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Mutejovice deutsch Mutiowitz auch Mutowitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt zehn Kilometer nordlich von Rakovnik und gehort zum Okres Rakovnik MutejoviceMutejovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk RakovnikFlache 1321 4004 1 haGeographische Lage 50 12 N 13 43 O 50 194444444444 13 708888888889 386 Koordinaten 50 11 40 N 13 42 32 OHohe 386 m n m Einwohner 823 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 270 07Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse Krupa KounovBahnanschluss Praha ChomutovRakovnik LounyStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Martin Pinka Stand 2013 Adresse Mala Strana 190270 07 MutejoviceGemeindenummer 542121Website www mutejovice czLage von Mutejovice im Bezirk Rakovnik Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sohne und Tochter der Gemeinde 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Velka Strana mit Kirche des hl WenzelMutejovice befindet sich am Fusse des Dzban Krugwald in der Rakovnicka kotlina Rakonitzer Kessel Durch das Dorf fliesst der Bach Mutejovicky potok Gegen Norden erstreckt sich der Naturpark Dzban Nordlich erhebt sich die Zadni Rovina 524 m im Nordosten der Dzban 536 m sudostlich die Amalie 454 m und im Nordwesten der Piskovy vrch 526 m Am sudwestlichen Ortsrand verlauft die Bahnstrecke Praha Chomutov dort befindet sich auch der Haltepunkt Mutejovice zastavka Der Bahnhof Mutejovice liegt drei Kilometer nordlich des Dorfes an der Bahnstrecke Rakovnik Louny Nachbarorte sind Perun Pnetluky und Domousice im Norden Lhota pod Dzbanem Treboc und Kroucova im Nordosten Na Ratislavu Hredle und Bulantovna im Osten Krusovice und Krupa im Sudosten Lisany und Olesna im Suden Nesuchyne im Sudwesten Milostin und Janov im Westen sowie Kounov im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde insbesondere in der Umgebung des Certuv kamen Teufelsstein belegen eine Besiedlung des Gemeindegebietes seit der Altsteinzeit Auf den Feldern in der Flur V Krizkach wurden Reste von Wohngebauden und einer Schmiede aus dem 9 Jahrhundert aufgefunden Die erste schriftliche Erwahnung des am Erfurter Steig gelegenen und zu den Lehn der Burg Krivoklat gehorigen Dorfes Mutejovice erfolgte 1325 im Zuge seiner emphyteutischen Aussetzung durch Konig Johann von Luxemburg Von den zugeteilten 33 Hufen Land waren zwei Freihufen fur den Pfarrer und eine fur den Richter Im Jahre 1337 verpfandete Konig Johann das Dorf an Heinrich von Kaufungen 1343 bestatigte ihm Johanns Sohn Johann Heinrich das Pfand Drei Jahre spater loste die bohmische Krone Mutejovice wieder ein und schloss es wieder an die Herrschaft Krivoklat an Die Kirche des hl Wenzel wurde 1356 erstmals erwahnt Zwischen 1422 und 1454 war die Herrschaft an Ales von Sternberg verpfandet In Mutejovice befand sich zu dieser Zeit eine Zolleinnahme am Landessteig von Prag uber Zatec nach Sachsen Konig Vladislav II Jagiello uberliess die Zolleinnahme und die damit verbundene Verpflichtung zur Instandhaltung des Steiges 1473 an Heinrich Kolowrat Krakowsky der dieses Recht im Jahre 1501 an die Stadt Rakovnik verkaufte Nachdem Wenzel Hrebecky von Piber 1539 den Hof Kounov gekauft hatte masste sich dieser eine eigene hohe Zollerhebung an Die Versorgung der in Mutejovice ansassigen Zollner hatten die Bewohner des Ortes zu tragen und wurden dabei von diesen ofters betrogen Im Jahre 1553 ersuchte die Stadt Rakovnik bei Konig Ferdinand I um die Uberlassung von