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Die stochastische Analysis ist ein Teilgebiet der Mathematik genauer der Wahrscheinlichkeitstheorie Sie beschaftigt sich mit der Verallgemeinerung von Begriffsbildungen Aussagen und Modellen der Analysis auf stochastische Prozesse also auf Funktionen deren Werte zufallig sind Im Zentrum der stochastischen Analysis stehen die Formulierung und die Untersuchung von stochastischen Integralen und darauf aufbauend von stochastischen Differentialgleichungen Ein Pfad des Wiener Prozesses blau und eines damit berechneten stochastischen Integrals grun Historisch geht das Fachgebiet auf Arbeiten des japanischen Mathematikers Kiyoshi Itō ab 1944 zuruck Der wesentliche Impuls dafur war die mathematische Beschreibung des physikalischen Phanomens der brownschen Bewegung durch Albert Einstein und Norbert Wiener Dieses Modell der Wiener Prozess bildet mit seinen zahlreichen bemerkenswerten Eigenschaften und Verallgemeinerungen einen Startpunkt der stochastischen Analysis Anwendungen des Fachgebiets finden sich unter anderem in der Biologie in der Physik und in den Ingenieurwissenschaften vor allem aber in der Finanzmathematik Einen ersten Hohepunkt bildete hier das 1973 veroffentlichte bahnbrechende Black Scholes Modell zur Bewertung von Optionen auf eine Aktie deren Kursentwicklung durch eine stochastische Differentialgleichung beschrieben wird Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 1 1 Vom Kursgewinn beim Aktienhandel zum stochastischen Integral 1 2 Von einem Modell fur den Aktienkurs zu stochastischen Differentialgleichungen 2 Geschichte 2 1 Die Anfange Mathematische Modelle fur die brownsche Bewegung 2 2 Der Ansatz von Itō und die weitere Entwicklung 3 Grundlegende Begriffe Aussagen und Methoden 3 1 Der Wiener Prozess und seine analytischen Eigenschaften 3 2 Stochastische Integrale 3 3 Die Itō Formel 3 4 Stochastische Differentialgleichungen 4 Anwendungen 4 1 Finanzmathematik 4 1 1 Bewertung von Derivaten 4 1 2 Zinsmodelle 4 2 Physik Chemie und Ingenieurwissenschaften 4 3 Biologie 5 Literatur 5 1 Allgemeine Lehrbucher 5 2 Lehrbucher mit Schwerpunkt Finanzmathematik 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEinfuhrung BearbeitenBesonders elementar und klar treten die Begrifflichkeiten der stochastischen Analysis bei ihrem Hauptanwendungsgebiet der Finanzmathematik zu Tage Dazu werden im Folgenden die Vorgange beim Handel mit einem Finanzinstrument beschrieben das der Einfachheit halber Aktie genannt wird und einige idealisierte Annahmen erfullt Insbesondere soll es moglich sein das Finanzinstrument jederzeit in beliebigen Mengen zu kaufen und zu verkaufen 1 Vom Kursgewinn beim Aktienhandel zum stochastischen Integral Bearbeiten Der Gewinn oder Verlust beim Besitz von Aktienanteilen innerhalb eines bestimmten Zeitraums hangt auf offensichtliche Weise davon ab wie viele Anteile man von der Aktie besitzt und wie sich ihr Preis der Borsenkurs in diesem Zeitraum andert Besitzt man beispielsweise H 1 4 27 displaystyle H 1 4 27 nbsp Anteile einer Aktie mit Anfangskurs S 0 106 12 displaystyle S 0 106 12 mathrm euro nbsp und steigt der Kurs etwa innerhalb eines Tages auf S 1 107 58 displaystyle S 1 107 58 mathrm euro nbsp so betragt der Kursgewinn gerundet H 1 S 1 S 0 4 27 107 58 106 12 6 23 displaystyle H 1 cdot S 1 S 0 4 27 cdot 107 58 mathrm euro 106 12 mathrm euro 6 23 mathrm euro nbsp Nach diesem Tag konnten weitere Anteile der Aktie gekauft oder verkauft werden sodass man nun H 2 displaystyle H 2 nbsp Anteile besitzt also zum Beispiel H 2 5 27 displaystyle H 2 5 27 nbsp wenn man noch eine ganze Aktie hinzukauft Fallt daraufhin der Aktienkurs bis zum folgenden Tag auf S 2 105 96 displaystyle S 2 105 96 mathrm euro nbsp lasst sich der Gesamtgewinn innerhalb der zwei Tage durch H 1 S 1 S 0 H 2 S 2 S 1 2 30 displaystyle H 1 cdot S 1 S 0 H 2 cdot S 2 S 1 2 30 mathrm euro nbsp bestimmen Es ist somit im betrachteten Zeitraum ein negativer Gewinn also ein Verlust eingetreten Allgemein ist der Gesamtgewinn G n displaystyle G n nbsp nach n displaystyle n nbsp Zeitabschnitten die Summe der Teilgewinne jedes einzelnen Abschnitts G n k 1 n H k D S k H 1 S 1 S 0 H 2 S 2 S 1 H n S n S n 1 displaystyle G n sum k 1 n H k cdot Delta S k H 1 cdot S 1 S 0 H 2 cdot S 2 S 1 ldots H n cdot S n S n 1 nbsp Dabei bezeichnet D S k S k S k 1 displaystyle Delta S k S k S k 1 nbsp die Kursanderung im k displaystyle k nbsp ten Zeitabschnitt und H k displaystyle H k nbsp gibt an wie viele Anteile der Aktie der Aktionar in diesem Zeitraum besitzt 2 Die Analysis kommt bei diesen elementaren Uberlegungen ins Spiel wenn nicht mehr nur eine Folge diskreter Handelszeitpunkte sondern alle Zeitpunkte t displaystyle t nbsp aus einem Zeitintervall 0 T displaystyle 0 T nbsp betrachtet werden Eine Aktie hat zu jedem Zeitpunkt t displaystyle t nbsp einen Kurs S t displaystyle S t nbsp der sich im Allgemeinen standig andert Auch die gehaltenen Anteile H t displaystyle H t nbsp konnen in idealisierter Weise als ein sich kontinuierlich andernder Prozess der sogenannte Portfolioprozess angesehen werden Der Gesamtgewinn G T displaystyle G T nbsp wahrend des Zeitintervalls 0 T displaystyle 0 T nbsp kann dann allerdings nicht mehr durch die oben dargestellte einfache Summierung endlich vieler Teilgewinne bestimmt werden Er ergibt sich stattdessen durch Integration des Portfolioprozesses gewichtet mit den Anderungen des Aktienkurses als Formel G T 0 T H t d S t displaystyle G T int 0 T H t mathrm d S t nbsp geschrieben 3 Eine Grundaufgabe der stochastischen Analysis ist es solche stochastischen Integrale fur moglichst allgemeine Integranden H t displaystyle H t nbsp und Integratoren S t displaystyle S t nbsp mathematisch zu definieren und ihre Eigenschaften zu untersuchen Von einem Modell fur den Aktienkurs zu stochastischen Differentialgleichungen Bearbeiten Die Uberlegungen die zu obiger Darstellung des Gewinns als ein stochastisches Integral fuhren sind so allgemein dass sie