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Nordheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Biblis im sudhessischen Kreis Bergstrasse NordheimGemeinde BiblisWappen von NordheimKoordinaten 49 41 N 8 23 O 49 681666666667 8 3891666666667 92 Koordinaten 49 40 54 N 8 23 21 OHohe 92 m u NHNFlache 13 98 km 1 Einwohner 1767 30 Jun 2020 2 Bevolkerungsdichte 126 Einwohner km Eingemeindung 31 Dezember 1970Postleitzahl 68647Vorwahl 06245 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Von den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert 2 2 Vom 19 Jahrhundert bis heute 2 2 1 Nordheim wird hessisch 2 2 2 Zeit der Weltkriege 2 2 3 Nachkriegszeit und Gegenwart 2 3 Gerichte in Hessen 2 4 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 5 Einwohnerentwicklung 2 6 Religionszugehorigkeit 3 Politik 3 1 Ortsbeirat 3 2 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Dialekt 4 2 Bauwerke und Naturdenkmaler 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt in der Oberrheinischen Tiefebene Im Norden und Westen der Gemarkung fliesst der Rhein Im Norden im Steiner Wald an der Weschnitz kurz vor deren Mundung in den Rhein liegen die ausgegrabenen Reste der ehemaligen Burg Stein Am sudlichen Ortsrand verlauft die Landesstrasse 3261 zwischen Hofheim und Wattenheim Geschichte BearbeitenVon den Anfangen bis zum 18 Jahrhundert Bearbeiten Das klimatisch begunstigte Gebiet um Nordheim war wie Bodenfunde belegen bereits in der Jungsteinzeit besiedelt Nach dem ersten namentlich bekannte Volksstamm den Kelten begannen um 40 n Chr die Romer mit der militarischen Besetzung rechtsrheinischer Gebiete Um 260 uberwanden die Alemannen den romischen Limes drangen die Romer uber den Rhein zuruck und besiedelten das Gebiet Nach 500 n Chr wurden diese wiederum von den Franken verdrangt was durch frankischen Reihengrabern bei Biblis Wattenheim und Klein Rohrheim belegt wird 3 Die schriftlich uberlieferte Geschichte von Nordheim beginnt mit der Burg Stein als am 26 Mai 836 Konig Ludwig II der Deutsche dem Grafen Werner Werinher seine Guter in Biblis Wattenheim und in dem Dorf Zullestein die zur Burg Stein gehorige Siedlung schenkte und dieser die drei Dorfer 846 dem Kloster Lorsch uberliess 4 Schon die Romer hatten im 4 Jahrhundert an gleicher Stelle einen Burgus turmartiges Kleinkastell mit Hafen am damaligen Rheinlauf angelegt Der Platz geriet zeitweise in Vergessenheit bis er 805 als Zullestein dem Kloster Lorsch als Konigsgut geschenkt wurde Im Jahr 995 wurde dann der Platz als Ort Stein erwahnt als Kaiser Otto III auf Bitten des Lorscher Furstabts Salmann dem Ort Stein das Marktrecht verlieh Nach 1100 scheint der Hafen verlandet gewesen zu sein und der Bischof von Worms war Besitzer des Platzes den er zu einer Burg ausbaute Das Dorf Zullestein ist heute ganz verschwunden und von der Burg sind nur die 1957 wieder entdeckten und ab 1970 ausgegrabenen Fundamentreste zu sehen Nachdem das Kloster Lorsch Burg und Dorf besessen hatte kamen diese in den Machtbereich des Bistums Worms Fur das Jahr 1232 ist die Burg als Aufenthaltsort des Bischofs Heinrich II von Worms erwahnt Daneben konnte sich das Bistum Worms auch in den rechtsrheinischen Orten Lampertheim Hofheim Bobstadt und Nordheim gegen das machtige Reichskloster Lorsch behaupten und die Burg Stein wurde zum Amtssitz uber diese Orte der Kellerei Stein Im Jahr 1387 verpfande der in Geldnot geratene Wormser Bischof Eckard von Worms fur 23 000 Rheinische Gulden die Halfte des Amtes Stein mit der Burg sowie die Stadt Ladenburg an seinen Schutzherren den Pfalzgrafen Ruprecht I Dabei wurden die Gerechtsame und Einkunfte des verpfandeten Gebiets geteilt und dem pfalzischen Oberamt Heidelberg unterstellt 5 Am 17 Januar 1463 verausserte der Deutsche Orden Ballei Koblenz Statthalter und Hauskomptur Heugin van Mile 40 Morgen Wiesen der Deutschordenskommende Ibersheim an den Nordheimer Schultheiss Peter Wetzell und neun weitere genannte Burger von Nordheim Diese Ordenswiesen waren gelegen neben der Schurhorst geforcht bei der Wiese Wesell und an der anderen Seite am alten Rhein nach Rohrheim zu 6 7 8 In den Jahren 1504 bis 1517 war das Amt Stein in hessischen Besitz Infolge des Landshuter Erbfolgekrieges hatte Kaiser Maximilian I die Reichsacht uber den Sohn des Pfalzgrafen Philipp des Aufrichtigen Ruprecht verhangte und den hessischen Landgrafen Wilhelm II beauftragt die Acht zu vollstrecken Daraufhin zogen hessische Truppen brandschatzend durch pfalzisches Gebiet eroberten auch die Burg Stein und brannten das Dorf Nordheim nieder Vor der Reformation gab es in Nordheim eine Filialkirche der Pfarrei Wattenheim wo zwei Geistliche aus dem Stift Zell den Gottesdienst abhielten Nachdem die pfalzischen Herrscher bereits vorher offen mit dem lutherischen Glauben sympathisiert hatten wurde