrhunderts beherrschte Das ostromische Reich wandelte sich ab dem 7 Jahrhundert so grundlegend dass es in der Folgezeit von heutigen Historikern byzantinisches Reich genannt wird Den Wandel fuhrten der Verlust von zwei Dritteln des Staatsgebietes der Verlust bedeutender wirtschaftlicher Ressourcen insbesondere durch den Verlust Agyptens und die Abwehrkampfe gegen seine ausseren Feinde herbei Ihn kennzeichnete die Entwicklung von einer kulturell und religios heterogenen Gesellschaft mit vielen stadtischen Zentren zu einer vom griechisch orthodoxen Bekenntnis und der griechischen Kultur gepragten Gesellschaft Es begann ein Prozess der militarischen Aspekte in Gesellschaft und Staat einen immer starkeren Rang einraumte Neue von Militargouverneuren geleitete Militarbezirke die Themenbezirke entstanden Damit verbunden war die Wandlung des Heeres von einem steuerfinanzierten Berufsheer in ein regional organisiertes durch Landbesitz abgegoltenes Heer Waren die Themenbezirke in diesem Jahrhundert noch lokal beschrankt verbreiteten sie sich in den folgenden Jahrhunderten uber das gesamte Reich und verdrangten die zivile Verwaltung Islamische Expansion und Kalifenreich Bearbeiten Hauptartikel Islamische Expansion nbsp Die islamische Expansion Ausbreitung unter dem Propheten Mohammed 622 632 Ausbreitung unter den vier rechtgeleiteten Kalifen 632 661 Ausbreitung unter den Umayyaden 661 750Ab dem Beginn des Jahrhunderts warb Mohammed auf der arabischen Halbinsel Anhanger und stiftete eine der Weltreligionen den Islam Er vereinte die unterschiedlichen Stamme und Gruppen der arabischen Halbinsel in einer ubergeordneten Gemeinschaft der Umma Als seine Nachfolger wurden die Kalifen gewahlt Die ersten vier Kalifen stammten aus der naheren Verwandtschaft Mohammeds und werden auch rechtgeleitete Kalifen genannt Fur einen Teil der Muslime hatten nur ʿAli ibn Abi Talib der vierte rechtgeleitete Kalif und Schwiegersohn Mohammeds und dessen Nachkommen einen legitimen Anspruch auf das Kalifenamt Die unterschiedliche Auffassung uber die Rechtmassigkeit der Nachfolge Mohammeds teilt bis heute die Muslime in solche die nur Ali und seine Nachkommen anerkennen die Schiiten und solche die alle rechtgeleiteten Kalifen anerkennen die Sunniten 8 Mitte der 630er Jahre begann die militarische Expansion des Kalifenreiches auch islamische Expansion genannt Die Araber eroberten grosse Gebiete des ostromischen Reiches wie Syrien Palastina und Agypten Neben der gewaltsamen Ersturmung der Stadte war die Verhandlung einer Kapitulation eine Methode der Eroberung 9 Im Jahr 642 errangen die Araber einen entscheidenden Sieg uber das Sassanidenreich Dennoch zogen sich die anschliessenden Eroberungen des Ostens des Reiches noch einige Jahre hin Zur Sicherung ihrer Eroberungen stationierten die Araber Truppen in den bestehenden Stadten oder grundeten Militarlager aus denen mit der Zeit Stadte wie das irakische Basra entstanden Die Eroberungszuge unter den ersten Kalifen wurden im Wesentlichen autonom von lokalen Anfuhrern gesteuert die parallel zueinander operierten 10 In der Mitte des Jahrhunderts kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den arabisch muslimischen Anhangern und Gegnern des vierten Kalifen ʿAli ibn Abi Talib In deren Folge kampften zum ersten Mal zwei muslimische Armeen gegeneinander Nach Alis Tod im Jahr 661 setzte sich sein Gegenspieler Muʿawiya I als Kalif durch Dieser unterschied sich von seinen Vorgangern weil er weder aus dem familiaren Umfeld Mohammeds stammte noch sich bei seiner Unterstutzung Verdienste