sinngemass fur beliebige zeitlich veranderliche Grossen durchgefuhrt werden konnen Im konkreten Beispiel des Aktienhandels stellt sich daher die Frage wie ein mathematisches Modell fur die zeitliche Entwicklung des Kurses S t displaystyle S t nbsp aussehen konnte Reale Kursverlaufe scheinen sich zufallig auf und ab zu bewegen Aus Sicht der Mathematik ist es also naheliegend jedes S t displaystyle S t nbsp als eine Zufallsvariable zu modellieren also als eine Funktion die jedem Ergebnis w displaystyle omega nbsp eines abstrakten Zufallsexperiments den Wert S t w displaystyle S t omega nbsp zuordnet Der Aktienkurs hangt dann sowohl vom Zeitpunkt t displaystyle t nbsp als auch von dem Zufallsergebnis w displaystyle omega nbsp ab Er ist ein stochastischer Prozess 4 nbsp Der australische Aktienindex All Ordinaries zeigt uber den Zeitraum von 1875 bis 2013 ein ausgepragtes exponentielles Wachstum In logarithmischer Darstellung folgt er also ungefahr einer Gerade In der Realitat erscheinen Aktienkurse zwar zufallig sind aber nicht vollig regellos Uber langere Zeitraume ungestorte Kursverlaufe weisen haufig als Grundtendenz ein exponentielles Wachstum auf steigen also beispielsweise von Jahr zu Jahr um einige Prozent Das zeigt sich normalerweise noch deutlicher bei Aktienindizes bei denen uber eine Anzahl von Einzelkursen gemittelt wird wie etwa in besonders ausgepragter Weise in der nebenstehenden Grafik des australischen Aktienindex All Ordinaries Ein vollig ungestortes exponentielles Wachstum von S t displaystyle S t nbsp wurde bedeuten dass die Anderung D S t S t D t S t displaystyle Delta S t S t Delta t S t nbsp in einem kurzen Zeitraum D t displaystyle Delta t nbsp proportional zu S t displaystyle S t nbsp und zu D t displaystyle Delta t nbsp ist D S t m S t D t displaystyle Delta S t mu cdot S t cdot Delta t nbsp mit einer Wachstumsrate m displaystyle mu nbsp Bei einem Sparguthaben entsprache dies dem exponentiellen Wachstum durch Zinseszins Bei Aktien wird dieses Wachstumsgesetz hingegen in der Realitat offenbar durch eine komplizierte Zufallsbewegung uberlagert Die Statistik und die Wahrscheinlichkeitstheorie legen es nahe bei zufalligen Storungen die sich aus vielen kleinen Einzelanderungen zusammensetzen von einer Normalverteilung als einfachstem Modell auszugehen Ausserdem zeigt sich dass die Varianz der Storungen proportional zum betrachteten Zeitraum D t displaystyle Delta t nbsp ist Der Wiener Prozess W t displaystyle W t nbsp besitzt alle diese gewunschten Eigenschaften eignet sich also als ein Modell fur die zeitliche Entwicklung der Zufallskomponente des Aktienkurses Insgesamt fuhren diese Uberlegungen zu folgender Modellgleichung fur die Anderung D S t displaystyle Delta S t nbsp in einem Zeitintervall D t displaystyle Delta t nbsp D S t m S t D t s S t D W t displaystyle Delta S t mu cdot S t cdot Delta t sigma cdot S t cdot Delta W t nbsp Dabei bezeichnen D W t W t D t W t displaystyle Delta W t W t Delta t W t nbsp die Anderung des Wiener Prozesses im betrachteten Zeitraum und s displaystyle sigma nbsp eine Proportionalitatskonstante die modelliert wie stark sich die Zufallskomponente auf die Kursanderung auswirkt die sogenannte Volatilitat 5 nbsp Ein moglicher Pfad einer Losung der stochastischen Differentialgleichung zur AktienkursmodellierungDas weitere Vorgehen der klassischen Analysis ware nun das Zeitintervall D t displaystyle Delta t nbsp gegen null konvergieren zu lassen und so eine gewohnliche Differentialgleichung fur die gesuchte Funktion zu gewinnen Das ist hier auf diese Weise nicht moglich denn wie sich herausstellt sind weder die Pfade des Wiener Prozesses noch die des gesuchten Aktienkursprozesses differenzierbar lassen sich also nicht durch klassische Differentialrechnung untersuchen Stattdessen erhalt man eine stochastische Differentialgleichung die meist in der Form d S t m S t d t s S t d W t displaystyle mathrm d S t mu cdot S t cdot mathrm d t sigma cdot S t cdot mathrm d W t nbsp geschrieben wird Die dabei verwendeten Differentiale sind ein reiner Notationsbestandteil und es ist Aufgabe der stochastischen Analysis solchen Gleichungen erst einen mathematischen Sinn zu geben Das gelingt durch die Beobachtung dass wegen des Fundamentalsatzes der Analysis Beziehungen zwischen einer differenzierbaren Funktion und ihrer Ableitung auch mithilfe ihres Integrals geschrieben werden konnen Entsprechend ist eine stochastische Differentialgleichung nur eine intuitive Schreibweise einer Integralgleichung mit einem stochastischen Integral 6 Die stochastische Analysis beschaftigt sich unter anderem mit den Fragen unter welchen Voraussetzungen stochastische Differentialgleichungen eindeutig losbar sind und welche analytischen und wahrscheinlichkeitstheoretischen Eigenschaften die Losungen haben Fur einige einfache Typen stochastischer Differentialgleichungen gibt es Methoden um die Losungen explizit zu berechnen So hat zum Beispiel die oben hergeleitete Gleichung fur den Aktienkurs als Losung die sogenannte geometrische brownsche Bewegung Wie es aber auch schon bei gewohnlichen Differentialgleichungen der Fall ist konnen bei vielen stochastischen Differentialgleichungen die Losungen nur numerisch berechnet werden Geschichte BearbeitenDie Anfange Mathematische Modelle fur die brownsche Bewegung Bearbeiten source source Brownsche Bewegung der Fetttropfchen in MilchAls brownsche Bewegung wird das physikalische Phanomen bezeichnet dass kleine Partikel die in einer Flussigkeit oder in einem Gas schweben sich auf eine unregelmassig und zufallig erscheinende Art zitternd bewegen Sie ist nach dem Botaniker Robert Brown benannt der sie 1827 zuerst bei der mikroskopischen Untersuchung von Pollenkornern in einem Wassertropfen beobachtete und beschrieb In der Folgezeit zeigten Experimente dass die physikalische Ursache der brownschen Bewegung in der Warmebewegung der Flussigkeitsmolekule liegt Diese stossen standig gegen die viel grosseren Partikel und versetzen sie dadurch selbst in