dieser 1556 offiziell in der Kurpfalz eingefuhrt Dies geschah auch im Gebiet des Amtes Stein allerdings ohne die Zustimmung des mitregierenden Wormser Bischofs In der Zeit bis zum Ausbruch Dreissigjahrigen Kriegs 1618 sind fur Nordheim die folgenden Ereignisse uberliefert 3 1594 verpachtete der Bischof und das Domstift Worms das Hofgut Neuhaus nebst 40 Morgen Land an Nordheimer Burger und 1612 wurde am Galgen zwischen Nordheim und Hofheime ein wegen funffachen Mordes angeklagter Hofheimer Burger mit dem Rad hingerichtet Wahrend des Dreissigjahrigen Kriegs 1618 1648 eroberten 1621 spanische Truppen der Katholischen Liga die Burg Stein und besetzten von hier aus die gesamte Bergstrasse dabei wurden Nordheim Biblis und Wattenheim gebrandschatzt 1631 zogen die Spanier sich vor den anruckenden schwedischen Truppen zuruck die seit 1630 in den Krieg eingegriffen hatten Bei ihrem Ruckzug an das westliche Rheinufer setzten sie die Burg in Brand und zerstorten die von ihnen errichtete Schiffsbrucke Der Schrecken dieses Krieges war aber fur die Nordheimer noch lange nicht vorbei Nach der katastrophalen Niederlage der Evangelischen bei Nordlingen am 6 September 1634 zogen sich die schwedischen Truppen 1635 von der Bergstrasse zuruck Letztlich veranlasste der katholische Sieg bei Nordlingen Frankreich an der Seite der nun geschwachten Schweden in den Dreissigjahrigen Krieg einzugreifen Mit dem Schwedisch Franzosischen Krieg begann ab 1635 das blutigste Kapitel des Dreissigjahrigen Krieges Aus der Region um Nordheim berichten die Chronisten aus jener Zeit Pest und Hunger wuten im Land und dezimieren die Bevolkerung sodass die Dorfer ofters vollig leer stehen 3 Nach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges durch den Westfalischen Frieden 1648 versuchte der Pfalzer Kurfurst Karl Ludwig das durch den Krieg verwustete Land wieder aufzubauen Dazu gehorte auch dass er sich 1653 mit dem benachbarten Kurfursten von Mainz Johann Philipp von Schonborn uber eine Reihe strittiger Rechtspositionen verglich Fur das Amt Stein wurde festgelegt dass in Wattenheim wieder das katholische Bekenntnis eingesetzt wurde und in Nordheim eine reformierte Kirchengemeinde mit Filialen in Hofheim und Bobstadt eingerichtet wurde Fur den Rest des 17 Jahrhunderts vermelden die Chronisten uber Nordheim 3 Im Jahr 1653 musste wegen der Gegenreformation in den jetzt wieder Kurmainzer Gebieten an der Bergstrasse der aus der Schweiz stammente protestantische Pfarrer von Wattenheim den Ort verlassen und nahm in Nordheim seinen Wohnsitz Fur 1658 wurde die Wiederherstellung der Nordheimer Kirche vermeldet Am Karfreitag des Jahres 1685 brach in Nordheim ein grosser Brand aus dem etwa 20 Hofreiten zum Opfer fielen Auch die Kirche brannte dabei aus Im selben Jahr starb die reformierte Linie Pfalz Simmern aus und die katholischen Vettern der Linie Pfalz Neuburg traten mit Kurfurst Philipp Wilhelm die Regierung in der Kurpfalz an Dieser ordnete die Gleichstellung des katholischen Glaubens in der mehrheitlich evangelischen bevolkerten Pfalz an Die Bemuhungen um einen Wiederaufbau des Landes wurden durch den durch Frankreich provozierten Pfalzischen Erbfolgekrieg 1688 1697 weitgehend wieder zunichtegemacht Auch Nordheim wurde stark in Mitleidenschaft gezogen wie eine Berechnung der Schaden durch Brand Zerstorung usw mit 17 783 fl aus dem Jahr 1689 zeigt 9 Der Krieg wurde 1697 durch den Frieden von Rijswijk beendet Die Stellung des zu diesem Zeitpunkt regierenden katholischen Kurfursten Johann Wilhelm wurde durch diesen Frieden gestarkt was am 26 Oktober 1698 zum Erlass des Simultaneums fuhrte Danach waren die Katholiken berechtigt alle reformierten Einrichtungen wie Kirchen und Friedhofe mitzunutzen wahrend dies umgekehrt nicht erlaubt wurde Weiterhin wurde die bis dahin selbstandige reformierte Kirchenverwaltung dem Landesherren unterstellt Erst auf Betreiben Preussens kam es 1705 zur sogenannten Pfalzischen Kirchenteilung in der das Simultanum ruckgangig gemacht wurde Dies hatte aber auf das Gebiet des Amtes Stein keinen Einfluss mehr da es zu diesem Zeitpunkt wieder zum Bistum Worms gehorte Im Jahr 1700 wurde der Sitz der Kellerei Stein nach Nordheim verlegt Am 26 August 1705 endete die Steiner Pfandschaft von 1387 durch einen Vertrag zwischen Furstbischof Franz Ludwig von Pfalz Neuburg und Kurfurst Johann Wilhelm nach dem das Hochstift Worms die Kellerei Stein mit Lampertheim von der Kurpfalz zuruckerhielt Im Jahr 1787 war die Verwaltung so organisiert dass Nordheim zur Amtskellerei Stein des Amts Lampertheim im Furstentum Worms gehorte 1 Aus dem 18 Jahrhundert ist von Nordheim bekannt dass im Jahr 1754 in der Gemarkung Weinbau betrieben wurde was die Anpflanzung von 9 600 Rebstocke belegt Im Jahr 1787 wurde Nordheim von mehreren Uberschwemmungen heimgesucht So