www.wikidata.de-de.nina.az
Robert Brown 21 Dezember 1773 in Montrose Schottland 10 Juni 1858 in London England war schottischer Arzt und ein bedeutender Botaniker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet R Br Seine bekannteste Entdeckung ist die unaufhorliche unregelmassige Bewegung kleinster unbelebter Partikel in Wasser die nach ihrem Entdecker als Brownsche Bewegung bezeichnet wird Zudem hatte er 1842 1 den Zellkern bei Orchideen entdeckt Robert Brown Gemalde von Henry William Pickersgill Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenRobert Brown studierte an der University of Edinburgh Medizin und Botanik 1795 wurde er als Militararzt in Irland stationiert Er sammelte dort zahlreiche Pflanzen und begegnete dem Londoner Botaniker Sir Joseph Banks der ihm die Teilnahme an einer Reise nach Australien auf einem Vermessungsschiff ermoglichte Brown sammelte und studierte dort von 1801 bis 1805 fast 4000 weitgehend unbekannte Pflanzenarten Nach seiner Ruckkehr war er bis 1810 mit der Bearbeitung dieser Sammlung beschaftigt veroffentlichte seine Ergebnisse schliesslich und verwaltete dann als Bibliothekar bei der Linnean Society auch Joseph Banks umfangreiche Sammlungen an Buchern und Pflanzen Nach Banks Tod gingen dessen Sammlungen an das British Museum und Brown erhielt dort eine Stelle als Bibliothekar und Kurator der Botanischen Sammlungen Von 1849 bis 1853 war Brown Prasident der Linnean Society und veroffentlichte zahlreiche Schriften Browns erste floristische Arbeiten bestanden in der Untersuchung der Moose die damals noch sehr unzureichend erforscht waren Dabei wurde ihm klar dass auch fur die systematische Einordnung von Pflanzen nach dem naturlichen System von Augustin Pyrame de Candolle genaue histologisch anatomische Studien mit Hilfe des Mikroskops sehr erfolgversprechend waren So gelangen ihm entscheidende Entdeckungen zur Pflanzenmorphologie Er erkannte die grundsatzlichen Unterschiede im Bau der Samenanlagen von Nadelholzern und Palmfarnen Cycadophyta im Vergleich zu anderen hoheren Pflanzen und grenzte sie als Nacktsamer Gymnospermen von den Blutenpflanzen Magnoliophyta ab Er untersuchte auch die Entwicklung von Samenanlagen und unterschied so erstmals Integumente Nucellus und Embryosack sowie Endosperm und Perisperm Beim Studium des Befruchtungsprozesses bei Orchideen bemerkte er in den Zellen immer wieder einen kleinen Korper den zwar andere vor ihm schon gesehen hatten aber ohne seine Bedeutung zu erkennen 1831 gab Brown ihm den Namen Nucleus und mass ihm eine wichtige Rolle bei der Embryonalentwicklung zu Diese Entdeckung des Zellkerns wurde anderem vom Botaniker Matthias Jacob Schleiden aufgegriffen und ging durch ihn in die Entstehung der Zelltheorie ein Im Jahr 1827 machte Brown beim Mikroskopieren seine bekannteste Entdeckung die Brownsche Bewegung 2 Diese unaufhorliche und regellose Bewegung kleinster in Flussigkeit schwebender Teilchen wurde erst 1905 von Albert Einstein und 1906 von Marian Smoluchowski als physikalischer Prozess aufgeklart der auf zufalligen Haufungen molekularer Stosse aus verschiedenen Richtungen beruht Ehrungen Bearbeiten1812 wurde er als Mitglied Fellow in die Royal Society gewahlt die ihm 1839 die Copley Medaille verlieh Im Jahr 1818 wurde er zum Mitglied der Gelehrtenakademie Leopoldina sowie zum auswartigen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gewahlt 3 1825 wurde er Fellow der Royal Society of Edinburgh 4 und 1829 Mitglied der Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique 5 1842 wurde er in den preussischen Orden Pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste aufgenommen 6 Seit 1812 war er auch Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 7 und seit 1814 der Academie des sciences 1828 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg 1849 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Ihm zu Ehren wurden die Gattungen Brunonia Sm der Pflanzenfamilie der Goodeniengewachse Goodeniaceae Brownetera Rich ex Tratt und Robertia Rich ex Carriere aus der Familie der Steineibengewachse Podocarpaceae und Brunoniella Bremek aus der Familie der Akanthusgewachse Acanthaceae benannt 8 Am 29 Mai 2018 wurde ein Asteroid nach ihm benannt 29210 Robertbrown Literatur BearbeitenHeinz Peter Schmiedebach Brown Robert In Werner E Gerabek u a Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 213 Brown Robert In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 4 Bisharin Calgary London 1910 S 661 englisch Volltext Wikisource Friedrich Wilhelm Klatt Norbert Brown In Eduard Otto Hrsg Hamburger Garten und Blumenzeitung 14 Jg Robert Kittler Hamburg 1858 S 337 339Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Robert Brown im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Robert Brown Botaniker 1773 beim IPNI Eintrag zu Brown Robert 1773 1858 im Archiv der Royal Society LondonEinzelnachweise Bearbeiten Paul Diepgen Heinz Goerke Aschoff Diepgen Goerke Kurze Ubersichtstabelle zur Geschichte der Medizin 7 neubearbeitete Auflage Springer Berlin Gottingen Heidelberg 1960 S 35 Robert Brown A brief account of microscopical observations made in the months of June July and August 1827 on the particles contained in the pollen of plants and on the general existence of active molecules in organic and inorganic bodies In Phil Mag a Ann of Phil IV September 1828 S 16 Mitgliedseintrag von Robert Brown bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgerufen am 21 Dezember 2016 Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Nicht mehr online verfugbar Royal Society of Edinburgh archiviert vom Original am 25 Oktober 2017 abgerufen am 9 Oktober 2019 Academicien decede Robert Brown Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 19 August 2023 franzosisch Orden Pour le Merite fur Wissenschaften und Kunste Hrsg Die Mitglieder des Ordens Band 1 1842 1881 Gebr Mann Verlag Berlin 1975 ISBN 3 7861 6189 5 orden pourlemerite de PDF abgerufen am 18 September 2011 Mitglieder der Vorgangerakademien Robert Brown Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 2 Marz 2015 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 1 Normdaten Person GND 118674455 lobid OGND AKS LCCN n85801830 VIAF 34572082 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brown RobertKURZBESCHREIBUNG schottischer BotanikerGEBURTSDATUM 21 Dezember 1773GEBURTSORT MontroseSTERBEDATUM 10 Juni 1858STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Brown Botaniker 1773 amp oldid 236552798