eine unregelmassige Bewegung 7 Eine zu ihrer Zeit wissenschaftlich nur wenig beachtete fruhe Anwendung der brownschen Bewegung in der Finanzmathematik untersuchte der franzosische Mathematiker Louis Bachelier der im Jahr 1900 mit der Hilfe von Zufallsbewegungen versuchte die Aktienkurse an der Pariser Borse zu modellieren und damit Preisformeln fur Optionsscheine herzuleiten Er nahm damit zahlreiche Ideen aus dem erst 73 Jahre spater vorgestellten beruhmten Black Scholes Modell vorweg 7 nbsp Albert Einstein 1905Die brownsche Bewegung gelangte wieder in das Licht der wissenschaftlichen Offentlichkeit als Albert Einstein 1905 also in seinem annus mirabilis ein mathematisches Modell fur das physikalische Phanomen vorstellte Er nahm darin an dass die brownsche Bewegung in moderner Sprechweise ein stochastischer Prozess mit stetigen Pfaden und unabhangigen normalverteilten Zuwachsen ist also grundlegende und aus physikalischer Sicht sinnvolle Bedingungen erfullt Andere physikalisch ebenso notwendige Bedingungen setzte er jedoch nicht voraus vor allem nicht dass ein Teilchen in einem festen Zeitraum nur eine endliche Wegstrecke zurucklegen kann die sogenannte Rektifizierbarkeit der Pfade Da 1905 die masstheoretische Fundierung der Wahrscheinlichkeitstheorie durch Emile Borel und Henri Lebesgue gerade erst begonnen hatte konnte Einstein allerdings nicht beweisen dass sein Modell als ein mathematisches Objekt tatsachlich existiert 8 Eine mathematische Konstruktion von Einsteins Modell gelang erst 1923 dem US amerikanischen Mathematiker Norbert Wiener Er verwendete dazu einen 1913 von Percy John Daniell entwickelten Zugang zur Masstheorie sowie die Theorie der Fourierreihen Bei der Untersuchung der Eigenschaften dieses ihm zu Ehren auch Wiener Prozess genannten Modells zeigte sich dass dessen Pfade nicht rektifizierbar sind So stellte sich im Nachhinein heraus dass Einstein genau die richtigen Eigenschaften in seinem Modell ausgewahlt hatte mit der zusatzlichen Annahme der Rektifizierbarkeit hatte es mathematisch gar nicht existiert 9 Im Jahr 1931 fand der sowjetische Mathematiker Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow eine Moglichkeit stochastische Prozesse mithilfe der Analysis zu untersuchen Er betrachtete Verallgemeinerungen des Wiener Prozesses die sogenannten Markow Prozesse und entwickelte eine Theorie zu ihrer Beschreibung Er zeigte dass sich diese Prozesse in einen nichtzufalligen Drift Term und in einen rein stochastischen Anteil zerlegen lassen Damit stellte Kolmogorow einen Zusammenhang zwischen ihren Wahrscheinlichkeitsverteilungen und bestimmten partiellen Differentialgleichungen den Kolmogorow Gleichungen dar Er verwendete dabei Methoden der klassischen Analysis eine Verallgemeinerung von Integral und Differentialrechnung hin zu einer stochastischen Analysis fand sich bei ihm noch nicht 9 Der Ansatz von Itō und die weitere Entwicklung Bearbeiten nbsp Kiyoshi Itō 1970Am Beginn der stochastischen Analysis steht eine Arbeit des japanischen Mathematikers Kiyoshi Itō 1915 2008 aus dem Jahr 1944 mit dem schlichten Titel Stochastic Integral Itō der damit als der Begrunder des Fachgebiets gilt konstruierte darin eine allgemeine stochastische Differentialgleichung zur Untersuchung von Markow Prozessen Den dabei auftretenden stochastischen Differentialen gab er einen Sinn durch die Konstruktion eines neuen Integralbegriffs fur stochastische Prozesse des Itō Integrals In seinen folgenden Arbeiten stellte er zudem eine Verbindung zu Kolmogorows Ergebnissen her indem er bewies dass die Losungen seiner stochastischen Differentialgleichung die Kolmogorow Gleichungen erfullen Dazu veroffentlichte er 1951 eines der grundlegendsten Ergebnisse der stochastischen Analysis die Itō Formel Diese verallgemeinert die Kettenregel die Produktregel die Substitutionsregel und die partielle Integration der klassischen Analysis auf stochastische Differentiale bzw Integrale von sogenannten Itō Prozessen 10 Itōs Arbeiten stellten damit den Startpunkt einer raschen Entwicklung des Fachgebiets dar die auch heute noch anhalt Wie sich allerdings im Jahr 2000 herausstellte hatte der deutsch franzosische Mathematiker Wolfgang Doblin bereits 1940 zahlreiche von Itōs Ideen vorweggenommen Weil Doblin der fur Frankreich im Zweiten Weltkrieg kampfte seine Arbeit in einem versiegelten Umschlag an die Pariser Academie des sciences schickte seine Notizen verbrannte und anschliessend Suizid beging um der Gefangennahme durch die deutsche Wehrmacht zu entgehen wusste jedoch 60 Jahre lang niemand von Doblins Resultaten 11 nbsp Paul Andre Meyer 1969In der Folgezeit von Itōs Arbeiten lag der Schwerpunkt der mathematischen Forschung auf Verallgemeinerungen seiner Ergebnisse Joseph L Doob erweiterte 1953 in seinem einflussreichen Buch uber stochastische Prozesse Itōs Integral vom Wiener Prozess auf Prozesse mit unkorrelierten Zuwachsen Doob beschaftigte sich zudem mit der Fragestellung wie sein Zerlegungssatz fur diskrete Prozesse auf den zeitkontinuierlichen Fall verallgemeinert werden kann Dieses Problem wurde 1962 von Paul Andre Meyer gelost Meyer zeigte dass eine solche Zerlegung die Doob Meyer Zerlegung nur unter einer Zusatzbedingung die er Klasse D nannte moglich ist 12 Im Jahr 1970 verallgemeinerten Catherine Doleans Dade und Meyer das Itō Integral auf sogenannte Semimartingale als Integratoren also auf stochastische Prozesse die sich aus einem lokalen Martingal und einem Prozess mit lokal endlicher Variation zusammensetzen Semimartingale sind in gewisser Weise die allgemeinste Klasse von stochastischen Prozessen fur die sich ein sinnvoller Integralbegriff definieren lasst 13 14 Aus Sicht der Anwendungen der stochastischen Analysis ist das historisch bedeutsamste Ergebnis das nach Vorarbeiten des Wirtschaftswissenschaftlers Paul A Samuelson und des Mathematikers Henry McKean von Fischer Black Myron S Scholes und Robert C Merton 1973 veroffentlichte Black Scholes Modell zur Bewertung von Finanzoptionen Darin ist der