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Die sachsischen Schmalspurbahnen waren einst das grosste einheitlich betriebene Schmalspurbahnsystem in Deutschland Am Hohepunkt der Entwicklung des Streckennetzes kurz nach dem Ersten Weltkrieg erreichte das Netz mit uber 500 Kilometern seine grosste Ausdehnung Ursprunglich vor allem aus wirtschaftlichen Erwagungen errichtet um entlegene Landesteile an das Eisenbahnnetz anzuschliessen und die industrielle Entwicklung zu beschleunigen entwickelten sich viele Strecken schon kurz nach 1900 zu wichtigen Ausflugsbahnen Schmalspurbahnen in Sachsen rot Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Die ersten schmalspurigen Strecken 1 3 Die Blutezeit vor dem Ersten Weltkrieg 1 4 Zwischen den Weltkriegen 1 5 Im Zweiten Weltkrieg 1 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 7 Die Stilllegungsphase ab 1964 1 8 Entwicklung ab 1975 1 9 Neuorientierung und Wiederaufbau nach 1990 2 Streckenbeschreibungen 3 Fahrzeuge 3 1 Lokomotiven 3 1 1 Dampflokomotiven 3 1 2 Diesellokomotiven 3 2 Triebwagen 3 3 Meterspurige Lokomotiven und Triebwagen 3 4 Wagen 3 4 1 Reisezugwagen 3 4 2 Guterwagen 3 4 3 Bahndienstwagen 3 4 4 IK Zug 3 5 Technische Besonderheiten 3 5 1 Kupplungen 3 5 2 Bremsen 3 5 3 Heizung und Beleuchtung 4 Hochbauten 5 Ingenieurbauten 5 1 Brucken 5 2 Tunnel 6 Oberbau 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Im Gegensatz zu den Netzen anderer deutscher Staaten umfasste das sachsische Eisenbahnnetz um 1875 schon weite Teile des Landes Bedingt durch das bergige Relief Sachsens stiegen jedoch die Kosten fur die Errichtung weiterer Bahnstrecken stark an Zur Kostensenkung und nachdem 1878 eine reichsweite einheitliche Regelung der Bau und Betriebsordnungen fur Bahnen untergeordneter Bedeutung erfolgte wurden nunmehr neue Bahnprojekte vorzugsweise als Sekundarbahnen ausgefuhrt bei denen kleinere Bogenradien einfachere Betriebsverfahren und der Verzicht auf eine Bewachung der Bahnanlagen zu einer erheblichen Kostenersparnis fuhrten Fur die Erschliessung der vielen industriereichen Erzgebirgstaler erwiesen sich jedoch auch normalspurige Sekundarbahnen als ungeeignet Nur unter sehr hohem technischen und finanziellen Aufwand ware eine umfassende Verkehrserschliessung mit regelspurigen Strecken in diesen Talern moglich gewesen Daher entschied man sich in Sachsen nach dem Vorbild der Oberschlesischen Schmalspurbahn beziehungsweise der Broltalbahn zukunftige Eisenbahnprojekte schmalspurig auszufuhren Die ersten schmalspurigen Strecken Bearbeiten Die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen eroffneten 1881 mit der Strecke Wilkau Kirchberg die erste schmalspurige Eisenbahn in Sachsen Mit der Weisseritztalbahn und der Strecke Oschatz Mugeln Dobeln waren zu diesem Zeitpunkt schon weitere Strecken in Bau In kurzer Folge entstand in wenigen Jahren eine Vielzahl von Strecken Fast alle Streckenneubauten in den Jahren ab 1880 wurden als Schmalspurbahn in der einheitlichen Spurweite von 750 mm ausgefuhrt In Normalspur wurden nur noch Strecken errichtet die schon vorhandene Bahnstrecken miteinander verbanden oder bei denen ein Umladen der Guter von Normal auf Schmalspur unrentabel erschien Die Blutezeit vor dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Reisezug mit II K im alten Bahnhof Schmiedeberg der Weisseritztalbahn um 1900 Innerhalb von 20 Jahren erreichte das Schmalspurnetz von Sachsen fast seine endgultige Grosse Nach dem Jahr 1900 wurden nur noch wenige Strecken gebaut zumeist nur noch Erganzungen bestehender Linien die betriebliche Vorteile brachten Obwohl die Schmalspurstrecken insgesamt nur wenig Gewinn abwarfen erwiesen sie sich jedoch fur die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens als uberaus wichtig Ohne die schmalspurigen Strecken die auch fur kleinere Betriebe in den engen Erzgebirgstalern ein Anschlussgleis boten ware eine umfassende Industrialisierung im Armenhaus Erzgebirge nicht moglich gewesen nbsp Reisezug auf der Muglitztalbahn in Dohna Mai 1912 Jedoch zeigte sich dass die Schmalspurbahnen nicht allen Transportaufgaben gewachsen waren Probleme bereitete vor allem das zeitraubende Umladen aller Guter in den Spurwechselbahnhofen Um etwa auf der Strecke Klotzsche Konigsbruck das Umladen zu vermeiden wurden dort Versuche mit einem Containersystem den sogenannten Umsetzkasten durchgefuhrt bei denen ganze Wagenkasten von Normal auf Schmalspur ubergehen sollten Diese wegweisenden Versuche wurden jedoch schon nach kurzer Zeit mit der Umspurung der Strecke auf Normalspur aufgegeben Stattdessen wurde nun der Einsatz von Rollbocken zum Ubergang normalspuriger Wagen auf die Schmalspur favorisiert Jetzt zeigte sich dass das ursprungliche Ziel Schmalspurbahnen mit geringsten Mitteln zu betreiben nicht aufrechtzuerhalten war Erhebliche Investitionen waren nunmehr fur die Verstarkung der Gleise Schaffung grosserer Lichtraumprofile und den Kauf starkerer Lokomotiven notwendig Ein Jahrhunderthochwasser hinterliess im Juli 1897 schwere Verwustungen an den Schmalspurbahnen Betroffen waren vor allem die im Osterzgebirge gelegenen Strecken Mugeln Geising Altenberg und Hainsberg Kipsdorf aber auch Strecken im Westerzgebirge Um die Jahrhundertwende begann die umfassende Beschaffung vierachsiger Wagen weniger Typen fur die sachsischen Schmalspurbahnen die das Aussehen der Zuge bis Anfang der 1980er Jahre massgeblich pragen sollten Technisches Neuland betraten die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen mit der Einfuhrung von Rollwagen zum Transport normalspuriger Wagen ab 1901 Zwischen den Weltkriegen Bearbeiten Mit dem Ersten Weltkrieg kam der Bau von Schmalspurbahnen in Sachsen weitgehend zum Erliegen Fertiggestellt wurden nur noch einige wenige begonnene Projekte so die Verlangerung der Muglitztalbahn nach Altenberg und der Bau der Verbindungsstrecke Klingenberg Colmnitz Oberdittmannsdorf Im Fall der in Bau befindlichen Pobeltalbahn Schmiedeberg Moldau wurden die Arbeiten im November 1923 abgebrochen da infolge der Grundung der Tschechoslowakei der Bauzweck entfallen war Die meisten Schmalspurbahnen gerieten nach dem Ersten Weltkrieg in eine erste Krise Obwohl weiterhin steigende Verkehrsleistungen erbracht werden mussten ubertrafen nunmehr die Kosten des Bahnbetriebes die erzielten Einnahmen Ursache dafur waren vor allem die rapide angestiegenen Personalkosten infolge der gesetzlichen Einfuhrung des Acht Stunden Arbeitstages aber auch die enorme Inflation am Anfang der 1920er Jahre Zudem richteten die Reichspost und die staatliche Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen KVG Sachsen neue Buslinien ein die bei kaum hoheren Fahrpreisen und kurzeren Fahrzeiten den Schmalspurbahnen Reisende abzogen nbsp Zerstorungen in Glashutte nach dem Hochwasser im Juli 1927Die Deutsche Reichsbahn DR versuchte mit neuen modernen Reisezugwagen starkeren Lokomotiven und beschleunigten Zugen diesem Trend entgegenzuwirken Ein Teil der Strecken sollte deshalb auch auf Normalspur umgebaut werden was jedoch nur bei der Muglitztalbahn 1938 realisiert wurde Fur einzelne Strecken war ab den 1930er Jahren auch die Stilllegung vorgesehen was letztlich nicht umgesetzt wurde Lediglich auf der Strecke Mosel Ortmannsdorf wurde 1939 der Reiseverkehr auf eine bahneigene Kraftomnibusverbindung verlagert Pragend fur die Zeit ab 1928 ist die Indienststellung der modernen Einheitswagen mit denen technische Neuerungen wie Dampfheizung elektrische Beleuchtung Saugluftbremse und halbautomatische Scharfenbergkupplung auf den sachsischen Schmalspurbahnen umfassend eingefuhrt wurden Fur den Reisenden boten diese Wagen nunmehr den von der Normalspur her gewohnten Komfort In den 1930er Jahren entstanden in Kipsdorf und Bertsdorf neue moderne mechanische Stellwerke der Bauform Einheit mit hochliegendem Bedienraum was einmalig fur die deutschen Schmalspurbahnen war und ist Die Bahnhofe Kipsdorf und Oberwiesenthal wurden umfassend erweitert und ausgebaut In Kipsdorf wurde die von 1883 stammende beengte Bahnhofsanlage komplett abgerissen und an ihrer Stelle ein neuer Bahnhof mit vier Bahnsteiggleisen und einem neuen grosszugigen Empfangsgebaude errichtet Fortan konnten auf den Strecken Cranzahl Oberwiesenthal und Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf uberlange bis zu 56 Achsen starke Reisezuge verkehren Im Juli 1927 waren die Bahnstrecken im Osterzgebirge abermals von einem schweren Hochwasser betroffen Vor allem die Muglitztalbahn war auf weiten Streckenabschnitten vollstandig zerstort wurde aber bald wieder aufgebaut Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg stagnierte die technische Weiterentwicklung Mehr und mehr wurde Personal von den Strecken zur Wehrmacht eingezogen und die Instandhaltung wurde zunehmend vernachlassigt Trotzdem mussten auf einigen Strecken auch weiterhin enorme Verkehrsleistungen zur Versorgung der Kriegswirtschaft erbracht werden Von Kampfhandlungen waren die sachsischen Schmalspurbahnen nur wenig betroffen Mit den naherruckenden Fronten kam im April und Mai 1945 der Zugverkehr auf den Schmalspurbahnen in Sachsen zum Erliegen Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang es recht rasch den Betrieb auf den Schmalspurstrecken in Sachsen wieder aufzunehmen Probleme bereiteten zunachst die heruntergewirtschafteten Fahrzeuge zumal das stark zerstorte Ausbesserungswerk in Chemnitz vorerst keine Instandsetzungsarbeiten an Schmalspurlokomotiven mehr ausfuhren konnte So ruhte beispielsweise auf der Schmalspurbahn Kohlmuhle Hohnstein zeitweise der Verkehr wenn Reparaturen an der einzigen noch betriebsfahigen Lokomotive anstanden Die Situation verscharfte sich 1946 nochmals als ein Teil der modernsten und leistungsfahigsten Lokomotiven als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben werden musste Die beiden in der Oberlausitz gelegenen Strecken Herrnhut Bernstadt und Taubenheim Durrhennersdorf wurden im Herbst 1945 als Reparationsleistung abgebaut Demgegenuber stand ab 1946 eine enorme Zunahme des Verkehrs auf einigen Strecken im Erzgebirge als die sowjetische Wismut AG den Uranabbau im Erzgebirge aufnahm und fortan zu den Schichtwechseln Tausende von Bergarbeitern zu den Bergwerken transportiert werden mussten Trotzdem blieb die erbrachte Verkehrsleistung insgesamt auf niedrigem Niveau Im Mai 1947 waren 467 Wagen des Gesamtbestandes von 521 Personenwagen und 120 Gepackwagen schadhaft abgestellt da sie fur den Betriebseinsatz nicht benotigt wurden 1 Erst mit der Indienststellung neuer leistungsfahiger Schmalspurlokomotiven ab 1953 entspannte sich die prekare Situation zusehends Mit der Aufnahme des FDGB Feriendienstes ab 1949 erlangten die Schmalspurbahnen zunehmend wieder ihre alte Bedeutung als Ausflugsbahnen zuruck In den 1950er Jahren wurden dann die Verkehrsleistungen der Vorkriegszeit wieder erreicht Doch schon bald wiederholte sich die schon aus den 1920er und 1930er Jahren bekannte Situation Schnellere neu eingerichtete Buslinien zogen Reisende ab der Guterverkehr wurde zunehmend auf LKW verlagert Die Stilllegungsphase ab 1964 Bearbeiten Anfang der 1960er Jahre spitzte sich die Situation auf den Schmalspurstrecken zu Durch mangelnde Instandhaltung seit dem Zweiten Weltkrieg waren die Gleisanlagen der meisten Strecken mittlerweile so verschlissen dass eine durchgreifende Erneuerung unumganglich wurde