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Kounov deutsch Kaunowa ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt 13 Kilometer nordlich von Rakovnik und gehort zum Okres Rakovnik Bekannt wurde der Ort durch die mysteriosen Steinreihen von Kaunowa Kounovske kamenne rady KounovKounov u Rakovnika Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk RakovnikFlache 856 8673 1 haGeographische Lage 50 13 N 13 41 O 50 211944444444 13 678611111111 411 Koordinaten 50 12 43 N 13 40 43 OHohe 411 m n m Einwohner 553 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 270 06Kfz Kennzeichen PVerkehrStrasse Hredle TuchoriceBahnanschluss Rakovnik LounyStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Dana Bechynska Stand 2013 Adresse Kounov 44270 06 Kounov u RakovnikaGemeindenummer 541907Website www obec kounov czLage von Kounov im Bezirk RakovnikBlick von Perun auf KounovKapelle des hl Adalbert auf der RovinaSteinreihe auf der Rovina Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Palaontologische Fundstatte 5 Sehenswurdigkeiten 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenKounov befindet sich am Ubergang zwischen der Rakovnicka pahorkatina Rakonitzer Hugelland und dem Dzban Krugwald am Rande des Naturparkes Dzban Das Dorf liegt Quellgebiet des Baches Kounovsky potok Nordlich erheben sich der Spicak 490 m und der Piskovy vrch 526 m im Nordosten die Rovina und die Zadni Rovina 524 m sudostlich der Dzban 536 m und im Nordwesten der Lisak 462 m Gegen Nordwesten liegt der Tiergarten Rokyta Am nordlichen Ortsrand verlauft die Bahnstrecke Rakovnik Louny westlich die Bahnstrecke Praha Chomutov Nachbarorte sind Necemice Vyhledy Treskonice Tuchorice Novy Dvur Markvarec und Pnetluky im Norden Domousice und Filipov im Nordosten Lhota pod Dzbanem Treboc Perun und Kroucova im Osten Na Ratislavu Hredle und Mutejovice im Sudosten Nesuchyne und Milostin im Suden Povlcin Svojetin und Vlkov im Sudwesten Janov Nedvidkov und Nova Hospoda im Westen sowie Destnice Sadek und Novy Dvur im Nordwesten Geschichte BearbeitenArchaologische Funde belegen eine Besiedlung des Gemeindegebietes seit der Altsteinzeit Auf dem Bergplateau Rovina befinden sich Reste einer steinzeitlichen Befestigungsanlage mit Graben in Steinwallen sowie die ins 7 Jahrhundert v Chr datierten Steinreihen von Kaunowa Der Legende nach soll sich zum Ende des 10 Jahrhunderts inmitten dichter Walder an der Stelle des Dorfes der Hof des Kuna befunden haben Das Dorf entstand wahrscheinlich wahrend der bohmischen Binnenkolonisation zwischen dem 11 und 12 Jahrhundert Die erste schriftliche Erwahnung des Ortes erfolgte im Jahre 1228 als Cuno de Cunowe auf einer koniglichen Urkunde als Zeuge zeichnete Cunow gehorte zu den Lehn der koniglichen Burg Krivoklat im Dorf bestanden zwei Lehnhofe die an konigliche Vasallen beliehen wurden Seit dem 14 Jahrhundert ist in Kunow eine unter dem Patronat der Burg Krivoklat stehende Pfarrkirche nachweislich In unmittelbarer Nachbarschaft von Kunow befand sich das Dorf Rychleby bzw Krchleby das im 14 Jahrhundert erlosch Es wird vermutet dass sowohl das Dorf Rychleby als auch die Burg Dzban im Jahre 1318 wahrend der zwischen Zatec und Rakovnik stattgefundenen Kampfe zwischen Wilhelm Zajic von Waldeck und Konig Johann von Luxemburg zerstort worden sind Einige Forscher halten die St Adalbert Kapelle fur die Dorfkapelle von Rychleby wonach das erloschene Dorf auf dem Plateau gestanden haben musste Im 15 Jahrhundert gehorte das Gut den Herren Zucker von Tamfeld spater den