erworben hatte Vielmehr stammte er von den mekkanischen Machteliten ab die den Propheten der Muslime zunachst bekampften Da Muʿawiya zuvor Gouverneur der Provinz Syrien war wo er seine Machtbasis hatte verlegte er die Hauptstadt vom arabischen Mekka ins syrische Damaskus Indem er durchsetzen konnte dass sein Sohn zu seinem Nachfolger als Kalif erklart wurde begrundete er die Umayyaden Dynastie Da mehrere arabische Gruppen damit nicht einverstanden waren kam es im Jahr 680 zu einem Burgerkrieg den erst der nachfolgende umayyadische Kalif Abd al Malik im Jahr 691 beenden konnte 11 Auch unter den Kalifen der Umayyaden Dynastie wurde das Kalifenreich durch Eroberung weiter ausgedehnt so dass es gegen Ende des Jahrhunderts ein Gebiet von Nordafrika bis nach Zentralasien umfasste Wahrend die Eroberer die politische und militarische Gewalt in den eroberten Gebieten ubernahmen liessen sie die Zivil und Finanzverwaltung bestehen Damit gab es nur wenige einheitliche Strukturen im Kalifenreich des 7 Jahrhunderts Erst zum Ende des Jahrhunderts wurde unter Abd al Malik das Griechische und Persische als Amtssprache durch das Arabische ersetzt Die Einfuhrung des Dinars als Wahrung des Kalifenreiches demonstrierte die arabische Herrschaft fuhrte jedoch nicht zu einem einheitlichen Munzsystem nbsp FelsendomDie Kalifen setzten Gouverneure ein die die Provinzen relativ autonom regierten Auch andere hochste politische und militarische Amter besetzten die Kalifen mit ihren arabischen Vertrauten wahrend in der Verwaltung auch hohe Posten von nicht arabischen Muslimen und lokalen Anhangern anderer Religionen bekleidet wurden 12 Weite Gebiete des heutigen Irak sowie die byzantinischen und sassanidischen Kronguter gingen an die muslimische Gemeinschaft beziehungsweise die Kalifen 13 Die Kampfer erhielten anstelle von Sold einen Anteil an der ubrigen Beute und einige Kampfer auch finanzielle Zuwendungen Der Erhalt dieser Zuwendungen setzte jedoch eine Aufnahme in ein Register den Diwan voraus die nur verdienten muslimischen Kampfern zuteilwurde Die Zuwendungen erfolgten durch Geldzahlungen die auch aus Steuergeldern finanziert wurden Diese wurden hauptsachlich von den Nicht Muslimen aufgebracht die eine spezielle Kopfsteuer Dschizya und eine Grundsteuer entrichten mussten Die muslimischen Eroberer ubten auf die Bevolkerung der eroberten Gebiete keinen Zwang aus zum Islam zu konvertieren Die Anhanger der Buchreligionen aber auch die Zoroastrier konnten ihren Glauben grosstenteils unbehelligt leben die Glaubensausubung unterlag aber Beschrankungen die mit der Zeit restriktiver wurden Da den neuen Herrschern die konfessionelle Ausrichtung der anderen Religionen gleichgultig war konnten einige Konfessionen wie die Nestorianer im Irak sich freier entfalten als unter der alten Herrschaft Nach der Eroberung konvertierten zahlreiche Menschen zum Islam Eine grosse Gruppe der Konvertiten waren Kriegsgefangene die nach dem Ubertritt zum Islam freigelassen wurden 14 Unter der Leitung der ersten Kalifen wurde der Korantext fixiert und die Anfange des islamischen Rechts Scharia etabliert Im letzten Jahrzehnt wurden unter dem Kalifen Abd al Malik bedeutende islamische Bauwerke wie der Felsendom in Jerusalem gebaut Einhergehend mit der Expansion etablierten arabische Kaufleute in alle Himmelsrichtungen Handelsrouten Insbesondere der arabische Handel entlang der Seidenstrasse mit China sowie mit Indien als auch entlang der ostafrikanischen Kuste und zwischen den Gebieten nordlich und sudlich der Sahara begann sich zu etablieren Afrika