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Die Mansfelder Bergwerksbahn MBB ist mit einer Spurweite von 750 Millimetern die alteste betriebsfahige Schmalspurbahn Deutschlands Sie wird auf einem Teil des ehemals umfangreichen Netzes von Bergwerksbahnen im Mansfelder Land in der Funktion als dampfbetriebene Museumseisenbahn vom Verein Mansfelder Bergwerksbahn e V betrieben Mansfelder BergwerksbahnStation Bocksthal aus Richtung Ernst SchachtStation Bocksthal aus Richtung Ernst SchachtStrecke der Mansfelder BergwerksbahnStreckenkarte der Bergwerksbahn zur Zeit des grossten AusbausStreckenlange 11 8 kmSpurweite 750 mm Schmalspur Legende 0 0 Benndorf Ubergang zum Bahnhof Klostermansfeld0 1 L 2250 8 Lichtloch 81nach Leimbach und Hettstedt1 0 Brucke 22 Klostermansfeld Wippra Gusten1 1 Brucken 23 24von Ernst Schachte u a Ende des AbstellgleisesStreckenteilung1 2 Bocksthal2 9 Zirkelschacht3 0 B 180 ehem B 242ehem zum Ernst Thalmann Schacht5 1 Thondorf5 3 Brucke 256 3 ehem B 1806 4 Sierslebenzum O Brosowski Schacht7 2 Niewandt Schacht7 7 Brucke 268 2 Brucke 27 Klostermansfeld Gusten8 5 Paradiesehem B 180vom Eduard Schacht9 5 Brucke 289 8 Eduard Schacht10 7 Hettstedt Kupferkammerhutte Pbfehem von der Feinhutte11 8 Hettstedt Kupferkammerhutte GbfBekohlungsanlage der MBB im Hintergrund die mehrspurige Schiebebuhne der MaLoWa mit der WipperlieseDampflok 20II ex GR 320 LKM 15417 1951 in HettstedtDampflok 10II mit Museumszug im Sommer 1991 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange im 19 Jahrhundert 1 2 Ausbau 1 3 Weiterer Ausbau 1 4 Ruckbau und Stilllegung 1 5 Bahnwerkstatt Klostermansfeld 2 Museumsbetrieb 3 Fahrzeuge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange im 19 Jahrhundert Bearbeiten Nachdem jahrhundertelang Erz Kupferschiefer von den Gruben und kleinen Schachten zu den Brennplatzen und Hutten mit Fuhrwerken befordert worden war stiess man Ende des 19 Jahrhunderts durch die Eroffnung von grosseren Schachten und der Eroffnung der Krughutte in Eisleben an die Grenzen Daher wurde 1878 beschlossen eine Lokomotivforderbahn zu bauen Aufgrund des hugeligen Gelandes entschied man sich vor allem wegen des geringeren technischen und finanziellen Aufwandes zum Bau einer Schmalspurbahn mit 750 mm Spurbreite Am 15 November 1880 eroffnete die Mansfelder Bergwerksbahn ihren Betrieb um Erze Kohle Koks und andere Materialien zu transportieren Zunachst wurde eine 4 5 km lange Strecke zwischen dem Gluckhilfsschacht bei Welfesholz und der Kupferkammerhutte in Hettstedt eroffnet Es zeigte sich schnell dass der Bahntransport erhebliche finanzielle Vorteile brachte Daher wurde das Streckennetz in den Jahren 1882 bis 1886 systematisch ausgebaut Ruckgrat des Netzes war die 24 km lange Strecke von Eisleben nach Hettstedt Sie begann auf der Krughutte in Eisleben und ging dann uber Ernst Schacht und Hovel Schacht zum Bahnhof Mansfeld spater umbenannt in Klostermansfeld Von dort ging es weiter uber Leimbach Gottesbelohnungshutten Kupferkammerhutte zum Kohlenbahnhof Hettstedt An diesen Hauptstrang wurden nur die unmittelbar in der Nahe befindlichen Schachte angeschlossen Ausbau Bearbeiten In den Jahren 1898 bis 1906 wurden die neu aufgeschlossenen Schachte wie Zirkel