Herren von Nostitz Im Jahre 1550 erwarb Burjan von Nostitz die Guter Kunow und Velhota 1590 erbte sein Sohn Johann Adam den Besitz Dieser beteiligte sich zusammen mit seinem Sohn Hans am Standeaufstand von 1618 Durch einen kaiserlichen Gnadenerlass blieb ihr Gut Kaunowa von der Konfiskation verschont Die Pfarrei erlosch wahrend des Dreissigjahrigen Krieges ihr Sprengel wurde danach bis 1707 von der Pfarrei Dekov verwaltet Nach dem Tode des Hans von Nostitz erbte dessen Witwe Anna Margaretha das Gut sie uberschrieb den Lehnhof 1675 ihrem Sohn Hermann Joachim Nostitz von Nostitz Anna Margaretha von Nostitz verkaufte das Gut Kaunowa am 10 Dezember 1678 an Georg Ludwig von Sinzendorf Dieser erwarb zugleich auch von Hermann Joachim von Nostitz den Lehnhof Kaunowa und schlug beides seiner Herrschaft Postelberg zu Sinzendorf fuhrte die Herrschaft zu einer wirtschaftlichen Blute und gewahrte seinen Untertanen den Freikauf von der Robot Zu seiner Zeit erfolgte ein starker Zuzug von deutschen Siedlern Die Namensformen Kaunow und Kaunowa sind erstmals 1687 in den ortlichen Matriken zu finden Am 24 Mai 1692 verkaufte Philipp Ludwig Wenzel von Sinzendorf das Gut und den Lehnhof Kaunowa sowie das Gut Welhotten an den Besitzer der Herrschaft Kornhaus Ferdinand zu Schwarzenberg 1703 erbte Adam Franz zu Schwarzenberg den Besitz ihm folgte ab 1732 dessen Sohn Joseph I zu Schwarzenberg der 1780 die Herrschaft zum Familienfideikommiss erhob Er stiftete 1744 in Kaunowa eine Pfarrei und Schule zuvor bildete die Kirche eine Filiale der Pfarrei Vrbno und der Unterricht fand in einer Winkelschule im Haus Nr 48 statt Im Jahre 1780 schlug Joseph I die Guter Kaunowa und Welhotten der Herrschaft Kornhaus zu und erhob diese zum Familienfideikommiss Nachfolgende Besitzer waren ab 1782 Johann I zu Schwarzenberg ab 1789 Joseph II zu Schwarzenberg und ab 1833 dessen altester Sohn und Fideikommisserbe Johann Adolf II zu Schwarzenberg Im Jahre 1843 umfasste das Lehngut Kaunowa mit Welhotten eine Nutzflache von 2051 Joch 918 Quadratklafter Die Bevolkerung war uberwiegend deutschsprachig Die Haupterwerbsquelle bildete die Landwirtschaft insbesondere der Hopfenbau Der Meierhof Kaunowa war verpachtet und der Meierhof Welhotten emphyteutisch an die Herrschaft Citolib verkauft Zum Gut Kaunowa gehorte eine Waldflache von 1816 Joch 434 Quadratklafter die in zwei mit den Waldern der Herrschaft Postelberg vereinigte Forstreviere das Kaunower und das Welhottner Revier eingeteilt waren und vom Waldbereiter in Necenitz Necemice bewirtschaftet wurden Grosstes Unternehmen war die Cichorien Kaffee Fabrik von Aloys Lobl in Kaunowa Ausserdem besassen die Fursten Schwarzenberg die Franz Fischbachschen Erben und Vincenz Zessner von Spitzenberg Steinkohlenwerke bei Kaunowa die samtlich verpachtet waren Zum Gut Kaunowa gehorten die Dorfer Kaunowa und Wellhotten Lhota pod Dzbanem 3 Das Dorf Kaunowa bzw Kaunow Kauniowa bzw Konowa bestand aus 71 Hausern mit 467 Einwohnern darunter einer judischen Familie Unter herrschaftlichem Patronat standen die Pfarrkirche des hl Veit die Pfarrei und die Schule Ausserdem gab es im Ort einen herrschaftlichen Meierhof Abseits lag die Kapelle des hl Adalbert Auf dem Berge nordostlich des Dorfes lag die Ruine der Burg Kaunowa Kaunowa war Pfarrort fur Wellhotten und Johannesthal 4 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Kaunowa der Fideikommissherrschaft Kornhaus mit Kaunowa untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Kaunowa Kounova ab 1850 eine Gemeinde im Bezirk