Auch ein Teil der Fahrzeuge vor allem die Lokomotiven der Reihe IV K erreichten Anfang der 1960er Jahre die Grenze ihrer Lebensdauer nbsp Schienenbruch im Streckengleis der Schmalspurbahn Oschatz Mugeln 1982 Nur abschnittsweise begann eine Erneuerung der Gleise und Anlagen auf den wichtigsten Strecken So erfolgte auf einigen Abschnitten in den 1960er Jahren der Einbau neuer Gleise mit Betonschwellen Mangels Alternativen die Entwicklung einer modernen Diesellokomotive war 1962 abgebrochen worden begann das Raw Gorlitz Schlauroth mit der umfassenden Erneuerung der Lokomotiven der fruheren Gattungen IV K und VI K die zum Teil einem vollstandigen Neubau gleichkam Jedoch zeigte sich dass eine grundsatzliche Entscheidung uber den Fortbestand der Schmalspurstrecken der DR gefallt werden musste In den Jahren 1963 1964 durchgefuhrte Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen fuhrten zu dem Ergebnis dass ein Fortbestand der Strecken nur bei einer umfassenden Erneuerung der Fahrzeuge und Anlagen sinnvoll ware Die Stilllegung der Strecken sei aber nicht nur ein technisches sondern vor allem ein okonomisches Erfordernis wurde argumentiert Als wichtige Begrundung fur die Streckenstilllegung wurden die fehlenden Kapazitaten sowohl zur Gleiserneuerung als auch zum Bau neuer Diesellokomotiven und Wagen angefuhrt nbsp Letzter Zug auf der Schmalspurbahn Wilischthal Thum 1972 Am 14 Mai 1964 fiel durch einen Ministerratsbeschluss die Entscheidung zur Stilllegung aller Schmalspurstrecken in der DDR bis 1975 2 Anfangs kam dieses Stilllegungsprogramm nur langsam in Gang da Busse und Lkw vorerst nicht in der notigen Anzahl zur Verfugung standen Eher unbemerkt von der Offentlichkeit legte die DR in den Jahren 1966 67 die ersten Strecken still und fuhrte den sogenannten Verkehrstragerwechsel durch Vor allem anfangs wurden anlasslich des Verkehrstragerwechsels wahre Volksfeste veranstaltet ab 1970 regte sich dann jedoch erster Widerstand gegen die Stilllegungen Vielfach wurde der Streckenbetrieb nunmehr ohne vorherige offizielle Ankundigung kurzfristig eingestellt Abschiedsfahrten und Volksfeste fanden nun kaum mehr statt Uberregionale Aufmerksamkeit erregte 1971 eine umgesturzte Schmalspurlokomotive bei Frauenstein die den Verantwortlichen jedoch als gutes Argument fur die Unzuverlassigkeit der Schmalspurbahnen diente Solche und andere Vorfalle ruckten die restlichen Strecken aber umso mehr ins Blickfeld der Offentlichkeit Vollig ungeklart war aber auch wie die regelmassig auftretenden Verkehrsspitzen im Ausflugsverkehr auf den Strecken ins Erzgebirge und Zittauer Gebirge angesichts des Mangels an Bussen durch den Kraftverkehr bewaltigt werden sollten Mit dem Argument der volkswirtschaftlichen Bedeutung wurden 1974 sieben Schmalspurbahnen in der DDR ausgewahlt die als Denkmale der Verkehrsgeschichte fur den Touristenverkehr erhalten werden sollten In Sachsen betraf das im Einzelnen die Strecken Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Radebeul Ost Radeburg Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf Zittau Kurort Oybin Bertsdorf Kurort JonsdorfFur die Schmalspurbahn von Radebeul Ost nach Radeburg war eine Rolle als Traditionsbahn der Begriff Museumsbahn war in der DDR verpont vorgesehen Hintergrund dieser Entscheidung war dass Eisenbahnfreunde Ende der 1960er Jahre begonnen hatten die letzten zweiachsigen Wagen der sachsischen Schmalspurbahnen fur eine museale Erhaltung in Radebeul sicherzustellen Noch 1974 verkehrten dort die ersten Traditionszuge 3 Entwicklung ab 1975 Bearbeiten Anfang 1975 waren noch sechs Schmalspurbahnen in Sachsen im Personen und Guterverkehr in Betrieb Auf einer Strecke des Thumer Netzes verkehrten noch Guterzuge und ein Teilabschnitt der Strecke Wilkau Hasslau Carlsfeld wurde noch im Gesamtverkehr betrieben Zwei Reststrecken dienten als Anschlussgleise fur ortliche Papierfabriken nbsp Guterzug in Oschatz 1988 Durch die Stilllegungen und die darauf erfolgten Fahrzeugumsetzungen bedingt war der technische Zustand der Lokomotiven und Wagen gut zumal diese erst wenige Jahre vorher modernisiert und neu aufgebaut wurden Im Gegensatz dazu waren die Strecken abgewirtschaftet die Gleise und Anlagen verschlissen Der Oberbau bestand aus im Regelspurnetz langst nicht mehr ublichen Bauarten wie sachsischen und preussischen Hakenplatten mit leichten Schienenprofilen und Auflauflaschen die Mehrzahl der Weichen waren Gelenkzungenweichen mit Hakenspitzenverschlussen fur die kaum mehr Ersatzteile vorhanden waren Fur die nicht zur weiteren Erhaltung vorgesehenen Strecken wurde der Verkehrstragerwechsel weiter vorangetrieben Ende 1975 endete der restliche Guterverkehr im Thumer Netz und der Reiseverkehr zwischen Oschatz und Mugeln wurde eingestellt Die letzten Zuge auf dem Reststuck der langsten sachsischen Schmalspurbahn bei Schonheide verkehrten 1977 Auf den zur Erhaltung vorgesehenen Strecken kamen indes die notwendige Erneuerung der Anlagen Gleise und Fahrzeuge nur langsam voran Im Jahr 1977 wurde der erste modernisierte sogenannte Rekowagen vorgestellt Nur nach und nach wurden die Wagen umgebaut bis Ende der 1980er Jahre war etwa die Halfte des Reisezugwagenbestandes rekonstruiert Eine ursprunglich vorgesehene Neubeschaffung von Reisezugwagen wurde nicht weiter verfolgt nbsp Zug auf der Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt in Niederschmiedeberg 1984 Zur Wende in der Verkehrspolitik der DDR kam es erst 1981 als vollig unerwartet das aus der Sowjetunion importierte Erdol nicht mehr in der benotigten Menge zur Verfugung stand Fortan galt die Devise moglichst samtliche Transporte mit der Eisenbahn auszufuhren Daraufhin wurde auch das Stilllegungsprogramm der DR neu uberdacht Noch 1981 fiel die Entscheidung die nur noch im Guterverkehr betriebene Strecke von Oschatz uber Mugeln nach Kemmlitz zu erhalten Die dringend notwendige Erneuerung des Oberbaues konnte dort bis 1984 abgeschlossen werden Eingebaut wurde nun Oberbau K mit dem im Regelspurnetz seit den 1920er Jahren ublichen Schienenprofil S 49 Das Weichenwerk Brandenburg entwickelte unter Verwendung von auch im Regelspurnetz eingesetztem Material neue Weichen mit Federschienenzungen und Klammerspitzenverschlussen Bei der landschaftlich reizvollen und touristisch bedeutsamen Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt hielt man jedoch an der Stilllegung fest Erst 1986 uber zehn Jahre nach der ursprunglichen Zielsetzung konnten dort die Transporte auf die Strasse verlagert und die Strecke eingestellt werden Bis 1989 wurde etwa die Halfte der Gleisanlagen erneuert Erst 1987 wurden in Mugeln die letzten heberleingebremsten Fahrzeuge abgestellt als durch die Stilllegung der Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt genugend saugluftgebremste Fahrzeuge zur Verfugung standen Zu diesem Zeitpunkt kam auf der Weisseritztalbahn die erste druckluftgebremste Zuggarnitur zum Einsatz Bis 1989 gelang es noch die Fahrzeuge fast aller verbliebenen Strecken auf Druckluftbremse umzustellen Ende der 1980er Jahre mussten die ersten Neubau und Einheitslokomotiven wegen Rahmen und Kesselschaden abgestellt werden Ab 1995 war darum der Import neuer Diesellokomotiven aus Rumanien vorgesehen Neuorientierung und Wiederaufbau nach 1990 Bearbeiten Mit der politischen Wende in der DDR entstand auch fur die von der Deutschen Reichsbahn betriebenen Schmalspurstrecken eine neue Situation Eine Arbeitsgruppe der DR befasste sich Anfang 1990 mit der Frage wie die Schmalspurbahnen auch unter den nun marktwirtschaftlichen Bedingungen weiterentwickelt werden konnten Losgelost von staatlichen Reglements bildeten sich 1990 Vereine welche die Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt und den oberen Teil der Strecke Wilkau Hasslau Carlsfeld so schnell wie moglich wieder aufbauen wollten Anfangs belachelt gelang es diesen tatsachlich einige Teilabschnitte dieser Strecken wieder in Betrieb zu nehmen Im Falle der Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt entstand in nur wenigen Jahren aus dem Nichts eine auch international beachtete Museumsbahnstrecke die dem Schmalspurbahnverkehr der 1960er und 1970er Jahre ein wurdiges Denkmal setzt nbsp Reisezug im Bahnhof Cranzahl 1995 nbsp Zug der Zittauer Schmalspurbahn bei Oybin 2006 Ab 1992 betrieb die Reichsbahndirektion Dresden nachdrucklich die Stilllegung oder Privatisierung der Strecken Als erstes war die nur noch im Guterverkehr betriebene Strecke Oschatz uber Mugeln nach Kemmlitz betroffen Nur durch das Engagement des Fahrgastverbandes Pro Bahn und auf Initiative des Landkreises gelang es die Strecke kurzfristig zu privatisieren und den Guterverkehr auf der Schiene vorerst zu erhalten Auch auf allen anderen Strecken wurde kurzfristig die Einstellung des Gutertransportes verfugt obwohl zumindest auf der Strecke Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf noch ein reger Guterverkehr zu bewaltigen war Mitte der 1990er Jahre stellte die Sachsische Staatsregierung erstmals Konzepte zur Erhaltung der Bahnen vor Danach war vorgesehen die Strecken von einer landeseigenen Gesellschaft weiter zu betreiben Dieses Konzept wurde nur wenig spater nicht mehr weiterverfolgt stattdessen wurde nun eine Privatisierung durch die Anliegergemeinden und Landkreise favorisiert Eine Vorreiterrolle ubernahm der Landkreis Zittau Ende 1996 ubernahm dieser zusammen mit den Anliegergemeinden die Schmalspurbahn Zittau Kurort Oybin mit dem Abzweig nach Kurort Jonsdorf in eigene Regie Zum hundertjahrigen Bestehen der Strecke Cranzahl Kurort Oberwiesenthal fand 1997 eine Festwoche statt wie sie bis dahin noch auf keiner Schmalspurbahn in Deutschland veranstaltet wurde Erst jetzt setzte ein Umdenken bei den Verantwortlichen ein und auch die Oberwiesenthaler Strecke wurde wenig spater durch den Landkreis ubernommen Kurz darauf ruckte auch die DB von ihren Stilllegungsplanen ab und erklarte die beiden Strecken bei Dresden weiter betreiben zu wollen 2022 werden noch funf Strecken regular laut Fahrplan bedient vier weitere werden als Museumsbahn betrieben Die im Regelbetrieb befindlichen Schmalspurbahnen in Sachsen werden von den Eisenbahnverkehrsunternehmen Sachsische Dampfeisenbahngesellschaft mbH SDG vormals BVO Bahn Sachsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH SOEG und Dollnitzbahn GmbH betrieben Sie befordern mehr als 1 1 Millionen Fahrgaste pro Jahr die meisten mit jeweils etwa 250 000 auf der Lossnitzgrund der Fichtelberg und der Zittauer Schmalspurbahn Der Freistaat Sachsen zahlt jahrlich fur die Strecken von SDG SOEG und DBG einen Zuschuss von etwa 19 Millionen Euro fur den Betrieb und 1 8 Millionen Euro fur Investitionen 4 nbsp Museumsbahn Pressnitztalbahn 2009 Es sind folgende Strecken Stand Juni 2018 in Betrieb Sachsische Dampfeisenbahngesellschaft SDG Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Fichtelbergbahn Radebeul Ost Radeburg Lossnitzgrundbahn Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf Weisseritztalbahn Sachsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft SOEG Zittau Kurort Oybin Bertsdorf Kurort Jonsdorf Dollnitzbahn DBG Oschatz Mugeln b Oschatz Mugeln b Oschatz Glossen Nebitzschen Kemmlitz Museumsbahnen Steinbach Johstadt Pressnitztalbahn Stutzengrun Schonheide Mitte Museumsbahn Schonheide Streckenbeschreibungen BearbeitenWilkau Hasslau Kirchberg Carlsfeld Hauptartikel