brach am 17 Februar das Rheineis was zur Folge hatte dass in der Bibliser Gemarkung der Rheindamm siebenmal brach Am 13 Juni am 31 Juli und 19 September erneut Hochwasser wobei Lampertheim Burstadt Hofheim Wattenheim Nordheim Biblis und Gross Rohrheim uberschwemmt wurden Aus dem Jahr 1794 wurde berichte dass im Anschluss an eine Viehseuche 65 Protestanten in Nordheim starben 3 Vom 19 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Nordheim wird hessisch Bearbeiten Das ausgehende 18 und beginnende 19 Jahrhundert brachte Europa weitreichende Anderungen Infolge der Napoleonischen Kriege wurde 1797 das Linkes Rheinufer und damit auch der linksrheinische Teil des Bistums Worms annektiert Nach erneuten Siegen Frankreichs wurden die territorialen Verhaltnisse im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation neu geordnet In der letzten Sitzung des Immerwahrenden Reichstags in Regensburg wurde im Februar 1803 der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet der die Bestimmungen des Friedens von Luneville umsetzte Er verfugte die Auflosung des Bistums Worms und wies das Amt Lampertheim der Landgrafschaft Hessen Darmstadt als Ausgleich fur verlorene linksrheinische Gebiete zu die es dem Furstentum Starkenburg zuordnete und es als hessische Amtsvogtei vorerst weitergefuhrte Bereits vor dem Inkrafttreten des Reichsdeputationshauptschlusses hatten am 10 September 1802 hessische Truppen das Amt Lampertheim besetzt 10 In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Das Hofgericht war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Unter Druck Napoleons wurde 1806 der Rheinbund gegrundet dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien Dies fuhrte am 6 August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone womit das alte Reich aufhorte zu bestehen Am 14 August 1806 wurde die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich und den Beitritt zum Rheinbund von Napoleon zum Grossherzogtum erhoben anderenfalls drohte er mit Invasion Nach der endgultigen Niederlage Napoleons regelte der Wiener Kongress 1814 15 auch die territorialen Verhaltnisse fur Hessen und bestatigte die Grenzen des Furstentums Starkenburg Daruber hinaus wurden dem Grossherzogtum Hessen durch Artikel 47 weitere Gebiete zugewiesen unter anderem Worms Alzey Bingen und Mainz ein Gebiet das als Rheinhessen bezeichnet wurde 1815 trat das Grossherzogtum dem Deutschen Bund bei Durch das Traktat von Frankfurt vom 30 Juni 1816 trat Grossherzog Ludwig infolge des Deutschen Kriegs das schon vor dem Reichsdeputationshauptschluss am 6 September 1802 besetzte Herzogtum Westfalen an den Konig von Preussen ab 1816 wurden im Grossherzogtum Provinzen gebildet wobei das vorher als Furstentum Starkenburg bezeichnete Gebiet das aus den sudlich des Mains gelegenen alten hessischen und den ab 1803 hinzugekommenen rechtsrheinischen Territorien bestand in Provinz Starkenburg umbenannt wurde Im Jahr 1814 wurde die Leibeigenschaft im Grossherzogtum aufgehoben und es erhielt mit der am 17 Dezember 1820 eingefuhrten Verfassung des Grossherzogtums Hessen eine konstitutionelle Monarchie in der der Grossherzog aber noch grosse Machtbefugnisse hatte Die noch bestehenden standesherrlichen Rechte wie Niedere Gerichtsbarkeit Zehnten Grundzinsen und andere Gefalle blieben aber noch bis 1848 bestehen 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wodurch Nordheim zum Landratsbezirk Heppenheim kam Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene neu So war die Burgermeisterei in Nordheim eine von 12 im Landratsbezirk Entsprechend der Gemeindeverordnung vom 30 Juni 1821 gab es einen gewahlten Ortsvorstand der sich aus Burgermeister Beigeordneten und Gemeinderat zusammensetzte 11 staatliche Schultheissen wurden nicht mehr eingesetzt Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Nordheim Nordheim L Bez Heppenheim evangel Protest Pfarrdorf liegt 4 St von Heppenheim hat 142 Hauser und 936 Einw die bis auf 182 Kath und 21 Juden evangel protestantisch sind Nordheim gehorte zum Bisthum Worms und kam 1802 an Hessen Der Ort hat durch die Rheinuberschwemmung im Jahr 1824 sehr viel Schaden erlitten 12 1832 wurden die Verwaltungseinheiten weiter vergrossert und es wurden Kreise geschaffen Nach der am 20 August 1832 bekanntgegebenen Neugliederung sollte es in Sud Starkenburg kunftig nur noch die Kreise Bensheim und Lindenfels geben der Landratsbezirk von Heppenheim sollte in den Kreis Bensheim fallen Noch vor dem Inkrafttreten der Verordnung zum 15 Oktober 1832 wurde diese aber dahingehend revidiert dass statt des Kreises Lindenfels neben dem Kreis Bensheim der Kreis Heppenheim als zweiter Kreis gebildet wurde Nordheim wurde dem Kreis Bensheim zugeordnet 1842 wurde das Steuersystem im Grossherzogtum reformiert und der Zehnte und die Grundrenten