Rakonitz und Gerichtsbezirk Rakonitz Ende 1870 nahm die Buschtehrader Eisenbahn den Bahnverkehr zwischen Prag und Sadek auf Bis 1874 wurde in der Schule zweisprachig unterrichtet nach der Anderung des Schulgesetzes das keinen zweisprachigen Unterricht mehr gestattete wurde der Unterricht in deutscher Sprache abgehalten 1878 wurde Kaunowa dem Bezirk und Gerichtsbezirk Saaz zugeordnet 1886 wurde ostlich des Dorfes ein neuer Friedhof geweiht und der alte Friedhof an der Kirche aufgehoben Zum Ende des 19 Jahrhunderts lebte der grosste Teil der Bewohner von der Landwirtschaft insbesondere dem Hopfenbau bzw der Forstarbeit Ausserdem wurden ca 30 kleine Steinkohlenzechen sowie Tongruben betrieben In dieser Zeit setzte in dem an der Sprachgrenze gelegenen Dorf der Zuzug tschechischsprachiger Bevolkerung ein 1904 wurde durch die Eisenbahn Rakonitz Laun der Verkehr auf der Bahnstrecke Rakovnik Louny aufgenommen Im Jahre 1918 waren zwei Drittel der Einwohner Deutschbohmen 1921 lebten in den 177 Hausern von Kaunowa 980 Personen darunter waren 509 Tschechen und 460 Deutschbohmen Der Grossgrundbesitz der Familie Schwarzenberg wurde in den 1920er Jahren im Zuge der Bodenreform parzelliert 1926 eroffnete in Kaunowa eine tschechischsprachige Burgerschule Das nach Planen des Architekten Milan Babuska errichtete neue Schulhaus fur die tschechische Schule Svatopluk Cech wurde 1930 fertiggestellt Im Jahre 1930 hatte Kaunowa 1084 Einwohner 1932 waren es 980 Im Ort gab es u a die Elektrizitatsgenossenschaft fur den Ort Kaunowa den Spar und Darlehenskassenverein fur Kaunowa das Grossgut Polivka sechs Gaststatten einen Hopfenhandler eine Ziegelei die Steinkohlengrube Adolfschacht elf Bauern sowie verschiedene Handwerker und Handler 1934 entdeckte der Lehrer Antonin Patejdl die Steinreihen auf der Rovina Im Jahre 1938 wurde mit dem Adolfschacht die letzte Steinkohlengrube von Kaunowa stillgelegt wenig spater wurde auch der Ton und Kaolinbergbau eingestellt Nach dem Munchner Abkommen wurde das gemischtsprachige Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen der Bahnhof Kaunowa wurde zum Grenzbahnhof Im Jahre 1939 lebten in Kaunowa 852 Personen 5 Bis 1945 gehorte die Gemeinde zum Landkreis Saaz Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kounov zur Tschechoslowakei zuruck und die deutschsprachige Bevolkerung wurde vertrieben Im Jahre 1960 wurde Kounov dem Okres Rakovnik zugeordnet 1980 erfolgte die Eingemeindung von Janov Am 24 November 1990 loste sich Janov wieder von Kounov los und bildete eine eigene Gemeinde Kounov ist ein bedeutender Hopfenanbauort Die fruhere deutsche Schule dient heute als Sitz der Gemeindeverwaltung Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Kounov sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Kounov gehoren die Einschicht Na Rovinach und Perun Palaontologische Fundstatte BearbeitenDas Steinkohlenfloz von Kounov zeichnet sich durch reichhaltige Fossilien aus dem Palaozoikum aus In den 1870er Jahren beschrieb Antonin Fric den Fisch Trissolepis kounoviensis daneben wurden aus den Funden von Kounov zahlreiche weitere Arten des Palaozoikum erstbeschrieben 6 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSteinreihen von Kounov die 14 Steinreihen aus uber 2000 Quarzitsteinen wurden von 1934 vom Lehrer Antonin Patejdl entdeckt Kirche des hl Veit der gotische Bau wurde in der Mitte des 18 Jahrhunderts barock umgestaltet Neben der Kirche befindet sich ein zweigeschossiger barocker Glockenturm Die grosse Glocke mit der Jahreszahl 