Schmalspurbahn Wilkau Hasslau Carlsfeld Als erste sachsische Schmalspurbahn entstand 1881 die Strecke von Wilkau nach Kirchberg Spater wurde die Strecke weiter bis in die Kammlagen des Erzgebirges nach Carlsfeld gefuhrt Die Strecke erschloss vor allem die industriereichen Orte sudlich von Zwickau darunter Kirchberg Saupersdorf und Schonheide Bemerkenswert waren die einst bei Stutzengrun gelegenen 1981 abgerissenen Gerustpfeilerviadukte Ein Teil der Strecke wurde nach 1990 als Museumsbahn wieder aufgebaut Hainsberg Kipsdorf nbsp Ausfahrender Zug in Seifersdorf 2008 Hauptartikel Weisseritztalbahn Die Weisseritztalbahn wurde als zweite sachsische Schmalspurbahn erbaut und ist heute die dienstalteste offentliche Schmalspurbahn Deutschlands Die Strecke fuhrt von Freital bei Dresden bis nach Kurort Kipsdorf im Osterzgebirge durch das Tal der Roten Weisseritz mit dem landschaftlich einmaligen Rabenauer Grund und fuhrt an der Talsperre Malter vorbei Beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 wurden grosse Teile der Strecke zerstort Am 29 Oktober 2007 begannen die Arbeiten zum Wiederaufbau des Streckenabschnittes Freital Hainsberg Dippoldiswalde Am 13 Dezember 2008 wurde dieser Abschnitt wieder in Betrieb genommen Der Wiederaufbau der restlichen Strecke bis Kurort Kipsdorf verzogerte sich um viele Jahre und wurde im Sommer 2017 abgeschlossen Oschatz Mugeln Dobeln Hauptartikel Schmalspurbahn Oschatz Mugeln Dobeln Die 1884 eroffnete Strecke von Oschatz uber Mugeln nach Dobeln war die dritte sachsische Schmalspurbahn und gleichzeitig die erste Rubenbahn im Mittelsachsischen Hugelland Ein erheblicher Teil des Guterverkehrs war in den Zuckerrubentransporten zu den Zuckerfabriken in Oschatz und Dobeln begrundet der jeweils wahrend weniger Wochen im Herbst wahrend der sogenannten Rubenkampagne stattfand Nur zwischen Oschatz und Mugeln bestand bis in jungere Zeit ein bedeutender saisonunabhangiger Guterverkehr Erhalten ist der Abschnitt zwischen Oschatz und Mugeln der heute zum Netz der Dollnitzbahn gehort Die Strecke zwischen Mugeln und Dobeln verlor bereits 1964 den Personenverkehr 1968 wurde sie stillgelegt und wenig spater abgebaut Radebeul Radeburg nbsp Reisezug in Moritzburg 2012 Hauptartikel Schmalspurbahn Radebeul Ost Radeburg Die Strecke Radebeul Ost Radeburg wurde 1884 als vierte sachsische Schmalspurbahn eroffnet Die landschaftlich reizvolle Bahn fuhrt durch den Lossnitzgrund und das Moritzburger Teichgebiet nach Moritzburg und weiter in die Kleinstadt Radeburg Sie entwickelte sich schon fruhzeitig zu einer wichtigen Ausflugsbahn Bekanntgeworden ist die Bahn vor allem durch den 1974 eingefuhrten Traditionsverkehr Schon vorher wurden in Radebeul Ost die letzten zweiachsigen Wagen der sachsischen Schmalspurbahnen fur eine museale Erhaltung sichergestellt Derzeit entsteht in der ehemaligen Guterabfertigung in Radebeul Ost das Schmalspurbahnmuseum Radebeul Seit dem 11 Juni 2004 gehort die Strecke zur BVO Bahn GmbH seit Mai 2007 Sachsische Dampfeisenbahngesellschaft Klotzsche Konigsbruck Hauptartikel Bahnstrecke Dresden Klotzsche Strassgrabchen Bernsdorf Die Strecke Klotzsche Konigsbruck ist heute als normalspurige Eisenbahnlinie nordlich von Dresden bekannt Ursprunglich wurde auch diese Strecke als Schmalspurlinie eroffnet Wegen des stetig steigenden Guterverkehrs wurde die Strecke jedoch schon im Jahr 1897 bei laufendem Betrieb in Normalspur umgebaut und bis Schwepnitz verlangert Bemerkenswert sind die auf der Strecke durchgefuhrten Versuche mit einem Containersystem den sogenannten Umsetzkasten Dabei konnten mittels Kran komplette Wagenkasten von Normal auf Schmalspur umgeladen werden Zittau Hermsdorf nbsp Ehemaliger Grenzbahnhof Hermsdorf der Friedlander Bezirksbahn 2009 Hauptartikel Schmalspurbahn Zittau Hermsdorf Eine heute kaum noch bekannte sachsische Schmalspurbahn fuhrte ab 1884 von Zittau nach Reichenau und weiter bis ins bohmische Hermsdorf Dort bestand Anschluss an die von der Friedlander Bezirksbahn errichtete Strecke nach Friedland in Bohmen Diese einzige grenzuberschreitende Schmalspurbahn Sachsens diente vor allem der Kohleabfuhr aus den Gruben um Turchau und zur Beforderung der Erzeugnisse der ortlichen Industrie Der grenzuberschreitende Verkehr war demgegenuber unbedeutend Nach der neuen Grenzziehung an der Lausitzer Neisse wurde der Betrieb 1945 eingestellt Die polnische Staatsbahn PKP betrieb den nun in Polen gelegenen Streckenabschnitt noch bis 1961 Mosel Ortmannsdorf Hauptartikel Schmalspurbahn Mosel Ortmannsdorf Die 1885 eroffnete Mulsengrundbahn von Mosel nach Ortmannsdorf gehorte zu den ersten Strecken in Sachsen auf denen der Verkehr wegen Unrentabilitat eingestellt wurde Bereits 1939 ging der Reiseverkehr auf eine Bahnbuslinie uber Im Jahr 1951 wurde der Verkehr endgultig eingestellt und die Strecke abgebaut Wilischthal Thum Herold Ehrenfriedersdorf nbsp Bahnhof Wilischthal 1972 Hauptartikel Schmalspurbahn Wilischthal Thum Die 1886 eroffnete Strecke brachte den Stadten Thum und Ehrenfriedersdorf im mittleren Erzgebirge den Bahnanschluss Sie verlief auf gesamter Lange durch das Wilischtal in Herold bestand ursprunglich die Verzweigung in Richtung Ehrenfriedersdorf und Thum Die Zweigbahn nach Ehrenfriedersdorf wurde 1906 mit dem Bau der Strecke Geyer Thum aufgegeben Die Strecke Wilischthal Thum war vor allem vom Guterverkehr gepragt Im Jahr 1972 wurde der Betrieb mit Ausnahme des kurzen Streckenstuckes von Wilischthal bis zur dortigen Papierfabrik aufgegeben Die Papierfabrik wurde 1990 letztmals bedient Freital Potschappel Nossen Hauptartikel Schmalspurbahn Freital Potschappel Nossen Die westlich von Dresden gelegene Strecke Freital Potschappel Nossen gehorte zu den Schmalspurbahnen mit hoherem Verkehrsaufkommen Starken Reiseverkehr gab es insbesondere zwischen Freital Potschappel und Wilsdruff die restliche Strecke war eher vom Guterverkehr gepragt In den 1930er Jahren rechnete man mit einem Umbau des Abschnittes Freital Potschappel Wilsdruff in Normalspur der letztlich nicht realisiert wurde Im Jahr 1972 wurde der Reiseverkehr aufgegeben die Gesamtstilllegung folgte 1973 Schonfeld Wiesa Meinersdorf Hauptartikel Schmalspurbahn Schonfeld Wiesa Meinersdorf Die Schmalspurbahn Schonfeld Wiesa Meinersdorf gehorte zu den langsten und verkehrsreichsten sachsischen Schmalspurbahnen Ursprung der Strecke war 1888 die Verbindung Schonfeld Wiesa Geyer die 1906 bis nach Thum erweitert wurde Dort bestand Anschluss an die seit 1886 bestehende Strecke von Wilischthal Der letzte und spater betrieblich bedeutsamste Abschnitt nach Meinersdorf wurde 1911 eroffnet Im Jahr 1967 legte die DR die Strecke zwischen Schonfeld Wiesa und Thum still 1975 folgte die restliche Strecke nach Meinersdorf Ein Restbetrieb zur Bedienung der Papierfabrik in Schonfeld Wiesa gab es noch bis 1985 dann erfolgte dort ein Umbau in ein normalspuriges Anschlussgleis Mugeln Neichen nbsp Guterzug in Nebitzschen 1988 Hauptartikel Schmalspurbahn Mugeln Neichen Die Strecke von Mugeln nach Neichen ging 1888 in Betrieb Sie erschloss ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet ostlich von Leipzig dass vor allem fur den Zuckerrubenanbau Bedeutung hat Die Strecke zwischen Nebitzschen und Neichen wurde bis 1972 stillgelegt Zwischen Mugeln und Nebitzschen blieb die Strecke wegen des starken Guterverkehrs erhalten Seit 1991 gehort dieser Abschnitt zum Netz der Dollnitzbahn Der Abschnitt von Nebitzschen nach Glossen wurde 2006 aus touristischen Grunden wieder aufgebaut Grunstadtel Rittersgrun Hauptartikel Schmalspurbahn Grunstadtel Oberrittersgrun nbsp Sachsisches Schmalspurbahnmuseum im Bahnhof Oberrittersgrun 2008 Eine recht bekannte Strecke verlief von 1889 bis 1971 im Pohlatal im Westerzgebirge Bedeutung hatte die Strecke vor allem fur die typisch erzgebirgische holzverarbeitende Industrie Nach 1945 diente die Strecke auch dem umfangreichen Wismut Berufsverkehr Heute existiert auf dem Gelande des einstigen Endbahnhofes Oberrittersgrun das Sachsische Schmalspurbahnmuseum Mugeln b Heidenau Geising Altenberg Hauptartikel Muglitztalbahn Die 1890 eroffnete Schmalspurbahn im Muglitztal von Mugeln b Heidenau heute Heidenau nach Geising und Altenberg war einst eine der langsten Schmalspurstrecken in Sachsen Ursprunglich nur bis Geising fuhrend wurde die Strecke nach dem Ersten Weltkrieg als Notstandsarbeit bis nach Altenberg verlangert Auch diese Strecke erlangte schon fruhzeitig grossere Bedeutung als Ausflugsbahn vor allem im Wintersportverkehr mussten grossere Verkehrsspitzen bewaltigt werden Als Arbeitsbeschaffungsmassnahme wurde die Strecke ab 1935 zur Normalspurbahn umgebaut die 1938 eroffnet wurde Oschatz Strehla Hauptartikel Schmalspurbahn Oschatz Strehla Mit der 1891 eroffnete Strecke Oschatz Strehla erhielten die Strecken des sogenannten Mugelner Netzes einen Anschluss an die Elbschifffahrt Genutzt wurde der Elbhafen zeitweise fur den Umschlag des im Bortewitzer Becken geforderten Kaolins ansonsten besass die Strecke nur regionale Bedeutung fur die Bedurfnisse der ortlichen Landwirtschaft und der Industrie in Strehla Die Strecke wurde 1972 stillgelegt Ein Teil der Trasse wurde ab 1987 von der Strategischen Bahn Oschatz Roderau nachgenutzt Zittau Oybin Bertsdorf Jonsdorf Hauptartikel Schmalspurbahn Zittau Kurort Oybin Kurort Jonsdorf nbsp Bahnhof Kurort Oybin 1989 Die Schmalspurbahn von Zittau nach Oybin und Jonsdorf war die einzige als Privatbahn errichtete sachsische Schmalspurbahn Ursprunglich als unrentabel vom sachsischen Staat abgelehnt erlangte die Strecke in kurzester Zeit enorme Bedeutung fur den Ausflugsverkehr ins Zittauer Gebirge Folgerichtig wurde die Strecke 1906 verstaatlicht und zu einer leistungsfahigen Ausflugsbahn weiterentwickelt Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde der Abschnitt Zittau Vorstadt Oybin zweigleisig ausgebaut sodass bei schonem Wetter die Zugfolge zu einem Zehn Minuten Takt verdichtet werden konnte Demgegenuber unbedeutend blieb der Guterverkehr Trotz der Demontagen des zweiten Gleises im und nach dem Zweiten Weltkrieg behielt die Strecke noch bis in die 1980er Jahre ihre Bedeutung als wichtige Ausflugsbahn Wegen eines Braunkohletagebaues sollte die Strecke ursprunglich 1990 stillgelegt werden und spater durch eine Schnellstrassenbahnlinie ersetzt werden Infolge der politischen Wende im Osten Deutschlands kam es zur Abkehr von diesen Planen und der Tagebau wurde stillgelegt Heute befindet sich die Bahn im Eigentum der Sachsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft Die Zuge werden vor allem von Touristen benutzt fur den Ausflugsverkehr von Zittau aus besitzt die Bahn derzeit kaum noch Bedeutung Wolkenstein Johstadt Hauptartikel Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt nbsp Bahnhof Steinbach 2007 Die 1892 eingeweihte Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt zwischen Wolkenstein und Johstadt erschloss das Pressnitztal bis in die Kammlagen des Erzgebirges und war vor allem vom Guterverkehr gepragt Wichtigster Guterkunde war das bekannte Kuhlschrankwerk von dKK heute FORON in Niederschmiedeberg das die Bahn bis Ende 1986 am Leben erhielt Bekannt geworden ist die Strecke vor allem als letztes Einsatzgebiet der Sachsischen IV K im Regelbetrieb vor Personenzugen Nach 1990 gelang Eisenbahnfreunden den oberen Teil der Strecke als Museumsbahn wieder aufzubauen