BearbeitenMitte des Jahrhunderts konnten die christlichen nubischen Staaten die Eroberungsversuche die die Araber von Agypten das sie zuvor eroberten aus vornahmen erfolgreich abwehren Anschliessend schlossen jene Staaten mit dem arabischen Statthalter in Agypten einen Friedensvertrag der die christliche Herrschaft in Nubien fur die nachfolgenden Jahrhunderte sicherte In der zweiten Jahrhunderthalfte vereinigten sich zwei der drei nubischen Staaten Nobatia und Makuria zu einem einzigen Konigreich 15 Auch wenn das am Horn von Afrika gelegene christliche aksumitische Reich zunachst gute Kontakte zum Islam pflegte hatte die islamische Expansion fur es unmittelbare Auswirkungen Seine politischen und kommerziellen Kontakte zum ostromischen Reich brachen mit den arabischen Eroberungen ostromischer Gebiete im ostlichen Mittelmeerraum ab Im Zuge dieser Schwierigkeiten intensivierte das Reich seine Beziehungen zu den nubischen Staaten Asien BearbeitenIndischer Subkontinent Bearbeiten nbsp Das Reich Harshavardhana zum Zeitpunkt seiner grossten AusdehnungDer indische Subkontinent war in mehrere Herrschaftsgebiete aufgeteilt In der ersten Halfte des Jahrhunderts konnte Harshavardhana ausgehend von seiner Hauptstadt Kannauj am mittleren Ganges das in Teilfurstentumer zersplitterte Nordindien sukzessive unter seiner Herrschaft vereinen Seine Expansion nach Suden konnte jedoch durch das sudwestindische Chalukya Reich im Jahr 630 gestoppt werden Das Reich Harshas brach nach seinem Tod 647 zusammen In den Auseinandersetzungen mit ihrem sudostindischen Nachbarreich Pallava konnten die Chalukya Konige zwar taktische jedoch keine nachhaltigen Siege erziehen Dennoch kam es im Zuge der Auseinandersetzung zu einem kulturellen Austausch zwischen den Reichen Bei seinen Feldzugen nach Sri Lanka setzte das Pallava Reich erstmals in der indischen Geschichte in konzentrierter Form Seestreitkrafte ein und schaffte damit eine Basis auf der der Nachfolgestaat der Chola seine Seeherrschaft vom 10 bis zum 12 Jahrhundert aufbauen konnte 16 Zur Ausubung der Herrschaft in weiten Teilen ihres Herrschaftsgebietes bedienten sich die Herrscher grosserer indischer Reiche wie Harsha der Hilfe verbundeter Herrscher und unterworfener Regionalfursten 17 Wichtigstes Element der indischen Wirtschaft war die Landwirtschaft In diesem Jahrhundert wurden wie in den vergangenen und folgenden Jahrhunderten die Ausdehnungen der landwirtschaftlichen Flachen kontinuierlich fortgesetzt Besonders in Sudindien wurden komplexe Bewasserungssysteme genutzt erweitert und verbessert 18 In Indien waren Hinduismus Buddhismus und Jainismus nebeneinander verbreitet Mit dem Tod Harshavardhana im Jahr 647 einem Forderer des Buddhismus verlor dieser zunehmend Anhanger sowohl bei den Eliten als auch beim Volk Der Hinduismus gewann auf Kosten der beiden anderen Religionen zunehmend an Bedeutung und Forderung Buddhistische Kloster die noch grossen Landbesitz hatten verloren zu Gunsten der Brahmanen an politischem Einfluss Das 7 Jahrhundert war ein Hohepunkt der Errichtung hinduistischer Hohlentempel Zentralasien Bearbeiten In Zentralasien waren die westlichen Kok Turk bis zur Jahrhundertmitte die bedeutendste Regionalmacht Bis zum Jahr 630 konnten sie ihren Herrschaftsbereich vom kaspischen Meer bis zum Tarimbecken und von der kasachischen Steppe bis zum nordlichen Hindukusch ausdehnen Die nomadischen 19 Turk profitierten von den Abgaben der ackerbauenden Bevolkerung die in Gebieten wie Sogdien und den Oasen des Tarimbeckens lebte Ferner erzielten die Nomaden wirtschaftlichen