Einnahmen aus Grundbesitz wurden durch ein Steuersystem ersetzt wie es in den Grundzugen heute noch existiert Im Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 finden sich folgende Eintrage Nordheim bei Heppenheim Dorf mit evangel Pfarrkirche hinsichtlich der Katholischen zur Pfarrei Wattenheim gehorig 542 H 936 meistens evangel Einw Grossherzogth Hessen Prov Starkenburg Kreis Bensheim Landger Gernsheim Hofger Darmstadt Das Dorf Nordheim gehorte zum Bisthume Worms und ist im J 1802 an Hessen gelangt 13 Maulbeeraue bei Nordhelm Hof und Jagerhaus zur evangel Pfarrei Nordheim resp katholischen Pfarrei Wattenheim gehorig 2 H 11 E Grossherzogthum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim Landgericht Gernsheim Hofgericht Darmstadt Die Maulbeeraue am Rhein belegen ist herrschaftlich und besteht aus einem Wohnhause mit Oekonomiegebauden Acker und Wiesenland Sie gehorte fruher zu dem Bisthume Worms und ist erst im Jahre 1802 an Hessen gelangt 14 Infolge der Marzrevolution 1848 wurden mit dem Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 15 April 1848 die standesherrlichen Sonderrechte endgultig aufgehoben 15 Daruber hinaus wurden in den Provinzen die Kreise und die Landratsbezirke des Grossherzogtums am 31 Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt wobei die bisherigen Kreise Bensheim und Heppenheim zum Regierungsbezirk Heppenheim vereinigt wurden Bereits vier Jahre spater im Laufe der Reaktionsara kehrte man aber zur Einteilung in Kreise zuruck und Nordheim wurde wieder Teil des Kreises Bensheim 16 Die im Dezember 1852 aufgenommenen Bevolkerungs und Katasterlisten ergaben fur Nordheim 17 Nordheim ein evangelisches Pfarrdorf in der Ebene liegend Dazu gehoren die Rheininsel Maulbeerau die Rheinauen Steinerworth Altworth Augustenworth Bernhardsworth und 1 Ziegelei hatte 1022 Einwohner Die Gemarkung von Nordheim bestand aus 4224 Morgen davon waren 2391 Morgen Ackerland 598 Morgen Wiesen und 498 Morgen Wald Die Maubeerau bestand aus 1520 Morgen davon waren 100 Morgen Ackerland 756 Morgen Wiesen und 498 Morgen Wald In den Statistiken des Grossherzogtums Hessen werden bezogen auf Dezember 1867 fur das Pfarrdorf Nordheim mit eigener Burgermeisterei 159 Hauser 887 Einwohner der Kreis Bensheim das Landgericht Gernsheim die evangelische Pfarrei Nordheim des Dekanats Zwingenberg und die katholische Pfarrei Wattenheim des Dekanats Bensheim angegeben Ausserdem gehoren zu Nordheim eine Ziegelei mit einem Haus und vier Einwohnern und die Maulbeeraue mit einem Haus und zehn Einwohnern 18 1870 provoziert der preussische Ministerprasident Otto von Bismarck durch die sogenannte Emser Depesche den Deutsch Franzosischen Krieg in dem das Grossherzogtum Hessen als Mitglied des Norddeutschen Bundes an der Seite Preussens teilnahm Noch vor dessen offiziellen Ende am 10 Mai 1871 traten die suddeutschen Staaten dem Norddeutschen Bund bei und am 1 Januar 1871 trat dessen neu Verfassung in Kraft mit der er sich nun Deutsches Reich nannte Auf deutscher Seite forderte dieser Krieg ca 41 000 Tote 19 Mit dem Reichsmunzgesetz gab es Deutschland nur noch eine Wahrung die Mark mit 100 Pfennigen als Untereinheit und am 1 Januar 1900 trat im ganzen deutschen Reich das Burgerliche Gesetzbuch in Kraft Auch im 19 Jahrhundert hatte Nordheim wieder unter Uberschwemmungen zu leiden so bricht 1818 der Rheindamm und Nordheim wird fast vollstandig uberflutet Am 28 29 Dezember 1882 brach der Rheindamm bei Rosengarten und die Orte Hofheim Nordheim Wattenheim und Burstadt standen unter Wasser Das Industriezeitalter kundigte sich fur Nordheim auf dem Rhein an als ab 1842 ein Wormser Unternehmen die Adler des Oberrheins genannten Dampfboote zwischen Mannheim und Mainz verkehren liess Weiter Verbesserungen der Infrastruktur ergaben sich durch den Bau der Eisenbahnlinie Darmstadt Worms der Ludwigsbahn die 1869 begonnen und 1877 fertiggestellt wurde Am wurde 28 29 Dezember 1882 wurde Nordheim erneut uberschwemmt als der Rheindamm bei Rosengarten brach Ende Oktober 1864 wurde das neu erbaute Rat und Schulhaus fertiggestellt das an Stelle des Vorgangergebaudes errichtet worden war Im Erdgeschoss befanden sich der Burgersaal das Burgermeisterburo das Nachtwachterlokal das Gefangnis und das Spritzenhaus Im Obergeschoss lagen der Schulsaal und die Lehrerwohnung mit vier Zimmern und einer Kuche Ein 39 Fuss hohes Turmchen zierte das Gebaude in das in den folgenden Jahren eine Glocke und eine Turmuhr eingebaut wurde Ein technischer Fortschritt war 1912 zu vermelden als Nordheim an das elektrische Stromnetz angeschlossen wurde Die Bevolkerung war von circa 220 Personen um das Jahr 1600 auf uber 1000 um 1850 angestiegen Die Auswanderungswelle nach Nordamerika reduzierte in der Folgezeit die Bevolkerung wieder und um 1900 wurden noch etwa 840 Einwohner registriert 