www.wikidata.de-de.nina.az
Lhota pod Dzbanem bis 1924 Velhota deutsch Welhotten ist ein Ortsteil der Gemeinde Mutejovice in Tschechien Er liegt 13 Kilometer nordlich von Rakovnik und gehort zum Okres Rakovnik Lhota pod DzbanemLhota pod Dzbanem Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk RakovnikGemeinde MutejoviceFlache 410 8277 1 haGeographische Lage 50 13 N 13 44 O 50 218055555556 13 731388888889 420 Koordinaten 50 13 5 N 13 43 53 OHohe 420 m n m Einwohner 66 1 Marz 2001 Postleitzahl 270 07Kfz Kennzeichen PVerkehrStrasse Domousice KounovBahnanschluss Rakovnik LounyOrtsansicht von NordenDorfstrasseStatue des hl Adalbert Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLhota pod Dzbanem befindet sich in dem zum Dzban Krugwald gehorigen Hugelland Rocovska vrchovina im Naturpark Dzban Das Dorf liegt auf einer Kuppe im Quellgebiet des Baches Lhotsky potok Nordostlich erhebt sich der Cihadlo 482 m im Sudosten der Dzban 536 m sowie westlich die Zadni Rovina 524 m Im Westen und Norden fuhrt die Bahnstrecke Rakovnik Louny durch die Taler unterhalb des Dorfes die nachste Bahnstation Mutejovice liegt zwei Kilometer westlich von Lhota Nachbarorte sind Pnetluky Filipov Domousice und Solopysky im Norden Rocov Smilovice und Pochvalov im Nordosten Treboc im Osten Revnicov und Bulantovna im Sudosten Na Ratislavu Hredle und Krupa im Suden Mutejovice Perun und Milostin im Sudwesten Dul Frantisek Kounov und Destnice im Westen sowie Na Rovinach Necemice und Vyhledy im Nordwesten Geschichte BearbeitenDas Dorf wurde wahrscheinlich in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts wahrend der Binnenkolonisation unter Konig Wenzel I nach dem Lhotensystem gegrundet Die erste schriftliche Erwahnung von Velhota erfolgte 1325 zusammen mit Mutejovice in der Urkunde Konig Johann von Luxemburg uber die emphyteutische Aussetzung von Domousice Dabei wurde der Vizepleban von Velhota nach Domousice verlegt Spater wurde Velhota zu einem Lehn der koniglichen Burg Krivoklat Konig Wenzel IV uberliess 1402 seinem Vasallen Jaroslav von Nevid zwolf brache Huben Ackerland in Velhota sowie weiteres Land in Kounov Nach dem durch Konig Ottokar II Premysl eingefuhrten Lehenssystem waren die Untertanen von Geldleistungen gegenuber der Burg befreit stattdessen waren sie zu besonderen Diensten zur Versorgung und Verteidigung verpflichtet Jaroslav von Nevid hatte sich bei Bedarf mit bewaffneten Reitern auf der Burg einzufinden Zu Beginn des 15 Jahrhunderts wurde das Gut Velhota an das Lehngut Kounov angeschlossen Pfarrort war zu dieser Zeit Smolnice Nach Jaroslav von Nevids Tod fielen die Guter seiner einzigen Tochter Katharina zu die sie ihrem Mann Zdislav Horesovec von Libosin uberschrieb Dessen Sohn Buzek verpfandete seinen Besitz zunachst fur 200 Schock Prager Groschen an Jan von Divice und Ota Hromada von Borsice Spater loste er das Pfand wieder ein und uberschrieb Kounov und Velhota 1483 seiner Frau Justyna von Horesovice und Jezevce Nach dem Tode ihres Mannes bewirtschaftete Justyna ab 1510 nur noch einen Teil ihrer Guter Den anderen Anteil verwaltete zunachst Vaclav Vatas von Blatno zusammen mit seinem Sohn Jan Krystof 1517 wurde er an Johann Zucker von Tamfeld verkauft Einen weiteren Anteil ihres Gutes uberschrieb Justyna ihrem Bruder Prokop von Horesovice und restlichen Teil kurz vor ihrem Tode an Piram von Svojkov Ab 1547 besassen