Wohlstand aus der Kontrolle von Teilen der Seidenstrasse Zusatzlichen Nutzen zogen sie von der Zusammenarbeit mit sogdischen Kaufleuten die einen bedeutenden Teil des Handels auf der Seidenstrasse betrieben In den ostromisch sassanidischen Kriegen unterstutzen sie Ostrom indem sie das sassanidische Reich von Osten angriffen Mit dem Vordringen der Araber im Westen und der Niederlage gegen China im Jahr 657 im Osten verloren die westlichen Turk zunehmend an Einfluss 20 Die ostlichen Turk waren 630 von den Chinesen unterworfen worden und dienten diesen als Soldner Im Zuge der wachsenden politischen Probleme Chinas am Ende des Jahrhunderts losten sie sich aus der chinesischen Abhangigkeit und errichteten das zweite turkische Reich 21 China Bearbeiten Hauptartikel Tang Dynastie nbsp China unter der Tang Dynastie um 700 n Chr Politische Entwicklung Bearbeiten In China wurde 618 die Sui Dynastie von der Tang Dynastie abgelost Der letzte Sui Kaiser verfolgte das im vorherigen Jahrhundert begonnene Projekt der Einigung des uber Jahrhunderte zersplitterten Chinas unter einer zentralistischen Herrschaft Mehrere Grossprojekte wie die Erweiterung des Kaiserkanals und die Befestigung der Nordgrenze sowie zahlreiche Feldzuge besonders die Niederlage gegen das nordkoreanische Goguryeo banden viele Ressourcen zerrutteten die Staatsfinanzen und forderten grosse Opfer unter der Bevolkerung Dieses wie die Versuche des Kaisers den alten Adel zu entmachten fuhrten zu zahlreichen Revolten im Land Vor dem Hintergrund dieser Probleme konnte General Li Yuan die Macht erringen und als Kaiser Tang Gaozu die Tang Dynastie begrunden Diese stellte in den folgenden Jahren die innere Stabilitat wieder her Mit der Unterwerfung der ostlichen Kok Turk die zuvor zahlreiche Raubzuge in China unternahmen konnten die Tang die Bedrohung aus dem Norden im Jahr 630 bannen In den folgenden Jahren dehnten die Tang das Reich insbesondere entlang der Seidenstrasse bis nach Zentralasien aus wobei sie die westlichen Kok Turk besiegten Die konkurrierenden Expansionsbestrebungen des chinesischen und des tibetischen Reiches fuhrten in diesem Jahrhundert zu zahlreichen militarischen Auseinandersetzungen Durch Intrigen und Machtranke stieg Wu Zetian in der zweiten Jahrhunderthalfte von einer kaiserlichen Konkubine zur faktischen Herrscherin ab 660 und schliesslich zur Kaiserin Wu Zhao 690 auf Sie war die einzige Frau die jemals China offiziell als Kaiserin regierte Unter ihrer Fuhrung konnte China die meisten Angriffe seiner Nachbarn auf die Grenzgebiete abwehren Kultur und Beziehungen zu anderen Staaten Bearbeiten Durch Siege uber die Ostturken und die Westturken wurde der chinesische Herrschaftsbereich entlang der Seidenstrasse ausgedehnt und mit Garnisonen gesichert Das brachte den Handel auf der Seidenstrasse zu einer neuen Blute Verstarkt kamen Waren und Ideen aus dem Mittelmeerraum dem Nahen Osten Indien und Zentralasien nach China Die Offenheit der chinesischen Politik galt auch den ostasiatischen Nachbarn Vermehrten wirtschaftlichen und kulturellen Austausch gab es mit den koreanischen Staaten und Japan Fur einflussreiche Gruppen in diesen Landern wurde die chinesische Kultur zum Vorbild Die chinesische Hauptstadt Chang an die an der Seidenstrasse lag wird heute vielfach als die grosste und kulturell bedeutendste Stadt der Welt zu dieser Zeit angesehen 22 In ihr lebten Menschen aus vielen Regionen der Welt Die Existenz kleiner Minderheiten von Juden Christen und Muslimen die ihren Glauben relativ frei praktizieren konnten gilt als