5 Zeit der Weltkriege Bearbeiten Am 1 August 1914 brach dann der Erste Weltkrieg aus der hier wie im ganzen Deutschen Reich der positiven wirtschaftlichen Entwicklung ein Ende setzte Als nach der deutschen Niederlage am 11 November 1918 der Waffenstillstand unterschrieben wurde hatte der Krieg insgesamt rund 17 Millionen Menschenopfer gekostet Das Ende des Deutschen Kaiserreiches war damit besiegelt und die unruhigen Zeiten der Weimarer Republik folgten In der Zeit von 1921 bis 1930 wurden in Deutschland 566 500 Auswanderer gezahlt die versuchten den schwierigen Verhaltnissen in Deutschland zu entfliehen Am 30 Januar 1933 wurde Adolf Hitler Reichskanzler was das Ende der Weimarer Republik und den Beginn der Nationalsozialistischen Diktatur besiegelte In Hessen wurde am 3 Juli 1933 das Gesetz zur Durchfuhrung von Feldbereinigung zum Zwecke der Arbeitsbeschaffung im Zuge der Riedmelioration erlassen In 13 Gemeinden der Provinz Starkenburg darunter Nordheim wurde das Feldbereinigungsverfahren auf einer Flache von 200 000 ha angeordnet Im Verlauf dieses Meliorations und Siedlungsprogramms entstanden die beiden Orte Riedrode und Worms Rosengarten 3 Nordheim kam 1937 in die Schlagzeilen der Presse als der damals bekannte Kunstflieger Ernst Udet mit seinem Doppeldecker bei dem Versuch einen Postsack vom Luftschiff LZ 127 zu ubernehmen in der Nordheimer Gemarkung notlanden musste Die hessischen Provinzen Starkenburg Rheinhessen und Oberhessen wurden 1937 nach der 1936 erfolgten Auflosung der Provinzial und Kreistage aufgehoben Zum 1 November 1938 trat dann eine umfassende Gebietsreform auf Kreisebene in Kraft Im Umland von Worms wurde der Landkreis Oppenheim aufgelost und die rechtsrheinischen Gemeinden Lampertheim Burstadt Hofheim Biblis Wattenheim und Nordheim dem neugeschaffenen Landkreis Worms der aus dem Kreis Worms hervorging angegliedert Am 1 September 1939 begann mit dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen der Zweite Weltkrieg der in seinen Auswirkungen noch weit dramatischer war als der Erste Weltkrieg und dessen Opferzahl auf 60 bis 70 Millionen Menschen geschatzt werden Die Kirche in Nordheim brannte 1945 durch Kriegseinwirkungen innen vollstandig aus In der Endphase des Zweiten Weltkrieges in Europa erreichen die amerikanischen Verbande Mitte Marz 1945 den Rhein zwischen Mainz und Mannheim Am 22 Marz uberquerte die 3 US Armee bei Oppenheim den Rhein und besetzte am 25 Marz Darmstadt In den ersten Stunden des 26 Marz 1945 uberquerten amerikanische Einheiten bei Hamm Gemarkung Worms Ibersheim mit Ibersheimer Worth und sudlich von Worms den Rhein von wo sie auf breiter Front gegen die Bergstrasse vorrucken Am 27 Marz standen die amerikanischen Truppen in Lorsch Bensheim und Heppenheim und einen Tag spater waren Aschaffenburg am Main sowie der westliche und nordlichen Teil des Odenwaldes besetzt Der Krieg in Europa endete mit der bedingungslosen Kapitulation aller deutschen Truppen die am 8 Mai 1945 um 23 01 Uhr mitteleuropaischer Zeit in Kraft trat Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 ein Mitgliedsstaat des Deutschen Bundes und danach ein Bundesstaat des Deutschen Reiches Es bestand bis 1919 nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Grossherzogtum zum republikanisch verfassten Volksstaat Hessen 1945 nach Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich das Gebiet des heutigen Hessen in der amerikanischen Besatzungszone und durch Weisung der Militarregierung entstand Gross Hessen aus dem das Bundesland Hessen in seinen heutigen Grenzen hervorging Mit der Errichtung von Gross Hessen wurden die rechtsrheinischen Gebiete und damit auch Nordheim dem Kreis Bergstrasse zugeordnet Das linksrheinische Kreisgebiet wurde 1946 im Regierungsbezirk Rheinhessen ein Teil von Rheinland Pfalz 1 Nachkriegszeit und Gegenwart Bearbeiten Wie die Einwohnerzahlen von 1939 und 1946 zeigen hatte auch Nordheim nach dem Krieg viele Fluchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zu verkraften Nach dem Krieg wurden 1947 die Freiwillige Feuerwehr und 1948 die Kultur und Sportgemeinde KSG Nordheim gegrundet und im Jahr 1952 wurde mit dem Wiederaufbau der Nordheimer Kirche begonnen Diese wurde ab 1708 als Simultan Kirche genutzt steht auch heute noch den beiden christlichen Konfessionen als Gotteshaus zur Verfugung Im Jahr 1961 wurde die Gemarkungsgrosse mit 1398 ha angegeben davon waren 180 ha Wald 1 Nachdem die Bevolkerung bis nach dem Zweiten Weltkrieg grosstenteils von der Landwirtschaft lebte fuhrte der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die Ausweisung neuer Baugebiete ab den 1960er Jahren dazu dass diese heute nahezu keine Rolle mehr spielt Heute sind von der erwerbsfahigen Bevolkerung Nordheims uber 90 ausserhalb des Ortes beschaftigt Am 31 Dezember 1970 