Heute ist die Pressnitztalbahn die bekannteste Museumseisenbahn in Sachsen Taubenheim Spree Durrhennersdorf Hauptartikel Schmalspurbahn Taubenheim Durrhennersdorf Eine heute wenig bekannte Schmalspurbahn in der Oberlausitz war die 1892 eroffnete Strecke von Taubenheim Spree nach Durrhennersdorf Bedeutsam war die Strecke vor allem im Guterverkehr Der Reiseverkehr war demgegenuber gering obwohl auch dieser ab den 1930er Jahren eine gewisse Belebung durch den Ausflugsverkehr erfuhr Die Strecke fiel nach dem Zweiten Weltkrieg unter die Reparationsleistungen an die Sowjetunion und wurde noch 1945 abgebaut Herrnhut Bernstadt Hauptartikel Schmalspurbahn Herrnhut Bernstadt Von 1893 bis 1945 bestand auch zwischen Herrnhut und Bernstadt in der Oberlausitz eine Schmalspurbahn Die Bahn wies wahrend ihrer ganzen Betriebszeit nur einen sehr bescheidenen Verkehr auf Die Strecke fiel nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso unter die Reparationsleistungen an die Sowjetunion und wurde 1945 abgebaut Hetzdorf Eppendorf Grosswaltersdorf Hauptartikel Schmalspurbahn Hetzdorf Eppendorf Grosswaltersdorf Von 1893 an hatte am Bahnhof Hetzdorf an der Bahnstrecke Reitzenhain Floha eine Schmalspurbahn ihren Ausgangspunkt die zu den Industriedorfern Eppendorf und Grosswaltersdorf fuhrte Die Strecke wies ein nur bescheidenes Verkehrsaufkommen auf sodass sie zu den ersten stillgelegten Schmalspurbahnen in Sachsen gehorte Die 1913 eroffnete Streckenverlangerung nach Grosswaltersdorf war schon 1951 abgebaut worden die Gesamtstrecke wurde am 1 Januar 1968 stillgelegt Kohlmuhle Hohnstein Hauptartikel Schmalspurbahn Gossdorf Kohlmuhle Hohnstein nbsp Der wieder aufgebaute Bahnhof Lohsdorf 2011 Die Strecke Kohlmuhle Hohnstein war einst die einzige in der Sachsischen Schweiz gelegene Schmalspurbahn Sie besass wahrend der gesamten Betriebszeit nur sehr lokale Bedeutung fur die Abfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen Die Strecke war neben der Mulsengrundbahn die erste stillgelegte Schmalspurbahn in Sachsen Sie wurde 1951 unter dem Vorwand der Materialgewinnung fur den Berliner Aussenring abgebaut Bemerkenswert sind die beiden auch heute noch erhaltenen einzigen sachsischen Schmalspurtunnel Der Verein Schwarzbachbahn e V arbeitet seit 1995 an einem Teilwiederaufbau der Strecke zwischen Gossdorf Kohlmuhle und Lohsdorf Mulda Sa Sayda Hauptartikel Schmalspurbahn Mulda Sayda Die 1897 eroffnete Strecke Mulda Sayda war im Jahr 1966 die erste Schmalspurbahn auf welcher offiziell der Verkehrstragerwechsel durchgefuhrt wurde Die wenig bekannte Bahn diente vor allem der ortlichen Industrie und wies nur einen bescheidenen Personenverkehr auf Cranzahl Oberwiesenthal nbsp Reisezug auf der Schmalspurbahn Cranzahl Kurort Oberwiesenthal bei Kretscham Rothensehma 2009 Hauptartikel Schmalspurbahn Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Die heute Fichtelbergbahn genannte Schmalspurbahn von Cranzahl nach Oberwiesenthal wurde 1897 in Betrieb genommen Sie entwickelte sich schon fruhzeitig zu einer Ausflugsbahn vor allem im Wintersportverkehr werden auch heute noch enorme Verkehrsleistungen erbracht Im Guterverkehr hatte die Bahn vor allem fur die Abfuhr der Produkte des Kalk und Schotterwerks in Hammerunterwiesenthal eine grossere Bedeutung Heute dient die Bahn fast ausschliesslich dem Tourismus Seit dem 1 Juni 1998 wird die Fichtelbergbahn von der BVO Bahn GmbH firmiert seit Mai 2007 als Sachsische Dampfeisenbahngesellschaft mbH betrieben Klingenberg Colmnitz Frauenstein Hauptartikel Schmalspurbahn Klingenberg Colmnitz Frauenstein Die 1898 eroffnete Strecke band die auf der Kammhohe des Osterzgebirges gelegene Stadt Frauenstein an das Eisenbahnnetz an Die Strecke war vor allem im Guterverkehr bedeutsam Im Jahr 1971 wurde der Verkehr eingestellt Reichenbach Oberheinsdorf Hauptartikel Schmalspurbahn Reichenbach Oberheinsdorf Die 1902 eroffnete Rollbockbahn von Reichenbach ins nahe gelegene Oberheinsdorf diente vor allem als Anschlussbahn fur die Industrie im Heinsdorfer Grund Erstmals wurde in Sachsen die Einheitsspurweite 750 mm verlassen und wegen des Rollbockverkehrs die Strecke als Meterspurbahn errichtet Die Strecke verlief weitestgehend im Strassenplanum und wurde schon 1962 stillgelegt Nebitzschen Kroptewitz Hauptartikel Schmalspurbahn Nebitzschen Kroptewitz Die 1903 eroffnete Strecke Nebitzschen Kroptewitz war die einzige sachsische Schmalspurbahn die nur fur den Gutertransport konzipiert war Sie diente vor allem der Abfuhr des im Bortewitzer Becken geforderten Kaolins einem Rohstoff fur die Porzellanherstellung Reiseverkehr gab es nur fur wenige Jahre in den Notzeiten nach dem Zweiten Weltkrieg Der Abschnitt zwischen Kemmlitz und Kroptewitz wurde 1967 aufgegeben die restliche Strecke diente noch bis 2001 dem Guterverkehr der Kaolinwerke Seit 1991 gehort dieser Abschnitt zum Netz der Dollnitzbahn Wegen Oberbauschaden war die Strecke von 2006 bis 2017 nicht befahrbar Wilsdruff Gartitz nbsp Ehemalige Strecke Wilsdruff Gartitz bei Polenz 2012 Hauptartikel Schmalspurbahn Wilsdruff Gartitz Die zwischen 1909 und 1911 eroffnete Strecke zwischen Wilsdruff und Gartitz spater Dobeln Gartitz war die letzte sachsische Schmalspurbahn die vor dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt werden konnte Sie erschloss ein landwirtschaftlich gepragtes Gebiet weitab grosserer Stadte Ihre Bedeutung lag stets im Guterverkehr insbesondere im Herbst zur Zuckerrubenkampagne Nennenswerten Reiseverkehr gab es nur zwischen Wilsdruff und Lommatzsch Auf dem ersten Abschnitt der Strecke wurde 1966 der Verkehr eingestellt 1972 war sie ganzlich stillgelegt Klingenthal Sachsenberg Georgenthal Hauptartikel Schmalspurbahn Klingenthal Sachsenberg Georgenthal Die 1916 eingeweihte Schmalspurbahn von Klingenthal in den heutigen Ortsteil Sachsenberg Georgenthal war die einzige elektrifizierte Schmalspurbahn in Sachsen Wegen der elektrischen Antriebe wurde wie bei der Rollbockbahn in Reichenbach die Spurweite von 1000 mm gewahlt Im Personenverkehr kamen strassenbahnahnliche Triebwagen zum Einsatz sodass die Strecke im Bewusstsein der Offentlichkeit als richtige Strassenbahn wahrgenommen wurde Fur den Guterverkehr existierten zwei vierachsige elektrische Lokomotiven die vor Rollwagenzugen zum Einsatz kamen Die Strecke wurde 1964 stillgelegt Klingenberg Colmnitz Oberdittmannsdorf Hauptartikel Schmalspurbahn Klingenberg Colmnitz Oberdittmannsdorf Die Strecke Klingenberg Colmnitz Oberdittmannsdorf war die letztgebaute Schmalspurbahn in Sachsen Sie verband die Strecken Freital Potschappel Nossen und Klingenberg Colmnitz Frauenstein miteinander Das Verkehrsaufkommen war Zeit ihrer Existenz ausserst sparlich Zwei gemischte Zugpaare taglich waren fur dessen Bewaltigung bis zur Stilllegung im Jahr 1971 ausreichend Fahrzeuge BearbeitenVon Anfang an beschafften die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen und spater auch die Deutsche Reichsbahn nur wenige Typen von Lokomotiven und Wagen diese aber in grossen Stuckzahlen Das erklart auch das einheitliche Erscheinungsbild der Schmalspurbahnen in Sachsen zumal die Fahrzeuge zwischen den Strecken je nach Bedarf auch ausgetauscht wurden Kriegsbedingt blieb nach 1945 eine ganze Reihe fremder Fahrzeuge auf den sachsischen Strecken zuruck Die meisten dieser Einzelganger wurden meist nur kurz eingesetzt und dann an andere Schmalspurstrecken in der DDR abgegeben Lokomotiven Bearbeiten Dampflokomotiven Bearbeiten Gattung I K Hauptartikel Sachsische I K nbsp Nr 54 in Mugeln 2010 Fur ihre erste Schmalspurbahn beschafften die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen von Hartmann dreifach gekuppelte Tenderlokomotiven die sie zunachst als Gattung H V TK einordnete Insgesamt wurden 39 Lokomotiven dieses Typs in Dienst gestellt Auch die private Zittau Oybin Jonsdorfer Eisenbahn ZOJE erwarb fur ihre Strecken funf baugleiche Lokomotiven Die Deutsche Reichsbahn ubernahm noch 27 Exemplare und ordnete sie in die Baureihe 99 750 752 ein Sie wurden bis 1928 ausgemustert Die einstige Nr 12 wurde an die Giesserei Schmiedeberg verkauft und diente dort noch bis 1964 als Werklokomotive Eine mogliche museale Erhaltung scheiterte aufgrund der kurzfristigen Zerlegung der Maschine Im Rahmen der Eroffnungsveranstaltung zum Jubilaum 125 Jahre Schmalspurbahnen in Sachsen verkundete der Verein zur Forderung Sachsischer Schmalspurbahnen e V VSSB am 12 Januar 2006 das Projekt zum Neuaufbau einer Lokomotive der Baureihe I K Mit Unterstutzung von Sponsoren und Unternehmen konnte ein Grossteil der Bauteile kostengunstig hergestellt werden Mit der Gesamtmontage und der Fertigung einiger Grosskomponenten wie den Kessel wurde das Dampflokwerk Meiningen beauftragt Im Juni 2009 konnte die Lokomotive der Offentlichkeit betriebsfahig prasentiert werden Beheimatet ist sie bei der Pressnitztalbahn in Johstadt wo sie seitdem regelmassig vor den Museumszugen zum Einsatz kommt Im Rahmen von Sonderveranstaltungen ist sie auch auf den anderen sachsischen Strecken im Zugverkehr zu erleben Gattung II K Hauptartikel Sachsische II K nbsp Nr 19 auf der Weisseritztalbahn undatiert Wegen der geringen Leistung der Gattung I K bestand schon bald Bedarf an einer starkeren Lokomotive R amp W Hawthorn aus Newcastle in England lieferten 1885 zwei Fairlie Lokomotiven Die Fahrzeuge besassen einen Doppelkessel mit zwei Stehkesseln Sie hatten vier Nassdampftriebwerke mit einer Heusinger Steuerung fur jedes Triebwerk Aufgrund ihrer hohen Masse und der ungunstigen Fuhrerhausgestaltung wurde von einer weiteren Beschaffung zugunsten der III K abgesehen Die beiden Lokomotiven wurden 1903 und 1909 ausgemustert Im Jahr 1913 wurden vier Lokomotiven der Gattung I K versuchsweise zu zwei Doppellokomotiven zusammengefugt Sie wurden in Zweitbesetzung in die Gattung II K eingereiht Weitere Lokomotiven sollten folgen aber das Konzept bewahrte sich nicht Eine Doppellokomotive wurde bereits 1916 wieder getrennt und die andere 1924 ausgemustert Gattung III K Hauptartikel Sachsische III K nbsp Nr 43 Werkfoto Sachsische Maschinenfabrik Die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen bestellten 1889 bei Krauss in Munchen zwei Stutztenderlokomotiven wie sie vorher auch an Bosnabahn geliefert wurden Da sich die Maschinen durchaus bewahrten wurde eine zweite Serie uber vier Lokomotiven 1894 von Hartmann gefertigt Als Besonderheit wiesen die Lokomotiven ein Klose Triebwerk mit Engerth Stutztender auf Mit diesem war eine radiale Einstellung aller Kuppelachsen moglich Wegen der hohen Wartungskosten des komplizierten Triebwerks wurden keine weiteren Lokomotiven mehr beschafft Die sechs Lokomotiven wurden von der Deutschen Reichsbahn ubernommen und in die Baureihe 99 754 eingeordnet Bis 1926 wurden die Lokomotiven ausgemustert Gattung IV K Hauptartikel Sachsische IV K nbsp 99 555 sa 145 in Bertsdorf 2010 Die IV K sind die bekanntesten sachsischen Schmalspurdampflokomotiven Die ersten Lokomotiven wurden 1892 von der Sachsischen Maschinenfabrik in Chemnitz entwickelt und gebaut Leistungsmassig allen vorher in Dienst gestellten Schmalspurlokomotiven deutlich uberlegen erwies sich die Konstruktion als optimal fur den Betrieb auf den kurven und steigungsreichen sachsischen Strecken Bis 1921 wurden von der IV K 96 Lokomotiven in Dienst gestellt Die IV K gilt als meistgebaute Schmalspurlokomotive Deutschlands