1584 war ein Geschenk von Burjan Nostitz von Nostitz Wallfahrtskapelle des hl Adalbert nordlich des Dorfes auf der Rovina barock erneuert im Jahre 1706 Nach einer Legende soll sich der hl Adalbert von Prag auf seiner Ruckreise von Rom in den Waldern beim Hof des Kuna verirrt haben und an einer Lichtung auf Hirten gestossen sein die ihm den Weg wiesen Als er um einem Trank bat zeigten sie ihm ihre Quelle die infolge einer langen Durre zu einer schlammigen Pfutze ausgetrocknet war Adalbert bestieg daraufhin das nahegelegene Plateau und betete um Regen Kurz darauf zog ein Gewitter heran und beendete die Durre Der Felsen uber der Quelle wurde danach zu einem Wallfahrtsort Nach Ansicht einiger Forscher soll die Kapelle einst die Dorfkapelle des 1318 erloschenen Dorfes Krchleby gewesen sein Fruhzeitlicher Burgstall Rovina mit machtigen Steinwallen nordlich des Dorfes auf der Rovina Burgruine Dzban ostlich von Kounov am Rande des Dzban Plateaus Grundschule erbaut 1929 1930 nach Planen des Architekten Milan Babuska als Tschechische Burgerschule Svatopluk Cech Turnhalle Sokolovna sie entstand 1936 1937 neben der Tschechischen Schule nach Planen des Prager Architekten Alois Zima Die Ausfuhrung des reprasentativen Bauwerkes mit grosser Freitreppe erfolgte durch den Rakonitzer Baumeister Voprsal Das Schmuckstuck ist ein von Oskar Brazda honorarlos entworfener Vorhang mit Allegorien aus der Geschichte des Sokol Anlasslich des 70 Jubilaums der Einweihung wurden die wahrend der deutschen Besetzung zerstorten Falkenfiguren vom Bildhauer Vaclav Krob aus Hredle nachgefertigt 7 Gasthaus U Tri lip mit Saal es dient heute als Kultur und Tourismuszentrum der Gemeinde und beherbergt auch eine Ausstellung zu den Steinreihen Personlichkeiten BearbeitenKarl Wagner 1887 1966 deutsch bohmischer Portratmaler und LandschaftsmalerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kounov u Rakovnika Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Kounov tschech abgerufen am 17 November 2023 Offizielle Website der Gemeinde Kounov tschech abgerufen am 17 November 2023 Einzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 541907 Kounov Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 13 Rakonitzer Kreis Calve Prag 1845 S 38 45 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Statistisch topographisch dargestellt Band 13 Rakonitzer Kreis Calve Prag 1845 S 45 Michael Rademacher Landkreis Saaz tschech Zatec Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 http www obec kounov cz kounov v kostce tezba uhli a jilu http www obec kounov cz kounov v kostce pametihodnosti sokolovna Stadte und Gemeinden im Okres Rakovnik Bezirk Rakonitz Bdin Branov Brezany Cista Dekov Drahous Horesedly Horovicky Hracholusky Hrebecniky Hredle Hvozd Chrastany Janov Jesenice Kalivody Karlova Ves Knezeves Kolesov Kolesovice Kounov Kozojedy Krakov Krakovec Kroucova Krty Krupa Krusovice Krivoklat Lasovice Lisany Lubna Luzna Malinova Mestecko Milostin Mily Msec Msecke Zehrovice Mutejovice Nesuchyne Nezabudice Nove Straseci Novy Dum Olesna Oracov Panosi Ujezd Pavlikov Petrovice Pochvalov Prerubenice Pricina Prilepy Psovlky Pustovety Racice Rakovnik Roztoky Ruda Rynholec Rerichy Revnicov Senec Senomaty Skryje Slabce Smilovice Srbec Svojetin Sykorice Sanov Sipy Svihov Treboc Trtice Vaclavy Velka Bukova Velka Chmelistna Vsesulov Vsetaty Zavidov Zbecno Zdar Normdaten Geografikum GND 1058459848 lobid OGND AKS VIAF 310689624 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kounov u Rakovnika amp oldid 239204743