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbststandige Gemeinde zusammen mit Wattenheim auf freiwilliger Basis nach Biblis eingemeindet 20 21 Fur Nordheim und Wattenheim wurden per Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung errichtet Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen 22 Im Jahr 1979 feierte Nordheim sein 850 jahriges Bestehen anlasslich der Erwahnung des Ortes im Jahre 1129 in einer Schenkung Bischof Burgchard von Worms an den Probst des Stifts Neuhausen 9 Am 1 November 1985 wurde die bereits seit 1963 zur Entlastung des Ortsverkehrs geplante Umgehungsstrasse L3261 fertig gestellt und dem Verkehr ubergeben Gerichte in Hessen Bearbeiten In der Landgrafschaft Hessen Darmstadt wurde mit Ausfuhrungsverordnung vom 9 Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert Fur das Furstentum Starkenburg wurde das Hofgericht Darmstadt als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Amter bzw Standesherren vorgenommen Fur Biblis war damit das Amt Lampertheim zustandig Das Hofgericht war fur normale burgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz fur standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfalle die erste Instanz Ubergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt Mit Bildung der Landgerichte im Grossherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Lorsch das Gericht erster Instanz Am 16 Dezember 1839 wurde das Landgericht Gernsheim errichtet dem aus dem Bezirk Landgerichtsbezirk Lorsch die Orte Grossrohrheim Biblis Wattenheim und Nordheim zugewiesen wurden Anlasslich der Einfuhrung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1 Oktober 1879 infolge derer die bisherigen grossherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden wahrend die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Gernsheim und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Darmstadt 23 Mit Wirkung vom 1 Oktober 1934 wurde das Amtsgericht Gernsheim aufgehoben und aus dem aufgelosten Amtsgerichtsbezirk die Gemarkungen Biblis Gross Rohrheim Hammer Aue Maulbeer Aue Nordheim und Wattenheim dem Amtsgericht Worms die ubrigen Gemarkungen dem Amtsgericht Gross Gerau zugeteilt 24 Mit der 1945 erfolgen Zuordnung der rechtsrheinischen Orte des Kreises Worms zum Kreis Bergstrasse wechselte auch der Amtsgerichtsbezirk und Nordheim kam zum Amtsgericht Lampertheim Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Herrschaftsgebiete und Staaten in denen Nordheim lag sowie die Verwaltungseinheiten denen es unterstand 1 25 26 vor 1803 Heiliges Romisches Reich Hochstift Worms Amt Lampertheim Amtskellerei Stein ab 1803 Heiliges Romisches Reich Landgrafschaft Hessen Darmstadt durch Reichsdeputationshauptschluss Furstentum Starkenburg Amt Lampertheim 27 ab 1806 Grossherzogtum Hessen Furstentum Starkenburg Amt Lampertheim ab 1815 Grossherzogtum Hessen Anm 1 Provinz Starkenburg Amt Lampertheim ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Heppenheim Anm 2 ab 1832 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1848 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Heppenheim ab 1852 Deutscher Bund Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1867 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1874 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1918 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Bensheim ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Worms 28 Anm 3 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Bergstrasse Gemeinde Biblis Anm 4 Einwohnerentwicklung Bearbeiten 1600 ca 220 Einwohner 1 1806 731 Einwohner 131 Hauser 27 1829 936 Einwohner 142 Hauser 12 1867 887 Einwohner 159 Hauser 18 Nordheim Einwohnerzahlen von 1806 bis 2020Jahr Einwohner1806 7311829 9361834 1 0381840 1 0511846 1 0531852 1 0291858 1 0051864 9341871 9231875 8611885 7981895 7961905 8261910 8401925 9061939 8681946 1 2301950 1 2131956 1 1661961 1 1651967 1 2661970 1 3161980 1 4501996 1 7152002 1 7552011 1 7462016 1 7092020 1 767Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen 1 Gemeinde Biblis 2 Zensus 2011 29 Religionszugehorigkeit Bearbeiten 1829 733 evangelisch protestantisch 78 31 21 judische 2 24 und 182 katholische 19 44 Einwohner 12 1961 923 evangelische 79 23 221 katholische 18 97 Einwohner 1 Politik BearbeitenOrtsbeirat Bearbeiten Fur Nordheim besteht ein Ortsbezirk Gebiete der ehemaligen Gemeinde Nordheim mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung 22 Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern Seit den Kommunalwahlen in Hessen 2021 gehoren ihm drei Mitglieder der SPD drei Mitglieder der CDU und ein Mitglieder der FLB Freie Liste Biblis an Ortsvorsteher ist Gerhard Rothenhauser SPD 30 Wappen Bearbeiten Das geteilte Wappen stellt in der oberen Halfte einen goldenen Schlussel mit acht Steinchen dar Dieser