Kurs der zugrunde liegenden Aktie durch die im Einfuhrungsabschnitt dieses Artikels hergeleitete stochastische Differentialgleichung gegeben Die Itō Formel angewendet auf den Preis einer Option als Funktion von Zeit und Aktienkurs fuhrt dann zusammen mit einer okonomischen Argumentation mittels eines Hedgegeschafts auf eine bestimmte partielle Differentialgleichung die Black Scholes Gleichung Diese lasst sich explizit losen und ergibt somit Formeln fur den Wert von Kauf und Verkaufsoptionen auf die Aktie Scholes und Merton erhielten 1997 fur ihre Leistungen den Alfred Nobel Gedachtnispreis fur Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftsnobelpreis Black war bereits zwei Jahre zuvor verstorben 15 Weitere Entwicklungen in der stochastischen Analysis sind beispielsweise die Theorie der rauen Pfade die stochastische Differentialgeometrie die sich mit stochastischen Prozessen auf Mannigfaltigkeiten beschaftigt und der Malliavin Kalkul nach Paul Malliavin eine Verallgemeinerung der Variationsrechnung auf Funktionale stochastischer Prozesse 16 Ein anderes aktuelles Forschungsthema sind Theorie und Anwendungen stochastischer partieller Differentialgleichungen 17 Grundlegende Begriffe Aussagen und Methoden BearbeitenDer Wiener Prozess und seine analytischen Eigenschaften Bearbeiten Hauptartikel Wiener Prozess nbsp Ein Beispielpfad des Wiener Prozesses mit einer Ausschnittvergrosserung er ist auf allen Zeitskalen so gezackt dass er an keiner Stelle differenzierbar ist Der Wiener Prozess steht nicht nur historisch als Modell fur die brownsche Bewegung am Anfang der stochastischen Analysis wegen seiner zahlreichen mathematisch interessanten Eigenschaften ist er als Grundtyp eines Zufallsprozesses ein zentrales Untersuchungsobjekt des Fachgebiets Dies wird durch den Satz von Donsker unterstrichen Der Wiener Prozess W t t 0 displaystyle W t t geq 0 nbsp lasst sich definieren als stochastischer Prozess mit unabhangigen stationaren und normalverteilten Zuwachsen der fast sicher stetige Pfade hat und auf W 0 0 displaystyle W 0 0 nbsp normiert ist 18 Aus der Definition ergeben sich zahlreiche wichtige Eigenschaften die sich in naturlicher Weise auf allgemeinere Klassen stochastischer Prozesse verallgemeinern lassen So ist der Wiener Prozess ein typischer Vertreter der Gauss Prozesse der Markow Prozesse und der Levy Prozesse Der Wiener Prozess ist zudem ein sogenanntes Martingal Der Zuwachs W t D t W t displaystyle W t Delta t W t nbsp hat also gegeben den aktuellen Wert W t displaystyle W t nbsp den bedingten Erwartungswert null Vereinfacht und anschaulich ausgedruckt Er verhalt sich wie der Gewinn eines Spielers der an einem fairen Glucksspiel teilnimmt also an einem Spiel bei dem sich Gewinne und Verluste im Mittel ausgleichen Der Martingalbegriff ist ein zentrales Konzept der modernen Wahrscheinlichkeitstheorie denn einerseits fuhren stochastische Modelle haufig auf ein Martingal oder konnen in ein solches transformiert werden andererseits lassen sich fur diese Prozessklasse zahlreiche Satze beweisen wie beispielsweise die Doobsche Maximalungleichung das Optional Sampling Theorem oder die Martingalkonvergenzsatze 19 Die Pfade des Wiener Prozesses sind fast sicher an keiner Stelle t displaystyle t nbsp differenzierbar sind also anschaulich auf allen Zeitskalen so stark gezackt dass nirgends eine Tangente angelegt werden kann Damit entziehen sie sich der Differentialrechnung im klassischen Sinne Sie sind allerdings nach Definition fast sicher stetig sodass sie problemlos als Integrand eines klassischen Integrals auftreten konnen Die Pfade des Wiener Prozesses sind ausserdem von unendlicher Variation die Gesamtsummen ihrer Anderungen auf einem endlichen Zeitintervall sind also unbeschrankt Das hat zur Folge dass ein Integral mit dem Wiener Prozess als Integrator nicht pfadweise als ein klassisches Stieltjesintegral aufgefasst werden kann hierzu ist daher ein neuer stochastischer Integralbegriff notig 20 Stochastische Integrale Bearbeiten Hauptartikel Stochastische Integration Es existieren verschiedene stochastische Integral Begriffe Der bekannteste und wichtigste Begriff ist der des Itō Integrals Im Einfuhrungsabschnitt dieses Artikels wurde dargestellt wie ein stochastisches Integral als ein Grenzwert von Summen aufgefasst werden kann bei denen eine Zeitschrittweite gegen null konvergiert Diese Uberlegung lasst sich mathematisch prazisieren und fuhrt auf diese Weise zu einer moglichen Definition eines Integrals mit dem Wiener Prozess als Integrator dem Itō Integral 21 In modernen Lehrbuchern wird jedoch meist eine etwas abstraktere Konstruktion verwendet die mehr dem ublichen Vorgehen bei der Definition des Lebesgue Integrals ahnelt Zunachst wird ein Integral fur elementare Prozesse also fur stuckweise konstante Prozesse als Integranden definiert Dieser Integralbegriff wird dann mithilfe von Dichtheitsargumenten schrittweise auf allgemeinere Integranden fortgesetzt 22 In dieser allgemeinen Form sind dann stochastische Integrale 0 T H t d X t displaystyle int 0 T H t mathrm d X t nbsp fur Semimartingale X t displaystyle X t nbsp als Integratoren und adaptierte stochastische Prozesse H t displaystyle H t nbsp mit caglad Pfaden moglich Beide Prozesse konnen also auch Sprungstellen besitzen 23 Analog zum Begriff der Integralfunktion in der klassischen Analysis betrachtet man auch in der stochastischen Analysis das Integral als Funktion der oberen Integrationsgrenze und erhalt so wieder einen stochastischen Prozess G t 0 t H s d X s displaystyle G t int 0 t H s mathrm d X s nbsp oder in Differentialschreibweise d G t H t d X t displaystyle mathrm d G t H t mathrm d X t nbsp Es lasst sich zeigen dass G t displaystyle G t nbsp ebenfalls ein Semimartingal ist 24 Wenn der Integrator X t displaystyle X t nbsp sogar ein Martingal ist also zum Beispiel der Wiener Prozess und der Integrand gewissen Beschranktheitsbedingungen genugt dann ist G t displaystyle G t nbsp ebenfalls ein Martingal Das stochastische