Die Lokomotiven waren noch bis Ende der 1980er Jahre planmassig auf der Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt und der Strecke Oschatz Mugeln Kemmlitz im Einsatz Eine grossere Anzahl der IV K blieben als Museumslokomotiven teilweise betriebsfahig erhalten Gattung V K Hauptartikel Sachsische V K nbsp Nr 206 auf der Muglitztalbahn undatiert Die Gattung V K wurde in neun Exemplaren vor allem fur die Muglitztalbahn beschafft um die steigenden Zuglasten besser zu bewaltigen Die Lokomotiven erhielten den schon von der IV K bewahrten Kessel sodass die Lokomotiven auch die gleiche Leistung aufwiesen Bemerkenswert war das Triebwerk mit Hohlachsen der Bauart Klien Lindner das sich aber wegen hoher Wartungskosten nicht bewahrte Aus diesen Grunden wurden keine weiteren Lokomotiven dieser Gattung mehr beschafft Bei der Deutschen Reichsbahn erhielten die Maschinen die Nummern 99 611 bis 99 619 Die Lokomotiven wurden bis 1942 ausgemustert Gattung VI K Hauptartikel Sachsische VI K nbsp 99 715 in Schmalzgrube 2007 Die Lokomotiven der spateren sachsischen Gattung VI K wurden 1918 19 ursprunglich fur die Deutsche Heeresfeldbahn von Henschel amp Sohn in Cassel gebaut Sie sollten die leistungsschwachen sachsischen IV K im Bereich der Militar Generaldirektion Warschau ersetzen Durch den Frieden von Brest Litowsk kamen die dort nicht mehr zum Einsatz Im Jahr 1919 kauften die Sachsischen Staatseisenbahnen alle 15 Lokomotiven fur ihre Strecken Sie wurden als Gattung VI K eingereiht und erhielten die Bahnnummern 210 bis 224 Mit der VI K kamen erstmals Heissdampflokomotiven auf den sachsischen Schmalspurbahnen zum Einsatz Das funffach gekuppelte Triebwerk entsprach den Golsdorf schen Prinzipien So war der erste dritte und funfte Radsatz der Lok zu den Seiten hin beweglich gelagert sodass auch enge Radien durchfahren werden konnten Die Deutsche Reichsbahn gab den Lokomotiven die Nummern 99 641 bis 99 655 Bis 1927 wurden durch Henschel amp Sohn Cassel die Sachsische Maschinenfabrik AG vormals R Hartmann Chemnitz und die Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe weitere 47 Lokomotiven gebaut und in Dienst gestellt Ein Teil dieser Lokomotiven kam auch auf der Bottwartalbahn in Wurttemberg zum Einsatz Nach 1945 mussten einige Lokomotiven an die Sowjetunion als Reparationsleistung abgegeben werden In den 1960er Jahren wurde ein Grossteil der verbliebenen Lokomotiven im Reichsbahnausbesserungswerk Gorlitz Schlauroth mit neuen Kesseln ausgerustet Einige der Lokomotiven erhielten auch neue Rahmen und Fuhrerhauser und wurden im Aussehen an die Neubaulokomotiven angeglichen Die meisten Maschinen wurden bis 1975 ausgemustert Die Lokomotiven 99 713 und 99 715 blieben in Sachsen erhalten Beide sind heute wieder betriebsfahig und bei der Pressnitztalbahn sowie der SDG im Einsatz Die Lokomotiven 99 651 und 99 716 sind bei der Ochsle Bahn in Wurttemberg erhalten DR Baureihe 99 73 76 Einheitslokomotive Hauptartikel DR Baureihe 99 73 76 nbsp 99 731 in Kurort Oybin 2007 Fur den Betrieb auf den Strecken im Erzgebirge und im Zittauer Gebirge erwies sich die schon recht leistungsstarke VI K als zu leistungsschwach Vor allem fur die Bewaltigung der Verkehrsspitzen im Wintersportverkehr wurde eine noch starkere Baureihe benotigt Das Vereinheitlichungsburo der Deutschen Lokomotiv Vereinigung in Berlin Tegel erarbeitete den Entwurf fur eine Einheitslokomotive aus Die Sachsische Maschinenfabrik in Chemnitz lieferte 1928 die ersten 13 Lokomotiven denen bis 1933 weitere 19 von der BMAG in Berlin folgten Diese starksten in Deutschland je eingesetzten Schmalspurlokomotiven fur 750 mm Spur erfullten die Erwartungen Mit Vorspann war nun moglich auch uberlange bis zu 56 Achsen starke Schmalspurzuge bergwarts zu befordern Lokomotiven dieser Baureihe sind auch heute noch im taglichen Regelbetrieb bei der Zittauer Schmalspurbahn und der Weisseritztalbahn im Einsatz DR Baureihe 99 77 79 Neubaulokomotive nbsp 99 794 in Oberwiesenthal 2010 Hauptartikel DR Baureihe 99 77 79 Im Jahr 1945 mussten zehn Einheitslokomotiven der Baureihe 99 73 76 als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben werden Demgegenuber stand eine enorme Zunahme der Verkehrsleistung auf den Schmalspurbahnen im Erzgebirge durch den neu aufgenommenen Uran Bergbau der SDAG Wismut Um dem daraus resultierenden Lokomotivmangel abzuhelfen entstand ab 1952 eine ahnliche Nachfolgebauart beim VEB Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg als Baureihe 99 77 79 Die Lokomotiven sind entsprechend den damals modernen Baugrundsatzen ausschliesslich Schweisskonstruktionen und gleichen ansonsten weitgehend den Einheitslokomotiven Die ersten Einsatzgebiete waren die Strecken Schonfeld Wiesa Meinersdorf und Wilischthal Thum die Strecke Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Fichtelbergbahn und die Strecke Hainsberg Kurort Kipsdorf Weisseritztalbahn Ab Anfang der 1970er Jahre kamen die Lokomotiven dann auch zwischen Radebeul Ost und Radeburg zum Einsatz Ende der 1980er Jahre mussten die ersten Lokomotiven wegen Rahmen und Kesselschaden abgestellt werden Das zustandige Reichsbahnausbesserungswerk Gorlitz Schlauroth baute daraufhin fur mehrere Lokomotiven neue Rahmen und neue Kessel um die Lokomotiven auch weiterhin einsatzfahig zu halten Heute tragen die Lokomotiven auf allen noch in Betrieb befindlichen Strecken zusammen mit den Einheitslokomotiven die Hauptlast des Verkehrs Diesellokomotiven Bearbeiten DR Baureihe V 36 K Hauptartikel DR Baureihe V 36 48 Schon im ersten Diesellokomotivbeschaffungsprogramm der Deutschen Reichsbahn von 1953 war auch eine Schmalspurlokomotive vorgesehen die vor allem die IV K auf den sachsischen Strecken ablosen sollte Der VEB Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg entwickelte ab 1956 die beiden Baumusterlokomotiven V 36 4801 und 4802 die 1960 und 1961 fertiggestellt wurden Auf der Strecke Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf als auch um Wilsdruff wurden die Lokomotiven erprobt wobei einige gravierende Mangel festgestellt wurden Problematisch war insbesondere die hohe Achslast von uber neun Tonnen die eine Verwendung der Lokomotive auf den meisten vorgesehenen Einsatzstrecken von vornherein ausschloss Da sich der Hersteller ausserstande sah die Mangel zu beheben unterblieb eine Serienfertigung Die beiden Baumusterfahrzeuge wurden 1965 zerlegt und verschrottet DR 199 007 und 199 008 nbsp 199 007 in der Ausstellungs und Fahrzeughalle der Pressnitztalbahn in Johstadt 2009 Hauptartikel Schmalspurige Kleinlokomotiven der Deutschen Reichsbahn Die beiden Diesellokomotiven 199 007 und 199 008 entsprachen dem Typ Ns4 des VEB Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg Sie waren die leistungsfahigsten Lokomotiven einer Typenreihe schmalspuriger Diesellokomotiven die insbesondere fur Feld und Waldbahnen konzipiert worden waren Die 199 007 war ursprunglich die Rangierlokomotive auf der Anschlussbahn des VEB Spinnerei Venusberg Die DR kaufte die Lokomotive im Jahr 1972 und setzte sie fortan auf der Reststrecke der Schmalspurbahn Wilischthal Thum zwischen dem Bahnhof Wilischthal und der Papierfabrik Wilischthal ein Als sie dort nicht mehr benotigt wurde erwarb sie 1992 die IG Pressnitztalbahn Heute kommt sie gelegentlich auf deren Museumsbahn zwischen Steinbach und Johstadt zum Einsatz Die 199 008 war ursprunglich fur den VEB Kieswerk Ottendorf Okrilla gebaut worden spater lief sie als Werklok 2 im VEB GISAG Schmiedeberg Die DR mietete die Lokomotive 1987 fur die Demontage der stillgelegten Pressnitztalbahn 1990 ging sie dann kauflich an die DR uber Bis 1992 diente sie in Wilischthal als Reservelokomotive fur die 199 007 Im Jahr 1993 wurde sie an die Dollnitzbahn verkauft 5 FAUR L30H nbsp 199 013 der SOEG in Zittau 2010 Hauptartikel FAUR L30H Die Lokomotiven des Typs FAUR L30H wurden zwischen 1977 und 1982 bei der Lokomotivfabrik 23 August in Rumanien fur den Einsatz auf Feld und Waldbahnen gebaut Die Dollnitzbahn erwarb 1994 zwei Lokomotiven mit einer Spurweite von 600 mm die von einer polnischen Werkbahn stammten Bei der MaLoWa in Mannsfeld auf 750 mm umgespurt kamen sie zwischen Mugeln Oschatz und Kemmlitz vor Reise und Guterzugen zum Einsatz Mangels Bedarfs sind die Fahrzeuge heute schadhaft abgestellt Eine weitere Lokomotive dieses Typs setzt die SOEG vor ihren Dieselzugen ein Sie wird dort als 199 013 gefuhrt BBO 2041 s OBB 2091 nbsp 199 031 der DBG in Oschatz 2010 Hauptartikel BBO 2041 s Die 2041 s wurden ab 1934 von den Osterreichischen Bundesbahnen BBO fur die Schmalspurbahnen mit 760 mm Spurweite in Osterreich beschafft Die Dollnitzbahn erwarb ab 1997 die Lokomotiven 2091 10 und 2091 12 der zweiten Bauserie von 1940 Sie werden dort zumeist vor den 1995 eingefuhrten Schulerzugen eingesetzt Ungewohnlich war zunachst die farbenfrohe Lackierung um die jungen Fahrgaste zur Fahrt zu werben 6 FAUR L45H Hauptartikel FAUR L45H Die Lokomotiven des Typs FAUR L45H wurden zwischen 1967 und 1985 bei der Lokomotivfabrik 23 August in Rumanien als Streckenlokomotive aber auch fur den Einsatz auf Industriebahnen gebaut Die erste Lokomotive dieses Typs erwarb 1998 die damalige BVO Bahn fur den Einsatz als Reserve und Bauzuglokomotive auf der Strecke Cranzahl Kurort Oberwiesenthal Spater kaufte auch die Mitteldeutsche Bahnreinigungsgesellschaft zwei Lokomotiven die in Freital Hainsberg und Radebeul Ost stationiert wurden Diese und zwei weitere als Ersatzteilspender genutzte Fahrzeuge gehoren heute zum Bestand der SDG 7 Eine weitere L45H kam 2009 zur SOEG Sie wird dort als 199 018 eingesetzt 8 Triebwagen Bearbeiten Dieseltriebwagen 137 322 Hauptartikel DR 137 322 bis 325 nbsp 137 322 mit Beiwagen in Zittau 2010 Im Jahr 1938 lieferte Busch in Bautzen vier schmalspurige Dieseltriebwagen fur die sachsischen Schmalspurbahnen aus Die modernen Fahrzeuge waren fur eine Hochstgeschwindigkeit von 65 km h ausgelegt und besassen eine Vielfachsteuerung fur das Fahren im Zugverband Die Triebwagen kamen fortan auf den von Zittau ausgehenden Schmalspurbahnen ins Zittauer Gebirge und nach Hermsdorf zum Einsatz Die Fahrzeuge bewahrten sich nur der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1 September 1939 verhinderte die Beschaffung weiterer Fahrzeuge Nach 1945 verblieb in Zittau nurmehr ein einziger Triebwagen der zusammen mit entsprechend angepassten normalen Personenwagen wieder zum Einsatz kam Im Jahr 1964 wurde das Fahrzeug nach einem Motorschaden im Lokschuppen in Bertsdorf abgestellt aber nicht verschrottet In den Jahren 2006 und 2007 erfolgte mittels Spendengeldern eine Aufarbeitung des Triebwagens Am 11 und 12 August 2007 wurde das einzigartige Fahrzeug erstmals seit uber 40 Jahren wieder planmassig auf den Zittauer Schmalspurbahnen eingesetzt Dieseltriebwagen 137 600 Hauptartikel DR VT 137 600 Der Triebwagen VT 137 600 war aus einem beschadigten dreiteiligen Triebwagen der Lettischen Staatsbahnen neu aufgebaut worden der am Ende des Zweiten Weltkrieges im Bahnhof Wolkenstein verblieben war Von 1951 bis 1954 setzte die DR das Fahrzeug auf der Schmalspurbahn Freital Potschappel Nossen ein Wegen haufiger Storungen an der Antriebsanlage und der zu schwachen Motorleistung gab man den Triebwagen schon 1954 nach Zittau ab wo er kaum mehr zum Einsatz kam Ab 1957 lief er noch auf verschiedenen Schmalspurbahnen im Norden der DDR wo er 1965 