Schlussel war das Symbol des Bischofs von Worms der schon im fruhen Mittelalter Grundherr in Nordheim war Im unteren Teil des Wappens sind drei Ahren in Gold als Zeichen einer ausgepragten Landwirtschaft abgebildet Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDialekt Bearbeiten Nordheim liegt im Dialekt Gebiet des Hessischen Rieds Eine Kostprobe gibt das folgende Gedicht das ursprunglich aus der Pfalz stammt und im Sommer 1992 von Nordheimer Burgern in die lokale Mundart ubertragen wurde 5 Mundart HochdeutschWu leid Noorde Dut en Noordmer mol verreise ob noh Bayern ob noh Preisse staunt er oft dass manche Leit froge wu donn Noorde leid Wo liegt Nordheim Verreist ein Nordheimer ob nach Bayern ob nach Preussen staunt er oft dass manche Leute fragen wo Nordheim liegt Is donn des net allerhand dass ma noch im Bundesland sou en Bildungstiefstand findt wisse missts doch jeres Kind Ist das nicht allerhand dass man noch in der Bundesrepublik so einen Bildungstiefstand findet das musste doch jedes Kind wissen Noorde leit doch ganz zentral zwischen Oz jan un Ural ja es leid fascht in de Mitt zwische Riga un Madrit Nordheim liegt doch ganz zentral zwischen Ozean und Ural ja es liegt fast in der Mitte zwischen Riga und Madrid Orrer wann des klarer iss zwische Schwarzwald un Paris Zwische Hamburg un de Schweiz korz vor Biwwels ja dou leits Oder wenn das klarer ist zwischen Schwarzwald und Paris zwischen Hamburg und der Schweiz kurz vor Biblis ja da liegts Noorde des leit mittedrin zwische Ourewald un Rhoi zwischen Neckar un em Moan grad am Fuss vun de Burg Sto Nordheim das liegt mittendrin zwischen Odenwald und Rhein zwischen Neckar und dem Main gerade am Fuss der Burg Stein Wu die Bergstross sudwarts zieht wus am allererschte bliht in de Mitt leits jedenfalls zwischen Spessart un de Palz Wo die Bergstrasse sudwarts zieht Wo es am allerersten bluht in der Mitte jedenfalls zwischen Spessart und der Pfalz Noorde leit aach mittenoi zwische Deitschlands beschdem Woi Wie e Schalche um de Hals legt sich Rhoigau Bergstross Palz Nordheim liegt auch mittendrin zwischen Deutschlands bestem Wein Wie ein Schal um dem Hals legen sich Rheingau Bergstrasse Pfalz Doumit wars wohl gedeit wie zentral doch Noorde leit un wanns aner noh net waas macht mich des ach gar net haas Damit ware es wohl gedeutet wie zentral doch Nordheim liegt und wenn es jemand noch nicht weiss macht mich das auch gar nicht heiss Alle Noordmer die werns wisse wu se Noorde suche misse un weil ich en Nordmer bin finn ich immer wirrer hin Alle Nordheimer werden wissen wo sie Nordheim suchen mussen und weil ich ein Nordheimer bin finde ich immer wieder hin Bauwerke und Naturdenkmaler Bearbeiten Im Steiner Wald befinden sich die Reste der Burg Stein fur dessen Pflege heute der Geopark Bergstrasse Odenwald zustandig ist Der ortliche Geschichtsverein hat Informationstafeln zur Geschichte der Burg aufgestellt Im alten Rathaus von Nordheim befindet sich das Burg Stein Museum Es wird vom Verein fur Heimatgeschichte Nordheim betrieben und zeigt Fundstucke der dortigen Grabung sowie Modelle die die Entwicklung der Burg von der Romerzeit uber die Karolingerzeit bis zur Blutezeit im Mittelalter veranschaulichen 31 Eine alte Eiche am Rheinufer gab 1734 der Rheinfahre ihren Namen Im alten Nordheimer Gerichtsprotokollbuch wurde sie das Fahr am Eichbaum genannt Der Stammdurchmesser betrug im Jahre 1997 ca 1 67 m Der Fahrturm am Rheinufer diente den Fahrmannern an der Rheindurkheimer Fahrt als feste Unterkunft Nachdem ihr schon im Mittelalter ein Flussubergang befand wurde hier 1894 eine damals moderne Gierseilfahre eingerichtet An einem 500 m langen Seil hangend das durch eine Reihe von Nachen uber der Wasseroberflache gehalten wurde nutzte sie die Stromung des Flusses als Antrieb fur die Fahrfahrt Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Karl Castelhun 1828 1905 Arzt und Lyriker emigrierte 1846 mit seinen Eltern nach Amerika Sebastian Glaser 1842 1899 Landtagsabgeordneter und 1883 bis 1899 Burgermeister in Nordheim Konrad Karl Glaser 1876 1956 Landtags und Reichstagsabgeordneter war ab 1919 Burgermeister von Nordheim Jakob Friedrich 1861 1914 Abgeordneter der 2 Kammer der Landstande des Grossherzogtums HessenLiteratur BearbeitenCarlo Gobs Hrsg Geschichte e Gemeinde 836 1986 anlassl d 1150 Jahr Feier Gemeinde Biblis 1986 Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Oktober 1829 Literatur uber Nordheim nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Nordheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsgeschichte Nordheim In Webauftritt Gemeinde Biblis abgerufen im Oktober 2019 Nordheim Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgrundung Trennung zwischen Justiz Landgericht Lorsch und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 werden die drei