Zeichen der Offenheit der Tang Kaiser Die Kaiser versuchten Daoismus und Buddhismus fur ihre politischen Zwecke zu instrumentalisieren Dabei griffen sie fordernd aber auch reglementierend in Glaubensinhalte und organisation ein Wahrend die ersten Tang Herrscher vorwiegend den Daoismus forderten begunstigte Kaiserin Wu Zhao den Buddhismus besonders die Chan Schule Neben diesen Religionen beeinflusste auch der Konfuzianismus die staatliche Ordnung Mit der Stabilitat der Offenheit nach aussen und dem wachsenden wirtschaftlichen Wohlstand bluhten Dichtkunst Erfinder und Entdeckergeist und andere kulturelle Aktivitaten auf Die Grundung mehrerer staatlicher Hochschulen die auch der Beamtenausbildung dienten forderte die Verbreitung von Wissen In der Enzyklopadie Yiwen leiju versuchte man das erworbene Wissen zu sammeln und geordnet aufzuschreiben Der buddhistische chinesische Pilgermonch Xuanzang reiste uber die Seidenstrasse nach Zentralasien und nach Indien Neben zahlreichen religiosen Schriften die die Ausbreitung des Buddhismus in China forderten brachte er Reisebeschreibungen mit die noch heute als wichtige Quelle fur das Leben im damaligen Indien gelten Gesellschaft Wirtschaft und Recht Bearbeiten Aufgrund der Ergebnisse der damals durchgefuhrten Volkszahlungen wird die Einwohnerzahl Chinas in diesem Jahrhundert auf etwa 50 Millionen geschatzt 23 Die Bevolkerung konzentrierte sich entlang der fruchtbaren Ufer des gelben Flusses 24 wobei ein Teil in Stadten wohnte die weit grosser als die Europas waren Im Laufe des 7 Jahrhunderts setzte ein bedeutender wirtschaftlicher Aufschwung ein Dieser wurde durch mehrere Faktoren bedingt Der Kaiserkanal verband den Jangtsekiang mit dem gelben Fluss und damit den sudchinesischen Wirtschaftsraum mit dem Nordchinesischen 25 Das ermoglichte einen verstarkten Import landwirtschaftlicher Produkte aus dem fruchtbaren Suden was die Verfugbarkeit von Lebensmitteln im Norden steigerte Ferner wurden die Verwaltung und das Steuersystem reformiert Der zuvor knappe Umlauf von Kupfermunzen wurde beschleunigt und im Bereich der Kreditinstrumente kam es zu Innovationen Eine Landreform teilte das Land in genormte Parzellen auf die Bauern Beamten und Adel zugeteilt wurden Porzellan wurde gewerbsmassig in grosseren Mengen hergestellt 26 Die Tang Kaiser ubernahmen von den Sui die zentralistische Staatsordnung die letzte etabliert hatten Die Herrschaft wurde durch ein hierarchisches Beamtensystem ausgeubt das dem Kaiser unterstellt war Im Gegensatz zu den Sui wurdigten die Tang Herrscher bei der Herrschaftsausubung und Postenbesetzung starker die traditionellen Rechte der Adelsschicht Fur einen Beamtenposten konnten sich die Bewerber sowohl durch eine Empfehlung als auch durch eine bestandene Beamtenprufung qualifizieren wobei insbesondere die Stellen in den regionalen Prafekturen primar durch Empfehlungen besetzt wurden Von der Politik des jeweiligen Kaisers hing es ab ob ein hoherer Beamtenposten aufgrund einer Empfehlung oder einer bestandenen Prufung besetzt wurde An den Prufungen fur hohere Stellen nahmen uberwiegend die Sohne der Eliten teil so dass unabhangig von der Wahl des Zugangs die hohen Posten von der Elite besetzt wurden 27 Die bereits vorhanden schriftlichen Gesetze wurden im 7 Jahrhundert systematisiert und reformiert Das von den Tang eingefuhrte Gesetzbuch das eine Gleichheit vor dem Gesetz anstrebte war auch in den nachfolgenden Jahrhunderten Grundlage der Strafrechts und wurde spater auch in Japan ubernommen Ost und Sudostasien Bearbeiten Im Hochland von