dessen zehn Sohne gemeinschaftlich das Gut 1550 verkauften sie Kounov mit Velhota an Burjan von Nostitz auf Ruda Diese erwarb in der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts auch den Lehnhof Velhota und besass damit das Dorf ganz 1590 erbte sein Sohn Johann Adam von Nostitz den Besitz ab 1601 verwaltete er ihn gemeinschaftlich mit seinen Brudern Johann Wenzel und Wilhelm Johann Adam von Nositz beteiligte sich am Standeaufstand von 1618 Durch einen kaiserlichen Gnadenerlass blieb sein Gut Kaunowa von der Konfiskation verschont und wurde seinem Sohn Hans ubertragen Nachdem Johann Adam und Hans von Nostitz 1631 wahrend des Einmarsches des kursachsischen Heeres auf dessen Seiten ubergewechselt waren wurden sie von der Friedlander Kommission mit dem Verlust ihres gesamten Vermogens bestraft auf Fursprache des sachsischen Kurfursten Johann Georg I wurden die Konfiskation der Guter Kounov und Velhota sowie die Geldstrafe wieder aufgehoben 1663 uberschrieb Hans von Nostitz den Besitz seiner Frau Anna Margaretha geborene Bechinie von Lazan 1675 uberliess sie den Lehnhof Kounov ihrem Sohn Hermann Joachim von Nostitz und behielt Velhota einschliesslich einer Muhle fur sich Anna Margaretha von Nostitz verkaufte das Gut Velhota am 10 Dezember 1678 an Georg Ludwig von Sinzendorf Dieser erwarb zugleich auch von Hermann Joachim von Nostitz den Lehnhof Kounov und schlug beides seiner Herrschaft Postelberg zu In Velhota wurde ein niederer Beamter zur Verwaltung der beiden Guter ansassig Sinzendorf fuhrte die Herrschaft zu wirtschaftlicher Blute und gewahrte seinen Untertanen den Freikauf von der Robot Zur Wiederbesetzung der wusten Bauernhofe stellte Sinzendorf die neuen Siedler u a von der Erbuntertanigkeit und der Robot frei Durch diese aussergewohnlichen Freiheiten erfolgte ein starker Zuzug von deutschen Siedlern Georg Ludwigs Sohn Philipp Ludwig Wenzel von Sinzendorf verkaufte die Herrschaft Postelberg mit allem Zubehor am 24 Mai 1692 an Ferdinand zu Schwarzenberg der Kaufpreis fur das Gut Velhota lag dabei bei 1000 Rheinischen Gulden Ferdinand zu Schwarzenberg schloss das Lehngut Kounov mit Velhota an die Herrschaft Kornhaus an Den Hof Velhota mit Wiesen Hopfengarten und 150 Strich Ackerland verkaufte er 1701 an den Kaadener Burger Georg Anton Mutzen Anschliessend wechselten die Besitzer des Hofes oftmals 1774 wurde die Kapelle auf dem Dorfplatz errichtet Im Jahre 1802 verkaufte Jakob Wimmer das Dorf Wellhotten zusammen mit Leneschitz und Domauschitz an Joseph II zu Schwarzenberg der Wellhotten wieder mit Kaunowa vereinigte Ihm folgte ab 1833 sein altester Sohn und Fideikommisserbe Johann Adolf II zu Schwarzenberg Im Jahre 1843 bestand Wellhotten aus 24 Hausern mit 140 uberwiegend deutschsprachigen Einwohnern Im Ort gab es einen obrigkeitlichen Meierhof der emphyteutisch an die Herrschaft Citolib verkauft war Das Wellhottner Forstrevier eines der beiden Kaunowaer Reviere umfasste eine Waldflache von 957 Joch 818 Quadratklafter mit Nadelholzbestanden und wurde vom Waldbereiter in Necenitz Necemice bewirtschaftet Pfarrort war Kaunowa 2 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wellhotten der Fideikommissherrschaft Kornhaus mit Kaunowa untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Wellhotten Velhota ab 1850 Gemeinde im Bezirk Rakonitz und Gerichtsbezirk Rakonitz mit Kaunowa bestand eine