aus dem Dienst schied Neue Triebwagen nbsp 137 515 der Dollnitzbahn ehem OBB 5090 015 wahrend der offentlichen Prasentationsfahrten in Kurort Oybin 4 November 2018 Nach 1990 zeigte sich dass ein Betriebskonzept analog den Schmalspurbahnen in Osterreich auch optimal fur die sachsischen Strecken ware Vorgesehen waren danach auch zehn neue Schmalspur Triebwagen die nach einer Ausschreibung von Stadler in der Schweiz geliefert werden sollten Obwohl ab Mitte der 1990er Jahre eine Finanzierungszusage der Sachsischen Staatsregierung vorlag konnten sich die seinerzeit vier verschiedenen Eigentumer der Strecken nicht auf eine gemeinsame Bestellung solcher Fahrzeuge einigen Einer der Grunde fur das Scheitern des Projektes war auch der zwischenzeitlich beabsichtigte Kauf neuer Schmalspur Dampflokomotiven durch die damalige BVO Bahn Die Dollnitzbahn erwarb 2017 einen Triebwagen der OBB Reihe 5090 des Baujahres 1995 von der NOVOG der ab 2018 zusammen mit einem schon vorhandenen Reisezugwagen osterreichischer Herkunft im Schulerverkehr zwischen Oschatz und Mugeln verwendet werden soll 9 Meterspurige Lokomotiven und Triebwagen Bearbeiten Gattung I M Hauptartikel Sachsische I M nbsp I M Nr 251 Werkfoto Sachsische Maschinenfabrik Die Lokomotiven der Gattung I M wurden fur die meterspurige Rollbockbahn zwischen Reichenbach und Oberheinsdorf beschafft Wegen des im Strassenplanum verlegten Gleiskorpers waren die Lokomotiven ursprunglich wie Trambahnlokomotiven der Dampfstrassenbahn vollstandig verkleidet Die Fahrzeuge besassen zwei Kessel mit Feuerbuchsen die miteinander verbunden waren Das Fuhrerhaus lag dabei zwischen den beiden Kesseln Ursprunglich war die Lok auf ganzer Lange uberdacht und der Lokfuhrer hatte einen separaten Platz am jeweils vorausfahrenden Ende Die Lokomotiven erhielten bei der Deutschen Reichsbahn die Nummern 99 161 bis 99 163 Sie wurden bis 1963 ausgemustert Die 99 162 blieb als Museumslokomotive des Verkehrsmuseums Dresden erhalten und befindet sich heute in Oberheinsdorf als Denkmallokomotive Gattung I ME Hauptartikel Sachsische I ME Fur den Betrieb auf der elektrifizierten Strecke von Klingenthal nach Sachsenberg Georgenthal beschafften die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen 1914 fur den Guterzugdienst zwei Elektrolokomotiven Die vierachsigen Fahrzeuge wurden bei der Sachsischen Maschinenfabrik in Chemnitz gefertigt und erhielten die elektrische Ausrustung der Siemens Schuckert Werke SSW Sie wurden ab 1950 als E 191 bezeichnet und waren bis zur Einstellung des Betriebs auf der Strecke im Einsatz Anschliessend wurden sie verschrottet Elektrischer Triebwagen I MET Hauptartikel Sachsischer I MET nbsp ET 198 06 und EB 198 03 als Fahrzeugdenkmal am Bahnhof Klingenthal 2007 Fur den Betrieb auf der elektrifizierten Strecke von Klingenthal nach Sachsenberg Georgenthal beschaffte die Staatsbahn fur den Personenzugdienst 1916 zwei strassenbahnahnliche Triebwagen Die Fahrzeuge wurden in der Waggonfabrik Bautzen gefertigt und erhielten die elektrische Ausrustung von den Siemens Schuckert Werken Die Deutsche Reichsbahn ubernahm die Fahrzeuge und ab 1950 wurden sie als ET 197 21 und 22 bezeichnet Im Jahr 1958 erfolgte die Ausmusterung und Verschrottung Elektrischer Triebwagen ET 198 Hauptartikel LOWA ET54 und Gothawagen T57 Als Ersatz fur die uberalterten Fahrzeuge der Baureihe I MET beschaffte die Deutsche Reichsbahn vier neue Triebwagen Um Entwicklungskosten zu sparen entschied man sich angepasste Strassenbahnfahrzeuge aus der Produktion des VEB Waggonbau Gotha zu erwerben Die Fahrzeuge waren bis zur Betriebseinstellung im April 1964 im Einsatz und wurden dann zur Strassenbahn Plauen umgesetzt Wagen Bearbeiten Reisezugwagen Bearbeiten Im Jahr 1881 wurden fur die erste sachsische Schmalspurbahn nur zweiachsige Reisezugwagen 2 und 3 Klasse beschafft Die 4 Klasse schien anfangs wegen der kurzen Reiseentfernungen entbehrlich wurde aber ab 1913 dann doch eingefuhrt Schon bald wurden dann auch vierachsige Wagen in Dienst gestellt anfangs noch mit Oberlichtdach spater dann mit Tonnendach und deutlich verbreitertem Wagenkasten Diese ab 1906 in zwei Bauarten in Dienst gestellten Wagen sollten dann das Aussehen der Schmalspurzuge in Sachsen uber Jahrzehnte massgeblich pragen Mehrfach modernisiert bilden diese Wagen auch heute noch den Grundstock des Reisezugwagenbestandes in Sachsen Ab 1929 wurden die sogenannten Einheitswagen in Dienst gestellt Mit diesen modernen Fahrzeugen in mittragender Stahlbauart und damit ohne durch Sprengwerke verstarkte Langtrager und geraden Tonnendachern wurden erstmals technische Neuerungen wie elektrische Beleuchtung und Dampfheizung auf den Schmalspurbahnen eingefuhrt Relativ zeitgleich wurde im selben Jahr die vierte Wagenklasse wieder abgeschafft Im Jahr 1933 wurden auf den Bodenrahmen ausgemusterter Oberlichtwagen funf offene Aussichtswagen aufgebaut Die Wagen besassen kein Dach und waren demzufolge nur bei schonem Wetter einsetzbar Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie allerdings wegen der nun ublichen Braunkohlefeuerung und dem damit verbundenen Funkenflug kaum mehr in planmassige Zuge eingestellt Eines der Fahrzeuge gelangte 1971 in den Bestand des Schmalspurbahnmuseums Rittersgrun ein weiteres kam 1974 zur Traditionsbahn Radebeul Erst in jungerer Zeit wurden neue Wagen dieser Art in Dienst gestellt 10 Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es mit Ausnahme zweier Wagen fur die Deutsche Post zu keinen Fahrzeugneubeschaffungen mehr Ab Ende der 1950er Jahre wurden im Raw Wilhelm Pieck in Karl Marx Stadt die meisten Wagen modernisiert Aussen erhielten die Wagen statt der Verbretterung eine Blechbeplankung innen wurden neue hartgepolsterte Sitzbanke eingebaut Ab 1977 wurden die weiterhin benotigten Wagen in der Werkabteilung Perleberg des Raw Wittenberge einer nochmaligen Rekonstruktion genannten Modernisierung unterzogen Wurden anfangs nur neue Wagenkasten in Stahlbauart mit Fenstern nach dem Vorbild der Vorserienwagen der Doppelstockeinzelwagen unter Beibehaltung der ursprunglichen Wagendacher eingebaut und die Bestuhlung mit hartgepolsterten Stahlrohrsitzen erneuert so erhielten die Wagen spater neue Wagenkasten in vereinheitlichter Breite mit Stahltonnendachern Nach der ersten Modernisierung war die Ursprungsbauart vor allem an der Dachform noch zu erkennen nach dem Einbau der Stahltonnendachern nur noch an Details wie vorhandenen Sprengwerken Wahrend der zweiten Modernisierungsstufe begann auch die Umstellung von Saug auf Druckluftbremse Als die Werkabteilung Perleberg im Marz 1992 geschlossen wurde endete das Rekonstruktionsprogramm Zu diesem Zeitpunkt waren etwa vier Funftel des noch vorhandenen Wagenbestandes umgebaut nbsp Traglasten wa gen der Bau jahre 1913 1928 Rade beul Ost 2006 nbsp Reisezug wa gen Gat tung KB4 Rade beul Ost 2012 nbsp Dienstwagen Mugeln 1982 nbsp Reisezugwa gen der Ein heits bau art Rade beul Ost 2006 nbsp Gepackwa gen der Ein heits bau art Frei tal Hains berg 2009 nbsp Aussichtswa gen Radebeul Ost 2012 nbsp Rekowagen erste Mo der ni sie rungs stufe Mugeln 2010 nbsp Reko Gepack wa gen dritte Mo der ni sie rungs stufe Rade beul Ost 2012 Guterwagen Bearbeiten Ahnlich wie bei den Reisezugwagen verlief auch die Entwicklung bei den Guterwagen Wurden anfangs nur zweiachsige Bauarten beschafft so begann ab 1901 die Beschaffung grossraumiger vierachsiger offener und geschlossener Guterwagen Ab den 1920er Jahren wurden erganzend vierachsige Drehschemelwagen und ab 1930 dann noch vierachsige Klappdeckelwagen in Dienst gestellt Schon vor 1900 beforderte man auch Normalspurguterwagen auf Rollbocken Technisches Neuland betraten die Koniglich Sachsischen Staatseisenbahnen mit der Entwicklung der Rollwagen ab 1901 Die Rollwagen wurden fortan in mehreren Serien und verschiedenen Fahrbuhnenlangen von 5 5 bis 9 0 Metern bis in die 1950er Jahre beschafft Exoten unter den Guterwagen gab es nur wenige Zu nennen sind hier vor allem die Privatwagen der Dresdner Dungerexportgesellschaft mit denen vor der Errichtung der Kanalisation die Fakalien aus der Stadt Dresden abtransportiert wurden Nach 1990 gelangten einige Schuttgut Selbstentladewagen der einstigen Mansfelder Bergwerksbahn zur Dollnitzbahn die vor allem im Kaolinverkehr von Kemmlitz zum Einsatz kamen nbsp Zweiachsiger Offener Guterwagen von 1881 Museum Radebeul Ost 2006 nbsp Vierachsiger Gedeckter Guterwagen Mugeln 2010 nbsp Vierachsiger Klappdeckelwagen Mugeln 2015 Bahndienstwagen Bearbeiten Nach und nach wurden fur die sachsischen Schmalspurstrecken auch eine ganze Reihe von Bahndienstwagen entwickelt und in Dienst gestellt Der bemerkenswerteste Vertreter dieser Gattung ist der 1897 in Dienst gestellte Umriss und Profilmesswagen zur Kontrolle des vorgeschriebenen Lichtraumprofils am Gleis Das Fahrzeug gehort heute zum Bestand des Schmalspurbahnmuseums Radebeul Recht spat wurden fur die Schmalspurbahnen im Erzgebirge Schneepfluge beschafft zumeist entstanden auch diese Fahrzeuge aus ausgemusterten zweiachsigen Wagen In den Jahren 1988 1989 baute das Reichsbahnausbesserungswerk Meiningen fur die Schmalspurbahnen in Sachsen vier zweiachsige Neubauschneepfluge die in Kurort Oberwiesenthal Radebeul Ost Freital Hainsberg und Mugeln b Oschatz beheimatet wurden 11 Fur die Prufung der schmalspurigen Gleiswaagen wurde 1898 ein zweiachsiger Gewichtsgeratewagen Eichwagen beschafft Ein weiteres Fahrzeug dieser Art wurde 1929 in Dienst gestellt Dieser sechsachsige Wagen wog allein genau 30 t mittels in einem Geratewagen mitgefuhrter Zusatzgewichte konnte dann das Normalgewicht von 40 t eingestellt werden Der zweiachsige Wagen war 1963 noch vorhanden und wurde kurz darauf ausgemustert Das sechsachsige Fahrzeug sturzte 1949 bei einem Unfall von der Garsebacher Brucke und wurde vor Ort verschrottet 12 Zur Unkrautbekampfung im Gleis wurden in den 1930er Jahren zwei Unkrautsprengwagen beschafft von denen einer im Schmalspurbahnmuseum Rittersgrun erhalten ist Eines der kuriosesten Bahndienstfahrzeuge der sachsischen Schmalspurbahnen war der Salzstreuwagen der Klingenthaler Schmalspurbahn Sein Zweck war das Freihalten der dort im Strassenplanum verlegten Schienen von Schnee und Eis Der Wagenkasten blieb erhalten und befindet sich heute in der Obhut des Traditionsvereins Rollbockbahn e V in Oberheinsdorf nbsp Schneepflug Zittau 2011 nbsp Schneepflug Bauart Meiningen Radebeul Ost 2010 nbsp Umriss und Profilmesswagen Museum Radebeul 2012 nbsp Selbstentladewagen der Bahnmeisterei Zittau Bertsdorf 2010 nbsp Schwerer Kleinwagen SKL MUV 69 Zittau 2010 IK Zug Bearbeiten Nachdem 2009 die Sachsische I K fertiggestellt wurde entstand der Gedanke fur die Lokomotive aus der Anfangszeit der Sachsischen Schmalspurbahnen auch einen passenden Zug herzustellen In Eigenleistung von verschiedenen Vereinen unterstutzt von Firmen der sachsischen metall und holzverarbeiteten Industrie und zahlreichen Spendern entstanden bis 2016 insgesamt sechs Wagen die auf den erhaltenen Schmalspurstrecken Fahrten um 1900 nachvollziehen lassen Stationiert ist der komplette IK Zug vorrangig bei der Sachsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft kann aber auch problemlos zu anderen Strecken oder Ausstellungen umgesetzt werden 13 Er besteht aus folgenden Fahrzeugen nbsp Zugfuhrer wa gen 1495K nbsp zum Behelfs per so nen wa gen um ge bau ter