Integral lasst sich in diesem Fall also als eine zeitkontinuierliche Martingaltransformation auffassen 25 Die Itō Formel Bearbeiten Hauptartikel Itō Formel Fur das Itō Integral und seine Verallgemeinerungen gelten einige der ublichen Rechenregeln der Analysis nur in modifizierter Form Das liegt anschaulich daran dass wegen der unendlichen Variation des Wiener Prozesses W t displaystyle W t nbsp bei kleinen Zeitanderungen D t displaystyle Delta t nbsp nicht nur die zugehorigen Anderungen D W t displaystyle Delta W t nbsp berucksichtigt werden mussen sondern auch deren Quadrate D W t 2 displaystyle Delta W t 2 nbsp die selbst in der Grossenordnung von D t displaystyle Delta t nbsp liegen Die sich dadurch ergebenden neuen Rechenregeln werden in der Itō Formel zusammengefasst Bereits in ihrer einfachsten Form wird deutlich wie die Kettenregel fur den Wiener Prozess abgeandert werden muss Ist h displaystyle h nbsp eine zweimal stetig differenzierbare Funktion dann gilt fur den Prozess X t h W t displaystyle X t h W t nbsp in Differentialschreibweise d X t h W t d W t 1 2 h W t d t displaystyle mathrm d X t h W t mathrm d W t frac 1 2 h W t mathrm d t nbsp Im Vergleich zur klassischen Kettenregel erhalt man also einen zusatzlichen Term der die zweite Ableitung von h displaystyle h nbsp enthalt 26 Die Itō Formel lasst sich auf vektorwertige Semimartingale verallgemeinern 27 Die Zusatzterme dieses Itō Kalkuls machen konkrete Rechnungen mitunter aufwandig und unubersichtlich Deshalb bietet sich fur manche Anwendungsaufgaben ein anderer stochastischer Integralbegriff an das Stratonowitsch Integral nach Ruslan Stratonowitsch Sein Hauptvorteil gegenuber dem Itō Integral ist es dass die Rechenregeln im Wesentlichen denen der klassischen Analysis entsprechen Insbesondere in physikalischen Problemstellungen ist daher eine Formulierung mit dem Stratonowitsch Integral haufig naturlicher Es besitzt jedoch einige wichtige mathematische Eigenschaften des Itō Integrals nicht insbesondere ist der Integralprozess kein Martingal Allerdings lasst sich jede Aussage fur Stratonowitsch Integrale mit Itō Integralen formulieren und umgekehrt Beide Begriffe sind also lediglich zwei Darstellungen desselben Sachverhalts 28 Stochastische Differentialgleichungen Bearbeiten Hauptartikel Stochastische Differentialgleichung Eine allgemeine Form einer stochastischen Differentialgleichung ist d X t a t X t d t b t X t d W t displaystyle mathrm d X t a t X t mathrm d t b t X t mathrm d W t nbsp mit dem Wiener Prozess W t displaystyle W t nbsp und gegebenen Funktionen a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp der stochastische Prozess X t displaystyle X t nbsp ist gesucht Diese Differentialnotation ist dabei wie stets nur eine Kurzschreibweise fur stochastische Integrale Ein Prozess X t displaystyle X t nbsp ist eine Losung wenn er die Integralgleichung X t X 0 0 t a s X s d s 0 t b s X s d W s displaystyle X t X 0 int 0 t a s X s mathrm d s int 0 t b s X s mathrm d W s nbsp erfullt Am Anfang der theoretischen Untersuchung dieser Gleichungen steht die Frage nach Existenz und Eindeutigkeit der Losungen Die Bedingungen dafur ergeben sich in ahnlicher Weise wie in der klassischen Analysis gewohnlicher Differentialgleichungen Analog zum Satz von Picard Lindelof besitzt eine stochastische Differentialgleichung eine eindeutig bestimmte Losung X t displaystyle X t nbsp die fur alle t 0 displaystyle t geq 0 nbsp existiert wenn die Koeffizientenfunktionen a displaystyle a nbsp und b displaystyle b nbsp Lipschitz stetig und linear beschrankt sind 29 Fur einige einfache Typen stochastischer Differentialgleichungen lasst sich die Losung explizit angeben Insbesondere lineare Gleichungen lassen sich analog zu den klassischen Methoden modifiziert in Hinblick auf Itō Formel durch einen Exponentialansatz mit einem stochastischen Exponential und Variation der Konstanten losen 30 Analytische und stochastische Eigenschaften der Losung lassen sich allerdings haufig bereits aus der Differentialgleichung selbst herleiten Ein theoretisch wichtiges allgemeines Ergebnis hierzu ist dass Losungen stochastischer Differentialgleichungen stets Markow Prozesse sind 31 nbsp Exakte Losung schwarz einer stochastischen Differential gleichung und Euler Maruyama Naherung rot Weiterhin besteht die Moglichkeit Gleichungen numerisch zu losen und damit gesuchte Grossen durch eine Monte Carlo Simulation zu bestimmen Das einfachste und praktisch wichtigste numerische Verfahren zur Losung stochastischer Differentialgleichungen das Euler Maruyama Verfahren ist eine direkte Verallgemeinerung des expliziten Euler Verfahrens Dabei werden wie bei der Herleitung der Gleichung kurze Zeitschritte D t displaystyle Delta t nbsp betrachtet und das Differential des Wiener Prozesses durch den Zuwachs D W t displaystyle Delta W t nbsp also durch eine normalverteilte Zufallsvariable mit Erwartungswert null und Varianz D t displaystyle Delta t nbsp ersetzt Wie in der Numerik gewohnlicher Differentialgleichungen existieren zahlreiche Weiterentwicklungen des Euler Maruyama Verfahrens die eine hohere Konvergenzordnung aufweisen also bei gegebener Schrittweite genauere Naherungen der Losung liefern Ein einfaches Beispiel ist das Milstein Verfahren Im Gegensatz zu dem Fall gewohnlicher Differentialgleichungen ist die Bedeutung von Verfahren mit hoher Konvergenzordnung fur die meisten praktischen Anwendungen eher gering Das liegt zum einen daran dass solche Verfahren numerisch sehr aufwandig und damit rechenintensiv sind Andererseits erfordern die meisten Anwendungen die schnelle Berechnung sehr vieler Einzelpfade einer Simulation die Genauigkeit mit der ein einzelner Pfad berechnet wird spielt dann keine wesentliche Rolle weil das Endergebnis durch den Fehler der Monte Carlo Simulation dominiert wird 32 33 Anwendungen BearbeitenFinanzmathematik Bearbeiten Die Anwendung von wahrscheinlichkeitstheoretischen Methoden auf Probleme der Finanzmathematik fuhrte in den letzten Jahrzehnten