hessischen Provinzen Starkenburg Rheinhessen und Oberhessen aufgelost Am 31 Dezember 1970 als Ortsbezirk in die zur Gemeinde Biblis eingegliedert Einzelnachweise a b c d e f g h Nordheim Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 April 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Biblis im Spiegel der Zahlen Gemeinde Biblis abgerufen am 24 Februar 2023 a b c d e f Zeittafel der Gemeinde Biblis 1900 1944 Gemeinde Biblis abgerufen am 15 Dezember 2014 Karl Josef Minst Ubers Lorscher Codex Band 1 Urkunde 26 26 Mai 836 Reg 3285 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 86 abgerufen am 1 Mai 2016 a b c Ortsgeschichte Nordheims Gemeinde Biblis 31 Dezember 2012 archiviert vom Original am 11 Dezember 2014 abgerufen am 15 Dezember 2014 Martin Armgart Deutschordenskommende Ibersheim In Pfalzisches Klosterlexikon II Kaiserslautern 2014 S 361 Adolf Trieb Ibersheim am Rhein Worms Eppelsheim 1911 S 39 43 Urkunde HStAD Bestand A 1 Nr 167 17 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen a b Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamensbuch Starkenburg Hrsg Historische Kommission fur den Volksstaat Hessen Band 1 Selbstverlag Darmstadt 1937 OCLC 614375103 S 516 518 Stadtchronik von Burstadt Stadt Burstadt archiviert vom Original am 6 Oktober 2014 abgerufen am 14 Juni 2015 M Borchmann D Breithaupt G Kaiser Kommunalrecht in Hessen W Kohlhammer Verlag 2006 ISBN 3 555 01352 1 S 20 Teilansicht bei google books a b c Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Carl Wilhelm Leske Darmstadt Oktober 1829 OCLC 312528080 S 171 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Teil 2 Band 2 Zimmermann Naumburg 1845 OCLC 162810705 S 251 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Teil 2 Band 2 Zimmermann Naumburg 1845 OCLC 162810705 S 113 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gesetz uber die Verhaltnisse der Standesherren und adeligen Gerichtsherren vom 7 August 1848 In Grossherzog von Hessen Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1848 Nr 40 S 237 241 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 42 9 MB Verordnung die Eintheilung des Grossherzogtums in Kreise Betreffend vom 12 Mai 1852 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1852 Nr 30 S 224 229 Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek digital PDF Ph A F Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit G Jonghaus Darmstadt 1854 OCLC 866461332 S 297 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Ph A F Walther Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen G Jonghaus Darmstadt 1869 OCLC 162355422 S 64 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Verlustlisten der deutschen Armee im Feldzug 1870 71 In Onlineprojekt Gefallenendenkmaler Archiviert vom Original am 6 Mai 2015 abgerufen am 10 Mai 2018 Eingliederung von Gemeinden in die Gemeinde Biblis Landkreis Bergstrasse vom 6 Januar 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 4 S 141 Punkt 175 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 6 3 MB Karl Heinz Gerstemeier Karl Reinhard Hinkel Hessen Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform Eine Dokumentation Hrsg Hessischer Minister des Inneren Bernecker Melsungen 1977 OCLC 180532844 S 200 a b Hauptsatzung PDF 7 kB 5 In Webauftritt Gemeinde Biblis abgerufen im Januar 2020 Verordnung zur Ausfuhrung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einfuhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14 Mai 1879 In Grossherzog von Hessen und bei Rhein Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1879 Nr 15 S 197 211 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 17 8 MB Verordnung uber die Umbildung von Amtsgerichtsbezirken 2 Abs 6 vom 11 April 1934 In Der Hessische Staatsminister Jung Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1934 Nr 10 S 63 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 13 6 MB Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Hessen Band 1 Grossherzoglicher Staatsverlag Darmstadt 1862 OCLC 894925483 S 43 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Verzeichnis der Amter Orte Hauser Einwohnerzahl 1806 HStAD Bestand E 8 A Nr 352 4 In Archivinformationssystem Hessen Arcinsys Hessen Stand 6 Februar 1806 Gesetz uber die Aufhebung der Provinzen Starkenburg Oberhessen und Rheinhessen vom 1 April 1937 In Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1937 Nr 8 S 121 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 11 2 MB Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Oktober 2010 Ortsbeirat Nordheim In Webauftritt Gemeinde Biblis abgerufen im Januar 2020 Burg Stein Museum Nordheim In museen in hessen Abgerufen im Januar 2020 Normdaten Geografikum GND 4753541 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nordheim Biblis amp oldid 232229390