ge deck ter Gu ter wa gen 1531K nbsp zum Be helfs per so nen wa gen um ge bau ter of fe ner Gu ter wa gen 4333K nbsp Personen wa gen zwei te Klas se Nr 107K nbsp Personen wa gen drit te Klas se Nr 121K nbsp Zwillings wa gen zwei te drit te Klas se Nr 25K 8KDie Wagen sind wie die Lokomotive mit der Saugluftbremse ausgerustet und besitzen auf den Dachern die Fuhrungsrollen und Bremsleinen der Heberleinbremse Der IK Zug war am 9 September 2022 bei einer Sonderfahrt der Dollnitzbahn in einen Unfall mit einem Traktor beteiligt Bei diesem Unfall wurden die Lok und einige Wagen erheblich beschadigt und sind bis auf weiteres nicht einsetzbar Eine genaue Schadensanalyse kann erst nach einer Abnahme der Wagenkasten gestellt werden Die Stiftung Sachsische Schmalspurbahnen hat sich als Eigentumer fur die Wiederinbetriebnahme ausgesprochen und inzwischen sind die Wagen in eine externe Werkstatt in Ostritz gebracht worden 14 Technische Besonderheiten Bearbeiten Kupplungen Bearbeiten Fur ihre erste Schmalspurbahn fuhrten die Koniglich Sachsischen Staatsbahnen 1881 eine Bauform der Trichterkupplung ein die als Besonderheit an beiden Fahrzeugenden unterschiedliche Formen aufwies Einer der beiden Kupplungskopfe war langer ausgefuhrt um im ungekuppelten Zustand das Kuppeleisen aufzunehmen Der lange Puffer war starr im Kopfstuck befestigt der kurze gefedert Zur versenkten Arretierung im ungekuppelten Zustand gab es im langen Puffer eine zusatzliche Bohrung ausserdem beim Kuppeleisen zwei seitliche Handgriffe zum Handhaben wenn die zu kuppelnden Fahrzeuge kuppelreif standen Zum Kuppeln wurden die Fahrzeuge gegeneinander gefahren dann wurde das Kuppeleisen gelost in den kurzen Puffer eingefuhrt und in beiden mit den Bolzen arretiert Das Kuppeln zweier Fahrzeuge war jedoch mit einer gewissen Unfallgefahr verbunden musste doch ein Bolzen unter Umstanden abhangig vom Verschleisszustand wahrend der Bewegung der Fahrzeuge eingesetzt werden Schon vor der Jahrhundertwende wurde darum mit der Wendtschen Kupplung eine erste halbautomatische Kupplung eingefuhrt Anstatt des kurzen Trichters befand sich nun ein Kuppelautomat der beim Eintauchen des Kuppeleisens dessen selbsttatige Verriegelung bewirkte Derartige Wendtsche Kupplungen waren ab 1895 vor allem an den Fahrzeugen der Strecke Cranzahl Oberwiesenthal zu finden sie konnten sich aber nicht allgemein durchsetzen Die Trichterkupplung wurde spater vereinfacht dabei entfiel der Unterschied zwischen langer und kurzer Kupplung Die Offnung wurde verkleinert womit die Verbindung zwischen zwei Fahrzeugen steifer ausfiel Zum Ausgleich wurde die Aufnahme bei Drehgestellfahrzeugen und langen Triebfahrzeugen beweglich Bei Drehgestellwagen wird der Schaft seitlich vom Drehgestellrahmen uber Federn elastisch gefuhrt Der Kuppelkopf selber wird seitdem mit zwei Bolzen mit dem Schaft verbunden Beim Kuppeln von Rollfahrzeugen mit Kuppelstangen wird zur Vermeidung des Abknickens beim Schieben oder Bremsen die seitliche Beweglichkeit des Schaftes durch einzusetzende Begrenzungsbolzen unterbunden Im Jahr 1922 versah man zwei Wagen der Strecke Hainsberg Kipsdorf mit einer einfachen Bauform der neuentwickelten Scharfenbergkupplung und erprobte diese fortan im Betriebseinsatz Im Juli 1925 wurden die Wagen gemeinsam mit der ebenso umgebauten 99 597 auf der Verkehrsausstellung in Munchen prasentiert Die neue Kupplung stellte jedoch wiederum nur eine mechanische Verbindung her Luft und Steuerleitungen wurden nicht mit verbunden Um 1927 verkehrte vermutlich ein erster Versuchszug mit der Scharfenbergkupplung auf der Strecke Hainsberg Kipsdorf Da sich das neue System bewahrte wurde dann schon ein Teil der ab 1928 gelieferten Einheitswagen gleich mit der neuen Kupplung ausgeliefert Ab 1930 begann in einem grossangelegten Programm die Umrustung der Fahrzeuge auf einem Grossteil der Strecken Letztendlich konnte die Umstellung nie vollstandig abgeschlossen werden auf der Strecke Oschatz Mugeln wird die Trichterkupplung auch heute noch verwandt 15 Durch die an den meisten Fahrzeugen vorhandene einheitliche Aufnahme sind Trichter und Scharfenbergkupplungskopf gegeneinander austauschbar zusatzlich existieren Ubergangskupplungen die auch fur den Betrieb mit Rollwagen verwendet werden nbsp Verbun dene sach sische Trich ter kupp lung am rech ten Wa gen der lange Trich ter der im un ge kup pel ten Zu stand das Kup pel ei sen auf nimmt nbsp Scharfen berg kup plung an einer Lo ko mo ti ve ober halb des Schaf tes die Boh run gen fur die Be gren zungs bol zen beim Kup peln mit Roll fahr zeu gen nbsp Trichter kupp lungs kopf tausch bar ge gen Schar fen berg kupp lung an ei nem Gu ter wa gen nbsp Adapter zum Ge mischt kup peln Ele fan ten kopf Bremsen Bearbeiten Auf den sachsischen Schmalspurbahnen wurde 1881 die schon bei den normalspurigen Sekundarbahnen bewahrte Heberleinbremse als selbsttatige Zugbremse eingefuhrt Begrundet war das vor allem in der moglichen Personaleinsparung die hohere Betriebssicherheit war eher zweitrangig Zum Vergleich Im Regelspurnetz wurde die selbsttatige und mehrlosige Druckluftbremse bei Guterwagen erst nach 1920 umfassend eingefuhrt bis dahin waren die meisten Guterwagen handgebremst oder ohne Zugbremse wahrend Reisezugwagen mit einlosigen Bremsen verkehrten Ein zusatzlicher Grund fur den Einsatz der Heberleinbremse war der Betrieb mit Rollwagen Diese sind bauartbedingt nicht mit wahrend der Fahrt nutzbaren Handbremsen ausrustbar Die Heberleinbremse nutzt zum Bremsen die Bewegungsenergie des in Fahrt befindlichen Zuges somit ist ein Anbremsen des Zuges im Stillstand und auch eine Bremsprobe im Stand nicht moglich Besonderes Merkmal der Heberleinbremse ist das uber alle Wagendacher verlaufende Bremsseil das wahrend der Fahrt gespannt ist Bei Rollwagen verlauft es durch den Rahmen und damit unter den aufgerollten Regelspurwagen Zum Bremsen wird das Seil gelost Dafur befindet sich auf der Lokomotive eine Haspel mit der das Seil stufenweise freigegeben oder gespannt werden kann Bei Einleitung des Bremsvorganges werden mittels Gewichtskraft Reibrollen an die Achsen angelegt die eine Kette aufwickeln und die Bremsen anlegen Eine Notbremsung kann im Gepackwagen uber eine spezielle Vorrichtung Notbremsschlitten oder Durchschneiden des Bremsseiles an jeder moglichen Stelle ausgelost werden Die Zugpersonale fuhrten fur diesen Zweck scharfe Messer mit nbsp Heberlein brem se an ei nem zwei achs igen Wa gen nbsp Heberlein brem se an ei nem Roll wa gen dreh ge stell nbsp Bremsseil fuh rung am Wa gen uber gang nbsp Notbrems schlit ten auf dem Dach ei nes Ge pack wa gensVor allem im Winter erwies sich die Heberleinbremse auf den neigungsreichen Erzgebirgsstrecken infolge Vereisung als storanfallig und nicht betriebssicher Daher entschied man sich 1908 fur die Umrustung der Fahrzeuge auf die seinerzeit moderne mehrlosige Korting Saugluftbremse Typisch fur dieses Bremssystem waren die grossen senkrecht aufgehangten Bremszylinder Als Arbeitsmedium wird bei dieser Bremsbauart ein Vakuum verwandt Im Herbst 1913 begann zunachst die Umrustung der Fahrzeuge der Strecke Hainsberg Kipsdorf nachdem dort schon 1912 ein erster Zugverband mit der neuen Bremse erprobt worden war Ab 1914 folgten die Fahrzeuge weiterer Strecken die Umstellung aller Schmalspurbahnen konnte allerdings nie erreicht werden Noch bis 1987 verkehrten heberleingebremste Zuge zwischen Oschatz und Kemmlitz 16 Die Fahrzeuge wurden streckenweise umgestellt Wahrend der Umstellungszeit wurden Zuge mit Heberlein und Saugluftbremse gemischt gefahren Die Wagen waren dafur zusatzlich mit Heberleinfuhrungsrollen oder einer Hauptluftleitung ausgerustet die Lokfuhrer bedienten bei derartigen Zugen beide Bremsen Im Jahr 1982 begann die Umrustung aller Wagen auf die KE Druckluftbremse da seinerzeit kaum noch Ersatzteile fur die Kortingbremsen vorhanden waren Diese Umstellung konnte Anfang der 1990er Jahre im Wesentlichen abgeschlossen werden Heute besitzen nur noch die im Museumsverkehr benutzten Lokomotiven und Wagen die alten Bremssysteme Heizung und Beleuchtung Bearbeiten Die Entwicklung von Heizung und Beleuchtung der Wagen nahm im Wesentlichen den gleichen Weg wie bei den normalspurigen Fahrzeugen Die 1881 beschafften ersten Wagen boten keine Heizmoglichkeit Erst wegen zunehmender Beschwerden von Fahrgasten wurden ab 1883 eiserne Ofen in den Wagen nachgerustet wofur jeweils ein Einzelsitz wegfiel Ausserhalb der Heizperiode wurden sie allerdings zugunsten des Sitzplatzes wieder ausgebaut Erst nach der Jahrhundertwende wurden die Ofen das ganze Jahr in den Wagen belassen Erst als 1928 mit der Indienststellung der modernen Einheitslokomotiven entsprechend leistungsfahige Lokomotiven zur Verfugung standen wurde auch bei den Schmalspurbahnen die Dampfheizung eingefuhrt Die ab 1928 ausgelieferten Einheitswagen erhielten die Niederdruckumlaufheizung bereits ab Werk bei allen anderen Wagen wurde sie spater nachgerustet Bis in jungste Zeit wurden allerdings noch einige Wagen mit Ofenheizung vorgehalten da in gemischten Zugen der Anschluss der Personenwagen an die durchgehende Dampfheizleitung von der Lokomotive nicht immer moglich war Zur Beleuchtung dienten anfangs Rubollampen die spater durch die modernere Gasbeleuchtung abgelost wurden Gasbeleuchtete Wagen wurden noch bis 1975 zwischen Oschatz und Mugeln im Reisezugverkehr verwandt Mit der Indienststellung der neuen Einheitswagen wurde 1928 auch die elektrische Beleuchtung eingefuhrt Im Gegensatz zum Regelspurnetz wo bei jedem Reisezugwagen ein Achsgenerator ublich war erfolgte hier die Energieversorgung von der Lokomotive Die Einheitslokomotiven erhielten die erforderlichen 85 Volt Turbogeneratoren mit einer im Vergleich zu Regelspurlokomotiven deutlich grosseren Leistung von 5 kW bereits im Auslieferzustand die meisten anderen Lokomotiven wurden spater nachgerustet Versuchsweise erhielt zunachst jeder Wagen eine eigene Pufferbatterie was sich jedoch nicht bewahrte Spater wurden deshalb nur noch die Gepackwagen mit entsprechend leistungsfahigen Batterien ausgerustet um auch bei abgekuppelter Lokomotive die Beleuchtung der Wagenzuge sicherzustellen Aus diesem Grund wird bis heute generell in alle sachsischen Schmalspurzuge ein Gepackwagen eingereiht 17 Die Leitungskupplungen sind bei den Reisezugwagen asymmetrisch angeordnet auf einer Seite die Saug spater Druckluftverbindungen der Zugbremse auf der anderen die Dampfheizleitung und in Wagenmitte die elektrische Speiseleitung fur die Wagenbeleuchtung Bei Wagenuberfuhrungen muss deshalb noch heute auf die richtige Ausrichtung geachtet werden Fruher markierte ein Pfeil am Langtrager vorn und hinten Gleisdreiecke und ahnliche Streckenfuhrungen existierten auf den sachsischen Schmalspurstrecken nie ein versehentliches Drehen der Wegen war damit ausgeschlossen Echte Wagenubergange mit Ubergangsbrucken existierten bei sachsischen Schmalspurreisezugwagen wegen dieser Leitungsanordnung jahrzehntelang nicht Ersatzweise wurden fur das Personal die Trittbretter der Einstiege in Richtung Wagenende verlangert Aus Arbeitsschutzgrunden wurden bei einigen Wagen nach 2000 echte Wagenubergange in der Mittelachse eingebaut Dafur wurden die elektrischen Verbindungen seitlich uber die Bremsleitungen versetzt Hochbauten BearbeitenAuch samtliche Hochbauten fur die sachsischen Schmalspurbahnen wurden nach einheitlichen