zu einem fruchtbaren Zusammenspiel von Mathematik und Wirtschaftswissenschaften Modelle die zeitliche Entwicklungen okonomischer Grossen zu diskreten Zeitpunkten beschreiben wie beispielsweise das bekannte Binomialmodell von Cox Ross und Rubinstein lassen sich bereits mit elementarer Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellen und untersuchen 34 Fur Fragestellungen mit einem kontinuierlich variierenden Zeitparameter werden jedoch Begriffe und Satze der stochastischen Analysis benotigt Die Entwicklung finanzmathematischer Grossen wie Aktienkurse Preise von Derivaten Wechselkurse oder Zinssatzen wird durch zeitstetige stochastische Prozesse modelliert deren Anderungen durch geeignete stochastische Differentialgleichungen gegeben sind 4 Bewertung von Derivaten Bearbeiten Von einer mathematischen Beschreibung eines Aktienkurses konnte man vielleicht zuerst naiv erwarten dass ihre Hauptaufgabe die Prognose der weiteren Kursentwicklung sei Das ist bei der Modellierung durch eine stochastische Differentialgleichung jedoch nicht der Fall denn dabei geht man wie gesehen davon aus dass die Kursanderungen zufallig sind und beschreibt nur diese Zufalligkeit aller moglichen Entwicklungen wahrscheinlichkeitstheoretisch Eine korrekt gestellte und zentrale Frage ist es hingegen wie in einem solchen Zufallsmodell der Preis eines Derivats beispielsweise einer Kaufoption auf eine Aktie berechnet werden kann nbsp Preis V einer europaischen Kaufoption nach dem Black Scholes Modell als Funktion des Aktienkurses S und der Restlaufzeit TEin Derivat ist allgemein ein Finanzinstrument das eine in der Zukunft liegende Auszahlung ergibt Die Hohe dieser Auszahlung hangt dabei von einer anderen okonomischen Grosse wie beispielsweise einem Aktienkurs ab Da sich diese bis zum Auszahlungszeitpunkt zufallig andert ist auch die Auszahlung des Derivats zufallig Die wesentliche Frage ist dabei wie der Preis fur ein solches Derivat ermittelt werden kann Eine naheliegende aber falsche Idee ist es dazu alle moglichen Auszahlungen mit ihren jeweiligen Wahrscheinlichkeiten zu mitteln also den Erwartungswert der Auszahlung zu bilden Das ist unter anderem deshalb falsch da bei einem solchen Vorgehen alle Finanzinstrumente mit identischem Erwartungswert den gleichen fairen Preis erhalten auch wenn sich die Risiken bzw die Volatilitat zwischen ihnen unterscheiden In der Realitat erheben Marktteilnehmer fur die Ubernahme hoherer Risiken allerdings auch eine hohere Risikopramie wodurch sich die gehandelten Preise unterscheiden wurden Okonomische Uberlegungen zeigen tatsachlich die zunachst paradox erscheinende Tatsache dass der Preis einer Kaufoption auf eine Aktie gar nicht davon abhangt mit welcher Wahrscheinlichkeit die Aktie steigt oder fallt fur ein elementares Beispiel hierzu siehe auch Risikoneutrale Bewertung Beispiel Korrekte Herangehensweisen zur Bewertung von Derivaten sind hingegen das Hedging und die risikoneutrale Bewertung Die Grundidee des Hedgings ist folgende Wenn es eine selbstfinanzierende Handelsstrategie gibt die das Derivat nicht verwendet aber in allen Fallen die gleiche Auszahlung liefert wie das Derivat dann muss der Preis des Derivats der gleiche sein wie der Preis der Handelsstrategie Die risikoneutrale Bewertung beruht hingegen auf dem Prinzip der sogenannten Arbitragefreiheit vereinfacht gesagt Das Derivat hat genau dann den richtigen Preis wenn man beim Handel mit dem Derivat und den ubrigen Finanzinstrumenten keinen risikolosen Gewinn erzielen kann Ware es zum Beispiel moglich durch den Kauf des Derivats stets einen positiven Gewinn zu erzielen dann ware sein Preis zu niedrig In der Realitat wurde der Preis des Derivats steigen bis ein Marktgleichgewicht eintritt 35 nbsp Ein Wechsel des Wahrschein lichkeits masses hier dargestellt durch unterschiedliche Farb intensitaten kann beispielsweise einen Wiener Prozess mit Drift links in ein Martingal rechts transformieren Diese okonomischen Uberlegungen lassen sich alle mathematisch formalisieren wozu im zeitkontinuierlichen Fall die Methoden der stochastischen Analysis benotigt werden Unter gewissen technischen Voraussetzungen an das Marktmodell lasst sich beweisen dass sowohl der Ansatz uber das Hedging als auch die Ermittlung des arbitragefreien Preises eindeutig durchfuhrbar sind und die gleichen Ergebnisse liefern Ein recht allgemeiner mathematischer Zugang stellt den arbitragefreien Preis eines Derivats zu einem bestimmten Zeitpunkt durch einen bedingten Erwartungswert dar Wie oben bemerkt kann dazu aber nicht das reale Wahrscheinlichkeitsmass das die Entwicklung des Aktienkurses bestimmt verwendet werden Stattdessen wird ein Masswechsel auf das risikoneutrale Wahrscheinlichkeitsmass betrachtet Unter diesem auch aquivalentes Martingalmass genannten Mass ist der diskontierte Aktienkurs ein Martingal verhalt sich also vereinfacht gesagt wie der Gewinn eines Spielers der an einem fairen Glucksspiel teilnimmt Die Umrechnungsformeln fur die Losungen der stochastischen Differentialgleichungen werden dabei durch den Satz von Girsanow bereitgestellt 36 Das Problem den arbitragefreien Preis als bedingten Erwartungswert abhangig von der Zeit und dem Anfangswert zu bestimmen kann zudem mithilfe des Satzes von Feynman Kac auf das Losen einer nicht stochastischen partiellen Differentialgleichung zuruckgefuhrt werden 37 Zinsmodelle Bearbeiten Hauptartikel Zinsstrukturmodell Bei allen okonomischen Betrachtungen die Preise zu verschiedenen Zeitpunkten enthalten muss der Zeitwert des Geldes berucksichtigt werden dessen Hauptursachen die Verzinsung und die Inflation sind Im einfachsten Fall so auch im Black Scholes Modell wird dazu ein festverzinsliches Wertpapier mit einem risikolosen zeitlich konstanten Zinssatz betrachtet Alle zukunftigen Auszahlungen wie etwa bei einem Derivat auf eine Aktie mussen dann nur noch gemass der stetigen Verzinsung durch einen Exponentialfaktor dividiert werden um ihren momentanen Wert zu erhalten 38 In der Realitat fluktuieren