zwei Untertanen an beiden Enden von Mutejovice die an der Ein und Ausfahrt den Zoll einnehmen sollten 1554 verpfandete Ferdinand I Mutejovice zusammen mit Revnicov und Hredle an Hieronymus Hrobschitzky von Hrobschitz Nachdem das Pfand 1558 wieder eingelost worden war kamen die drei Dorfer wieder zur Herrschaft Krivoklat zuruck jedoch forderte von Hrobschitzky von Erzherzog Ferdinand noch die Erstattung von Aufwendungen und klagte 1561 am Kammergericht 1565 kam Kaiser Maximilian II auf das Gesuch der Stadt an seinen Vorganger zuruck und verpflichtete den ortlichen Kretschmer zur Einnahme des Rakonitzer Zolls Ab 1565 gehorte die Herrschaft zu den Besitzungen des bohmischen Statthalters Erzherzog Ferdinand zwischen 1577 und 1579 Georg Popel von Lobkowicz Nach dem Ruckerwerb durch die bohmische Krone wurde Mutejovice dem Kammergut Kruschowitz zugeschlagen Die in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts gegrundete Gemeindeschule war eine der ersten im weiten Umkreis 1585 kaufte die Stadt Rakovnik mit Zustimmung des Kreishauptmanns Christoph von Mettich die neu errichtete Strasse von Kounov nach Mutejovice Burjan von Nostitz auf Kounov ab liess in Mutejovice eine Brucke erbauen und erhob von jedem dort einfahrenden Fuhrwerk einen Bruckenzoll Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges fiel 1634 der kaiserliche General Gallas mit 300 Mann und 400 Pferden in die Gegend ein dabei wurde das Dorf ausgeplundert und verwustet Als 1647 in Mutejovice Truppen des baierischen Generals von Holzappel lagerten erfolgte eine erneute Plunderung und Brandstiftung In der berni rula von 1651 sind in Mutejovice von deren 35 Bauerngutern 18 als niedergebrannt und wust aufgefuhrt In dem Dorf lebten 99 Personen von denen 91 Katholiken waren Im Jahre 1661 wurde die ehemals evangelische und seit dem Krieg verwaiste Pfarre Mutejovice aufgehoben und die Kirche zur Filiale von Neu Straschitz Im Jahre 1685 verkaufte Leopold I die Kronherrschaften Kruschowitz und Purglitz fur 400 000 Gulden an Ernst Joseph Graf von Waldstein Der erste Nachweis uber den Anbau von Hopfen findet sich in einem Kaufvertrag aus dem Jahre 1699 1707 wurde in Mutiowitz wieder eine Pfarre eingerichtet 1731 vererbte Johann Joseph Graf von Waldstein beide Herrschaften an seine Tochter und Universalerbin Maria Anna Furstin zu Furstenberg Im Jahre 1756 vereinigte sie die Herrschaften Kruschowitz und Purglitz testamentarisch mit dem Gut Nischburg zu einem Familienfideikommiss von 400 000 Gulden Die eine Halfte des Erbes fiel ihren Sohnen Joseph Wenzel zu Furstenberg Stuhlingen und Karl Egon I zu Furstenberg zu die andere ihren Tochtern Henriette Furstin von Thurn und Taxis und Maria Theresia zu Furstenberg Als Fideikommisserben setzte sie ihren zweitgeborenen Sohn Karl Egon I ein der durch Ausgleich auch die Anteile seiner Geschwister erwarb Im Jahre 1786 wurde am nordwestlichen Ortsausgang ein neuer Friedhof angelegt Nach dem Tode von Karl Egon I erbte 1787 dessen altester Sohn Philipp Furst zu Furstenberg 1790 den Besitz ihm folgten seine Kinder Karl Gabriel zu Furstenberg 1799 und Leopoldine Prinzessin von Hessen Rothenburg Rheinfels 1803 verzichteten die weiblichen Erben in einem Familienvergleich zugunsten des minderjahrigen Karl Egon II zu Furstenberg und der furstlichen und landgraflichen Hauser Furstenberg als Verwalter wurde bis zu dessen Volljahrigkeit im Jahre 1817 Joachim Egon Landgraf von Furstenberg eingesetzt 1806 vernichtete ein Grossfeuer in Mutiowitz 47 Hauser und