Schacht die Niewandt Schachte und der Paul Schacht angeschlossen Im 25 Jahr des Bestehens war das Gleisnetz auf 48 km angewachsen dazu kamen noch 26 km Anschluss und Nebenbahnen Parallel zum Bau der Bergwerksbahn wurden auf den Staatsbahnhofen Mansfeld und Hettstedt Umladeanlagen angelegt Die Schmalspurgleise lagen 6 5 m tiefer als die der Normalspurbahn so dass die Umladung der Schuttguter durch Kippen der Regelspurwagen erfolgen konnte Andere Guter wie Maschinenteile oder Grubenholz wurde auf nebeneinanderliegenden Gleisen umgeladen ebenso die von den Hutten kommenden Schlackensteine Durch den Anschluss der Krughutte in Eisleben 1901 und der Kupfer Silber Hutte in Hettstedt 1914 an das Normalspurnetz verloren die Umladebahnhofe weitgehend ihre Bedeutung Neben dem Materialtransport wurde die Bahn auch zum Personentransport eingesetzt 1906 besass die Bergwerksbahn uber 26 Lokomotiven 705 Guterwagen 2 6 t Lademasse und 30 Personenwagen mit rund 1100 Sitzplatzen die Belegschaft bestand aus 401 Mitarbeitern In diesem Jahr wurden uber 980 000 t Ladung und etwa 780 000 Personen befordert Weiterer Ausbau Bearbeiten Die nachste Erweiterung des Streckennetzes auf 95 km erfolgte in den Jahren 1913 bis 1924 als die Grossschachte Vitzthum Schacht und Wolf Schacht angeschlossen wurden Das Streckennetz aus dieser Zeit zeigt die Abbildung Eine wesentliche Neuerung war im Jahr 1932 die Einfuhrung des Rollbetriebs Hierbei wurden die Guter nicht mehr umgeladen sondern die Normalspurwagen wurden komplett auf einen speziellen Schmalspurwagen aufgefahren Huckepack und transportiert Eine geplante weitere Modernisierung konnte wegen des Zweiten Weltkrieges nicht umgesetzt werden Erst Anfang der 1950er Jahre konnte das Rollmaterial erneuert werden so wurden 8 Dampf 1951 1954 und 8 Diesellokomotiven 1959 1962 sowie neue Personen und grossere Rollwagen angeschafft Dennoch war der Betrieb unwirtschaftlich da aufgrund der hohen Leermassen der Normalspurwagen die Nettotransportleistung unbefriedigend war Die Transportleistung wurde gesteigert an Werktagen wurden 6000 t Erz 1500 t Hutten Zwischenprodukte sowie 80 bis 120 Normalspur Guterwagen transportiert In Spitzenzeiten verkehrten bis zu 52 Personenzuge am Tag und bewaltigten einen Grossteil des Berufsverkehrs der jedoch ab 1960 auf Busbetrieb umgestellt wurde Ruckbau und Stilllegung Bearbeiten Die Erschopfung der Lagerstatte in der Mansfelder Mulde und die Verlagerung in die Sangerhauser Mulde fuhrte zu erheblichen Veranderungen So wurde am 1 November 1961 die Rohhutte in Helbra an das Normalspurnetz angeschlossen so dass der Rollbetrieb praktisch eingestellt wurde Bis 1969 schlossen schrittweise alle Schachte im Mansfeldischen die Streckenlange schrumpfte auf 20 Kilometer Mit der Einstellung des Kupferschieferbergbaus sowie der Verhuttung und der Liquidierung des VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck Eisleben endet die Geschichte der Mansfelder Bergwerksbahn im Regelbetrieb Bahnwerkstatt Klostermansfeld Bearbeiten Bereits im Jahre 1882 wurde am Bahnhof Mansfeld eine Bahnwerkstatt errichtet Sie diente zur Unterhaltung von Wagen und Lokomotiven Lange Zeit mussten alle Arbeiten mit hohem korperlichen Aufwand durchgefuhrt