Zinsraten jedoch ahnlich wie Aktienkurse was nahelegt sie ebenfalls im Sinne der stochastischen Analysis als stochastische Prozesse zu modellieren Mit den sogenannten Short Rate Modellen existieren zahlreiche Ansatze um die zeitliche Entwicklung eines Momentanzinses Short Rate r t displaystyle r t nbsp durch stochastische Differentialgleichungen zu beschreiben Mit dem so modellierten Momentanzins lassen sich dann die Preise verzinslicher Wertpapiere wie Nullkuponanleihen oder Floater darstellen Durch risikoneutrale Bewertung erhalt man zudem wie im Aktienfall Preisformeln fur Zinsderivate wie Caps Swaps und Swaptions 39 nbsp Zinssatze wie hier der EURIBOR zeigen haufig zufallige Bewegungen um einen mittleren Wert zu dem sie immer wieder zuruckkehren Beispiele fur einfache Modelle sind das Ho Lee Modell das r t displaystyle r t nbsp als einen skalierten Wiener Prozess annimmt und das Dothan Modell das dafur eine geometrische brownsche Bewegung verwendet Solche Ansatze fuhren zwar zu mathematisch einfachen Herleitungen beschreiben aber aus verschiedenen Grunden die Realitat nur schlecht So lasst sich etwa fur das Dothan Modell mathematisch zeigen dass es damit moglich ware in einem endlichen Zeitraum unendlich viel Geld zu verdienen 40 Reale Zinsraten zeigen uberwiegend ein dem sogenannten Mean Reversion Effekt entsprechendes Verhalten kehren also trotz ihrer scheinbar zufalligen Schwankungen immer wieder zu einem mittleren Wert zuruck Zwei wichtige Grundtypen von Differentialgleichungsmodellen die diesen Effekt nachbilden sind das Vasicek Modell 41 sowie das verbreitete Cox Ingersoll Ross Modell 42 Einen anderen Zugang zur Modellierung von Zinsen verwendet die Gruppe der HJM Modelle die nicht den Momentanzins sondern den Terminzins Forward Rate beschreiben 43 Physik Chemie und Ingenieurwissenschaften Bearbeiten Die Bewegung physikalischer Korper wird durch die newtonschen Gesetze beschrieben Eine Kraft die auf einen Korper wirkt bewirkt bei konstanter Masse eine Anderung seiner Geschwindigkeit Hangt die Kraft in gegebener Weise vom Ort und von der Geschwindigkeit des Korpers ab ergibt sich eine Gleichung die die Beschleunigung die Geschwindigkeit und den Ort des Korpers zueinander in Beziehung setzt Da die Beschleunigung die Ableitung der Geschwindigkeit und die Geschwindigkeit die Ableitung des Ortes ist handelt es sich dabei um eine gewohnliche Differentialgleichung Hat die Kraft zusatzlich eine Zufallskomponente wird daraus eine stochastische Differentialgleichung Die physikalische Beschreibung von Partikeln die der brownschen Bewegung unterliegen lasst sich stark verfeinern und verallgemeinern So ergibt sich beispielsweise fur Partikel auf die zusatzlich eine zur Geschwindigkeit proportionale Reibungskraft Gesetz von Stokes und gegebenenfalls noch eine konstante Kraft wirken dass die Geschwindigkeit eine Losung der Ornstein Uhlenbeck Gleichung ist einer stochastischen Differentialgleichung die explizit gelost werden kann 44 Die Physik verwendet fur diesen Gleichungstyp ublicherweise eine andere Darstellungsweise die auf Paul Langevin zuruckgeht und als Langevin Gleichung bezeichnet wird Dabei wird die Differentialgleichung mit einem sogenannten weissen Rauschen notiert das als formale Ableitung des nichtdifferenzierbaren Wiener Prozesses interpretiert werden kann 45 46 Solche Bewegungsgleichungen konnen noch weiter verallgemeinert werden zum Beispiel auf Schwingungen mit zufalligen Storungen Hier ist die Beschleunigung abhangig von der Auslenkung von der Geschwindigkeit und zusatzlich von einer zufalligen normalverteilten Kraft deren Standardabweichung ebenfalls von Ort und Geschwindigkeit abhangen kann Zusammen mit der Tatsache dass die Geschwindigkeit die Ableitung des Ortes ist ergibt sich somit ein System aus zwei stochastischen Differentialgleichungen 47 Im Allgemeinen ist man bei physikalischen Fragestellungen nicht so sehr an den Bewegungspfaden einzelner Partikel interessiert als vielmehr am gemittelten Verhalten sehr vieler Partikel das sich als Diffusion bemerkbar macht Die zeitliche Entwicklung der zugehorigen Dichtefunktion erfullt eine nicht stochastische partielle Differentialgleichung die nach Adriaan Daniel Fokker und Max Planck benannte Fokker Planck Gleichung 48 Weitere Verallgemeinerungen der Diffusion ergeben Anwendungen in der theoretischen Chemie Berucksichtigt man zusatzlich zu den physikalischen Zufallsbewegungen von Teilchen auch die Moglichkeit chemischer Reaktionen zwischen ihnen ergeben sich anstelle der linearen Fokker Planck Gleichungen nichtlineare Reaktionsdiffusionsgleichungen Mit ihrer Hilfe lassen sich zahlreiche interessante Phanomene der Musterbildung wie oszillierende Reaktionen chemische Wellen oder Morphogenese studieren 49 Viele Anwendungen in den Ingenieurwissenschaften und in der Technik lassen sich auf die Problemstellung des stochastischen Filterns zuruckfuhren 50 Dabei wird ein dynamisches System dessen zeitliche Entwicklung durch eine Differentialgleichung beschrieben wird beobachtet Im Allgemeinen ist es dabei nicht moglich alle Variablen des Systems direkt zu beobachten ausserdem unterliegen sowohl die Systemgleichung als auch die Beobachtungsgleichung zufalligen Storungen Es ergibt sich ein System stochastischer Differentialgleichungen und es besteht die Aufgabe aus den Beobachtungen auf die Entwicklung des Systems zu schliessen Im zeitdiskreten Fall also wenn nur endlich viele Beobachtungen zu bestimmten Zeitpunkten vorliegen existiert hierfur eine wichtige Schatzmethode das Kalman Filter Dieses lasst sich im zeitkontinuierlichen Fall zum sogenannten Kalman Bucy Filter verallgemeinern 51 52 Noch einen Schritt weiter geht die stochastische Kontrolltheorie Hier hangt die Differentialgleichung die das System beschreibt zusatzlich von einer gegebenenfalls bis auf Nebenbedingungen frei wahlbaren Steuerungsfunktion ab Gesucht ist eine optimale Steuerung des Systems Zentral fur die Theorie solcher Aufgaben ist die Hamilton Jacobi Bellman