Tibet grundete Songtsen Gampo das Konigreich von Tibet indem er die dort heimischen Furstentumer nacheinander unterwarf Im Zuge einer Expansionspolitik fuhrte Tibet unter seinen Nachfolgern in der zweiten Halfte des Jahrhunderts Kriege mit China uber die Kontrolle des Tarimbeckens in dem Teile der Seidenstrasse verlaufen Dabei gelang es Tibet in den 670er Jahren grossere Teile des Beckens unter seine Kontrolle zu bringen In den 690er Jahren konnte China diese Gebiete wieder zuruckerobern Im 7 Jahrhundert konnte sich der Buddhismus erstmals in Tibet etablieren wahrend er sich im folgenden Jahrhundert flachendeckend verbreiten konnte Im Norden der koreanischen Halbinsel lag das Reich Goguryeo das China von Beginn des Jahrhunderts zu erobern suchte Die im Suden der koreanischen Halbinsel gelegenen Reiche Silla und Baekje waren mit China beziehungsweise mit Goguryeo verbundet Im Jahr 660 half China dem Konigreich Silla seinen Rivalen Baekje zu erobern Acht Jahre spater gelang es Silla und China dann das Reich Goguryeo zu besiegen Anschliessend versuchten die Chinesen die Gebiete der beiden besiegten Reiche zu kolonisieren Daraufhin wandte sich Silla gegen seinen ehemaligen Verbundeten China und vertrieb ihn von der koreanischen Halbinsel Das Gebiet von Baekje und grosse Teile des ehemaligen Goguryeo wurden nun Teil des Reiches Silla In diesem regierte ein Konig uber eine Standegesellschaft die sich nach Knochen Klassen gliederte Die Abstammung bestimmte die Klassenzugehorigkeit Seit der Mitte des Jahrhunderts drangten die Konige den Einfluss der oberen Klassen zu ihren Gunsten zuruck 28 In Japan in dem das 7 Jahrhundert der Asuka Zeit zugeordnet wird erfolgten durch den Kaiserhof weitreichende Reformen Die sogenannte 17 Artikel Verfassung war eine Schrift zur ethischen Ausubung der Herrschaft die sowohl von der Staatsreligion dem Buddhismus als auch von konfuzianischen Einflussen gepragt war Durch die Taika Reformen des Jahres 646 wurde der japanische Zentralstaat etabliert der sich stark an dem chinesischen Staatsmodell orientierte Das Land wurde formal Eigentum des Kaisers der es jedoch der Kontrolle der Adelsfamilien uberliess die es bisher besassen Im 7 Jahrhundert wurde eine Hofhierarchie etabliert Ferner bezeichneten sich die japanischen Herrscher erstmals als Kaiser ab den 670er Jahren mit dem Titel Tennō Kreuzten die Handelsrouten zwischen Indien und China vor dem 7 Jahrhundert die malaiische Halbinsel uber den Landweg benutzten die Kaufleute ab dem 7 Jahrhundert durchgehend den Seeweg indem sie durch die Strasse von Malakka um die malaiische Halbinsel herumfuhren 29 Das auf der sudostasiatischen Insel Sumatra gegrundete Konigreich Srivijaya dehnte sich durch Eroberungen bis zum Ende des Jahrhunderts auf grosse Teile des Sudens der Insel aus Damit schaffte es die Basis dafur die Verlagerung des Handelsverkehrs in die Strasse von Malakka zu nutzen und in den folgenden Jahrhunderten zur bedeutendsten Thalassokratie Sudostasiens aufzusteigen Die verstarkte aktive Aneignung indischen Wissens Kultur und Religion durch die Herrschereliten Sudostasiens kann fur die Zeit ab dem 7 Jahrhundert belegt werden 30 So war das Konigreich von Srivijaya buddhistisch gepragt Amerika BearbeitenIn Mittelamerika stand das Reich der Maya in voller Blute An der Westkuste Sudamerikas wurde Tiahuanaco zur Zentralstadt einer Pre Inka Kultur ausgebaut Nordlich von dieser etablierte sich die Wari Kultur Die nordlich der Wari Kultur beheimatete Moche Kultur erlebte ihren Niedergang wahrscheinlich aufgrund von Klimaeinflussen