gemeinsame Katastralgemeinde Die Amtssprache in Wellhotten war zu dieser Zeit Deutsch Der Schulunterricht erfolgte entweder in der deutschen Schule in Kaunowa oder der besser erreichbaren tschechischen Schule in Domauschitz In dieser Zeit erfolgte der Wandel des gemischtsprachigen Dorfes zur Tschechischsprachigkeit 1860 wurde in Velhota die tschechische Sprache als Amtssprache eingefuhrt zehn Jahre spater loste sich das Dorf von Kaunowa ganzlich los und bildete auch eine eigene Katastralgemeinde Im Jahre 1871 wurde bei Velhota ein Steinkohlenbergwerk aufgenommen das nach neunjahriger Betriebszeit wieder stillgelegt wurde 1876 wurde Velhota von Kaunowa nach Domauschitz umgepfarrt Der Dorfteich entstand 1878 Zwischen 1880 und 1885 entstand die Strasse nach Mutejovice 1889 die nach Domauschitz Die Freiwillige Feuerwehr wurde 1886 gegrundet Im Jahre 1900 lebten in den 42 Hausern des Dorfes 219 Personen Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft insbesondere der Hopfenanbau Im Ort arbeitete eine Wassermuhle ausserdem wurde Planer gebrochen 1904 wurde durch die Eisenbahn Rakonitz Laun der Verkehr auf der Bahnstrecke Rakovnik Louny aufgenommen Der Steinkohlenbergbau wurde 1919 wieder aufgenommen Die Zeche Frantisek erreichte schliesslich eine Teufe von 40 Metern der Abtransport der Kohle erfolgte uber eine Standseilbahn zur Zeche Slavka bei Mutejovice und von dort uber eine Schleppbahn zur Bahnstation Mutejovice 1924 erfolgte die Anderung des tschechischen Ortsnamens in Lhota pod Dzbanem Der Dorffriedhof wurde 1930 angelegt Im Jahre 1932 hatte Lhota pod Dzbanem 222 Einwohner Nach dem Munchner Abkommen wurde das Dorf 1938 zum Grenzort zum Deutschen Reich In dieser Zeit siedelten sich in Lhota Tschechen aus dem Sudetenland an Wahrend der deutschen Besetzung agierten in den umliegenden Waldern Partisanen 1961 erfolgte die Eingemeindung nach Mutejovice Im Jahre 1991 hatte das Dorf 61 Einwohner beim Zensus von 2001 lebten in den 50 Wohnhausern von Lhota pod Dzbanem 66 Personen 3 Lhota pod Dzbanem ist ein traditionelles Hopfenanbaugebiet und wird von Hopfenfeldern umgeben Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Lhota pod Dzbanem bildet zugleich einen Katastralbezirk Zu Lhota pod Dzbanem gehort die Einschicht Dul Frantisek Sehenswurdigkeiten BearbeitenBurgruine Dzban auch Cban bzw Drzemberk genannt auf einem Sporn des Dzban Plateaus westlich von Lhota sie wurde wahrscheinlich 1318 wahrend der zwischen Zatec und Rakovnik stattgefundenen Kampfe zwischen Wilhelm Zajic von Waldeck und Konig Johann von Luxemburg zerstort Steinreihen von Kounov nordwestlich des Dorfes auf der Rovina Park mit Denkmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges errichtet 1929 Glockenturm errichtet 1932 Kapelle der Jungfrau Maria auf dem Dorfplatz errichtet 1774 Barocke Statue des hl Adalbert 100 m ausserhalb des OrtesWeblinks BearbeitenGeschichte von Lhota pod DzbanemEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz katastralni uzemi 700410 Lhota pod Dzbanem Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 13 Rakonitzer Kreis Calve Prag 1845 S 45 http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A10011373 SZ 3D95 doppelseitig 3D LT 3DS 2045 PUR 3D http www czso cz csu 2009edicniplan nsf t 010028D080 File 13810901 pdf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lhota pod Dzbanem amp oldid 215224382