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Joseph Leo Joe Doob 27 Februar 1910 in Cincinnati Ohio 7 Juni 2004 in Urbana Illinois war ein US amerikanischer Mathematiker der sich mit Analysis und Wahrscheinlichkeitstheorie stochastische Prozesse beschaftigte Joseph L Doob 1969 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben und Werk BearbeitenDoob zog mit seinen Eltern 1913 nach New York City wo er bis zu seinem Abschluss 1926 die Schule besuchte Danach studierte er an der Harvard University wo er 1931 seinen Master Abschluss machte unter anderem studierte er bei William Fogg Osgood und 1932 bei Joseph L Walsh mit der Dissertation Boundary Values of Analytic Functions promoviert wurde Nach Aufenthalten an der Columbia University wo er bei dem Analytiker Joseph Ritt war und sich dann bei dem Statistiker Harold Hotelling der Wahrscheinlichkeitstheorie zuwandte und in Princeton mit einem Stipendium der Carnegie Foundation ging er 1935 als Associate Professor an die University of Illinois at Urbana Champaign wo er dann von 1945 bis zu seiner Emeritierung 1978 Professor war Seit dessen Grundung war er dort Mitglied des Center for Advanced Study Im Zweiten Weltkrieg beriet er als Zivilist die US Navy in Washington D C und Guam in der Minen Kriegfuhrung Doob war einer der ersten der nach Kolmogorows axiomatischer Begrundung der Wahrscheinlichkeitsrechnung im Rahmen der Masstheorie deren Methoden anwandte um fur Satze der Wahrscheinlichkeitstheorie strengere Beweise zu liefern In seiner ersten wahrscheinlichkeitstheoretischen Arbeit Probability and statistics 1 von 1934 benutzte er eine wahrscheinlichkeitstheoretische Interpretation von Birkhoffs individuellem Ergodensatz um strenge Beweise fur statistische Satze von Fisher und Hotelling zu geben Das Konzept der Martingale in der Theorie stochastischer Prozesse geht auf ihn zuruck 2 Sein einflussreiches Buch Stochastic Processes erschien 1953 John Wiley 3 Ursprunglich wollte er dabei die Masstheorie ganz auslassen da sich Statistiker daruber beschwert hatten Wie er in seinem Vorwort bemerkte wurde die so entstandene erste Version so sehr schwer verstandlich was ihn in seinem Buch weiter bemerken liess Wahrscheinlichkeitstheorie ist einfach ein Zweig der Masstheorie mit eigenen Schwerpunkten und eigenem speziellem Anwendungsgebiet 4 Der Name stochastic 5 der danach allgemein fur Zufallsprozesse gebrauchlich wurde wurde gewahlt da William Feller und er zur selben Zeit Bucher fur die Wiley Series in Statistics schrieben und sich nicht uber die Namen chance variable und random variable fur Zufallsvariablen einigen konnten 1955 fuhrte er eine Axiomatisierung der Potentialtheorie ein die ein weiterer Forschungsschwerpunkt von Doob wurde und ihn wieder in Verbindung mit seinen Wurzeln in der Funktionentheorie brachte 1984 erschien bei Springer sein umfangreiches Buch Classical potential theory and its probabilistic counterpart in der er die Verbindung von Potentialtheorie und stochastischen Prozessen Martingales darstellt 1993 erschien sein Buch Measure Theory beim Springer Verlag Doob war 1963 64 Prasident der American Mathematical Society 1979 erhielt er die National Medal of Science der USA 1984 erhielt er den Leroy P Steele Prize Er war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences 1965 der National Academy of Sciences und auswartiges Mitglied der franzosischen Akademie der Wissenschaften 1950 war er Prasident des Institute of Mathematical Statistics 25 Jahre lang war er Kommissar des traditionellen Saturday Hike an der Universitat von Illinois Die Doobsche Maximalungleichung die Doob Zerlegung die Doob Meyer Zerlegung das Doob Martingal der Uberquerungssatz von Doob und das Doob Dynkin Lemma sind mit seinem Namen verbunden Zu seinen Doktoranden zahlen David Blackwell und Paul Halmos sein erster Doktorand 1938 Halmos stiftete ihm zu Ehren den Joseph L Doob Prize bei der AMS Schriften BearbeitenStochastic Processes Wiley New York 1953 ISBN 978 0 471 52369 7 Classical potential theory and its probabilistic counterpart Springer Berlin u a 1984 ISBN 3 540 90881 1 Measure Theory Springer Berlin u a 1993 ISBN 3 540 94055 3 The development of rigor in mathematical probability 1900 1950 In Jean Paul Pier Hrsg Development of mathematics 1900 1950 Birkhauser Basel Boston Berlin 1994 ISBN 3 7643 2821 5 Literatur BearbeitenKai Lai Chung Probability and Doob In American Mathematical Monthly Band 105 Nr 1 Januar 1998 S 28 Weblinks BearbeitenInterview mit Snell Dartmouth College John J O Connor Edmund F Robertson Joseph L Doob In MacTutor History of Mathematics archive Fussnoten Bearbeiten Transactions of the AMS Band 36 1934 S 759 Er fand das Konzept implizit in einem Buch von Jean Ville aus dem Jahr 1939 In Frankreich hatte Paul Levy wichtige Vorarbeiten geleistet Ursprunglich sollte Norbert Wiener als Ko Autor fungieren Reste der Zusammenarbeit mit Wiener schlugen sich in einem Kapitel uber die Vorhersage stochastischer Prozesse nieder Kapitel 12 Probability theory is simply a branch of measure theory with its own special emphasis and field of application Doob Stochastic Processes S 1 nach dem Titel einer Arbeit von ChintschinNormdaten Person GND 12778022X lobid OGND AKS LCCN n83141684 VIAF 263228294 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Doob Joseph L ALTERNATIVNAMEN Doob Joseph Leo vollstandiger Name Doob JoeKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer MathematikerGEBURTSDATUM 27 Februar 1910GEBURTSORT Cincinnati OhioSTERBEDATUM 7 Juni 2004STERBEORT Urbana Illinois Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph L Doob amp oldid 236249422