Ereignisse BearbeitenEuropa Bearbeiten 614 Durch das Edictum Chlotharii wird die lokale Verwaltung in die Hande des Grundbesitzenden Adels anstelle einer nur vom Konig abhangigen Verwaltung gelegt 639 Der Tod des letzten bedeutenden merowingischen Konigs Dagobert I markierte den Niedergang seiner Konigsdynastie In der Folge ubernahmen die Hausmeier der jeweiligen Reichsteile schrittweise die tatsachliche Macht im Frankenreich 654 Konig Rekkeswinth schuf ein einheitliches Gesetzbuch das sowohl fur den romischen als auch fur den germanischen Teil der Bevolkerung im Westgotenreich galt 664 Die Synode von Whitby war fur die Angelsachsen ein wichtiger Schritt weg von der iroschottischen und hin zur romischen Kirchenordnung 687 Durch seinen Sieg in der Schlacht bei Tertry gewann Pippin der Mittlere das Hausmeieramt im gesamten Frankenreich und legte damit die Grundlage zum Aufstieg der Pippiniden der spateren karolingischen Dynastie 681 Das erste bulgarische Reich wurde auf der ostlichen Balkan Halbinsel gegrundet Mittelmeerraum und Naher Osten Bearbeiten 622 Hidschra Auswanderung des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina 632 Tod Mohammeds 636 errangen die arabischen Heere in der Schlacht am Jarmuk einen entscheidenden Sieg uber byzantinische Truppen dem die Eroberung grosser byzantinischer Gebiete folgte 640 In der Schlacht bei Heliopolis besiegen die Araber die byzantinischen Truppen in Agypten 643 Eroberung Tripolitaniens durch die Araber 651 Tod des letzten persischen Grosskonigs Yazdegerd III das Sassanidenreich fallt der arabischen Expansion zum Opfer 691 692 Der Felsendom in Jerusalem wird errichtet 698 fallt mit Karthago der letzte wichtige ostromisch byzantinische Stutzpunkt in Nordafrika an die Araber Asien Bearbeiten 604 Der japanische Prinzregent Shōtoku Taishi erliess die 17 Artikel Verfassung 憲法十七条 Kenpō jushichi jō 618 Li Yuan sturzte den letzten chinesischen Sui Kaiser und grundete als Kaiser Tang Gaozu die Tang Dynastie 630 Chinesische Truppen schlagen die ostlichen Kok Turk in einer Schlacht vernichtend und nehmen ihren Khan gefangen Die damit verbundene Eingliederung der ostlichen Kok Turk in das chinesische Reich tragt zu dessen Stabilisierung bei 646 Die Taika Reformen wurden erlassen die Verwaltung Steuerrecht und die Grundbesitzverhaltnisse neu ordneten 690 Wu Zetian wird einzige Kaiserin Chinas Personlichkeiten BearbeitenChosrau II letzter bedeutender sassanidischer Grosskonig Herakleios ostromischer Kaiser der verlorenes Staatsgebiet in einer grossen Kraftanstrengung vom Sassanidenreich zuruckeroberte und es danach wieder an das Kalifenreich verlor Mohammed Religionsstifter des Islam Songtsen Gampo Grunder des Konigreiches von Tibet Tang Taizong chinesischer Kaiser der das chinesische Kaiserreich stabilisierte und reformierte sowie es verstarkt nach aussen offnete Wu Zetian einzige offizielle chinesische KaiserinErfindungen und Entdeckungen BearbeitenAraber verkochen erstmals Ol und Lauge miteinander und schaffen somit die Seife in ihrer heute bekannten Form Entwicklung der Windmuhle in Persien Im byzantinischen Reich wurde das griechische Feuer entwickelt und bei der Abwehr der Belagerung von Konstantinopels 674 678 erfolgreich eingesetzt Das entzundete Brandmittel ist schwer zu loschen und war damit eine machtige Waffe Es wurde meistens mit Flammenwerfern verschossen Die Masoreten judische Schriftgelehrte entwickeln ein Vokalpunktierungssystem um die korrekte Aussprache des Hebraischen festzuhalten Einfuhrung des islamischen Kalenders Literatur