Gleichung eine partielle Differentialgleichung die sich aus dem Optimalitatsprinzip von Bellman durch Ubergang zu kontinuierlicher Zeit ergibt Mit der Itō Formel lasst sich die Hamilton Jacobi Bellman Gleichung auf stochastische Differentialgleichungen ubertragen 53 Biologie Bearbeiten nbsp Simulation eines Galton Watson Prozesses Nach 50 Zeiteinheiten sind 26 von 50 Populationen ausgestorben Zahlreiche Modelle in der Biologie verwenden Begriffe und Methoden der stochastischen Analysis Einfache diskrete stochastische Modelle fur das Wachstum einer Population sind die sogenannten Verzweigungsprozesse wie der Galton Watson Prozess Jedes Individuum bekommt unabhangig von den anderen in einer Generation eine zufallige Anzahl von Nachkommen und stirbt anschliessend William Feller stellte 1951 mit dem Branching Diffusion Modell eine zeitkontinuierliche Version eines Verzweigungsprozesses vor in der die Grosse der Population durch eine stochastische Differentialgleichung gegeben ist Mit wahrscheinlichkeitstheoretischen Standardmethoden lassen sich Formeln fur das exponentielle Wachstum des Erwartungswerts der Populationsgrosse und fur die Aussterbewahrscheinlichkeit herleiten 54 Ein anderer Typ von stochastischen Modellen fur die Entwicklung von Populationen sind Geburts und Todesprozesse bei denen sich nach zufalligen Zeitintervallen die Grosse der Population um jeweils ein Individuum vergrossert oder verringert Im einfachsten Fall sind die Zeitintervalle exponentialverteilt mit konstanten Raten Die Populationsgrosse ist nun ein unstetiger Sprungprozess der eine stochastische Integralgleichung mit einem lokalen Martingal als Zufallskomponente erfullt Komplizierter und interessanter als der Fall des konstanten ungebremsten Wachstums ist dabei das sogenannte langsame Wachstum bei dem die Wachstumsrate fur wachsende Populationsgrossen gegen null konvergiert Hier lassen sich Falle von aussterbenden linear wachsenden und schneller als linear wachsenden Populationen unterscheiden Es ergeben sich wieder Formeln fur die Aussterbewahrscheinlichkeit sowie fur die Erwartungswerte verschiedener Stoppzeiten beispielsweise fur die Zeit bis die Population eine bestimmte Maximalgrosse erreicht 55 Ein zeitkontinuierliches Modell fur die Gendrift also fur die zeitliche Entwicklung der Haufigkeiten bestimmter Gene oder Allele in einer Population ist die Fisher Wright Diffusion Im einfachsten Fall werden dabei zwei Typen von Individuen in einer Population betrachtet deren Anteile zufallig fluktuieren und mit gegebenen Raten ineinander mutieren Aus der zugehorigen stochastischen Differentialgleichung lassen sich Bedingungen herleiten ob sich mit der Zeit eine stationare Verteilung einstellt oder ob ein Typ ausstirbt 56 Im zweiten Fall ergibt sich eine explizite Formel fur die erwartete Zeit bis zum Aussterben Ein anderes Modell fur die Gendrift ist das Moran Modell Hier ist die Grundidee dass sich die Population entwickelt indem jeweils ein zufallig ausgewahltes Individuum stirbt und ein anderes sich fortpflanzt Beim Ubergang zu kontinuierlicher Zeit ergibt sich wieder eine stochastische Integralgleichung Verfeinerungen des Modells berucksichtigen auch Mutationen und Selektionsvorteile 57 Es existieren zahlreiche biologische Modelle die speziell die Entstehung und Entwicklung von Krebs beschreiben Ein einfacher Zugang sind Onkogen Modelle die das Moran Modell auf mutierte und nichtmutierte Zellen anwenden Verallgemeinerungen hiervon beruhen auf der Knudsonhypothese nach der die Ursache der Krebsentstehung unabhangige Mehrfachmutationen sind So verwendet das Two Hit Modell Zellen mit keiner einer oder zwei Mutationen Mathematisch lasst sich die Entwicklung von mehreren Zellarten als Geburts und Todesprozess in mehreren Dimensionen auffassen Ein weiterer Ansatz ist das kinetische Modell von Garay und Lefever aus dem Jahr 1978 das auf eine gewohnliche Differentialgleichung fur die Konzentration maligner Zellen in einem Organismus fuhrt Dazu existieren verschiedene Ansatze die zusatzliche zufallige Fluktuationen der Konzentration mitberucksichtigen und somit in bekannter Weise auf unterschiedliche stochastische Differentialgleichungen fuhren 58 nbsp Periodische Losungen der klassischen Lotka Volterra Gleichungen dargestellt im Beute Rauber PhasenraumDie Biologie beschaftigt sich auch mit Modellen fur die zeitliche Entwicklung mehrerer Populationen die sich gegenseitig beeinflussen Ein bekannter einfacher Ansatz dazu das Lotka Volterra Modell betrachtet eine Rauber und eine Beute Population Die beiden Populationen erfullen ein System aus zwei gewohnlichen Differentialgleichungen bei denen die Wachstumsraten von der jeweils anderen Population abhangen Ein Nachteil dieser einfachen Modellierung ist es dass dabei kein Aussterben einer Population dargestellt werden kann denn wie sich mathematisch beweisen lasst sind die Losungen der Lotka Volterra Gleichungen periodisch und fur alle Zeiten positiv Das andert sich wenn man zusatzlich geeignete stochastische Komponenten einfuhrt Fur das dabei erhaltene stochastische Differentialgleichungssystem lasst sich nun die erwartete Zeit bis zum Aussterben der Beutepopulation bestimmen 59 Literatur BearbeitenAllgemeine Lehrbucher Bearbeiten Samuel N Cohen Robert J Elliott Stochastic Calculus and Applications 2 Auflage Springer New York u a 2015 ISBN 978 1 4939 2866 8 Thomas Deck Der Ito Kalkul Einfuhrung und Anwendungen Springer Berlin u a 2006 ISBN 3 540 25392 0 Richard Durrett Stochastic Calculus A Practical Introduction CRC Press Boca Raton u a 1996 ISBN 0 8493 8071 5 Wolfgang Hackenbroch Anton Thalmaier Stochastische Analysis Eine Einfuhrung in die Theorie der stetigen Semimartingale Springer Fachmedien Wiesbaden 1994 ISBN 978 3 519 02229 9 Ioannis Karatzas Steven E Shreve Brownian Motion and Stochastic Calculus 2 Auflage Springer New York 1998 ISBN 0 387 97655 8 Fima C Klebaner Introduction to Stochastic Calculus with Applications 3 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