werden erst in den 1950er Jahren folgte eine Modernisierung insbesondere nach Einfuhrung der Diesellokomotiven Die Arbeit in der Werkstatt erforderte hohes handwerkliches Geschick so dass sich ein Stamm von qualifizierten Handwerkern heranbilden konnte Diese Tatsache ermoglichte das Uberleben der Werkstatt nach dem Ende des Bergbaus und der Verhuttung Durch eine Ubernahme durch die eigenen Fuhrungskrafte wurde im Jahr 1991 aus der Bahnwerkstatt des VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck Eisleben die Mansfelder Lok und Waggonbau Bahnwerkstatt Mansfeld GmbH Klostermansfeld jetzt MaLoWa Bahnwerkstatt GmbH in Benndorf MaLoWa hat sich auf Reparaturen von Dampf und Diesellokomotiven sowie Personen und Guterwagen aller Spurbreiten spezialisiert die von z B Museumseisenbahn Vereinen weiter betrieben werden Museumsbetrieb Bearbeiten1991 schlossen sich Bahnliebhaber zum Verein Mansfelder Bergwerksbahn e V MBB e V zusammen Dank des Vereins wurden Fahrzeuge und ein Stuck des Streckennetzes erhalten Direkt neben dem DB Bahnhof Klostermansfeld betreibt der Verein einen eigenen Bahnhof der zur Unterscheidung Benndorf heisst 1994 kaufte der Verein 11 8 Kilometer der Strecke und kummert sich seitdem um den Erhalt der Strecke mit ihren 7 Brucken und 17 Bahnubergangen Der Verein hat seinen Sitz im Bahnhofsgebaude von Klostermansfeld Der Landkreis Mansfeld Sudharz unterstutzt die Aktivitaten und bekennt sich damit zu den Bergbautraditionen des Landstrichs Mit Fordermitteln der EU ist das einstige Bahnhofsrestaurant umgestaltet worden und steht fur Veranstaltungen zur Verfugung Fahrzeuge BearbeitenDampflokomotivenLok 10II Orenstein amp Koppel 1936 Lok 11II Orenstein amp Koppel 1939 Lok 20II LKM Babelsberg 1951Diesellokomotiven V 10 CLok 31 LKM Babelsberg 1961 Lok 33 LKM Babelsberg 1962 Lok 35 LKM Babelsberg 1962 Lok 36 LKM Babelsberg 1961Ehemalige LokomotivenLok 7II Orenstein amp Koppel 1931 verkauft 2002 an die Eisenbahn Betriebsgesellschaft Prora aktuell im Einsatz fur die Rugensche BaderBahn als 99 4011 5 Lok 8III Orenstein amp Koppel 1931 ehem Lok 6II dauerhaft ausgestellt im Aussengelande vom Mansfeld Museum in Hettstedt Lok 9II Orenstein amp Koppel 1931 verkauft 2014 und in Betrieb bei der Kindereisenbahn Swerdlowsk in Jekaterinburg 1 Literatur BearbeitenMansfeld Geschichte des Berg und Huttenwesens Verlag Deutsches Bergbau Museum November 1999 ISBN 3 921533 69 4 Mansfeld Die Geschichte des Berg und Huttenwesens Bd 3 Die Sachzeugen Verlag Deutsches Bergbau Museum Lutherstadt Eisleben und Bochum 2008 ISBN 978 3 937203 40 9 Stefan Wilke 125 Jahre Mansfelder Bergwerksbahn Fotoverlag Jacobi August 2005 ISBN 3 937228 21 7 Robert Nother Die Wagen der Mansfelder Bergwerksbahn Band 1 Die Guterwagen und ihre Umbauten Eigenverlag Hespe 2023 ISBN 978 3 00 075012 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mansfelder Bergwerksbahn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Bergwerksbahn Website der MaLoWa Bahnwerkstatt GmbH Museum Mansfelder BergwerksbahnEinzelnachweise Bearbeiten http www iks hs merseburg de mansfeld menu index fahrzeuge htm abgerufen am 26 Mai 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mansfelder Bergwerksbahn amp oldid 238663857