BearbeitenHans Werner Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 Handbuch der Geschichte Europas Band 2 Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 978 3 8252 2427 1 Martin Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung Bohlau Verlag Wien 2003 ISBN 3 8252 2382 5 Gudrun Kramer Geschichte des Islam Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 53516 X Heinz Halm Die Araber 3 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 50843 1 David Arnold Sudasien Neue Fischer Weltgeschichte Band 11 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 10 010841 8 Kai Vogelsang Geschichte Chinas 3 Auflage Reclam Verlag Stuttgart 2013 ISBN 978 3 15 010933 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons 7 Jahrhundert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ingrid Heidrich Einfuhrung in die Geschichte des Mittelalters 7 Jahrhundert Memento vom 19 Oktober 2012 im Internet Archive uberarbeitete elektronische Fassung von Einfuhrung in die Geschichte des europaischen Mittelalters H C I Bad Munstereifel 2003 ISBN 3 00 010998 6 Einzelnachweise Bearbeiten United States Census Bureau Schatzungen der historischen Weltbevolkerung englisch Alfred Schlicht Die Araber und Europa Kohlhammer Verlag Stuttgart 2008 ISBN 978 3 17 019906 4 S 27 Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 2003 S 45 Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 2003 S 161 165 Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 2003 S 47 Goetz Europa im fruhen Mittelalter 500 1050 2003 S 233 235 Ingrid Heidrich Einfuhrung in die Geschichte des Mittelalters 7 Jahrhundert Memento vom 19 Oktober 2012 im Internet Archive Bundeszentrale fur politische Bildung Kleines Islam Lexikon Stichwort Schiiten Halm Die Araber 2010 S 28 Kramer Geschichte des Islam 2005 S 31 Halm Die Araber 2010 S 31 Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung 2003 S 123 Kramer Geschichte des Islam 2005 S 42 Kramer Geschichte des Islam 2005 S 62 Denise Badini Andrea Reikat Ein Kontinent im Umbruch Afrika vom 7 bis zum 16 Jahrhundert Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2005 S 2 Website BpB Arnold Sudasien 2012 S 152 Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung 2003 S 161 Arnold Sudasien 2012 S 157 Eintrag Turks X 686b In The Encyclopaedia of Islam New Edition Archiviert vom Original am 16 Dezember 2005 abgerufen am 31 Oktober 2013 englisch evtl mit Darstellungsproblemen umfangreiche Abhandlung zu Geschichte Sprachen Literatur Musik und Folklore der Turkvolker Jurgen Paul Zentralasien Neue Fischer Weltgeschichte Band 10 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 10 010840 1 S 78 Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung 2003 S 259 Vogelsang Geschichte Chinas 2013 S 255 257 Helwig Schmidt Glintzer Das alte China Von den Anfangen bis zum 19 Jahrhundert 4 Auflage Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 45115 2 S 85 Mark Edward Lewis China s Cosmopolitan Empire The Tang Dynasty Harvard University Press Cambridge USA 2009 ISBN 978 0 674 03306 1 S 5 Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung 2003 S 31 Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung 2003 S 47 55 Vogelsang Geschichte Chinas 2013 S 252 311 Marion Eggert Jorg Plassen Kleine Geschichte Koreas Verlag C H Beck Munchen 2005 ISBN 3 406 52841 4 S 32 35 Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung 2003 S 53 Krieger Geschichte Asiens Eine Einfuhrung 2003 S 90 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 7 Jahrhundert amp oldid 235514756