die Kirche Im Jahre 1843 bestand Mutiowitz Mutegowice aus 71 Hausern mit 557 Einwohnern Unter obrigkeitlichem Patronat stand die Pfarrkirche des hl Wenzel Im Ort gab es ausserdem eine von der Gemeinde dotierte Schule und die von den Einwohnern errichtete Kapelle des hl Prokop Die Bewohner betrieben Hopfenbau ausserdem gab es in der Umgebung des Dorfes mehrere kleine Steinkohlenzechen im Zban wurden Planersteinbruche betrieben Mutiowitz war Pfarrort fur Kruschowitz Hredl Milostin Pawltschin Povlcin Nesuchin Krupa Lischan und Luschna 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Mutiowitz der zum Familienfideikommiss Purglitz gehorigen Herrschaft Kruschowitz samt den Lehngutern Wschetat und Panaschow Augezd untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Mutovice Mutiowitz ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk und Gerichtsbezirk Rakonitz Bis 1853 diente der Friedhof auch als Begrabnisort fur die Einwohner von Krusovice Nach dem Tode des Karl Egon II zu Furstenberg erbte 1854 dessen zweitgeborener Sohn Max Egon I die Purglitzer Guter Mit der Fertigstellung der Bahnstrecke Prag Komotau im Jahre 1871 erhielt die Gemeinde einen Anschluss an das Schienennetz 1880 grundete sich die Freiwillige Feuerwehr Im Jahre 1893 wurde in Mutovice ein Postamt eingerichtet Der Ort war zu dieser Zeit nach Knezeves das zweitgrosste Hopfenanbaugebiet im Bezirk Rakonitz In der Umgebung wurden zehn Steinkohlenschachte betrieben Besitzer der Gruben Perun I Frantisek und Josef mit 1200 Beschaftigten war das Bergbauunternehmen Union Die Strasse nach Lhota pod Dzbanem entstand 1884 Zwischen 1897 und 1908 wurde die Strasse nach Hredle hergestellt Seit dem Beginn des 20 Jahrhunderts wird Mutejovice als tschechischer Ortsname verwendet Bei einer TBC Infektion verstarben im Jahre 1900 in Mutejovice sechs Personen Zu dieser Zeit lebten in den 149 Hausern von Mutejovice 1096 Einwohner davon waren 1078 Katholiken und 18 Israeliten In die ortliche Schule waren 154 Kinder eingeschult 1904 wurde durch die Eisenbahn Rakonitz Laun der Verkehr auf der Bahnstrecke Rakovnik Louny aufgenommen beim 115 m langen Dzban Tunnel entstand der Bahnhof Mutejovice von dem eine Zweigbahn zur Steinkohlengrube Perun fuhrte 1920 nahm eine Burgerschule den Unterricht auf die 73 Schuler kamen aus Mutejovice Kounov Nesuchyne Krupa Hredle Lhota und Domousice 1929 verkaufte die Familie Furstenberg ihre Purglitzer Guter an den tschechoslowakischen Staat Im Jahre 1932 hatte Mutejovice 1257 Einwohner In Folge des Munchner Abkommens wurde Mutejovice von 1938 bis 1945 zum Grenzort zum Deutschen Reich Lhota pod Dzbanem wurde 1961 eingemeindet Die Zeche Perun wurde 1986 stillgelegt Mutejovice ist ein traditionelles Hopfenbaugebiet Die Gemeinde ist Mitglied der Gemeindeverbande Mikroregion Poddzbansko und Mikroregion Lounske Podlesi Gemeindegliederung BearbeitenDie Gemeinde Mutejovice besteht aus den Ortsteilen 4 und Katastralbezirken 5 Lhota pod Dzbanem Welhotten und Mutejovice Mutiowitz Ausserdem gehoren zu Mutejovice die Ansiedlung Perun bzw Dzban und die Einschichten Dul Frantisek Sehenswurdigkeiten BearbeitenKirche des hl Wenzel in Mutejovice Der aus dem 14 Jahrhundert stammende Bau wurde 1707 barock umgestaltet und beim Dorfbrand von 1806 zerstort Beim Wiederaufbau erhielt die Kirche einen neuen hohen Turm neue Altare und eine gusseiserne Kanzel 1894 1895 wurde die Kirche instand gesetzt dabei erhielt sie eine neue Orgel und die neue Glocke Wenzel Kirche des hl Prokop in Mutejovice