standardisierten Baugrundsatzen entworfen So gleichen sich die Bahnhofsgebaude verschiedener Strecken zuweilen bis ins Detail Ein typisches solches Beispiel ist das Bahnhofsgebaude von Johstadt das in identischer Ausfuhrung auch in den Bahnhofen Mohorn Bernstadt Oberlausitz Hohnstein Schonheide Mitte Oppach und Strehla zu finden war Ebensolche Standardbauten waren die Heizhaus genannten Lokschuppen die sich voneinander nur durch die Zahl der Lokomotivstande und in der Lange unterschieden Diese als Fachwerkkonstruktion ausgefuhrten Gebaude waren in aller Regel an den Endbahnhofen der Strecken angeordnet Sehr sparsam wurden die Haltepunkte und Haltestellen mit Gebauden ausgerustet In aller Regel mussten eine holzerne Wartehalle ein Freiabtritt und ein alter Wagenkasten als Lagerraum fur die Bahnmeistereien genugen nbsp Bahnhof Bernstadt 2007 nbsp Bahnhof Oberrittersgrun 2009 nbsp Bahnhof Kurort Kipsdorf 2009 nbsp Bahnhof Schmiedeberg 2008 nbsp Bahnhof Bertsdorf 2013 nbsp Bahnhof Zittau Schmalspurbahnhof 2011 nbsp Bahnhof Malter 2008 nbsp Bahnhof Carlsfeld 2012 nbsp Bahnhof Schmalzgrube 2003 nbsp Bahnhof Lothain 2010 nbsp Haltestelle Lohsdorf 2010 nbsp Haltepunkt Lossnitzgrund 2010 nbsp Wasserhaus in Barenstein 2008 nbsp Stellwerk 1 im Bahnhof Mugeln b Oschatz 2010 nbsp Kohleschuppen im Bahnhof Klingenberg Colmnitz 2010 nbsp Stellwerk im Bahnhof Bertsdorf 2010 nbsp Heizhaus im Bahnhof Oberrittersgrun 2009 nbsp Heizhaus im Bahnhof Radebeul Ost 2012 nbsp Heizhaus im Bahnhof Carlsfeld 2012 Ingenieurbauten BearbeitenBrucken Bearbeiten nbsp GreifenbachviaduktTrotz des Vorhabens die Schmalspurbahnen zu moglichst geringen Kosten zu errichten kam man in der Folge nicht umhin auch grossere Brucken zu erbauen Schon bei der ersten sachsischen Schmalspurbahn Wilkau Hasslau Carlsfeld waren zur Querung zweier kleiner Nebentaler der Zwickauer Mulde bei Stutzengrun zwei grossere Viadukte notig Die grosste Brucke aller sachsischen Schmalspurbahnen uberhaupt entstand mit dem Greifenbachviadukt im Zuge der Schmalspurbahn Schonfeld Wiesa Meinersdorf Konstruktiv waren die grossen Brucken durchweg Gerustpfeilerviadukte d h Trestle Brucken bei denen neben den Uberbauten auch die Pfeiler als Stahlkonstruktion ausgefuhrt waren Erhalten blieb bis heute nur der Huttengrundviadukt in Oberwiesenthal alle anderen Grossbrucken wurden um 1980 zur Schrottgewinnung abgebrochen Kleinere Brucken bestanden fast durchweg aus einfachen Blechtragern auf gemauerten Pfeilern In einigen Fallen erreichten solche Brucken jedoch auch grossere Ausmasse Die langste Brucke dieser Art bestand im Zuge der Schmalspurbahn Wilsdruff Gartitz im Triebischtal bei Robschutz und Garsebach Nur in der Anfangszeit etwa bei der Weisseritztalbahn wurden gemauerte Steinbogenbrucken erstellt Ab der Jahrhundertwende wurden neue Brucken auch schon mit dem seinerzeit neuen Werkstoff Beton gebaut Teilweise erhielten solche Brucken aus optischen Grunden eine Verblendung aus Naturstein nbsp Die 1881 er bau te Muhl gra ben bru cke in Sei fers dorf gilt als al tes te Be ton bru cke Deutsch lands 2008 nbsp Steinbogen bru cke uber den Bor manns grund in Mal ter 2008 nbsp Stampfbe ton bru cke in Hohn stein 2009 nbsp Blechtra ger bru cke uber den Bor las bach 2008 nbsp Eiserne Pa ra bel tra ger bru cke in Kirch berg 2011 nbsp Gittertrager bru cke uber die Frei ber ger Mul de bei Ober gru na Bie ber stein 2008 nbsp Huttengrund via dukt in Ober wie sen thal 2010 Tunnel Bearbeiten nbsp Ehem Tunnel der WeisseritztalbahnTunnel gab es bei den sachsischen Schmalspurbahnen nur wenige Beim Bau der Weisseritztalbahn wurde 1883 ein nur 17 Meter langer Tunnel erstellt der jedoch schon 1906 im Zusammenhang mit der Einfuhrung des Rollwagenverkehrs abgetragen wurde Heute befindet sich an dieser Stelle ein eher unscheinbarer Einschnitt Zwei weitere Tunnel wurden im Zuge des Baues der Schmalspurbahn Gossdorf Kohlmuhle Hohnstein Schwarzbachbahn in der Sachsischen Schweiz errichtet Oberbau BearbeitenAls die ersten schmalspurigen Strecken entstanden wurde entsprechend den eingesetzten Fahrzeugen ein sehr leichter Oberbau verwendet Zum Einbau kam anfangs das Schienenprofil Ia mit 15 6 kg m Mit der Einfuhrung des Rollbock und Rollwagenverkehrs mussten die Gleise erstmals verstarkt werden wobei es sich meist um gebrauchtes Material von den Normalspurstrecken handelte Eine Zasur war die Indienststellung der als Gleisfresser betrachteten Lokomotiven der Gattung VI K nach dem Ersten Weltkrieg Auf den vorgesehenen Einsatzstrecken musste nun innerhalb kurzester Zeit der gesamte Oberbau auf das Schienenprofil sa Va S 33 mit 33 kg m umgebaut werden Aus Kostengrunden wurden nun auch Stahlschwellen verwendet die aus gekurzten und umgepressten alten Regelspurschwellen gewonnen wurden Die Schienenbefestigungen entsprachen den auf Regelspurstrecken zur selben Zeit ublichen durch die Stufenwirtschaft wurden allerdings auch im ubrigen Netz nicht mehr ubliche Oberbauformen verwendet Sachsischer und preussischer Hakenplattenoberbau war lange die Regelbauform in engen Bogen auch sachsische Leitschienen Als nach 1960 eine grundlegende Erneuerung des Oberbaues auf einigen Strecken unausweichlich war kamen nun auch Betonschwellen mit dem Schienenprofil S 33 zum Einbau Dieses Profil wurde von der Maxhutte in Unterwellenborn seinerzeit nur noch fur den Bedarf der schmalspurigen Strecken in der DDR gefertigt Mit den Betonschwellen kam es auch erstmals in grosserem Umfang zum Einbau der Oberbauform KAb den 1970er Jahren griff man erneut auf altbrauchbares Oberbaumaterial von Regelspurstrecken zuruck Zum Einbau kam nun vorrangig das 49 kg m schwere Schienenprofil S 49 mit Holzschwellen Das Weichenwerk Brandenburg erhielt 1973 den Auftrag zur Entwicklung einer neuen einfachen Weiche nach den Konstruktionsprinzipien der Reichsbahnweichen von 1931 die ab 1976 zur Verfugung stand Die neue Weiche war vollstandig verschweissbar und besass wie die Regelspurbauarten nun Federschienen statt Gelenkzungen mit Anschlussen fur Klammerspitzenverschlusse und Stelleinrichtungen der Einheitsbauart was den Wartungsaufwand betrachtlich verminderte Der von 65 auf 100 Meter vergrosserte Abzweigradius bedingte allerdings eine Lagekorrektur ganzer Weichenstrassen Der Bau neuer Doppelkreuzungsweichen war allerdings mit dem Schienenprofil S 49 aus geometrischen Grunden nicht moglich Eine Neufertigung auf Basis des alten Profils S 33 scheiterte aufgrund der dessen Produktionseinstellung 1984 18 Die konstruktiven Veranderungen bei der Einfuhrung der Parabelweichen insbesondere die elastische Backenschienenverspannung die regulierbaren Stutzbockradlenker und der Verzicht auf Kuppelschwellen wurden ebenfalls mitvollzogen Heute ist das Schienenprofil S 49 mit Holzschwellen und Oberbau K und Ks Standard bei Gleiserneuerungen auf den sachsischen Schmalspurbahnen Beton oder Stahlschwellen werden aus Kostengrunden nicht mehr verwendet Eine Neuerung ist die Verwendung von Schwellen aus Recyclingkunststoff Sie wurden im Jahr 2016 beim Wiederaufbau der Weisseritztalbahn zwischen Dippoldiswalde und Kurort Kipsdorf erstmals eingebaut nbsp Teile einer Wei che Schie nen pro fil sa Ia mit ge gos se nem Herz stuck im Mu se um Rit ters grun 2009 nbsp Stahl schwel len gleis S 33 Ober cars dorf 2008 nbsp Ubergangs schwei ssung von S 49 mit Holz auf S 33 mit Be ton schwel len Frei tal Coss manns dorf 2008 nbsp Drei schie nen gleis Oschatz 1982 nbsp Weiche sa chsi scher Bau art mit Ku gel ge wicht Oschatz Sud 1982 nbsp Moderne Ruck fall wei che S 49 auf Holz schwel len Dip pol dis wal de 2008 nbsp Ober bau K mit Schwel len aus Re cyc ling kunst stoff Kur ort Kips dorf 2016 Siehe auch BearbeitenListe der Eisenbahnstrecken in SachsenLiteratur BearbeitenDirk Lenhard Marko Rost Dietmar Schlegel Die Baureihen 99 64 71 und 99 19 EK Verlag Freiburg 2012 ISBN 3 88255 197 6 Dieter Bazold Das Thumer Schmalspurnetz Bufe Egglham 1993 ISBN 3 922138 51 9 Rainer Fischer Sven Hoyer Joachim Schulz Die Wagen der sachsischen Sekundarbahnen EK Freiburg im Breisgau 1998 ISBN 3 88255 682 X Stephan Haupel Eberhard Schramm Schmalspurbahnen um Thum Kenning Nordhorn 2011 ISBN 978 3 933613 39 4 Nebenbahndokumentation Band 71 Rainer Heinrich Gordon Parzyk Die Schmalspurbahn Wilkau Hasslau Carlsfeld EK Freiburg im Breisgau 1995 ISBN 3 88255 418 5 Rainer Heinrich Die Klingenthaler Schmalspurbahn und die Geschichte des Normalspurbahnhofs Klingenthal 2 Auflage Kenning Nordhorn 2000 ISBN 3 933613 27 2 Nebenbahndokumentation Band 67 Ludger Kenning Schmalspurbahnen um Mugeln und Wilsdruff Kenning Nordhorn 2000 ISBN 3 933613 29 9 Bernd Kramer Rainer Heinrich Die Schmalspurbahn Grunstadtel Oberrittersgrun Kenning Nordhorn 2002 ISBN 3 933613 30 2 Gustav W Ledig Die schmalspurigen Staatseisenbahnen im Konigreiche Sachsen Leipzig 1895 Reprint Zentralantiquariat der DDR Leipzig 1987 ISBN 3 7463 0070 3 Digitalisat bei www archive org Digitalisat SLUB Andre Marks Hrsg Sachsische Schmalspurbahnen Eisenbahn Bildarchiv EK Freiburg im Breisgau 2006 ISBN 978 3 88255 367 3 Andreas Petrak Die Schmalspurbahn Wolkenstein Johstadt Kenning Nordhorn 2000 ISBN 3 933613 28 0 Erich Preuss Reiner Preuss Schmalspurbahnen in Sachsen Transpress Stuttgart 1998 ISBN 3 613 71079 X Erich Preuss Die Zittau Oybin Jonsdorfer Eisenbahn Transpress Stuttgart 1999 ISBN 3 613 71107 9 Hans Christoph Thiel Die Weisseritztalbahn Schmalspurbahn Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf Kenning Nordhorn 1994 ISBN 3 927587 21 4 Wolfram Wagner Die Bahnpost auf den sachsischen Schmalspurbahnen Regionale Verkehrsgeschichte EK Freiburg im Breisgau 1998 ISBN 3 88255 436 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmalspurbahnen Sachsen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Stiftung Sachsische Schmalspurbahnen Stillgelegte Schmalspurstrecken in Deutschland auf stillgelegt de Schmalspurige Museumseisenbahnen in Sachsen Website uber die Eisenbahn in der OberlausitzEinzelnachweise Bearbeiten Fischer Hoyer Schulz 1998 S 21 IG Verkehrsgeschichte Wilsdruff Mit der Schmalspurbahn von Mulda nach Sayda 1990 S 36 Rolf Steinicke Traditionspflege bei der Deutschen Reichsbahn modelleisenbahner 9 1985 S 11 12 Zukunft von Sachsens Schmalspurbahnen gesichert In Sachsische Zeitung 22 Marz 2022 abgerufen am 23 Marz 2022 Stephan Haupel Eberhard Schramm Schmalspurbahnen um Thum Verlag Kenning Nordhorn 2002 ISBN 3 933613 39 6 S 56 60 Erich Preuss Reiner Preuss Schmalspurbahnen in Sachsen Transpress Verlag Stuttgart 1998 ISBN 3 613 71079 X S 157 Fahrzeugliste der SDG auf www privat bahn de Fahrzeugliste der SOEG auf www privat bahn de Dollnitzbahn zukunftig mit Triebwagen im Schulerverkehr Dollnitzbahn GmbH 2 Januar 2018 abgerufen am 4 Juni 2018 Fischer Hoyer Schulz 1998 S 85 Fischer Hoyer Schulz 1998 S 143 Fischer Hoyer Schulz 1998 S 21 135 138 Autorenkollektiv Der Ik Zug SOEG Medien Zittau 2016 URL www soeg zittau de Internetseite uber den IK Zug auf www stiftung ssb de Fischer Hoyer Schulz 1998 S 150f Fischer Hoyer Schulz 1998 S 154 158 Fischer Hoyer Schulz 1998 S 158 160 Hans Christoph Thiel Die Weisseritztalbahn Schmalspurbahn Freital Hainsberg Kurort Kipsdorf Verlag Kenning Nordhorn 1994 ISBN 3 927587 21 4 S 88ff nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Juni 2007 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsische Schmalspurbahnen amp oldid 231905887