erbaut 1740 1744 aus Geldern der Bewohner zum Gedenken an die Pest Die letzte Instandsetzung erfolgte in den 1850er Jahren Das einsturzgefahrte Kulturdenkmal ist nicht zuganglich und durch einen Zaun abgesperrt Pfarrhaus mit Speicher und Darre der eingeschossige Bau entstand 1706 Statue der Jungfrau Maria in Mutejovice geschaffen 1760 Ortskern von Mutejovice mit Ensemble von Gehoften in volkstumlicher Planerarchitektur an der Velka Strana und der Mala Strana Dort befinden sich das Rathaus die Topferwerkstatt Duchek mit einer Galerie bohmischer Holzofenkeramik die Brauerei Poddzbansky pivovar und das Geburtshaus von Gustav Kroupa Certuv kamen Teufelsstein grosser Quarzitblock von einem Meter Hohe mit unterbrochenen Langsrillen an der Oberflache nordlich von Mutejovice an der Strasse nach Perun Es wird vermutet dass er in einem Zusammenhang mit den megalithischen Steinreihen von Kounov steht oder ein heidnischer Kultplatz war Nach verschiedenen Sagen soll er vom Teufel der mit dem Stein die St Prokop Kirche zerstoren den Brunnen in Pnetluky verstopfen oder ihn auf den Petersdom in Rom werfen wollte dort beim ersten Hahnschrei fallen gelassen worden sein 6 Geschutzte Linde am Friedhof von Mutejovice Gedenkstein fur Jan Hus der am 7 November 1920 enthullte Araukaritblock steht vor der Schule in Mutejovice zuvor befand sich dort eine Statue des hl Johannes von Nepomuk Gedenkstein fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges in Mutejovice Burgruine Dzban auch Cban bzw Drzemberk genannt auf einem Sporn des Dzban Plateaus nordlich von Mutejovice Kapelle der Jungfrau Maria in Lhota pod Dzbanem errichtet 1774 Barocke Statue des hl Adalbert bei Lhota pod DzbanemSehenswurdigkeiten nbsp Kirche des hl Prokop nbsp Wasserturm bei Mutejovice nbsp Statue der Jungfrau MariaSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenGustav Kroupa 1857 1935 Bergingenieur und Huttenverwalter in St Joachimsthal er forderte die Forschungen von Marie Curie nach dem Element Radium durch Uberlassung von grosser Mengen Pechblende Josef Magr 1861 1924 Bildhauer Vojtech Tittelbach 1900 1971 Maler und GraphikerWeblinks BearbeitenGeschichte von Mutejovice auf den Webseiten der Gemeinde Ortsbeschreibung auf mistopis eu Private Website uber MutejoviceEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 542121 Mutejovice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 13 Rakonitzer Kreis Calve Prag 1845 S 291 http www uir cz casti obce obec 542121 Obec Mutejovice http www uir cz katastralni uzemi obec 542121 Obec Mutejovice http www mutejovice cz turisticke informace certuv kamen Stadte und Gemeinden im Okres Rakovnik Bezirk Rakonitz Bdin Branov Brezany Cista Dekov Drahous Horesedly Horovicky Hracholusky Hrebecniky Hredle Hvozd Chrastany Janov Jesenice Kalivody Karlova Ves Knezeves Kolesov Kolesovice Kounov Kozojedy Krakov Krakovec Kroucova Krty Krupa Krusovice Krivoklat Lasovice Lisany Lubna Luzna Malinova Mestecko Milostin Mily Msec Msecke Zehrovice Mutejovice Nesuchyne Nezabudice Nove Straseci Novy Dum Olesna Oracov Panosi Ujezd Pavlikov Petrovice Pochvalov Prerubenice Pricina Prilepy Psovlky Pustovety Racice Rakovnik Roztoky Ruda Rynholec Rerichy Revnicov Senec Senomaty Skryje Slabce Smilovice Srbec Svojetin Sykorice Sanov Sipy Svihov Treboc Trtice Vaclavy Velka Bukova Velka Chmelistna Vsesulov Vsetaty Zavidov Zbecno Zdar Normdaten Geografikum GND 1196656622 lobid OGND AKS VIAF 17157098263872550578 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